On the Cusp von _Scatach_ (Teil Zwei der BtB-Serie) ================================================================================ Epilog: Next time around...Neji ------------------------------- ‚Der Wolken Abendrot bringt dem Bauern Lohn und Brot. Doch der Wolken Morgenröte verheißt dem Bauern arge Nöte.‘   Der Reim war ein Witz, den Chiriku-sama mit Sarutobi Asuma geteilt hatte. Es hatte irgendetwas mit ihrer gemeinsamen Zeit als Beschützer des Feudalherren zu tun gehabt.    Yuji erinnerte sich gut an die Worte.    Er erinnerte sich an die Art und Weise, wie sein Meister versucht hatte, seine Belustigung zu einem Schmunzeln einzudämmen, während Asumas Lachen warm und laut über die Wände des Feuertempels gerollt war.    Oh Götter, der Tempel…   Yujis Beine schwankten unter ihm. Er schluchzte, taumelte und stolperte dann weiter.    Fort.   Der Tempel war fort. Fort wie seine Brüder. Fort wie Chiriku-sama.   Es tut mir so leid!   Yuji blinzelte die Tränen aus seinen Augen, versuchte energisch, das nächste drohende Schluchzen herunter zu schlucken. Die Vision roter Wolken war bereits vor Wochen erschienen. Eine unheilvolle Vorahnung, eine gottgesandte Warnung vor dem Schatten des Todes, der sich dem Tempel genähert hatte.    Er hatte sich nichts dabei gedacht.   Selbst auf seiner Patrouille hatte er in den Bergen getrödelt und war zu spät zurück gekehrt.    ‚Der Wolken Abendrot bringt dem Bauern Lohn und Brot. Doch der Wolken Morgenröte verheißt dem Bauern arge Nöte.‘   Die Wölfe waren gekommen. Das Vieh war hingeschlachtet und der Bauer erschlagen. Diese Wolken waren mit dem Morgen herein geschwappt…rot wie die Nebel der Hölle…gemalt auf die schwarzen Mäntel der Akatsuki Dämonen.   Schlächter! Mörder!   Yuji spürte die Trauer und den Schrecken, die seine Kehle verstopften.    Sie hatten jedes Leben aufgespürt, die Seele eines jeden seiner Brüder in die Arme von Kwan Yin gesandt, lange bevor ihre Zeit eigentlich gekommen war. Rücksichtslos. Gnadenlos. Sie hatten mit derselben Gleichgültigkeit ein Blutbad angerichtet, mit der der Tod nach Leben gierte.    Monster…MONSTER…!   Yujis Herz stolperte bei der Erinnerung an violette Augen und an Haut, die das Muster eines Skelettes trug…an einen Übelkeit erregenden Triangel aus Blut…an diese riesige, scheußliche Sense, die durch Fleisch und Knochen und Stein schnitt…an die puppengleichen Glieder des anderen Monsters und an seelenlose grüne Augen…   Lauf…lauf…LAUF…   Seine Zeit war noch nicht gekommen.    Seine Mission war es, die Hokage zu warnen.    Und der Drang, Konoha zu erreichen, bevor diese widerlichen Tiere die Schwarzmarktstation erreichen konnten, trieb ihn an…ebenso wie das Bild seines toten Meisters. Ein Bild von weisen, ernsten Augen, die ihn wortlos anspornten, weiter zu rennen…wenn doch alles, was er wollte, war, sich auf die Knie fallen zu lassen und zu weinen.    Es tut mir leid! Es tut mir so leid…   Seine Lungen brannten, seine Gliedmaßen schien er schwer wie bleierne Knüppel hinter sich her zu ziehen.    Halt nicht an!   Stunden. Er rannte seit Stunden.   HALT NICHT AN!   