Heroes Unite von KeyblademasterKyuubi ================================================================================ Kapitel 13: Kapitel 13 ---------------------- Benommen hielt sich Danny den Kopf. Er war auf jeden Fall nicht mehr in der richtigen Zeit aber auch nicht wieder in seiner. Die Umgebung war schwül und stickig und als er sich aufrichtete erblickte er eine wüste Landschaft und meterhohe Bäume. Höher als jeder Baum, den er je gesehen hatte. Das war ganz sicher nicht Amity Park oder eine Gegend, die er kannte. In welcher Zeit war er? Danny tastete nach dem Stundenglas und stellte erschrocken fest, das es fort war. >Oh nein...< dachte er erschrocken. Hatte er es bei dem Fall verloren? Er musste es auf jeden Fall wieder bekommen, oder er würde ewig hier fest stecken! Aber wo war er? Und wann war er? Als er sich verwandeln wollte, stellte er fest, das seine Kräfte sich weigerten und das war schlecht. Wie sollte er sich verteidigen, wenn er sich nicht verwandeln konnte? Wieso eigentlich nicht? Hatte Dan seine Finger dort im Spiel gehabt? Das erschien ihm am logischsten. Er hatte sie nicht nur in irgendwelchen Zeiten verteilt, er hatte auch an seinen Kräften herum gepfuscht. Ob es den anderen genauso ergangen war wusste er nicht. Danny wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er fühlte sich wie im Dschungel an einem heißen Tag. Die Sonne brannte erbarmungslos auf ihn hinab und er beschloss, in den Bäumen erst einmal Schatten zu suchen. So machte er sich auf den Weg über die Steppe, die mit merkwürdigem trockenen Gras bewachsen war. Zweifelsohne kannte er keine der Pflanzen, die er erblickte. Nur die riesigen Bäume, da hatte er eine Vermutung. Mammutbäume. Seltene, extrem hohe Bäume die schon zur Zeit der Dinosaurier gewachsen waren. Ihm kam ein seltsamer Gedanke, aber der wirkte so surreal und doch gar nicht so unwahrscheinlich. Er musste nur einen sehen um seine Vermutung zu bestätigen. Aber kein Tier lies sich blicken. Was eigentlich auch gut so war. Immerhin konnte er sich aktuell nicht zur Wehr setzen und er glaubte kaum, das sich ein hungriger Dinosaurier von einem Stock beeindrucken lies. In den Schatten der Bäume angekommen stellte er erleichtert fest, das es etwas kühler wurde. Der Boden um die riesigen Bäume war mit großen Farnen und anderen Gräsern überwuchert und er hoffte, das darin nichts lauerte. Solange er nicht wusste, wo und wann er war sollte er seine Deckung lieber nicht fallen lassen. Danny lehnte sich an einen der riesigen Bäume und dachte nach. Das Artefakt war fort und er wusste nicht, wo es war. Das war eine schwierige Situation. „Okay, Danny...“ sagte er zu sich selbst. „Du bist irgendwo und irgendwann. Dein böses Ich zerstört munter weiter die Zeit und du hast die Sanduhr verloren...“ Er hielt sich seufzend den Kopf. In was für einer Situation war er denn schon wieder gelandet? Er musste zurück, koste es, was es wolle. Nur wie?   Das knacken eines Astes lies ihn aufschrecken. In den Farnen raschelte es und sein Puls beschleunigte sich. Er drückte sich enger an den riesigen Baum und suchte bereits nach einem Ausweg. Wieder raschelte es, als etwas durch die Farne huschte. Sobald er sehen würde, um was es sich handelte, würde er wissen, wann er war. Es raschelte wieder. Diesmal aus verschiedenen Richtung. Es waren also mehrere und das war schlecht! Sollte er warten und sehen, was es war, oder die Initiative ergreifen? Er hörte schnatternde Geräusche und es raschelte wieder und es kam näher. Danny dachte gar nicht nach. Er drehte sich um und sprang an den Baum. Aufgrund der Dicke war es schwierig, Halt zu finden, aber die grobe Rinde half ihm. Wenn auch ungeschickt kletterte er den Stamm hinauf als es wieder raschelte und das knurrende Schnattern wieder zu hören war. Direkt unter ihm. Danny wagte einen Blick und wurde weiß. Ja, das hatte er erwartet. Eine Gruppe von fünf schuppigen, mit Zähnen bewaffneten Raptoren stand am Fuße des Baumes und schnatterte zu ihm hoch. Zumindest sahen sie aus wie Raptoren. Mit Dinosauriern kannte sich Danny jetzt nicht unbedingt aus. >Sorry Jungs!