Secret - Nur mit dir von Tasha88 ================================================================================ Kapitel 3: Kapitel 2 -------------------- "Mario!", wurde er mit lauten Stimmen empfangen. "Hallo miteinander", rief er lachend in die Runde. Die nächsten Minuten waren mit Umarmungen und herzhaftem auf den Rücken Klopfen gefüllt. Die Kickers hatten sich in einem Pub verabredet. Dieser war erst nach Marios Abreise in die USA eröffnet worden, er war noch nie hier gewesen. Der Pub lag in der Mitte der Stadt, in der die meisten von ihnen noch wohnten. "Man ist das schön, dich wieder zu sehen", rief Kevin. "Das finde ich auch", erwiderte Mario. Es war schon viel zu lange her, dass er sie gesehen hatte. Er freute sich auf den Abend mit seinen Freunden. "Also, komm mit", richtete Benjamin an seinen früheren Kapitän. Mario blinzelte verwirrt. "Wohin?", fragte er. Sie waren doch erst angekommen, wo wollten sie denn nun hin? "Wir haben hier einen Raum extra für uns, damit wir ungestört sind", erklärte Benjamin ihm. "Und dass wir die anderen Gäste nicht stören", warf Tino lachend ein. "Das auch", stimmte Tommy ihm zu. "Komm mit, Mario", richtete Christoph an ihn und ging voran. Der Angesprochene folgte ihm zu einer Seitentüre im Hauptraum des Pubs, die Christoph öffnete. "Hier, das ist unser Stammtisch", erklärte er. Mario folgte ihm in das Nebenzimmer, in dem viele Stühle um einen sehr großen Tisch standen, an dem auch noch ein paar Leute mehr als nur die zwölf ehemaligen Kickers Platz finden würden. "Ein Stammtisch?", fragte er verwundert setzte sich neben Kevin und legte seine Kappe vor sich auf den Tisch. "Klar, so haben wir einen festen Ort und Platz, wo wir uns regelmäßig treffen können", erklärte Charlie und ließ sich auf Marios anderen Seite nieder. "Das war Kevins Idee", fügte Jeremy seinem Zwillingsbruder hinzu, neben den er sich setzte. "Wir treffen uns jeden Freitagabend zum zusammen Abhängen und ohne das Clubhaus hatten wir keinen festen Platz mehr." Kevin zuckte mit seinen Schultern. "Das hier war dann ganz gut. Der Tisch ist Freitags immer für uns reserviert." "Außerdem kann man etwas trinken." Passend zu seiner Aussage schob Daniel Mario die Getränkekarte zu. "Und auch essen", fügte Sascha hinzu. Dieser war zwar nicht mehr so dick wie früher, aber noch rundlich, das würde wohl immer so bleiben. "Und dann trefft ihr euch immer alle hier?" Mario war erstaunt, das hatte er nicht erwartet. "Naja, wir sind nicht immer alle da, aber wir geben uns Mühe, mindestens einmal im Monat zu kommen." Philipp schob seine Brille zurück, das schien eine Handbewegung zu sein, die er auch nie verlieren würde. "Doch heute war es uns allen wichtig zu kommen. Naja … fast allen. Dass du wieder da bist, müssen wir ja feiern." In dem Moment wurde hinter ihnen die Türe geöffnet und Gregor platzte herein, wie als ob er Philipp gehört hatte. Er war der Einzige, der noch nicht dagewesen war. "Entschuldigt, dass ich zu spät bin." Er ging zuerst zu Mario, um diesen persönlich zu begrüßen. Sie hatten zwar die ganze Zeit über Kontakt gehabt und auch direkt vor dem Rückflug als auch nach der Landung, aber ihn nun nicht nur übers Handy oder den Laptop zu sehen, war doch etwas anderes. Er freute sich schon darauf, wieder Zeit mit ihm zu verbringen und auch, mit ihm trainieren zu können, zumindest rechnete er fest damit. Nach der Begrüßung ließ Mario sich wieder auf