corrupted flower von misscantarella ================================================================================ Kapitel 7: intrigue ------------------- Daqiao war mit einem Korb frisch gewaschener Kleidung im Arm gerade wieder auf den Weg zu Sakuras Gemächern. Die junge Frau war in Eile. Obwohl die Sonne gerade erst aufgegangen war, so huschten hunderte Diener bereits seit Stunden durch den Palast und bereiteten alles für den anstehenden Tag vor. Plötzlich wurde sie grob am Arm gepackt und in einen dunklen Gang gezerrt. Noch bevor Daqiao einen Laut von sich geben konnte, legte sich eine Hand über ihren Mund. „Sei leise.“ brummte Sasuke. Daqiao riss die Augen auf. Der Kommandant? „Hältst du den Mund?“ fragte der Uchiha. Sie nickte. „Gut.“ Sasuke zog seine Hand zurück. „Was fällt euch ein?“ fauchte die Dienerin dennoch. Sasuke murrte genervt und legte eine kleine Dose in den Korb. „Sorge unbemerkt dafür, dass Sakura täglich eine Messerspitze davon zu sich nimmt.“ erklärte er mit leiser Stimme. „Weiß Lord Dong Zhuo davon?“ fragte Daqiao. „Mein Ziehvater braucht keine weiteren Nachkommen.“ gab der Angesprochene zurück. Daqiao senkte ihren Blick und versteckte die Dose etwas unter der Wäsche. Ging es hier wirklich allein um Dong Zhuo? So ganz konnte sie es nicht glauben. „Ich muss nun wirklich gehen. Meine Herrin wartet sicherlich schon auf mich.“ sagte die schwarzhaarige. Sasuke trat einen Schritt zurück. „Zu niemanden ein Wort!“ mahnte er. „Ich würde dich nur ungern töten wollen. Immerhin scheint Sakura dich zu mögen.“ Daqiao schluckte schwer und schlüpfte schnell an Sasuke vorbei, ehe sie auch schon hinter einer Ecke verschwand. Sasuke dagegen atmete hörbar aus und lehnte seine Stirn gegen die Wand. Ein Kind wäre Sakuras Todesurteil gewesen. Dabei war es vollkommen egal, ob Sasuke oder Dong Zhuo der Vater gewesen wäre. Zu viele Feinde hatten sich mittlerweile schon um den Kanzler versammelt und sollte Dong Zhuo untergehen, so würde Sakura dasselbe widerfahren. Doch dieses Schicksal wollte Sasuke ihr ersparen. Du wirst zu ihm zurückkehren. Zu jenen Mann, dem dein Herz gehört und du wirst all das vergessen. „Ich freue mich, dass ihr dem Treffen zugestimmt habt, ehrenwerte Lady Sakura.“ Wang Yun senkte den Kopf. „Sparen wir uns die netten Worte und sprechen ganz offen miteinander.“ gab Sakura zurück. Wang Yun wirkte etwas irritiert. Er hatte solch eine direkte Aussage nicht erwartet. „Aber lasst mich vorher klarstellen, dass es mir lediglich um das Wohl unseres Kaisers geht.“ sagte der Beamte. „Und wie ist das Befinden unseres Kaisers in diesen Tagen?“ fragte sie. „Er kann sich nicht als Sohn des Himmels behaupten, da ihm Dong Zhou den Weg versperrt. Ein Hindernis, welches entfernt werden muss.“ Sakura hob eine Augenbraue. „Ihr seid sehr direkt. Habt ihr keine Angst, dass ich unserem Lord davon erzähle?“ bemerkte die Haruno. „Nein. Immerhin sehe ich viel von eurem Vater in euch.“ meinte der Angesprochene. „Mein Vater gilt mittlerweile als Verräter.“ lächelte Sakura schwach. „Selbst jetzt ist euer Vater dem Kaiser treu ergeben und plant bereits eine Rebellion gegen Dong Zhuo.