< dachte Danny. >Aber Mittagessen fällt heute aus!< Die fünf Dinosaurier schnatterten sich gegenseitig etwas zu, als schienen sie sich zu beraten. Dann wandten sie ihre zahnbewehrten Köpfe wieder ihm zu und einer der Raptoren machte einen Satz und schnappte nach seinem Fuß. Hastig kletterte Danny höher. Nein, die würden nicht aufgeben! Die anderen vier schlossen sich dem ersten an, sprangen so hoch sie konnten und schnappten nach der potentiellen Beute. Er hoffte nur, sie kamen nicht auf andere Ideen. Wieder schnatterten die Raptoren miteinander und blickten wieder zu ihm auf und da kam einer der Raptoren auf eine andere Idee. Er machte einen Satz und schlug seine Klauen in die Rinde des Baumes. >Och komm schon!< Wieder bemühte Danny sich höher zu klettern. Den Erfolg würde er den Biestern nicht gönnen. Er hörte empört klingendes Gefauche und zwei weitere Raptoren sprangen an den Baum, während der erste schon versuchte, höher zu klettern. >Toll. Ich ende als Dinosaurierfutter...< Wieder versuchte er, sich zu verwandeln, aber es klappte nicht. Für einen makaberen Moment fragte er sich, was Paläontologen wohl denken würden, würden sie die fossilisierten Überreste eines Menschen finden, wo sie eigentlich Dinosaurier fanden, aber es war nicht an der Zeit, daran zu denken. Irgendwie musste er dieser Situation entkommen. Der Boden begann mit einem mal zu beben. Immer wieder und wieder, als stapfte etwas großes durch den Wald. >Oh bitte sei kein T-Rex...< betete er, während er höher kletterte. Wenn jetzt ein größerer Fleischfresser auftauchen würde, dann wär die Situation im wahrsten Sinne des Wortes gegessen. Warum hatte er auch in der Dinosaurierzeit landen müssen?! Die stampfenden Schritte kamen näher und näher. Er hörte Äste brechen und mit jedem Schritt erbebte die Erde etwas heftiger. Er hörte die Raptoren schnattern. Aus dem Stampfen wurde ein mehrfaches Poltern. Das war nicht eine Kreatur, das waren mehrere. >Oh bitte sein kein Fleischfresser!< betete Danny, während sich der erste Raptor weiter hoch arbeitete. Das stampfen kam immer näher und er wagte einen Blick. Fünf große Dinosaurier mit langen Hälsen und Schwänzen bahnten sich ihren Weg durch die Farne direkt an den Bäumen vorbei, die in der Nähe von Danny standen. Er mochte sich nicht auskennen, aber er wusste, diese Dinosaurier waren Pflanzenfresser und sie würden an seinem Baum vorbei kommen. Vielleicht... Er blickte hinab zu den drei am Baum hängenden Raptoren. Die anderen zwei warteten unten am Fuße des Baumes. Wahrscheinlich für den Fall, er würde fallen um ihn dann zu erwischen. Aber den Gefallen würde er ihnen nicht tun. Die Raptoren blickten den großen Dinosauriern entgegen und schnatterten wieder miteinander. Danny hatte nur eine Chance hier heil heraus zu kommen. Er musste nur warten, bis die großen Dinosaurier nah genug waren. Hastig zog Danny seinen Fuß aus der Reichweite eines des Raptors, als der sich weiter vorgearbeitet hatte. Nur noch einen Augenblick. Er machte sich bereit zu springen. Der erste der fünf Dinosaurier schob sich an seinem Baum vorbei. Jetzt oder nie! Danny