Secret - Nur mit dir von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 9: Kapitel 8 -------------------- "Da bist du ja, du wurdest schon sehnsüchtig vermisst." Elsa lachte auf, als Conny ihr mit diesem Satz die Türe öffnete. "Ich oder der Kuchen?" Sie hob die Kuchentransportbox hoch, in der sich der Geburtstagskuchen für das Geburtstagskind befand. Auch Conny lachte und zwinkerte ihr zu. "Eher zweiteres. Du sicher auch, aber es geht um seinen geliebten Geburtstagskuchen, da ist alles andere nebensächlich." Sie nahm Elsa die Transportbox ab, dass diese sich ihrer Jacke und ihrer Turnschuhe entledigen konnte. Es war Samstagabend, Mitte April. Gregor hatte heute Geburtstag und feierte mit seinen Freunden. Zum Mittagessen waren die Geschwister samt Conny bei Daichis eingeladen gewesen, die Gregor ein Geburtstagsessen kredenzt hatten. Danach war Elsa wieder nach Hause um den Geburtstagskuchen für ihren Bruder fertigzustellen und war deshalb auch etwas spät dran. Mit Mario hatte sie heute noch keinen Kontakt gehabt außer ein paar Nachrichten über das Handy und sie vermisste ihn sehr. Unglaublich, wie stark ihre Gefühle nach gerade mal knapp einem Monat waren. Als "langsam angegangen" konnte man ihre Beziehung eigentlich nicht bezeichnen, doch es war schön so wie es war, sie wollte nichts daran ändern. "Er ist übrigens schon da", richtete Conny ernst an ihre Freundin, “also Mario.” "Okay", erwiderte Elsa, nahm die Transportbox wieder an sich und ging in die Küche, Conny folgte ihr. "Du weißt, ich bin da für dich." Elsa lächelte ihre Freundin an. Diese Zusage war wirklich lieb und sehr süß von der Jüngeren. "Ich danke dir. Aber es ist alles in Ordnung, es wird schon alles werden." Conny sah sie nachdenklich an, während Elsa sie Transportbox öffnete und den wie einen halben Fußball geformten und verzierten Kuchen herausholte. Anschließend zog sie aus ihrer Handtasche noch zwei Kerzen in Form einer zwei und einer vier hervor. Sie steckte die "24" in die Mitte des Kuchens. Dann nahm sie noch zwei Playmobil-Männchen und einen kleinen Fußball, die sie dazu drapiert. "Sei mir, nein uns, bitte nicht böse, dass wir uns einfach Sorgen um dich machen. Als Mario damals abgereist ist, warst du am Ende und das hat sich wirklich lange gezogen. Nicht, dass ich dir das vorhalten möchte, du hast Mario geliebt und durch sein Stipendium in den USA hast du ihn so gesehen verloren. Ich weiß nicht, wie deine Gefühle heute sind, wir haben schon lange nicht mehr über ihn gesprochen. Ich will einfach nicht, dass es dir nochmal so schlecht geht und dein Bruder will das auch nicht, auf keinen Fall, obwohl du die Ältere von euch beiden bist, will er dich beschützen." Zu Beginn hatte Elsa ihrer Freundin mit gerunzelter Stirn gelauscht, bei ihren letzten Worten musste sie lächeln. "Conny, es ehrt dich und auch Gregor, dass ihr euch diese Gedanken und auch Sorgen um mich macht", sie berührte die Jüngere sanft Arm, "doch das müsst ihr nicht. Ich bin im Reinen mit mir und auch mit Mario. Ich bin mir sicher, dass alles gut werden wird, dass es gut ist. Es geht mir gut, glaube mir." Conny hatte ihren Kopf leicht schräg gehoben und musste bei Elsas Worten ebenfalls lächeln. "So hörst du dich auf jeden Fall an. Und da du dich selbst am besten kennen solltest, verlasse ich mich darauf. Aber falls doch etwas sein sollte, dann bin ich für dich da!" Elsa machte einen Schritt nach vorne und schloss Conny in die Arme. "Ich danke dir." Diese erwiderte die Umarmung. "Das ist selbstverständlich." "Nicht immer." Elsa löste die Umarmung und trat zu dem Kuchen. "Aber jetzt bringen wir den besser mal rein, bevor Gregor einen