Secret - Nur mit dir von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 15: Kapitel 14 ---------------------- "Käpt'n, du bist zu spät dran, alles okay bei dir?", richtete Gregor, der sich zusammen mit den anderen Kickers auf ihrem Fußballfeld befand und mit diesen bereits trainierte, an Mario. Der Angesprochene verbeugt sich vor seinen Freunden. "Entschuldigt bitte, dass ich zu spät komme. Ich werde mich schnell umziehen, dann stoße ich gleich zu euch." Dann tat er wie gesagt. Er griff den Henkel seiner Sporttasche fester und machte, dass er in ihren Umkleideraum kam. Ein paar Minuten später kam er in Sportkleidung zu den anderen Kickers, die gerade verschiedene Übungen machten, um die Kondition zu steigern. Sie sahen ihn zwar alle an, verkniffen sich aber jede Frage. Mario konnte sich gut vorstellen, dass Gregor etwas gesagt hatte, denn es war sehr unwahrscheinlich, dass tatsächlich keine einzige Frage kommen würde, vor allem, nachdem er gestern so wütend abgedampft war, nachdem er von Elsa um ein Gespräch gebeten wurde. Da hatten seine doch sehr neugierigen Freunde sicher viel Gesprächsstoff gehabt. "Käpt'n, ich habe mit dem Konditionstraining schonmal begonnen. Davor sind wir gelaufen", richtete Gregor an seinen besten Freund. Der Jüngere war ihm entgegengekommen. "Vielen Dank dir und entschuldige bitte nochmal, dass ich zu spät dran bin." "Klar, kein Problem. Geht es dir heute besser?", fragte Gregor ihn. Mario nickte. "Ja, tut es." "Darf ich fragen, warum du zu spät dran bist? Das kenne ich von dir gar nicht. Und du erwartest es ja auch von allen." Mario runzelte die Stirn. Das war richtig, er erwartete immer von allen Disziplin und Pünktlichkeit und bekam es dann selbst nicht hin … "Du hast recht. Doch heute gab es noch eine andere Priorität, die einfach vorging." Gregor nickte. "So ist das manchmal, du musst mir auch nicht sagen, was los war." Sofort schüttelte Mario seinen Kopf. "Nein, alles gut, du wirst es vermutlich sowieso mitbekommen. Ich war die Nacht bei meiner Freundin und dann habe ich mich erst vorher noch mit deiner Schwester ausgesprochen." "Du warst bei Elsa?" "Ja, so kann man es wohl sagen. Wir haben uns getroffen und ich habe mich für meine Aktion gestern bei ihr entschuldigt." Sein bester Freund hob eine Hand an sein Kinn. "Bist du ihretwegen gestern so wütend abgedampft?" Immerhin hatte Mario den Anstand, rot zu werden. Er zog sich seine Kappe etwas tiefer in die Stirn. Er musste jetzt aufpassen, was er sagte. "Ja … unser Gespräch ist gestern etwas eskaliert …" "Elsa ist eskaliert? Das glaube ich kaum." Mario zuckte mit seinen Schultern. "Wenn du wüsstest, anscheinend habe ich ein Talent, sie zur Weißglut zu reizen." "Hmm, da ich dieses Talent Conny gegenüber auch besitze, glaube ich das sofort, nur dass der Unterschied hierbei darin besteht, dass ich mit Conny zusammen bin, du aber nicht mehr mit Elsa." "Das ist sicher einer der Gründe dafür gewesen. Um ganz ehrlich zu sein, Gregor, dieser Sota hat mich genervt, ich mag ihn nicht, meine Gefühle ihm gegenüber sind sehr negativ. Er war mit Elsa zusammen. Ich habe die Vorstellung damals, als du mir das erzählt hast, nicht ertragen. Alleine der Gedanke daran, sie mit einem anderen zusammen zu sehen. Und dann stand er da gestern plötzlich vor mir. Da hat es mich überkommen und mir ist rausgerutscht, dass deine Schwester einen Freund hat." "Und das hat Elsa nicht gepasst?" Mario nickte auf Gregors Frage. "In allererster Linie eher, dass ich ihn habe glauben lassen habe, dass sie wieder mit mir zusammen wäre." "Ungefähr sowas habe ich dir gestern auch gesagt, oder?" Der Mittelstürmer hob eine Augenbraue. "Ja, hast du und du hattest damit auch recht. Und ich konnte es nicht stehen lassen, daher haben Elsa und ich heute