Nanamin von Knightwalker ================================================================================ Kapitel 3: ----------- Hier ein Feierabendsbesäufnis, da ein Geburtstag und direkt neben ihnen eine Abschiedsfeier eines Büromitarbeiters und mittendrin waren Suzuki und ihre Klassenkameraden aus der Mittelschule. Alle waren sie so unglaublich glücklich und freuten sich, doch der Grauhaarigen wurde mang den ganzen fröhlichen Menschen immer mieser. Aber sie blieb. Ihren Freunden und den alten Zeiten zuliebe. "Bestellt doch bitte die nächste Runde. Dieses Mal zwei für mich.", bat sie ihre Freunde, nachdem sie eingängig die Menschen um sich herum studiert hatte und sich nun von ihrem Platz erhob. "Aber dir ist schon klar, dass du Schnaps und kein Bier trinkst, oder?", fragte ein junger Mann mit Brille, der zuvor noch von seinem Studium erzählt hatte. "Keine Sorge, ich vertrag das, kein Bluff.", fügte Suzuki mit einem Grinsen an. Es war wirklich so, ihr ging es zwar irgendwann körperlich schlecht, aber ihr Kopf ist in jedem Moment zu 100% da. Ihrerseits ein äußerst lästiges Phänomen. "Genau Tsuda, vertrau unserer Nanami da doch einfach!", unterstützte eine Dunkelhaarige Frau ihre Freundin aus der Mittelschulzeit und stand auch auf, weil sie es wohl so verstanden hatte, dass sie endlich jemanden gefunden hatte, der auch zur Toilette musste. "Aber du solltest jetzt wirklich mal langsam auf Wasser umsteigen, Mina!", warf nun wieder ein anderer aus der Truppe lachend hinein, woraufhin die Stimmung wieder stieg. Immer noch derselbe Witzbold wie in der Mittelstufe. Sogar Suzuki trug ein Lachen dazu bei, achtete direkt aber wieder auf Mina, die wohl wirklich schon den Alkohol spürte, da sie ein wenig schwankte, weshalb Suzuki ihr helfend eine Hand reichte, bevor sich die beiden Frauen zur Toilette verabschiedeten. Nach ein paar Schritten lehnte sie sich nah an ihre Grauhaarige Schulfreundin. "Und Nanami-chan, erzähl mal. Wie läuft es bei dir mit den Männern? Du warst ja schon damals wunderschön und die etwas kürzeren Haare stehen dir doch auch richtig gut! Dir müssen sie doch in Scharen hinterherrennen! War doch schon damals bei Aki so!", fragte und stichelte Mina gleichzeitig und gestikulierte dabei dem Alkohol geschuldet wild, wobei sie einem ihnen entgegenkommenden Mann vors Gesicht schlug, welcher direkt sehr gereizt reagierte. "Ey, pass doch auf! Du olle Krucke!", lallte der Mann mit hochrotem Kopf, welcher schon geradewegs zum Schlag ausgeholt hatte. Suzuki zog Mina zu sich und schob sich gleichzeitig vor sie, wie ein Reflex, um selber den Schlag abzubekommen, wobei sie trotz ihrer anfänglichen Entschlossenheit die Augen aus Angst schloss, allerdings folgte der erwartete Schlag nicht. "Bitte entschuldigen Sie. Er ist leider sehr betrunken.", erklärte eine ruhige Stimme, worauf Suzuki die Augen wieder öffnete. Der zweite Mann hatte seinen Arm vor den Betrunkenen gehalten, welcher nun wie ein Schluck Wasser an diesem hing. Suzuki brauchte einen Moment, in dem sie den blonden Mann, der gerade in die Szenerie getreten war, betrachtete. Irgendwoher kam er ihr bekannt vor. Sicher gehörte er zum Tisch neben ihrem. "Passen sie doch bitte besser auf ihn auf. Er hätte beinahe meiner Freundin weh getan.", erklärte Suzuki mit einem säuerlichen Unterton und blickte den blonden Mann an, der einen guten Kopf größer war als sie. "Keine Sorge, aber es ist ja nicht nur seine Schuld gewesen.", erwiderte der blonde Anzugträger und zog seinen Begleiter wieder in eine ordentliche Position, bevor er ihn voran schob. "Vielleicht wäre es Zeit, dass auch sie langsam gehen.", schlug er zum Schluss noch vor, bevor er endgültig an den Frauen vorbei ging. Suzuki konnte man ihren Ärger regelrecht vom Gesicht ablesen. "Der hat ja Nerven!", meckerte Suzuki, doch Mina hielt sie dieses Mal zurück. Sie klammerte sich geradezu an ihren Arm. "Aber vermutlich hat er recht. Wir sollten nach der Runde vielleicht wirklich Schluss machen. Es ist doch auch schon spät.", suchte die durch den Zwischenfall plötzlich ruhigere Freundin eifrig nach Gründen, um den Abend scheinbar so schnell wie möglich zu beenden und steuerte direkt wieder zu ihrem Platz. Vermutlich hatte sie vollkommen vergessen, wofür die beiden diesen gerade überhaupt verlassen hatte. Die Stimmung blieb nun zwar gut, es wurden Witze gerissen und wilde Unterhaltungen geführt, trotzdem verabschiedete sich die Gruppe nach der zuvor schon bestellten Runde. "Wir können wirklich schon gehen, Nanami-chan?" "Ja, kein Problem. Ich habe doch gesagt, ich zahle." "Aber-" "Na los, euer Taxi wartet. Ich habs nicht weit, dass schaff ich auch allein." "In Ordnung. Komm gut heim.", verabschiedete sich die kleine Gruppe von Suzuki, welche noch