sprang ab. Gerade in dem Moment, als der Raptor einen Satz machte um nach ihm zu schnappen. Der Junge schlug gegen die Seite des großen Sauriers, den das nicht zu interessieren schien und klammerte sich mit einem Arm über dessen breitem Rücken fest. Jetzt musste er nur noch... Hinauf zu klettern gestaltete sich als gar nicht so leicht, wenn man keine Stellen zum greifen hatte. Die Raptoren ließen von dem Baum ab und sprangen schnappend nach seinen Füßen. Aber Danny trat nach ihnen und verpasste einem einen Tritt auf die Schnauze. Wer konnte schon von sich behaupten, das er einen Dinosaurier getreten hatte? Würde Danny je zurück finden würde ihm das sicher niemand glauben. Wieder strampelte er um sich auf den Rücken des Sauriers zu ziehen der gemütlich trottend aus dem Schatten der Bäume trat. Warum war dieser schuppige Rücken nur so rutschig? Die Raptoren aber wollten ihre Beute nicht aufgeben. Einer von ihnen wagte es sogar, Danny hinterher zu springen und schlug seine Klauen in die Seite des Dinosauriers, der ein langsames Stöhnen ausstieß, sich bog um den mächtigen Hals herum zu schwenken und dem Raptor eine Kopfnuss zu verpassen. Doch diese unerwartete Hilfe des Raptoren gab Danny die Gelegenheit, etwas höher zu klettern, da sich der Dinosaurier auch etwas schräg legte. Jetzt durfte er auf der anderen Seite nur nicht wieder herunter rutschen... Als sich der massige Körper wieder gerade bog schwang Danny sein Bein letztendlich über den breiten Rücken und wischte sich erneut den Schweiß von der Stirn. Nicht nur, weil es so warm war, sondern auch, weil er nun endlich außer Reichweite der Raptoren war. Der Getroffene richtete sich wieder auf und seine vier Kollegen schlossen sich ihm an. Mit finsterer Miene blickten sie hinauf zu dem Menschen, der nun so hoch oben auf dem massigen Saurier ritt. Keine Chance jetzt noch an ihn heran zu kommen. Sie schnatterten enttäuscht und liefen davon. Erleichtert lies sich Danny rücklings auf den breiten Rücken sinken und blickte in den Himmel. Der Gang des Riesen war zwar wackelig, aber es war etwas leichter, sich fest zu halten, jetzt, wo er oben war. Er war seinem Ende gerade so entkommen und das nur dank dieser sanften Giganten. Er lies seine Gedanken schweifen und er realisierte etwas. Normale Menschen... moderne Menschen, die ritten höchstens auf Pferden. Aber er... Er ritt einen Dinosaurier! Er war der erste und einzige Mensch, der das wohl jemals tun würde! Die großen Dinosaurier waren auf die Steppe hinaus getreten und die Sonne brannte wieder auf ihn hinab. Sein Reittier und dessen Artgenossen schien das nichts auszumachen, aber ihm lief bald erneut der Schweiß von der Stirn. Danny richtete sich wieder auf und rutschte vorwärts, bis er kurz hinter dem massigen Halsansatz ankam. Hier oben konnte er alles viel besser überblicken. In einem neugierigen Gedanken fragte er sich, was hier wohl in Millionen von Jahren sein würde, wenn die Dinosaurier und ihre Welt verschwunden waren. Ja genau. Wann war er eigentlich? Er wusste, ein Meteorit hatte das Leben der Dinosaurier urplötzlich ausgelöscht und er hoffte, das er diesen Untergang nicht miterleben würde... Ohne das Stundenglas würde er das nämlich nicht überleben können. Aber wo war es runter gefallen? Oder hatte er es auf seiner Rückreise durch die Zeit verloren und es war in einer ganz anderen Zeit herausgekommen? Wenn das der Fall war, dann war sein Schicksal besiegelt! Während die Dinosaurier weiter stapften veränderte sich die Umgebung immer mehr ins felsige und kargere. Wohin waren sie nur unterwegs? Er könnte ja nicht ewig mit ihnen weiter