Er flog die stete Steigung von Fels hinunter, stolperte, taumelte, fiel aber nicht. Er durfte nicht fallen. Schluchzer des Frusts und der Angst verfingen sich in seinem Halst, aber er lief weiter, weil er wusste, was es bedeuten würde, wenn er anhielte.    Ich werde dich nicht enttäuschen, Chiriku-sama!   Das Gelübde trieb in vorwärts…die Loyalität gegenüber toten Männern und Mentoren trieb ihn immer weiter und immer schneller voran…voran, bis der endlose Fels einer endlosen Reihe von Bäumen wich…Bäume, die über ihm aufragten…mit rotem Blätterdach wie rote Wolken…   Yuji stieß einen erstickten Schrei aus.    ICH WERDE NICHT SCHEITERN.   Die Welt blutete fort, blutete zu verschwommenen Schattierungen, blutete in einen Strom aus Braun und Rot und Schwarz…zog in Flecken an seiner verwischten Sicht vorbei…blutige Flecken…in einer verzerrten Hölle…   Und dann wich der lange Weg der Hölle etwas, das in der Ferne aufragte.    Hafen…Hoffnung…   Konoha!   Die riesigen Tore des Dorfes standen weit offen; wie Arme, die ihn vorwärts winkten.    Yuji schrie auf und ruderte mit den Armen wie ein Mann, der gegen eine Strömung ankämpfte, während verstümmelte Worte seine Kehle hinauf stiegen. Doch er hatte nicht den Atem, um sie auszusprechen.    Das musste er aber auch nicht.   Die Wachposten, zwei Shinobi, bemerkten ihn und erhoben sich verwirrt, bevor sie vorwärts stürzten.    Yujis Herz eilte seinen Füßen voran.    Ich…habe es geschafft…   Erleichterung jagte durch ihn und seine Beine gaben nach.    Die rennenden Chūnin erreichten ihn in dem Moment, als er zusammenbrach.    „Whoa! Ruhig, ganz ruhig…“, beruhigte eine Stimme. „Was ist passiert?“   Yuji blinzelte die Tränen fort, die seine Sicht verschleierten und brachte ein Gesicht in den Fokus, das von einer weißen Binde getrennt wurde, die über der Nase des Shinobi lag. Yuji krümmte seine Finger in der grauen Uniform des Chūnin zu einer Faust und zerrte ihn näher, um in weite dunkle Augen zu stieren, als könnte sein Blick des Terrors seine Nachricht übermitteln.    „Sie sind gekommen…sie haben gemordet…jeden…jeden einzelnen…“   Kotetsus Brauen schossen nach oben, bevor sie sich gleich darauf scharf zusammenzogen. Er packte die Schultern des Mönches, um den bebenden Mann ruhig zu halten. „Wer?“   „Die…roten Wolken…“   Izumo kam mit blassem Gesicht und zusammengepressten Lippen an seine Seite. „Akatsuki?“   Yuji wandte seine tränenbenetzten Augen dem jungen Ninja zu und hauchte seine nächsten Worte mit einem wässrigen Atemzug. „Es hat…begonnen…“         ~❃~     „Schachmatt.“   „Bullshit.“   Shikamaru hob eine Braue und neigte den Kopf in Richtung des Spielbrettes.    Asuma beugte sich vor und studierte aufmerksam und mit finsterer Miene die Formation der Spielsteine. Es brauchte ganze zwei Sekunden blanker Verleugnung, bevor sein Kiefer nach unten klappte und seine Zigarette in seinen Schoß fiel, um dort ein paar Löcher in seine Hose zu brennen.    „SCHEIßE!“   Chōji lachte auf und spähte über den Rand der Hängematte, in der er lag, um Zuschauer bei Shikamarus und Asumas Spiel sein zu können. „Das Abendessen geht dann wohl heute auf dich, Sensei.“   Asuma drehte seine schwelende Zigarette zwischen den Fingern und seine vernichtende Miene dreiteilte sich zwischen seiner Hose, seinem Geldbeutel und seiner Schande. „Wie konnte das denn passieren? Ich schwöre bei Gott, diesmal hatte ich dich.