Die Vertretung und die Folgen von Iwa-chaaan (Wenn Hündchen vor große Herausforderungen gestellt werden) ================================================================================ Kapitel 42: Vergangenheit und Zukunft ------------------------------------- Dienstag, 20.09. Joey wusste nicht, was mit ihm passierte. Er fühlte sich wie auf Wolke 7, während sie in der Ecke des Restaurants saßen, aßen und sich unterhielten. So einen netten Kaiba hatte er noch nie erlebt und er konnte kaum fassen, dass der Brünette diese Situation überhaupt zuließ. Es fühlte sich wie ein richtiges Date an und der Kuss eben war einfach nur magisch gewesen. So sanft, so gefühlvoll, dass ihm noch immer schwindelig wurde, wenn er daran dachte. Fühlte sich so Perfektion an? Mittlerweile waren sie beim Hauptgang angekommen und es gab da immer noch eine Frage, die ihn beschäftigte. Doch er war sich nicht sicher, ob er nicht vielleicht die Stimmung komplett ruinierte, wenn er sie stellte. Das wollte er ja auch nicht. Dafür war es gerade zu schön. Kaiba hingegen schien einen sechsten Sinn dafür entwickelt zu haben, wenn ihm noch etwas unter den Nägeln brannte, denn er musterte ihn aufmerksam und weil er gerade kaute, bedeutete er ihm mit einer Handbewegung, dass er reden sollte. „Naja, ich ähm … Ach nein, lass mal gut sein. Ich will die Stimmung nicht ruinieren“, sagte er schließlich und aß ebenfalls weiter. Die Frage konnte er auch noch ein andernmal stellen, wenn sich eine Gelegenheit bot. Doch was hatte er erwartet? Der Geldsack ließ das natürlich nicht auf sich beruhen und hakte sofort nach: „Es scheint dich ziemlich zu beschäftigen, also lass es raus.“ „Also schön, aber wehe, die Stimmung kippt“, drohte er leise, wollte er doch nicht derjenige sein, der diesen schönen Abend zerstörte. Kaiba nickte nur und wartete darauf, dass er endlich zum Punkt kam und bevor er es sich noch einmal überlegte, begann er zu reden: „Schon seit dem Battle City Turnier frage ich mich, wie es eigentlich bei dir in der Kindheit war. Nachdem dieser Noah uns da in diese virtuelle Welt gesperrt hatte und das alles so aus dem Ruder gelaufen war, habe ich mich gefragt, was du wohl so in der Vergangenheit erlebt hast. Wie es dazu kam, dass du der geworden bist, der du jetzt bist.“ Er sah es sofort. Das Blau in den Augen wurde kälter und Joey bereute es sofort, dass er das Thema angeschnitten hatte. Das war dumm gewesen. Schnell wollte er noch etwas hinterhersetzen, als Seto seine Hand hob – die linke lag noch immer auf seiner – und er schluckte seine Worte herunter. „Unsere Eltern sind ziemlich früh gestorben. Ich war acht Jahre alt und habe nur noch verschwommene Erinnerungen an sie. Mokuba kann sich gar nicht erinnern. Wir kamen in ein Heim, dass nicht das schlechteste war, aber auch kein Hort der Freundlichkeit. Mehrere Eltern überlegten, mich zu adoptieren, doch ich stellte die Bedingung, dass wir nur gemeinsam adoptiert werden und so blieben wir Jahre dort. Zwei Kinder auf einmal aufzunehmen, hatten sich viele nicht zugetraut. Eines Tages kam Gozaburo Kaiba in das Heim und war auf der Suche nach einem Kind. Ich spielte Schach gegen ihn und gewann und so musste er Mokuba und mich mit sich nehmen. Es war unsere Fahrkarte aus dem staatlichen System, doch …“ Kaiba hielt inne und trank einen Schluck des Champagners. Ruhig hörte er ihm zu, sah, wie er in Erinnerungen gefangen war und entzog ihm seine Hand. Seto registrierte das sofort und musterte ihn scharf, doch der Blick wurde weicher, als er sie auf seine legte, um