Lost hope von abgemeldet ================================================================================ Kapitel 1: Lost hope -------------------- Hallo Freunde, ich hatte irgendwie mal wieder Lust was Düsteres und Melancholisches zuschreiben. Vielleicht habe ich mich auch von vielen eher Düsteren Werken hierzu Inspirieren lassen :D Habe vieles bewusst sehr ungeschliffen und unreflektiert gelassen, nur so viel vorweg. Hoffe das es euch trotzdem gefällt :) ___________________________________________________________________________   Lost hope „Wir sind seit gestern zusammen.“ Immer wieder hallten diese Worte, die ihm seine beste Freundin wenige Stunden zuvor erzählt hatte, in seinen Ohren. Und er hatte sich für sie gefreut, so zeigte er es den ganzen Abend als er Leo und Piper alles Gute wünschte, bevor sie die Bar betraten. „Trotzdem bist und bleibst du mein bester Freund, Jason! Wir haben so viel in all den Jahren überstehen müssen … es wird sich nichts ändern.“ Immer und immer wieder schwirrten ihre Worte in seinem Kopf, als er sich zwang mit den anderen zu lachen und sich zu freuen. Im tiefen Innern empfand er keine Freude, nicht mal für sie, so sehr er es sich wünschte. Zu sehr hatte er sich ein Liebescomeback zwischen ihnen beiden erhofft. „Ich vertraue dir zu sehr, als dass ich was ändern könnte.“ Es war ihre Art sich sofort um die Gefühle anderer zu sorgen, zumal sie seine Gefühle für sie, als Kind der Aphrodite, ohnehin gespürt haben musste. Und doch riss sie mit ihren Worten so viel Hoffnung und so viele Träume aus seinem Herzen, wie es noch kein anderer Mensch zuvor getan hatte. Er wusste es und sie insgeheim vielleicht auch, dass sich alles ändern würde. Das sich in diesem Moment schon alles geändert hatte. Er liebte sie. Seitdem er ihr das erste Mal in diesem Bus begegnete, war sie der wichtigste Mensch in seinem Leben. Sie war sein Licht, doch er war niemals mehr ihre Hoffnung. Nicht so wie einst. Das wusste er nun schon seit einiger Zeit, denn sie wusste es. Sie wusste, dass er sie noch liebte … „Ich mag dich wirklich, aber ich will unsere Freundschaft nicht aufs Spiel setzen. Verstehst du?“ Das war ihre Antwort gewesen auf sein Geständnis, nur drei Wochen zuvor. Er war sich so sicher, dass sie Ja sagen würde. Das sich ihre Gefühle füreinander erneut entfacht hatten. Und doch hatten sie es nicht. Tat sie es nicht. „Natürlich verstehe ich das, Piper.“ Seine Antwort spiegelte direkt die Rolle wieder, die er spielte. Der Verständnisvolle, dem nichts wirklich die Laune trüben konnte. Dem nichts die Hoffnung nehmen konnte. Der Typische Sohn des Jupiter. Anführer. Held des Olymp. Pontifex Maximus. Sinnbild der Hoffnung. Jene Rollen, die er schon lange nicht mehr war. Ein Teil seiner Hoffnung war mit dieser Ablehnung verschwunden. Sie war einfach weg. Doch schnell entschloss er sich nicht aufzugeben. Vielleicht würde sie eines Tages ihre Meinung ändern und begreifen, wie viel er für sie noch immer empfindet. Wie sehr er sie liebte. Und auch in ihr würden die versteckten Gefühle zurückkehren. Die Gefühle, die sie glaube von ihrer Mutter Aphrodite auferlegt bekommen zu haben. In diese Beziehung gezwungen worden zu sein. Doch jene Hoffnung … „Wir sind seit gestern zusammen.