“   Shikamaru grinste und seine Augen lösten sich von dem Brett. „In Shogi fällst du durch, Sensei…“   „Und du fällst im Leben durch, Shikamaru“, verteidigte Ino ihren Lehrer. Sie saß neben Asuma an der Kante der Veranda des Nara Anwesens und lackierte sich die Zehennägel. „Ich kann’s immer noch nicht fassen, dass du nicht mit Temari getanzt hast. Nicht ein einziges Mal. Ich meine, zumindest hat Asuma-sensei ein Liebesleben. Er ist eben eine vollkommene Libra, was bedeutet, dass er romantisch ist.“   Asuma verschluckte sich an seinem Versuch, Rauch zu inhalieren und seine Augen flogen auf, als eine heftige Röte den Kragen seines Oberteils umrandete. Er stieß ein abgehacktes Husten aus, doch sein Kampf um Luft brachte ihm keinerlei Mitleid ein; nur Kichern.    Shikamaru setzte sein Kinn in einer Handfläche ab und klopfte sich leicht gegen die Lippen, während er hinter seinen Fingern schmunzelte. „Achja? Hast du irgendwelche Ratschläge für mich, Sensei? Vielleicht, die beste Art und Weise zu landen, wenn man Hals über Kopf aus dem Fenster fällt?“   Asuma warf ihm einen mörderischen Blick zu, der geradezu ‚du verräterisches kleines Stück Scheiße‘ schrie. Doch Shikamaru erwiderte ihn nur mit einem trägen Grinsen.    „Oder sich Hals über Kopf verliiieben“, gurrte Ino und tat so, als würde sie in Ohnmacht fallen. „Nicht, dass Shikamaru irgendetwas darüber wüsste.“   Shikamaru schüttelte den Kopf über ihre Theatralik und Belustigung zupfte heftig an seinen Mundwinkeln. „Ich bin viel zu klug, um sowas Dämliches zu machen.“   „Pfft.“ Mit einer fuchtelnden Handbewegung wies sie seine Worte ab. „Asuma muss dich echt mal aufklären.“   „Können wir mich bitte da raushalten?“, murrte Asuma, während er seine Zigarette zurück zwischen seine Lippen presste und sich mit einem Grummeln über das Spielbrett beugte.    „Oh hey! Da wir gerade von Aufklärung sprechen, Asuma-sensei; solltest du nicht eigentlich mit uns über ‚Bienchen und Blümchen‘ reden?“, zwitscherte Chōji und trug damit auch zu Asumas Erniedrigung bei, auch wenn er nachsichtig grinste. „Iruka-sensei hat das nie gemacht.“   Alle Farbe, die Asumas Gesicht angenommen hatte, verschwand schlagartig. „Was?“, krächzte er.    „Eine allumfassende Aufklärung ist sehr wichtig“, fuhr Chōji feixend fort.    Ino biss sich auf die Zunge und versuchte angestrengt, nicht zu lachen. „Stimmt, ist das nicht eigentlich Teil deines Jobs, Sensei? Ich meine, Shikamaru könnte dieses Gespräch wiiiirklich sehr gut brauchen.“   Shikamaru bedachte Ino mit einem äußerst flachen Blick und ohne sich überhaupt die Mühe zu machen, sein Kinn aus der Handfläche zu heben, krümmte er seine Finger nach unten, bis nur noch der ausgestreckte Mittelfinger übrig blieb.    Mit einem schrillen ‚Bäääh‘ streckte Ino ihm die Zunge heraus. „Sei nicht so griesgrämig. Ich mach doch nur Spaß.“   Griesgrämig?   Shikamaru öffnete wieder die Finger und schob seine Handfläche seitwärts, um seinen Kiefer abzustützen. Wenn sie nur wüsste, wie weit entfernt von griesgrämig er sich gerade fühlte. Zum ersten Mal seit Wochen hatte er das Gefühl, als hätte sich etwas verändert. Neji hatte den Boden unter seinen Füßen erschüttert und Asuma hatte eine Hand ausgestreckt, um die hässliche Unterwelt von Shikamarus Furcht an ihrer Achse zu drehen.    