sie leicht zu streicheln. „Die Zeit bei Gozaburo war schwer. Die meiste Zeit hielt er Mokuba und mich getrennt. Gemeinsame Zeit mit meinem kleinen Bruder musste ich mir durch die besten Noten erarbeiten und dann bekam ich sie auch nur kurz. Ich wurde zu dem erzogen, der ich heute noch in großen Teilen bin. Gerade, was Geschäfte und die Firma angeht, bin ich sehr von ihm geprägt. Die Kälte, wie du sie beschreibst, habe ich damals wie einen Schutzmantel gebraucht. Ich habe mehr als einmal miterlebt, wie er andere Menschen gebrochen hat. Wie er ihnen ihren Willen genommen und sie dann rausgeschmissen hat. Doch er hat mich dadurch auch unglaublich stark gemacht. Dennoch würde ich es nicht als gute Kindheit beschreiben.“ „Mein Beileid, dass deine Eltern so früh verstorben sind. Mit Mokuba war das bestimmt nicht einfach“, murmelte er getroffen und senkte den Blick, doch Kaiba brummte nur. „Das sind die Prüfungen, die man ablegen musste. Nach deiner Entführung zu urteilen, hast du da auch ein paar von ablegen müssen, oder?“ „Ja, das kann man wohl so sagen.“ Sein Blick glitt wieder aus dem Fenster und er haderte mit sich, doch Kaiba hatte sich ein Stück weit geöffnet, da hatte er das Recht, auch etwas über ihn zu erfahren. Also riss er sich zusammen und begann zu erzählen: „Meine Eltern haben sich scheiden lassen, als ich ebenfalls acht Jahre alt war. Meine Mutter nahm Serenity mit sich und sie wanderten nach Amerika aus. Ich blieb bei meinem Vater, der anfangs „nur“ etwas überfordert war, doch nachdem er seinen Job verloren hatte, ging alles den Bach runter. Er trank immer mehr Alkohol und ließ sich komplett gehen. Weitere Jobs verlor er schon nach ein paar Wochen und mit jedem Rausschmiss wurde es schlimmer. Er fing an, mich zu schlagen und ich musste mich um alles kümmern. Kochen, waschen, putzen, einkaufen, alles. Ich fälschte die Unterschrift meines Vaters, wenn irgendwelche wichtigen Dokumente im Briefkasten waren, damit ich nicht in ein Heim musste. Irgendwann war mir selbst das egal, doch als selbst Polizei und Jugendamt keinen Grund sahen, mich aus dem Loch zu holen, weil mein Vater leider Gottes sehr überzeugend sein konnte, habe ich die Hoffnung irgendwann ganz aufgegeben. Ich prügelte mich mit anderen, um mich irgendwo stark zu fühlen, weil ich gegen meinen alten Herrn keine Chance hatte und die Schmerzen sorgten dafür, dass meine innere Taubheit für ein paar Stunden verschwand. Dann traf ich auf Yugi, Tea und Tristan. Sie haben mir gezeigt, was Freundschaft bedeutet und ich fühle mich sehr wohl bei ihnen, doch auch sie kennen die Geschichte nicht richtig. Es sind meine Probleme und die löse ich auch allein, weshalb ich angefangen habe, alles wegzulachen. Damit die anderen keine Fragen stellen. Es erleben zu müssen, ist schon beschissen genug, es anderen zu erzählen eine Tortur, wenn man nicht bereit dafür ist. Doch in den Sommerferien starb mein alter Herr. Er hatte sich so zugesoffen, dass er an seiner eigenen Kotze erstickt ist. Es war ein merkwürdiges, absurdes Gefühl, den alten Mann tot auf dem Boden liegen zu sehen. Naja, ist ja auch egal. Der Teil der Geschichte ist jetzt abgeschlossen.