immer an ihrem Tisch saß und auf die noch nicht abgeräumten Gläser schaute. Sie brauchte einen Moment, um von dort aus wieder auf die Beine zu kommen und schwankte ein wenig, was allerding eher den Hackenschuhen zu verdanken war, die sie extra heute trug. Sie zahlte, meckerte innerlich über die Kosten und wollte sich zum Ausgang wenden, doch sie entschied sich endlich die Toilette aufzusuchen. Allerdings überkam sie auf dem Weg dorthin ein anderer Drang und das so plötzlich, dass sie einfach ins nächste Bad und zur nächsten Kloschüssel lief, nachdem sie sich bis zur Tür noch bemüht hatte, gefasst zu wirken. Doch spätestens, als es ihr dann auch egal war, ob sie auf der Damen- oder Herrentoilette war, hatte sie auch das aufgegeben. Sie preschte in die nächste offene Kabine, ohne die Tür zu schließen, nur noch die Toilette im Blick, stützte sie sich über diese. Ohne großes Würgen spürte sie die Flüssigkeit in Schüben ihren Körper verlassen. Nur das Zittern ließ sie realisieren, was ihr Körper gerade mitmachte. Als der Brechreiz langsam abgeklungen war, fiel ihr Körper etwas zur Seite. Suzuki bemühte sich allerdings mit ihrem Kopf über der Schüssel zu bleiben, sollte nicht doch nochmal etwas hochkommen. So schief da kauernd hatte sie nun einen guten Blick auf die Tür und sah dort den blonden Typ von zuvor stehen. “Von allen Leuten, warum unbedingt der?”, sah man ihr an, als sie ihr Gesicht wieder in Richtung des Schüsselinneren drehte, doch dem Geruch geschuldet schnell wieder zurückdrehte. “Sie haben wohl die Abfahrt verpasst. Sie hätten mit ihren Begleitern fahren sollen.”, tadelte der Blonde sie, doch kam zu ihr in die Kabine und betätigte die Spülung. Suzuki blickte ihn skeptisch an. “Machen sie sich bloß nicht lustig über mich, sonst kotz ich ihnen noch auf die schicken Schuhe.”, drohte sie scherzhaft und spuckte in die Schüssel aus, in der sich das Wasser drehte, während sie diese mit ihren zitternden Händen festhielt. “Ich verzichte.”, erwiderte er trocken, woraufhin er kurzerhand wieder aus der Kabine trat und die Toilette verließ. Die Grauhaarige hielt den Kopf weiterhin tief. Hatte sie für einen kurzen Moment gerade vielleicht sogar gehofft, dass dieser Kerl bleiben würde? Sodass sie in dieser miesen Situation nicht völlig allein war? War ja wohl klar, dass er wieder gehen würde, immerhin hatte er rein Garnichts mit ihr und ihren Problemen zu tun... Mit ihr wollte doch sonst auch niemand etwas zu tun haben. Als sie den Kopf langsam wieder aus der Schüssel hob, war der Mann wieder zu sie an die Kabine getreten und Suzuki sah aus dem Augenwinkel nur eine scharfe, waagerechte Handbewegung. Irgendwo hatte sie das doch schon mal gesehen. Sie überkam ein ähnliches Gefühl wie vorhin, als sie ihm auf dem Gang begegnet war. Als sie dann spürte, wie ihr Kopf etwas leichter wurde, dämmerte es ihr. “Ah. War da schon wieder einer?”, fragte sie lediglich, worauf der Mann nur etwas überrascht dreinsah und nickte, als er verstand. “Danke, aber verschwenden sie ihre Nettigkeiten bloß nicht an jemanden wie mir.”, erwiderte sie schmerzhaft lachend und erntete bloß den ernsten Blick, den der Mann schon die ganze Zeit in sein Gesicht eingebrannt hatte. “Sie haben wohl wirklich zu tief ins Glas geschaut. So einen Scheiß geben doch sonst nur Idioten von sich.”, erklärte er, während er nun noch näher an sie herankam und sie gegen die Wand gelehnt aufrichtete und ihr dann ein Glas Wasser vor die Nase hielt. “Trink.”, sprach er nur und gab es ihr in die noch immer etwas zitternden Hände. Sie trank und beäugte ihn von nahem genauer. Vorhin hatte sein Gesicht auf dem ersten Blick nichts an sich gehabt, was Suzukis Blick festhielt, doch nun konnte sich dieser nicht mehr recht von diesem müden und kantigen Gesicht lösen. Woher kam er ihr bloß so bekannt vor? “Wenn du weiter so starrst, ist mein Gesicht nachher noch weg.”, erklärte er ruhig, blickte sie durch seine müden Augen an und reichte ihr ein Taschentuch, wobei er auf seinen Mundwinkel deutete. Die Grauhaarige verstand scheinbar sofort, spürte die Hitze in ihren Ohren, tauschte das Glas mit dem Taschentuch und wandte sich etwas von ihm ab, um sich über den Mund zu wischen. “Kannst du aufstehen... Eh.…” “Äh... Nanami.” “Nanami.”, wiederholte er ihren Namen und reichte ihr seine Hand. Sie blickte gebannt auf seine große Hand und spürte, wie es ihr durch seine Stimme einmal kurz kalt den Rücken hinunterfuhr. “Danke...”, hing sie nun an, legte ihre eindeutig kleinere Hand in seine und blickte in an. Er verstand, was sie damit bezwecken wollte. “Kento.” “Vielen Dank Kento.”, erwiderte sie mit einem ehrlichen Lächeln und ließ sich von ihm hoch, zurück auf die Beine ziehen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)