seinen Stuhl sinken, während Gregor einmal um den Tisch herum ging und sich gegenüber seines besten Freundes auf einen Stuhl setzte. "Heute hättest du ja wirklich mal pünktlich sein können", richtete Benjamin an den Jüngeren. "Ja, entschuldigt vielmals, vor allem du Mario. Conny hat noch meine Hilfe gebraucht." "Sie weiß doch, was heute Abend los ist. Da hat sie doch sicher Verständnis, wenn du nicht helfen kannst”, meinte Benjamin. Gregor sah seine Freunde schuldbewusst an. "Sie kann da gar nichts für …" "Was meinst du?", fragte Tino ihn. Der Gefragte kratzte sich am Hinterkopf. "Naja … he he, eigentlich hat sie mich ja weggeschickt, aber ich wollte einfach nur fertig werden, ehe ich gehe." Mario musste lachen, Gregor würde sich vermutlich nie ändern, Pflichtbewusst bis zum Ende. “Von mir aus ist alles okay, ist ja schön, dass du dich nicht geändert hast”, richtete er an seinen besten Freund. "Lach du nur", grinste dieser und griff nach der Speisekarte des Pubs, "ich bestelle mir erstmal was zum essen. Habe ich mir verdient!" ~~~~ Einige Zeit später saßen die zwölf ehemaligen Kickers um den Tisch herum, aßen und tranken. Mario musste von den USA erzählen, die anderen erzählten, wie es ihnen ergangen war, was sie nun machten. Auch wenn sie alle Kontakt gehalten hatten, so war es jetzt doch etwas anderes, sich endlich wieder persönlich zu sehen. Es war spannend, was bei allen passiert war. Mario hatte zwar Heimat-Urlaube während des Studiums gemacht, aber das war relativ selten gewesen. Seine Eltern hatten ihn ein paar Mal besucht und auch die meisten der Kickers waren bei ihm gewesen. Doch jetzt hier, endlich wieder zurück und das auf Dauer, war einfach nochmal etwas anderes, als nur einen "Urlaub" zu machen oder Besuch zu haben. Jetzt hier zu sein, zu wissen, dass es so bleiben würde, das war ein Gefühl von "Zuhause". "Wie sieht es denn jetzt aus? Spielt ihr noch?", frage Mario, nachdem er sein Teller leer war. Er sah seine ehemaligen Mannschaftskollegen neugierig an. "Naja, ab und zu, aber nur so zum Spaß, nicht mehr, um etwas zu erreichen. Außer dem da, der ist in einer Mannschaft und spielt richtig, also neben seiner Arbeit halt." Daniel deutete auf Gregor, der gerade in einen Burger beißen wollte. Dieser schloss seinen Mund wieder und hob den Burger zur Seite, da er nicht mitbekommen hatte, was der Jüngere gesagt hatte. "Was ist?" "Daniel hat gesagt, dass du komisch bist", erklärte Kevin grinsend. Gregor runzelte erst die Stirn, ehe er mit seinen Schultern zuckte. "Nix neues", erwiderte er und biss in seinen Burger, so wichtig war ihm die Antwort dann doch nicht. Wieder musste Mario lachen. Er hatte wirklich einen guten Abend, der Tag war generell sehr gut gelaufen. Durch den Jetlag hatte er sich heute Morgen zum Aufstehen zwingen müssen, müde war er trotzdem die meiste Zeit über gewesen, auch jetzt kämpfte er gegen die Müdigkeit an. Um sich zu beschäftigen, hatte er heute den Großteil des Tages damit verbracht, Kisten auszupacken, seine neue Wohnung etwas einzuräumen und versucht, sie wohnlicher zu machen. Heute Nachmittag hatte er Elsa gesehen und sogar Zeit mit ihr verbracht, die beste Zeit des heutigen Tages. Und nun hier mit seinen besten Freunden zu sein, das war einfach perfekt. Besser konnte ein Tag fast nicht sein, jedenfalls nicht nach einer sechseinhalbjährigen Auszeit, wenn man es so nennen konnte. "Wie sieht es mit dir