corrupted flower von misscantarella ================================================================================ Prolog: -------- „Jeder Familie hat ihr Oberhaupt.“ „Aber macht das jemanden zum geborenen Anführer?“ Nach über dreihundertjährigen Herrschaft wurde im Jahr 189 der Niedergang des mächtigen Feuerreichs eingeleitet. Am Kaiserhof brachen in den Jahrzehnten davor immer wieder brutale Machtkämpfe aus, die den Einfluss des Kaisers zunehmend schwinden ließ. Das Land brauchte einen starken Herrscher, doch war der Kaiser von Krankheiten gezeichnet und starb innerhalb weniger Wochen. „Streben gute Anführer nach Frieden?“ „Oder nach neuen Zielen?“ Es brach ein Kampf um die Thronfolge aus und während dieser turbulenten Zeiten trat ein nach Macht strebender Mann aus seinem Schatten. Dong Zhuo – ein enger Vertrauter des letzten Kaisers riss sich innerhalb eines Tages die Macht an sich und setzte den gerade einmal neunjährigen Kronprinzen auf den Kaiserthron. Unterstützt wurde Dong Zhuo von seinem Adoptivsohn, Uchiha Sasuke. „Geben sie uns den Kampfbefehl?“ Die Geschichtsbücher beschrieben Sasuke als einen großgewachsenen Mann mit blasser Haut und dunklem Haar. Mit Augen, schwärzer als die dunkelste Nacht. Geboren um zu kämpfen wanderte Sasuke durch das Land und galt schon bald als der stärkste Krieger im ganzen Reich. Nachdem Sasuke seinen Ziehvater tötete, schloss er sich für kurze Zeit der kaiserlichen Armee an, um einen Bauernaufstand niederzumetzeln. Schlussendlich fiel Sasuke auch dem Kaiser in den Rücken und diente fortan Dong Zhuo. „Oder folgen wir ihnen aus freien Stücken?“ Fernab von der Hauptstadt schmiedete derweilen Haruno Mitsuhide, selbst ehemaliger Berater des Kaisers und treuer Anhänger der Dynastie, einen Plan um Dong Zhuo zu stürzen. Auf der Suche nach Verbündenden arrangierte Mitsuhide eine Verlobung seiner Tochter Sakura mit dem Sohn aus dem Hause der Uzumaki, die den Südosten des Landes beherrschten. „Dienen sie dem Volk?“ Als gute Tochter und loyale Dienerin des Kaisers, verabschiedete Sakura sich schon bald von ihrer Familie und machte sich auf den Weg zu ihrem zukünftigen Ehemann. „Oder sich selbst?“ Derweilen hatte Sasuke die Kaiserfamilie ausgelöscht und jagte gnadenlos diejenigen, die entkommen konnten. Das brutale Vorgehen von Sasuke und seinen Männern verbreitete großen Schrecken unter der Bevölkerung, die fortan in ständiger Angst lebte. „Sie tun, was getan werden muss.“ Während einer seiner Raubzüge entdeckte Sasuke eine Gruppe Reisender, die im Schutze der Dunkelheit die Grenze passieren wollten. Sie hatten ein wertvolles Gut bei sich – ein passendes Geschenk für seine Rückkehr in die Hauptstadt. „Und dasselbe werde auch ich tun...“ Kapitel 1: burden ----------------- „Wie ist die Lage in der Hauptstadt?“ fragte Mitsuhide und reichte seinem Gegenüber ein Schälchen Tee. „Beängstigend, mein Herr. Dong Zhuo hat mittlerweile den Großteil der kaiserlichen Armee außerhalb der Stadt stationiert.“ antwortete der Angesprochene – Hatake Kakashi. „Wenn man bedenkt, dass unsere Welt vor drei Monaten noch in Ordnung war, dann ist diese Entwicklung wirklich äußerst beängstigend.“ nickte Mitsuhide. Fast sein halbes Leben hatte der Haruno in der Hauptstadt verbracht. Bereits in jungen Jahren wurde sein strategisches Talent entdeckt und Mitsuhide trat in den Dienst des verstorbenen Kaisers. Jedoch konnte er das Geschehene nicht vorhersehen. Niemand hatte damit gerechnet, dass der Kaiser ausgerechnet von einem seiner engsten Vertrauten verraten werden würde. Aber dieser Vorfall hatte gezeigt, wie instabil die Dynastie geworden war. „Solange Dong Zhuos Wachhund zu ihm hält haben wir kaum eine Chance. Allein sein Name lässt unsere Soldaten erschaudern.“ bemerkte Kakashi. „Uchiha Sasuke, nicht wahr?“ hakte Mitsuhide nach. Kakashi nickte und schob seine schwarze Maske weiter den Nasenrücken hoch. „Er stammt offenbar aus dem selben Land wie wir und ist dort auch aufgewachsen. Wie er aber hierher gekommen ist, ist nicht bekannt.“ erzählte der Hatake. „Ob es einen Weg gibt Sasuke für uns zu gewinnen?“ grübelte Mitsuhide. „Haruno-san?!“ Kakashi schreckte aufgebracht hoch. „Dieser Mann mag zwar über eine unmenschliche Kraft verfügen, doch hat er seine beiden früheren Herren getötet. Ich könnte niemals Seite an Seite mit ihm kämpfen.“ sagte er. „Es war nur ein Gedanke.“ seufzte Mitsuhide und steckte sich eine lose Strähne seines braunen Haares hinters Ohr, ehe er seinen Kopf zur Seite drehte. Ein grünes Augenpaar – welches seinem so ähnlich war – sah ihn an erwartungsvoll an. Eine Gruppe Soldaten stürmte in das Haus und begannen dieses zu durchsuchen. Ein dunkles Paar Stiefel folgte den Soldaten und trat auf den Holzboden. „Ihr kennt den Befehl: Findet den Jungen.“ rief der junger Mann. Sein schwarzes Haar war zu einem unordentlichen Zopf gebunden, fiel ihm teilweise ins Gesicht. Während die anderen Männer die Arbeit erledigten und die überrumpelten Bewohner in einen der vielen Räume zusammentrieb, schlenderte Sasuke seelenruhig durch das Haus. „Kommandant!“ Sasuke folgte den Ruf. Als er in den Raum trat, verengten sich seine dunklen Augen. „Das ist er.“ bemerkte der Uchiha und deutete mit seinem Speer auf einen Jungen – keine fünf Jahre alt. „Nein, bitte nicht! Er ist doch noch ein Kind!!“ schrie eine Frau und wollte sich schützend vor das verängstigte Kind stellen, wurde jedoch von zwei Soldaten festgehalten. „Ein Kind des Kaisers.“ Mit der Sperrklinge hob Sasuke das Kinn des Kindes an. Es gab keinen Zweifel. Durch seine Adern floss kaiserliches Blut. Demnach war sein Schicksal besiegelt. „Dein Vater wartet bereits auf dich, junger Prinz.“ flüsterte der schwarzhaarige, ehe er dem Jungen kurzerhand die Kehle aufschnitt. Noch bevor die Dienerinnen den grausamen Mord des Prinzen mit Schreien beklagen konnten, wurden sie von Sasukes Männern getötet. Es durfte keine Zeugen geben! War er noch so unschuldig. „Nehmt mit was ihr brauchen könnt und brennt das Haus nieder.“ Sasuke wollte gehen. „Aber Kommandant!“ Einer seiner Männer trat hervor. „Dieser Junge war ein Prinz. Wir müssen ihn mit entsprechenden Ehren begraben.“ Sasuke stoppte in seiner Bewegung und drehte sich zu dem Soldaten um. Weder sein Blick, noch sein Gesichtsausdruck zeigte eine Form von Emotion. „Nun...wenn du dem Jungen ein Grab schaufeln willst, dann nur zu. Ich werde dich nicht aufhalten.“ meinte Sasuke und trat einen Schritt näher. „Aber vergiss nicht noch ein Loch für dich auszugraben. Ich werde persönlich dafür sorgen, dass du auch darin landest.“ fuhr er fort. Der Soldat schluckte schwer. Sasuke nickte dem Hauptmann zu und ging. Eine Waffe wurde gezogen und nur einen Wimpernschlag später fiel ein lebloser Körper auf den Boden. Sakura kniete mit gesenkten Kopf auf dem Boden. „Es ist also soweit?“ ertönte eine weibliche Stimme. „Ja.“ sagte Sakura. „Ich habe versucht deinem Vater diesen absurden Plan auszureden, doch er wollte einfach nicht auf mich hören.“ seufzte sie. Sakura hob vorsichtig ihren Blick und beobachtete ihre Großmutter. Die ältere Frau saß neben der offenen Terrassentür und blickte nach draußen. Jiang Yingyue hatte mit ihren müde gewordenen Augen schon vieles gesehen. Nur eines nicht: Frieden! „Vater braucht die Armee von Minato, um gegen Dong Zhuo vorgehen zu können.“ meinte die junge Frau. „Und dafür opfert er sein einziges Kind.“ Jiang Yingyues Blick wanderte zu ihrer Enkelin. Ein Windhauch wehte von draußen die herabfallenden Kirschblüten in den Raum. Sakuras langes Haar hatte dieselbe Farbe wie jene Blüten – ein zartes rosa. „Ich habe zugestimmt, Großmutter. Ich will Naruto heiraten und nicht nur, weil ich damit Vater und dem Kaiser helfen kann.“ gab die Haruno zurück. „Du bist noch ein Kind. Zu jung, um zu verstehen was vor dir liegt.“ Ihre Großmutter griff nach Sakuras Hand und legte etwas hinein. „Sobald du das Anwesen der Uzumaki erreichst, stehst du unter dem Schutz deines Mannes und hast zu gehorchen. Gebäre ihm schnell einen Sohn und sicher damit deine Position als seine Frau. So solltest du ein angenehmes Leben führen können.“ Auf den blauen Augen von Jiang Yingyue sammelten sich Tränen, während sie fortfuhr. „Jedoch kann es sein, dass du dich eines Tages in einer Lage befindest wirst, aus der es kein Ausbrechen gibt. Damit kannst du entfliehen.“ Sakura zog fragend die Augenbrauen zusammen und betrachtete das kleine Fläschchen, welches nun in ihrer Handfläche lag. Darin befand sich eine dunkle Flüssigkeit. „Vielen Dank für euren Rat! Aber ich glaube, dass ich das nicht brauchen werde.“ gab Sakura zurück und wollte ihrer Großmutter das Fläschchen zurückgeben. Doch schloss Jiang Yingyue schnell Sakuras Hand. „Behalte es. Auch wenn es dir nur als Warnung dient.“ betonte sie. „Nun gut.“ nickte Sakura und bemerkte dabei, dass sie zitterte. Doch war es zu spät ihre Meinung zu ändern. Ihr Vater verließ sich immerhin auf sie. „Was hat so lange gedauert? Hast du noch ein Gebet gesprochen?“ fragte eine Stimme, als Sasuke nach draußen trat. Der Angesprochene seufzte. „Ich wollte sichergehen, dass du deine Pfeife in Ruhe rauchen kannst...Suigetsu.“ gab Sasuke zurück und blickte in das Gesicht seines langjährigen Wegbegleiters. Es war ein schmales Gesicht mit einem listigem Lächeln auf den Lippen und violetten Augen – umrahmt von weißen Haar. Hōzuki Suigetsu folgte Sasuke nun schon seit mehreren Jahren. Sasuke wurde ihn einfach nicht mehr los. Wenigstens stellte er keine lästigen Fragen und ging offenbar seinen eigenen Beweggründen nach. „Wie gütig von dir.“ lachte Suigetsu, klopfte dabei den restlichen Tabak aus seiner Pfeife und stieß sich von der Wand ab. „Er war sicher der letzte?“ wollte Suigetsu wissen, während die Männer zu ihren Pferden gingen. „Absolut.“ nickte Sasuke. Es war kein Nachkomme des verstorbenen Kaisers mehr übrig. Acht Prinzen und vier Prinzessinnen starben durch Sasukes Hand. „Bis auf einen!“ bemerkte der Ältere. „Früher oder später wird Dong Zhuo keine Verwendung mehr für Liu Xie haben und ihn zu seiner Familie ins Jenseits schicken.“ erklärte Sasuke und stieg auf sein Pferd. „Du wirst es tun.“ korrigierte Suigetsu. Er lehnte sich etwas zu Sasuke. „Oder glaubst du ernsthaft, dass Dong Zhuo die Drecksarbeit jemals selber machen wird?“ sagte der Hōzuki. Sasuke schwieg. Doch konnte er nicht widersprechen. Zwar hatte Dong Zhuo selbst in der Armee gekämpft und dort auch große Siege errungen. Seinen Aufstieg verdankte er jedoch Sasuke. Er war bereit zu töten. Ganz gleich wer auch der Gegner war. Nur so war es Sasuke gelungen zu überleben. „Lass uns ins Lager zurückkehren. Morgen machen wir uns auf den Weg in die Hauptstadt.“ verkündete Sasuke und trieb sein Pferd weiter an. „Verehrte Vorfahren, haltet eure schützende Hand über den Kaiser und meinen Vater. Gebt mir euren Segen für meine Heirat mit Naruto. Ich bitte euch...steht uns bei.“ Grüne Augen öffneten sich langsam und Sakura neigte ihren Kopf in Richtung Boden, ehe sie sich erhob und den kleinen Tempel verließ. Der Wind fuhr durch ihr Haar und Sakura blickte nach oben, ehe sie ihre Hand dem Himmel entgegen streckte. Die Worte ihrer Großmutter nagten noch immer an der jungen Frau. Sakura war sich durchaus bewusste, dass Jiang Yingyue ihr Gift mitgegeben hatte. Sakura atmete hörbar aus. „Sakura!“ Mitsuhide näherte sich seiner Tochter. „Du hast gebetet.“ bemerkte er. „Ich bat unsere Vorfahren um ihren Schutz, damit euch nichts geschieht wenn ich fort bin.“ meinte Sakura. Mitsuhide legte eine Hand auf ihre Wange. In seinen Augen konnte man seine Schuldgefühle sehen. „Es tut mir leid, dass du in solch chaotischen Zeiten geboren wurdest. Hätte ich den Frieden doch bloß bewahren können, dann müsste ich dich nicht fortschicken.“ flüsterte er. „Ihr tragt keine Schuld! Wenn ich dem Reich durch meine Heirat dienen kann, dann ist das für mich eine große Ehre.“ Ihre Hand legte sich auf die ihres Vaters. „Dong Zhuos Terror wird nur von kurzer Dauer sein, bevor sich die Han Dynastie neu erheben wird. Strahlender und mächtiger als je zuvor.“ fuhr Sakura fort. „Ja, dafür werde ich sorgen.“ nickte der Haruno. Sakura lächelte schwach. Natürlich wäre sie lieber bei ihrer Familie geblieben. Andererseits war das ganze Land auf Sakuras Heirat mit Naruto angewiesen. Die Uzumakis waren ein unabhängiges Fürstentum im Südosten des Landes, reich an Schätzen und einer gut ausgebildeten Armee. Und Minato hatte zugestimmt seinen einzigen Sohn und Erben mit Sakura zu vermählen. Im Gegenzug war Minato bereit zusammen mit Mitsuhide gegen Dong Zhuo vorzugehen. „Sorgt euch nicht um mich, Vater. Ich komme schon zurecht.“ betonte Sakura und trat einen Schritt zurück, ehe sich sich leicht verbeugte. „Es wird Zeit.“ bemerkte sie. „Sakura...Sobald du aufgebrochen bist, gibt es kein Zurück mehr. Jetzt ist die letzte Gelegenheit deine Meinung zu ändern.“ erklärte Mitsuhide. Sakura hob ihren Blick. „Ich bin bereit!“ Zu viel stand auf dem Spiel. Sakura musste gehen. Mitsuhide nickte und sah an Sakura vorbei. „Ich vertraue dir meine Tochter an. Stell sicher, dass sie ihr Ziel erreicht.“ sagte er. „Mein Herr.“ Kakashi senkte seinen Kopf. „Naruto und seine Männer erwarten uns um Mitternacht an der Grenze. Wir sollten nun aufbrechen.“ meinte der Hatake. Mitsuhide wandte sich noch einmal Sakura zu. Was sollte er sagen? Sakura verbeugte sich leicht. Schon gut, Vater. Kurz darauf verließen Sakura, Kakashi und drei weitere Männer das Anwesen der Harunos und ritten mit dem Sonnenuntergang im Rücken. Mitsuhide stand am Tor und sah ihnen nach. Ich hatte keine andere Wahl... Sakura blickte noch ein letztes Mal zurück. Man konnte noch das Lächeln auf ihren Lippen erkennen, als sie ihre Hand hob und ihrem Vater zuwinkte. Auch Mitsuhide hob seine Hand. Wärst du doch nur als Junge auf die Welt gekommen...dann hätte ich dir all das ersparen können... Lodernde Flammen spiegelten sich in Sasukes schwarzen Augen. Der junge Mann saß vor dem Lagerfeuer. In seiner Hand ein Becker Wein. „Woran denkst du?“ fragte Suigetsu und setzte sich zu ihm. „Es nähert sich ein Unwetter. Vielleicht sollten wir schon jetzt aufbrechen.“ gab der Angesprochene zurück. „Ein Unwetter?“ wiederholte Suigetsu und blickte Richtung Himmel. „Bei diesem klaren Himmel?“ stellte er dabei fest. „Das Wetter schlägt hier schnell um.“ erklärte Sasuke. „Du musst dich irren.“ winkte Suigetsu ab. „Hmn...vielleicht.“ Sasuke stand auf. „Wohin gehst du?“ wollte Suigetsu wissen, erhielt jedoch keine Antwort. „Was für ein komischer Kerl.“ sagte Suigetsu zu sich und schenkte sich etwas Wein ein. Obwohl er nun schon seit fast vier Jahren Sasukes ständiger Begleiter war, so war es ihm nicht möglich gewesen zu Sasuke vorzudringen. Niemals sprach der Uchiha über sich oder seine Familie. „Nun...jeder hat seine kleinen Geheimnisse.“ Er trank einen Schluck, als sich ein Soldat mit schnellen Schritten näherte. „General!“ Er sank auf die Knie. „Was ist?“ hakte der Hōzuki nach. „Wir haben eine verdächtige Gruppe entdeckt. Offenbar wollen sie die südöstliche Grenze passieren.“ berichtete Soldat. „Ist das so?“ murmelte Suigetsu. „Wurde der Kommandant schon informiert?“ fragte er. Im selben Moment ertönte das Wiehern eines Pferdes. „Da habe ich meine Antwort.“ stellte Suigetsu lachen fest. „Bringt mir mein Pferd!“ Kaum hatte man Sasuke die Neuigkeiten mitgeteilt, hatte er sich schon auf sein Pferd geschwungen und wollte der Sache umgehend auf den Grund gehen. Ein ungutes Gefühl trieb ihn an. Warum wollte jemand im Schutze der Dunkelheit die Grenze passieren? Etwa Deserteure? Oder hatte ein Zeuge überlebt, der es wagte von Sasukes grausamen Taten zu berichten? Ganz gleich wer es auch war, Sasuke wollte sie zum Schweigen bringen. Trotz der Dunkelheit um ihn herum konnte Sasuke seine Umgebung klar wahrnehmen. Es war ein besonderes Merkmal, welches nur in seiner Familie vererbt wurde. Mit diesen Augen war es Sasuke möglich die besagte Gruppe inmitten des dichten Waldes aufzuspüren. Noch hatten sie ihn nicht entdeckt. Sasuke verengte seine Augen. Nur eine Frau? Warum reiste eine Frau allein mit vier Männern? „Offenbar Zivilisten.“ Suigetsu tauchte neben Sasuke auf. Letzterer wollte gar nicht erst wissen, wie es Suigetsu gelungen war ihn so schnell einzuholen. „Wie lautet der Plan?“ wollte der weißhaarige wissen. „Ich will die Frau...lebend. Den Rest töten wir!“ Auf seinen Augen tauchte ein feiner, roter Schleier auf. Plötzlich sah jemand in ihre Richtung. Sie wurden entdeckt. Nach einer stundenlanger Reise hatte Sakura ihr Ziel beinahe erreicht. Sobald sie den Wald hinter sich gelassen hatten, war die Grenze nicht mehr weit. Ob Naruto schon auf sie wartete? Bis jetzt hatte sich das zukünftige Ehepaar nur einmal gesehen. Es war vor drei Jahren, kurz nachdem der Bauernaufstand niedergeschlagen wurde und Minato zusammen mit seinem Gefolge für eine Weile im Anwesen der Harunos verweilte. Doch bestand ihre Beziehung lediglich aus den Briefen, die sie sich seitdem schickten. Plötzlich schreckte die Haruno aus ihren Gedanken. „Stopp!“ Sakura hob ihre Hand und ihr Pferd blieb stehen. „Was ist, Lady Sakura?“ fragte Kakashi, welcher neben Sakura ritt. „Ich habe ein ungutes Gefühl.“ murmelte Sakura, während sie sich umsah. „Als würden wir beobachtet werden...“ Ihre Augen weiteten sich, als sie hinter einen der Bäume etwas rotes flackern sah. Nun entdeckte auch Kakashi die Bedrohung und zog sein Schwert. „Wir wurden verfolgt?!“ stellte er erschrocken fest und riss seine Augen auf. Sasuke und Suigetsu tauchten aus dem Schatten auf. „Wir wollen lediglich die Frau.“ betonte Suigetsu. Kakashi blickte zu Sakura. Diese saß wie versteinert auf ihrem Pferd. „Flieht.“ flüsterte der Hatake. „Aber was ist mit euch?“ fragte Sakura. Im selben Moment startete Sasuke den Angriff und preschte nach vorne. „Flieht!“ wiederholte Kakashi seine Worte und gab Sakuras Pferd einen Klaps, welches daraufhin los galoppierte. Sakura umklammerte die Zügel und versuchte zu entkommen, wagte es nicht zurückzublicken. Doch hörte sie Kampfgeräusche. „Bringt mir die Frau!“ Vernahm man Sasukes Stimme. Sakura versuchte derweilen verzweifelt sich einen Weg durch den dichten Wald zu bahnen. Sie trieb ihr Pferd an, als würde man sie mit tausend Peitschen jagen. Immer wieder schlugen ihr feine Äste ins Gesicht und Arme und hinterließen kleine Schnittwunden. Aber Sakura ignorierte den Schmerz und versuchte weiter zu entkommen. Jedoch verfing sich Sakuras Pferd mit den Vorderbeinen in einer Baumwurzel und warf die rosahaarige ab. Sakura fiel unsanft auf den Boden und schaffte es nicht aufzustehen. Bevor sie es endlich schaffte sich aufzurappeln, krabbelte sie einige Meter auf dem unebenen Boden. Für einen kurzen Moment verharrte Sakura in ihrer Position. Um sie herum war es ruhig geworden. Hatte sie es geschafft ihre Verfolger hinter sich zu lassen? War sie in Sicherheit? Nein. Sakura musste es zu Naruto schaffen, weshalb sie ihre Flucht fortsetzte. Tatsächlich schaffte sie es kurz darauf den Wald hinter sich zu lassen. Die Grenze und damit auch Naruto war nicht mehr weit entfernt. Plötzlich legte sich eine Hand auf Sakuras Mund und die junge Frau wurde nach hinten gezogen. „Wohin des Weges, junge Dame?“ Kapitel 2: abduction -------------------- Plötzlich legte sich eine Hand auf Sakuras Mund und die junge Frau wurde nach hinten gezogen. „Wohin des Weges, junge Dame?“ Es war Suigetsu. Sakuras Augen weiteten sich und füllten sich mit Tränen. Wie konnte sie so kurz vor dem Ziel nur scheitern? In der Ferne konnte sie ein Lagerfeuer entdecken. Wartete dort etwa Naruto auf sie? Es muss doch einen Weg geben... „Du kleines Miststück!!“ Suigetsu riss seine Hand zurück, nachdem Sakura ihn dort gebissen hatte. Die Haruno stürmte augenblicklich nach vorne. „Naruto!!“ rief sie währenddessen. „Ich bin hier!“ Jedoch kam Sakura nur wenige Meter, ehe sie wieder von Suigetsu eingefangen wurde. „Sasuke wird dein Temperament mögen.“ Sakura spürte noch einen Schlag gegen ihren Kopf, ehe alles um sie herum schwarz wurde. „Er konnte entkommen.“ berichtete ein Soldat. Sasuke biss wütend die Zähne zusammen. Es war Kakashi tatsächlich gelungen zu fliehen. „Feigling.“ fauchte der Uchiha. „Sollen wir ihn verfolgen, Kommandant?“ fragte der Soldat. „Nein...Lasst ihn laufen...“ gab Sasuke zurück und stieg wieder auf sein Pferd. „Ich reite ins Lager zurück. Versteckt die Leichen im Gebüsch und kommt anschließend nach.“ sagte der junge Mann, eher er losritt. Kakashis Männer hatten weniger Glück gehabt. Von ihnen hatte keiner überlebt. Dennoch war Sasuke unzufrieden. Kaum jemand überlebte eine Begegnung mit dem jungen Uchiha. Kurzes blondes Haar wehte in alle Richtungen, während eisblaue Augen wartend den Horizont beobachteten. Naruto wartete zusammen mit seiner Truppe auf die Ankunft von Sakura. „Sie hätten schon längst eintreffen müssen.“ sagte der Uzumaki. „Wir können nicht länger warten. Offenbar hält sich eine Attentäter-Einheit von Dong Zhuo in der Nähe auf.“ Ein Mann trat neben Naruto. Die Männer waren im selben Alter – Anfang zwanzig und von gleicher Statur. Groß gebaut mit einem trainierten Körper. „Ich war von Anfang an dafür, dass wir Sakura im Anwesen ihrer Familie abholen. Was hat sich Mitsuhide nur dabei gedacht?“ murrte Naruto. „Wir haben unseren Teil der Abmachung erfüllt, junger Fürst. Lasst uns aufbrechen.“ meinte Shikamaru. „Hmn.“ Naruto blickte noch einmal in die Ferne. Dunkle Wolken verdeckten den Mond und tauchten die Nacht nun in völlige Dunkelheit. Unter diesen Umständen war es unmöglich nach jemanden zu suchen. „Eine Einheit soll Mitsuhide informieren.