Und auch wenn er sich immer noch etwas zittrig vorkam; zum ersten Mal seit langer Zeit, fühlte sich Shikamaru…sicher…   Ich bin nicht allein…   Die Realität dieser Wahrheit hatte es endlich geschafft, die Defensiven zu durchdringen, die er errichtet hatte; hatte ihn dazu gelockt, sie einen Stein nach dem anderen zu senken – und während dieses Vorgangs war mehr als nur eine Mauer zerbrochen. Die Nachbeben von dem, was im Mangetsu mit Asuma geschehen war, rasselten noch immer durch ihn und sandten Beben durch sein Lächeln und sein Lachen. Doch anders als all die Male davor, unternahm er überhaupt keine Versuche, das vor seinem Sensei geheim zu halten…oder vor seinen Freunden.    Obwohl es gegen jedes instinktive Körnchen seiner Angst ging, hatte er zugelassen, dass es sich zeigte.    Und statt dem Zwanzig-Fragen-Verhör von Ino und den alarmierten Blicken, die er von Chōji erwartet hatte, waren ihm seine Teamkameraden auf eine Weise begegnet, die Shikamaru nicht zu hoffen gewagt hatte. Sie waren seinen untypischen Anfällen von Verletzlichkeit mit einem intuitiven und immanenten Sinn von Verständnis begegnet.    In ihren Worten, ihren Gesten und in der Sicherheit einer entspannten Stille.    Sie hatten die Stellung für ihn gehalten, indem sie einfach nur stark an seiner Seite standen; jedes Mal, wenn er spürte, wie ein Stein des Widerstandes bröckelnd nach unten fiel. Und mit Asuma, der sie leitete, waren Chōji und Ino der Führung ihres Senseis gefolgt, um Shikamaru stabil zu halten. Sie hielten ihn geerdet…hielten ihn hier, in der Realität, nicht in den Ruinen seiner Ängste, denen er sich nicht länger alleine stellen musste.    ‚Vertraue denen um dich herum, dass sie dich unterstützen…‘   Endlich verstand er den Glauben, den Asuma in Team 10 gesetzt hatte…und er schämte sich, dass er ihn nicht geteilt hatte. Bereute, dass er ihn auch nur für eine einzige Sekunde angezweifelt hatte – obwohl, vielleicht war es eher so, dass er sich selbst angezweifelt hatte. In der Schwärze vergessener Erinnerungen und derjenigen, die geblieben waren, um ihn heimzusuchen, hatten die Zweifel über sein eigenes Wesen mit Gift gefault.    Ihr habt niemals an mir gezweifelt…   Vorher hatte sich der Glaube, den Ino und Chōji in ihn gesetzt hatten, wie ein Druck und eine Erwartungshaltung angefühlt.    Aber jetzt…fühlte es sich wie Akzeptanz an…Sicherheit…Vertrauen…   Ruhig musterte Shikamaru Ino für einen Moment und hörte nicht ein einziges Wort, als sie über etwas jammerte, das Asumas Blutdruck einen Rotton nach dem anderen in die Höhe zu treiben schien. Sie stichelte und nervte ihn enorm, aber sie kannte ihn besser, als er ihr jemals zugestehen würde.    Shikamaru lächelte leicht.    Du und Chōji…ich seid immer da gewesen…   Ohne den Kopf zu drehen, ließ der Schattenninja seinen Blick zu seinem besten Freund wandern. Chōji wippte träge in der Hängematte und lachte laut, während er an einem Barbecuesoßen-Fleck auf seinem roten Pulli kratzte. Die freundlichste Person, die Shikamaru kannte; und die mit der bedingungslosesten Unterstützung.    