“ berichtete Wang Yun. Sakuras Augen weiteten sich. Ihr Vater hatte bereits Schritte zur Stürzung von Dong Zhuo eingeleitet? „Doch dafür muss der Kommandant die Hauptstadt verlassen und sich in den Norden begeben.“ „Ich verstehe.“ nickte Sakura. Solange Sasuke in der Hauptstadt war, wäre ein Angriff zu riskant. Es lag nun an ihr den Plan ihres Vaters fortzuführen. „Aber warum in den Norden?“ wollte sie wissen. „Es gibt dort Unruhen, die bekämpft werden müssen. Jedoch scheint Dong Zhuo den Ernst noch nicht erkannt zu haben und weigert sich Truppen dorthin zu entsenden.“ antwortete der Mann. „Nun soll ich ihn umstimmen?“ Wang Yun nickte. „Ich verlange viel von euch, aber nur so kann die Ordnung im Palast wieder hergestellt werden.“ Die junge Frau blickte nach draußen. Es war eine weite Reise von der Hauptstadt in den Norden. Obwohl der Sommer gerade erst angebrochen war, so rannte Sakura bereits die Zeit davon. Sie kannte sich mit Kriegsführung nicht aus. Wie sollte sie Dong Zhuo also von diesem Vorhaben überzeugen? „Warum machen wir uns Sasuke nicht zu Nutze? Wenn wir ihn überzeugen Dong Zhuo zu verraten, wäre uns ein Sieg gewiss.“ Konnte Sasuke ihnen nicht doch helfen? „Man kann diesen Mann nicht trauen. Er hat die komplette Kaiserfamilie getötet und uns würde dasselbe Schicksal widerfahren!“ zischte Wang Yun. Sakura stockte. Das hörte sie zum ersten Mal. Es war Sasuke persönlich, der den Kaiser und seine Familie tötete? War er für Dong Zhuo wirklich soweit gegangen? Ihr Herz begann zu rasen. Natürlich. Nicht ohne Grund war der Uchiha im ganzen Land gefürchtet. Doch hatte auch er einen Schwachpunkt. „Suigetsu!“ Dong Bai stieß die Tür auf und betrat das Zimmer des Generals. Aus einer Ecke ertönte lautes Gekicher. Die junge Dong zog die Augenbrauen zusammen. „Ich habe mehrmals nach dir rufen lassen.“ schnauzte sie, als sie das Bett erreichte. Jedoch geschah dies zu einem äußerst ungünstigen Moment. Suigetsu hatte es sich mit zwei Konkubinen gemütlich gemacht. Also Dong Bai jedoch vor ihnen auftauchte, bedeckten die Frauen ihre nackten Körper schnell mit einer Decke. „Wie ihr seht haben mich wichtige Angelegenheiten aufgehalten.“ erklärte der Hōzuki grinsend und stieg aus dem Bett. Er griff nach seiner Hose und zog sich diese an. „Wie kann ich der Lady dienen?“ fragte der daraufhin. „Es geht um Sasuke.“ begann die Angesprochene, weshalb sich Suigetsu seufzend durch die Haare fuhr. „Um wen auch sonst.“ murmelte er. Suigetsu drehte sich zu den Konkubinen um und gab ihnen ein Zeichen, dass sie gehen sollten. „Hat er etwas angestellt?“ erkundigte sich der junge Mann. „Diese Frauen, waren dies nicht Sasukes Konkubinen?“ fragte Dong Bai im selben Moment. „Ist das ein Verbrechen?“ brummte Suigetsu genervt. „Nein. Es ist nur ungewöhnlich...“ säuselte sie. „Wartet. Ihr habt mich aus den Armen dieser reizenden Armen gerissen, weil Sasuke offenbar beschlossen hat enthaltsam zu leben?“ platzte es aus Suigetsu. „So ist das nicht. Er ist gestern nicht in seine Gemächer zurückgekehrt.“ knurrte Dong Bai und pustete die Wangen auf. „Hört zu. Ich habe keine Ahnung was Sasuke plant, oder was seine Beweggründe für seine Entscheidungen sind.