ziehen. Er musste zurück in seine eigene Zeit! Beziehungsweise in die Zeit, in der sich Dan herum trieb, damit er ihn endlich aufhalten konnte! Wieder versuche Danny seine Kräfte anzuzapfen und spürte endlich etwas. Doch verwandeln klappte nach wie vor nicht. Aber es war sicher nur eine Frage der Zeit, bis das auch wieder klappte. Der wackelige Gang des Dinosauriers wurde schräger als die kleine Gruppe einen Abhang hinunter wanderte und Danny darauf achten musste, nicht herunter zu rutschen. Er sah, das die Gruppe Dinosaurier auf einen kleinen Kratersee zuhielt an dem andere Dinosaurier bereits tranken. Sein Reittier kam zum stehen und beugte den Hals nieder. Danny lies seinen Blick schweifen. Nirgendwo war ein Raptor zu sehen oder etwas, das nach Fleischfresser aussah, also entschied er sich, von seinem Dinosaurier hinunter zu steigen. Doch da das Tier so groß war rutschte er kurzerhand den gesenkten Hals hinab und schwang kurz vor dem Kopf sein Bein über den Hals. „Danke für‘s retten und mitnehmen!“ sagte er und klopfte dem Dinosaurier auf den Hals, der ihm nur kurz den Kopf zuwand und dann wieder trank. Durch die Hitze war auch Danny durstig. Er kniete sich neben den Saurier und trank ebenfalls aus dem See. >Ich trinke Millionen Jahre altes Wasser...< schoss es ihm durch den Kopf, während er seinen Durst stillte. Noch etwas, was wohl nur er jemals erleben würde.   Als er fertig war lief er ein Stück bis unter einen kleinen Felsüberhang und setzte sich in den Schatten. Neben ihm lag ein gelblich-weißer Stein, den er betrachtete. Er war eben und nicht rau, beinahe glatt geschliffen und wirkte so fehl am Platze neben all den trockenen und rauen Steinen. Gedankenverloren strich er mit der Hand darüber, ehe er die Tiere in Augenschein nahm, die an dem See tranken. Seine Herde trank viel, denn bei diesen massigen Körpern brauchten sie sicher auch viel Flüssigkeit und wenn sie weiter zogen, was war dann mit ihm? Er konnte sie nicht ständig reiten. Er musste in seine Zeit zurück. Etwas knackte und er fuhr zusammen. Seit der Begegnung mit den Raptoren war er übervorsichtig. Es könnte alles mögliche sein! Wieder ein knacken und er realisierte, das es von seiner rechten kam. Der Stein, den er zuvor betrachtet hatte, hatte Risse gebildet und er verstand. Das war kein Stein. Alarmiert stand er auf und hoffte, das sich kein Fleischfresser aus diesem Ei schälen würde. Aber er konnte nicht anders, als fasziniert zuzusehen. Wann beobachtete ein Mensch schon einmal einen Dinosaurier beim schlüpfen? Danny wusste, er sollte wohl besser gehen, aber er war zu neugierig auf das, was aus dem Ei kommen würde. Immer mehr Risse erschienen als das Ei anfing auseinander zu brechen. Etwas weißes kam zum Vorschein, als sich ein Stück löste und zu Boden fiel. Doch was für ein Teil des Körpers es war konnte er nicht erkennen. Weitere Stücke brachen heraus, ehe ein kleiner Kopf aus einem Loch fiel. Der kleine Dinosaurier war schneeweiß, bedeckt von schwarzen Sprenkeln über Rücken, Hals, Schwanz und Kopf. Während sich das Tier weiter aus dem Ei kämpfte trat Danny wieder näher. Das Jungtier ähnelte etwas einem Raptor, aber es schien kein Fleischfresser zu sein. Seine schuppige Schnauze sah mehr aus wie ein zahnloser Schnabel als wie ein Maul bewehrt mit scharfen Zähnchen. Danny war gleichermaßen fasziniert sowie vorsichtig bei diesem Wunder. Würde er jemandem erzählen, er hatte einen Dinosaurier schlüpfen gesehen, würde man ihn sicher für verrückt halten. Als das kleine Wesen das letzte Stück Ei von sich getreten hatte, versuchte es, sich wackelig aufzurichten, purzelte