Die kleine Diebin Hisoka von Hisoka_Hebi (New Version 2021) ================================================================================ Kapitel 1: Gedanken ------------------- ~ Gedanken ~ “Bleib stehen, du freche Göre… DIEB, haltet sie”, brüllte ein alter Ladenverkäufer über die belebte Einkaufsstraße hinweg, in der Hoffnung jemand würde sie festhalten. Niemand nahm ihn so wirklich war, denn es herrschte heiteres Treiben und Diebstahl stand nun mal an der obersten Tagesordnung, schließlich war es das Zeitalter der Piraten. Sie war zwischen den Massen hindurch geflitzt und schon weit aus der Sichtweise, des Ladens, in dem sie gerade war. Sie gönnte sich erst eine Pause, als sie die belebte Einkaufsstraße und die Stadt, mit all ihrem Trubel hinter sich gelassen hatte. Vor ihr erstreckte sich das weite Meer der Grand Line. Schon immer war sie fasziniert von den Tiefen und den Geheimnissen, die sich dort draußen befanden. Doch wusste sie auch, dass sie nicht die Chance hatte, jemals dort draußen ein Abenteuer erleben zu können. Etwas enttäuscht, setzte sie sich auf einen großen Stein, vor der Brandung der Küste und warf sehnsüchtig einen Blick zum Hafen hinüber, an denen viele Segelschiffe verweilten. Zu gerne würde sie mal auf einen dieser Mitfahren, doch dieses Gedanken schlug sie sich wieder aus dem Kopf. Sie war ja nur eine normale kleine Inselbewohnerin, die keinerlei Überlebenschancen dort draußen hatte. Sie hatte keine Ahnung von Navigation, wusste nicht wie man ein Schiff lenkt und wusste so gut wie gar nichts über die Grand Line. Mal davon abgesehen, dass sie nicht einmal Kämpfen konnte. Sie hatte alle Hände damit zu tun tagtäglich irgendwie zu überleben. Von wem hätte sie auch irgendetwas lernen können? Es war ja niemand an ihrer Seite. Das einzige was sie konnte war klauen und spionieren, aber das brachte ihr gerade mal so viel ein, dass sie sich damit was zu essen und Geld zum Überlegen zusammen kratzen konnte. Sie lebte, solange die Denken konnte schon alleine auf dieser Insel, inmitten vom Nirgendwo, so kam es ihr zumindest vor. Und dennoch ankerten hier viele Piratenschiffe, um ihre Vorräte aufzustocken, oder ihren Lockpot aufzuladen. Sie hatte in einer Bar Piraten belauscht, die über den Lockpot redeten und dass man damit die Navigation auf der Grand Line sicher hatte. Das hatte sich in ihren Ohren verlockend angehört und nun versuchte sie des Öfteren, an einen dieser begehrten Teile heran zu kommen. Doch schnell musste sie feststellen, dass sie keinerlei Chance hatte, denn sie konnte sich ja nicht einmal richtig verteidigen, wenn sie angegriffen wurde. Doch ihr Traum blieb es, sie wollte einmal zur See fahren. Aber wiederum, als sie es sich so ausmalte, wie sie sich von einem in das nächste Abenteuer stürzte, wurde ihr immer mulmiger zumute. Sie konnte sich nicht vorstellen, alleine dort hinaus zu fahren und auch wenn sie die Seefahrer, die Marine und die Piraten beobachtete, hatte sie bereits festgestellt, dass diese nie alleine Unterwegs waren. Konnte man da draußen überhaupt alleine überleben? Um sich abzulenken, betrachtete sie ihren neuen Fang, denn sie heute gemacht hatte. Sie nahm ihr Tuch von der Hüfte, was sie sich immer umband und öffnete es vor sich ausbreitend. In diesem befanden sich ein Haufen von Geldbeuteln, die sie sich beim rennen durch die Massen erbeutet hatte und ein kleiner Stoffbeutel in der sich eine Handvoll Glaskugeln befanden, die unterschiedlich farbig glitzerten. Sie war hin und her, total fasziniert. “Wo hast du denn diese Seekristalle her?” Total überrumpelt und unerwartet, dass