“ befahl Naruto. „Natürlich.“ Shikamaru senkte den Kopf. „Außerdem soll ein Suchtrupp hierbleiben. Sakura wurde mir versprochen. Ich will sie also auch haben.“ sprach Naruto weiter, ehe er sich in Bewegung setzte. „Zu Befehl.“ flüsterte Shikamaru und seufzte schwer. Er sollte das Leben seiner Männer für eine Frau opfern? Natürlich wusste Shikamaru von der Vereinbarung, die mit Narutos und Sakuras Hochzeit einherging. Doch im Gegensatz zu Mitsuhide, waren die Uzumakis nicht auf Hilfe angewiesen. Es gab für sie also keinen Grund nach Sakura zu suchen. Aber scheinbar wollte Naruto diese Verbindung nicht aufgeben. Als Sasuke ins Lager zurückkehrte, wartete dort bereits Suigetsu auf ihn. Seelenruhig saß der Hōzuki am Feuer – als wäre die vergangene Stunde nie geschehen. „Weshalb das grimmige Gesicht?“ bemerkte Suigetsu, als sich Sasuke neben ihn setzte. Eine Antwort erhielt Suigetsu jedoch nicht. „Hast du sie gefunden?“ fragte Sasuke stattdessen. „Natürlich.“ nickte Suigetsu. „Und wo ist sie?“ fragte Sasuke weiter. „Es gab einen kleinen Zwischenfall und sie ruht sich gerade in deinem Zelt aus.“ antwortete der Angesprochene. „Zwischenfall?“ Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. „Die Kleine hat Feuer im Blut. Sie wird dir gefallen.“ lachte der Hōzuki und blickte auf seine Hand. Mittlerweile konnte man einen deutlichen Abdruck von Sakuras Zähnen sehen. „Du irrst dich. Ich werde sie Dong Zhuo mitbringen.“ Suigetsu entglitten beinahe alle Gesichtszüge. „Das kann unmöglich dein Ernst sein. Ihrer Kleidung nach zu urteilen kommt die Kleine aus gutem Haus. Willst du sie wirklich an diesen Fettsack verschwenden?“ meinte er. „Dieser Fettsack zahlt die Rüstung, die wir tragen. Unser Essen, unsere Pferde und unsere Männer. Wir sollten ihn deshalb bei Laune halten.“ entgegnete Sasuke. „Wenn das so ist, sollte Dong Zhuo lieber dich bei Laune halten. Er weiß zu gut was passiert, sobald dich dein Herr langweilt.“ „Und wieder liegst du falsch.“ seufzte Sasuke und erhob sich. Im selben Moment ertönten laute Schreie. „Offenbar ist sie wieder wach.“ Auch Suigetsu stand auf. „Komm, sieh sie dir mal an! Dann wirst du erkennen wovon ich rede.“ fuhr er fort. Doch bevor Suigetsu seinen Satz beenden konnte, hatte sich Sasuke schon in Bewegung gesetzt. Dieses Geschrei ist ja kaum auszuhalten. dachte sich Sasuke und überlegte sich bereits einen Weg um seine neue Errungenschaft wieder loszuwerden. „Nehmt eure dreckigen Hände von mir!!!“ keifte Sakura und versuchte sich aus dem Griff der beiden Soldaten zu befreien. Als Sakura wieder zu Bewusstsein gekommen war, fand sie sich in einer völlig fremden Umgebung wieder. Ihre Hände und Füße waren gefesselt gewesen. Ein Knebel war ihr in den Mund gesteckt worden. Doch war es Sakura gelungen das Stück Stoff auszuspucken und ihre Füße zu befreien. Leider blieb Sakuras Befreiungsversuch nicht unentdeckt und die besagten Soldaten stürmten ins Zelt. „Halt gefälligst den Mund.“ zischte einer von ihnen. „Ihr sollt mich loslassen!“ Nun betrat Sasuke das Zelt und Sakura verstummte. Die Haruno schluckte schwer. Wer war dieser Mann? Allein sein Auftreten machte ihr Angst. Sasuke blickte mit seinen schwarzen Augen auf Sakura hinab. „Das ist sie?“ wollte er wissen. „Hab ich zu viel versprochen?“ Suigetsu trat neben Sasuke und grinste Sakura frech an. „Hōzuki Suigetsu ist mein Name. Sehr erfreut.“ Er ging auf Sakura zu, ehe er vor ihr in die Hocke ging. „Wir hatten keinen guten Start aber ich hoffe, dass wir uns trotzdem gut verstehen werden.“ sagte der weißhaarige. Sakura drehte ihren Kopf zur Seite und rümpfte die Nase. „Das glaube ich nicht!“ betonte sie. „Ihre spitze Zunge hast du mir aber verschwiegen, Suigetsu.“ ertönte Sasukes Stimme. „Sie steckt eben voller Überraschungen.“ gab Suigetsu zurück und stand wieder auf. „Willst du sie immer noch Dong Zhuo schenken?“ fragte er. Sakura wurde hellhörig. Dong Zhuo?! Als wäre die Situation nicht schon schlimm genug gewesen, wurde sie ausgerechnet von Dong Zhuos Männern gefangen genommen. „Ich bin kein Objekt, welches man einfach so verschenkt.“ Plötzlich stand Sasuke vor Sakura. „Dir scheint deine Lage nicht bewusst zu sein. Selbst wenn ich dich an zehn Männer weitergebe hast du den Mund zu halten, verstanden?“ knurrte er und musterte Sakura genauer. Sasuke nickte den Soldaten zu, die Sakura daraufhin hochzogen. „Du scheinst wirklich aus guten Haus zu sein.“ stellte der Uchiha fest und griff nach einer rosanen Haarsträhne. „Wie heißt du?“ drängte Sasuke. Sakura presste die Lippen zusammen. „Nur zu. Dein Titel interessiert hier so wie so niemanden.“ „Wenigstens habe ich einen Titel.“ fauchte Sakura zurück. Das Grün ihrer Augen loderte regelrecht. Jedoch tat sich Sakura mit dieser Aussage keinen Gefallen. „Deine Hochnäsigkeit wird dir noch früh genug vergehen...Prinzessin.“ knurrte Sasuke und packte Sakura grob an den Haaren, ehe er sie aus dem Zelt schleifte. „Lasst mich los!“ rief Sakura – versuchte sich irgendwie aus Sasukes Griff zu befreien. Vergebens. Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen und Sasuke warf Sakura auf den matschigen Boden, bevor er ihre Handfesseln an einem Pfahl festband. „Bindet mich sofort los! Habt Ihr nicht einmal vor einer wehrlosen Gefangenen wenigstens einen Funken Respekt?“ rief Sakura. Der schwarzhaarige sah mit einem nichtssagenden Blick auf sie herab und ging ohne ein weiteres Wort wieder in sein Zelt. „Kommt zurück!!“ schrie die junge Frau verzweifelt. Er wollte sie tatsächlich hier draußen lassen? Der Witterung schutzlos ausgeliefert? Ihren Mantel hatte Sakura während ihrer Flucht im Wald verloren und bereits jetzt war Sakura durch den starken Regen bis auf die Knochen durchnässt. „Naruto...“ weinte Sakura und vergrub ihre von der Kälte geröteten Finger in den Boden. „Bitte rette mich.“ flehte sie. „Willst du das wirklich machen?“ Suigetsu drehte sich zu Sasuke um. „Bis zum Morgengrauen ist sie erfroren.“ fuhr er fort. Doch Sasuke schien ihm gar nicht zuzuhören. „Wer ist dieser Naruto?“ murmelte Sasuke. „Vielleicht ihr Mann. Bereits im Wald hat sie nach ihm geschrien...als hätte er irgendwo auf sie gewartet.“ erklärte Suigetsu. Nun hatte er Sasukes Aufmerksamkeit. „Das ändert einiges.“ grummelte Sasuke. Suigetsu legte den Kopf leicht schief. Was meinte Sasuke damit? „Sattelt mein Pferd!“ befahl Sasuke und blickte zu einem Wachmann. „Zu Befehl, Kommandant!“ Der Mann senkte seinen Kopf und verließ das Zelt. „Wohin willst du?“ erkundigte sich Suigetsu. „Diese Frau könnte uns Ärger bereiten, wenn wir sie hierlassen. Ich werde mit ihr deshalb noch in dieser Nacht aufbrechen und sie schnellstmöglich in die Hauptstadt zu Dong Zhuo bringen.“ gab Sasuke zurück und packte einige Sachen in eine kleine Tasche. „Und was soll ich tun?“ hakte Suigetsu nach. „Du siehst dir die Gegend etwas genauer an.“ Die plötzliche Aufregung fiel auch Sakura auf. War es etwa möglich...? Hatte Naruto sie gefunden? Doch dieser Funken der Hoffnung erstickte, als Sasuke vor Sakura auftauchte und sie wortlos mit sich zog. „Ey! Was soll das?“ zischte Sakura, während sie durch den Matsch stolperte. „Halt einfach den Mund.“ brummte Sasuke. Wie bringe ich sie nur zum Schweigen? Sasuke brachte Sakura an den äußersten Rand des Lagers. Dort stand bereits Sasukes Pferd. Es war ein prächtiger Hengst mit einem beinahe rötlichem Fell. Angeblich war es das schnellste Pferd im ganzen Land und konnte drei Tage lang ohne Pause galoppieren. Als Sakura das Pferd sah, wusste sie sofort was vor sich ging. Sasuke wollte sie von hier wegschaffen. Wenn Naruto wirklich in der Nähe war, dann war es doch nur eine Frage der Zeit bis er das Lager entdeckte. Richtig? Sakura musste also nur etwas Zeit gewinnen. Obwohl sie keine Chance hatte, versuchte Sakura dennoch sich loszureißen. Doch Sakuras Bemühungen blieben folgenlos. „Bitte...“ flehte die rosahaarige. „Lasst mich gehen.“ Ihre Stimme war ein leises Wispern. Kaum hörbar und brüchig. Sasuke wandte sich Sakura zu. Er konnte den Blick in ihren Augen einfach nicht ertragen. Er kannte diesen Blick nur zu gut und Sasuke hatte alles getan um genau diesen Blick zu vergessen. „Dein Schicksal liegt nicht in meiner Hand.“ meinte Sasuke schließlich und legte Sakura einen schwarzen Mantel um. Die Kapuze zog er ihr tief ins Gesicht, bevor er Sakura auf sein Pferd hob und selbst aufstieg. Sasuke befestigte Sakuras Handfesseln am Sattel und griff nach den Zügeln. „Wir haben einen langen Weg vor uns.“ Sasukes tiefe Stimme erklang neben Sakuras Ohr und die Haruno konnte nicht einordnen, ob sie deswegen oder aufgrund der Kälte so zitterte. Jedoch konnte Sakura kaum darüber nachdenken, denn plötzlich preschte Sasukes Pferd auch schon los. „Es ist schnell.“ flüsterte Sakura überrascht. In diesem Tempo konnten sie die Hauptstadt innerhalb weniger Tage erreichen. Die rosahaarige ballte ihre Hände zur Faust. Wer konnte sie jetzt noch retten? Niemand. „Und was ist mit Sakura? Wo ist meine Tochter?“ fragte Mitsuhide. Vor ihm kniete Kakashi, der nach seiner erfolgreichen Flucht wieder ins Anwesen der Harunos zurückgekehrt war. „Ich fürchte, dass sie von Sasukes Männern gefangengenommen wurde.“ gab der Hatake zurück. „Dann bringen sie Sakura sicherlich in die Hauptstadt.“ grübelte Mitsuhide. „Mein Herr?“ Kakashi hob seinen Kopf. „Nichts. Du kannst gehen und dich ausruhen.“ winkte das Familienoberhaupt ab. „Jawohl.“ sagte Kakashi und ging. Als der den Raum verließ, kam ihm Jiang Yingyue entgegen. „Herrin.“ flüsterte Kakashi mit gesenktem Blick. „Warum ist er schon zurück?“ erkundigte sich Jiang Yingyue. „Es gab einen Zwischenfall.“ begann Mitsuhide. Seine Mutter zog die Augenbrauen zusammen. „Wo ist Sakura? Ich habe sie nirgendwo gesehen...“ sagte sie und beobachtete die Reaktion ihres Sohns genau. „Sie wurde von Uchiha Sasuke entführt.“ antwortete der Angesprochene. „Was? Wie kannst du dann nur so ruhig bleiben?“ rief Jiang Yingyue. „Du musst sofort deine Truppen versammeln, um Sakura wieder nach Hause zu holen!“ fuhr die aufgebrachte Frau fort. „Nein!“ Mitsuhide erhob sich. „Ich werde zu Minato reisen und unser weiteres Vorgehen besprechen.“ meinte er. „Das kann unmöglich dein Ernst sein! Dieses Monster könnte Sakura bis dahin schon getötet haben.“ schrie Jiang Yingyue völlig aufgebracht. „Er wird Sakura nichts tun.“ „Wie kannst du dir da nur so sicher sein?“ fragte Jiang Yingyue. Mitsuhide ging einige Schritte und schob die Terrassentür auf. Der Morgen war bereits angebrochen und der Regen wollte einfach nicht aufhören. „Sakura ist unschuldig.“ sagte der Haruno. „Das waren die Kinder des Kaiser auch und dennoch wurden sie regelrecht abgeschlachtet.“ keifte seine Mutter. „Du verstehst das nicht, Mutter. Bei Sakura ist es etwas anderes...“ Mitsuhides grüne Augen blickten in den grauen Himmel. „Sakura hat keine Verbindung zum kaiserlichen Hof. Sie ist lediglich eine bescheidene und wohlerzogene Tochter, die ihr Schicksal akzeptiert und gehorcht.“ erklärte er. Das wirst du doch tun, oder? Sei ein gutes Kind. „Sie ist deine einzige Tochter. Das scheinst du vergessen zu haben.“ Jiang Yingyue wandte sich kopfschüttelnd ab. Ihr waren die Hände gebunden. Obwohl Sakura ihre geliebte Enkeltochter war, konnte Jiang Yingyue ihr nicht helfen. Erst als ein weiterer Morgen angebrochen war, stoppte Sasuke sein Pferd. Seit beinahe zwei Tagen waren sie nun schon unterwegs, doch machte ihnen das schlechte Wetter einen Strich durch die Rechnung. Als Sasuke eine weitere überflutete Straße vorfand verlor der junge Mann langsam die Geduld. Außerdem war er müde. „Ey, wach auf.“ Er schüttelte an Sakuras Schulter. „Du sollst aufwachen.“ brummte Sasuke und rüttelte erneut an ihrer Schulter. „Ich bin wach.“ fauchte Sakura zurück. „Dann gib mir gefälligst eine Antwort.“ meinte Sasuke und stieg von seinem Pferd, um sich etwas umzusehen. Da weite Teile der gepflasterten Hauptstraße überflutet waren brauchte Sasuke eine Alternative. Einige Meter vor ihnen lag eine Abzweigung. Offenbar war diese noch nicht von den nicht enden wollenden Regen verschlungen worden. „Halt dich fest.“ sagte der Uchiha und schnappte sie die Zügel, ehe er sich in Bewegung setzte. Bereits nach wenigen Schritten stand Sasuke beinahe knietief im Wasser. Sakura sah zu Sasuke. Obwohl sie seit ihrem Aufbruch kein Wort miteinander gesprochen hatte, wusste Sakura mittlerweile wer ihr Entführer war. Doch wagte sie es nicht ihn darauf anzusprechen. Plötzlich blieb Sasuke stehen und Sakura hob ihren Blick. Ein älterer Mann näherte sich den Beiden. Neben ihm lief ein Pferd, welches eine Karre hinter sich herzog. Schnell drehte sich Sasuke zu Sakura um und bedeckte ihre gefesselten Hände mit ihrem Mantel. „Du hältst den Mund, klar?“ Er funkelte Sakura mit finsteren Augen an. Sakura nickte schwach. „Gut.“ murmelte Sasuke und wandte sich wieder ab. „Gibt es hier in der Gegend ein Gasthaus, alter Mann?“ rief Sasuke. Gasthaus? Sakura machte ein fragendes Gesicht. Hatte Sasuke denn keine Angst, dass irgendjemand sie erkennen könnte? Oder misstrauisch wurde. Immerhin war es offensichtlich, dass Sasuke und sie nicht zusammengehörten. „Er hat vielleicht Nerven.“ grummelte die junge Frau. „Du sollst doch den Mund halten.“ knurrte Sasuke. „Ja, in der nächsten Stadt. Doch diese ist einen Tagesritt von hier entfernt und bei dem Wetter könnte es noch länger dauern.“ gab der Angesprochene zurück und blieb vor Sasuke stehen, ehe er zu Sakura blickte. „Das arme Ding ist ja völlig durchnässt.“ stellte er fest. „Wir wurden vom Regen überrascht und suchen nun Unterschlupf.“ meinte der Uchiha. „Es gab hier in der Nähe ein kleines Dorf. Sollte es den Krieg überstanden haben, wird man euch dort sicherlich helfen.“ erklärte der Bauer. „Gut, danke.“ Sasuke nickte dem Bauer kurz zu und stieg wieder auf sein Pferd. „Ihr seid Soldat.“ bemerkte der Mann und deutete auf Sasukes Speer, den der Uchiha am Rücken trug. „Ich habe in der kaiserlichen Armee gedient.“ entgegnete Sasuke. „Dann gebt gut Acht, Soldat. In diesen Wäldern sollen sich nämlich Banditen herumtreiben.“ sagte der Bauer und setzte seinen Weg fort. „Hmn, als ob ich Angst vor irgendwelchen Banditen hätte.“ lachte der junge Mann. Sakura hingegen war durchaus beunruhigt. Zwar fühlte sie sich – so bizarr es auch klang – durchaus an Sasukes Seite sicher, doch war er auch nur ein Mann. Konnte Sasuke es im Zweifelsfall wirklich alleine mit einer Gruppe Banditen aufnehmen? So ganz ohne seine Armee? „Gibt...es hier wirklich...Banditen...?“ fragte Sakura zögerlich. „Vielleicht.“ antwortete Sasuke knapp. Er kannte diese Gegend nicht gut genug, um Sakuras Frage beantworten zu können. Doch beobachtete Sasuke seine Umgebung nun noch aufmerksamer. Mit Banditen war nicht zu spaßen. Sie griffen immer in der Gruppe an und waren Meister des Hinterhalts. Aber scheinbar waren die Götter gnädig und die Beiden erreichten nach einigen Stunden tatsächlich ein Dorf – oder besser gesagt: dessen Ruinen. Nur wenige Gebäude waren noch erhalten, denn der Großteil schien durch ein Feuer zerstört worden zu sein. „Was ist hier nur geschehen?“ fragte sich Sakura. Wer auch immer für dieses Unglück verantwortlich war hatte die Dorfbewohner überrascht. Hastig mussten sie ihre Häuser verlassen und ließen alles zurück. Sasuke brachte sein Pferd vor einer der Hütten zum Stehen. Zwar bot die Hütte selbst keinen Schutz, doch war das Dach der Terrasse noch größtenteils intakt. Der junge Uchiha seufzte. Das muss wohl reichen. Sasuke stieg ab und half Sakura vom Pferd zu steigen, indem er seine Hände um ihre Taille legte und Sakura durchaus behutsam auf den Boden hob. „Vorsicht. Der Boden ist rutschig.“ bemerkte er. „Danke...“ murmelte Sakura. Während Sasuke sein Pferd in den vorhandenen Stall brachte, setzte sich Sakura auf den kalten Boden der Terrasse. Eine Flucht war unmöglich. Bei jedem Schritt war Sakura in den Matsch gesunken, was es unmöglich machte zu Fuß voran zukommen. „Denk nicht einmal daran.“ Sasuke setzte sich neben Sakura und nahm seine Kapuze ab. „Gerade fürchte ich mich vor einen möglichen Angriff durch Banditen mehr, als vor euch. Ich wäre also dumm jetzt zu fliehen.“ gab die Angesprochene zurück. Sasukes schwarze Augen lagen auf ihr. Wer war diese Frau? Ihre Sitzhaltung war aufrecht. Keine Spur von Angst und dennoch – beim genaueren hinsehen – zitterten ihre Hände. Sasuke hatte Soldaten gesehen, die in einer ähnlichen Situation zusammengebrochen waren und Schwäche zeigten. Doch diese Frau saß mit einer Anmut neben ihm, die er noch nie zuvor gesehen hatte. „Wie ist dein Name?“ fragte Sasuke. Nun erwiderte Sakura seinen Blick. Solange er ihre Herkunft nicht kannte, konnte er Sakura aufgrund dessen auch nicht verurteilen. Ihr Vater hatte sicherlich keinen guten Ruf mehr in der Hauptstadt. Immerhin hatte Mitsuhide den Kaiser zurückgelassen, als Dong Zhuo den Putsch vollzog. Außerdem hatte Sakura ausländische Wurzeln. Nicht jeder im Feuerreich war Ausländern gegenüber wohlgesonnen. Ob er genauso dachte? „...Sakura....“ erklang schließlich ihre feine Stimme. Sasuke schwieg. Ihm nächsten Moment nahm er Sakura die Handfesseln ab und begutachtete ihre Handgelenke. Er fuhr mit seinem Daumen über ihre Haut. Doch dann biss Sasuke sichtlich verärgert die Zähne zusammen. Dieser verdammte Suigetsu. Die Fesseln um Sakuras Handgelenke waren so fest gewesen, dass man mittlerweile einen deutlichen Abdruck sehen konnte. Nun wagte auch Sakura einen Blick auf ihre Hände. Ihre Augen weiteten sich. Wie konnte sie diesen Schmerz die vergangenen Tage über nur ausblenden? Tränen rollten über ihre rosigen Wangen. „Die Wunden werden bald verheilen und du wirst keine Narben davontragen. Auch der Schmerz wird nachlassen.“ erklärte Sasuke. „Aber ich werde es nie vergessen.“ hauchte Sakura. „Wir alle haben einen Preis zu zahlen.“ seufzte Sasuke und lehnte sich gegen die Wand. Seit Tagen hatte Sasuke nicht geschlafen und seine Augen waren schwer geworden. Ein bisschen Ruhe. Mehr wollte er nicht. Nur etwas Ruhe... Für einen kurzen Augenblick schlossen sich Sasukes Augen, doch wurde dieser Moment der Stille abrupt unterbrochen, als der junge Mann wieder hochschreckte und sofort nach seinem Speer griff. „Sie haben uns gefunden.“ murmelte Sasuke. Sakura wich erschrocken zurück. Banditen. Der alte Mann hatte also nicht gelogen. Es gab sie hier wirklich und sie standen direkt vor ihnen. Kapitel 3: obedience -------------------- „Beweg dich nicht von der Stelle!“ befahl Sasuke und trat die zwei Stufen nach unten. Ihm gegenüber standen zehn Männer. „Lauft und ich lasse euch am Leben.“ Seine schwarzen Augen hüllten sich in einen roten Schleier. „Wir sind in der Überzahl!“ sagte der Anführer, während er einen Schritt nach vorne trat. Sasuke seufzte. Ihre Antwort war eindeutig. Offenbar hingen sie nicht an ihrem Leben. Sakura verschwand derweilen um die Ecke und versteckte sich. Ihr Blick war nun direkt auf den Stall gerichtet, indem sich Sasukes Pferd befand. Das wäre meine Chance. Zwar hatte ihr Sasuke einen klaren Befehl gegeben, doch war Sakura nach wie vor seine Gefangene und Sakura wollte ihre Freiheit zurück. Sie musste zu Naruto, damit ihr Vater endlich gegen Dong Zhuo vorgehen konnte. Vorsichtig lugte die Haruno um die Ecke. Der Kampf hatte mittlerweile begonnen und Sasuke führte einen Angriff nach dem anderen aus. „Unglaublich.“ flüsterte Sakura. Solche Kampfkünste hatte sie noch nie gesehen! Sasuke führte seinen Speer mit einer Leichtigkeit und jede seiner fließenden Bewegungen war einfach nur perfekt. Innerhalb kürzester Zeit konnte Sasuke zwei der Banditen töten. Sakura schüttelte den Kopf und verschwand wieder hinter ihrer Ecke. Eine Chance wie diese konnte sie nicht verstreichen lassen! Wohl möglich kam sie nie wieder. Noch einmal blickte Sakura zum Kampfgeschehen. Sasuke war es tatsächlich gelungen drei weitere Banditen auszuschalten. Doch waren immer noch fünf übrig und diese stürmten nun direkt auf ihn zu. Sasuke machte sich bereit den Angriff abzuwehren. Seine Augen verengten sich. Für Sakura war die Sache eindeutig. Sasuke hatte keine Chance. Hastig wich die junge Frau zurück und versuchte schnellstmöglich den Stall zu erreichen. Zwar krabbelte Sakura mit äußerster Vorsicht und langsam nach vorne, doch war das Holz der Terrasse völlig morsch, weshalb Sakura mit einem lauten Poltern im Matsch landete. Für einen kurzen Moment verharrte Sakura in dieser Position. Ihr Herz raste. Hatte man sie gehört? Doch dann hörte sie, wie Stahl immer wieder aneinander geschlagen wurde. Erleichtert atmete die rosahaarige aus und rannte zum Stall. Sie hatte es beinahe geschafft. Einer der Banditen ging zu Boden und Sasuke richtete seine Waffe gegen ihn. „Einer weniger.“ sagte der Uchiha und holte zum finalen Schlag aus. Jedoch stoppte Sasuke im letzten Moment. Was war das für ein Geräusch? Er blickte über die Schulter nach hinten. Nichts zu sehen. Sasuke wandte sich wieder ab und stach zu. Doch dann durchfuhr es ihn wie ein Blitz und Sasuke drehte sich erneut um. Wo war Sakura? Sie war nicht länger da. Auch der Banditenanführer war verschwunden. Stand er nicht eben noch neben Sasuke. Dann hörte Sasuke sein Pferd laut wiehern. Jemand war im Stall. „Beruhige dich! Ich bin es doch nur!“ Sakura versuchte das Pferd zu beruhigen. Warum war es plötzlich so aufgeschreckt? „Du musst mich von hier wegbringen.“ sagte Sakura und griff nach den Zügeln. Gerade als Sakura aufsteigen wollte, ertönte hinter ihr plötzlich eine Stimme. „Hier geblieben.