“ meinte Suigetsu. Trotzdem wirkte der Mann nachdenklich. Er wusste ja, dass Sasuke seinen Ausritt nur vorgetäuscht hatte. Wo war er also die letzte Nacht? Hatte sich der Uchiha im Palast etwa eine Geliebte gesucht? Dong Bai wandte sich ab. „Es gibt Regeln und diese Regeln gelten auch für unseren Kommandanten.“ fauchte sie und verließ ohne ein weiteres Wort Suigetsus Gemächer. Dieser sah ihr verwundert nach. Sasukes Stirn lag in Falten, während er den Bericht in seiner Hand studierte. Täglich verbrachte er viele Stunden an seinem Schreibtisch und erkundigte sich über die Geschehnisse im Feuerreich. Sein besonderes Interesse galt dem Südosten des Landes. Genauer gesagt der dort herrschenden Familie: den Uzumakis. Erstaunlicherweise gab es in ihrem Territorium kein Anzeichen von Truppenbewegungen. „Ungewöhnlich.“ flüsterte Sasuke, denn auch Mitsuhide verhielt sich ruhig. Fürchteten sie Sasuke und seine Armee etwa so sehr, dass sie keinen Angriff wagten? Oder steckte etwas anderes dahinter? Leise seufzend fasste sich der junge Mann an die Stirn. Wie sollte er nun vorgehen? Der Norden lehnte sich immer mehr gegen Dong Zhuo auf und war eine wachsende Gefahr. Doch durfte man Minato ebenfalls nicht unterschätzen. Unter seinem Befehl standen zehntausende, gut ausgebildete Soldaten und zusammen mit Mitsuhides raffiniertem Verstand konnten sie Dong Zhuo ebenfalls große Probleme bereiten. Ob er noch einmal mit Dong Zhuo darüber sprechen sollte? Immerhin musste eine Entscheidung getroffen werden und das baldmöglichst. Sasuke griff nach einigen Schriftrollen und verließ seine Gemächer, um Dong Zhuo aufzusuchen. Weit kam er jedoch nicht. Eine Hand schlug gegen seine Schulter und Suigetsu tauchte neben Sasuke auf. „Guten Morgen, Kommandant.“ begrüßte er den Uchiha. „Du bist schon wach?“ bemerkte dieser. „Die Nervensäge stand plötzlich vor meinem Bett.“ gab der Angesprochene zurück. Sasuke blieb stehen. Dong Bai?! „Was wollte sie?“ fragte er überrascht. „Wissen, wo du vergangene Nacht warst.“ erklärte Suigetsu und drehte sich zu Sasuke um. Der Hōzuki grinste leicht. „Wo wir gerade schon beim Thema sind. Wie war dein Ausritt?“ begann Suigetsu. Sasuke wurde misstrauisch und zog die Augenbrauen zusammen. Wollte er die Wahrheit hören? Nein. Suigetsu konnte es nicht wissen. „Konntest du deine Gedanken ordnen?“ fuhr der junge Mann fort. „Ja...Ja, teilweise.“ räusperte sich sein Kamerad. Das Grinsen auf Suigetsus Lippen wurde breiter. „Gut.“ Er entschied sich jedoch, nicht weiter nachzubohren. „Bist du auf dem Weg zu unseren Gönner?“ wollte er nun wissen. „Wie viele Spitznamen willst du dir noch für ihn überlegen?“ Sasuke setzte sich wieder in Bewegung. „So viele mir einfallen, bis du genug von ihm hast und ihn tötest.“ Sasuke hat so, als hätte er Suigetsu nicht gehört und ging unbeirrt weiter. Was wollte Suigetsu mit solchen Aussagen bezwecken? Es war kein Geheimnis, dass der Hōzuki nur Sasuke treu ergeben war und nicht viel von Dong Zhuo hielt. Sollte Sasuke also jemals beschließen Dong Zhuo zu verraten, dann würde Suigetsu ihm ohne zu zögern folgen. Sasuke hingegen war nur sich selbst treu – eine tickende Zeitbombe. Kurz darauf stürmte der schwarzhaarige in das Arbeitszimmer seines Ziehvaters. Doch war dieser nicht allein. Sakura schenkte gerade Tee in zwei Tassen und hob zuerst ihren Blick. „Kommandant.