“ So, das war sie. Seine Geschichte oder zumindest Teile davon und er traute sich nicht, Kaiba anzusehen. Er hielt ihn bestimmt für einen Schwächling, dass er es nicht geschafft hatte, sich gegen ihn zu wehren. Immerhin hatte Kaiba das doch bei seinem Stiefvater auch hinbekommen. Das Unwohlsein hielt an und er nahm die Hand von Kaibas und legte sie auf seinen Oberschenkel, sodass Kaiba nicht an sie herankam. Die Berührung war zu viel, alles war zu viel und er fühlte sich wie ein ängstliches Hündchen, das in die Ecke gedrängt worden war. Warum hatte er nur angefangen, davon zu reden? Jetzt war die Stimmung im Eimer und das war seine Schuld. Wie so viel anderes auch. Sein Herz setzte einen Schlag aus, nein es brach, als der Brünette wortlos aufstand und Joey brauchte all seine Kraft, um nicht loszuweinen. Er wollte das nicht hier in der Öffentlichkeit, aber dass der CEO ihn einfach so sitzen ließ, machte ihn fertig. Doch dann blieb er neben ihm stehen und beugte sich zu ihm runter. „Folge mir mit deinem Blick, Joey.“ Die Stimme nur ein leises Hauchen schritt Kaiba leicht humpelnd weiter durch den Laden und verwirrt tat der Blondschopf, wie ihm geheißen. Was war denn jetzt los? Sollte er zusehen, wie er ihn einfach sitzen ließ? Zu seiner großen Überraschung sprach Seto kurz mit dem Pianisten und dieser stand nickend auf und machte für den Brünetten Platz. Was sollte das denn jetzt werden? Den Blick auf die Tasten gerichtet, begann Seto zu spielen. Es war ein ruhiges, sanftes Stück, welches Joey sofort in eine andere Welt entführte. Eine Welt, in der all die Scheiße niemals passiert war. In der alles in Ordnung war. Wie gebannt starrte er Kaiba an, wie er sich selbst in der Musik verlor und das Klavier zu seinem Instrument machte. Und mit einem Mal fiel dem Blonden auf, dass niemand mehr sprach. Da war nur noch die Musik zu hören, das Klavierspiel, in dem so viel Gefühl lag, dass ihm regelrecht schwindelig wurde. Jeder Ton schien sich direkt den Weg in sein Herz zu suchen und verdrängte eine schlechte Erinnerung, bis da nur noch die Musik war. Die Musik und Seto. Langsam stand er auf und trat an das Klavier heran, während die Musik fordernder, mitreißender wurde und Joey musterte ihn noch immer wie gebannt. Seto hatte die Augen geschlossen, wippte mit dem Oberkörper leicht vor und zurück und schien – wie er – vollkommen in der Musik aufzugehen. Die Trauer verflog, der Schmerz verebbte, die stürmischen Gedanken wurden ruhig und mit einem Mal war alles glasklar: Er wollte Seto an seiner Seite und er wollte mit ihm zusammenarbeiten. Er konnte es noch so sehr abstreiten, verleugnen oder unterdrücken, aber das änderte nichts an seinem Wunsch. Und in diesem Moment wurde er übrmächtig. Bedächtig, um keinen Lärm zu verursachen, schritt um das Klavier herum und setzte sich neben Kaiba auf die Bank und er schaute ihn an. Augen, so blau und stürmisch wie das weite Meer schauten ihn an und er schluckte. Das war alles so … Ihm fehlten die Worte, um diesen Moment auch nur annähernd beschreiben zu können, aber er wusste, dass er niemals enden sollte. Das Spiel wurde schneller, steuerte auf seinen Höhepunkt zu und sein Herz schien sich mit dem Schlagen an der Melodie anzupassen. Und plötzlich waren da Setos Lippen auf seinen, stürmisch und keinen Zweifel daran lassend, dass er das hier genauso wollte er wie. Dass er ihrer beider Kummer mit diesem Stück Musik davontrug und ihnen so ihre Sicherheit wiedergab, die sie für einen Moment verloren hatten. Joey erwiderte den Kuss fordernd, blendete selbst die Musik aus und wünschte sich, dass sie irgendwo allein in Kaibas Villa wären, wo sie mit anderen Dingen fortfahren konnten, doch sie waren noch in diesem Edelrestaurant, sodass sie sich nach einem Augenblick voneinander lösten. „Wieder besser?“, wollte Seto wissen und er nickte. „Viel besser.