“ Eine Hand krallte sich in Sakuras rosafarbenen Haar fest, ehe sie äußerst grob auf den Boden geworfen wurde. Der Haruno gefror das Blut in den Adern. Es war nicht Sasuke! Wie sehr hatte sie sich gewünscht, dass er es war. Aber wo war Sasuke? Wurde er etwa...? „Wer hätte gedacht, dass dieser dreckige Soldat solch einen Schatz bei sich hat.“ sagte der Banditenanführer und grinste breit – zeigte seine fauligen Zähne. Sakura wirkte sichtlich angewidert. „Nimm deine widerlichen Finger von mir! Sofort!!!“ zischte sie. „Offenbar hat man dir nicht beigebracht den Mund zu halten. Dann muss ich dich eben zum Schweigen bringen.“ Der Bandit richtete sein rostiges Schwert gegen Sakura. Diese zuckte zusammen und schloss ihre Augen. Jedoch geschah nichts. Sakura hörte lediglich ein kurzes Röcheln, gefolgt von einem dumpfen Geräusch. Nur langsam öffnete Sakura ihre Augen. Erst erkannte sie nur einen Umriss, doch nach mehrmaligem Blinzeln erkannte sie Sasuke, welcher vor ihr stand. „Sasu...-“ „Was habe ich dir gesagt?“ brüllte Sasuke. Sakura wich verängstigt zurück. „Beweg dich nicht...von der Stelle...“ wiederholte sie mit zittriger Stimme seine Worte. „Warum tust du dann nicht was man dir sagt? So wurdest du doch erzogen, oder? Wie ein braves Hündchen. Du gehorchst und bekommst im Gegenzug eine Belohnung.“ knurrte der Uchiha. Sakuras Augen füllten sich mit Tränen. „Es tut mir leid.“ wimmerte sie. Im selben Moment entdeckte sie, dass Sasuke verwundet war. Von seiner rechten Hand tropfte Blut auf den Boden. Es war eine tiefe Schnittwunde, als hätte Sasuke einen Angriff mit bloßer Hand abgewehrt. Sakura war vollkommen erstarrt. Sie hatte Sasukes Kraft unterschätzt! Nun konnte sie verstehen, warum ganze Armeen erzittern, wenn Sasukes Name fiel. „Dein Mann sollte mir dankbar sein. Ich habe ihn offenbar von einer großen Last befreit.“ bemerkte Sasuke und verschwand aus dem Stall – ließ Sakura allein zurück. Seine Worte bohrten sich tiefer in Sakura, als jede Klinge es je hätte tun können. War sie die ganze Zeit über wirklich nur eine Last gewesen? „Das darf nicht mein Schicksal sein.“ „Dieser verdammte Regen.“ nörgelte Suigetsu und strich sich entnervt die nassen Haare aus dem Gesicht. Seit zwei Tagen waren sie nun schon unterwegs, doch kamen sie kaum vorwärts. Viele Straßen waren überflutet, weshalb Suigetsu und die anderen viele Umwege auf sich nehmen mussten. „Wir sollten irgendwo unser Lager aufschlagen und warten bis der Regen aufhört.“ schlug einer der Soldaten vor. „Sasuke bringt uns um, wenn wir uns verspäten.“ gab Suigetsu zurück. „Der Kommandant wird unmöglich bei diesem Wetter reiten.“ bemerkte ein anderer Soldat. Suigetsu drehte sich zu ihm um. Er verengte seine Augen und zückte sein Schwert, richtete es gegen den Soldaten. „Selbst wenn sich der Abgrund vor Sasuke auftun sollte, würde er nicht anhalten. Und was tut ihr? Ihr lasst euch von ein bisschen Regen schon in die Flucht schlagen?“ brüllte der Hōzuki. Die Soldaten tauschten verwunderte Blicke aus. „Es ist nur Regen, General. Kein Grund so aufbrausend zu werden.“ versuchte Kiba Inuzuka die Lage zu entschärften. Kiba war ein ehemaliger Sklave, welcher von Sasuke befreit wurde und ihm seither treu diente. Suigetsu atmete laut aus und steckte sein Schwert wieder beiseite. „Heute Nacht werden wir hier rasten. Schlagt das Lager auf.“ sagte er schließlich. „Die Männer sind müde. Vergib ihnen ihre mürrische Laune.“ Kiba trat neben Suigetsu. „Wie soll ich das nur Sasuke erklären?“ murrte der Angesprochene. „Gar nicht.“ lachte Kiba und setzte seinen Helm ab. Sein braunes Haar wurde sofort vom herabfallenden Regen benetzt. „Ich soll den Kommandant anlügen?“ fragte Suigetsu. Kiba schmunzelte amüsiert. „Ich bin mir sicher, dass Sasuke uns auch nicht immer alles erzählt. Wir werden sicherlich nie erfahren, was Sasuke und die schöne Prinzessin alles auf ihrer gemeinsamen Reise erlebt haben.“ bemerkte er. „Wie kann er es nur zulassen, dass solch eine Schönheit in die Hände von Dong Zhuo gerät.“ seufzte der weißhaarige. Wäre er Sasuke, hätte Suigetsu Sakura für sich beansprucht. „Keine Seele dieser Welt kennt Sasukes Beweggründe. Wir sollten also nicht zu viele Gedanken daran verschwenden sie zu ergründen!“ gab Kiba zurück und half den Männern beim Aufbau des Lagers. „Mich würde es nicht wundern, wenn sein Pferd mehr über den jungen Herr weiß als wir.“ sagte Suigetsu zu sich, ehe er den Kopf schüttelte. „Wo ist der Wein? Bringt mir Wein!“ rief er daraufhin und gesellte sich nun auch zu den anderen. „Dieses verdammte Weib.“ zischte Sasuke und betrachtete dabei seine Handfläche. Wenn er wegen Sakuras plötzlichem Verschwinden nicht so unachtsam gewesen wäre, dann hätte Sasuke diese Wunde nicht davongetragen. Jetzt sollte sie ihn immer daran erinnern, dass er für das Leben einer Gefangenen seinen eigenen Schutz vernachlässigt hatte. Brummend nahm Sasuke seine Armschiene ab und riss sich ein Stück Stoff aus dem Ärmel seines Oberteils, welches er anschließend fest um seine Hand band. Plötzlich näherten sich Schritte und Sakura wagte es endlich zurückzukehren, um sich Sasuke zu stellen. Doch schien sich der Uchiha nicht dafür zu interessieren. Er hob nicht einmal seinen Blick, sondern kümmerte sich weiter um seine verletzte Hand. Nur wenige Schritte vor Sasuke blieb Sakura stehen. Und dann geschah es. Sakura ließ sich auf den Boden sinken und kniete vor ihn – mit gesenktem Kopf und den Händen vor dem Gesicht platziert. Endlich sah Sasuke zu Sakura. „Was wird das?“ fragte er. „Ich werde gehorchen...mein Herr.“ gab die Angesprochene zurück. Sasukes Augen weiteten sich, ehe er schnell seinen Blick abwandte. „Steh auf...“ sagte er. Er wollte das nicht mitansehen. Ihre ganze Kleidung war beschmutzt und teilweise zerrissen. Jedoch verharrte Sakura in ihrer Position. Ihr Körper wollte sich einfach nicht bewegen. Zu groß war ihre Angst vor Sasuke. „Nun komm schon.“ Sasuke tauchte vor Sakura auf und streckte eine Hand nach ihr aus. „Es tut mir wirklich leid!“ versicherte sie. „Ich weiß.“ nickte Sasuke. „Nimm meine Hand.“ Endlich hob Sakura ihren Blick und griff nach seiner Hand. Sasuke zog sie langsam wieder auf die Füße. „Wir können nicht hierbleiben.“ bemerkte der Uchiha. „Dort draußen gibt es sicherlich noch mehr von diesen Bastarden.“ fuhr er fort. „Aber wohin sollen wir gehen? Es wird bald dunkel.“ meinte Sakura. „Dieser alte Mann hat eine Stadt erwähnt. Wir werden es zwar nicht vor Einbruch der Dunkelheit schaffen, dennoch ist es unsere einzige Möglichkeit.“ gab der Uchiha zurück. Sakura sah zu ihm hinauf. Ihr Weg sollte sie also weiterhin in die Hauptstadt führen. „Dann sollten wir keine Zeit verlieren, mein Herr.“ sagte der junge Frau. Schwarze Augen blickten zu ihr. Ihre Arroganz war verschwunden, weshalb Sasuke für einen Moment sichtlich irritiert wirkte. Irgendwie hatte er sich bereits an ihre schnippische Art gewöhnt. Doch schüttelte Sasuke diesen Gedanken schnell wieder ab und so setzten die Beiden ihre Reise fort. Wie Sasuke es vorausgesagt hatte, erreichten sie die nächste Stadt erst nach Einbruch der Nacht. Im belebten Stadtzentrum lag das imposante Gasthaus – das Einzige in der Gegend. Der Anblick der gepflegten Fassade ließ Sakura aufatmen. Sie hatte bereits mit dem Schlimmsten gerechnet. „Habt ihr auch genug Geld dabei?“ platzte es aus der Haruno. „Ein Zimmer für mich und die Gesellschaft einer netten Dame kann ich mir immer leisten.“ gab Sasuke zurück und für einen kurzen Augenblick erhaschte man ein freches Grinsen auf seinen Lippen. Sakura machte ein verdutztes Gesicht. Hatte er sie gerade wirklich veräppelt? „Leider müsst ihr wohl mit meiner Gesellschaft vorlieb nehmen.“ gab die junge Frau zurück. „Ja, leider...“ Sasuke ging voran und betrat als Erster das Gasthaus. Neben dem Empfangsbereich befand sich direkt das Restaurant, welches an diesem Abend keinen freien Platz mehr hatte. Drei Frauen unterhielten die Gäste mit Musik und Tanz. „Tretet ein. Komurasaki heißt euch herzlich willkommen.“ ertönte eine liebliche Stimme. Sie gehörte einer wunderschönen Frau, die hinter dem Tresen stand. „Ich brauche eine Unterkunft für uns. Außerdem einen Platz in eurem Stahl für mein Pferd.“ sagte Sasuke – unbeeindruckt von der Schönheit seines Gegenübers. „Aufgrund des Wetters haben wir viele Gäste und alle Zimmer sind leider schon belegt.“ bemerkte die Besitzerin, während sie an ihrer Pfeife zog. Sakura fürchtete schon die Nacht wieder im Freien verbringen zu müssen. „Sind sie wirklich sicher?“ Sasuke legte einen Beutel voller Münzen auf den Tresen. Komurasaki verengte ihre bernsteinfarbenen Augen. „Wobei...ein Zimmer wäre doch noch frei.“ grübelte sie. „Es ist nicht sonderlich groß, doch das wird euch sicherlich nicht stören.“ bemerkte sie und lächelte nun Sakura zu. Diese verschwand mit einem hochroten Kopf wieder hinter Sasuke. Sasuke dagegen reagierte nicht auf das Kommentar. Er wollte einfach nur seine Ruhe haben. „Hier entlang.“ Die schwarzhaarige führte Sasuke und Sakura einen langen Gang entlang, an dessen Ende ihr Zimmer lag. „Heißes Wasser für ein Bad steht meinen Gästen jederzeit zur Verfügung. Ebenso wie Speis und Trank. Solltet ihr noch etwas essen wollen, dann lasst es mich einfach wissen. Wir kümmern uns um alle Wünsche unserer Gäste.“ Ihre roten Lippen verzogen sich erneut zu einem Lächeln. „Vielen Dank.“ sagte Sakura. Sasuke nickte Komurasaki stumm zu und trat zusammen mit Sakura in ihr Zimmer. „Einen angenehmen Aufenthalt.“ hörte man noch Komurasaki sagen, ehe die Tür geschlossen wurde. Ernüchterung stellte sich ein. Das Zimmer war wirklich winzig und hatte nicht einmal einen Zugang zur Terrasse, sondern lediglich ein Fenster. „Wie viel habt ihr dafür bezahlt?“ fragte Sakura. „Zu viel.“ zischte Sasuke. Er lehnte seinen Speer gegen die Wand und strich sich die Haare etwas aus dem Gesicht. „Wenigstens ist es trocken. Das ist doch die Hauptsache.“ meinte Sakura. Dabei legte sie ihre Arme um ihren Oberkörper. Es sollte noch etwas dauern, bis sie sich wieder aufgewärmt hatte. Sasuke sah zu ihr herab. „Du brauchst ein Bad...“ ertönte seine Stimme. Sakura drehte sich zu ihm um. „Wegen euch bin ich voller...-“ „...um dich aufzuwärmen.“ beendete Sasuke seinen Satz. Die Haruno presste die Lippen zusammen. Du sollst dich ihm unterwerfen und deinen Mund halten! mahnte sich sich in Gedanken. Sasuke hatte derweilen die Tür rechts von ihnen aufgeschoben und das Badezimmer entdeckt, in welches er für einige Minuten verschwand. Sakura legte derweilen ihren Mantel ab und hängte diesen zum Trocknen auf. Erst jetzt bemerkte sie, wie sie momentan überhaupt aussah. Ihr teurer Kimono war vollkommen ruiniert. Sakura seufzte. „Was für eine Schande.“ bemerkte sie. „Sakura.“ Sasuke winkte die junge Frau zu sich. Sakura drehte sich zu ihm um. Wie konnte dieser Mann nur so viele Gesichter haben? In einem Moment war er ein eiskalter Krieger, im nächsten zeigte er eine durchaus sanfte Seite. „Sakura!“ Seine Stimme wurde fordernder. Sofort setzte sich die Angesprochene in Bewegung und trat kurz darauf auf den dunklen Holzboden des kleinen Raums. Eine in den Boden eingelassene Wanne war mit dampfenden Wasser befüllt und Sakura vernahm den feinen Geruch von Jasmin. Komurasaki hatte nicht zu viel versprochen. Ihr Gasthaus ließ keine Wünsche offen. Sakura wandte sich Sasuke zu. Warum war er noch da? „Zieh dich aus.“ sagte er plötzlich. „Eh?“ Sakuras Wangen begannen zu glühen. Das konnte er unmöglich ernst meinen. „Ich werde mich nicht vor euch ausziehen!“ stellte sie klar. Sasuke brummte leise, ehe er sich schlussendlich umdrehte. Er hatte durchaus Geduld mit ihr. Jedoch hatte Sasukes Geduld eine Grenze, die Sakura schon längst überschritten hatte. „Entweder so oder ich ziehe dich höchstpersönlich aus.“ sagte Sasuke streng und hielt seine offene Hand erwartend zu Sakura. Die rosahaarige biss aus Wut die Zähne zusammen, aber ihr blieb keine andere Wahl. Rasch legte Sakura ihren Kimono ab und legte das Kleidungsbündel in Sasukes Hand. „Geht doch.“ Sasuke nahm Sakuras Kleidung an sich und verließ den Raum. Endlich war Sakura allein. Doch wirkte Sakura etwas verloren. Zu Hause hatte sie immer ihre Dienerinnen um sich. Noch nie musste sie sich allein die Haare waschen. Sakura befreite ihr Haar aus dem losen Zopf und stieg langsam ins warme Wasser. Wohlig seufzend lehnte sich die junge Haruno nach hinten. Dennoch war ihr kalt. Tagelang war Sakura dem Regen und eisigen Wind ausgesetzt gewesen. Ihr Blick wanderte zu ihren Handgelenken. Sasuke hatte ihr die Fesseln nicht wieder angelegt. Aber sollte die Heilung bestimmt noch einige Wochen dauern. Sasuke erreichte gerade den Empfangsbereich, wo Komurasaki gegen den Tresen lehnte und genüsslich ihre Pfeife rauchte. Als sie jedoch Sasuke entdeckte, galt ihre Aufmerksamkeit ganz dem schönen Uchiha. „Benötigt ihr etwas?“ fragte sie. „Kann man das noch retten?“ Sasuke legte Sakuras Kimono auf den Tresen. „Oh je.“ seufzte die schwarzhaarige und begutachtete den Kimono. „Tut mir leid, mein Herr. Doch dafür gibt es keine Rettung mehr.“ gab Komurasaki zurück. Sie hob ihren Blick. „Erlaubt mir die Bemerkung, doch ihr und die junge Dame seid ein durchaus ungewöhnliches Paar.“ sagte sie. „Ich wurde beauftragt sie in die Hauptstadt zu bringen.“ entgegnete Sasuke, ohne zu viel zu verraten. „Gibt es in dieser Stadt einen Schneider?“ wollte er wissen. „Natürlich. Unsere bezaubernde Diaochan wird euch morgen dorthin begleiten.“ antwortete Komurasaki und winkte eine junge Frau zu sich. Diaochan war eine atemberaubende Schönheit mit seidigem, braunen Haar und blauen Augen. „Doch heute Abend solltet ihr euch entspannen. Nehmt ein Bad und lasst euch verwöhnen!“ meinte Komurasaki. Sasukes schwarze Augen blickten zu ihr. Er verstand genau was sie ihm da anbot und so verlockend es auch klang... „Wie ihr wisst bin ich in Begleitung. Ich sollte sie demnach nicht alleine lassen. Gute Nacht.“ lehnte Sasuke ab und verabschiedete sich, ehe er sich in Bewegung setzte. Komurasaki seufzte und stützte ihren Kopf mit ihrer Hand. „Armes Kind.“ murmelte sie. Dabei betrachtete sie noch einmal Sakuras alten Kimono. Sie zog die Augenbrauen zusammen. „Herrin?“ Diaochan machte ein fragendes Gesicht. „Ich glaube kaum, dass sie freiwillig bei ihm ist.“ murmelte Komurasaki und holte das kleine Fläschchen Gift zum Vorschein. Sakura hatte es gut versteckt. „Kümmer dich um unsere Gäste. Ich habe noch etwas zu erledigen!“ verkündete Komurasaki und nahm den Kimono an sich, ehe sie sich in das obere Stockwerk des Gasthauses zurückzog. Dort befanden sich ihre privaten Räumlichkeiten. „Sehr wohl, Herrin.“ Diaochan senkte ihren Kopf und kehrte in den Speisesaal zurück. Sasuke schloss die Tür hinter sich. Er ließ seinen Blick durch das Zimmer schweifen. Ist sie immer noch nicht fertig? fragte sich Sasuke, während er den Wandschrank öffnete und zwei zusammengefaltete Baumwollmatratzen herausnahm. Mit genügend Abstand voneinander breitete Sasuke die Matratzen auf dem Boden aus und legte jeweils ein Kissen, sowie eine Decke dazu. Danach legte er seine Rüstung ab, die er erst einmal beiseite stellte. Ich muss sie morgen dringend reinigen. Sasuke schnappte sich seine Satteltasche und setzte sich auf den Boden. Er wollte sich umziehen. Endlich raus aus den nassen Sachen. Da kam Sasuke ein Gedanke. Was sollte Sakura bis zum nächsten Tag tragen? Kam sie deshalb nicht heraus? Sakura musste es mittlerweile selbst gemerkt haben, dass sie nichts anderes zum Tragen hatte. Der junge Mann legte seine Stirn in Falten, während er die Tasche durchsuchte. Er brachte ein Schlafgewand aus schwarzem Stoff zum Vorschein. „Ich hätte Dong Zhuo ein Pferd als Geschenk mitbringen sollen.“ sagte Sasuke und ging zum Badezimmer. Ohne Vorwarnung schob der die Tür auf und trat hinein. „Was dauert solange-...?“ Sakura blickte seit Minuten stur die Tür an. „Dieser verdammte Mistkerl!“ Sie hatte Sasuke alles gegeben was sie am Leib getragen hatte. Wollte er sie damit demütigen? Ihr ihren Platz zeigen? Oder sich für ihren Ungehorsam rächen? Was es auch war, er hatte damit sein Ziel erreicht. Jedoch konnte Sakura auch nicht ewig hier drinnen bleiben. Aufmerksam lauschte die Haruno, ob sie irgendwelche Bewegungen von Sasuke vernehmen konnte. Es war still. Nur deshalb wagte Sakura es aus der Wanne zu steigen. Sie wollte nur einen kurzen Blick ins Zimmer werfen – sicherstellen, dass Sasuke wirklich nicht da war. Doch kaum standen ihre Füße auf dem Holzboden wurde die Tür aufgeschoben und Sasuke stand plötzlich vor ihr. „Was dauert solange?“ fragte Sasuke, doch stoppte er abrupt. Schwarz traf auf Grün. Für einen Moment sahen sie sich schweigend an, ehe beide in die Realität zurückkehrten. Innerhalb eines Wimpernschlags drehte sich Sasuke um, während Sakura hastig ihre Brust bedeckte und in die Hocke ging. „Ich wollte dir nur das geben.“ Sasuke räusperte sich und legte sein Schlafgewand auf den Boden, schob es etwas in Sakuras Richtung. „Zieh es an.“ sagte der junge Mann und verschwand so schnell wie er gekommen war. Sakuras Wangen glühten derweilen vor Scham und ihr Herz raste. Zu gerne hätte sie Sasuke die Schuld für diese Situation gegeben. Er hätte sie so nicht sehen dürfen! Doch konnte keiner der Beiden etwas für das Geschehene. Was auch Sakura schlussendlich einsah und nun nach dem Gewand griff. Es gehörte einem Mann. Etwa Sasuke? Sakura blickte zur Tür und ihre Augen verengten sich voller Misstrauen. Ihr fiel es nach wie vor schwer in Sasuke etwas anderes zu sehen, als ein Monster. Immerhin war er der Grund, warum Sakura nun nicht bei ihrem Verlobten war. Dennoch hatte Sasuke sie vor dem Banditenanführer gerettet und wurde dabei sogar verletzt. Er hatte dafür gesorgt, dass sie endlich nicht mehr dem eisigen Regen ausgesetzt war. Und nun gab ihr seine Kleidung. Wie konnte ein Mensch nur so widersprüchlich sein? Sakura atmete hörbar aus. Was nützte es ihr sich darüber Gedanken zu machen? Sasuke hatte sie verschleppt und wollte sie wie einen Gegenstand an einen Tyrannen verschenken. Letztlich gab Sakura ihren Gedankengang auf und zog sich an. Sasuke wickelte das Stoffstück von seiner Hand und prüfte seine Wunde. Glücklicherweise schien sie sich nicht entzündet zu haben. Er versuchte seine Hand zur Faust zu ballen, was nur unter Schmerzen möglich war. Doch Sasuke war froh, dass die er seine Hand überhaupt ohne Einschränkungen bewegen konnte. Demnach waren keine Nerven verletzt worden. „Habt ihr starke Schmerzen?“ ertönte Sakuras Stimme. „Nein.“ antwortete Sasuke knapp und hob seinen Blick. Er stockte. Sakura sah ihn unsicher an. Ihre Wangen waren noch immer gerötet. Offenbar war ihr die Situation von eben noch immer unangenehm. Doch entschied sich Sasuke dagegen die Sache anzusprechen. Er wollte das Ganze nicht noch unangenehmer für Sakura machen. „Du solltest nun schlafen.“ meinte der Uchiha schließlich. Sakura nickte. „Ihr solltet euch auch ausruhen. Keine Sorge, ich werde bei Sonnenaufgang noch hier sein.“ gab sie zurück. „Gut.“ Sasuke stand auf und ging an Sakura vorbei. Dabei löste er seine Haare aus ihrem Zopf. Sakura sah ihm verwundert nach. Wollte er auch ein Bad nehmen? Sich aufwärmen? Empfand ein Mann, wie Sasuke es war, überhaupt so etwas wie Wärme? Im selben Moment schob Sasuke die Tür auch schon hinter sich zu. Sakura verharrte noch für einen Augenblick und ging schließlich zu Bett. Nie im Leben hätte Sakura gedacht, dass sie sich einmal über eine einfache Matte als Bett freuen würde. Kaum legte sie ihren Kopf auf das weiche Kissen bemerkte Sakura, wie erschöpft sie doch war. Es war demnach nicht verwunderlich, dass sie innerhalb kürzester Zeit einschlief. Kapitel 4: decision ------------------- Sasuke musterte Sakura. Dabei legte sich seine Stirn in Falten. „Besser wird es wohl nicht.“ stellte er schließlich fest und legte Sakura ihren Mantel um. „Ich kann kaum atmen.“ brummte die Haruno. „Dann solltest du lieber den Mund halten, Prinzessin.“ gab Sasuke zurück und setzte ihr die Kapuze auf. Da Sasuke darauf bestanden hatte, dass Sakura ihn auf den Markt begleitete – sie aber nur seinen Yukata am Körper trug, musste etwas nachgeholfen werden. Zwar hatte Sasuke sein bestes versucht den Yukata um Sakuras schlanken Körper zu binden, doch hatte er die junge Frau dabei regelrecht eingeschnürt. „Ich bin keine...-“ „Es ist besser, wenn sie es glauben.“ fiel Sasuke ihr ins Wort. Er griff nach einem Beutel voller Münzen und band ihn sich an den Gürtel. Sakura legte den Kopf leicht schief, doch folgte sie Sasuke ohne Widerrede nach draußen. Zu ihrer Verwunderung wurden Sakura und Sasuke im Eingangsbereich des Gasthauses bereits von jemanden erwartet. Diaochan hob ihren Blick. Ihr Zauber breitete sich zusammen mit ihrem Lächeln aus. Sakura sah zu Sasuke. Auf seinem Gesicht konnte man keinerlei Emotion lesen. Wenn ihn nicht einmal solch eine Schönheit berührte. Wie sollte sie dann... „Können wir los?“ fragte Diaochan, woraufhin Sasuke stumm nickte. „Folgt mir.“ Die schöne Tänzerin setzte sich in Bewegung. Als sie nach draußen trat öffnete sie ihren Regenschirm. Ihr Weg war glücklicherweise nicht weit, da das Gasthaus von Komurasaki direkt an der gelebten Hauptstraße der Stadt lag. Überall gab es Geschäfte und Stände, das Angebot an den verschiedensten Waren war gewaltig. Sakura machte große Augen. Viele der angebotenen Spezialitäten hatte sich noch nie zuvor gesehen. Auch Sasuke hielt die Augen offen. Er war auf der Suche nach etwas ganz bestimmten. „Hier wäre der Schneider.