Die Vertretung und die Folgen von Iwa-chaaan (Wenn Hündchen vor große Herausforderungen gestellt werden) ================================================================================ Kapitel 25: Galaempfang ----------------------- Samstag, 10.09. Nun war es Samstag und der Empfang, von dem Yuuto ihm vor dem Geschäftsessen erzählt hatte, stand auf dem Plan. Mokuba hatte gleich klar gemacht, dass er sich im Wohnzimmer einschließen und zocken würde, was er dem Kurzen nicht übelnahm. Also würde er sich da heute allein durchschlagen müssen, denn Yuuto hatte sich heute überraschend krankgemeldet und Roland hatte einen Tag frei genommen, weil er etwas mit Freunden unternehmen wollte. Schwer seufzend entschied er sich für einen dunkelblauen Anzug mit weißem Hemd, hellblauer Krawatte und Einstecktuch und seinen schwarzen Lederhalbschuhen. Auch dieser Anzug war ein Dreiteiler und er entschied sich erneut für die Manschettenknöpfe mit den Initialen der Kaiba Corp.: KC. Yukiko und Yuuto hatten ihm eine Liste mit den voraussichtlichen Gästen erstellt, die er gestern Abend schon studiert hatte. Ihm war klar, dass er sich da nicht blamieren durfte und auch nicht zu viel preisgeben, das würde sonst sicherlich auf die Firma, Kaiba und ihn zurückfallen. Außerdem war es das erste Mal, dass er sich mit der Presse bewusst herumärgern musste. Nach dem Vorfall am Donnerstag hatten sie weiter Unsinn geschrieben und auch seine Freunde gestern alle belästigt, das hatten sie ihm in der Freundes WhatsApp Gruppe bestätigt. Sie hatten sich an die Abmachung gehalten und berichtet, dass sie von der Beziehung mit Seto seit zwei Jahren wussten, doch die Zwei das nicht öffentlichen machen wollten und deswegen sonst niemand die Wahrheit gekannt hatte. Nicht einmal die anderen Klassenkameraden. Auch hatte Yugi den Kuss dementiert und die Freunde bestätigt, dass es für Joey nur einen gab und der hieß nun mal Seto Kaiba. Es war seltsam, das in der Zeitung zu lesen. Sowohl, dass seine Freunde, die nicht vorhandene Beziehung bestätigt hatten, als auch, dass Joey verliebt wie am ersten Tag wäre und er Seto niemals fremdgehen würde. Heute Abend aber musste er über einen roten Teppich gehen, sich ablichten lassen und mit diesem Pack von Reportern reden. Ob er wollte oder nicht spielte dabei leider keine Rolle, aber auch das würde er schon irgendwie hinkriegen. Yukiko, Yuuto und Yuna hatten das mit ihm geübt, damit er sich nicht zum letzten Deppen machte und er hoffte, dass das ausreichend war. Schnell schaute er sich noch einmal im Spiegel an, nickte zufrieden und trat den Weg ins Foyer an, als ihm seine Schwester in den Sinn kam. Also ging er noch kurz zurück, machte ein Selfie vor dem Spiegel und schickte eine Email an seine Schwester. Jetzt war er aber wirklich fertig, ging runter und lief Mokuba über den Weg, der sich gerade mit einer Chipstüte und einer Cola Flasche ins Wohnzimmer einquartieren wollte. „Hey Kurzer, bis später, ja?“ „Oh hey Joey, schick siehst du aus! Viel Spaß und lass dich nicht ärgern, ja?“, meinte er grinsend und der Blonde wollte ihn erst tadeln, aber da er ja nicht sein großer Bruder war, ließ er es bleiben, sondern schüttelte nur grinsend den Kopf. „Du kennst mich, würde ich nie machen“, erwiderte er grinsend und strubbelte ihm kurz die Haare. „Deswegen sage ich das ja, gerade weil ich dich kenne.