“ Er ging als Erster, entschuldigte sich damit, dass er noch Vorbereitungen für einige neue Tempel, der einen oder anderen Gottheit, treffen musste. Doch er konnte es einfach nicht mehr aushalten in ihrer Gegenwart zu sein, denn mit jedem Moment, den er die beiden beobachtete, verschwand ein weiterer Teil seiner Hoffnung, die er einst so ehrlich nach außen trug. Hoffnung, die sie ihm so oft geschenkt hatte, nur durch ihre Nähe. Es war eine eiskalte Nacht und ebenso frostiger Wind fegte durch die Häuserschluchten New Yorks, als er sich aufmachte. Percy hatte ihm noch angeboten ihn zu fahren, doch er wollte laufen. Nicht das noch jemandem auffiel, wie es ihm ging. Nur wohin eigentlich? Er lief einfach los, als er draußen war, möglichst weit weg von jener Kneipe wo sie saß. Er wollte nur weg, egal wohin. Und so wanderte der junge Römer allein und völlig gedankenverloren durch die Straßen der Millionenmetropole auf der Suche nach einer Antwort. Eine Antwort darauf, warum sie ihn nicht liebte. Warum sie nicht sah, wie sehr sie ihn verletzte. War es ihr egal? Waren all die Zeit lang Liebe und Freundschaft lediglich gespielt von ihrer Seite aus? Bedeutete er ihr nichts? Und wieso ausgerechnet Leo? Seinen besten Freund. Hatte dieser nicht Kalypso? War er mit der Zauberin nicht mehr glücklich? Und seit wann das? Er hatte eindeutig zu wenig Zeit mit ihm verbracht, seitdem es hieß das er doch lebte. Und jetzt war es wie ausgewechselt. Piper liebte ihn, und er war lediglich nur noch der beste Freund der beiden. Er übernahm Leos part. Nein, das konnte es nicht sein. Je länger Jason ohne ein bestimmtes Ziel umherirrte, umso mehr reifte in ihm die Erkenntnis, dass er sich solche Gedanken nicht machen durfte. Denn auch, wenn sie ihn nicht so liebte wie er sie, so war sie doch noch seine beste Freundin. „Trotzdem bist und bleibst du mein bester Freund, Jason! Wir haben so viel in all den Jahren überstehen müssen … es wird sich nichts ändern.“ Sie hatte es selbst gesagt. Er würde sie nicht gänzlich verlieren. Es war ein positiver Gedanke. Ein Funken Hoffnung. Und so stand er schließlich an einer Bucht, in die Richtung Long Islands blickend. Dort wo sich Camp Halfblood befand. Dort wo sie sich beide näherkamen. So viel Zeit miteinander verbracht hatten. Der Ort, an dem er manchmal leben musste, aufgrund seiner Stellung als Pontifex Maximus, ohne die Hoffnung, dass seine Piper seine große Liebe war. Sie war nur seine beste Freundin. Als er seinen Ärmel hochkrempelte und auf die Uhr an seinem Handgelenk blickte, um die Uhrzeit abzulesen, stellte er erstaunt fest, dass er beinahe drei Stunden durch die Stadt gewandert war. Drei Stunden in denen er alles darauf fokussierte sich wieder etwas Hoffnung zu suchen. Erst jetzt bemerkte er wirklich wie sehr seine Füße schmerzten und sein ganzer Körper unter der eisigen Kälte litt. Etwas genervt von sich selbst, entschloss er sich schließlich bis zum Grand Central Terminal zu gehen und dort auf einen der ersten morgendlichen Züge Richtung Kalifornien zu warten. In jenem Moment war ihm dann doch die Lust vergangen zu laufen, also flog er, und sehnte sich jetzt sogar irgendwie nach einem Bett. Nun, ein Sitzplatz im Zug würde vermutlich auch erstmal reichen, falls er sich im letzten Moment nicht doch lieber umentschied und seine Hütte in Long Island besuchte. Ja, seine Gedanken waren wieder etwas klarer und weniger verloren. Am Bahnsteig angekommen stellte er sich direkt an das Ende des Gleises von dem der Zug einfahren würde, damit er schneller einen Sitzplatz fand und den Massen auswich die sich in der Mitte tummelten. „Tschuldige, hast du mal Feuer?“ Die Frage einer jungen Frau in seinem Alter, lenkte ihn noch weiter ab .„Nein, ich rauche nicht“, er betrachtete sie genauer und irgendwie kam ihm die junge Frau mit Asiatischen Wurzeln, bekannt vor. War sie nicht aus Camp Halfblood? „Solltest du übrigens auch nicht. Ist ziemlich ungesund.“ Selbst jetzt, nach der Nacht in der er Stunden zubrachte sich wieder etwas Hoffnung zusammenzusammeln, konnte er scheinbar nicht anders, als den Guten zu spielen. Er wusste wirklich schon nicht mehr, ob das seine Rolle oder sein wirkliches Naturell war. „Ich weiß“, seufzte die Frau mit langen schwarzen Haaren und dunklen, aber funkelnden, braunen Augen, „Aber heute ist einfach ein Scheißtag. Ich komme im College nicht klar, mein Freund macht Schluss, es ist scheiße kalt und es nervt einfach alles. Und zu allem Überfluss gehe ich dir damit auch noch auf den Keks.