“ Diaochan blieb stehen. „Die junge Prinzessin braucht ein Gewand ihrem Status entsprechend. Helft ihr dabei sich etwas auszusuchen.“ meinte Sasuke. „Kommt ihr nicht mit?“ fragte Sakura. „Ich erledige derweilen ein paar Einkäufe.“ erklärte der Uchiha. „Macht euch keine Sorgen. Ich werde mich gut um die Prinzessin kümmern.“ lächelte Diaochan und trat neben Sakura, schützte sie mit ihrem Schirm vor dem herabfallenden Regen. „Ich werde nicht lange brauchen.“ sagte Sasuke, ehe er auch schon in der Menge verschwand. Sakura sah ihm irritiert nach. Er ließ sie tatsächlich alleine zurück? Hatte er denn keine Angst, dass sie die Chance nutzen und fliehen könnte? Nein. Das wagte Sakura nicht. Wohin sollte sie denn schon gehen? Wen sollte sie sich anvertrauen? Sie kannte die Gegend nicht und war zu weit von daheim entfernt. Außerdem hatte Sakura ihren eigenen Plan. „Er ist wirklich gutaussehend, nicht wahr?“ bemerkte Diaochan. „Was?“ Sakura schreckte aus ihren Gedanken. „Nichts. Lasst uns reingehen.“ winkte die braunhaarige ab und führte Sakura in den kleinen Laden. Neben unzähligen Stoffen konnte man dort bereits gefertigte Gewänder kaufen. „Wie kann ich den Damen behilflich sein?“ Etwa eine Stunde später betrat Sasuke den Laden. Mit einem suchenden Blick sah sich der junge Mann um. Vielleicht sollte er sich auch neue Kleider kaufen. Im selben Moment trat Diaochan aus dem Hinterzimmer. Über ihrem Arm lag ein Gewand, sowie Sasukes Yukata. „Habt ihr etwas gefunden?“ erkundigte er sich. „Natürlich. Wartet nur bis ihr Lady Sakura seht.“ antwortete die Angesprochene und reichte die Sachen der Tochter des Ladenbesitzers. Das Mädchen packte die Sachen behutsam in die Tasche, die Diaochan mitgebracht hatte. „Vielen Dank für alles.“ ertönte nun Sakuras Stimme. Sasuke drehte sich zu ihr um. Er konnte jedoch nur einen kurzen Blick auf den pfirsichfarbenen Stoff erhaschen, ehe Sakura ihn mit ihrem Mantel verdeckte. „Warum zwei?“ hakte Sasuke nach. „Wir konnten uns nicht entscheiden. Außerdem braucht Lady Sakura auch sicherlich etwas zum Wechseln.“ bemerkte Diaochan. „Ich habe versucht es ihr auszureden.“ erklärte Sakura verunsichert. Immerhin ging es hier um Sasukes Geld und Sakura wollte ihm nichts schuldig sein. „Schon gut! Sie hat recht.“ sagte Sasuke und beglich die Rechnung ohne zu zögern. Danach machte sich die Gruppe auf den Weg zurück ins Gasthaus. Dort angekommen wartete bereits Komurasaki auf sie. „Da seid ihr ja wieder. Und? Wart ihr erfolgreich?“ fragte die schwarzhaarige. „Ja. Danke für die Hilfe.“ nickte Sasuke und verschwand mit Sakura direkt wieder in ihrem Zimmer. Die Haruno konnte sich nicht einmal bei Diaochan bedanken, doch blickte sie kurz über die Schulter zurück und lächelte den Frauen zu. „Ich verstehe es einfach nicht.“ grübelte Komurasaki und griff nach ihrer Pfeife. „Warum interessiert ihr euch so für die Beiden, Herrin?“ „Ich frage mich nur wen von den Beiden ich mehr fürchten sollte.“ Ihre roten Lippen umschlossen das Mundstück und zogen den kleingeschnittenen Tabak in die Lungen der Frau. „Aber liegt das nicht auf der Hand?“ bemerkte Diaochan. „Nein...tut es nicht.“ Während sie den Rauch ausatmete, lehnte Komurasaki sich etwas gegen den Tresen. Die Gasthausbesitzerin zog die Augenbrauen zusammen. „Hoffentlich hört dieser grässliche Regen bald auf. Da wird man ja ganz verrückt.“ zischte sie daraufhin. Der Himmel wurde schwarz, während sich ein gewaltiges Unwetter über ihren Köpfen zusammenbraute. „Irgendetwas scheint die Götter verärgert zu haben.“ sagte Diaochan und blickte nachdenklich nach draußen. „Oder aber sie vereinen sich.“ flüsterte Komurasaki. Mittlerweile erzählte man sich in der kleinen Stadt bereits Geschichten über einen grausamen Mord, der in der Gegend stattgefunden hatte. Angeblich wurde eine Gruppe Banditen von einem Monster brutal niedergemetzelt. Ein Bauer hatte die Leichen entdeckt und so waren die Neuigkeiten schließlich bis zu Komurasaki vorgedrungen. Ob es ein Zufall war, dass ihre mysteriösen Gäste genau aus dieser Richtung kamen? Ihre bernsteinfarbenen Augen verengten sich. Doch schlussendlich verwarf sie ihre Gedanken. „Komm, wir müssen noch viel für heute Abend vorbereiten.“ Wortlos legte Sasuke seinen Mantel ab und setzte sich vor das Fenster. Er öffnete einen Beutel, in dem sich Medizin und eine Rolle Verband für seine Hand befand. Sakura zog ihren Mantel ebenfalls aus, blieb jedoch bei der Tür stehen. „Ist etwas vorgefallen?“ fragte Sasuke, während er den alten Verband abnahm. Sakura zuckte ertappt zusammen. „Du wirkst angespannt.“ bemerkte er. „Es ist nur...ihr hättet mir nicht beide Kleider kaufen müssen.“ murmelte Sakura. Sasuke blickte zur ihr und verharrte in seiner Bewegung. Doch fasste er sich schnell wieder. „Das Geld hole ich mir von Dong Zhuo zurück.“ entgegnete Sasuke. Sakura presste die Lippen zusammen. Dong Zhuo. Ihr war mittlerweile klar geworden, dass sie sich nicht auf die Rettung durch ihren Vater oder Naruto verlassen konnte. Sie musste selbst einen Weg finden! Und ihr Weg war Sasuke. Für Dong Zhuo hatte Sasuke sich gegen den Kaiser gestellt. Sakura wollte lediglich ihre Freiheit. Doch hatte sie kein Gold oder andere Schätze, die sie dem Krieger anbieten konnte. Ihr einziger Tribut war sie selbst. Aber reichte das? Sakura hatte Sasuke genau beobachtet. Weder die bezaubernde Diaochan, noch die spitzzüngige Komurasaki schienen ihm gefallen zu haben. Jedoch hatte Sakura keine andere Wahl. Sie musste es versuchen – Sasuke für sich gewinnen, egal wie! Es tut mir so unendlich leid...Naruto! Im selben Moment ertönte ein lautes Grollen und ein Blitz erhellte das Zimmer. „Wie geht es eurer Hand?“ erkundigte sich Sakura und setzte sich gegenüber von Sasuke. „Es würde ihr besser gehen, wenn du auf mich gehört hättest.“ brummte er. „Dafür habe ich mich entschuldigt!“ fauchte Sakura zurück. Sasuke hob erneut seinen Blick und schmunzelte amüsiert, ehe er sich etwas zu Sakura lehnte. „Hast du das? Vielleicht verstehe ich unter einer Entschuldigung etwas anderes.“ hauchte der schwarzhaarige. Seine Lippen waren dabei nur wenige Zentimeter von Sakuras entfernt. Sakura starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Ihre Wangen färbten sich in ein tiefes rot. „Das war nur ein Scherz.“ lachte Sasuke und wollte sich wieder zurücklehnen. Doch Sakura griff nach seinem Arm und zog ihn zu sich. „Was...?“ Sasuke machte ein verdutztes Gesicht, ehe er die Augen zusammenkniff und sein Gesicht verzog. Sakura schnappte sich die Flasche und bedeckte seine Handfläche mit einer alkoholhaltigen Lösung. Jedoch stoppte die junge Frau augenblicklich. Ihr Blick wurde betrübt. An Sasukes Handgelenk entdeckte sie unzählige Narben – als wäre er über einen längeren Zeitraum gefesselt gewesen. „Menschenhändler.“ ertönte die Stimme des Uchihas, weshalb Sakura ihren Blick hob. „Seid ihr so ins Feuerreich gekommen?“ wollte sie wissen. Niemand kannte Sasukes Geschichte. Eines Tages tauchte er auf der Bildfläche auf und plötzlich wusste jeder im Feuerreich wer Uchiha Sasuke war. „Ja...über den Bergpass.“ gab Sasuke zurück. „Verstehe.“ Es wurde still und Sakura kümmerte sich weiter um Sasukes Hand. Dieses Mal tupfte sie vorsichtig die Lösung auf seine Wunde. „Darf ich euch eine Frage stellen?“ begann Sakura, während sie den neuen Verband um seine Hand wickelte. „Nur zu.“ nickte Sasuke. „Was glaubt ihr wird mit mir geschehen, sobald ich im Palast bin?“ fragte sie. „Du bist schön und wirst Dong Zhuo bestimmt gefallen.“ begann Sasuke und blickte erneut zu ihr. „Vielleicht wirst du seine Geliebte.“ Sakura schluckte schwer. „Es wird dir an nichts fehlen.“ fuhr der Uchiha fort. „Solange ich ihm gefalle...“ murmelte die rosahaarige. Nachdenklich strich sie dabei mit einem Finger über seine Handfläche. Ein Blitz erhellte ihr Gesicht und Sasuke zog scharf die Luft ein. Wann hatte sich die Stimmung zwischen ihnen so schlagartig verändert? Unerwartet legten sich Sakuras Lippen auf seine Handfläche. Die dunklen Augen des Mannes weiteten sich. Was machte sie da? Im selben Augenblick hob Sakura ihren Blick, während sie seine Hand sanft gegen ihre Wange drückte. Das Grün ihrer Augen hatte sich verändert. Allerdings reagierte Sasuke nicht umgehend, weshalb Sakura ihr Vorhaben abbrechen wollte. Doch dann ging alles ganz schnell. Sasuke zog Sakura zu sich und versiegelte seine Lippen mit ihren. Er wollte es nicht zugeben, doch es war genau dieser Moment der ihn seit Tagen nicht rasten ließ. Obwohl er den Ausdruck in Sakuras Augen verabscheute, so konnte er sich diesem dennoch nicht länger entziehen. Sasuke drückte Sakura nach hinten auf den Boden, ohne den Kuss auch nur für einen kurzen Augenblick zu lösen. Für Sakura war jeder Kuss – jede Berührung – eine völlig neue Erfahrung. Ihr Herz raste. All die Jahre hatte sie von diesen Moment geträumt. Jedoch war der Mann in ihren Träumen ein anderer. Blaue Saphire, statt ewige Finsternis. Blondes Haar anstelle von rabenschwarzen Strähnen... Zaghaft streckte Sakura ihre Hand nach Sasuke aus zog ihm das Oberteil von der Schulter. Das Herz schlug ihr nun bis zum Hals. Ihr war richtig übel. Jedoch musste sie es tun! Plötzlich griff Sasuke nach ihrer Hand und stoppte sie. „Bist du dir sicher?“ fragte er schwer atmend. Sakura stockte. Fragte er sie etwa um Erlaubnis? War das normal? Sakura wirkte überrumpelt. Was musste sie jetzt tun? „Sakura.“ stieß Sasuke heißer aus. Er wollte eine Antwort. „Ja!“ platzte es aus Sakura. „Ich bin mir sicher.“ Sasuke verengte skeptisch die Augen. Er spürte ihre Unsicherheit. Ihre Bewegungen waren verkrampft und wirkten erzwungen. Als würde sie sich selbst dazu drängen. Sakura dämmerte es derweilen, dass Sasuke kurz davor war sie zu durchschauen. Sie musste aufhören sich an ihre romantische Vorstellung zu klammern und endlich in die Realität zurückkehren. Sakura befreite ihre Hand aus Sasukes Griff und legte sie auf seine Brust. „...Sasuke...“ Er riss seine Augen auf. Es war das erste Mal, dass Sakura seinen Namen sagte. „Lass es uns tun.“ Ihre Stimme war kaum mehr, als ein Flüstern. Wie der letzte zarte Windhauch eines herannahenden Sturms, dessen Ausmaßes sich keiner zu diesem Zeitpunkt bewusst war. Sasuke öffnete sein Oberteil und strich es sich vom Körper, ehe er sich wieder zu Sakura beugte. Mit seinen Küssen wanderte der Uchiha von Sakuras vollen Lippen ihren Hals entlang, bis hin zu ihrer Brust. Dabei ließ Sasuke eine Hand unter den Stoff gleiten und strich über Sakuras Busen. Hastig drehte Sakura ihren Kopf zur Seite und hielt sich die Hand vor den Mund, damit Sasuke sie nicht hören konnte. Dennoch konnte man ein leises Stöhnen vernehmen. Es war Sakura sichtlich unangenehm. Keine Frau sollte solch unsittlichen Laute von sich geben. „Nicht.“ Sasuke schob Sakuras Hand beiseite und drehte ihr Gesicht wieder zu sich. Noch vor wenigen Tagen waren diese atemberaubenden Augen voller Angst, wenn sie es wagten ihn anzuschauen. Doch nun... Wieder fanden seine Lippen ihren Weg zu Sakuras und ein hitziger Kuss entbrannte zwischen ihnen. Dabei zog Sasuke den schmalen Gürtel auf und entblößte Sakuras makellose Haut. Anfangs war diese noch ganz kalt, doch unter seinen Berührungen fing sie an zu glühen. „Sasuke...“ keuchte Sakura, als sein heißer Atem gegen ihre Brust stieß. Was machte er bloß mit ihr? Sasuke saugte leicht an ihrer Brustwarze, während er mit einer Hand die freie Brust massierte. Noch nie hatte er solch eine weiche Haut gespürt. „Gefällt es dir?“ fragte er. Dabei strich Sasuke mit seiner anderen Hand Sakuras Oberschenkel entlang und spreizte vorsichtig ihre Beine – positionierte seinen Körper dazwischen. Sakura kämpfte derweilen mit den Tränen. Warum? Hatte sie Angst? Nein. Ganz im Gegenteil. Für Sakura war es viel schlimmer. „Ja...sehr.“ gestand die junge Haruno. Im nächsten Moment krallte sie sich in Sasukes dichtem Haar fest. Sakura schnappte keuchend nach Luft und ein ziehender Schmerz zog sich von ihrem Unterleib durch ihren ganzen Körper. Sasuke begann seine Hüften zu bewegen und drang mit jedem Stoß weiter in sie ein. Sein Stöhnen hallte durch das Zimmer. Das Feuer in ihm übernahm die Oberhand und Sasuke gab sich seiner Lust hin. Ihre Körper waren eins – bewegten sich im selben Rhythmus. „Du fühlst dich so gut an...“ raunte Sasuke in ihr Ohr. Sakura ließ Sasukes Haare los und ihre Hand rutschte über seinen Oberarm bis hin zu Sasukes Hand. Augenblicklich verschränkte Sasuke seine Finger mit ihren und legte Sakuras Hand neben ihren Kopf. „Sasuke...ich...-“ Sakura biss die Zähne zusammen. Was war das für ein Gefühl? Es nahm ihren ganzen Körper ein. So etwas überwältigendes hatte Sakura bis dato noch nie zuvor gespürt. Es war wie eine Lawine, die sie mit sich riss. „Mir geht es genauso.“ schnaufte Sasuke. Sakura nickte und während Sasuke sie leidenschaftlich küsste zog er Sakura langsam mit sich – tauchte mit ihr ins vollkommene Nichts ein. Als die ersten Sonnenstrahlen durch das Fenster ins Zimmer traten, öffnete Sasuke seine Augen. Murrend setzte er sich auf und fuhr sich durch die zerzausten Haare. Das Unwetter war vorbei und die Sonne schien dem Uchiha direkt ins Gesicht. Sasuke kniff die Augen zusammen und drehte seinen Kopf zur Seite. Seine Mundwinkel zuckten leicht. Er hatte also nicht geträumt. Sasuke griff nach einer rosafarbenen Haarsträhne, die er sanft gegen seine Lippen drückte. Für einen Moment schloss er dabei seine Augen. „Ist es schon morgen?“ nuschelte Sakura. „Ja und es hat endlich aufgehört zu regnen.“ sagte er. Es wurde Zeit ihre Reise fortzusetzen. Die Hauptstadt war nicht mehr weit entfernt. „Wir sollten aufbrechen.“ verkündete Sasuke und begann sich anzuziehen. Sakura drehte sich zu Sasuke und beobachtete ihn. War die vergangene Nacht wirklich real gewesen? Allein der Gedanke daran ließ sie erröten. „Du solltest dich auch anziehen.“ meinte der junge Krieger, während er seine Rüstung anlegte. „Sasuke...-“ begann Sakura zögerlich. „Was geschehen ist bleibt unter uns.“ gab der Angesprochene zurück. Er konnte sich bereits denken was Sakura ihm sagen wollte. „Nun komm, wir haben schon genug Zeit verloren.“ drängte Sasuke. Sakura zog die Augenbrauen zusammen. Seit wann redet er so viel? sagte sie zu sich. Doch bis auf dieses kleine Detail wirkte Sasuke unverändert. Ein gutes Zeichen? Das galt es herauszufinden. Aber fürs Erste sollte sie Sasukes Anweisung nachkommen und sich für die Abreise bereitmachen. „Ich brauche Hilfe beim Ankleiden.“ bemerkte Sakura. Sasuke stoppte. „Ihr brecht auf?“ fragte Komurasaki, als sie Sasuke und Sakura entdeckte. Sasuke hatte eben sein Pferd aus dem Stall geholt und brachte gerade das Gepäck am Sattel an. „Ja. Der Regen hat aufgehört und wir können unsere Reise fortsetzen.“ antwortete Sasuke. „Dieser Regen war wirklich wie eine Qual. Aber das Warten hat sich gelohnt. Ich habe selten solch einen klaren Himmel gesehen.“ meinte die schwarzhaarige. Als wollte Sakura die Aussage überprüfen hob sie den Blick in Richtung Himmel. „Ein wirklich schöner Anblick, nicht wahr?“ sagte Komurasaki und blickte zu Sasuke. Dieser nickte. Auch er hatte den Himmel vor Augen und für einen kurzen Augenblick konnte man auf seinen Lippen ein Lächeln erkennen. Dabei merkte er gar nicht, dass Sakura seinen Blick erwiderte. „Ist etwas?“ Sakura legte den Kopf leicht schief und musterte Sasuke. Jedoch wirkte er vollkommen abwesend. Wortlos starrte er sie an, was für Sakura durchaus unangenehm war. „Sasuke?“ Endlich drang Sakuras Stimme zu Sasuke vor und der Uchiha schreckte aus seinen Gedanken. „Alles in Ordnung?“ wollte Sakura wissen. Sasuke antwortete ihr nicht und widmete sich wieder seinem Pferd. Sakura sah ihm verwundert an und sah kurz auf sich herab. Sasuke hatte ihr tatsächlich geholfen sich anzukleiden. Über dem himmelblauen Oberteil trug Sakura einen langen Rock in einem zarten Gelbton, welcher mit einem lavendelfarbenen Gürtel an ihrer Taille befestigt war. „Du siehst fabelhaft aus. Wie ein neuer Mensch.“ Komurasaki trat in Sakuras Blickfeld. „Bereit für die Hauptstadt.“ fuhr sie fort. Dabei strich sie der jungen Frau eine lose Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe sie etwas aus dem Ärmel ihres Kimonos holte. „Das ist...-“ Sakura erkannte den Stoff sofort. „Ein kleines Geschenk.“ erklärte die Gasthausbesitzerin und band ein Täschchen an Sakuras Taille. Komurasaki hatte es aus Sakuras Kimono gefertigt und mit einem Glücksbringer verziert. „Ich kann euch nicht genug danken.“ gab Sakura zurück. „Wir müssen los.“ Sasuke hob Sakura auf sein Pferd, ehe er selber aufstieg. „Eine gute Reise.“ sagte Komurasaki zum Abschied. Es vergingen Minuten und die Gasthausbesitzerin blickte noch immer die Straße hinunter. „Stimmt etwas nicht?“ erkundigte sich Diaochan, die neben ihrer Herrin auftauchte. „Nein. Es ist nur...“ Komurasaki machte ein nachdenkliches Gesicht. „Was auch immer sie getan hat, sie steht nun in seiner Gunst.“ Mich würde wirklich interessieren wie diese Geschichte wohl endet. Ein junges Mädchen eilte durch die endlos scheinenden Gänge des Kaiserpalasts und steuerte zielsicher den Thronsaal an. Noch bevor ihr die Wachen die Tür öffnen konnte, stieß Dong Bai diese auf und trat ein. „Sasuke ist zurück!“ verkündete Dong Bai aufgeregt, während sie auf ihren Großvater zuging. „Wurde auch Zeit. Suigetsu und die anderen sind bereits seit gestern wieder zurück.“ fauchte Dong Zhuo. „Auf die Erklärung seiner Verspätung bin ich auch schon gespannt.“ nickte Dong Bai und verschränkte die Arme vor der Brust. Trotz ihres jungen Alters war Dong Bai bereits für ihre aufbrausende Art bekannt. Hoffentlich hält er sein Versprechen. Ihre mandelförmigen Augen verengten sich, als ein Eunuch die Ankunft des Uchihas offiziell ankündigte und die goldene Tür wurde geöffnet. Sakura atmete noch einmal tief durch und folgte Sasuke in den Thronsaal. „Wo hast du dich solange herumgetrieben?“ schnauzte Dong Zhuo. Doch als er hinter Sasuke eine weitere Person entdeckte, wurde er neugierig. „Wen hast du mitgebracht?“ wollte er wissen. „Ein kleines Zeichen meiner Treue.“ ertönte Sasukes Stimme und schob Sakura vor sich. Dong Zhuo erhob sich. „Das ist doch...-“ stammelte der fleischige Tyrann. „Haruno Sakura.“ nannte Sakura endlich ihren vollen Namen und verbeugte sich. Sasuke versuchte sich die Überraschung nicht anmerken zu lassen. Haruno? Dong Zhuo dagegen brach in lautes Gelächter aus. „Du hast mir Mitsuhides Tochter gebracht, Sasuke!“ lachte er amüsiert und ging auf Sakura zu. Er packte die junge Frau am Arm und zog sie hoch. „Kein Wunder, dass er dich all die Jahre versteckt hielt.“ meinte Dong Zhuo. Als er dabei mit einer Hand über Sakuras Wange strich, drehte diese ihr Gesicht angewidert zur Seite. Sasuke beobachtete schweigend die Szene. Aber dann wanderten seine Augen zu Dong Bai. Sie hatte ihn die ganze Zeit über genau beobachtet. Doch als Sasuke endlich ihren Blick erwiderte, verließ Dong Bai den Thronsaal. Sasuke zog sich ebenfalls zurück und und ließ Sakura und Dong Zhuo allein. Kaum bog das junge Mädchen um die Ecke, zuckte sie kurz vor Schreck zusammen. „Habe ich dich erschreckt?“ Sasuke lehnte an einer Wand. „Sasuke.“ Wie hatte er es geschafft sie so schnell einzuholen? „Du wirkst verärgert.“ sagte der Uchiha. Er kannte den sprunghaften Charakter von Dong Bai nur zu gut, weshalb er sie die meiste Zeit über mied. „Die Tochter eines Verräters. Ein wirklich originelles Geschenk.“ spottete sie. „Er ist eben nicht so bescheiden wie du es bist.“ Sasuke stieß sich von der Wand ab und reichte Dong Bai eine kleine Schachtel. „Deine Lieblingssüßigkeiten.“ fuhr er fort. „Du hast also daran gedacht?“ gab Dong Bai zurück und nahm die Schachtel entgegen. „Ich habe es dir versprochen.“ bemerkte Sasuke. Zwar musste er Dong Zhuo nicht fürchten, dennoch wusste Sasuke um Dong Bais Einfluss auf ihren Großvater. Es schadete also nicht in ihrer Gunst zu stehen. Auch wenn das bedeutete, dass er die Wünsche eines verzogenen Teenagers erfüllen musste. Dong Bai hatte derweilen die Schachtel geöffnet und betrachtete die kandierten Früchte. „Noch einmal Glück gehabt.“ grinste Dong Bai und reichte Sasuke eine der Früchte. Zwar wusste Dong Bai genau, dass Sasuke jegliche Süßigkeiten verabscheute, doch das interessierte sie keineswegs. Sasuke nahm das gezuckerte Fruchtstück und steckte es sich in den Mund, ehe er es schnell hinunterschluckte. Widerlich. Dong Bai dagegen wirkte sichtlich amüsiert und setzte sich wieder in Bewegung. Dabei summte sie eine Melodie. Es sind diese seltene Momente in denen man merkte, dass Dong Bai im Grunde genommen noch ein Kind war. Sasuke folgte ihr kurz mit seinem Blick, ehe er sich in sein Zimmer begab. Sakura schien er dabei bereits vollkommen vergessen zu haben... Kapitel 5: reality ------------------ Als hinter ihr die Tür ins Schloss fiel und verriegelt wurde ließ Sakura ihren Blick durch die großzügigen Räumlichkeiten schweifen. Hier sollte sie von nun an leben. Von der Decke aus dunklem Holz hingen viele bunte Laternen. Die junge Haruno durchquerte den Hauptraum und schob mit ihrer Hand den herabhängenden Stoff beiseite. Ein mit goldenen Stickereien verzierter, purpurfarbener Teppich führte zum Bett, welches mit einem Vorhang vor neugierigen Blicken geschützt werden konnte. Plötzlich tauchten wieder die Bilder von ihrer gemeinsamen Nacht mit Sasuke in Sakuras Kopf auf. War sie nun wirklich auf das Kommende vorbereitet? Sakura atmete hörbar aus. Wenigstens war Dong Zhuo nicht mehr in der Lage ihr ihre Unschuld zu rauben. In diesem Punkt hatte Sakura gewonnen, indem sie sich Sasuke hingegeben hatte. Als Sakura sich abwandte, löste sich der kleine Beutel an ihrem Gürtel und fiel zu Boden – offenbarte dabei seinen Inhalt. Sakuras Augen weiteten sich. Es war das kleine Fläschchen Gift, welches sie vor ihrer Abreise von ihrer Großmutter bekommen hatte. Sakura war der Annahme gewesen, sie hätte es während dem Überfall der Banditen verloren. Doch offenbar war es bis zuletzt im Ärmel ihres Kimonos gewesen und wurde von Komurasaki entdeckt. Als sich Sakura auf den Boden kniete, um das Flächen aufzuheben, haftete ihr Blick etwas zu lange auf dem Gift. Jedoch verwarf Sakura diesen Gedanken wieder und erhob sich. Sie hatte sich geschworen sich im Namen des Kaisers und ihres Vaters an Dong Zhuo zu rächen. Dafür musste Sakura am Leben bleiben! Dabei konnte ihr das Gift durchaus eine Hilfe sein. Der Palast und besonders die Gemächer von Dong Zhuo wurden streng bewacht. Vielleicht war dies sogar die einzige Waffe, die Sakura gegen ihn nutzen konnte. Im selben Moment öffnete sich die Tür und zwei Dienerinnen traten ein, ehe sie sich vor Sakura vorbeugten. Daqiao und Xiaoqiao waren ihre Namen. Die Schwestern waren ebenfalls von Dong Zhuos Männern entführt worden – teilten somit das Schicksal von Sakura. „Es wird Zeit euch neu anzukleiden.