ANEMIA von Anemia ((Association of Nocturnal Entities of Moral Individuality and Anachronism)) ================================================================================ Kapitel 2: BEUTE ---------------- Das Handgelenk konnte man nicht als Makis Lieblingsstelle bezeichnen. Aber Fuji bevorzugte es. Aus den Gründen, weshalb die Katze ihren Herrn nur widerwillig von dort trinken ließ. Der Biss blutete jedes Mal so stark, dass sie dabei in der Badewanne sitzen mussten. Und fast immer überfiel Maki alsbald ein Schwindelgefühl, das ihn sich Fuji noch ausgelieferter fühlen ließ. Kontroll- und Blutverlust, herbeigeführt von nichts anderem als zwei spitzen Eckzähnen. Fuji wusste um seine Macht. Wenn er wollte, konnte er der Herr über Leben und Tod sein. Maki war davor ebenfalls nicht gefeit, auch wenn Werkatzen wesentlich mehr aushielten als Menschen. Und es schmerzte auch heute wieder heftig. Maki lehnte sich gegen die kühlen Fliesen, bleich um die Wangen, die zusammengekniffenen Augen halb geschlossen haltend. So mochte er aussehen, als befände er sich der Ohnmacht bereits gefährlich nahe, doch noch bekam er klar und deutlich mit, wie Fuji genüsslich die blauen Adern anzapfte und aussaugte. Er brummte vor Wonne. Die untere Hälfte seines Gesichtes war bereits blutverschmiert, als er mit breiter Zunge über die geschundene Haut leckte, als wäre er die Katze und nicht Maki. Mit beiden Händen hielt er Makis Arm und Hand, machte diese erbarmungslose orale Liebe mit dem hervorquellenden Blut. Seine Leidenschaft war stark genug, dass Fujis Schwanz immer wieder erquickt in Makis immer noch nassem, lockerem Loch zuckte. Sie brauchten es beide. Wenn er rollig war, bedurfte Maki die ganze Nacht über Zuwendung. Ansonsten drohte er, früher oder später an dem Fieberwahnsinn zu verenden. Und Fuji wäre ins Koma gefallen, hätte er kein Blut für zu lange Zeit zu sich nehmen können. Benommen beäugte Maki seinen Herrn, während das Leben in roten Rinnsalen aus ihm wich und das Wasser einfärbte. Es lag allein an Fuji, ob es passieren würde. Maki besaß nicht das Recht, zu bestimmen, wie viel sein Herr trinken durfte. Nichts an und in seinem Körper gehörte ihm. Und ausgerechnet dies wäre womöglich erregend für das kleine Kätzchen gewesen, genau wie der Anblick des schönen, tätowierten Mannes, der seinen Körper wie nichts anderes auf der Welt zu begehren schien. Ewige Liebe für ein paar Minuten, höchstens Stunden. Es gab so viele Dinge, die sie voneinander trennten. Allen voran die Tatsache, dass Fuji wohl jeden seiner Sklaven so ansah, wie er nun Maki ansah. Mit vor Passion rot glühenden Augen und einem gewissermaßen manischen Ausdruck in ihnen. "Nichts geht über Katzenblut...", raunte Fuji noch eine Oktave tiefer, als seine Stimme im unerregten Zustand klang. Er kratzte harsch über Makis Handgelenk, als sich die Wunden dank des heilenden Vampirspeichels bereits zu verschließen begonnen hatten, und rieb sich dann den tätowierten Hals mit der warmen Körperflüssigkeit ein, ehe er seine Hand über Makis makellose Brust wandern ließ. Dabei sah er aus wie ein begeistertes Kind, das sich gerade mit Fingerfarben auslebte. Und zuckte. Zuckte. Maki erwiderte dies, indem er sich um ihn herum zusammenzog. Fuji funkelte ihn wild an. "Nichts geht über dich." Die Werkatze japste nach Luft. Die verlorene Hitze stieg wieder in seine Wangen empor. Fuji nahm sein Leben, Fuji gab ihm Leben. In den roten Augen des Vampirs reflektierte sich dieselbe Lust, die ihm der Genuss von Blut bescherte, nun, als er Maki ansah. Begierig. Nein, mehr als das. Als hätte alles andere aufgehört, für ihn zu existieren. Trance. Ekstase. Maki. Nichts anderes. Die Augen des zitternden Kätzchens verdrehten sich entrückt, als Fuji über seine Haut leckte. Maki spürte die Vorboten ihrer beider Höhepunkte. Die Verzweiflung. Das Bangen. Die unerträgliche Lust, die Maki sich an der glatten Wand festkrallen lassen wollte. Und Fuji packte ihn nun. Umschlang ihn mit seinen