aus, Käpt'n?", wurde er aus seinen Gedanken an Elsa gerissen und vernahm erstaunt, aber auch erfreut, seinen früheren Spitznamen und Titel. "Was?", fragte er, da er nichts mitbekommen hatte. "Na ob du noch spielst?", fragte Tommy. Mario zuckte leicht mit den Schultern. "Ich habe in den USA natürlich gespielt. Erst an der Uni, dann in der Firma, in der ich gearbeitet habe. Die hatten eine Fußballmannschaft und waren gar nicht schlecht. Und hier will ich eigentlich auch weiter spielen, natürlich nicht mit dem Ziel, irgendwann ganz oben anzukommen, aber man kann ja trotzdem gegen andere Mannschaften spielen. Ich muss nur noch schauen, was es gerade für Möglichkeiten gibt. So wie Gregor eben, ich finde, dass es ein guter Ausgleich gegenüber der Arbeit ist." Während die anderen sich über die Mannschaften, die eventuell dafür geeignet wären und die ihnen bekannt waren, auszutauschen begannen, sah Gregor Mario nachdenklich an. "Was ist?", fragte dieser seinen besten Freund. Auch wenn Mario in den USA gewesen war, mit Gregor hatte er regelmäßigen und auch vielen Kontakt gehalten. Dieser hatte ihn sogar dreimal besucht, einmal zusammen mit Conny. Gregor sah ihn nun ernst an. "Sollen wir es einfach nochmal probieren?" "Du meinst …" Mario deutete über die Anwesenden. Gregor nickte. "Genau." "Von was redest du denn?", fragte Philipp nach, der mitbekommen hatte, was Gregor und Mario miteinander gesprochen hatten. Nun schwiegen alle und sahen ihren ehemaligen Mittelstürmer an. Der biss nochmal von seinem Burger ab und schluckte, ehe er antwortete. "Lasst es uns doch nochmal als Kickers probieren. Auch in unserem Alter gibt es Mannschaften und Ligen, wo man an Turnieren teilnehmen kann. Warum nicht zusammen?" Erst herrschte Stille, dann redeten alle wild durcheinander. Mario sah Gregor an. "Du meinst das ernst." Dieser nickte. "Natürlich, mit dir als Torwart sind wir wieder vollständig. Also, warum nicht? Hat doch früher richtig Spaß gemacht, das wird es heute sicher wieder." "Wir haben teilweise wirklich lange nicht mehr gespielt", warf Daniel ein. Gregor zuckte mit seinen Schultern. "Kann man ja trainieren, ihr habt es schonmal geschafft, besser zu werden, schafft ihr jetzt wieder." Während die anderen wieder durcheinander redeten, sah Mario ihn erneut an. "Also ich bin dabei. Und du weißt schon, dass das jetzt heftiger werden wird, als damals, als du zu uns gestoßen bist? Die Motivation ist eine andere und die Kondition erst recht. Wir sind alle auf einem anderen Stand als vor ein paar Jahren." Wieder zuckte sein Gegenüber mit den Schultern. "Ich weiß, dass wir alle alt geworden sind und deshalb alles etwas anstrengender werden wird." "Wen nennst du hier alt?", knurrte Kevin. Gregor sah ihn an. "Dich", antwortete er trocken. Mario hob seine Augenbrauen. Wie würde Kevin darauf reagieren? Genauso hitzköpfig wie früher? Er machte sich schon bereit, ihn aufzuhalten, falls er über den Tisch springen wollte. Doch Kevin zuckte nur mit den Schultern. "Hast ja recht. Also ich bin dabei." Und die Aussage reichte wohl aus. Nach und nach stimmten alle zu, es nochmal als Fußballmannschaft zu probieren. "Na darauf trinken wir jetzt doch was!", rief Jeremy. "Du auch, Käpt'n", richtete er dann an Mario. "Ich nehme noch ein Wasser", erwiderte dieser. Kevin lachte und schlug ihm auf die Schulter. "Lustig Mario, wie du Bier ausspricht. Nein, heute wird was getrunken, zur Feier des