“ sagte Daqiao. Sakura machte ein fragendes Gesicht. „Meine Schwester und ich sind stehen von nun an in eurem Dienst, Herrin.“ fuhr Daqiao fort. „Und wir sind hier, um euch für das Fest einzukleiden.“ ertönte die Stimme von Xiaoqiao. Sie wirkte so viel lebhafter als ihre ältere Schwester. „Fest?“ wiederholte Sakura überrascht. „Ich hatte keine Ahnung, dass Mitsuhide eine Tochter hat.“ meinte Suigetsu erstaunt, während er sich und Sasuke etwas Reiswein einschenkte. „Woher auch? Er hat ihre Existenz all die Jahre über geheim gehalten.“ gab Sasuke zurück. Und ich frage mich wirklich warum... Suigetsu blickte zu Sasuke. „Und du wusstest wirklich nicht wer sie ist?“ fragte er. „Ich hatte keine Ahnung.“ entgegnete Sasuke ehrlich. Suigetsu nickte. „Aber was für ein Zufall, dass wir ausgerechnet auf die Tochter von Mitsuhide stoßen würden, oder?“ Er trank einen Schluck. „Ja...ein Zufall.“ Sasuke leerte sein Schälchen und schenkte sich nach. Seine dunklen und leeren Augen spiegelten sich in der klaren Flüssigkeit wieder. „Solch ein nachdenkliches Gesicht habe ich an dir noch nie gesehen...“ ertönte Suigetsus Stimme. Sasuke hob seinen Blick und setzte zum Sprechen an, als ein Eunuch die Gemächer von Suigetsu betrat. „Lord Dong Zhuo erwartet eure Anwesenheit, Kommandant.“ sagte er. „Ist das so?“ hakte Sasuke nach und trank sein Schälchen in einem Schluck aus, ehe er sich erhob. „Außerdem solltet ihr euren Alkoholkonsum zügeln.“ bemerkte der Eunuch. „Glaub mir. Selbst betrunken bin ich fähiger, als jeder Mann in Dong Zhuos Armee.“ knurrte der Uchiha und verließ den Raum. Suigetsu folgte Sasuke hastig. Der Eunuch – welcher seinen Kopf gesenkt hatte – folgte den Männern mit etwas Abstand. Wang Yun zog die Augenbrauen zusammen. Wie konnte ein Mann mit kaum 20 Jahren nur solch eine Furcht verbreiten? Solange Sasuke in der Nähe war, wagte es niemand sich gegen Dong Zhuo zu stellen. Dessen war sich Dong Zhuo natürlich bewusst, weshalb er seine Pläne ohne Furcht vor Gegenstimmen vorantrieb. Bereits jetzt glich der Kaiserpalast einem Vergnügungsviertel. Wie soll das nur enden? Als Sasuke und Suigetsu den großen Festsaal betraten, trat der Klang von Musik und lautem Gelächter in ihre Ohren. „Eins muss man dem Fettsack lassen. Er weiß was ein gutes Fest ausmacht.“ flüsterte der Hōzuki und beobachtete die wunderschönen Tänzerinnen. Ihre blasse Haut war nur von einer dünnen Schicht Stoff bedeckt. „Du entschuldigst mich.“ grinste Suigetsu und mischte sich ins Getümmel. Sasuke winkte eine Dienerin zu sich und ließ sich einen Kelch voller Wein reichen, ehe er sich zu Dong Zhuo begab. Der Tyrann saß umgeben von seinen engsten Beratern am Ende des Saals. Außerdem hatte er seinen neuesten Schatz direkt neben sich platziert. In Purpur und Gold gekleidet saß die junge Haruno zu Füßen von Dong Zhuo. Als sich Sasuke näherte, erhob sich Dong Zhuo und griff nach seinem Kelch. „Lasst uns anstoßen. Auf die Rückkehr meines glorreichen Sohns!“ rief er. Die Anwesenden Beamten und Generäle standen ebenfalls auf und schlossen sich dem Trinkspruch an. „Auf Kommandant Sasuke!“ grölten sie ihm Chor. Sasuke nickte schweigend und trank einen Schluck. „Setz dich zu mir, Sohn.“ Dong Zhuo zog Sasuke zu sich und nahm wieder Platz. „Du hast uns alle warten lassen.“ grummelte er dabei. „Verzeih...“ meinte Sasuke und schenkte Dong Zhuo etwas Wein nach. „Hab Nachsicht mit unserem großen Helden, Großvater.“ Dong Bai tauchte plötzlich neben Sasuke auf. „Immerhin hat er dir solch ein reizendes Geschenk mitgebracht.“ sagte sie beinahe schon spöttisch und blickte dabei zu Sakura. Ihre Blicke trafen sich. Obwohl Sakura noch keinen Tag im Palast war hatte sie bereits erkannt, dass ihr Dong Bai durchaus gefährlich werden konnte. Doch auf einmal wurde Sakura am Arm gepackt und hochgezogen. „Ich würde zu gerne Mitsuhides Gesicht sehen wenn er herausfindet, dass seine über alles geliebte Tochter nun meine Sklavin ist.“ lachte Dong Zhuo und strich mit seinen dicken Fingern über Sakuras Wange. Sakura stützte sich dabei mit ihren Händen auf Dong Zhuos Oberschenkel ab. Sasuke verfolgte jede von Dong Zhuos Bewegungen. Doch fiel mehr interessierte ihn Sakuras Reaktion. War es dieselbe, wie bei seinen Berührungen? „Möchtest du noch etwas Wein?“ drang Dong Bais Stimme in Sasukes Ohr und er wandte sich dem Mädchen zu. „Ehrlich gesagt würde ich mich lieber zurückziehen.“ entgegnete der Angesprochene und stand auf. „Heute Nacht gehört jede Frau im Palast dir. Also vergnüge dich!“ rief Dong Zhuo seinem Adoptivsohn nach und ließ dabei endlich von Sakura ab. „Du lässt ihn einfach so gehen?“ schnauzte Dong Bai. „Es gibt nur eine Sache, die diesem Mann Freude bereiten kann: zu töten. Wir sollten ihn also genau das tun lassen.“ erklärte Dong Zhuo und trank einen Schluck Wein. Dabei hatte er Sasuke fest im Blick. „Dennoch sollte er etwas mehr Manieren zeigen. Schließlich ist er nun Teil des kaiserlichen Gefolges.“ brummte seine Enkelin eingeschnappt. Sakura ließ sich derweilen wieder auf ihren Platz sinken und tastete nach ihrem Kelch, den sie kurz darauf leerte. Auf Sasuke allein konnte sie sich offenbar nicht verlassen. Noch schien er Dong Zhuo treu zu dienen. Sie musste ihre Aufmerksamkeit vorerst auf jemand anderes richten. „Ich könnte Sasuke dafür umbringen.“ Erschrocken wandte Sakura sich der Stimme zu. Sie gehörte zu Suigetsu. Seit wann saß er neben ihr? „Wie gerne wüsste ich, was in Sasukes kleinem Köpfchen so vor sich geht.“ murmelte Suigetsu nachdenklich. Scheinbar blind befolgte Sasuke jede von Dong Zhuos Anweisungen. Doch wofür? „Weder mit Geld, Frauen oder anderen Reichtümern konnte man ihn bisher locken...“ flüsterte er weiter. „Wie lange kennt ihr euch schon?“ wollte Sakura wissen. „Etwa vier Jahre. Wir dienten demselben Herrn.“ lautete die Antwort. Sakura nickte. Offenbar gab es niemanden der ihr von Sasukes Vergangenheit berichten konnte, geschweige denn von seine Gegenwart. Sasuke war ein wandernder Schatten. Suigetsu blickte derweilen zu Dong Bai, die sich noch immer über Sasukes 'Fehlverhalten' ärgerte. „Lady Dong Bai erscheint mir noch sehr jung.“ sagte die Haruno leise. „Sie ist sechzehn.“ gab Suigetsu zurück. „Sie ist noch ein Kind. Welches Interesse könnte sie an Sasuke haben?“ bemerkte sie. „Unser nobler Gastgeber hat keinen Erben. Seine beiden Söhne verfielen dem Wahnsinn und Dong Bai versucht offenbar ihre Position innerhalb der Familie zu stärken.“ Suigetsu lehnte sich dabei leicht zu Sakura. Ihre Augen weiteten sich. Er sprach ihre Muttersprache? „Genau wie Sasuke, wurde auch ich von Menschenhändlern in dieses Land gebracht. Doch wir haben unsere Wurzeln nie vergessen.“ meinte Suigetsu. Sakura nickte schwach. Beide Männer sprachen akzentfrei die Sprach des Feuerreichs. Nur ihre Namen ließen ihre ausländische Herkunft erahnen. Doch im Gegensatz zu Suigetsu hörte man Sasuke nie in seiner Muttersprache sprechen. Warum wehrte sich der junge Krieger nur so gegen seine Vergangenheit? Sakuras Blick wanderte zu Dong Bai. Das junge Mädchen war mit ihrer rosigen Haut und dem silberbloden Haar durchaus eine Schönheit. Jedoch lag in ihren grauen Augen ein düsterer, unberechenbarer Ausdruck. Sollte Dong Bai wirklich Interesse an Sasuke haben – in welcher Form auch immer – so sah sich Sakura bereits scheitern. Wie sollte sie es je schaffen, dass ihr Dong Zhuo mehr Glauben schenkte, als seiner eigenen Enkelin? Der einzigen Person, die eine durchaus sanfte Seite des Tyrannen kannte. Selbst Stunden später, als Sakura wieder auf den Weg zurück in ihre Gemächer war, hatte sie dieser Gedanke noch nicht losgelassen. Es wirkte einfach so aussichtslos. Vor der Tür standen zwei Wachen, die Sakura nur nach einigen spitzen Kommentaren eintreten ließen. Doch irgendetwas stimmte nicht. „Daqiao? Xiaoqiao?“ rief Sakura die Namen ihrer Dienerinnen, doch die Schwestern waren nicht hier. Dafür aber jemand anderes. Als hinter ihr Schritte ertönten, griff Sakura schnell nach einer nahestehenden Vase und drehte sich um. Gerade als sie zum Schlag ausholen wollte, trat jemand aus dem Schatten und eine Stimme ertönte. „Eine Haruno also...“ Feingeschwungene Lippen grinsten die junge Frau an. „Ihr seid es?!“ Als Sakura erkannte, dass es sich nur um Sasuke handelte senkte sie langsam ihre Arme. „Eine Vase als Waffe ist keine besonders gute Wahl.“ bemerkte Sasuke und nahm ihr den besagten Gegenstand aus der Hand. „Dann gebt mir eine bessere.“ fauchte die rosahaarige zurück. „Hat Dong Zhuo etwa schon genug von dir?“ wollte Sasuke nun wissen und ignorierte Sakuras Aussage. Sie nickte. „Zu viel Alkohol. Man musste ihn in seine Gemächer tragen.“ meinte Sakura. „Was macht ihr eigentlich hier? Sind dies nicht meine privaten Räume?“ fragte die junge Frau. War sie nicht einmal hier sicher? Von draußen hörte man ein lautes Poltern, bevor zwei fremde Männer hinter Sasuke auftauchten. Augenblicklich wich Sakura zurück. „Sie werden dir nichts tun.“ versicherte der Uchiha. „Warum sind sie dann bewaffnet?“ hakte sie nach. „Kotetsu und Izumo sind meine Männer und werden dich von nun an bewachen.“ erklärte Sasuke. „Und offenbar wollt ihr, dass ich mich in meine Wachen verliebe. Oder warum sonst habt ihr die scheinbar schönsten Männer der Armee ausgesucht?“ gab Sakura spitz zurück. Während sich Izumo verlegen am Hinterkopf kratzte, räusperte sich Kotetsu mit leicht geröteten Wangen. Sasuke hingegen wirkte keineswegs amüsiert. „Auf euren Posten.“ knurrte der Kommandant. „Zu Befehl!“ Augenblicklich verließen die Wachen den Raum. Sakura schmunzelte unter vorgehaltener Hand. Doch plötzlich trat Sasuke direkt vor sie. Er griff nach ihrer Hand und legte einen Dolch hinein. Sakura zog die Augenbrauen zusammen, während sie unsicher den Dolch betrachtete. Warum tat er das? Warum stellte er sie unter den Schutz seiner Männer? Warum gab er ihr eine Waffe? Als Sakura ihren Blick hob, um Antworten auf diese Fragen zu erhalten war sie unfähig zu sprechen. Sasuke entfernte die Haarnadel aus Sakuras Frisur und ihr langes Haar fiel ihr über die Schultern. Sakura hielt währenddessen den Atem an. „Deine Gegenleistung.“ murmelte der schwarzhaarige und nahm die goldene Haarnadel an sich, ehe er Sakuras Hand leicht schloss. „Wie du damit umgehst zeige ich dir ein anderes Mal.“ sagte Sasuke und marschierte mit schnellen Schritten aus dem Zimmer. Erst jetzt schaffte es Sakura wieder nach Luft zu schnappen. Die Stimmung zwischen ihr und Sasuke war teilweise so erdrückend. Ihre Augen fixierten die Tür. „Was hast du vor, Sasuke?“ flüsterte sie. Offenbar war er um ihr Wohlergehen besorgt. Warum sonst hatte der Dong Zhuos Wachen gegen seine eigenen Männer getauscht? Oder verfolgte der Uchiha damit seinen eigenen Plan? Sakura setzte sich in Bewegung und steuerte ihren Schlafbereich an. Sie kniete sich vor den kleinen Tisch und öffnete die Schublade ihres Schmuckkästchens. Die Waffe war klein genug, um sie unter den vielen Edelsteinen zu verstecken. Sasuke schob die Tür zu seiner Terrasse auf und setzte sich nach draußen, ehe er sich etwas gegen die Wand lehnte. Dabei schloss er seine Augen und die kühle Nachtluft ließ seine Gedanken langsam wieder klarer werden. Noch hatte er keine plausible Erklärung für Dong Zhuo gefunden, weshalb er Sakuras Wachen ausgetauscht hatte. Gab es dafür überhaupt eine plausible Erklärung? Sasuke seufzte unzufrieden. Er öffnete seine Augen und betrachtete die Haarnadel in seiner Hand. Wie konnte er es nur übersehen? In das Schmuckstück war das Wappen der Haruno Familie eingraviert – eine Kirschblüte. Es war die ganze Zeit über direkt vor seinen Augen gewesen. Wenn Sakura in der Lage war ihre Herkunft auf solch eine offensichtlich Art und Weise geheim zu halten, zu was war diese Frau noch im Stande? einige Tage später Suigetsu ließ sein Schwert fallen und hob beide Hände. „Du hast gewonnen.“ schnaufte er, während Sasukes Klinge seinen Hals berührte. Jeder Muskel des trainierten Oberkörpers von Sasuke war bis ans äußerste angespannt und seine schwarzen Augen glühten. „Sasuke!“ ertönte erneut Suigetsus Stimme – so langsam wurde der Hōzuki nervös. Erst jetzt reagierte Sasuke und warf seine Waffe in eine Ecke des Raums. „Was ist heute nur los mit dir?“ fragte Suigetsu und räumte ihre Waffen wieder auf. Es war nichts neues, dass Sasuke das Training durchaus ernst nahm. Doch an diesem Morgen wirkte der junge Mann so unruhig und gereizt. „Dieser gottverdammte Regen.“ knurrte Sasuke. Dabei zog er sich sein Oberteil wieder an. „Und deshalb die schlechte Laune? Wegen etwas Regen?“ lachte sein Kamerad. Sasuke wandte sich wieder Suigetsu zu. Es war nicht der Regen, auch wenn dieser seit Tagen die Hauptstadt in seinen Besitz genommen hatte. „Es ist wegen ihr, oder? Der Haruno Prinzessin. Ich habe gehört, dass Dong Zhuo sie letzte Nacht zu sich gerufen hat.“ meinte Suigetsu. „Unsinn.“ fauchte Sasuke. „Ich muss los. Mein Ziehvater erwartet mich zum Frühstück.“ fuhr er fort und machte sich auf den Weg. „Seht zu, dass er unbewaffnet ist.“ rief Suigetsu den Wachen zu, die Sasuke begleiteten. Im selben Moment kehrte Sakura in ihre Gemächer zurück. „Herrin!“ Daqiao stand auf und ging auf die junge Frau zu. „Ich würde gerne ein Bad nehmen.“ hauchte Sakura. „Natürlich. Ich werde sofort alles vorbereiten.“ nickte die schwarzhaarige und huschte schnell um die Ecke. „Wünscht ihr einen besonderen Duft?“ hörte man ihre ruhige Stimme. „Lavendel...“ antwortete Sakura. „Ihr scheint denselben Geschmack wie der Kommandant zu haben.“ bemerkte ihre Dienerin. „Wie der Kommandant...“ wiederholte Sakura. Dabei lehnte sie sich seufzend gegen eine der Säulen. Seit Tagen hatte sie Sasuke nicht mehr gesehen. Offenbar lagen seine Gemächer auf der anderen Seite des Palasts. Weit weg von ihr und Dong Zhuo – welcher wiederum jederzeit Zugriff auf Sakura hatte. Dennoch hatte er eine Woche gewartet, ehe er Sakura zu sich rief. Eine Nacht, die Sakura im Morgengrauen bereits vergessen hatte. Zumindest redete sie sich das ein. Ihre Augen wanderten zur Tür. Sasuke. „Du verlogene Hexe!“ „Und? Wie war sie?“ fragte Sasuke. Er saß gegenüber von Dong Zhuo und trank einen Schluck von seinem Tee. „Wie ein Rohdiamant, den ich nun nach meinen Wünschen schleifen kann.“ gab Dong Zhuo zurück. Sasuke zog die Augenbrauen zusammen. „Hat dies nicht bereits ihr Ehemann getan?“ hakte der Uchiha nach. Dong Zhuo wirkte irritiert. „Du irrst dich. Mitsuhide hat ihre Heirat bis zuletzt hinausgezögert. Sie war einem Sohn aus dem Hause Uzumaki versprochen. Doch du bist ihm zuvor gekommen.“ lachte der Tyrann. „Scheinbar.“ nickte Sasuke. Er schluckte. Und offenbar nicht nur ihm... Dong Zhuo griff mit seinen fleischigen Fingern nach einigen Trauben und steckte sich diese in den Mund. „Ich habe gehört, dass es im Norden vermehrt Unruhen gibt. Ich würde dazu gerne deine Einschätzung wissen.“ sagte er. „In Anbetracht der Umstände würde ich mich mehr auf den Südosten konzentrieren.“ antwortete der Krieger. „Wegen den Uzumakis?“ hakte Dong Zhuo nach. „Würde man mir die Frau stehlen, wäre mein einziger Gedanke Rache.“ erklärte Sasuke. „Solange du hier bist wagt sich niemand auch nur in die Nähe der Hauptstadt. Wir sind also sicher.“ entgegnete Dong Zhuo sofort. Sasuke nickte stumm. Wie konnte er nur so ruhig bleiben? Innerlich brodelte es nur so in ihm. Er ballte eine Hand zur Faust. Hatte er sich wirklich so leicht täuschen lassen? Von einer Frau? Einer verzogenen Göre aus einer reichen Familie? Glaubte Sakura wirklich, dass er das einfach mit sich machen ließ? Sasuke mag zwar nicht über dieselbe Bildung wie Sakura verfügt haben, doch er ließ sich nicht zum Narren halten! „Sie ist also bei Dong Zhuo.“ sagte Minato – das Oberhaupt der Uzumaki Familie und Vater von Naruto. „Ja, ein Grund mehr Dong Zhuo endlich zur Strecke zu bringen.“ gab Mitsuhide zurück. „Die Basis unserer Vereinbarung war die Heirat zwischen unseren Kindern...“ begann Minato, weshalb Mitsuhide erstarrte. Wollte Minato ihm nun mitteilen, dass er ihn nicht weiter Unterstützen wollte. „Sakuras Entführung hat die Lage jedoch drastisch verändert. Ich sehe sie bereits jetzt als meine Tochter an und habe nun ein persönliches Interesse Dong Zhuo zu vernichten.“ fuhr der Uzumaki fort. Mitsuhides Gesichtszüge entspannten sich. „Jedoch gibt es ein Problem...“ seufzte Minato. „Uchiha Sasuke.“ entgegnete Mitsuhide. Er trennte sie von Dong Zhuo. „Exakt. Wir müssen es irgendwie schaffen ihn aus der Hauptstadt zu locken und das am Besten noch vor Wintereinbruch.“ meinte Minato und verengte seine blauen Augen. „Seid darüber unbesorgt. Ich habe alles nötige bereits in die Wege geleitet.“ gab Mitsuhide zurück. Alles verlief genau nach seinem Plan! Die Spielfiguren bewegten sich wie er es vorausgesagt hatte. „Ist dem so?“ hakte Minato neugierig nach. Mitsuhide war durchaus für seine List bekannt. „Es gibt Gerüchte die behaupten, dass Dong Zhuo den Norden des Landes einnehmen will und das dort lebende Volk möchte dies mit allen Mitteln verhindern.“ erzählte der Haruno. „Hat dieses Gerücht den Kaiserpalast bereits erreicht?“ wollte Minato wissen. „Das hat es. Dong Zhuo wird demnach bald handeln.“ versicherte der Angesprochene. „Und wir werden dasselbe tun!“ versicherte Minato mit einem leichten Grinsen. „Wer ist Uzumaki Naruto?!“ knurrte Sasuke, während er auf Sakura zuging. Sakura hatte den jungen Mann derweilen fest im Blick. Er weiß es... „Naruto ist mein Verlobter.“ entgegnete die rosahaarige. „Dein Ehemann?“ fauchte Sasuke aufgebracht. „Ich habe nie behauptet verheiratet zu sein.“ fuhr sie fort. Im selben Moment tauchte Daqiao neben Sakura auf. „Herrin?“ Die Dienerin war über Sasukes Anwesenheit sichtlich verunsichert. „Sei so gut und lass uns einen Moment allein.“ lächelte Sakura. Erst nachdem Daqiao die Gemächer von Sakura verlassen hatte, ergriff Sasuke wieder das Wort. „Es muss einen Mann vor mir gegeben haben!“ brüllte er. „Hat es nicht...“ murmelte Sakura. „Ich wuchs von der Außenwelt isoliert im Anwesen meiner Familie auf. In der Nacht, in der ich von deinen Männern entführt wurde war ich gerade auf den Weg zu meinem Verlobten.“ erklärte sie. Sasuke biss die Zähne zusammen. „Warum?“ fragte er. Er konnte einfach nicht verstehen, warum Sakura das getan hatte. „Ich kannte die Geschichten, die man sich über Lord Dong Zhuo erzählt...Ich dachte...-“ „Du dachtest, ich wäre das geringere Übel?“ fiel ihr Sasuke ins Wort. Sakura presste die Lippen zusammen. Gewissermaßen hatte Sasuke recht. Er war das geringere Übel. Das wusste Sakura mittlerweile. Doch das war nicht alles. Es gab einen weiteren Grund. „Ich wusste, dass du mir nicht wehtun würdest.“ hauchte die Haruno. Sasuke streckte seine Hand aus und entblößte Sakuras Schulter. Ihre Haut war voller blauer Flecken. Dong Zhuos Grausamkeit war Sasuke nicht fremd. Jedoch hatte es ihn nie interessiert. Bis jetzt. „Versuch ihm zu gefallen. Dann wird das schon bald ein Ende haben, dass verspreche ich dir.“ sagte er. „Das kann ich nicht.“ wimmerte die Haruno. In ihren Augen sammelten sich Tränen. „Sakura!“ Sasuke griff nach ihrem Gesicht. „Wolltest du mir nicht gehorchen?“ fauchte der junge Mann. Sakura nickte leicht. „Mein Herr.“ wisperte sie dabei und streckte sich Sasuke entgegen, ehe sich ihre Lippen zu einem Kuss versiegelten. Kapitel 6: betrayal ------------------- Sasuke beugte sich zu Sakura und erwiderte ihren Kuss. Nichts wollte er mehr und drängte Sakura gegen die Wand. Doch dann änderte Sasuke seine Meinung. Er legte seine Hände auf Sakuras Schulter, ehe er sie sanft von sich weg drückte. Sakura machte ein fragendes Gesicht. Irgendetwas stimmte nicht. Warum hatte Sasuke gestoppt? „Prinzessin.“ räusperte er sich und verschwand aus ihren Gemächern. Die Haruno blinzelte verwundert. Lag es an ihr? War sie wohl möglich zu forsch gewesen? Im selben Moment kehrte Daqiao zurück. Die Dienerin wirkte besorgt. „Ihr solltet euch vor dem Kommandanten hüten. Er ist kein guter Mann.“ bemerkte Daqiao sie. Sakuras Blick wanderte zur schwarzhaarigen. Wusste Daqiao etwa mehr über Sasuke? Konnte sie ihr endlich Antworten auf ihre Fragen geben? „Bleib gefälligst stehen, Naruto!“ rief Minato seinem Sohn nach schaffte es endlich ihn am Handgelenk zu packen. „Was soll dieser Unsinn?“ zischte das Familienoberhaupt. „Unsinn? Es war Mitsuhides und dein Plan diesen Uchiha herauszulocken und ich werde mir diese Chance nicht entgehen lassen.