“ nickte sie. „Ich muss dringend mit dir sprechen.“ Sasuke blickte zu Dong Zhuo, blendete Sakuras Anwesenheit vollkommen aus. „Kann das nicht warten?“ schnaufte der Angesprochene. Er wollte sich viel mehr Sakura widmen. „Ich fürchte nicht.“ murrte Sasuke und warf die Schriftrollen auf den Tisch. „Mein bescheidenes Geschenk könnte schon bald böse Folgen nach sich ziehen.“ sagte er dabei. Murrend griff Dong Zhuo nach einem der Dokumente und las sich den Bericht durch. Sakura hingegen hatte Sasuke fest ins Visier gefasst. Welche Informationen hatte Sasuke erhalten, die ihn so zur Eile trieben? Dong Zhuo zog die Augenbrauen zusammen. Es gab keine Beweise für Sasukes Theorie. Die Bedrohung im Norden schien allerdings durchaus real zu sein. „Minato wäre dumm uns anzugreifen und damit Sakuras Leben zu gefährden.“ „Aber ihr würdet mich doch sicherlich beschützen, oder etwa nicht?“ schnurrte die Haruno und schmiegte sich nah an den Kanzler. „Natürlich. Ich würde niemanden in deine Nähe lassen.“ gab dieser zurück. „Wartet damit bis ich weg bin.“ brummte Sasuke. „Du kannst jederzeit gehen!“ meinte Dong Zhuo. Sasuke biss wütend die Zähne zusammen. „Dann darf ich die Verteidigung der Hauptstadt in deine Hände legen, sollte die Armee deines Ehemannes hier einmarschieren, Prinzessin?“ zischte er dabei. „Ich habe keinen Ehemann. Es wird demnach auch keine solche Armee angreifen.“ erklärte Sakura. Während Dong Zhuo in lautes Gelächter ausbrach, wandte Sasuke sich kopfschüttelnd ab und verließ das Zimmer. Erst als die Türen geschlossen wurden, atmete Sasuke hörbar aus. „Ob sie eine Schwester hat?“ Suigetsu lehnte mit verschränkten Armen an der Wand und hatte das Gespräch belauscht. „Einzelkind.“ murrte der Uchiha sofort. „Ihr seid wie immer gut informiert, Kommandant.“ Suigetsu merkte jedoch schnell, dass Sasuke nicht zum Scherzen aufgelegt war. „Lass deine Wut nicht an ihr aus. Sie versucht, genau wie wir, in dieser Welt zu überleben.“ murmelte der General und ließ Sasuke allein. „Ich weiß...“ seufzte Sasuke. Er wusste es nur zu gut. Sakura sah Sasuke nach. Die junge Frau wirkte betrübt. Wo kam diese Distanz zwischen ihnen so plötzlich her? Wie es schien nahm Sasuke seine Aufgaben als Kommandant sehr ernst. Wie konnte sich Sasuke offenbar so leicht gegen den Kaiser stellen, aber einem Mann wie Dong Zhuo war er so treu ergeben? „Verschwende deine Gedanken nicht an Sasuke. Er wird tun, was ich ihm sage.“ ertönte Dong Zhuos Stimme. „Er ist euer Sohn. Sorgt ihr euch etwa nicht um ihn?“ gab die Angesprochene zurück. „In erster Linie ist er mein Soldat und als solcher hat er seinem Herrn zu gehorchen.“ betonte der Tyrann. „Natürlich.