Lass mich dein Herz heilen von AnnaKyoyama ================================================================================ Kapitel 8: Nächtlicher Spaziergang ---------------------------------- Wir gehen durch die Tür und draußen hat es sich stark abgekühlt. Für mein Empfinden ist es bereits zu kalt, ich bin eine absolute Frostbeule. Es konnte den ganzen Tag 30 Grad sein, wenn es Abends 20 Grad sind friere ich bereits. "Also Jungs, das war echt ein cooler Abend" sagt Tim und wendet sich den drein zu. Diese schlagen bei meinem Bruder ein. "Em muss uns mal sagen, wann du ein großes Spiel hast, wir kommen vorbei und feuern dich an" sagt Roman völlig selbstverständlich. "Cool, würde mich freuen." Das Handy von Tim klingelt und er geht ein paar Schritte zur Seite um, dass Gespräch anzunehmen. "Also Em, schön, dass wir uns so unerwartet gesehen haben. Dein Bruder ist echt nett" sagt Roman und verabschiedet sich von mir. Nachdem er mich aus seinem Arm entlassen hat schlägt er bei Rapha und Julian ein und grüßt meinen Bruder vom weiter, welcher die Hand hebt. Auch Julian verabschiedet sich und somit stehen Rapha und ich noch vor dem Lokal um auf Tim zu warten. Ich reibe mir genervt über die Arme. Kurze Zeit später wird mir eine Jacke über die Schulter gelegt. "Dass kann sich ja keiner mit anschauen" sagt er lächelnd. "Danke, dass ist nett" erwider ich und schlüpfe ich die Ärmel des Zip-Hoddies, welche bereits warm ist. Tim legt auf und kommt zu uns, er schaut mich kurz irritiert an und blickt auf die Jacke. Mit einem mahnenden Blick bringe ich meinen Bruder zum Schweigen. "Dass war Steffi, sie hat sich die Themen noch mal angeschaut, und nun sitzt sie aufgelöst zu Hause." erklärt er. "Alles gut, fahr zu ihr und kümmer dich gut um sie. Fahr am besten bei Mcdoof vorbei, wenn Sie Stress hat will sie immer Eis" sage ich. Er schaut mich entschuldigend an. "Es tut mir leid, nimm dir aber ein Taxi, ich will nicht das du nun alleine durch Dortmund fährst" Raphael drängt sich leicht zwischen uns. "Sie muss kein Taxi nehmen, ich fahr sie." sagt er an meinen Bruder gerichtet. Dieser mustert den Portugiesen skeptisch "Okay, aber pass auf sie auf, wenn ihr etwas passiert mach ich dich dafür verantwortlich" mahnt er. Schön, ich werde komplett übergangen. "Ich kann euch hören. Macht euch keinen Stress, ich ruf einfach ein Taxi und niemand muss unnötig durch Dortmund fahren" erkläre ich. "Ich sage es ja, pragmatisch." fängt Rapha an. "Du hast deinen Bruder gehört, wenn dir was passiert bin ich schuld. Also fahre ich dich, so weiß ich das du zu Haus ankommst" sagt er und wendet sich meinem Bruder zu. "Also, schön dich kennenzulernen. Ich besorge, wie besprochen die Karten, und gebe sie Emily mit." sagt Rapha und verabschiedet sich von ihm. Tim kommt zu mir nimmt mich fest in den Arm und flüstert mir ins Ohr "Wir müssen dringend reden" Er löst sich von mir und lächelnd mich schief an. "Also schönen Abend noch bis zum nächsten mal" sagt er noch und er verschwindet in einer Seitenstraße. Ich drehe mich zu Raphael um welcher mich angrinst. "Wo stehst du den?" frage ich ihn. "Vor dir?!" erweitert er verwirrt. "Dein Auto" lache ich. Er deutet in eine Richtung und gemeinsam gehen wir Richtung Einkaufsstraße. "Dein Bruder ist nett, ist er älter als du?" Da mir immer noch kalt ist, ziehe ich den Reißverschluss zu. "Ja, 3 Jahre" Ich versuche starr nach vorn zu schauen, ohne den Mann neben mir anzusehen. Mein Herz macht nun schon wieder viel zu viele Schläge. Sobald wir alleine sind, habe ich es nicht unter Kontrolle. Ich musste mir eingesehen, dass ich mehr für ihn übrig hatte, als mir guttut. "Em?" holt mich Raphael aus meinen Gedanken zurück. Verwundert schaue ich in 2 braune Augen welche mich mustern. "Ist alles okay? Du hattest nicht geantwortet" sagt er und ich werde Rot. "Oh, Entschuldigung. Was hattest du gesagt?" frage ich und wende mich von ihm ab. "Die Information, dass dein Bruder 3 Jahre älter ist, hilft mir, nur wenn ich weiß, wie alt du bist" meint er. "Ja, das macht Sinn, ich bin 25. Und du?" frage ich ihn. Wir kommen gerade am Hellweg an und er legt eine Hand auf meinen Rücken, um mich nach rechts zu lotsen. Die Stelle, an meinem Rücken, fängt angenehm an zu kribbeln, und ich vermisse seine Berührung