“ keifte Naruto zurück. „Du wirst dort nicht hingehen!“ entgegnete Minato. „Dieser Mann hat mir Sakura entrissen und sie diesem fettleibigen Psychopathen gegeben. Ich werde ihn dafür bluten lassen.“ Minato atmete hörbar aus. Wie hatte Naruto überhaupt von seinen Plänen erfahren? „Ich kann deine Wut verstehen.“ nickte er. „Aber ich kann dich nicht dort hingehen lassen.“ fuhr Minato fort. „Weil ich keine Chance gegen den großen Uchiha Sasuke hätte?“ zischte Naruto. Hatte sein Vater etwa so wenig vertrauen in ihn? „Unser Gegner ist Dong Zhuo, nicht sein Wachhund. Doch kommen wir nicht an ihn heran solange Sasuke in seiner Nähe ist.“ erklärte Minato. „Eine Falle also?“ fragte der Blondschopf. Sein Vater nickte leicht. „Sobald Dong Zhuo niedergestreckt wurde gibt es niemandem im Land, der Sasuke aufnehmen würde. Er wäre ganz allein und solltest du ihn dann immer noch töten wollen, gehört er dir.“ sagte er und ließ dabei Narutos Handgelenk los. „Zuerst möchte ich Sakura wieder haben. Sie wurde mir versprochen.“ betonte Naruto. „Sie scheint dir wirklich viel zu bedeuten. Dabei kennt ihr euch kaum.“ „Die Gelehrten haben es vorhergesagt. Ich würde mich in eine Frau verlieben, deren Schönheit selbst den Mond vor Scham erröten lässt.“ meinte Naruto. Dem jungen Uzumaki wurde eine glorreiche Zukunft vorhergesagt und dafür brauchte er Sakura. „Du solltest dich nicht zu sehr auf solche Aussagen versteifen. Selbst der Blick der weisesten Männer kann getrübt sein.“ bemerkte Minato. Dabei verengte er seine blauen Augen. Naruto war sein einziger Sohn und Erbe – Minatos ganze Liebe galt allein ihm. Doch hatte Naruto eine Seite an sich, die Minato nicht gefiel. Das Streben nach einer Position, die ihm nicht bestimmt war. War es am Ende nur Einbildung? Oder schlummerte in Naruto eine Gefahr? Die Nacht war schon weit fortgeschritten und Sasuke wälzte sich seit Stunden ruhelos in seinem Bett hin und her. Murrend öffnete der junge Krieger schließlich seine Augen. Warum galt jeder Gedanke Sakura allein? Hatte sie ihn verhext? Unmöglich! Jedoch zeigte sein Körper eine eindeutige Reaktion. Dennoch versuchte Sasuke zu widerstehen. Er drehte sich auf die Seite und kniff die Augen zusammen. Er musste sich irgendwie ablenken – auf andere Gedanken kommen. Ob er nach einer seinen Konkubinen rufen sollte? Vielleicht konnte er in den Armen einer anderen Frau endlich wieder etwas Ruhe finden. „Sasuke...lass es uns tun...“ Sasuke schnaufte, während seine Hand in seine Hose glitt. Sein Glied war schon jetzt vollkommen erigiert und bereits die erste Berührung entlockte Sasuke ein Stöhnen. Um nicht gehört zu werden, presste Sasuke sein Gesicht ins Kissen. Es war ihm irgendwie unangenehm und dennoch konnte der Uchiha nicht aufhören. Seine Lust hätte ihn sonst noch in den Wahnsinn getrieben. Trotzdem war dies kein Vergleich zu Sakuras Berührungen. Wie zaghaft sich ihre Hände auf seine Haut gelegt hatten. Wieder stöhnte Sasuke. Auf seinen Wangen lag mittlerweile ein feiner Rotschimmer. Plötzlich schnappte Sasuke nach Luft, ehe er die Zähne zusammenbiss und sein Gesicht nun vollkommen im Kissen vergrub. Vergeblich versuchte er dabei seine Stimme zu unterdrücken. Sasuke schnaufte schwer und versuchte sich aufzurappeln, doch sein ganzer Körper zitterte als ein eiskalter Schauer ihn durchfuhr. Selten hatte er solch ein intensives Gefühl verspürt. Es machte dem schwarzhaarigen durchaus Angst. War er Sakura wirklich erlegen? Dong Bai schloss leise die Tür und trat einen Schritt zurück. Mehrfach hatte sie an diesem Abend nach Sasuke rufen lassen, doch hatte der Kommandant auf keine ihrer Aufforderungen reagiert. Diesen Ungehorsam konnte die junge Dong nicht akzeptieren, weshalb sie persönlich Sasukes Gemächer aufgesucht hatte. Allerdings geschah dies zu einem äußerst ungünstigen Zeitpunkt. So wurde sie Zeugin als Sasuke seinen Höhepunkt erreichte. Verlegen drehte sich das Mädchen um und kehrte hastig in ihren Bereich des Palastes zurück. Ihre Wangen glühten und hatten eine tiefrote Farbe. Warum tat Sasuke so etwas? Nachdenklich betrachtete Sakura das Spielbrett vor ihren Augen. Sie war am Zug. Setzte sie ihren Spielstein auf das falsche Feld war alles verloren. Bereits seit ihrer frühen Kindheit spielte die rosahaarige mehrere Stunden am Tag Go – ein strategisches Brettspiel. Diese Tradition führte Sakura auch während ihrer Gefangenschaft weiter. Jedoch fehlte ihr ein Gegner. Aus diesem Grund rekonstruierte Sakura in einem der vielen Pavillons des Palastgartens zurückgezogen ihre letzte Partie mit ihrem Vater. „Beeindruckende Strategie.“ Sasuke tauchte plötzlich neben Sakura auf und setzte sich ihr gegenüber. Dabei ließ er seinen Blick über das Spielbrett gleiten. Sakura wirkte überrascht. Was machte Sasuke hier. Immerhin hatte er sich Tagelang nicht blicken lassen. Sie schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich hatte Dong Zhuo ihn beauftragt ein Auge auf sie zu haben. „Spielt ihr?“ fragte Sakura interessiert. „Nicht, wenn es sich vermeiden lässt.“ gab der Angesprochene zurück. „Du dagegen scheinst wirklich gut darin zu sein.“ „Nun...es ist mir noch nie gelungen meinen Vater zu besiegen. Unsere letzte Partie endete mit diesem Stand und ich wäre als nächstes am Zug gewesen.“ erklärte Sakura. „Keine Chance. Du kannst diese Partie nicht gewinnen.“ meinte Sasuke. „So kann ich wenigstens die Zeit totschlagen.“ Gerade als sie einen neuen Spielstein auf das Feld legen wollte, griff Sasuke ebenfalls in die Schale. „Ich dachte ihr spielt nicht, Kommandant.“ sagte die Haruno und zog ihre Hand zurück. „Das mache ich immer von meinem Gegner abhängig.“ schmunzelte Sasuke. Dabei betrachtete er nachdenklich das Spielbrett. Zwar spielte Sasuke gelegentlich gegen Suigetsu, doch erwies sich dieser als kein guter Spieler und Dong Zhuo war meistens zu betrunken um sich längere Zeit auf eine Partie konzentrieren zu können. „Ist das überhaupt erlaubt?“ fragte Sakura. „Warum nicht?“ Sasuke hob seinen Blick. „Ihr werdet sicherlich anderweitig gebraucht, oder etwa nicht?“ fuhr die Haruno fort. „Dong Zhuo ist zusammen mit den Generälen auf der Jagd. Ich habe demnach etwas Zeit.“ antwortete Sasuke. Sakura nickte schwach. „Wie geht es euch? Ihr wirkt ziemlich erschöpft.“ bemerkte sie. „Seid unbesorgt.“ Der junge Mann legte seinen Stein auf das Spielbrett. „Mein Vater hat mir beigebracht seinem Gegner immer einen Schritt voraus zu sein.“ lächelte Sakura überlegen und entschied mit ihrem nächsten Zug die Partie für sich. „Weise Worte.“ Sasuke erhob sich. Seine Hand streifte dabei kurz die von Sakura. „Das sollten wir wiederholen, Prinzessin.“ sagte er. „Ich freue mich schon sehr darauf.“ Ihre Augen suchten seinen Blick. Sasuke schenkte ihr für einen kurzen Augenblick ein Lächeln, ehe er seinen Kopf leicht senkte. „Leider habe ich noch etwas zu erledigen.“ entschuldigte Sasuke sich und ging. Sakura stockte. Seit wann war Sasuke ihr gegenüber so förmlich? „Wir sollten in eure Gemächer zurückkehren, Herrin.“ drang Daqiaos Stimme in Sakuras Ohr. „Du meinst: Zurück in meine Zelle?“ seufzte Sakura. Dong Bai zog die Augenbrauen zusammen. „Was geht hier vor sich?“ Als sie gehört hatte, dass Sasuke ihren Großvater nicht mit auf die Jagd begleitete, wurde das junge Mädchen sofort misstrauisch. Was konnte wohl der Grund dafür sein? Jedoch verlor sich Sasukes Spur im Palastgarten. Normalerweise hielt er sich nie dort auf. „Was ist dort draußen so spannend?“ Im selben Moment tauchte Sasuke hinter Dong Bai auf und blickte ebenfalls nach draußen. Allerdings war niemand zu sehen. „Verrate du es mir.“ entgegnete die Angesprochene. Sasuke grinste leicht und lehnte sich zu ihrem Ohr. „Du solltest deine neugierige Nase nicht in Dinge stecken, von denen du nichts verstehst. Verstanden?“ hauchte er. Dong Bai blickte zu Sasuke hoch. Wollte er sie einschüchtern? „Und du solltest dich nicht so aufspielen, als könntest du mir etwas vorschreiben. Ohne meinen Großvater wärst du ein niemand. Kenne also deinen Platz!“ brummte sie zurück. Sasuke wandte sich ab und wollte gehen. „Ich erwarte dich pünktlich zum Abendessen.“ rief ihm Dong Bai nach. Sasuke blieb stehen. „Dong Zhuo wird heute Abend nicht im Palast sein. Ich sehe demnach keinen Grund für ein gemeinsames Essen.“ entgegnete er. „Du wirst erscheinen!“ zischte die silberhaarige. Man hörte Sasuke seufzen, ehe er sich leicht zu Dong Bai umdrehte. „Nun denn.“ Er gab sich geschlagen. Sasuke hatte keine Lust sich dafür vor Dong Zhuo zu rechtfertigen. „Seid bitte vorsichtig, Herrin. Dieser Mann bringt seiner Umgebung nur Unheil.“ ergriff die Daqiao wieder das Wort, während sie Sakuras Haare kämmte. Ihr war es ein Rätsel, warum Sakura dem Kommandanten gegenüber so offen war. „Immerhin hat er seinen ersten Adoptivvater, den ehrenwerten Ding Yuan, aus einer Laune heraus getötet.“ bemerkte Xiaoqiao und verstaute Sakuras Schmuck in einer goldenen Box. „Und auch vor Lady Dong Bai solltet ihr euch hüten.“ mahnte Daqiao und erhielt ein zustimmendes Nicken ihrer Schwester. „Macht euch keine Sorgen um mich. Wir werden diesen schrecklichen Ort verlassen. Jede von uns. Das verspreche ich euch. Aber dafür brauche ich Hilfe!“ Sakura griff nach Daqiaos Hand und blickte zu Xiaoqiao. Auf Sasukes Loyalität war kein Verlass. Sie brauchte also jemanden, dem sie alles anvertrauen konnte. Während die Sonne langsam hinter den Palastmauern verschwand, war Sasuke auf den Weg in dein kleinen Speisesaal. Dong Zhuo war dieses tägliche Ritual sehr wichtig, um das Bild einer intakten Familie aufrechtzuerhalten. Die Tatsache, dass seine Söhne in einer Zelle vor sich hin rotteten, wurde natürlich geheim gehalten. Es war Dong Bai selbst, die für die Verhaftung ihres Vaters und Onkels verantwortlich war. Wie konnte solch ein junges Mädchen bereits so verdorben sein? „Liegt wohl in der Familie.“ Sasuke betrat den Saal. Dabei zog er die Augenbrauen zusammen. Musik? Kerzenschein? Hatte er sich im Raum geirrt? Normalerweise war die Stimmung beim Abendessen trister. „Bringt mir Wein!“ rief Sasuke und setzte sich vor seinen Tisch. Eine Dienerin füllte rasch seinen Kelch. Im selben Moment erschien auch Dong Bai. „Was soll dieser...-“ Sasuke hob seinen Blick. „...Unsinn.“ Er schluckte. War das wirklich Dong Bai? Sie trug einen violettfarbenen Hanfu mit einem durchsichtigen Jäckchen darüber. Das sonst zu zwei Klößen zusammengebundenen Haare lagen offen über ihre Schulter und offenbarten zum ersten Mal die feinen Locken des Mädchens. Ihre Wangen waren rosig geschminkt und ihre Lippen wirkten so saftig wie eine reife Pfirsich. Dieses Auftreten ließ Dong Bai um einiges reifer und freundlicher wirken. „Auf mich zu warten war dir scheinbar nicht möglich.“ brummte sie und nahm gegenüber von Sasuke vor ihrem Tisch Platz. „Ich habe mir Wein einschenken lassen. Mehr nicht.“ gab der Uchiha zurück und leerte sogleich seinen Kelch. „Natürlich.“ nickte Dong Bai bissig und wollte ebenfalls etwas Wein. Als die Dienerinnen jedoch einen weiteren Tisch brachten und diesen eindeckten, wirkte Dong Bai sichtlich irritiert. „Was soll das?“ fragte sie. „Ich habe Suigetsu eingeladen.“ erklärte Sasuke und griff nach seiner Schüssel Reis. „Diesen Nichtsnutz?!“ fauchte das Mädchen aufgebracht. Die Tür öffnete sich und Suigetsu stieß zu den Beiden. „Entschuldigt meine Verspätung.“ Er fuhr sich durch sein feuchtes Haar. Sasukes Einladung hatte ihn überrascht. Noch vor zehn Minuten genoss er ein heißes Bad mit einer reizenden Dame. Aber auch er musste Dong Bais Anblick einen Moment auf sich wirken lassen. „Ihr seht reizend aus.“ zwinkerte der Hōzuki schließlich und setzte sich. Plötzlich geriet die Situation jedoch aus dem Ruder. Wutentbrannt warf Dong Bai ihren Tisch um und stürmte nach draußen. „Hab ich etwas falsches gesagt?“ wollte Suigetsu wissen. „Nein.“ Sasuke schüttelte den Kopf. „Sie hatte andere Pläne für diesen Abend.“ fuhr er fort. „Mit dir?“ hakte sein Kamerad nach. „Ich hoffe nicht.“ murmelte Sasuke. „Verurteile sie nicht. Wer unter solchen Umständen aufwächst tut alles, um zu überleben.“ bemerkte Suigetsu. „Grausam, ich weiß.“ spottete Sasuke. „Dong Bai speist seit ihrer Geburt von goldenen Tellern und wir mussten uns tagelang von Dreck ernähren.“ Sasuke biss die Zähne zusammen. Der Krieger hatte kein Verständnis für Suigetsus Worte. Wurde er nicht auch von Menschenhändlern in dieses Land gebracht? Auch er wurde von seinen Eltern verkauft, damit diese den nächsten Winter überleben konnten. Wieso zeigte Suigetsu so viel Mitgefühl mit Dong Bai? „Sie sieht in dir nur einen einfachen Soldaten. Es gibt keinen Grund sich so für sie einzusetzen.“ meinte Sasuke daraufhin. „Offenbar haben alle Frauen in meiner Umgebung nur Augen für dich.“ seufzte der Hōzuki. „Für die Damen in diesem Raum scheint dies nicht zuzutreffen.“ Sasuke aß seelenruhig weiter, während die beschämten Dienerinnen sich rasch umdrehten. Entgegen seiner Aussage war Suigetsu ein begehrter Mann im Palast. Doch so ganz ließ ihn Suigetsus Aussage nicht los. Gab es wirklich Frauen, deren Blick Sasuke allein galt? Sasuke schüttelte schwach den Kopf. Sein Platz war auf dem Schlachtfeld. „Warum isst Sakura eigentlich nicht mit uns? Gehört sie jetzt nicht auch mit zur Familie Dong?“ begann Suigetsu. „Dong Zhuo vermeidet Begegnungen zwischen Dong Bai und Sakura. Offenbar kommt unsere junge Lady nicht damit klar, dass sie ihren Großvater nun mit jemanden teilen muss.“ gab Sasuke zurück. „Arme Sakura. Jeden Tag sitzt sie einsam in ihren Gemächern.“ Suigetsu blickte zu Sasuke. Jedoch offenbarte Sasukes Gesichtsausdruck keinerlei Reaktion. „Vielleicht sollte ich sie einmal be...-“ „Ich wollte noch ausreiten.“ fiel ihm Sasuke ins Wort, welcher rasch aufgestanden war. „Ich begleite dich.“ schlug Suigetsu sofort vor. „Nicht heute.“ winkte Sasuke ab und huschte schnell nach draußen. Suigetsu blinzelte mehrmals. Alle schienen vor ihm davon zu laufen. „Was für ein komischer Abend.“ lachte er. „Leistet mir doch etwas Gesellschaft. Zusammen schmeckt das Essen gleich viel besser.“ sagte der General zu den schönen Dienerinnen und winkte diese zu sich, die er sofort in seine Arme zog. Sakura pustete sanft die Flamme des Räuberstäbchen aus und steckte dieses in die hölzerne Vorrichtung, ehe sie ihre Augen schloss. Die Hände vor dem Gesicht zusammengefaltet begann die schöne Haruno ihr Gebet. „Verehrte Vorfahren, haltet eure schützenden Hände über Vater und Großmutter. Bald kommt der Winter und Vater wird sich bestimmt wieder erkälten. Lasst ihn bitte wieder gesund werden. Ehrenwerte Götter, ich bin lediglich eure Dienerin. Dennoch bitte ich um euren Schutz. Schützt meine Familie, Daqiao und Xiaoqiao, Naruto und...Sasuke...“ Die Welt hat ihm so viel unrecht getan. Ein leises Poltern ließ Sakura hellhörig werden. Schnell öffnete sie eine Schublade und schnappte sich den Dolch, den ihr Sasuke geschenkt hatte. Danach schlich sie sich vorsichtig in den Hauptraum. Die Tür zu ihren Gemächern wurde jede Nacht verschlossen. Es konnte demnach niemand hier sein. Oder etwa doch? Die ersten Mondstrahlen jener Nacht offenbarten ein vertrautes Gesicht. „Sasuke.“ Erleichter ließ Sakura den Dolch fallen. „Deine Waffenwahl hat sich verbessert.“ bemerkte der Uchiha, während er sich näherte. „Nur weiß ich noch immer nicht wie ich damit umgehe.“ gab die junge Frau zurück. „Was macht ihr überhaupt hier?“ fragte sie. „Offiziell reite ich seit drei Stunden aus.“ antwortete der Angesprochene. Sakura sah ihn fragend an. War er drei Stunden lang durch den Palast geschlichen? „Bin ich das Ziel oder nur ein Zwischenstopp?“ hakte Sakura nach. „Ein Ziel, welches ich nicht erreichen kann.“ flüsterte der Angesprochene und griff dabei nach ihrer Hand. „Werden die Götter uns vergeben?“ Sakura hob ihren Blick. „Wir tun nichts falsches.“ entgegnete Sasuke. „Das ist es nicht.“ verneinte die rosahaarige und verschränkte dabei ihre Finger mit denen von Sasuke. „Ich wünschte, eure Plätze...wären getauscht. Dann...hätte unsere Reise ein gemeinsames Ziel.“ erklärte Sakura zaghaft. Jedoch war dies nur ein Wunsch, der nicht erhört wurde. Ein flüchtiger Moment des Glücks, welcher wie die Blätter im Herbst von Wind davon getragen wurde. Doch für diesen kurzen Moment war es in Ordnung zu hoffen, nicht wahr? Sasuke nahm ihr Gesicht zwischen seine Hände und küsste sanft ihre Lippen. Beide wussten es. Aus ihnen konnte nie mehr werden. Ihre Wege sollten sich früher oder später wieder trennen. Aber bis dahin...Sasuke landete zuerst auf der Matratze und zog Sakura direkt auf seinen Schoss. „Für wen hast du gebetet?“ fragte der junge Mann, während er ihren Hals küsste. „Für meine Familie.“ antwortete Sakura. Sasuke nickte leicht. Sicherlich auf für ihn. „Und für dich.“ Sasuke stockte und blickte zu Sakura. Jemand betete für ihn? „Du hast mir das Leben gerettet und dafür werde ich mein Leben lang für dein Wohl beten. Ganz gleich was die Welt auch in dir sieht.“ bemerkte sie. Sasuke antwortete nicht. Zu sehr war er damit beschäftigt ihre Worte zu verdrängen. Auch sie würde ihn eines Tages vergessen. So wie es jeder tat. Er öffnete sein Oberteil und strich sich die Hosen von der Hüfte. Während er Sakura in einen langen Kuss verwickelte, schob er ihren Rock nach oben und führte seinen Penis in sie sein. Die junge Frau keuchte und legte ihre Arme über seine Schultern. Ihr inneres brannte. Sie begann ihre Hüften zu bewegen und erhaschte einen kurzen Blick auf sein Gesicht. Sasukes Wangen waren bereits leicht gerötet. „S-Sakura!“ stöhnte er ungehalten ihren Namen, während er sich ihrem Rhythmus anpasste. Sasuke rückte näher an Sakura heran – sofern dies überhaupt noch möglich war – bevor er Sakura wieder und wieder küsste. Aus halbgeöffneten Augen trafen sich ihre Blicke. Niemand im Palast durfte davon je erfahren, denn Sasuke hatte erneut einen Ziehvater verraten. Seine Hände fanden ihren Weg durch den Stoff und massierten Sakuras Brüste, die daraufhin stöhnte. „Hör nicht auf.“ wimmerte sie, woraufhin Sasuke seinen Griff verstärkte. „Niemals!“ Als auch ihr Oberteil wich, legten sich Sasukes Lippen sofort auf ihr Dekolleté. Ihre Haut war so warm. Nie hatte er sich geborgener gefühlt. Sakuras Muskeln waren ganz angespannt und zogen sich zusammen, während die rosahaarige abgehackt stöhnte. Wenige Sekunden später drückte Sasuke ihr Becken nach unten, damit sie ihn noch einmal in seiner vollen Länge spürte, bevor auch der Kommandant dem Rausch ihrer Leidenschaft entfloh und mit zittrigen Lauten den eigenen Höhepunkt erlebte. Erschöpft lehnte Sasuke seine Stirn gegen ihre Schulter, atmete laut und unregelmäßig. „Die Wachen haben uns bestimmt gehört.“ murmelte Sakura besorgt. „Ich habe Kotetsu und Izumo für heute Nacht abgezogen.“ erklärte Sasuke. Sakura schmunzelte etwas. „Kannst du bis zum Morgen bleiben?“ wollte sie wissen. Sasuke strich ihr die losen Haarsträhnen aus dem Gesicht. Eigentlich durfte sich Sasuke ihren Gemächern nicht einmal nähern. „Bis zum Sonnenaufgang.“ hauchte er und küsste ihre Stirn. Da es Vollmond war, fand Suigetsu keine Ruhe. Aus diesem Grund spazierte er ziellos durch die Palastanlage und hatte schon bald die Ställe erreicht. Dong Zhuo besaß die schnellsten und prächtigsten Pferde im ganzen Land. Und auch Tiere wirkten unruhig. „Bekommt euch der Vollmond auch nicht gut?“ säuselte der junge Mann und fütterte einige mit etwas Stroh. In einer Box entdeckte er Sasukes Pferd. Suigetsu zog die Augenbrauen zusammen. Seit wann war Sasuke zurück? Niemand hatte ihm im Palast gesehen und in seinen Gemächern war er auch nicht. Der Hōzuki öffnete die Box und strich über das Fell des Hengst. Es war vollkommen trocken. Entweder war Sasuke bereits seit Stunden zurück oder aber... „Er ist niemals ausgeritten.“ sagte Suigetsu zu sich. Aber warum sollte Sasuke lügen? Was hatte er zu verbergen? Kapitel 7: intrigue ------------------- Daqiao war mit einem Korb frisch gewaschener Kleidung im Arm gerade wieder auf den Weg zu Sakuras Gemächern. Die junge Frau war in Eile. Obwohl die Sonne gerade erst aufgegangen war, so huschten hunderte Diener bereits seit Stunden durch den Palast und bereiteten alles für den anstehenden Tag vor. Plötzlich wurde sie grob am Arm gepackt und in einen dunklen Gang gezerrt. Noch bevor Daqiao einen Laut von sich geben konnte, legte sich eine Hand über ihren Mund. „Sei leise.“ brummte Sasuke. Daqiao riss die Augen auf. Der Kommandant? „Hältst du den Mund?“ fragte der Uchiha. Sie nickte. „Gut.“ Sasuke zog seine Hand zurück. „Was fällt euch ein?“ fauchte die Dienerin dennoch. Sasuke murrte genervt und legte eine kleine Dose in den Korb. „Sorge unbemerkt dafür, dass Sakura täglich eine Messerspitze davon zu sich nimmt.“ erklärte er mit leiser Stimme. „Weiß Lord Dong Zhuo davon?“ fragte Daqiao. „Mein Ziehvater braucht keine weiteren Nachkommen.“ gab der Angesprochene zurück. Daqiao senkte ihren Blick und versteckte die Dose etwas unter der Wäsche. Ging es hier wirklich allein um Dong Zhuo? So ganz konnte sie es nicht glauben. „Ich muss nun wirklich gehen. Meine Herrin wartet sicherlich schon auf mich.“ sagte die schwarzhaarige. Sasuke trat einen Schritt zurück. „Zu niemanden ein Wort!“ mahnte er. „Ich würde dich nur ungern töten wollen. Immerhin scheint Sakura dich zu mögen.