“ nickte Sakura. War dies die Information, die sie benötigte, um das vermeintliche Band zwischen Vater und Sohn zu brechen? Dong Zhuo sah ihn Sasuke nur einen Soldaten, der blind den Befehlen seines Herren folgte. Das war ihre Chance. Jetzt musste sie diesen kleinen Funken des Misstrauens – den es sicherlich bereits in Sasuke gab – nur noch entzünden. Und schon bald sollte ein gewaltiges Feuer die Hauptstadt und den Kaiserpalast verschlingen... Als Sasuke nach einem langen Tag in seine Gemächer zurückkehrte merkte er sofort, dass etwas anders war. Ein süßlicher Geruch lag in der Luft und ein Lächeln huschte auf Sasukes Lippen. Zielsicher steuerte er sein Bett an. Dort wartete doch tatsächlich Sakura auf ihn. „Will ich wissen, wie du in meine Gemächer gelangen konntest?“ fragte der Uchiha und blieb vor Sakura stehen. „Vielleicht habe ich es mir von dir abgeschaut.“ gab diese zurück. „Aber sei vorsichtig. Diese Gänge werden regelmäßig von Eunuchen durchsucht.“ mahnte Sasuke. „Verstanden.“ lächelte Sakura sanft. Er hatte ihr es nicht verboten. Sie durfte demnach wiederkommen. Das allein reichte hier. „Ich wollte mich für meine Aussage von heute entschuldigen.“ Sakura stand auf. „Ich habe nicht das Recht so mit dir zu sprechen, denn vom Krieg verstehe ich nichts. Es tut mir aufrichtig leid!“ fuhr die rosahaarige fort und senkte dabei ihren Blick. Doch als sie an Sasuke vorbeigehen wollte, griff er nach ihrer Hand. „...Es waren nicht deine Worte, die mich wütend gemacht haben.“ gestand er. Sakura blinzelte irritiert. „Gib ihm nicht mehr, als du ohnehin schon musst.“ verdeutlichte Sasuke seine Worte. „Mein Leben liegt in den Händen von Lord Dong Zhuo. Wenn ihm auch nur eine Kleinigkeit an mir missfällt, könnte das mein Ende bedeuten.“ meinte Sakura. „Niemand wird dir etwas antun. Auch nicht Dong Zhuo!“ erklärte Sasuke. „Aber Lord Dong Zhuo ist dein Vater...-“ „Ziehvater.“ korrigierte Sasuke die Haruno. „...dein Ziehvater.“ wiederholte Sakura seine Worte. „Und du glaubst wirklich, dass mich das stoppen würde?“ fragte Sasuke und drückte ihren Handrücken sanft gegen seine Lippen. Verrat war für Sasuke nichts neues. Sakura setzte zum Sprechen an, aber ihr blieben die Worte im Halse stecken. Sie konnte Sasuke noch nicht bitten Dong Zhuo zu verraten. Es war noch zu früh. Im nächsten Moment zog Sasuke sie dicht an seine Brust. Instinktiv legte Sakura ihre Arme um seinen Oberkörper. „Aber ich kann auch nicht zulassen, dass dein Vater in die Hauptstadt einmarschiert. Das verstehst du doch, oder?“ flüsterte Sasuke gegen ihren Haaransatz. Sakura schwieg und vergrub ihr Gesicht nur weiter in seiner Brust. „Beantworte mir nur eine Frage...“ hauchte Sasuke nach einer Weile. „Wenn...ich dich freilasse, wirst du dann auch gehen?“ Sakura stockte. Warum wollte er das ausgerechnet jetzt wissen? Wollte Sasuke, dass sie sich zwischen ihm und ihrem Vater entschied? Es verstrichen einige Sekunden, ehe Sakura antwortete. „Ja! Ich würde gehen...“ Nichts wünsche ich mir mehr. „Merk dir diese Antwort gut.“ einige Wochen später Dong Bai zog ihre Augenbrauen zusammen, während sie ihren Blick über das Schriftrolle in ihrer Hand schweifen ließ. „Merkwürdig.“ Ihre Stirn legte sich in Falten. „Ihr wirkt nicht zufrieden.“ sagte Hua Xiong – Leibwächter von Dong Bai. „Was du nicht sagst.“ murrte Dong Bai und warf die Schriftrolle beiseite, ehe sie aufstand. „Wo ist mein Großvater?