Ihr habt mir immer den Rücken frei gehalten…sogar dann, wenn ich meinen euch beiden zugedreht habe…und weggerannt bin…   Shikamaru blinzelte langsam, bevor er zu seinem Sensei sah.    Und selbst wenn ich weggerannt bin…warst du immer da…   Shikamaru beobachtete stumm, wie Asuma verlegen herumfummelte. Der Jōnin sah aus, als wäre einem Schlaganfall nah; die Hitze auf seinen Wangen strahlte heller, als es vermutlich gesund war. Unaufhörlich rieb er sich den Hinterkopf, bis die wirren Strähnen noch chaotischer abstanden und elektrisch aufgeladen wirkten, was Ino und Chōji nur noch mehr ermutigte, ihn mit Fellpflegetips und der Attraktivität von Gesichtsbehaarung zu sticheln.    Schmunzelnd musterte Shikamaru seinen Lehrer durch ruhige, klare Augen.    Du bist mir immer nachgejagt…hast mich immer hindurch gezogen, ohne es überhaupt zu realisieren…du hast mich so vieles gelehrt…aber es gibt immer noch so vieles von dir zu lernen…   Denn egal wie schwer fassbar Asuma als Lehrer auch sein mochte, seine Lehren – einmal gelernt – waren niemals vergessen. Er verstreute keine Perlen der Weisheit mit witzigen oder klugen Reden oder lehrte Prinzipien durch Standardprozeduren oder Übung. Gelegentlich hatte er zwar das Sensei-spiel gemäß den Regeln abgezogen, aber viel öfter als das, hatte er sein Wissen in Gesprächen vermittelt, die viel beiläufiger und lässiger waren als im Klassenzimmer und in Interaktionen, die viel mehr offen statt arrangiert waren.   Für Shikamaru war es so, dass Asuma die entscheidendsten Lektionen lehrte und das wichtigste Wissen vermittelte, ohne überhaupt zu realisieren, dass er es tat.    Verrückt, wie du zur selben Zeit total selbstsüchtig und total selbstlos bist…   Denn diese entscheidenden Lektionen zeigten sich in der Art und Weise, wie Asuma sein Leben führte…in der Art und Weise, wie er gelebt hatte, statt in den Regeln, die er gelernt hatte…in der Art und Weise, wie er lief statt in der Art und Weise, wie er sprach. Und in der Art und Weise, wie er Shikamaru zu dem Wunsch inspiriert hatte, etwas anzustreben…wenn doch sein ganzes Leben lang der Schattenninja einfach nur ohne Richtung und Drama hatte vorbei schweben wollen.    Du hasst Drama auch, aber du würdest es riskieren…du würdest diese Ausnahmen machen…   Shikamaru spähte hinunter auf das Shogibrett, studierte die Züge, die Asuma gemacht hatte. Mutige, dreiste Züge, die ihm etwas Boden eingebracht hatten, auch wenn sie ihn die Partie gekostet hatten. Aber sie hatten für ein interessantes und spannendes Spiel gesorgt.    Du hast überhaupt keinen Bock auf Ärger…aber du hast auch keine Angst davor…das ist es, was du mir gesagt hast, als ich ein Kind war. Alles war immer viel zu lästig für mich…aber vielleicht liegt das daran, dass ich einfach nicht genug Schneid hatte, das zu tun, was du getan hast…zu riskieren, mich mir selbst zu stellen…   Langsam sah Shikamaru wieder auf und beobachtete, wie Asuma nach einer weiteren Zigarette angelte, um von seiner Verlegenheit abzulenken, während Ino ihr Astrologiebuch in ihrem Schoß ablegte und all seine romantischen Libraqualitäten auflistete.    Shikamarus Schmunzeln wurde weich.    