“ Das Lächeln, das Kaiba ihm schenkte, war atemberaubend schön, doch dann wandte er den Kopf schon wieder ab und konzentrierte sich auf das Klavier. Ruhig ließ er das Stück ausklingen und als er den letzten Ton gespielt hatte, herrschte einen Moment lang Stille. Wie eine Welle rollte plötzlich der Applaus über ihnen hinweg und Joey spürte, wie seine Wangen warm wurden. Also wenn die jetzt nicht alle glaubten, dass sie das perfekte Liebespaar waren, dann könnte die gar nichts mehr überzeugen, schoss es ihm absurderweise durch den Kopf. Danach hatten sie sich wieder an ihren Tisch gesetzt und noch das Dessert gegessen und die Stimmung war intim, aber nicht mehr schwer und sie unterhielten sich noch über ein paar belanglose Dinge aus der Schulzeit. Joey war froh, dass Kaiba es geschafft hatte, seine Stimmung aufzuhellen und er fühlte sich dem CEO dadurch noch verbundener. Es war ein gutes Gefühl, mit ihm über alles reden zu können – selbst über seine inneren Dämonen. Nun saßen sie in der Limousine, um nach Hause gefahren zu werden und Joey zog sich das Sakko aus, da ihm warm genug war. Er legte es zusammengelegt auf die seitliche Bank und als er sich wieder zurückgelehnt hatte, um noch etwas zu entspannen, beugte sich Seto auf einmal zu ihm und küsste ihn leidenschaftlich. Der Blondschopf erwiderte ihn sofort und schlang seine Arme um Setos Nacken, obwohl eine Stimme flüsterte, dass er erst mit ihm reden sollte, bevor das hier noch weiter ging, doch Joey ignorierte sie. Reden konnten sie auch noch später. Am Rande nahm er wahr, dass der Wagen irgendwann wieder anhielt, doch Seto suchte mit der Hand den Griff und öffnete die Tür. Er löste kurz den Kuss und stieg aus und Joey folgte ihm augenblicklich. Das Sakko ließ er achtlos im Wagen liegen genauso wie den Aktenkoffer. Kei würde das sicherlich noch reinbringen, ehe er Feierabend machte. Sofort griff der Brünette seine Hand und zog ihn in die Villa. Ein Blick auf die Uhr im Eingangsbereich verkündete, dass es halb 11 war, also war Mokuba schon schlafen und das Personal im Feierabend. Entweder war Kaiba das bewusst oder es war ihm egal, denn er drückte ihn neben der Tür an die Wand und küsste ihn erneut gierig und nach mehr verlangend und Joey war gewillt, ihm in dieser Nacht alles zu geben, was er hatte. So gewährte er ihm Einlass in seine Mundhöhle und keuchte erregt auf, als Seto diese genüßlich ausräuberte. Er drängte sich an den Größeren und begann mit seinen Nackenhärchen zu spielen, als der CEO ihn weiter in Richtung Treppe zog. Das Foyer der Kaiba Villa stand jetzt auch nicht auf Platz 1 seiner Orte für Sex mit Kaiba. Insofern folgte er ihm bereitwillig und strich ihm frech über den knackigen Hintern, was Seto mit einem arroganten Grinsen und einem langen Kuss auf der Treppe kommentierte. Dabei stand Joey eine Stufe weiter oben, sodass sie beinahe gleich groß waren. Der Blonde genoss es, dass er nicht aufschauen musste und fing an, Setos Hemd aus der Hose zu rupfen, als dieser es ihm gleich tat. Noch immer küssend standen sie da, mitten auf der Treppe und konnten einfach die Hände nicht voneinander lassen. Doch bevor nachher noch Mokuba aus seinem Zimmer kam, weil er Durst oder so hatte, löste Joey den Kuss, schaute ihn mit leicht lüsternen Augen an und leckte sich über die Lippen. Vorsichtig stieg er rückwärts die letzten Treppenstufen hinauf und winkte Seto mit dem Zeigefinger zu sich. Der Brünette folgte ihm bedächtig, löste die Krawatte und zog sie sich über den Kopf, behielt sie aber in der Hand und folgte ihm in dem Abstand, dass sie sich gerade eben nicht berührten. Seto