“ „Kein Problem“, antwortete er ziemlich ehrlich und musste sogar ein wenig grinsen, als ihm die im Grunde Unbekannte ihr Seelenleben offenbarte, „Aber ja, manchmal nervt wirklich alles.“ Sie betrachtete ihn nun auch genauer und schien nun auch zu überlegen, woher sie ihn kannte, das konnte er an ihrem Blick erkennen. „Du bist doch Jason Grace, oder?“ Er nickte leicht, als er sie nun ebenfalls etwas genauer beäugte und fieberhaft überlegte. Dies war zumindest schon einmal der Beweis das sie aus dem Camp kommen musste, kannte er niemand anderen in New York der nicht Teil des Halbgottcamps war. „Drew Tanaka, Tochter der Aphrodite und Schwester deiner guten Freundin Piper McLean“, stellte sie sich breit lächelnd vor, „Wusste doch, dass ich dich aus dem Camp kenne. Wäre es nicht schon eine gefühlte Ewigkeit her, wäre ich schon ein kleines bisschen eingeschnappt das du mich vergessen konntest.“ Jetzt dämmerte auch Jason woher er sie kannte, als er seinen Blick gedankenverloren auf die plötzlich aufflackernden Lichter des sich nun nähernden Zuges richtete. „Piper ist jetzt mit diesem Handwerker von eurem damaligen Trio und späteren Weltrettungskommando zusammen, oder?“ Es gab wohl wirklich kein Entkommen, wenn jene Nachricht seit gestern schon die Runde gemacht hatte und immer stärker schlich sich wieder das Gefühl in ihm hoch, dass er die Person verloren hatte, die er liebte. „Ja. Leo Valdez, Sohn des Hephaistos“, antwortete er schließlich monoton. „Ah, habe mich schon die ganze Zeit gefragt wie er heißt, weil sie seit Wochen andauernd hinter der Aphroditehütte rummachen.“ „Wir sind seit gestern zusammen.“ Seit Wochen … „Trotzdem bist und bleibst du mein bester Freund, Jason! Wir haben so viel in all den Jahren überstehen müssen … es wird sich nichts ändern.“ Er sollte ihr bester Freund sein … „Ich vertraue dir zu sehr, als dass ich was ändern könnte.“ Sie vertraute ihm nicht. Sie hatte ihm nichts davon erzählt. Nicht mal, als er ihr gesagt hatte, was er für sie empfand. Selbst dort hatte sie ihn angelogen. Um ihn zu schützen? Weil er ihr mittlerweile egal war? Jetzt begriff er, dass er sie völlig verloren hatte. Die Person von der er sich sicher war, dass sie seine große Liebe war. In jenem kurzen Moment war all die Hoffnung, die er einst in sich trug, verschwunden. „Oh, ich verstehe …“, flüsterte die Aphroditetochter vor ihm, die in seinem leeren Gesichtsausdruck, oder seinen Gefühlen die er verströmte, wohl mehr lesen konnte, als er preisgeben wollte. „Da wir beide genervt sind, habe ich eine Idee. Meine Eltern sind nicht zu Hause, also wie wäre es, wenn wir bei mir zusammen einfach einen Tee trinken. Und mit Tee meine ich Alkohol.“ Er blickte auf ihr verschmitztes, beinahe hoffnungsvolles Grinsen, als sie diese Worte aussprach. War das vielleicht der Weg die verschwundene Hoffnung wiederzufinden? Er spürte die ehrliche Freundlichkeit der noch fremden Drew vor ihm und eine der wirren Stimmen in seinen Gedanken an jenem Abend, empfahl ihm, darauf einzugehen. War das ein Weg? Es war sicherlich ein Schritt, um die Hoffnung wieder zu finden! Ein Schritt in jenem Moment, wo all seine Hoffnung verschwunden schien. Er wandte seinen Blick von ihr ab und schloss die Augen, um noch einmal klar zu denken. Und als er das Quietschen der Bremsen des nahenden Zuges hörte, öffnete er die Augen, blickte sie an und machte schließlich diesen einen Schritt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)