“ Glucksend verschwand Mokuba im Wohnzimmer und ließ ihn allein im Foyer stehen. Kurz schaute er dem frechen Bengel hinterher, dann schüttelte er grinsend den Kopf und marschierte in die Tiefgarage, wo der Chauffeur bereits die Limousine vorgefahren hatte. Joey seufzte innerlich kurz, dann stieg er ein und ergab sich seinem Schicksal, zu dieser Veranstaltung zu müssen. Die Fahrt dauerte 40 Minuten, dann kam er am roten Teppich an und musste einfach nur funktionieren. Kein verbales Ausrasten, keine Prügeleien auf die Reporter. Das würde alles ruinieren, wofür er sich derzeit so viel Mühe gab. Er durfte Mokuba nicht enttäuschen. Also atmete er noch einmal tief durch, dachte an den kleinen Kaiba, seine Schwester und seine Freunde und lächelte leicht. Durch das Fenster sah er bereits die vielen Reporter, die darauf warteten, dass er ausstieg und sich ihnen stellte und er würde ihnen jetzt mal zeigen, wie das ging. Ein Angestellter der Veranstaltung öffnete seine Tür und er setzte ein leicht arrogantes Lächeln auf, als er ausstieg. Sofort blitzte es um ihn herum und er blinzelte kurz, damit er wenigstens noch erahnen konnte, wo er hingehen musste. Etwas weiter vorn war auf dem Boden ein kleines Kreuz mit Klebeband geklebt worden und Yukiko hatte ihm erklärt, dass er sich dort hinstellen sollte. Auf dem Weg dorthin öffnete er sein Sakko, weil es ziemlich warm war, stellte sich auf dieses Kreuz, packte die Hände entspannt in die Hosentaschen und lächelte selbstbewusst. Die Kameras klickten in einer Tour und weiter rechts hörte er die Reporter nach sich rufen. Nach ein paar Sekunden drehte er sich in die Richtung und schritt weiter. Dieses Mal musste er sich wenigstens kurz mit ihnen unterhalten, um sich nicht den Hass von Dominos Presse auf sich zu ziehen, auch wenn sie das bei ihm schon geschafft hatten. „Mr. Wheeler! Mr. Wheeler! Wie ist es, die größte Firma Dominos vertretungsweise zu leiten?“, wollte einer wissen und Joey näherte sich der Absperrung, um auf die Frage zu antworten. Er war noch nicht ganz angekommen, da hatte er schon ein Mikro unter der Nase und eine Fernsehkamera im Gesicht. Er riss sich zusammen, die Menge nicht anzumeckern, sondern lächelte brav weiter und antwortete der Reporterin: „Es ist eine sehr große Ehre, diese Firma leiten zu dürfen, wenn auch sehr, sehr anstrengend. Wenn nur die Umstände nicht so traurige wären.“ „Wie geht es denn Seto Kaiba?“ „Es tut mir leid, aber dazu kann ich leider keine Angaben machen.“ „Und was haben Sie zu den Gerüchten über-“, begann die Reporterin, hielt aber inne, als sich jemand einmischte. „Hallo Joey. Na, plauderst du ein wenig aus dem Nähkästchen?“, fragte eine Stimme und Hiro stellte sich grinsend neben ihn. Er legte ihm einen Arm um die Schultern und Joey erwiderte: „Hiro! Ich dachte, du erzählst uns jetzt ein paar Geschichten aus deinem Leben.“ „Nein, nein, da gibt es nichts Aufregendes. Aber nun komm, lass uns weiter.“ Joey nickte ihm dankbar zu, verabschiedete sich von der Reporterin und schlenderte nun mit Hiro weiter den Teppich entlang, der aber wenigstens den Arm wieder weggenommen hatte. Wie Joey von Yuuto wusste, gab Hiro gern damit an, viele Leute zu kennen und ihnen auch gern mal den Arm kurz umzulegen, insofern war das normal und harmlos, auch wenn die Presse da sicherlich wieder etwas draus drehen würde, aber verdammt, sollten sie doch! Auf dem Weg zum Eingang hielt Joey noch einmal an, um guten Willen zu zeigen. Er sagte Hiro Bescheid, dass er nachkommen würde, doch dieser stellte sich neben ihn und antwortete einem anderen Journalisten. Joey grinste kurz, hatte wieder Mikro und Kamera vor sich und dieses Mal einen Journalisten, der sich an ihn wandte: „Warum haben Seto Kaiba und Sie ihre Beziehung so lange geheim gehalten?