nochmal in einem neutralen Rahmen darüber geredet. Ich habe versucht ihr zu erklären, warum ich so reagiert habe und ich denke, sie hat mich einigermaßen verstanden." “Das ist gut. Und sicher …” Noch ehe Gregor den Satz beenden konnte, ertönte ein greller Pfiff. die beiden drehten sich herum und sahen Kevin, der seinen Zeigefinger und Daumen wieder aus dem Mund zog. “Hey, bewegt mal eure Hintern her! Das hier ist kein Kaffeeklatsch!” Mario und Gregor grinsten sich an. Kevin hatte ja recht! “Nachher?”, fragte der Mittelstürmer. Sein bester Freund nickte. “Klar. Ich geh mich dann erstmal aufwärmen.” Und während Gregor zu den anderen zurückging, begann Mario seine Runden zu drehen. Als er sich genug aufgewärmt hatte, stieß er zu seinen Freunden, die nun angefangen hatten, Fußbälle hin und her zu kicken. Er hatte recht behalten mit dem, was er zu Gregor gesagt hatte, als es darum ging, die Kickers wieder zu gründen. Sie hatten alle unterschiedliche Kondition. Während zum Beispiel Gregor, Kevin, die Zwillinge, Tino, Benjamin, Christoph und er selbst weiter Fußball gespielt hatten, hatten die anderen eigentlich nicht mehr gespielt. Ab und an mal ein bisschen gekickt, aber richtig gespielt hatten sie nicht und dementsprechende Kondition war nicht mehr da. Also fingen sie alle gemeinsam wieder von vorne an. Bei dem ein oder anderen zeigten sich ihre alten Stärken wieder, Sascha hatte zum Beispiel immer noch einen heftigen Einwurf, Tommy bekam gute Kopfbälle hin, aber bevor sie ein richtiges Spiel bestreiten könnten, hatten sie noch viel, sehr viel Arbeit vor sich. Doch alle waren motiviert dabei. Keiner von ihnen schien es zu bereuen die Kickers wieder gegründet zu haben und das machte den Hauptpunkt aus. Solange sie alle mit Spaß und Freude dabei waren, würden sie es schaffen, wieder zu ihrer alten Stärke zurück zu finden, davon war Mario überzeugt! ~~~~ “Also machts gut!” “Bis nächste Woche!” Nach und nach verabschiedeten sich alle Kickers, bis nur noch Mario und Gregor in ihrem neuen Umkleideraum waren. Auch sie hatten sich geduscht und umgezogen. Gregor ging in den Nebenraum, in dem ein Tisch mit Stühlen stand, ein großer Korb, gefüllt mit Fußbällen und ein paar andere Gegenstände. In den Schränken an der Wand befanden sich allerlei Gegenstände, die sie zum Training benutzten. Auch zwei Stapel mit Pylonen standen an der Seite und ebenso ein Kühlschrank, auf den Gregor nun zusteuerte. Er griff nach zwei Flaschen Wasser, schloss den Kühlschrank wieder und hielt eine der Flaschen seinem besten Freund entgegen. "Sitzen wir raus?" Mario nahm die Flasche aus Gregors Hand und nickte. "Klar, wäre ja schade, bei dem schönen Wetter drinnen zu bleiben." Es war Mitte Juni und sie wurden mit wundervollem Wetter verwöhnt, strahlender Sonnenschein, dazu genau die richtigen Temperaturen. Warm genug um im T-Shirt herum zu laufen, doch schwitzen musste man noch nicht. Sie liefen zu einer der Bänke, die um den Fußballplatz herum verteilt waren. Beide nahmen erstmal einen Schluck Wasser, nachdem sie sich gesetzt hatten. "Das war dringend notwendig", stöhnte Gregor auf. Mario nickte zu seinen Worten nur. "Ach ja", Gregor sah auf das Tor, in dessen Nähe sie saßen, "es ist doch mehr Arbeit, als ich vermutet habe. Bis wir tatsächlich ein richtiges Spiel spielen werden, wird es noch lange dauern." "Bereust du es?", fragte Mario ernst. Verwundet sah sein bester Freund ihn an. "Was meinst du?" "Na das hier." Mario deutete auf das Fußballfeld vor ihnen. "Dass du deine Mannschaft verlassen hast, um mit den Kickers nochmal von vorne zu beginnen. Ich weiß nicht, ob wir jemals die gleiche Stufe wie dein letztes Team erreichen werden." Gregor runzelte einen Moment seine Stirn, ehe er entschieden seinen Kopf schüttelte. “Nein, auf keinen