plötzlich eine Stimme hinter ihr aufgetauchte, sprang sie auf und wich zurück. Wobei sie aus versehen, die Geldbeutel fallen lies, die ins Meer fielen. Hin und her gerissen, ob sie nun erst mal die Gefahr abschätzen sollte, oder lieber ihr gerade davon schwimmendes Geld einsammeln, sah sie verzweifelt von der Person, die oben auf dem Stein grinsend hockte, zu den Geldbeuteln, die in der Tiefe des Meeres versanken. Übereilig, stürmte sie hinunter und ergriff ein paar der Geldbeutel, die sie gerade noch heraus fischen konnte. Bei Berührung des Wassers, überkam sie eine Gänsehaut. Sie fürchtete sich vor der Tiefe, vor ihr und sie traute sich nicht, ihren Geldbeuteln hinter her zu tauchen, denn zu gut wusste sie, dass sie nicht schwimmen konnte. Total erschrocken, riss sie förmlich ihre Hand aus dem Wasser und landete auf ihrem Sitzfleisch und starrte Perplex das Wasser an, was ihr gerade Gefahr drohte. Wieso hatte sie bloß solche Angst vor dem Wasser? Erleichtert stellte sie fest, dass sie wenigstens ein paar wenige Berry retten konnte und diese funkelnden Kristallkugeln. “Warum hast du denn Angst vor Wasser?”, hörte sie wieder die Stimme, die sie gerade wieder vollkommen vergessen hatte. Nun weitaus weniger Ängstlich, blickte sie zu dem Stein hinauf, auf dem er soeben noch gehockt hatte. Und tatsächlich saß er noch immer auf diesem und grinste auf sie hinab, was sie leicht irritierte. Was wollte er? “Na und, ist ja nicht dein Problem”, meinte Sie patzig. Irgendwie war ihr das gerade etwas unangenehm. “Schon gut, Schon gut! Musst ja nicht gleich aus der Haut fahren”, meinte er nur lässig und lachte leicht. Total fasziniert starrte sie ihn von oben bis unten an. Erst jetzt bekam sie wirklich mit, wer vor ihr stand. Er kam ihr irgendwie bekannt vor. Seine kinnlangen strubbeligen schwarzen Haare, die unter seinem Hut hervor guckten. Sein muskulöser freier Oberkörper, seine schwarze kurze Hose, seine Sommersprossen im Gesicht, sein Grinsen. Alles lies ihr Herz höher schlagen. Wieso war sie so von ihm fasziniert. “Wie heißt du?”, wollte sie neugierig in Erfahrung bringen, doch sie erntete nur einen verdutzten Gesichtsausdruck seinerseits, bevor er in einem schallenden Gelächter ausbrach. “Dass selbe wollte ich dich auch gerade fragen”, meinte er nur amüsiert und lachte noch immer. Total verwirrt von seinem Verhalten, starrte sie ihn unverständlich an. Sie kannte niemanden, der ihr solch eine unverblümte Gegenfrage gestellt hatte, wenn sie mit einer direkten Frage anfing. “Nun hör aber auf zu Lachen, ja? Das ist ja nicht zum aushalten”, meinte sie gespielt beleidigt und schüttelte den Kopf. Als sie in sein verdutztes Gesicht sah, wusste sie, dass er ihren Scherz nicht verstanden hatte und musste nun ihrerseits anfangen zu lachen. Das war ja echt zu niedlich, musste sie feststellen. Er war wirklich anders. Noch immer sah er sie fragend und irritiert an, er schien es noch immer nicht verstanden zu haben. “Nun hab dich doch nicht so, das war doch nur ein Scherz. Mein Name ist Hisoka.”, stellte sie sich vor und grinste Ihn an. “Ace”, antwortete er auf ihre Frage und grinste nun wieder. Er musterte amüsiert ihre undefinierbaren Grimassen, die sie unbewusst zog, als sie anscheinend angestrengt darüber nachdachte, ob Sie ihn irgendwo her kennen konnte. Wieder musste er lachen, sie war doch einfach nur zum amüsieren. Als sie bemerkte, dass er über sie lachte, sah sie schmollend und beschämt zur Seite. “Lach mich nichts aus….”, murmelte sie leicht verunsicherr und traute sich nicht, ihn direkt anzusehen. “Nein, nein, dass würde ich nie