Suchaufruf startet." ~~~~ Mario stand mit Philipp, Sascha, Benjamin und Daniel zusammen, als von Kevin ein begeisterter Aufruf zu hören war. "Darauf haben wir alle nur gewartet, Elsa!" Sofort drehte sich sein Kopf zur Türe des Wohnzimmers, wo Elsa und Conny gerade herein kamen. In ihren Händen trug seine Freundin einen halbrunden Kuchen in Form eines Fußballs mit sich, von dem er vorher schon ein Foto zugesandt bekommen hatte. Auf dem Kuchen befanden sich zwei brennende Kerzen, die zusammen eine 24 ergaben. "Los, singt alle mit!", rief Kevin und stimmte `Happy Birthday´ an. Gregor war zu seiner Freundin und seiner Schwester getreten. Seine Augen leuchteten vor Freude. Mario hingegen hatte nur Augen für seine eigene Freundin, die ihn ebenfalls ansah. Ein kurzes Lächeln huschte über ihre Gesichter, die sie schnell wieder unter Kontrolle brachten, niemand sollte etwas bemerken. Obwohl es schon einen Monat her war, seit sie wieder zusammen waren, behielten sie diese Beziehung für sich. Es war ihr Geheimnis, ganz alleine ihres und sie genossen es. “Danke vielmals!”, rief Gregor laut, als das Lied endete. “Und jetzt gibt es Kuchen!” Alle lachten, während Elsa den Kuchen zum Buffet trug, das Gregor und Conny auf einer Seite ihres Wohnzimmers aufgebaut hatten. Conny reichte ihrer Freundin ein Messer, mit der Elsa den Kuchen in Stücke schnitt und ihrem Bruder anschließend das erste reichte. Es verging nicht viel Zeit und die meisten der Anwesenden hatten sich etwas vom Buffet genommen, von Elsas Kuchen war nicht mehr viel zu sehen. “Hier, Käpt´n.” Mario sah erstaunt auf, als ein Teller mit einem Stück des Fußball-Kuchens vor ihm auf den Tisch gestellt wurde, an dem er inzwischen mit ein paar seiner Freunde saß. “Oh, danke”, richtete er an Charlie, der sich nun neben ihm niederließ. “Du darfst dir auf keinen Fall Kuchen von Elsa entgehen lassen, der schmeckt hammer!” Jeremy setzte sich auf die andere Seite des Tisches. “Oh ja, ein Highlight bei jedem Fest, an dem sie etwas backt.” “Backt sie oft?”, fragte Mario verwundert in die Runde. Das hatte sie ihm gar nicht erzählt, nicht dass das schlimm wäre. “Sie ist oft dabei, sie zählt zu unseren Freunden und da bringt sie eigentlich fast immer etwas mit.” Tommy zuckte mit seinen Schultern und widmete sich dann wieder seinem eigenen Kuchenstück. “Na Käpt´n, wer weiß, vielleicht sitzt du ja bald wieder an der Quelle.” Mario sah Kevin mit großen Augen an. Ungläubig blinzelte er, erwarteten wirklich die meisten hier, dass er und Elsa wieder zusammen kommen würden? Bereits die Sprüche bei ihrem ersten Treffen, Gregors Aussage sowohl ihm als auch Elsa gegenüber … Man musste ehrlich sein, im Unrecht waren seine Freunde ja nicht, Elsa und er waren wieder zusammen, aber diese Erwartungshaltung war schon heftig. “Kevin, lass das”, erwiderte, zu Marios Erstaunen, jedoch Gregor. “Komm schon, das hat nichts damit zu tun, dass Elsa deine Schwester ist sondern dass sie und Mario …”, versuchte Kevin sich zu rechtfertigen, doch da fiel Gregor ihm ins Wort. “Sie hat einen Freund.” Jetzt war es an ihrem Tisch so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören. Alle sahen ihren Mittelstürmer ungläubig an. Nach und nach richteten sich die Blicke mitleidig auf Mario. "Entschuldige Mario, ich wollte es dir eigentlich mal in Ruhe erzählen und nicht einfach so damit herausplatzen, aber gerade … Naja …" Gregor hob seine Hand entschuldigend hoch. Das schlechte Gewissen war ihm anzusehen. Der Angesprochene sah Gregor ebenfalls an, jedoch mit einem undefinierbaren Blick. Schließlich sah er von einem zum anderen. “Das ist vollkommen in Ordnung. Elsa und ich waren lange