deutete auf eine Tür rechts von ihm und Joey wollte die Tür gerade öffnen, als der Brünette mit zwei Schritten bei ihm war, ihn mit seinem Körper gegen die Tür drängte und ihn erneut innig küsste. Joey erwiderte ihn gierig, wollte ihn überall spüren und zog ihn mit beiden Händen am Kragen noch enger zu sich. Er spürte Setos Hände, wie sie langsam über seine Seiten fuhren und schließlich den Weg zu seinem Hintern fanden und ihn massierten. Wohlig keuchte Joey in den Kuss und suchte nach der Türklinke, doch er fand sie einfach nicht. Verdammt, wo war die denn jetzt!? Der Firmenchef wiederum nutzte die Sekunde, öffnete die Tür und schob ihn in das dahinter liegende Zimmer. Der Blondschopf wollte das Hemd erst aufknöpfen, doch er war viel zu ungeduldig und der Brünette konnte sich danach auch noch ein neues Hemd schneidern lassen. Also riss er es einfach auf und Seto grinste ihn an. „Ist da jemand ungeduldig?“, fragte er mit rauer Stimme, während er ihn langsam durch den Raum bugsierte. „Als ob ich jetzt in aller Seelenruhe das Hemd aufknöpfen würde!“, brummte Joey und musterte interessiert den überraschend durchtrainierten Oberkörper des Firmenchefs. Mit so einem definierten Körper hatte er nicht gerechnet, aber er sah einfach perfekt aus. Am liebsten würde ihn stundenlang anstarren und Joey kaute leicht auf seiner Unterlippe, während er mit seinen Händen über den Körper fuhr. „Ich bin beeindruckt, dafür, dass du ein Schreibtischhengst bist.“ Seto brach in schallendes Gelächter aus, aber es war ein ehrliches, befreites Lachen und Joey bekam eine Gänsehaut. Das hörte sich großartig an und doch unterbrach er das, als er ihm seine Lippen aufdrückte und ihn wild küsste. Denn ihn zu küssen, war gerade noch viel besser als sein Lachen zu hören. Seto war mit ihm mittlerweile am Bett angekommen, denn er spürte das Gestell an seinen Beinen. Frecherweise gab ihm der Brünette einen starken Stoß, sodass er hintenüberfiel, doch es störte ihn nicht, denn er landete weich. Gierig musterte er den CEO, der zwischen seinen Beinen stand und ihn unverhohlen musterte. Ihm gefiel es, so von ihm angesehen zu werden. Es gab ihm das Gefühl, dass er gerade das einzige war, was für ihn eine Rolle spielte. Dennoch konnte er ihn auch später noch anstarren und so winkelte er seine Beine an und schubste Seto in seine Richtung. „Du bist viel zu ungeduldig, Joey“, flüsterte er mit tiefer Stimme, als er sich vorbeugte und der Blonde spürte wieder diesen wohligen Schauer. Er spürte, wie Seto ihm langsam über den Hals leckte und er drehte den Kopf etwas zur Seite, damit er mehr Platz hatte und legte eine Hand in seinen Nacken, weil er bereits festgestellt hatte, dass der Brünette das mochte. Die andere strich hauchzart über den Oberkörper und er hörte ein zufriedenes Brummen des Firmenchefs, was ihn unwillkürlich lächeln ließ. Er wiederum liebte es, wie sein Hals verwöhnt wurde, zärtlich hineingebissen und dann über die Stelle geleckt wurde. Ihm war auch bewusst, dass er am nächsten Morgen mindestens einen Knutschfleck haben würde, doch das war dann eben so. Keuchend spürte er, wie der Blauäugige eine Hand unter sein Hemd gleiten ließ und über seinen Oberkörper fuhr. Die weiche Haut des anderen fühlte sich so wunderbar an und überrascht keuchte er auf, als die Hand über seine Brustwarze strich. Seto löste sich von seinem Hals und zog die Hand weg, um elendig langsam sein Hemd aufzuknöpfen und Joey stöhnte genervt, aber grinsend auf. „Ernsthaft?