“ Daqiao schluckte schwer und schlüpfte schnell an Sasuke vorbei, ehe sie auch schon hinter einer Ecke verschwand. Sasuke dagegen atmete hörbar aus und lehnte seine Stirn gegen die Wand. Ein Kind wäre Sakuras Todesurteil gewesen. Dabei war es vollkommen egal, ob Sasuke oder Dong Zhuo der Vater gewesen wäre. Zu viele Feinde hatten sich mittlerweile schon um den Kanzler versammelt und sollte Dong Zhuo untergehen, so würde Sakura dasselbe widerfahren. Doch dieses Schicksal wollte Sasuke ihr ersparen. Du wirst zu ihm zurückkehren. Zu jenen Mann, dem dein Herz gehört und du wirst all das vergessen. „Ich freue mich, dass ihr dem Treffen zugestimmt habt, ehrenwerte Lady Sakura.“ Wang Yun senkte den Kopf. „Sparen wir uns die netten Worte und sprechen ganz offen miteinander.“ gab Sakura zurück. Wang Yun wirkte etwas irritiert. Er hatte solch eine direkte Aussage nicht erwartet. „Aber lasst mich vorher klarstellen, dass es mir lediglich um das Wohl unseres Kaisers geht.“ sagte der Beamte. „Und wie ist das Befinden unseres Kaisers in diesen Tagen?“ fragte sie. „Er kann sich nicht als Sohn des Himmels behaupten, da ihm Dong Zhou den Weg versperrt. Ein Hindernis, welches entfernt werden muss.“ Sakura hob eine Augenbraue. „Ihr seid sehr direkt. Habt ihr keine Angst, dass ich unserem Lord davon erzähle?“ bemerkte die Haruno. „Nein. Immerhin sehe ich viel von eurem Vater in euch.“ meinte der Angesprochene. „Mein Vater gilt mittlerweile als Verräter.“ lächelte Sakura schwach. „Selbst jetzt ist euer Vater dem Kaiser treu ergeben und plant bereits eine Rebellion gegen Dong Zhuo.“ berichtete Wang Yun. Sakuras Augen weiteten sich. Ihr Vater hatte bereits Schritte zur Stürzung von Dong Zhuo eingeleitet? „Doch dafür muss der Kommandant die Hauptstadt verlassen und sich in den Norden begeben.“ „Ich verstehe.“ nickte Sakura. Solange Sasuke in der Hauptstadt war, wäre ein Angriff zu riskant. Es lag nun an ihr den Plan ihres Vaters fortzuführen. „Aber warum in den Norden?“ wollte sie wissen. „Es gibt dort Unruhen, die bekämpft werden müssen. Jedoch scheint Dong Zhuo den Ernst noch nicht erkannt zu haben und weigert sich Truppen dorthin zu entsenden.“ antwortete der Mann. „Nun soll ich ihn umstimmen?“ Wang Yun nickte. „Ich verlange viel von euch, aber nur so kann die Ordnung im Palast wieder hergestellt werden.“ Die junge Frau blickte nach draußen. Es war eine weite Reise von der Hauptstadt in den Norden. Obwohl der Sommer gerade erst angebrochen war, so rannte Sakura bereits die Zeit davon. Sie kannte sich mit Kriegsführung nicht aus. Wie sollte sie Dong Zhuo also von diesem Vorhaben überzeugen? „Warum machen wir uns Sasuke nicht zu Nutze? Wenn wir ihn überzeugen Dong Zhuo zu verraten, wäre uns ein Sieg gewiss.“ Konnte Sasuke ihnen nicht doch helfen? „Man kann diesen Mann nicht trauen. Er hat die komplette Kaiserfamilie getötet und uns würde dasselbe Schicksal widerfahren!“ zischte Wang Yun. Sakura stockte. Das hörte sie zum ersten Mal. Es war Sasuke persönlich, der den Kaiser und seine Familie tötete? War er für Dong Zhuo wirklich soweit gegangen? Ihr Herz begann zu rasen. Natürlich. Nicht ohne Grund war der Uchiha im ganzen Land gefürchtet. Doch hatte auch er einen Schwachpunkt. „Suigetsu!“ Dong Bai stieß die Tür auf und betrat das Zimmer des Generals. Aus einer Ecke ertönte lautes Gekicher. Die junge Dong zog die Augenbrauen zusammen. „Ich habe mehrmals nach dir rufen lassen.“ schnauzte sie, als sie das Bett erreichte. Jedoch geschah dies zu einem äußerst ungünstigen Moment. Suigetsu hatte es sich mit zwei Konkubinen gemütlich gemacht. Also Dong Bai jedoch vor ihnen auftauchte, bedeckten die Frauen ihre nackten Körper schnell mit einer Decke. „Wie ihr seht haben mich wichtige Angelegenheiten aufgehalten.“ erklärte der Hōzuki grinsend und stieg aus dem Bett. Er griff nach seiner Hose und zog sich diese an. „Wie kann ich der Lady dienen?“ fragte der daraufhin. „Es geht um Sasuke.“ begann die Angesprochene, weshalb sich Suigetsu seufzend durch die Haare fuhr. „Um wen auch sonst.“ murmelte er. Suigetsu drehte sich zu den Konkubinen um und gab ihnen ein Zeichen, dass sie gehen sollten. „Hat er etwas angestellt?“ erkundigte sich der junge Mann. „Diese Frauen, waren dies nicht Sasukes Konkubinen?“ fragte Dong Bai im selben Moment. „Ist das ein Verbrechen?“ brummte Suigetsu genervt. „Nein. Es ist nur ungewöhnlich...“ säuselte sie. „Wartet. Ihr habt mich aus den Armen dieser reizenden Armen gerissen, weil Sasuke offenbar beschlossen hat enthaltsam zu leben?“ platzte es aus Suigetsu. „So ist das nicht. Er ist gestern nicht in seine Gemächer zurückgekehrt.“ knurrte Dong Bai und pustete die Wangen auf. „Hört zu. Ich habe keine Ahnung was Sasuke plant, oder was seine Beweggründe für seine Entscheidungen sind.“ meinte Suigetsu. Trotzdem wirkte der Mann nachdenklich. Er wusste ja, dass Sasuke seinen Ausritt nur vorgetäuscht hatte. Wo war er also die letzte Nacht? Hatte sich der Uchiha im Palast etwa eine Geliebte gesucht? Dong Bai wandte sich ab. „Es gibt Regeln und diese Regeln gelten auch für unseren Kommandanten.“ fauchte sie und verließ ohne ein weiteres Wort Suigetsus Gemächer. Dieser sah ihr verwundert nach. Sasukes Stirn lag in Falten, während er den Bericht in seiner Hand studierte. Täglich verbrachte er viele Stunden an seinem Schreibtisch und erkundigte sich über die Geschehnisse im Feuerreich. Sein besonderes Interesse galt dem Südosten des Landes. Genauer gesagt der dort herrschenden Familie: den Uzumakis. Erstaunlicherweise gab es in ihrem Territorium kein Anzeichen von Truppenbewegungen. „Ungewöhnlich.“ flüsterte Sasuke, denn auch Mitsuhide verhielt sich ruhig. Fürchteten sie Sasuke und seine Armee etwa so sehr, dass sie keinen Angriff wagten? Oder steckte etwas anderes dahinter? Leise seufzend fasste sich der junge Mann an die Stirn. Wie sollte er nun vorgehen? Der Norden lehnte sich immer mehr gegen Dong Zhuo auf und war eine wachsende Gefahr. Doch durfte man Minato ebenfalls nicht unterschätzen. Unter seinem Befehl standen zehntausende, gut ausgebildete Soldaten und zusammen mit Mitsuhides raffiniertem Verstand konnten sie Dong Zhuo ebenfalls große Probleme bereiten. Ob er noch einmal mit Dong Zhuo darüber sprechen sollte? Immerhin musste eine Entscheidung getroffen werden und das baldmöglichst. Sasuke griff nach einigen Schriftrollen und verließ seine Gemächer, um Dong Zhuo aufzusuchen. Weit kam er jedoch nicht. Eine Hand schlug gegen seine Schulter und Suigetsu tauchte neben Sasuke auf. „Guten Morgen, Kommandant.“ begrüßte er den Uchiha. „Du bist schon wach?“ bemerkte dieser. „Die Nervensäge stand plötzlich vor meinem Bett.“ gab der Angesprochene zurück. Sasuke blieb stehen. Dong Bai?! „Was wollte sie?“ fragte er überrascht. „Wissen, wo du vergangene Nacht warst.“ erklärte Suigetsu und drehte sich zu Sasuke um. Der Hōzuki grinste leicht. „Wo wir gerade schon beim Thema sind. Wie war dein Ausritt?“ begann Suigetsu. Sasuke wurde misstrauisch und zog die Augenbrauen zusammen. Wollte er die Wahrheit hören? Nein. Suigetsu konnte es nicht wissen. „Konntest du deine Gedanken ordnen?“ fuhr der junge Mann fort. „Ja...Ja, teilweise.“ räusperte sich sein Kamerad. Das Grinsen auf Suigetsus Lippen wurde breiter. „Gut.“ Er entschied sich jedoch, nicht weiter nachzubohren. „Bist du auf dem Weg zu unseren Gönner?“ wollte er nun wissen. „Wie viele Spitznamen willst du dir noch für ihn überlegen?“ Sasuke setzte sich wieder in Bewegung. „So viele mir einfallen, bis du genug von ihm hast und ihn tötest.“ Sasuke hat so, als hätte er Suigetsu nicht gehört und ging unbeirrt weiter. Was wollte Suigetsu mit solchen Aussagen bezwecken? Es war kein Geheimnis, dass der Hōzuki nur Sasuke treu ergeben war und nicht viel von Dong Zhuo hielt. Sollte Sasuke also jemals beschließen Dong Zhuo zu verraten, dann würde Suigetsu ihm ohne zu zögern folgen. Sasuke hingegen war nur sich selbst treu – eine tickende Zeitbombe. Kurz darauf stürmte der schwarzhaarige in das Arbeitszimmer seines Ziehvaters. Doch war dieser nicht allein. Sakura schenkte gerade Tee in zwei Tassen und hob zuerst ihren Blick. „Kommandant.“ nickte sie. „Ich muss dringend mit dir sprechen.“ Sasuke blickte zu Dong Zhuo, blendete Sakuras Anwesenheit vollkommen aus. „Kann das nicht warten?“ schnaufte der Angesprochene. Er wollte sich viel mehr Sakura widmen. „Ich fürchte nicht.“ murrte Sasuke und warf die Schriftrollen auf den Tisch. „Mein bescheidenes Geschenk könnte schon bald böse Folgen nach sich ziehen.“ sagte er dabei. Murrend griff Dong Zhuo nach einem der Dokumente und las sich den Bericht durch. Sakura hingegen hatte Sasuke fest ins Visier gefasst. Welche Informationen hatte Sasuke erhalten, die ihn so zur Eile trieben? Dong Zhuo zog die Augenbrauen zusammen. Es gab keine Beweise für Sasukes Theorie. Die Bedrohung im Norden schien allerdings durchaus real zu sein. „Minato wäre dumm uns anzugreifen und damit Sakuras Leben zu gefährden.“ „Aber ihr würdet mich doch sicherlich beschützen, oder etwa nicht?“ schnurrte die Haruno und schmiegte sich nah an den Kanzler. „Natürlich. Ich würde niemanden in deine Nähe lassen.“ gab dieser zurück. „Wartet damit bis ich weg bin.“ brummte Sasuke. „Du kannst jederzeit gehen!“ meinte Dong Zhuo. Sasuke biss wütend die Zähne zusammen. „Dann darf ich die Verteidigung der Hauptstadt in deine Hände legen, sollte die Armee deines Ehemannes hier einmarschieren, Prinzessin?“ zischte er dabei. „Ich habe keinen Ehemann. Es wird demnach auch keine solche Armee angreifen.“ erklärte Sakura. Während Dong Zhuo in lautes Gelächter ausbrach, wandte Sasuke sich kopfschüttelnd ab und verließ das Zimmer. Erst als die Türen geschlossen wurden, atmete Sasuke hörbar aus. „Ob sie eine Schwester hat?“ Suigetsu lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und hatte das Gespräch belauscht. „Einzelkind.“ murrte der Uchiha sofort. „Ihr seid wie immer gut informiert, Kommandant.“ Suigetsu merkte jedoch schnell, dass Sasuke nicht zum Scherzen aufgelegt war. „Lass deine Wut nicht an ihr aus. Sie versucht, genau wie wir, in dieser Welt zu überleben.“ murmelte der General und ließ Sasuke allein. „Ich weiß...“ seufzte Sasuke. Er wusste es nur zu gut. Sakura sah Sasuke nach. Die junge Frau wirkte betrübt. Wo kam diese Distanz zwischen ihnen so plötzlich her? Wie es schien nahm Sasuke seine Aufgaben als Kommandant sehr ernst. Wie konnte sich Sasuke offenbar so leicht gegen den Kaiser stellen, aber einem Mann wie Dong Zhuo war er so treu ergeben? „Verschwende deine Gedanken nicht an Sasuke. Er wird tun, was ich ihm sage.“ ertönte Dong Zhuos Stimme. „Er ist euer Sohn. Sorgt ihr euch etwa nicht um ihn?“ gab die Angesprochene zurück. „In erster Linie ist er mein Soldat und als solcher hat er seinem Herrn zu gehorchen.“ betonte der Tyrann. „Natürlich.“ nickte Sakura. War dies die Information, die sie benötigte, um das vermeintliche Band zwischen Vater und Sohn zu brechen? Dong Zhuo sah ihn Sasuke nur einen Soldaten, der blind den Befehlen seines Herren folgte. Das war ihre Chance. Jetzt musste sie diesen kleinen Funken des Misstrauens – den es sicherlich bereits in Sasuke gab – nur noch entzünden. Und schon bald sollte ein gewaltiges Feuer die Hauptstadt und den Kaiserpalast verschlingen... Als Sasuke nach einem langen Tag in seine Gemächer zurückkehrte merkte er sofort, dass etwas anders war. Ein süßlicher Geruch lag in der Luft und ein Lächeln huschte auf Sasukes Lippen. Zielsicher steuerte er sein Bett an. Dort wartete doch tatsächlich Sakura auf ihn. „Will ich wissen, wie du in meine Gemächer gelangen konntest?“ fragte der Uchiha und blieb vor Sakura stehen. „Vielleicht habe ich es mir von dir abgeschaut.“ gab diese zurück. „Aber sei vorsichtig. Diese Gänge werden regelmäßig von Eunuchen durchsucht.“ mahnte Sasuke. „Verstanden.“ lächelte Sakura sanft. Er hatte ihr es nicht verboten. Sie durfte demnach wiederkommen. Das allein reichte hier. „Ich wollte mich für meine Aussage von heute entschuldigen.“ Sakura stand auf. „Ich habe nicht das Recht so mit dir zu sprechen, denn vom Krieg verstehe ich nichts. Es tut mir aufrichtig leid!“ fuhr die rosahaarige fort und senkte dabei ihren Blick. Doch als sie an Sasuke vorbeigehen wollte, griff er nach ihrer Hand. „...Es waren nicht deine Worte, die mich wütend gemacht haben.“ gestand er. Sakura blinzelte irritiert. „Gib ihm nicht mehr, als du ohnehin schon musst.“ verdeutlichte Sasuke seine Worte. „Mein Leben liegt in den Händen von Lord Dong Zhuo. Wenn ihm auch nur eine Kleinigkeit an mir missfällt, könnte das mein Ende bedeuten.“ meinte Sakura. „Niemand wird dir etwas antun. Auch nicht Dong Zhuo!“ erklärte Sasuke. „Aber Lord Dong Zhuo ist dein Vater...-“ „Ziehvater.“ korrigierte Sasuke die Haruno. „...dein Ziehvater.“ wiederholte Sakura seine Worte. „Und du glaubst wirklich, dass mich das stoppen würde?“ fragte Sasuke und drückte ihren Handrücken sanft gegen seine Lippen. Verrat war für Sasuke nichts neues. Sakura setzte zum Sprechen an, aber ihr blieben die Worte im Halse stecken. Sie konnte Sasuke noch nicht bitten Dong Zhuo zu verraten. Es war noch zu früh. Im nächsten Moment zog Sasuke sie dicht an seine Brust. Instinktiv legte Sakura ihre Arme um seinen Oberkörper. „Aber ich kann auch nicht zulassen, dass dein Vater in die Hauptstadt einmarschiert. Das verstehst du doch, oder?“ flüsterte Sasuke gegen ihren Haaransatz. Sakura schwieg und vergrub ihr Gesicht nur weiter in seiner Brust. „Beantworte mir nur eine Frage...“ hauchte Sasuke nach einer Weile. „Wenn...ich dich freilasse, wirst du dann auch gehen?“ Sakura stockte. Warum wollte er das ausgerechnet jetzt wissen? Wollte Sasuke, dass sie sich zwischen ihm und ihrem Vater entschied? Es verstrichen einige Sekunden, ehe Sakura antwortete. „Ja! Ich würde gehen...“ Nichts wünsche ich mir mehr. „Merk dir diese Antwort gut.“ einige Wochen später Dong Bai zog ihre Augenbrauen zusammen, während sie ihren Blick über das Schriftrolle in ihrer Hand schweifen ließ. „Merkwürdig.“ Ihre Stirn legte sich in Falten. „Ihr wirkt nicht zufrieden.“ sagte Hua Xiong – Leibwächter von Dong Bai. „Was du nicht sagst.“ murrte Dong Bai und warf die Schriftrolle beiseite, ehe sie aufstand. „Wo ist mein Großvater?“ wollte sie wissen, während sie an Hua Xiong vorbeiging. „In seinem Arbeitszimmer nehme ich an.“ antwortete Hua Xiong und folgte seiner Herrin. Im Arbeitszimmer von Dong Zhuo angekommen, trat Dong Bai ohne sich vorher anzukündigen ein und steuerte direkt den Schreibtisch ihres Großvater an. „Was führt dich zu mir?“ Dong Zhuo wirkte keineswegs verärgert über das unangekündigte Auftauchen seiner Enkelin. „Es geht um dein Spielzeug.“ begann Dong Bai. „Du meinst Sakura?“ wollte Dong Zhuo wissen. „Offenbar hat sie sich bereits mehrmals mit Wang Yun getroffen.“ antwortete die silberhaarige. „Und das verärgert dich?“ Dong Zhuo hob eine Augenbraue. „Jeder im Palast weiß, dass Wang Yun ein treuer Diener des letzten Kaisers und Freund von diesem Mitsuhide war. Findest du es also nicht merkwürdig, dass er nun die Gegenwart von Mitsuhides Tochter sucht?“ bohrte Dong Bai weiter. Seufzend legte Dong Zhuo den Pinsel beiseite. Woher hatte Dong Bai überhaupt diese Informationen? Ließ sie etwa Sakura beschatten? Falls ja, warum wusste Dong Zhuo nichts von diesen angeblichen Treffen zwischen Sakura und Wang Yun? Immerhin sollten doch Sasukes Männer ein Auge auf die schöne Haruno haben. „Und was möchtest du Sakura nun unterstellen?“ Es war kein Geheimnis, das Dong Bai eine gewisses Abneigung Sakura gegenüber hatte. Doch war es für Dong Zhuo lediglich das trotzige Verhalten einer Jugendlichen gewesen, mehr nicht. „Man kann ihr nicht trauen! Sie ist genau so hinterlistig wie ihr Vater.“ gab die Angesprochene zurück. Dong Zhuos Mund verzog sich zu einem Lächeln. „Welches Interesse könnte meine Enkelin nur an der Frau haben, mit der ich das Bett teile?“ lachte der Tyrann. „So ist das nicht.“ knurrte Dong Bai. „Es gibt keinen Grund zu Sorge. Sakura stellt keine Gefahr dar – für keinen von uns.“ Dong Zhuo griff wieder nach seinem Pinsel. Dong Bai pustete die Wangen auf. Er nahm sie nicht ernst! „Und ich würde es sehr begrüßen, wenn du Sakura in Ruhe lässt.“ betonte Dong Zhuo. „Es gibt im Palast sicherlich eine andere Person, der du deine Aufmerksamkeit widmen kannst.“ Diese Worte ließen Dong Bai hellhörig werden. Eine andere Person. Meinte ihr Großvater etwa...? Ein breites Grinsen zierte ihr schmales Gesicht. Eine ausgezeichnete Idee! „Ich soll was?“ Sasuke machte ein verdutztes Gesicht. Er musste sich verhört haben! „Du hast mich richtig verstanden. Ich möchte, dass du von nun an meinen Teil des Palastes überwachst.“ wiederholte Dong Bai ihre Worte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ein großzügiges Angebot.“ spottete Sasuke. „Jedoch habe ich nichts getan, um solch eine Ehre zu verdienen.“ fuhr er lachend fort. „Außerdem hast du eine persönliche Leibwache!“ Wie kam sie überhaupt so plötzlich auf diesen Unsinn? „Weiß mein Großvater, dass du deine Nächte kaum noch in deinem eigenen Bett verbringst?“ fragte die junge Dong. Sasukes Gesichtsausdruck blieb unverändert. Er wusste, dass Dong Bai ihm seit Wochen nach spionierte. „Soll ich dich von nun an auf meine nächtlichen Ausflüge mitnehmen?“ kam seine Gegenfrage. „Willst du mir etwa dabei zusehen?“ Sein Gesicht tauchte vor dem ihren auf. Dong Bai wich mit roten Wangen zurück. Hatte dieser Mann denn gar kein Schamgefühl? Wie konnte er ihr nur so eine Frage stellen? „Was fällt dir ein?“ fauchte sie daraufhin. „Kümmere dich um deine Angelegenheiten und lass mich gefälligst in Ruhe, kapiert?“ knurrte der Uchiha. Dong Bais Neugier durfte man nicht unterschätzen. Aber solange sie keine Verbindung zwischen Sasuke und Sakura sah, war ihr kleines Geheimnis nicht in Gefahr. „Und falls du deine Meinung doch noch ändern solltest: mein Angebot steht.“ schmunzelte Sasuke und ging. Als Sasuke kurz darauf den Palastgarten betrat schienen ihm die letzten Strahlen der untergehenden Sonne ins Gesicht. Immer mehr Augen richteten sich auf ihn. Was sollte er nur tun? Sich von Sakura abwenden konnte er nicht mehr – dafür war es bereits zu spät... „Geht nicht zu nah ans Wasser, Herrin! Ihr könntet hineinfallen.“ Sasuke folgte der besorgten Stimme und entdeckte Sakura, die zusammen mit Daqiao durch den Garten spazierte. Doch offenbar galt Sakuras ganze Aufmerksamkeit dem gewaltigen Teich, welcher sich in der Mitte der Gartenanlage befand. Das Wasser war bedeckt mit blauen Lotosblumen – eine speziell für den Kaiser gezüchtete Art. „Keine Sorge. Ich möchte mir nur die Blüten ansehen.“ sagte Sakura und trat etwas näher heran. Noch nie hatte sie so ein klares blau gesehen. Nicht einmal Narutos Augen konnten mit dieser Schönheit mithalten. Sakura unterdrückte ein Seufzen und richtete sich wieder auf. Erst jetzt bemerkte sie Sasuke. Ihr Blick veränderte sich – wurde noch nachdenklicher. Seine Gestalt war so düster. Nichts in der Natur wollte mit dem Krieger verglichen werden. Dabei hatte Sasuke durchaus eine sanfte und liebenswerte Seite. Doch kaum hatten sich ihre Blicke getroffen, verschwand Sasuke zurück in den Palast. Sakura legte den Kopf leicht schief. Etwas an seinem Blick war ihr missfallen. Er wirkte beunruhigt. Den Auslöser erkannte die rosahaarige sogleich in Dong Bai, die nun an Sasukes Stelle im Garten stand und Sakura überlegen angrinste. „Wir sollten gehen.“ meinte Sakura zu Daqiao. Jedoch wurde es plötzlich unruhig. Alle um Sakura herum begannen zu tuscheln. „Was geht hier vor sich?“ fragte die junge Frau. „Ich weiß es nicht.“ antwortete Daqiao. Im selben Moment näherte sich ein Eunuch den Frauen. Rief Dong Zhuo etwa nach Sakura? „Der Kommandant hat sich für heute Nacht eine Frau ausgesucht.“ berichtete der Eunuch. „Und? Was interessiert mich das?“ gab Sakura zurück. „Er wünscht sich Lady Daqiao.“ erklärte der Mann weiter. „Was?“ Sakura riss die Augen auf. „Offenbar hat der Kommandant vergessen, dass Lady Daqiao keine Konkubine ist.“ „Er erwartet sie in einer Stunde in seinen Gemächern.“ Mehr sagte der Mann nicht. Sakuras Blick wanderte an dem Eunuchen vorbei. Ihre grünen Augen suchten nach Dong Bai, doch war diese verschwunden. Was ging hier vor sich? Dieser Befehl konnte unmöglich von Sasuke stammen. „Herrin?“ Die zittrige Stimme von Daqiao trat in ihr Ohr und riss Sakura aus ihren Gedanken. Sie musste handeln? Allerdings hatte Sakura allein keine Macht im Palast. Sie brauchte also die Hilfe von Dong Zhuo! Kapitel 8: doubt ---------------- Nach einem wohltuenden Bad kehrte Sasuke in seiner Gemächer zurück. Draußen war es dunkel geworden, weshalb die Diener bereits einige Öllampen angezündet hatten. Mit einem Becher Wein in der Hand setzte sich der junge Mann an seinen Schreibtisch, um die neuesten Berichte zu studieren. Er war in den vergangenen Wochen nicht untätig geblieben und hatte seine Späher in jede Provinz des Landes geschickt. Seinem wachsamen Auge entging demnach nichts! Nicht einmal ein leises Flüstern innerhalb der Palastmauern. Doch plötzlich näherten sich Schritte und die Tür wurde aufgestoßen. Gefolgt von Dong Bai traten zwei Soldaten in den Raum. Sasuke erhob sich. „Was willst du hier?“ brummte er genervt. „Dein Angebot annehmen.“ antwortete Dong Bai. Sasuke zog die Augenbrauen zusammen ehe er Daqiao entdeckte, die von einem dritten Soldaten festgehalten wurde. „Lasst sie gehen.“ befahl der Kommandant. „Sie werden dir nicht gehorchen. Diese Soldaten unterstehen meinem Befehl.“ lachte die junge Dong. „Also gut.“ seufzte Sasuke. „Was muss ich tun, damit du mich in Ruhe lässt?“ fragte er. „Deinen Worten Taten folgen lassen.“ gab die Angesprochene zurück. Sasukes Augen wanderten zu Daqiao. Sie zitterte am ganzen Körper. Aber warum sie? Was hatte Dong Bai zu diesen Schritt veranlasst? „Zieh dich aus!