tun”, meinte er nur sarkastisch und grinste frech. Der Unterton wollte sich nicht überspielen lassen und sie wollte ihn an funkeln, doch daraus wurde nichts, denn sobald sie sein Gesicht sah, musste sie ebenfalls lächeln, denn irgendwie konnte sie ihm nicht böse sein. Sie krabbelte zu ihm hinauf auf den Stein und setzte sich daneben. Eine Weile schwiegen sie und schauten in die Ferne. Hisoka legte ihren Kopf auf ihre angewinkelten Knie und sah ihn von der Seite aus an, sie musste zugeben, er sah ziemlich gut aus. Sein Blick schien über das Meer zu schweifen und sie betrachtete ihn fasziniert. “Hab ich was ihm Gesicht?”, fragte er kess und lachte. Verlegen murmelte sie: “Nein, dass nicht, aber du gefällst mir” Er betrachtete sie einen Augenblick eindringlich und so wurde ihr klar, dass er ihre Worte gehört hatte. Sie lief rot an und wäre am liebsten im Boden versunken, da hatte sie doch tatsächlich ihre Gedanken ausgesprochen, wie peinlich. Doch ihn schien das nicht zu stören. Ihr Blick blieb auf seinem glitzernden Dolch hängen, der an seinem Gürtel hing. “Ich meinte natürlich den Dolche”, fügte sie ausweichend und beschämt hinzu, in der Hoffnung, dass er es akzeptieren würde. “Ist schon gut, ja der Dolch ist mir sehr viel Wert, er ist ein Familienerbstück. Habe ich von meinem Vater bekommen”, meinte er nur erklärend. Noch immer total fasziniert beäugte sie den Dolch mit seiner prachtvoll verzierten Schwertscheide. Wie sehr sie sich doch wünschte, auch so eins haben zu können. Als sie sich so umsah, blieb ihr Blick auf den nassen Geldbeuteln hängen, die noch immer dort unten auf den Steinen lagen und vor sich hin tropften. Sie erhob sich, rutschte vom Stein hinunter und begann, die Geldbeutel zu leeren und nachzuzählen, wie viel in den Verbliebenen noch drinnen war. Ärgerlich musste sie feststellen, dass sie nur 20.000 Berry retten konnte, dass war nicht wirklich viel. Wie lange sollte sie damit auskommen? Da kam ihr ein guter Gedanke. “Hey Ace, du schuldest mir noch 40.000 Berry”, meinte sie ernst und sah ihn fordernd an, doch er meinte nur grinsend dazu, “Wie kommst du darauf?” Unbeeindruckt über die Anschuldigung. “Wegen dir sind meine Geldbeutel ins Meer gefallen”, entgegnete sie daraufhin und sah ihn immer noch fordert an. Doch er grinste auf einmal frech und stand plötzlich genau vor ihr. Erschrocken, konnte sie sich gerade noch davon abhalten, zurück zu weichen und standhaft zu bleiben. Sie versuchte Entschlossen und ernst zu gucken, doch ihr Mundwinkel, der sich immer wieder zu einem Grinsen hinreißen wollte, erschwerte es ihr. “Dann musst du besser aufpassen, wer von uns beiden hat sie denn ins Meer fallen lassen, na?”, hakte er gespielt ernst nach und musterte ihr Gesicht. Dabei kam er ihr immer Näher, was ein flaues Gefühl in der Magengegend auslöste. “A… aber nur, weil du mich erschreckt hast”, protestierte sie jetzt unsicher, denn seine Nähe, lies sie nicht klar denken. “Aber ich geh doch recht in der Annahme, dass die Geldbeutel eh nur geklaut sind, oder? Wie willst du mich denn dafür verantwortlich machen?”, bohrte er weiter entschlossen nach, sie davon zu überzeugen, dass sie im Unrecht war. Aber eigentlich fand er es zu amüsant, wie sie so herum druckste und unsicherer wurde, desto näher er ihr kam und umso mehr er nachfragte. Das wollte er auskosten. Und als sie ihm nicht antwortete, setzte er noch einen Drauf. “Oder sehe ich das falsch, dass du eine kleine Diebin bist, die sich keinen Hehl darum macht, anderer Leute Geld aus den Taschen zu rauben, auch wenn diese sich kaum selber versorgen können?”, fragte er