Fall. Die Zeit mit den Kickers zähle ich zur besten meines Lebens. Ihr seid meine besten Freunde, ich bin froh, meine Lieblingsbeschäftigung und euch zusammen unter einen Hut zu bringen. Klar vermisse ich es, gegen andere Mannschaften zu spielen, aber die Jungs wieder in Form zu bringen, das ist eine ganz andere Art von Herausforderung und ich mache es gerne. Und ich bin überzeugt davon, dass wir irgendwann wieder richtig gut sind. Das haben wir schon mal geschafft, das schaffen wir wieder." Mario musste bei Gregors Worten grinsen. Das hörte er gerne. "Sehr gut", entgegnete er daher nur und nahm nochmals einen Schluck seines Wassers. "Und jetzt mal zu dir. Was ist mit meiner Schwester?" "Hmm…" Mario rollte die Flasche nachdenklich zwischen seinen Händen hin und her während er nachdenklich das Tor betrachtete. "Was willst du hören?" Gregor zuckte mit seinen Schultern. "Fang doch einfach von vorne an. Was war da gestern Abend los?" Der Torwart runzelte seine Stirn. “Da muss ich wirklich von vorne beginnen … oder zumindest zeitlich weiter zurück.” Er seufzte auf. “Das Stipendium in den USA … ich weiß immer noch nicht so ganz, wie ich es einschätzen soll … es hatte viele Vorteile, aber auch Nachteile …” “Elsa”, vermutete Gregor. Mario sah ihn kurz von der Seite an, ehe er wieder geradeaus sah und nickte. “Richtig, Elsa. Sie zurück zu lassen war das Schwerste, das ich in meinem Leben bisher machen musste. Und das ist auch der Punkt, an dem ich dir bis heute nicht sagen kann, ob es die richtige Entscheidung war. Ja, das Studium war gut, ich habe echt viele Vorteile dadurch … aber ich denke oft, der Nachteil war größer. Ich wollte nach Hause, zu ihr zurück. Und ich habe mir wirklich Mühe gegeben, um das Studium sogar ein Semester früher abschließen zu können. Und kurz bevor es soweit war und ich nach Hause gekommen wäre, da erzählst du mir, dass sie eine Beziehung hat. Einen Freund ... “ Bei dem Gedanken daran ballte er seine Hand unbewusst zu einer Faust. “Das hat mich ganz schön getroffen. Ich denke, ich bin bis zu diesem Zeitpunkt davon ausgegangen, ich komme zurück und wir sind wieder zusammen, dabei waren zu diesem Zeitpunkt schon über vier Jahre vergangen. Und Elsa und ich hatten gesagt, dass es für uns okay ist, wenn einer von uns jemand anderen kennenlernt. Tja … war es für mich wohl doch nicht.” Gregor runzelte seine Stirn. “Gehe ich richtig davon aus, dass das der Grund dafür war, dass du in den USA geblieben bist?” Mario nickte. Er hatte mit Viktor darüber geredet, aber nie mit seinem besten Freund. Er hatte befürchtet, dass Elsa es mitbekommen würde, wenn Gregor es wüsste, denn so sehr er seinen besten Freund schätzte, dieser redete manchmal schneller, als er dachte … “Ja. Entschuldige, dass ich, was das betrifft, nicht ehrlich zu dir war.” Der Mittelstürmer hob eine Hand. “Alles gut, so schlecht wie es Elsa damals ging, wäre die Gefahr groß gewesen, dass ich ausversehen etwas darüber sage. Also wie gesagt, alles gut.” Die beiden Männer sahen sich in die Augen. Das war einer der Punkte, die ihre Freundschaft ausmachen. Vertrauen zueinander. "Nun ja", fuhr Mario mit seiner Erklärung fort,"du kannst dir sicher vorstellen, dass meine Gedanken und Gefühle dem Kerl gegenüber, der mit Elsa zusammen war, alles andere als positiv waren. Im Gegenteil, ich habe wohl einen regelrechten Hass auf ihn entwickelt. Und als er mir da gestern Abend gegenüber stand, ist das alles wieder hochgekommen. Die Vorstellung, dass er und Elsa … Nein." Wieder ballte er seine Hand, so sehr dieses Mal, dass man seine Knöchel weiß unter der Haut heraustreten sah. "Es ist einfach aus mir rausgebrochen, ich wollte ihm unter die Nase reiben, dass Elsa nicht mehr zu haben ist, dass er keinerlei Chancen mehr hat. Also habe ich ihm