“ „Im Gegensatz zu dir habe ich eben mehr Selbstbeherrschung“, erwiderte Seto arrogant lächelnd und drückte Joey bestimmt wieder auf die Matratze, als dieser sich hochstemmen wollte, um ihn zu küssen. „Jetzt warte doch mal eben und lass mich das hier genießen“, ärgerte Seto ihn noch immer mit einem Lächeln weiter und Joey ergab sich grinsend seinem Schicksal. Zärtlich strich der Firmenchef über seinen nackten Oberkörper und schob die Hemdseiten beiseite, als er es fertig geöffnet hatte und Joey fühlte die Röte auf seinen Wangen. Der musternde, gierige Blick jagte ihm einen Schauer über den Rücken und der Blonde war sich einen Moment lang nicht sicher, ob er so einen Blick verdient hatte. Vielleicht hatte er doch größere Minderwertigkeitskomplexe, als er dachte. Aber warum zur Hölle musste er ausgerechnet jetzt daran denken? „Du bist wunderschön, Joey.“ „Findest du?“, fragte der Blondschopf leise und Seto nickte langsam. „Ja“, hauchte er und ehe Joey protestieren konnte, küsste Seto ihn erneut. All seine Gedanken verflüchtigten sich und er legte seine Arme auf Kaibas Rücken und zog ihn zu sich runter, sodass dieser mit seinem ganzen Gewicht auf ihm lag. Er drückte leicht den Rücken durch und genoss es, ihn überall zu spüren und schlang seinen Arm um seine Taille, als er plötzlich an den Unfall denken musste und abrupt löste Joey den Kuss und schaute Seto in die blauen Augen. Wenn er noch nicht wieder fit war und die vier Wochen Frist der Ärzte war noch lange nicht um, dann sollten sie das hier lieber abbrechen. So schwer es ihm auch gerade fallen würde. „Du bist noch krankgeschrieben.“ Es war eine Feststellung und er bemerkte, dass sein Gegenüber nicht ganz begriff, worauf er eigentlich hinauswollte. „Wir sollten das hier lassen, wenn du noch nicht richtig fit bist“, konkretisierte Joey seine Bedenken und Seto lächelte ihn kurz liebevoll an. Dann schüttelte er den Kopf und küsste den Blondschopf wieder und sagte gegen seine Lippen: „Wenn ich mich nicht fit fühlen würde, hätte ich damit nicht angefangen.“ Eigentlich hätte er weiter protestieren sollen, doch Kaiba erstickte sämtliche Bedenken in einem heißen Kuss, den der Blonde einfach nicht abbrechen wollte. Es würde schon gut gehen. Kaiba musste selber wissen, was er sich zutraute und was nicht. Und auf den Sex verzichten, wollte er auch nicht wirklich, wenn er ehrlich war. Aber vor allem wollte er eins: Nicht mehr unten liegen. Also beförderte er mit einem Ruck Seto unter sich, löste den Kuss, krabbelte vom Bett und stellte sich hin. Er packte Setos Beine und legte sie auf das Bett, dann setzte er sich auf die Oberschenkel und leckte sich lasziv über die Lippen, während er sachte Setos Oberkörper mit seinen Fingern nachfuhr. „Was soll das denn werden, hm?“ „Lass dich überraschen“, schnurrte Joey und beugte sich vor, um über Setos Hals zu lecken. Auch er verpasste ihm einen Knutschfleck, was der Firmenchef mit einem leisen Keuchen quittierte. Dann küsste er sich langsam weiter über das Schlüsselbein bis zur muskulösen Brust und den Brustwarzen, die er genüsslich mit den Zähnen reizte, darüber pustete und entschuldigend leckte. Seto griff ihn fest im Nacken und wollte ihn dirigieren – eben ganz der Firmenchef –, doch Joey blieb standhaft und grinste ihn von unten her an. „Nix da, du wirst dich für den Moment fügen müssen.“ „Das wird sich noch rächen, glaub mir“, knurrte Seto leicht erregt. „Oh ja, das hoffe ich.“ Joey schnurrte und sah das Blitzen in Setos Augen. Das würde wahrscheinlich eine sehr lange Nacht werden. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)