im selben Moment, in der er seine Hand wieder wegnimmt. Wir laufen den Hellweg Richtung Reinoldikirche entlang. Ich wende mich ihm zu. "Also, du hast eine Frau gefragt wie alt sie ist, sowas macht man eigentlich nicht. Und dein Alter verrätst du nicht?" sage ich herausfordernd. “Ich bin auch 25" antwortet er. "Wo stehst du eigentlich?" "Hab den Wagen in einer Seitenstraße bei den Schulen stehen" "Kennen die ganzen Presseleute nicht eure Auto´s?" frage ich verwundert. "Ich muss zugeben ich habe mehr als das Auto. Dies ist eher privat, das 2. Auto nehme ich immer, wenn es mit BVB zu tun hat, zum Training oder Presseterminen oder dergleichen" sagt er. An der Reinoldikirche angekommen gehen wir weiter zu den Berufsschulen. "Achso, das ist gar nicht mal so dumm. Ich glaube, mir würde das auf den Senkel gehen" überlege ich laut. "Ich versuche mein Privatleben aus der Öffentlichkeit rauszuhalten, ich will nur Fußballspielen. " Erklärt er. "Aber du hattest vorhin so abgeblockt als es darum ging, dass du auch gespielt hast. Magst du mir sagen was passiert ist?" An der Ampel bleiben wir stehen. "Da gibt es nicht so viel zu erzählen." versuche ich das Thema schnell vom Tisch zu bekommen. "Okay, tut mir leid, dass ich nochmal gefragt habe. Es interessiert mich wirklich und wenn du es irgendwann erzählen magst würde ich mich drüber freuen." sagt er und schaut mich lächelnd an. Bevor die Ampel auf Grün springt hält er mir wieder seinen Arm hin. "Darf ich sie über die Straße geleiten" fragt er ernst. Ich muss mir ein Lachen verkneifen. Ich hacke mich bei ihm ein. "Sehe ich so alt aus" "Auf gar keinen Fall" erwidert er und die Ampel springt auf Grün. Im jetzigen Moment benötige ich keine Jacke mehr, eine angenehme Wärme breitet sich in mir aus während wir das letzte Stück zu seinem Auto gehen. "In der rechten Jackentasche ist mein Schlüssel" sagt er und deutet wage auf die Jacke. Ich krame mit der freien Hand den Autoschlüssel hervor und gebe ihm diesen. "Sie haben ein Taxi bestellt?!" sagt er und drückt die Zentralverrieglung auf. Wir gehen ums Auto rum und er öffnet mir die Tür. Grinsend steige ich ins Auto ein und er schließt die Tür hinter mir. "Es wird langsam zur Gewohnheit" scherzt er. "Eigentlich wollte mein Bruder mich mitnehmen" "Eigentlich waren wir heute nicht verabredet" kontert er. "Touché" mehr konnte ich nicht erwidern. "Oh, warum sagst du nicht das du auch französisch sprichst, dass würde es um einiges einfacher machen für mich" sagt er gespielt empört. "Nein, also dass kann ich nun wirklich nicht" streite ich ab, um Gottes willen, so weit kommt es noch. "Schade" grinst er. "Da muss ich dich leider enttäuschen" ich schaue auf dem Fenster und die Häuser fliegen an mir vorbei. "So schnell enttäuschst du mich nicht" ich wende mich ihm zu er jedoch konzentriert sich auf die Straße. Lächelnd wende ich mich nach kurzer Zeit wieder von ihm ab. Es dauert nicht lange bis wir bei mir ankommen. Er stellt den Motor ab. "Danke, fürs Mitnehmen" "Ich möchte nicht, das dein Bruder sauer ist, wenn dir was passiert. ich denke, er kann recht unangenehm werden" meint er besorgt. Ich musste lachen bei der Aussage. "Ja, da hast du wohl recht." Ich schnalle mich ab und öffne den Reißverschluss der Jacke um ihm diese wiederzugeben. " Wow, wow immer langsam. Ich denke dein Bruder bringt mich um, wenn du dich weiter ausziehst" lacht er und hebt die Hände. Erschrocken drehe ich mich zu ihm . "Bitte was?! Nein, ich wollte dir die Jacke wieder geben" erkläre ich schüchtern. Meine Wangen müssen feuerrot sein, Gott was denkt er nun von mir. "Hey, alles gut, ich verarsch dich nur. Geb sie mir die Tage wieder." winkt er belustigt ab. "Du solltest dir ein Taxameter besorgen, wenn dass noch öfter vorkommt" schlage ich vor. "Ich lasse mich auch mit Kuchen entschädigen" "Dass, trifft sich gut. Davon habe ich auf der Arbeit mehr als genug. Gute Nacht" erwider ich und wir umarmen uns zum Schluss. Ich steige aus und schaue ihn ein letztes mal an, bis ich zum Haus gehe. Auch heute wartet er bis ich ins Haus gegangen bin, bis man den Motor seines Autos hört. Glücklich gehe ich die Treppen zu meiner Wohnung hoch und mit klopfenden Herz öffne ich die Wohnungstür. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)