Ich verspreche dir…eines baldigen Tages werde ich stark genug sein, stillzustehen und meine Stellung zu halten…stark zu sein, so wie du…um mich mir selbst zu stellen…   Er sah zu, wie die Flamme von Asumas Feuerzeug tanzte; wie sie mit dem Willen des Feuers brannte, den er erst noch vollkommen verstehen und vollständig erben musste.   Ich werde dieses Feuer finden…aber wenn es für dich in Ordnung ist…nur für eine Weile…dann werde ich lieber in deinem Schatten bleiben, statt in meinem eigenen verloren zu gehen…nur bis ich stark genug bin…   „Shikamaru?“   Rasch blinzelnd hob Shikamaru ruckartig den Blick. „Hn?“   „Alles okay?“, fragte Asuma um ein Lächeln herum. Er hatte die Brauen gehoben und Sorge huschte direkt unter der Oberfläche durch seine Augen.    Shikamaru nickte und streckte eine Hand aus, um Asumas König auf das Spielbrett zu legen, während sich seine Lippen in einem neckenden Grinsen kräuselten. „Revanche? Ich mach es dir auch leicht.“   Asuma bellte ein Lachen hervor und ließ sein Feuerzeug zuschnappen, bevor er eine Lunge voll Rauch ausatmete. „Was wird das? Ein ‚Foltere deinen Sensei‘-Tag?“   „‘Belohne deine Schüler‘-Tag!“ Ino kam wackelnd auf die Füße und hielt ihre Zehen weit gespreizt, während sie über die Veranda watschelte und sich so heftig neben Chōji in die Hängematte fallen ließ, dass sie beinahe kenterten. „In einer Stunde gibt es noch mehr Nijū Shōtai Training, also müssen wir die Zeit ausnutzen so gut es geht.“   „Jo, vielleicht sollten wir bei dieser Runde um ein Frühstück wetten.“ Chōji brachte die Hängematte leicht zum Schwingen und hielt eine Hand hoch. „Wenn du gewinnst, Sensei, dann zahle ich für alles!“   Asuma schielte zu Shikamaru und seine Augen verengten sich in spielerischer Drohung. „Heute ist der Tag, an dem ich dich schlagen werde.“   Shikamaru saugte an seinen Zähnen, um sich vom Schmunzeln abzuhalten und zwang seinen Mund zu einem Abwärtsbogen, während er grunzend den Kopf schüttelte. „Dann wird das auf jeden Fall ein witziger Tag für Tonton.“   „Was? Wieso das?“   Shikamaru zuckte mit den Achseln. „Naja, sie wird fliegen.“   Stille – dicht und bebend vor eingehaltenem Lachen.   Es wurde als erstes von Asumas miesem Konter bestehend aus „Klugscheißer“ durchbrochen, bevor das ganze Team in Gelächter ausbrach. Gelächter, das in einem warmen und kräftigen Rollen durch Shikamaru taumelte, den Griff von Geistern und das Gewicht von Erinnerungen abschüttelte…um nur eine einzige Stimme zurückzulassen, die ihn jetzt noch – und immer – verfolgte…   ‚Ich werde unsere Bruchstücke aufbewahren, Shikamaru, all unsere Teile. Du kannst sie loslassen.‘   Shikamaru lehnte sich zurück auf seine Handflächen, während Asuma über seinen ersten Zug nachgrübelte und wandte seinen Blick den Wolken zu.    Ich kann nicht ohne die Teile spielen, Hyūga…und ich hätte nichts gegen eine Revanche…   Er ahnte nicht, dass das Schicksal bereits zehn Züge voraus spielte, bereits ihre Teile umher schob, direkt an der Schwelle eines weit größeren Spiels. Aber es war nicht die Angelegenheit der Sterblichen, sich mit Bestimmung auseinanderzusetzen. Sie konnten nur mit den Karten der Wahl spielen, die von ihr ausgeteilt wurden.    ‚Bis zum nächsten Mal, Nara?