“ „Sie reden nicht um den heißen Brei herum, das gefällt mir. Sowohl Seto als auch ich wissen unsere Privatsphäre zu schätzen. Doch durch den Unfall wurde alles durcheinandergewirbelt und ich konnte seinen Wunsch, ihn zu vertreten, selbstverständlich nicht abschlagen und deswegen stehe ich hier heute vor Ihnen.“ „Wir hoffen natürlich, dass Mr. Kaiba schnell wieder auf den Beinen ist, aber es wird gemunkelt, dass Sie ein ebenso guter Boss sein sollen. Könnten Sie sich vorstellen, in die Firma einzusteigen?“ „Das ist keine Frage, die ich hier mit Ihnen diskutieren werde. Erst einmal ist das wichtigste, dass mein Freund wieder gesund wird. Das hat die oberste Priorität. Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.“ Nickend und mit einem Lächeln schritt Joey durch den Eingang in den Saal, ohne eine Reaktion des Journalisten abzuwarten. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass diese kurzen Interviews wahrscheinlich im Fernsehen zu sehen sein würden und ihm wurde heiß und kalt gleichzeitig. Vor zweieinhalb Wochen war er noch ein ganz normaler Teenager gewesen und jetzt wurden Interviews mit ihm im Fernsehen gezeigt! Verrückt war das! Immerhin hatte er keine Frage zu seiner angeblichen Affäre beantworten müssen. Keine Ahnung, wie souverän er da reagiert hätte. Joey ließ den Blick durch den Saal schweifen und entdeckte an den Stehtischen allerlei prominente Gesichter. Schauspieler, Moderatoren, Sportler, Autoren, Maler, Regisseure, Produzenten, Geschäftsleute. Es kostete ihn viel Kraft, seinen inneren Fanboy im Zaun zu halten und nicht sofort loszustürmen und sich von einigen ein Autogramm zu organisieren. Dabei gab es hier einige, mit denen er gern quatschen wollte und natürlich Fotos machen! Damit er sich später noch daran erinnern konnte. Vor seinem inneren Auge erschien die Gestalt von Yuuto, der mit erhobenem Zeigefinger dastand und sagte: „Das Zauberwort lautet: Professionalität.“ Da der innere Yuuto nicht so schnell verschwand, seufzte Joey kurz und konzentrierte sich. Er hatte ja recht. Deswegen war er nicht hier. Er sollte die Kaiba Corporation repräsentieren und sich nett unterhalten. Das war alles. Wenn es sich ergab, konnte er ja immer noch fragen. Eine Kellnerin trat von der Seite an ihn heran und fragte: „Darf ich Ihnen etwas zu trinken reichen?“ „Ja, sehr gern, aber bitte alkoholfrei.“ „Wasser oder Orangensaft?“ Joey wählte das Wasser und hielt nun ein Champagnerglas damit gefüllt in der Hand. Er schlenderte zwischen den Stehtischen herum und schaute sich interessiert um, bis ein älterer Herr zielstrebig auf ihn zuging. „Ah, da ist ja unser Star des Abends!“, begrüßte ihn der leicht dickliche Mann und breitete die Arme aus. Irritiert blieb Joey reflexartig stehen und hoffte, dass sein Lächeln noch immer freundlich wirkte und nicht so verwirrt, wie er sich gerade fühlte. Der Mann umarmte ihn kurz, aber herzlich und Joey stand stocksteif da. Auf so etwas war er nicht vorbereitet gewesen. Er war davon ausgegangen, dass sie sich hier passiver verhielten, doch wie es schien, hatte er sich da gründlich getäuscht. „Ach, Sie kennen mich ja wahrscheinlich noch gar nicht. Mein Name ist Takeshi Kido und ich habe diese jährliche Veranstaltung vor vielen Jahren ins Leben gerufen. Da ich seit Langem ein gutes Verhältnis zur Familie Kaiba pflege, kenne ich auch Seto bereits seit Jahren. Es freut mich, seinen Partner endlich kennenlernen zu dürfen. Ich hatte ja schon etwas Sorge, dass er Zeit seines Lebens ohne Partner oder Partnerin sein würde.