Tages. Auf deine Rückkehr und den Neuanfang der Kickers!" ~~~~ "Wie sieht es denn eigentlich mit den Mädchen so aus, Käpt'n?", fragte ein schon recht angeschickerter Charlie nach. "Oh ja, die Amerikanerinnen sind doch schon heiß", fiel sein ebenso angetrunkener Zwillingsbruder ein. "Ähm", brachte Mario hervor, der dank des Zuredens seiner Freunde auch schon ein wenig mehr als notwendig intus hatte. "Ach komm schon, uns kannst du es doch sagen", klinkte sich auch Kevin auf Marios anderer Seite ein, "du wirst nicht die ganze Zeit über abstinent gewesen sein." Mario lief rot an. Um ehrlich zu sein, nein, war er nicht gewesen, aber darüber würde er kein Wort verlieren. Für ihn gab es nur Eine und da wollte er an nichts und niemand anderen auch nur denken. "Naja, Japanerinnen sind schon eher das meine", murmelte er in Ermangelung einer anderen Antwort in diesem Moment. "Ach ja, die hübschen Japanerinnen", schwärmte Tommy und die meisten stimmten ihm zu. "Hast du schon jemanden im Auge?", fragte Daniel grinsend. "Oder hast du schon was von deiner Verflossenen gehört? Hat Elsa zur Zeit jemanden oder …" Ehe Philipp weitersprechen konnte, fiel Gregor ihm ins Wort. "Kein weiteres Wort über meine Schwester! Das ist eine Sache, die uns nichts angeht. Wenn Mario jemanden hat oder hatte ist das okay, es ist alleine seine Sache! Aber ich will auf keinen Fall, dass ihr irgendwelche Vermutungen über Elsa anstellt." Er sah alle missmutig an. Mario verstand, warum Gregor so reagierte. Dieser hatte es nicht verstehen können, weshalb Elsa und er nicht versucht hatten, ihre Beziehung trotz dessen, dass er nicht mehr in Japan war, bestehen zu lassen. Doch der Abstand zwischen Japan und den USA und dazu die lange Zeitdauer war einfach nicht zu unterschätzen gewesen, dann noch der Zeitunterschied. Sie hatten damals für sich entschieden, dass es so besser wäre. Sein bester Freund hatte lange und viel auf ihn eingeredet, bereits bevor er gegangen war und auch die ersten Monate, nachdem er in den USA war. Irgendwann waren aus den erst noch logischen Argumenten Vorwürfe geworden, es war schließlich seine, Marios, Schuld, dass es Elsa so schlecht ging. Und da konnte Mario ihm nur zustimmen. Er hatte nie gewollt, dass sie litt, doch es war ihnen beiden klar gewesen, dass die Zeit nicht einfach werden würde. Und die Gründe, dass eine Beziehung nicht möglich war, hatten sich nicht geändert. Mario wusste damals, dass Gregor ihm das nicht verzeihen würde und ihm selbst war es auch nicht gut gegangen, ganz im Gegenteil. Er hatte Liebeskummer und dazu noch derartiges Heimweh gehabt, dass er sogar überlegt hatte, das Stipendium abzubrechen. Doch er hatte es durchgezogen, das hatte er Elsa damals versprechen müssen, bevor er geflogen war. Zum Glück hatte Elsas und seine Beziehung, beziehungsweise die nicht mehr bestehende Beziehung, die Freundschaft zwischen ihm und Gregor schlussendlich nicht beeinflusst, auch wenn sie eine zeitlang darunter gelitten hatte. Doch jetzt war zumindest diese wie früher und was seine Beziehung zu und mit Elsa anging, hatte er nach ihrem Treffen heute auch wieder sehr viel Hoffnung, dass zwischen ihnen immer noch mehr war und bleiben würde. "Ja, lassen wir das", richtete er daher an Kevin und orderte kurzerhand die nächste Runde. "Ich gebe einen aus", erklärte er und im Raum brach begeisterter Jubel aus. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)