“ wollte sie wissen, während sie an Hua Xiong vorbeiging. „In seinem Arbeitszimmer nehme ich an.“ antwortete Hua Xiong und folgte seiner Herrin. Im Arbeitszimmer von Dong Zhuo angekommen, trat Dong Bai ohne sich vorher anzukündigen ein und steuerte direkt den Schreibtisch ihres Großvater an. „Was führt dich zu mir?“ Dong Zhuo wirkte keineswegs verärgert über das unangekündigte Auftauchen seiner Enkelin. „Es geht um dein Spielzeug.“ begann Dong Bai. „Du meinst Sakura?“ wollte Dong Zhuo wissen. „Offenbar hat sie sich bereits mehrmals mit Wang Yun getroffen.“ antwortete die silberhaarige. „Und das verärgert dich?“ Dong Zhuo hob eine Augenbraue. „Jeder im Palast weiß, dass Wang Yun ein treuer Diener des letzten Kaisers und Freund von diesem Mitsuhide war. Findest du es also nicht merkwürdig, dass er nun die Gegenwart von Mitsuhides Tochter sucht?“ bohrte Dong Bai weiter. Seufzend legte Dong Zhuo den Pinsel beiseite. Woher hatte Dong Bai überhaupt diese Informationen? Ließ sie etwa Sakura beschatten? Falls ja, warum wusste Dong Zhuo nichts von diesen angeblichen Treffen zwischen Sakura und Wang Yun? Immerhin sollten doch Sasukes Männer ein Auge auf die schöne Haruno haben. „Und was möchtest du Sakura nun unterstellen?“ Es war kein Geheimnis, das Dong Bai eine gewisses Abneigung Sakura gegenüber hatte. Doch war es für Dong Zhuo lediglich das trotzige Verhalten einer Jugendlichen gewesen, mehr nicht. „Man kann ihr nicht trauen! Sie ist genau so hinterlistig wie ihr Vater.“ gab die Angesprochene zurück. Dong Zhuos Mund verzog sich zu einem Lächeln. „Welches Interesse könnte meine Enkelin nur an der Frau haben, mit der ich das Bett teile?“ lachte der Tyrann. „So ist das nicht.“ knurrte Dong Bai. „Es gibt keinen Grund zu Sorge. Sakura stellt keine Gefahr dar – für keinen von uns.“ Dong Zhuo griff wieder nach seinem Pinsel. Dong Bai pustete die Wangen auf. Er nahm sie nicht ernst! „Und ich würde es sehr begrüßen, wenn du Sakura in Ruhe lässt.“ betonte Dong Zhuo. „Es gibt im Palast sicherlich eine andere Person, der du deine Aufmerksamkeit widmen kannst.“ Diese Worte ließen Dong Bai hellhörig werden. Eine andere Person. Meinte ihr Großvater etwa...? Ein breites Grinsen zierte ihr schmales Gesicht. Eine ausgezeichnete Idee! „Ich soll was?“ Sasuke machte ein verdutztes Gesicht. Er musste sich verhört haben! „Du hast mich richtig verstanden. Ich möchte, dass du von nun an meinen Teil des Palastes überwachst.“ wiederholte Dong Bai ihre Worte und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ein großzügiges Angebot.“ spottete Sasuke. „Jedoch habe ich nichts getan, um solch eine Ehre zu verdienen.“ fuhr er lachend fort. „Außerdem hast du eine persönliche Leibwache!“ Wie kam sie überhaupt so plötzlich auf diesen Unsinn? „Weiß mein Großvater, dass du deine Nächte kaum noch in deinem eigenen Bett verbringst?“ fragte die junge Dong. Sasukes Gesichtsausdruck blieb unverändert. Er wusste, dass Dong Bai ihm seit Wochen nach spionierte. „Soll ich dich von nun an auf meine nächtlichen Ausflüge mitnehmen?“ kam seine Gegenfrage. „Willst du mir etwa dabei zusehen?