“ Einen Moment lang überlegte Joey, dann fiel es ihm wieder ein. Kido war ein gewiefter Geschäftsmann, der Modekleidung produzierte und über ein weltweites Filialnetzwerk selbst vertrieb. Die Kaiba Corp. hatte – laut Rolands Aussage – vor einigen Jahren mal mit ihm zusammengearbeitet, aber das war noch zu Gozaburos Zeiten gewesen. Sei es drum. Er würde das Spiel mitspielen, schließlich wollte er nur die Firma repräsentieren und keinen Streit vom Zaun brechen. Auch wenn es ihm schon schwerfiel. Immerhin schien der Mann mit Gozaburo damals an Soldatenkleidung gearbeitet zu haben. Und alles was mit Krieg zu tun hatte, war Joey einfach zuwider. „Es freut mich ebenfalls, Mr. Kido. Ich fühle mich geehrt, als Vertretung hier sein zu dürfen.“ „Na selbstverständlich! Wie geht es denn dem jungen Herrn Kaiba?“ „Er ist leider noch nicht aufgewacht, doch die Ärzte sind optimistisch“, entgegnete Joey und ließ das Lächeln verschwinden. Er schaute betroffen sein Glas an, um einen traurigen Eindruck zu vermitteln. Es war ja nicht so, dass ihm die Sache mit Kaiba völlig am Allerwertesten vorbei ging und er war der Meinung, dass selbst er das nicht verdient hatte. Arsch hin oder her. Aber es ging ihm halt auch längst nicht so nah, wie er hier vorgab. Dafür hatte ihm der Kerl vorher schon zu viele Nerven gekostet. Dennoch überraschte es ihn noch immer, dass er anscheinend so ein guter Schauspieler war. Mr. Kido klopfte ihm aufmunternd auf den oberen Rücken und sprach ihm Mut zu, als ihn ein bekannter Schauspieler ansprach. Nachdem sich der Veranstalter bei ihm entschuldigt hatte, atmete Joey erleichtert auf und schlenderte weiter durch den Saal. Wahrscheinlich fehlten jetzt noch um die 200 solcher Gespräche, dann hatte er es geschafft. Ein Blick zurück zum Eingang verriet ihm, dass alle Gäste mittlerweile eingetroffen waren, denn die Türen waren verschlossen worden, damit wahrscheinlich keine aufdringlichen Reporter hereinkommen konnten. Also dann, wie schlimm konnten ein paar Stunden schon werden? Es war eine dämliche Frage, wie sich herausstellte, denn sein Lächeln schien in sein Gesicht fest getackert worden zu sein. Mit viel Wasser schaffte er es irgendwie, dass sein Mund nicht austrocknete trotz der endlos vielen Small Talk Gesprächen, denen er ausgeliefert war. Es war ihm ein Rätsel, wie er das geschafft hatte zu überleben. Immerhin hatte er ein paar Selfies mit Promis und auch ein paar Autogramme ergattert, ohne unprofessionell zu wirken und auch ein paar Visitenkarten ausgetauscht. Je später es wurde, desto mehr suchte Joey Abstand zu den Anwesenden. Er fühlte sich eingeengt und unwohl. Kamen die Wände nicht auch langsam näher? Okay, er musste hier weg. Es gab einen kleinen Garten, wie er vor einiger Zeit gesehen hatte und genau dorthin verschwand er jetzt auch. Da es recht kühl an dem Abend war, waren nicht allzu viele Leute dort und er konnte ein wenig durchatmen und sich sammeln. Langsam entspannte er sich wieder und war froh, dass er anscheinend doch keine Panikattacke bekam. Solche Menschenansammlungen waren einfach nicht seins. Allein, ohne Ablenkung, erst recht nicht. Erschrocken zuckte er zusammen, als plötzlich sein Privathandy klingelte. Irritiert holte er es heraus und Mokuba blinkte auf dem Display. Was wohl los war, dass er ihn hier anrief? War ihm etwas passiert zu Hause? „Mokuba, was gibt es? Alles in Ordnung?“ „Komm sofort ins Krankenhaus! Seto ist wach geworden! Ich bin schon da!“ „Das freut mich wirklich sehr, Kurzer. Aber du willst doch nicht, dass er gleich einen Herzinfarkt bekommt, weil er mich sieht, oder?