zusammen, richtig, es war eine wundervolle Zeit und ich bin dankbar dafür. Doch wir haben uns beide in den letzten Jahren weiterentwickelt, ich empfinde immer noch viel für sie, das werde ich auch, denn sie war nicht nur meine Freundin, sie war mir ein wichtiger Mensch und meine beste Freundin, das wird immer so bleiben. Daher ist es mir wichtig, dass sie glücklich ist, das hoffe ich sehr für sie.” Nun sahen alle ihn ungläubig an. “Das hast du sehr schön gesagt”, gab Sascha von sich, die anderen nickten zu seinen Worten. “Das hast du wirklich, Mario”, erklang eine sanfte Stimme hinter dem Torwart. Sofort drehte er sich herum und sah in Elsas schöne Augen. “Elsa …”, gab er leise von sich. Sie lächelte ihn an. “Ich hoffe ebenfalls von Herzen, dass du glücklich bist, ich wünsche es dir auch. Und ja, ich bin glücklich, vielleicht willst du das ja wissen.” Und mit dem Lächeln auf ihren Lippen ging sie davon. Mario sah ihr hinterher und musste ebenfalls lächeln. Als Elsa den Raum verlassen hatte, drehte er sich wieder zu Freunden um, die ihn nachdenklich ansahen. “Was ist los?”, fragte er schmunzelnd. “Das ist doch schön. Und bloß dass ihr es wisst, auch ich bin glücklich. Also wenn es in Ordnung ist, können wir uns anderen Themen zuwenden?” Nach und nach nickten alle. Alle außer Kevin, der konnte sich nicht zurückhalten. “Heißt das, Käpt´n, dass du auch jemanden hast? Also eine Freundin?” Mario sah ihm in die Augen, ehe er grinste. “Tja, das wüsstest du jetzt gerne, nicht wahr?” “Mensch Käpt´n!”, rief Jeremy. “Jetzt spann uns nicht auf die Folter!”, gab Charlie von sich. Darauf ernteten die Zwillinge zustimmendes Gemurmel. “Also gut. Ja, es gibt da jemanden, mehr sage ich nicht dazu. Und damit können wir das Thema jetzt abschließen”, beendete Mario die Fragerunde. Dass es ihm ernst damit war, bemerkten seine Freunde und wanden sich lieber einem anderen Thema zu. Mario hingegen grinste zufrieden. Doch, eine Alibi-Freundin war nicht schlecht, jetzt verstand er, warum Elsa ihrem Bruder und Conny keine Ausrede aufgetischt hatte, sondern es hatte stehen lassen, dass sie angeblich einen Freund hatte, so sprach sie beide zumindest keiner mehr aufeinander an. Und wenn die alle wüssten, wie es in Wirklichkeit aussah … ~~~~ Elsa trat aus gerade aus der Küche, als schräg gegenüber die Türe des Badezimmers aufging und Mario heraus trat. Einen Moment blickten sie sich nur an, dann sah der junge Mann sich um, griff kurzerhand nach Elsas Hand und zog diese mit sich zu dem Zimmer am Ende des Flurs. Er öffnete die Türe und nach einem kurzen überprüfenden Blick, dass niemand sonst in dem Raum war, zog er Elsa in Connys und Gregors Schlafzimmer. Kaum dass er die Zimmertüre hinter ihnen geschlossen hatte, zog er sie an sich und küsste sie. Als sie den Kuss beendeten, zog Mario sie eng in seine Arme. "Es ist wirklich schwer, dich die ganze Zeit zu sehen, jedoch nicht berühren zu dürfen", murmelte er in Elsas Haare. Diese nickte. "Da hast du recht." Sie standen ein paar Minuten so da, Arm in Arm. Dann löste Mario die enge Umarmung und griff mit einer Hand nach einer ihrer Haarsträhnen, um sie um seinen Finger zu wickeln, während er den anderen Arm noch um ihre Taille liegen ließ. "So so, du bist also glücklich." Elsa kicherte. "Das bin ich. Mein Freund ist ein toller Mann, den ich sehr liebe." Nun musste Mario lächeln. "Ich habe den Jungs auch gesagt, dass ich glücklich bin, sie denken also auch, dass ich jemand anderen habe." Er strich die Haarsträhne hinter ihr Ohr und streichelte anschließend sanft über ihre Wange. "Ich bin wirklich sehr glücklich. Zu wissen, dass die Frau, die ich liebe, meine Gefühle