gesagt, dass Elsa einen Freund hat." "Das erklärt vieles", reagierte Gregor auf Marios Worte, "und trotzdem …du hast Sota glauben lassen, dass du Elsas Freund bist. Doch du bist nicht mit Elsa zusammen, warum nicht? Was du erzählst gibt mir das Gefühl, dass du noch etwas für sie empfindest, stattdessen habt ihr beide einen anderen Partner. Das verstehe ich einfach nicht …" Der Ältere der beiden lächelte. "Weißt du, Gregor, Elsa war meine erste große Liebe. Diese Stellung wird sie in meinem Leben immer haben, egal was kommt." Und Mario war sich nicht nur sicher, er wusste, dass sie auch immer seine große Liebe bleiben würde. "Doch ich, wir beide, haben uns in den sechseinhalb Jahren, in denen ich in der USA gelebt und gearbeitet habe, weiterentwickelt. Du musst verstehen, dass es bei mir etwas getan hat, als du gesagt hattest, sie sei in einer Beziehung. Sie hat in der Zeit, als ich noch studiert habe, weiter gelebt und ich scheine auf der Stelle getreten zu sein und das habe ich inzwischen geändert. Als wir uns wieder gesehen haben, haben wir auch darüber geredet." "An meinem Geburtstag", warf Gregor ein. Mario erstarrte kurz. Das stimmte, für seinen besten Freund war das Treffen zwischen Elsa und ihm an Gregors Geburtstag das erste Treffen, von dem er wusste. Dass sie zu diesem Zeitpunkt schon fast einen Monat wieder ein Paar waren, wusste ja keiner sonst. "Mhm", reagierte er daher nur auf die Aussage. "Wir haben geredet, auch über unsere Gefühle. Und wir haben entschieden, dass wir Freunde sein wollen." "Und ihr hattet ja zu diesem Zeitpunkt beide jemand neues an eurer Seite", meinte Gregor und tippte sich mit einem Finger nachdenklich gegen sein Kinn. "Das kommt natürlich auch dazu. Und ich weiß, dass sowohl bei Elsa als auch bei mir, die Gefühle echt sind, die wir für unseren Partner, unsere Partnerin haben. Ich bin mir sicher, zu einhundert Prozent von Liebe sprechen zu können, sowohl bei mir, als auch bei deiner Schwester. Wir sind beide glücklich und ist das nicht das, worauf es ankommt?" "Das ist wohl richtig. Und ich bin froh, dass ihr beide glücklich seid, trotzdem hätten wir alle auf ein Comeback von euch beiden als Paar gehofft." Gregor grinste ihn schief an. Mario zuckte mit seinen Schultern. "Tut mir leid." Sein bester Freund winkte ab. "Ach quatsch, muss es dir nicht. Aber eines kann ich dir sagen, da wir deine Freundin bis heute noch nicht persönlich kennengelernt haben, gehen ein paar der Jungs davon aus, dass es sie gar nicht gibt und du das Ganze nur behauptest." Nun grinste Mario breit. "Du kannst mir glauben, diese Frau ist sehr real." Gregor lachte auf. "Das hoffe ich doch sehr, denn sie nimmt einige Zeit deines Lebens ins Anspruch." Nun lachte auch der Ältere. "Oh, das tut sie und nichts anderes wünsche ich mir." "Ich hoffe, wir lernen sie irgendwann kennen." Mario nickte. "Irgendwann, versprochen. Aber sind wir mal ehrlich, bei den Jungs ist es vielleicht ganz gut, wenn ich sie noch etwas fernhalte." Nun konnte Gregor gar nicht anders, als erneut laut zu lachen. Dann wurde er jedoch wieder ernst. "Und mit Elsa konntest du alles klären?", fragte er seinen besten Freund. Auch dieser wurde ernst. "Ja, konnte ich. Ich habe mich bei ihr entschuldigt und ihr die Gründe für meinen, nennen wir es Ausraster, dargelegt. Sie hat es verstanden und die Entschuldigung angenommen. Doch ich musste ihr versprechen, dass so etwas nie wieder vorkommt und das habe ich." Nun nickte Gregor zufrieden. "Wenigstens etwas." "Was soll das denn heißen?" "Na, dass eine Entschuldigung an meine Schwester der einzige Grund ist, den ich für dein zu spät kommen beim Training akzeptiere." Nun lachte Mario laut los und Gregor stimmte gleich darauf mit ein. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)