kräftigen, erbarmungslosen Armen. Keuchte betört gegen Makis Kinn, als er von unten in ihn stieß, immer hektischer und fester, bis sie zusammen kamen. Fuji hielt Maki noch eine Weile in seinen Armen, so lange, bis das Zucken des Werkätzchens allmählich abebbte. Makis lackierte Nägel drückten sich noch immer fest in Fujis Flanken, als der andere mit einem tiefen Seufzer den Kopf hob und Maki ansah. Ein dreckiges, offenes Grinsen bereite sich auf seinem Gesicht aus. "Aber ich hätte auch mal wieder einen Menschen nötig, Püppi. Verstehst du doch, oder?" Er strich Makis Rücken empor und nahm dann wieder seine Hand, drückte die Innenseite des Gelenks abermals an seine verliebten Lippen und küsste es. "Du bist absolut delikat, aber ein Vamp kann nicht nur von Kätzchenblut existieren." Maki fühlte sich noch immer ausgelaugt. Wie eine Marionette, deren Fäden man abgeschnitten hatte, sank er zurück ins Wasser, Fuji in sich verweilen lassend. Der Zeigefinger der Katze reckte sich jedoch träge und spielte mit Fujis silberner Kette. "'Kann' oder 'will'?" Makis Stimme klang rau. Sie beide legten zeitgleich den Kopf schief. Fuji hob daraufhin den Blick empor zu Makis Gesicht. Fuhr sich über den Kopf. Musterte ihn für einen Moment mit abschätzendem Ausdruck. Seine Augen waren wieder dunkel geworden. Fujis Hunger ließ sich so schnell und einfach stillen...es war die blanke Enttäuschung. Ein Wunder, wenn er überhaupt noch hart genug blieb für eine weitere Runde. "Nicht dein beschissener Ernst." Fuji, noch immer reichlich blutverschmiert, fischte eine Zigarette aus der Schachtel, die am Wannenrand lag. Genau wie in seinen Worten lag nun etwas Überhebliches in seinem Blick, der wieder Maki galt, als er entspannt rauchte. "Du kannst mich nicht umerziehen, Makitty. Ich weiß, das ist so ein Katzending, um den Finger wickeln und andere nach ihrer Pfeife tanzen zu lassen, aber schmink's dir ab. Ich will einen fragilen Menschen. Brauche einen. Who cares?" Er deutete mit der Zigarette auf Maki und blies langsam den Rauch aus. "Und du wirst mir einen bringen." Maki senkte die Lider, hob geringschätzig eine Braue und sah betont gelangweilt zur Seite. Dabei hatte er jedoch nicht mit Fuji gerechnet, der sich nun wieder vorlehnte und seinen Zeigefinger unter Makis Kinn legte, um ihn dazu zu bringen, ihn wieder anzusehen. Was Maki unweigerlich tat, wenn auch widerwillig. "Als Ersatz dafür, dass du mir schon ewig kein Lächeln mehr geschenkt hast." Maki schlug Fujis Hand weg und fauchte ihn an, was Fuji jedoch ein amüsiertes Schmunzeln entlockte. "Kleine Zicke." Er gluckste und brachte seine Lippen ganz nah zu Makis Ohr, und Maki fauchte noch ärger, empört, weil das bloße Gefühl von Fujis Atem an seinem Gehörgang dafür sorgte, dass er sich abermals zusammenzuziehen begann. "Du weißt, was mir am besten schmeckt, Kitty. Blutgruppe A. Ob Rhesus negativ oder positiv spielt keine Rolle. A-Typen sind...die süßesten..." Seine Stimme stolperte über das Krampfen von Makis gut gefülltem Loch und wandelte sich in ein betörtes Glucksen. "Wenn auch nicht halb so süß wie schwangere Omegakätzchen..." "Du wirst mich niemals zu so einem machen", murmelte Maki durch zusammengebissene Zähne. Erstens, weil es womöglich die Wahrheit war, denn es gab genügend Quellen, laut denen Vampire sich nicht nach Art der meisten Säugetiere reproduzieren konnten. Zweitens, weil Maki sich nicht bereit für eine Schwangerschaft fühlte. Und drittens, weil es Fuji herausforderte. Natürlich klappte es. Fuji drückte ihn dieses Mal mit seinem Gewicht ins Wasser, legte sich Makis Beine über die Schultern. Die zuckenden Mundwinkel des Vampirs entblößten seine Reißzähne. "Doch. Heute Nacht." Damit wiederholte sich das Spielchen. Rein, raus, immer härter werdende Stöße. Wimmerndes Kätzchen und knurrender Vampir. Sperma und Blut. Um den Finger wickeln und nach der eigenen Pfeife tanzen lassen. Leider beherrschte nicht nur Maki diese Kunst... Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)