erwidert … immer noch, nach so langer Zeit." Elsas Hand schloss sich um seine an ihrer Wange. "Das habe ich immer und werde es auch immer." Mario sah ihr tief in die Augen. "Ich bin nicht nur glücklich. Du machst mich glücklich." Und dann beugte er sich wieder zu ihr, um sie erneut zu küssen. Einige Minuten später, streichelte seine Hand sanft über ihren Rücken "Du Elsa?" "Ja?" "Bald ist ja die Golden Week." Elsa löste ihre Umarmung leicht, um ihrem Freund in die Augen sehen zu können. Worauf wollte er hinaus? "Was ich meine ist, dass mein Arbeitgeber in der Woche komplett schließt. Hättest du Lust, dass wir wegfahren? Irgendwohin, wo wir ganz offen zusammen sein können ohne uns Sorgen machen zu müssen, dass uns jemand sieht?" Elsa nickte lächelnd. "Sehr gerne." "Na dann steht das doch." Erneut griff Mario nach einer ihrer Haarsträhnen, ehe er sie wieder küsste. Am liebsten würde er dies immer machen und nie wieder damit aufhören. Nach dem Kuss löste sich Elsa von ihm und streichelte sanft über seine Wange. "Wir sollten wieder raus, vermutlich suchen die anderen uns schon." "Zum Glück haben wir nachher Zeit nur für uns", lachte Mario, als er Elsa zur Zimmertüre folgte, immerhin war der Plan, dass er bei ihr übernachten würde. "Zum Glück", lachte auch Elsa und öffnete die Türe. Als sie hinaus sah, erstarrte sie, von dort sahen ihnen nämlich Conny und Gregor mit großen Augen entgegen. Elsas Augen weiteten sich ebenfalls. Warum hatte sie nicht aufgepasst? "Was habt ihr denn alleine da drinnen gemacht?", fragte Gregor sofort nach. Elsa und Mario sahen sich einen Moment an, ehe die junge Frau wieder zu ihrem Bruder blickte. "Wir wollten in Ruhe reden. Das zwischen uns … Bisher hatten wir noch nicht miteinander sprechen können, also haben wir den Moment genutzt. Wir sind in euer Schlafzimmer, damit wir nur zu zweit sind und nicht gestört werden. Entschuldigt, wir hätten euch erst fragen sollen." Gregor nickte schnell. "Nein, nein, alles okay. Ich bin ja froh, wenn zwischen euch kein - wie soll ich es sagen? - auch wenn es jetzt nicht ganz passt, ich bin froh, wenn zwischen euch kein böses Blut herrscht. Ihr seid mir beide wichtig und ich bin froh, wenn ihr euch versteht, das ist nicht selbstverständlich zwischen Ex-Partnern. Wer weiß, vielleicht könnt ihr ja wieder Freunde werden." Elsa und Mario wechselten erneut einen Blick. "Wir versuchen es." "Das ist schön", gab Conny von sich, denn das war es wirklich. So musste man sich hoffentlich um keinen der beiden Sorgen machen. "Na gut, dann gehe ich mal wieder zu den anderen." Mario zeigte auf das Wohnzimmer bevor er einen kurzen Blick mit Elsa wechselte und anschließend ging. Elsa sah ihren Bruder und seine Freundin lächelnd an. "Es ist alles gut, ihr müsst euch wirklich keine Sorgen machen. Wir hatten nur das Gefühl, nochmal miteinander reden zu müssen. Unsere Beziehung ist schon lange her, aber wir mussten beide mit damals abschließen und da hat das Gespräch gut getan. Also hört auf, euch einen Kopf zu machen, es geht uns beiden gut." Während Gregor seine Schwester zweifelnd ansah, legte Conny ihre Hände gegeneinander. "Darüber sind wir wirklich froh, nicht wahr, Gregor? Gregor?" Der Angesprochene zuckte zusammen, als die Stimme seiner Freundin zu ihm durchdrang. "Doch, doch. Auf jeden Fall!" Elsa trat zu ihrem Bruder und legte ihre Hand sanft auf seine Wange. "Du musst dir um mich keine Sorgen machen, kleiner Bruder. Es geht mir gut. Ich habe es vorhin so gemeint, wie ich es gesagt habe. Ich bin glücklich." Gregor musste lächeln. "Wenn du es bist, Schwesterchen, dann bin ich es auch." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)