“, hakte Joey verunsichert nach und hoffte wirklich, dass er sich darum drücken konnte, doch Mokuba war felsenfest davon überzeugt, dass er kommen musste und er hatte leider ein unglaublich gutes Argument, dass er ihm auch gleich unter die Nase rieb: „Sag Mr. Kido, dass Seto wieder aufgewacht ist und du deswegen gehen musst. Das ist gute PR und zeigt, wie sehr du ihn doch liebst. Das Krankenhaus hat eine ausgezeichnete Security und kommt mit dem Ansturm schon klar.“ Seufzend stimmte Joey zu und legte auf. Er schrieb dem Chauffeur eine SMS, dass er ihn in zehn Minuten abholen sollte und blieb noch einen Moment draußen stehen und leerte das Wasserglas. Er stellte es auf einem der Tische ab, die auch draußen aufgestellt worden waren und schritt seufzend wieder in den Saal zurück, der nach vier Stunden noch immer komplett gefüllt zu sein schien. Einen Moment lang ließ er den Blick schweifen, dann marschierte er zielstrebig zu Mr. Kido, der sich gerade mit einer berühmten Schauspielerin unterhielt. „Entschuldigen Sie, Mr. Kido?“ „Ah, Mr. Wheeler. Was gibt es denn?“, fragte er und Joey merkte, dass er gerade störte, doch das machte seinen Abgang nur noch authentischer, oder? Joey lächelte leicht verlegen und sagte: „Ich habe gerade einen Anruf erhalten, dass Seto aufgewacht ist. Ich fühle mich sehr geehrt, ihr Gast zu sein, dennoch würde ich nun gern ins Krankenhaus und nach ihm sehen. Er ist bestimmt verwirrt, was los ist und ich möchte bei ihm sein.“ Sofort hellten sich die Gesichtszüge des Unternehmers auf und auch die Schauspielerin wirkte erleichtert. „Das sind ja hervorragende Nachrichten! Natürlich, gehen Sie nur! Richten Sie ihm bitte meine Genesungswünsche aus, ja?“ „Selbstverständlich. Das mache ich. Vielen Dank und ich freue mich, Sie bald wieder zu sehen“, verabschiedete sich Joey und schritt durch den Saal, lächelte die anderen glücklich an, auch wenn er vor Nervosität leicht zitterte, wie er feststellte, und bat den Security an der Tür, ihn herauszulassen, was dieser auch sofort tat. Die Journalisten waren Gott sei Dank größtenteils verschwunden, bis auf ein paar, aber die wurden von anderen Sicherheitsmännern ferngehalten, sodass sie ihn nicht belästigen konnten. Die Limousine stand bereits an der Straße und ein Angestellter öffnete die Tür, als er ankam und wünschte ihm einen schönen Heimweg. Joey bedankte sich höflich und kaum, dass er sich angeschnallt hatte, fuhr der Wagen los und er nannte ihm die Adresse des Krankenhauses. Kei sah einen kurzen Augenblick verwirrt in den Rückspiegel, doch er starrte aus dem Fenster, sah sich gerade nicht der Lage, etwas dazu zu sagen. Ihm wurde schlecht. Kaiba würde doch ausrasten, sobald er ihn sah. Immerhin hatten sie sich bisher immer angekeift und jetzt wurde er ihm als sein Stellvertreter und – schlimmer noch – als sein Partner vorgesetzt. Das konnte doch nicht gut gehen. Es gab in seinem Leben nur zwei oder drei Situationen, vor denen er gern weggerannt wäre und diese hier gehörte definitiv dazu. Doch er hatte Mokuba gesagt, dass er zu ihm gehen würde, also musste er das auch durchziehen. Außerdem … Was sollte schon passieren? Sie mochten sich eh nicht, also konnte ihm seine Reaktion vollkommen egal sein. Vielmehr konnte er dem Geldsack jetzt mal zeigen, wie er sich den anderen gegenüber immer benahm und was er damit anrichtete. Ja, das würde er tun. Und dann konnte ihm dieser reiche Pinkel in ein paar Wochen den Buckel herunterrutschen, während er selbst in seine neue kleine Wohnung zog und es sich gemütlich einrichtete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)