aber immer wieder hin. Danny wusste, mit genug Geduld würde der Kleine auch irgendwann stehen können. Ein stampfen lies ihn sich umdrehen. Die fünf großen Dinosaurier, die ihn her gebracht hatte brachen wieder auf. Was machte er jetzt? Würde er sie nicht reiten, würden ihn kleinere Fleischfresser sicher in der Luft zerreißen. Dann spürte er, wie ihn etwas am Bein berührte und wand sich erschrocken um. Es war der kleine schneeweiße Dinosaurier der ihn aus blauen Augen ansah und obwohl es ein ganz anderes Tier war erinnerten ihn diese Augen an die eines Welpen. Doch er wusste, das er den Kleinen zurück lassen musste. Es ging nicht anders. Nur wo sollte er hin? Er richtete sich auf, doch der kleine Dino sah ihn weiterhin unverwandan. „Ich kann dich nicht mitnehmen!“ sagte er, obwohl er wusste, dass das nichts bringen würde. Er entschied, den großen Dinosauriern wieder zu folgen. Wenn er in ihrer Nähe blieb war es sicherer als alleine in einer Einöde wie dieser umher zu reisen. Er machte sich auf den Weg. Tollpatschiges tapsen hinter ihm verriet ihm, das er da nicht der einzige war. Er wandte den Kopf. Das Neugeborene folgte ihm. „Nein!“ sagte er. „Bleib hier!“ Aber der Kleine dachte gar nicht daran, auf ihn zu hören. Er folgte ihm wie ein schneeweißer, wackeliger Schatten. >Na herrlich...< dachte Danny. >Er läuft mir nach...< Der kleine Dinosaurier lief auf den Hinterbeinen, während er die Arme anwinkelte. Es erinnerte ihn an die Raptoren, aber das war kein Raptor, da war er sich sicher. Was sollte er jetzt mit dem Kleinen machen? Er konnte ihn nicht behalten. Sollte er jemals den Weg zurück, oder eher vorwärts durch die Zeit finden, dann müsste der Kleine zurück bleiben und aussterben, wie es vorherbestimmt war. Aber bei dem Gedanken daran schüttelte es Danny. Der Kleine war so unschuldig und noch frisch geboren. Aber es musste sein, das wusste er.   Während er den großen Sauriern folgte wurden die Schritte des Kleinen sicherer und bald hatte er etwas aufgeholt und sich an Dannys Seite gesellt. Obwohl er wusste, das er es nicht tun sollte ertappte sich Danny dabei, wie er sich fragte, wie er den Kleinen nennen sollte. >Nein!< ermahnte er sich. >Er wird aussterben. Gib ihm keinen Namen!< Aber in sich drin kämpfte er mit den Gefühlen, die für das kleine Ding in ihm aufwallten. Er wusste gar nicht, woher sie kamen, aber er fand Gefallen an dem kleinen Dinosaurier. Als der Wald wieder in Sicht kam, stieg in Danny ein mulmiges Gefühl auf, als er an die Raptoren dachte. Er musste seine Kräfte wieder erwecken. Das war überlebenswichtig! Zu seiner großen Freude konnte er seine Verwandlung dann endlich wieder hervor rufen. Aus schwarzen Haaren wurden weiße, blaue Augen wurden grün und er fühlte die so willkommene Schwerelosigkeit. Der kleine Dino blickte ihn mit schief gelegtem Kopf an. „Tja. War nett.“ sagte Danny und schwebte höher. „Pass auf dich auf!“ Er gewann immer mehr an Höhe aber etwas nagte an ihm. Immer wieder blickte er hinab auf die immer kleiner werdende Erde. Der kleine Dino schrumpfte immer mehr zusammen während er dort stand und ihm nach sah. >Es muss sein!< ermahnte er sich, aber eine andere Seite weigerte sich. >Er wird alleine nicht überleben!< dachte er. >Er ist gerade erst geschlüpft!< Danny blieb mitten in der Luft schweben und sah hinunter auf den weißen Punkt des Dinobabys und dann sah er, wie sich fünf Gestalten näherten. Gestalten, die er kannte und er wusste, auf was sie es abgesehen hatten. >Oh nein!< Entgegen all seiner Vernunft drehte er um und jagte wieder in Richtung Erde. Die fünf Raptoren kamen immer näher, während der kleine Saurier ihm unverwand nachsah. Die Raptoren erblickten den Jungdino. >Oh nein!