“ Sein Gesicht tauchte vor dem ihren auf. Dong Bai wich mit roten Wangen zurück. Hatte dieser Mann denn gar kein Schamgefühl? Wie konnte er ihr nur so eine Frage stellen? „Was fällt dir ein?“ fauchte sie daraufhin. „Kümmere dich um deine Angelegenheiten und lass mich gefälligst in Ruhe, kapiert?“ knurrte der Uchiha. Dong Bais Neugier durfte man nicht unterschätzen. Aber solange sie keine Verbindung zwischen Sasuke und Sakura sah, war ihr kleines Geheimnis nicht in Gefahr. „Und falls du deine Meinung doch noch ändern solltest: mein Angebot steht.“ schmunzelte Sasuke und ging. Als Sasuke kurz darauf den Palastgarten betrat schienen ihm die letzten Strahlen der untergehenden Sonne ins Gesicht. Immer mehr Augen richteten sich auf ihn. Was sollte er nur tun? Sich von Sakura abwenden konnte er nicht mehr – dafür war es bereits zu spät... „Geht nicht zu nah ans Wasser, Herrin! Ihr könntet hineinfallen.“ Sasuke folgte der besorgten Stimme und entdeckte Sakura, die zusammen mit Daqiao durch den Garten spazierte. Doch offenbar galt Sakuras ganze Aufmerksamkeit dem gewaltigen Teich, welcher sich in der Mitte der Gartenanlage befand. Das Wasser war bedeckt mit blauen Lotosblumen – eine speziell für den Kaiser gezüchtete Art. „Keine Sorge. Ich möchte mir nur die Blüten ansehen.“ sagte Sakura und trat etwas näher heran. Noch nie hatte sie so ein klares blau gesehen. Nicht einmal Narutos Augen konnten mit dieser Schönheit mithalten. Sakura unterdrückte ein Seufzen und richtete sich wieder auf. Erst jetzt bemerkte sie Sasuke. Ihr Blick veränderte sich – wurde noch nachdenklicher. Seine Gestalt war so düster. Nichts in der Natur wollte mit dem Krieger verglichen werden. Dabei hatte Sasuke durchaus eine sanfte und liebenswerte Seite. Doch kaum hatten sich ihre Blicke getroffen, verschwand Sasuke zurück in den Palast. Sakura legte den Kopf leicht schief. Etwas an seinem Blick war ihr missfallen. Er wirkte beunruhigt. Den Auslöser erkannte die rosahaarige sogleich in Dong Bai, die nun an Sasukes Stelle im Garten stand und Sakura überlegen angrinste. „Wir sollten gehen.“ meinte Sakura zu Daqiao. Jedoch wurde es plötzlich unruhig. Alle um Sakura herum begannen zu tuscheln. „Was geht hier vor sich?“ fragte die junge Frau. „Ich weiß es nicht.“ antwortete Daqiao. Im selben Moment näherte sich ein Eunuch den Frauen. Rief Dong Zhuo etwa nach Sakura? „Der Kommandant hat sich für heute Nacht eine Frau ausgesucht.“ berichtete der Eunuch. „Und? Was interessiert mich das?“ gab Sakura zurück. „Er wünscht sich Lady Daqiao.“ erklärte der Mann weiter. „Was?“ Sakura riss die Augen auf. „Offenbar hat der Kommandant vergessen, dass Lady Daqiao keine Konkubine ist.“ „Er erwartet sie in einer Stunde in seinen Gemächern.“ Mehr sagte der Mann nicht. Sakuras Blick wanderte an dem Eunuchen vorbei. Ihre grünen Augen suchten nach Dong Bai, doch war diese verschwunden. Was ging hier vor sich? Dieser Befehl konnte unmöglich von Sasuke stammen. „Herrin?“ Die zittrige Stimme von Daqiao trat in ihr Ohr und riss Sakura aus ihren Gedanken. Sie musste handeln? Allerdings hatte Sakura allein keine Macht im Palast. Sie brauchte also die Hilfe von Dong Zhuo! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)