‘   Shikamaru lächelte schwach, atmete tief, bis er fühlte, wie der Kummer der Ruhe wich, die er in der Erinnerung an diese Worte fand und in all den Augenblicken, die vor ihnen gewesen waren.    Bis zum nächsten Mal…Neji…   ~The End~     ~❃~   Ich bin gerade leider etwas...naja...sprachlos. Ich musste gerade wirklich schlucken, als mir JETZT im Moment erst so richtig klar geworden ist, dass die zweite Reise von Neji und Shikamaru auch schon wieder vorbei ist.  Es fühlt sich anders an als der Abschied von BtB. Vielleicht, weil BtB ein deutlich runderes und abschließenderes Ende hat als OtC...Vielleicht, weil ich weiß, was JETZT ERST beginnen wird...Ich kann es nicht genau benennen und irgendwie fühle ich mich ein bisschen wie Shikamaru...ich will es niemals wissen...   Ja, das mit Abstand lockerste und fröhlichste Abenteuer von Shikamaru und Neji ist vorbei. Ich würde mich so freuen, wenn ihr mich auch auf der nächsten Reise begleiten werdet, die in den nächsten Tagen mit 'Requiem' starten wird. Nehmt euch Zeit und verabschiedet euch. Verabschiedet euch von 'locker flockig leicht'...verabschiedet euch von allem, was ihr bisher als bedrückend und aufwühlend und nervenzerrend, kryptisch oder wahnsinnig empfunden habt...verabschiedet euch von Asuma... "Die Zeit von Wahn und Verachtung ist nah!" Und sie wird ihren Anfang in 'Requiem' nehmen... (Hihi, wer das Zitat erkennt, bekommt einen Extrakeks :D)   Hoffentlich auf bald meine Lieben!! Ich würde mich so freuen, wenn ihr mir auf dem weiteren Weg von Shikamaru und Neji zur Seite steht! Ich werde es bitter nötig haben!    Ich möchte mich auf jeden Fall wieder einmal unglaublich bei allen Reviewer/innen und Leser/innen bedanken, die mich begleitet haben; für alle Sternchen und jeden einzelnen Favoeintrag! DANKE, dass ihr an meiner Seite wart vom Anfang bis zum Ende! *-* Ganz besonders möchte ich mich aber bei denen bedanken, die mir ein paar Worte dagelassen haben. Vielen DANK!!! Ihr wisst gar nicht, WIE sehr mich das angetrieben und motiviert hat. Und ja, ich weiß, dass viele der stummen Leser das vielleicht nicht hören/lesen wollen, aber ich sage es an dieser Stelle trotzdem mal: Traut euch, den Autoren ein paar Worte zu schreiben. Sie stecken viel Mühe und Herzblut in die Geschichten, um euch ein tolles Lesevergnügen bieten zu können. Es muss nicht viel sein. Einfach ein "Diese Stelle hat mir besonders gefallen." Oder "Was für ein spannendes Kapitel" reichen schon. Ihr glaubt gar nicht, was das für eine Auswirkung hat. Ich hatte Zeiten während des Schreibens, an denen ich angezweifelt habe, ob ich die Geschichte überhaupt weiterhin online stellen soll, oder sie doch lieber einfach nur einzig und allein für mich schreibe...Meine unglaublich lieben Reviewer/innen haben mich davon abgehalten, haben mir Motivation gegeben und mir gezeigt, dass ich Leute mit dieser Geschichte erreichen kann, dass ich Gefühle auslösen und Menschen den Tag versüßen kann. Es ist ein unglaubliches Gefühl, das zu WISSEN, deswegen der Appell an alle stummen Leser: kommentiert die Geschichten, die euch gefallen!   ​Vielen Dank an meine lieben treuen Reviewer/innen ​Scorbion1984, SasukeUzumaki, Lady_Ocean, Cutestrawberry und swetty-mausi   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)