< Jetzt war Danny entschlossen! Sie hatten ihn nicht gekriegt und den Kleinen würden sie auch nicht kriegen! Gerade als die Raptoren sich leise schnatternd zum Angriff bereit machten packte Danny den kleinen Dinosaurier und stieg wieder höher. Die wütenden Schnattereien der Raptoren wehten ihm nach. Einer der Raptoren war bereits gesprungen als er gerade den Kleinen gepackt hatte und war ins Leere gesprungen. >Das war knapp...< seufzte Danny und sah auf das schuppige Jungtier in seinen Armen. Auch, wenn es dem Aussterben verdammt war, seinen ersten Tag sollte es nicht als Raptorenfutter verbringen. Solange er hier fest saß konnte Danny dem Jungtier doch immerhin ein schönes Leben ermöglichen, auch wenn die Trennung sicher weh tun würde. So hatte Danny zumindest etwas Gesellschaft, solange er hier war.   Er lies sich auf einem Felsvorsprung eines Berges nieder und setzte den kleinen Saurier ab, der seit seinem Schlupf nicht einen Ton von sich gegeben hatte. Der Kleine tapste etwas ungeschickt herum und begann, an trockenen Gräsern zu rupfen, die hier und da aus den Felsen wuchsen. Also doch ein Pflanzenfresser. Immerhin würde er ihn nicht irgendwann anfallen. Während der kleine Dino die erste Mahlzeit seines Lebens einnahm blickte Danny über das weite Land. Gut, er hatte seine Kräfte zurück. Aber wo war das Artefakt? Er musste es finden und zwar bald! Er hoffte nur, das es sich mit ihm in dieser Zeit und dieser Region befand. Doch einen kleinen Anhänger mitten in den Weiten dieser Welt zu finden erschien ihm beinahe unmöglich. Er blickte hinunter, als er ein Gewicht auf seinem Schoß spürte. Das Jungtier hatte sich neben ihm nieder gelassen und seinen Kopf auf seinen Schoß gelegt um ihn dann aus seinen blauen Augen anzublicken. Immer noch gab es keinen Ton von sich. Danny hob die Hand und legte sie dem weißen Dinobaby auf den Kopf. Es schloss die Augen. Das hier war zwar ein ausgestorbenes Jungtier, aber es wirkte eher wie ein kleiner, zahmer Hund. Während er es streichelte ertappte er sich wieder dabei, wie er sich überlegte, wie er das Kleine nennen sollte. Aber er wusste, die Zweisamkeit war nur temporär und wenn er ihm einen Namen gab, dann würde es für ihn schwer sein, es zurück zu lassen. So schwer es ihm fiel, er musste hart bleiben. Das Jungtier war schon bald an ihn geschmiegt eingeschlafen und er spürte seine Wärme durch die glatte schuppige Haut des Babys. Zumindest einer war ihm hier nicht feindlich gesinnt. Aber er musste immer noch das Artefakt finden. Vielleicht konnte er ja... Auch Danny schloss die Augen und versuchte irgendetwas zu spüren. Irgendetwas, was sich anfühlte wie die Kraft des Amuletts. Aber das einzige, was er spürte war der Herzschlag des Wesens neben sich. Er wusste, je mehr Zeit er mit ihm verbrachte, umso schwerer würde ihm ein Abschied fallen, und das, obwohl er das Kleine vielleicht gerade mal eine Stunde kannte. Er riss seine Gedanken von dem Jungtier los um sich auf das wichtige zu konzentrieren. Er musste immer noch den Anhänger finden. Möglicherweise hätte er mehr Erfolg, wenn er über die Gegend fliegen würde, doch sein Blick glitt wieder auf das weiße Etwas auf seinem Schoß. Es schlief immer noch seelenruhig. Wenn er es mitnehmen wollte, musste er es wohl oder übel wecken. Er rüttelte an dem Jungtier. „Hey.“ sagte er. „Hey. Aufwachen!“ Das Junge regte sich, hob den Kopf etwas und blickte ihn an. „Wir machen einen kleinen Ausflug!