mit spitzer Zunge und ihre Augen weiteten sich. Erschrocken schlug Sie sich eine Hand vor den Mund. Er hatte Recht, sie hatte bisweilen nie einen Gedanken daran verschwendet, was die Leute ohne ihr Geld noch für Möglichkeiten hatten. Besonders fielen ihr die Gesichter der verarmten Leute in den Seitengassen ein, aber diese hatte sie nie beraubt. Langsam fühlte sie sich unwohl in ihrer Haut, sie sah die Ungerechtigkeit die sie ausübte. Sie war genauso wie die verhassten Piraten, die ohne nachzudenken raubten und plünderten. Auf einmal stieg in ihr Selbsthass auf, darüber dass sie nie nachdachte, bevor sie handelte. Doch auch Erinnerungen ihrer Kindheit kamen hoch, wie sie ausgeraubt wurde, verprügelt von gleichaltrigen, die sich über sie lustig machten. Tränen rangen über ihr Gesicht. Tränen aus Wut und Verachtung, starrte sie hinunter zu ihren Füßen, biss sich auf ihre Unterlippe und ihr ganzer Körper bebte. Woher nahm er sich das recht, so über sie zu urteilen? Sie wurde von diesen Leuten doch genauso behandelt. Ace wunderte sich, er hatte sie nur etwas necken wollen, aber er hatte nicht damit gerechnet, dass sie es sich das so zu Herzen nehmen würde. Er stand nur stumm vor ihr und sah auf sie hinab, sah ihre Gefühlsregungen, die Gedanken in ihrem Kopf kreisten. Hatte er einen Wunden Punkt getroffen? Unschlüssig was er nun tun sollte und leicht sauer auf sich selbst, dass er die angenehme Atmosphäre zwischen ihnen so schnell zerstört hatte, stand er unschlüssig einfach nur regungslos vor ihr und wartete geduldig ab. Was sie nun als nächstes tun oder sagen würde. “Wer bist du überhaupt, dass du dir das Recht raus nimmst, mir so etwas an den Kopf zu schmeißen? Du bist doch nicht viel besser elender Pirat!”, brüllte sie ihn herzzerreißend an und sah ihn bitterböse an. Ace, der mit solch einer Reaktion nun gar nicht gerechnet hatte, sah total erstaunt in die sich dunkel färbenden Augen, des Mädchens vor sich. Die so viel Leid und Schmerz entgegen brachte, dass er es fast selber schon spüren konnte. Natürlich wusste er, dass er kein recht hatte, so zu reden, doch es war ihm einfach so heraus gerutscht. “Wie kannst du es nur Wagen, mich zu verurteilen, du kennst mich doch überhaupt nicht. Verdammt noch mal, wäre ich dir doch nie begegnet”, brüllte sie ihn an. Die Tränen liefen unaufhaltsam. Sie machte auf dem Absatz kehrt, steckte ihr Geld und die Kristalle ein und lief davon. Die Küste hoch, in den angrenzenden Wald, der sich neben der Stadt erstreckte. Ace blieb noch eine weile Regungslos stehen und hatte ihr nachgesehen, wie sie davon lief und starrte noch länger auf die Stelle, wo sie hinter den Bäumen verschwunden war. Vor seinen geistigen Auge, sah er ihr verstörtes Gesicht. Was ihn verunsicherte. Es war keine Absicht von ihm Gewesen, sie zu verletzen. Langsam löste er sich aus seiner starre und machte sich auf den Weg in die Stadt. Er hatte jetzt das Bedürfnis, sich einen Anzutrinken. Oder vielleicht doch nur eine Kleinigkeit zu essen. Er konnte und wollte ihr nicht hinter her laufen, sie würden sich schon noch einmal sehen und dann würde er sich eventuell entschuldigen, aber da war er sich noch nicht so sicher. Für ihn war nur eines klar, er war hier um seinen Auftrag zu erledigen und er durfte sich jetzt nicht noch länger davon abbringen lassen, diesen zu erfüllen. Auch nicht Hisoka. Er schüttelte seinen Kopf, um die Gedanken an sie endlich aus seinem Kopf zu verbannen, die sich immer wieder ein brennen wollten. Wieso war ihm nicht egal, was mit ihr war. ~ Fortsetzung ~ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)