“ erklang ihre Stimme. „Das ist doch Schwachsinn.“ zischte Sasuke und wollte sich wieder setzten. „Gut, ich kann dich ja nicht zwischen.“ Ding Bai drehte sich ihren Soldaten zu. „Bringt sie in den Kerker.“ „Nein!“ Daqiao fiel auf die Knie. „Ich werde alles tun, was ihr von mir verlangt.“ versicherte sie. Obwohl sie ihrer Herrin vertraute, so konnte Daqiao nicht wissen, ob Sakura es rechtzeitig schaffte sie zu befreien. „Es liegt alleine an Sasuke.“ Dong Bai blickte zum Uchiha. „Ich kann leider nichts weiter für dich tun.“ Sasuke biss die Zähne zusammen, während sich seine Hand zur Faust ballte. Er konnte sich nicht gegen Dong Bai stellen, so sehr er sie auch verabscheute. Weigerte er sich, gefährdete er damit das Leben von Daqiao. Noch nie hatte ein Gefangener den Kerker jemals wieder verlassen. Dafür wurde gesorgt. Als Sasuke nun also vor Daqiao auftauchte und sie zu seinem Bett zerrte, zierte ein zufriedenes Grinsen das Gesicht von Dong Bai. „Der mächtige Sasuke Uchiha folgt meinen Befehlen.“ sagte sie zu sich. Nichts befriedigte das junge Mädchen mehr, als dieser Moment von Sasukes Unterwerfung. „Dong Bai.“ Sasukes Stimme ließ sie aus ihren Gedanken schrecken. Ihre Blicke trafen sofort aufeinander. „Ich werde dir niemals geben wonach du dich sehnst. Nicht in tausend Jahren.“ betonte er. Jedoch blieben Dong Bais Gesichtszüge unverändert. Ihr war lange bewusste gewesen, dass Sasuke sich niemals freiwillig für sie entschieden hätte. Trotzdem war er alles, was sie begehrte... „Tu es endlich.“ Sasuke atmete hörbar aus und zog sich das Oberteil aus, ehe er sich über Daqiao beugte. Ihre Haut war ganz kalt. Die Angst stand ihr in ihre dunklen Augen geschrieben. „Ohne euch wäre diese Familie niemals so mächtig geworden.“ wisperte Daqiao. „Hätte ich es nicht getan wäre jemand anderes an meiner Stelle.“ Als Sasuke sich Dong Zhuo anschloss, war dessen Weg zur absoluten Macht bereits geebnet. „Aber du hättest ihn stoppen können!“ Darum war Sasuke so gefürchtet. Weil niemand dem Uchiha trauen konnte. Immerhin war es für ihn nichts ungewöhnliches seinen Herrn zu verraten. Nur was hielt ihn dieses Mal davon ab? „Fangt endlich an.“ maulte Dong Bai. „Es tut mir aufrichtig leid.“ flüsterte Sasuke und schob Daqiaos Kleid nach oben. Sasuke wollte das ganze schnellstmöglich hinter sich bringen. „Du kannst aufhören, Sasuke.“ Suigetsu näherte sich. „Wie kannst du es wagen Befehle zu erteilen?“ fauchte Dong Bai. „Lord Dong Zhuo schickt mich. Dieser Wahnsinn soll aufhören.“ meinte Suigetsu und blickte zu Sasuke. Der Uchiha war sofort aus dem Bett gestiegen und zog sich gerade wieder sein Oberteil an. Er konnte kaum glauben, dass Dong Zhuo dies tatsächlich befohlen hatte. Es sei denn... Sasuke riss seine Augen auf. Sakura! Sie musste bei Dong Zhuo gewesen sein. „Diese Hexe!“ Aus Wut warf Dong Bai eine nahestehende Laterne um. „Ich will sofort zu meinem Großvater!“ schrie das Mädchen aufgebracht. „Später. Er ist gerade beschäftigt.“ Suigetsu blickte der hinausstürmenden Dong Bai kurz nach, ehe er zu Daqiao eilte. „Beruhige dich.“ Er legte ihr eine Decke um die Schultern. „Das ist alles, worum ich euch jemals bitten werde. Verschont sie, mein geliebter Herr.“ Sakura fiel auf die Knie und senkte voller Demut ihren Kopf. „Dong Bai ist meine Enkelin. Warum sollte ich dich vorziehen?“ fragte Dong Zhuo. Zwar hatte auch ihn das Vorgehen von Dong Bai etwas beunruhigt. Immerhin drängte sie Sasuke damit in eine Ecke und der Kanzler fürchtete sich vor der möglichen Reaktion seines Ziehsohnes. Andererseits war Dong Zhuo sich sicher, dass ein Verrat von Sasuke ausgeschlossen war. Wo sollte er denn hin? Niemand hätte den herrenlosen Krieger aufgenommen. Aber Sasuke war nicht die einzige Gefahr im Palast. Sakuras Blick durchbohrte Dong Zhuo und der flehende Ausdruck ihrer Augen erweichte selbst das kälteste Herz. Sakura ging es allein um das Wohl von Daqiao! Dafür nahm sie es auch in Kauf vor ihrem größten Feind zu knien. „Verschont Daqiao und ich werde euch auf ewig treu dienen. Stoppt diesen Wahnsinn und ich werde euch gehören. Meinen Körper, meinen Geist und mein Herz lege ich euch zu Füßen.“ betonte Sakura und senkte erneut ihren Kopf. Dong Zhuo stand auf und ging die Stufen hinab, bevor er das Kinn der jungen Frau anhob. „Ich nehme dich beim Wort.“ sagte er. „Dieses eine Mal werde ich eingreifen.“ In seinen Worten lag keinerlei Mitgefühl. Jedoch war er Sakuras einzige Chance. Immerhin hatte sie den Qiao Schwestern versprochen, dass sie eines Tages zu ihren Familien zurückkehren konnten. Und dieses Versprechen galt es zu halten – egal was Sakura dafür auch tun musste! „Ihr seid zu gütig, Lord Dong Zhuo.“ Sasuke blickte derweilen noch immer zur Tür. Sakura. Dong Zhuo tat nichts ohne dafür eine Gegenleistung zu verlangen. Was hatte er also verlangt, um einen Befehl gegen seine über alles geliebte Enkelin zu erteilen? Du kannst sie nicht alle retten, Sakura... „Sasuke?“ ertönte Suigetsus Stimme. Was sollten sie nun tun? Kopfschüttelnd drehte Sasuke sich zum Hōzuki um. „Bring sie in ihr Zimmer. Ich kümmere mich um den Rest und zu niemandem ein Wort!“ murrte der Kommandant. „Zu Befehl, Kommandant.“ Suigetsu nickte leicht und verließ zusammen mit Daqiao den Raum. „Dafür werdet ihr alle bezahlen!!“ Wutentbrannt warf Sasuke seinen Schreibtisch quer durch das Zimmer. Sasuke hatte geglaubt seine Vergangenheit als Sklave hinter sich gelassen zu haben. Doch jeder seiner Herren hatte den jungen Mann nie als etwas anderes akzeptiert. Für einen Moment dachte Sasuke wirklich, dass Dong Zhuo anders war. Immerhin hatte er ihn als seinen Sohn adoptiert und ihm den Rang des Kommandanten gegeben. Sasuke blickte auf seine Hände herab. Die Ketten waren zwar fort, doch er war noch immer gefangen. Ohne Dong Zhuo war er ein niemand. Dieser Vorfall legte sich wie ein dunkler Schatten über den Kaiserpalast. Hunderte Stimmen tuschelten über das Geschehene und innerhalb weniger Stunden waren bereits unzählige Gerüchte entstanden. Angeblich hatte Sasuke seine Gemächer aus Wut auf Dong Zhuo verwüstet, während Dong Zhuo einige Gelehrte zu sich riefen ließ um einen passenden Termin für eine Heirat zu finden. Mehrere Dienerinnen wurden tot in ihren Zimmern gefunden. Sie hatten sich mit einem Seidentuch erhängt. Andere behauptetet, sie wurde getötet, da sie zu viel gesehen hatten. Die Wahrheit lag wohl irgendwo dazwischen... Elegant führte Sakura den Pinsel über das Blatt Papier. Seit ihrer Ankunft im Palast hielt die schöne Haruno ihre Gedanken in einem Tagebuch fest. Unzählige Einträge hatte sie bereits verfasst und es waren nur noch wenige freie Seiten übrig. Was würde sie wohl auf die letzte Seite schreiben? Anfangs hoffte Sakura, dass das Tagebuch mit ihrer Rettung endete. Doch diese Hoffnung hatte sie schon vor Wochen verworfen. Ihr war mittlerweile klar geworden, dass sie diesen Ort nicht mehr verlassen konnte. Alles sollte genau hier enden! Sakura wollte persönlich dafür sorgen, dass Dong Zhuo und seine Tyrannei untergingen. Doch plötzlich stoppte Sakura in ihrer Bewegung. „Wie lange willst du noch dort stehen bleiben?“ ertönte ihre Stimme. Sie hatte es bereits vor einigen Minuten bemerkt, dass noch jemand im Raum war. Sasukes Augen weiteten sich etwas und er wich leicht zurück. „Setz dich zu mir.“ Sakura drehte ihr Gesicht etwas in seine Richtung. Ihr Lächeln wirkte so warm, als wären die letzten Stunden nie geschehen. „Die Geschehnisse von heute lassen mich nicht schlafen...“ Sasuke nahm gegenüber von Sakura platz. „Mir geht es ebenso.“ nickte die Haruno. Sie hatte ihr Tagebuch beiseite gelegt und griff nach einer weiteren Teetasse, die sie Sasuke reichte. Sasuke räusperte sich. „Ich...-“ „Du musst nichts sagen!“ bemerkte Sakura und füllte seine Tasse mit etwas Tee. „Das würde ich aber gerne.“ betonte der junge Mann. Sakura stockte. Ihr wäre es lieber gewesen, hätte Sasuke geschwiegen. „Ich habe meine Macht überschätzt. Du hattest recht...damals bei unserer ersten Begegnung. Als du sagtest, ich sei ein niemand.“ meinte er. „Sasuke...“ Sakura setzte sich zu ihm. Er durfte jetzt nicht an seiner Vergangenheit zerbrechen! „Hast du bereits vergessen, dass Dong Zhuos Armee deinem Befehl unterstellt ist? Sie folgen deinen Befehlen.“ erklärte die Haruno. „Weil sie mich fürchten...“ murmelte Sasuke. „Nein. Weil du ihnen zeigst, dass ihre Herkunft nicht ihr Schicksal bestimmt.“ gab Sakura zurück und griff nach seinen Händen. „Du magst zwar als Sklave in dieses Land gekommen sein, aber nun bist du der wohl stärkste Krieger den diese Dynastie je gesehen hat!“ Sasuke sah Sakura in die Augen. „Trotzdem musstest du mich und deine Dienerin retten, weil ich nicht im Stande dazu war.“ bemerkte er. „Und das würde ich jederzeit wieder tun! Du etwa nicht?“ entgegnete die rosahaarige und verschränkte dabei ihre Finger mit seinen. „Jederzeit.“ bejahte Sasuke ihre Frage, ohne auch nur einen Moment darüber nachdenken zu müssen. Du hast keine Ahnung was ich alles für dich tun würde. Er lehnte seine Stirn gegen ihre. Sakura spürte, dass Sasukes Fassade zu bröckeln begann. Ihr Warten hatte sich gelohnt. Aber war sie bereit diesen Schritt zu gehen? In einem anderen Leben werde ich bei dir bleiben! Sakura drehte ihren Kopf leicht zur Seite und küsste Sasuke. Sasuke gab sich Sakuras Küssen sofort hin und verstärkte den Druck seiner Hände. Sakura sollte ihn spüren – seine Hingabe für sie wahrnehmen. „Rette mich...“ hauchte sie gegen seine Lippen. „Ich bin hier.“ flüsterte der Uchiha. „Dann lass uns von hier weggehen.“ flehte Sakura. Sasuke stoppte und suchte ihren Blick. Ihre Hände lösten sich. Was sie verlangte war unmöglich. Der Ausdruck in seinen Augen verriet Sakura bereits die Antwort. „Ich kann nicht...“ Warum wollte er ihr nicht folgen? Was hielt ihn an diesen Ort? „Dort draußen gibt es keinen Platz für mich!“ sagte Sasuke und stand auf. Sakura versuchte nicht ihn umzustimmen, noch ihn zu stoppen. „Es tut mir leid, Sakura.“ Sakura riss die Augen auf. Es war das erste Mal, dass Sasuke in ihrer gemeinsamen Muttersprache sprach. Er hatte seine Wurzeln also nicht vergessen. „Sasuke soll mir gehören. Mir allein!“ fauchte Dong Bai. Sie war mittlerweile vollkommen von diesem Gedanken besessen. „Schlag dir diesen Unsinn aus den Kopf.“ meinte Dong Zhuo und versuchte sich wieder auf seine Arbeit zu konzentrieren. Die zunehmende Besessenheit seiner Enkelin war dem Tyrann ein Dorn im Auge. Er hatte Sasuke nicht adoptiert, um diesen anschließend reich zu vermählen. Dong Bai schnaubte unzufrieden. Sie wollte unbedingt ihren Willen durchsetzen! „Du hast versprochen, dass ich ihn-...“ „Ich werde dich nicht mit dem Sohn eines Bauern verheiraten!“ betonte ihr Großvater mit strenger Stimme und schlug dabei mit der Faust auf den Tisch. „Hast du mich verstanden?“ Erschrocken wich die junge Dong einen Schritt zurück. Noch nie hatte ihre Großvater ihr gegenüber so die Stimme erhoben. „Wenn die Zeit gekommen ist gebe ich dir das ganze Land. Dann kannst du frei über Sasuke verfügen, aber bis dahin gehört er mir.“ sagte Dong Zhuo. „Wenn er mir seine Loyalität schwört, werde ich warten!“ entgegnete die Angesprochene. Dong Zhuo blickte an Dong Bai vorbei und fixierte Suigetsu. Der Hōzuki nickte leicht und machte sich auf den Weg. Es waren nur wenige Tage seit dem Vorfall in Sasukes Gemächern vergangen und Suigetsu war sich nicht sicher, ob Sasuke bereit für eine weitere Konfrontation mit Dong Bai war. Suigetsu seufzte. Warum schätzte Dong Bai nicht diejenigen, die ihr bereits treu waren? Sasuke trat aus dem Palast und blickte über den gewaltigen Vorhof. Der Kaiserpalast erinnerte durch seine massive Größe an eine eigene Stadt. Und obwohl tausende Personen innerhalb dieser Mauern lebte, wusste Sasuke zu jeder Zeit was vor sich ging. Ein Soldat trat neben den Uchiha. „Ein Bote hat sich soeben aus dem Palast geschlichen.“ berichtete er. Sasuke verengte die Augen. Offenbar beginnen sie nun zu handeln. „Sollen wir ihn aufhalten?“ wollte der Soldat wissen. „Nein. Lasst ihn gehen.“ Noch war es zu früh zu handeln. Sasuke sollte noch eine Weile im Schatten bleiben, ehe sich seine wahren Absichten zeigten. „Verstärkt die Wachen rund um den Palast und erstattet mir täglich Bericht.“ befahl der Kommandant und wollte gerade zurück nach drinnen gehen, als Suigetsu vor ihm stehen blieb. „Dong Zhuo schickt mich.“ begann er. „Willst du mir vorher noch die Waffen abnehmen?“ gab Sasuke zurück. „Es hätte dich schlimmer treffen können, also geh.“ meinte Suigetsu. Die Männer gingen aneinander vorbei und während Sasuke kurz darauf nicht mehr zu sehen war, blickte Suigetsu in den Himmel. „Soldat!“ rief der junge General. „Was hast du dem Kommandanten berichtet?“ fragte Suigetsu. „Wir haben einen Boten entdeckt, der den Palast verlassen hat. Jedoch konnten wir nicht feststellen wer ihn losgeschickt hat.“ erklärte der Mann. „Interessant.“ nickte Suigetsu. Die Dinge kommen nun also endlich ins rollen. dachte er sich. „Tut was der Kommandant befohlen hat und haltet die Augen offen. Wohl möglich befindet sich ein Verräter im Palast.“ Kakashi sprang von seinem Pferd und rannte in das Anwesen seines Herren. Hastig stieß er die Tür zu den privaten Gemächern von Mitsuhide aus. „Mein Herr.“ Kakashi fiel auf die Knie. „Eine Nachricht aus der Hauptstadt.“ schnaufte er außer Atem. Mitsuhide war sofort aufgestanden und eilte zu Kakashi. „Das bedeutet, dass Wang Yun mit Sakura gesprochen hat.“ meinte der Haruno, während er die Botschaft las. „Schickt sofort einen Boten zu Mitsuhide! Es wird Zeit unseren nächsten Zug zu machen.“ „Jawohl.“ nickte Kakashi und stürmte wieder hinaus. Die plötzliche Aufregung blieb von Mitsuhides Mutter nicht unbemerkt, die kurz darauf den Raum betrat. „Gibt es Neuigkeiten von Sakura?“ fragte Jiang Yingyue. „Ja. Sie ist wohlauf und wird uns aus dem Palast heraus unterstützen. Sakura wird also schon bald wieder nach Hause kommen.“ antwortete der Angesprochene. „Das hoffe ich sehr. Immerhin ist sie schon so viele Monate fort.“ bemerkte Jiang Yingyue. „Aber wird Sakura dieselbe sein wie vorher?“ fragte sie sich. Wird Sakura das Haus wieder mit ihrem warmen Lächeln erfüllen? Niemand hier wusste was Sakura bereits alles auf sich nehmen musste. Die vergangenen Monate waren nicht spurlos an der schönen Haruno vorbeigezogen. „Ich werde unsere Vorfahren um ihre Hilfe bitten.“ verkündete die ältere Dame daraufhin. „Sei unbesorgt, Mutter! Noch bevor das neue Jahr anbricht wirst du ein vereintes Land sehen.“ ertönte Mitsuhides Stimme. Jiang Yingyue musterte ihren Sohn. Sie glaubte seinen Worten. Mitsuhide hatte große Einfluss innerhalb des Kaiserpalastes und viele Minister standen auf seiner Seite. Jedoch war das Land mittlerweile so zerrüttet, dass eine friedliche Vereinigung kaum mehr möglich war. Trotzdem hielt Mitsuhide an seinen Idealen fest. Er wollte der Dynastie zu neuem Glanz verhelfen und das ohne großes Blutvergießen. Sie alle hoffen, dass durch Dong Zhuos Eliminierung eine Zeit des Friedens anbrechen würde. „Das ist ein Scherz, oder?“ hakte Sasuke vollkommen perplex nach. „Ich habe keine andere Wahl.“ betonte sein Ziehvater. „Willst du mir damit sagen, dass du dir von deiner Enkelin Befehle erteilen lässt?“ fauchte der Uchiha. „Wir sind eine Familie, Sasuke. Wenn wir unseren Zusammenhalt verlieren, werden wir angreifbar.“ erklärte Dong Zhuo. Sasuke fuhr sich seufzend durch die Haare. Dong Zhuo hatte recht. Der Feind könnte die Unruhen im Palast ausnutzen. „Aber muss dieser Schritt wirklich sein? Reicht es nicht, wenn die Dong Bais Leibwache befehlige?“ bohrte Sasuke erneut nach. Dong Zhuo ging einige Schritte auf Sasuke zu. „Nimm die Sache nicht all zu ernst. Nach dem Schwur deiner Loyalität wird sich nichts für dich ändern. Also tu was sie verlangt.“ verdeutlichte er seine Worte. „Sie wird mir Befehle erteilen.“ bemerkte Sasuke. „In erster Linie unterstehst du als Kommandant meinen Befehlen und das weiß Dong Bai auch.“ beschwichtigte Dong Zhuo. „Also gut. Ich tue es.“ stimmte der schwarzhaarige schlussendlich zu. Dong Zhuo legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Ich habe auch nichts anderes von dir erwartet, mein Sohn. Als Belohnung darfst du dir eine kaiserliche Konkubine aussuchen.“ „Danke...Vater...“ Sasuke senkte leicht seinen Kopf. Er beugte sich, wieder einmal. „Nun muss ich aber los. Ich habe noch ein Geschenk für Sakura.“ verkündete der Tyrann. „Wie viele Edelsteine willst du ihr noch geben?“ Regelmäßig bediente Dong Zhuo sich an den Schätzen der Kaiserfamilie, um diese Sakura zu schenken. „Keine Edelsteine, ich gebe ihr einen eigenen Palast.“ korrigierte Dong Zhuo seinen Ziehsohn. Sasuke hob eine Augenbraue. „Einen Palast?“ wiederholte er verwundert. Neben dem Hauptpalast – welcher vor Dong Zhuos Machtübernahme ausschließlich von der Kaiserfamilie bewohnt wurde – gab es noch unzählige kleinere Paläste. Diese dienten zur Unterkunft der höchsten Minister und Konkubinen. Aber auch dem Kronprinz und seiner Familie standen einige Gebäude zur Verfügung. Nun sollte Sakura also in einen dieser Paläste ziehen. War es unter diesen Umständen überhaupt noch möglich sie zu sehen? Aktuell dienten die Geheimgänge als sicherer Weg ihrer geheimen Treffen. Ein eigener Palast außerhalb der Hauptanlage brachte einige Schwierigkeiten mit sich. „Ein wirklich großzügiges Geschenk.“ sprach Sasuke weiter. „Ich erwarte auch eine dementsprechende Gegenleistung.“ lachte Dong Zhuo und verließ das Zimmer. Sasuke sah ihm verwundert nach. Erhoffte Dong Zhuo sich wirklich einen weiteren Sohn? Warum sonst versuchte der unter allen Umständen Sakuras Gunst zu erlangen? Tut mir leid Vater, aber dieser Wunsch wird sich nicht erfüllen! Sakura griff nach einem Stein und betrachtete das Spielbrett. Wieder einmal stand sie vor ihrem entscheidenden Zug. Konnte sie die Strategie ihres Vaters dieses Mal durchschauen? Gerade als sie ihren Zug machen wollte näherten sich Schritte. Sakura hob ihren Blick. „Lord Dong Zhuo.“ lächelte die junge Frau. „Warum bist du nicht in deinen neuen Gemächern? Gefallen sie dir etwa nicht?“ schnaufte Dong Zhuo vorwurfsvoll. „So ist es nicht.“ versicherte Sakura. „Ich wollte nur das schöne Wetter nutzen und etwas Zeit draußen verbringen.“ erklärte sie. „Zu dieser Jahreszeit ist es viel zu warm dafür.“ „Die Diener bringen euch bestimmt ein erfrischendes Getränk während wir eine Partie spielen.“ bemerkte Sakura und räumte das Spielbrett auf. „Bei dieser Hitze bin ich innerhalb kürzester Zeit vertrocknet. Ich werde in den Palast zurückkehren.“ gab Dong Zhuo zurück. „Aber Sasuke ist ein guter Spieler. Ich schicke ihn dir später vorbei.“ fuhr er fort. „Der Kommandant hat sicher wichtigere Aufgaben.“ Sakura senkte leicht ihren Blick. Sie scheute die nächste Begegnung mit dem Uchiha. Immerhin endete ihr letztes Treffen so abrupt und Sakura hatte angst, dass sie Sasuke nun verschreckt hatte. „Er wirkt seit geraumer Zeit ziemlich angespannt.“ murmelte Dong Zhuo. „Nun...für sein junges Alter trägt er bereits eine große Verantwortung. Das kann stellenweise sicherlich belastend sein.“ sagte Sakura. „Es ist etwas anderes. Sonst wäre diese Streitigkeit mit Dong Bai nicht so eskaliert.“ grübelte der Dong. Sakura schluckte. Er kann es nicht wissen. „Lady Dong Bai und Sasuke haben offensichtlich sehr verschiedene Persönlichkeiten und Ansichtsweisen. Dieser Eklat war demnach nur eine Frage der Zeit.“ versuchte Sakura die Veränderung des Uchihas zu erklären. „Vielleicht hast du recht.“ nickte Dong Zhuo. „Trotzdem glaube ich, dass ihm etwas Zerstreuung guttun würde. Kannst du nicht deinen Charme nutzen um Sasuke wieder zu beruhigen?“ meinte er. „Ich kann es versuchen.“ stimmte die Haruno zu. „Gut, ich werde ihn zu dir schicken!“ Dong Zhuo erhob sich und verließ den Pavillon. Sakura atmete hörbar aus und sackte leicht zusammen. Bei ihrem letzten Gespräch mit Sasuke hatte Sakura ihn gebeten zusammen mit ihr zu fliehen. Und seine Reaktion war eindeutig gewesen. Würde er sich überhaupt noch einmal auf sie einlassen? Doch Sakura hatte keine Zeit sich weiter darüber Gedanken zu machen, denn kurz darauf tauchte doch tatsächlich Sasuke auf. „Ich habe gehört, dass du einen Mitspieler suchst.“ Lächelnd setzte er sich ihr gegenüber. „Das musst du nicht! Ich will dir nicht deine Zeit rauben.“ betonte Sakura. „Tust du nicht.“ verneinte Sasuke und machte seinen ersten Zug. „Ehrlich gesagt brauche ich gerade etwas Ablenkung.“ Sakura legte den Kopf leicht schief. Etwas beschäftigte ihn. Doch sah Sakura davon ab weiter nachzufragen. „Ich wollte mich übrigens noch für die Süßigkeiten bedanken, die du Daqiao geschickt hast. Sie hat sich sehr darüber gefreut.“ lenkte sie vom Thema ab und setzte ihren ersten Stein auf das Spielfeld. „Freut mich. Geht es ihr mittlerweile etwas besser?“ meinte Sasuke. „Durchaus.“ nickte Sakura. „Aber sie möchte das Palastgeschehen noch eine Weile meiden.“ Sakura beobachtete Sasuke, welcher in seiner Bewegung stoppte und sie ansah. „Verständlicherweise.“ Er platzierte den nächsten Stein. „Wer würde dem nicht gerne entfliehen?“ hauchte der junge Mann. Sakura stockte. Hieß das etwa...? Sasukes Hand wanderte über den Tisch, ehe sich ihre Fingerspitzen berührten. „Warum habe ich das Gefühl, dass je näher ich dir sein möchte, desto weiter entfernen wir uns voneinander?“ wisperte er. „Unsere Ziele sind zu verschieden, Sasuke.“ gab Sakura zurück. „Dann lass uns doch unsere Ziele vergessen wenn wir zusammen sind.“ Hosted by Animexx e.V. 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