“ sagte er als der Kleine den Kopf von seinem Schoß gehoben hatte. Danny stand auf und klemmte sich das Jungtier unter den Arm. Es war in etwa so groß wie ein Welpe und so lang wie sein Unterschenkel. Wer wusste, wie groß es noch werden würde? Aber aktuell konnte er es noch einfach tragen.   Danny Phantom glitt durch die schwüle Luft dieser Zeitperiode und versuchte, irgendwie eine Kraftquelle zu orten. Hier und da schlossen sich ihm ein paar neugierige Flugsaurier an, flogen neben ihm her oder um ihn herum. So wie sie durch den Himmel glitten, so anmutig, bedauerte er es, das sie ausgestorben waren. Sie wären die Könige der Lüfte. Noch erhabener als Adler. Aber er konzentrierte sich wieder auf das aufspüren des Amuletts. Aber er spürte nichts. Nur die Lebensfunken von hunderten von Kreaturen. Großen sowie kleinen. Von hier oben beobachtete er, wie ein riesiger T-Rex einen großen Pflanzenfresser erlegte und er war froh, das er nicht die Zwischenmahlzeit gewesen war. Sein kleiner Begleiter beobachtete alles ganz genau, wo er über allem schwebte. Vielleicht wusste er ja, das er eigentlich am Boden zu Hause war und eigentlich nicht fliegen durfte, aber wer konnte schon wissen, was der Dinosaurier dachte. Die weiten Lande glitten unter ihnen vorbei und immer noch kein Zeichen des Stundenglases. Danny verlor langsam die Hoffnung, es jemals wieder zu finden. Er landete in einer felsigen Landschaft und setzte den kleinen Dino ab, der etwas umher tapste. „Na herrlich...“ seufzte Danny. Das war wie die Nadel im Heuhaufen suchen. Er bemerkte kaum, wie das Licht an Intensität zunahm aber er bemerkte durchaus, das etwas nicht stimmte. Es wurde immer heller und heller. Die Luft selbst schien zu beben und als er eine Sekunde einen Blick wagte, glaubte er, einen riesigen Feuerball am Himmel zu sehen. >Oh nein...< dachte er. Er hatte schon befürchtet, er wäre genau in dieser Zeit gelandet doch jetzt wurde ihm die furchtbare Wahrheit gewiss. Der kleine Dino war ein Stück weg und ohne nachzudenken rief Danny nach ihm. „Spooky!“ rief er. „Spooky, komm her!“ Der kleine Dino rannte, so schnell er konnte zu ihm zurück und schmiegte sich an sein Bein. Er hatte das Amulett nicht gefunden und jetzt war sein Schicksal besiegelt. Aber wenn er schon sterben musste, dann mit dem kleinen Spooky zusammen. Der Himmel begann zu brennen und die Erde zu beben während der Asteroid unaufhaltsam näher kam. Fliehende Dinosaurier liefen an ihm und Spooky vorbei. Sogar große Fleischfresser wie der T-Rex, doch ignorierten sie ihn. Selbst die fünf Raptoren kreuzten ihren Weg und liefen an ihm vorbei. Nun, das war es also. Er würde von dem Asteroid getötet werden, wie jeder Dinosaurier auf der Erde. Er kniete sich neben Spooky und drückte ihn an sich. „Leb wohl, Kleiner...“ sagte er und der junge Dinosaurier stupste ihn an. Danny warf einen vermeintlich letzten Blick auf ihn, als er es bemerkte. Im Maul des Dinos baumelte etwas. Etwas, das er so lange schon gesucht hatte. Die Sanduhr! Ohne nachzudenken nahm er sie aus Spookys Maul, der sie bereitwillig her gab, zwängte sie hastig über seinen Kopf und wünschte sich, dieser Katastrophe zu entkommen. Es war inzwischen so hell und heiß das er glaubte, sein Körper würde bei lebendigem Leib verbrennen. Das Artefakt begann seinerseits zu leuchten und aktivierte sich und bevor er durch die Zeit verschwand packte Danny ohne nachzudenken den kleinen Spooky. Selbst, als er durch die Zeit flog hörte er den ohrenbetäubenden Knall des Meteoriten und ein unkontrollierter Schub schleuderte sie von dannen, als die Welt hinter ihnen ausgelöscht wurde.   Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)