The birth of a hero von Frozen_Fairy (... that meets a dragon (ChildexZhongli)) ================================================================================ Kapitel 15: Eine passende Gelegenheit ------------------------------------- In den nächsten Tagen konnte Childe Zhongli nicht erreichen. Im Grunde war er gar nicht auf der Arbeit anwesend. In ihm machte sich irgendwie das Gefühl breit, dass er ihm aus dem Weg ging. Schon am Morgen, nachdem er ihn in der Kneipe aufgelesen hatte, war er ziemlich übereilt losgegangen. Allerdings konnte Childe sich nicht vorstellen, was schief gelaufen war. Also kam er seitdem zu Zhonglis Arbeit, aber es hieß immer, er sei nicht da. “Und wo kann ich ihn finden?”, hatte er Hu Tao nach mehreren Tagen gefragt, doch sie hatte nur mit den Schultern gezuckt. “Ich kann keine vertraulichen Daten über meine lebenden Mitarbeiter herausgeben. Wenn Sie allerdings etwas über Tote wissen möchten, dann-” “Nein, danke”, hatte Childe schnell erwidert, “könnten Sie ihm wenigstens eine Nachricht hinterlassen?” “Die da wäre?”, sagte sie aufmerksam. Childe überlegte für einen Moment. Dann fielen ihm die beiden Reisenden ein, die zurückgekommen waren. Und denen er Hilfe versprochen hatte. Er hatte Zhongli wirklich in dieser Angelegenheit fragen wollen. Vielleicht wäre er dazu bereit. Er nutzte es allerdings nur um einen Vorwand, um ihn zu sehen. “Ich habe zwei Bekannte. Sie brauchen vielleicht Unterstützung hier in Liyue. Ich bin mir sicher, dass Zhongli sehr viel weiß und helfen könnte und auch würde. Meine Kameraden und ich würden uns gerne morgen mit ihm treffen”, sagte er und lächelte leicht. “Aiya, ich richte es ihm aus”, sagte sie mit einem Lächeln. Dann war sie auch schon verschwunden. Childe ärgerte sich. Er hätte sie zu einem Toten befragen können. Aber es wäre sicherlich zu auffällig gewesen, wenn er sie zu Rex Lapis’ Leichnam befragte, oder nicht? Aber vielleicht befand er sich einfach hier in diesem Haus, wer wusste das schon? # Am nächsten Tag erschien Childe mit den beiden bei Zhongli. Es war schwierig und etwas steif, aber er würde sich um die beiden kümmern und würde ihnen sicher einiges über Rex Lapis erzählen können, was auch ihm weiterhelfen würde. Childe hatte allerdings nicht die Möglichkeit, alleine mit ihm zu sprechen, weil er direkt mit den beiden loszog. Er wollte ihn eigentlich auch nochmal fragen, wie man mit Stäbchen isst, aber blieb am Ende alleine sitzen, mit Essen und den Stäbchen. So hatte er sich das nicht vorgestellt. Aber wie so ein Hund hinterher laufen, wollte er nun auch nicht. Und am Ende war es genau das, was er tat. Aus sicherer Entfernung allerdings. Er wollte einerseits Informationen für sich einsammeln und andererseits sicherstellen, dass Zhongli sich auch nur um die beiden kleinen Reisenden kümmerte und sich nicht mit einem anderen Mann traf. Also verfolgte er die Gruppe auf ihren Unternehmungen. Er konnte es dabei nicht vermeiden, dass sein Blick immer wieder auf Zhonglis Hintern schaute, immerhin sah er sie ja auch von hinten. Aber das war etwas anderes. Childes Blicke klebten an ihm und am liebsten wäre er einfach bei ihm gewesen. Er wollte sich das alles nur ungern eingestehen, aber erst jetzt, wo er merkte, dass er wohlmöglich keine Chance bei ihm hatte, merkte er, dass er am liebsten einfach nur bei ihm sein wollte. Wie konnte er alles wieder zurück drehen zu den Tagen, wo er unbeschwert mit ihm durch Liyue gestreift war? Als er in einem Moment zufällig dazu kam, um Zhongli spontan finanziell auszuhelfen, so hatte er das Gefühl, dass dieser es nur selbstverständlich nahm. Er wusste nicht, was er noch tun sollte, um ihn alleine zu sehen... das wäre auch den anwesenden Reisenden gegenüber unhöflich gewesen. Sie waren jetzt eben immer dabei, er hatte sich damit selbst ins Knie geschossen. Aber immerhin traf er sich mit keinem anderen Mann. Er wollte diesen Typen anscheinend wirklich vergessen. Und es hatte ein weiteres Gutes... Childe würde bestimmt erfolgreicher in seiner Mission, sofern er durch die Vorbereitung der Abschiedsfeier mehr in Sachen Rex Lapis erfahren würde. Er setzte also seine Spionage weiter fort, um auch vielleicht etwas zu dem Aufenthaltsort von Rex Lapis’ Leichnam herauszufinden. Damit würde er zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. In einem Moment, als Zhongli die beiden Reisenden auf einen kleinen Auftrag schickte, ergab sich für Childe endlich die perfekte Gelegenheit, alleine mit ihm zu sprechen. Doch Zhongli schien seltsam zurückhaltend. “Hey, sollen wir noch eine kleine Tour durch Liyue machen?”, fragte er freundlich und klopfte ihm auf die Schulter. “Naja, eher nicht. Wie du siehst, bin ich sehr beschäftigt”, erwiderte Zhongli kühl. “Achso ja, kein Problem... uhm... wie geht es dir sonst so?”, fragte Childe ahnungslos, wie er eine vernünftige Konversation starten sollte. Zhongli zuckte nur mit den Schultern. “Ja, ich verstehe schon. Wenn ich irgendwie helfen kann, dann lass es mich wissen?”, bot er sich an und lächelte verlegen. “Du? Mir helfen?”, fragte Zhongli verwundert und blickte ihn auch dementsprechend an. “Ja! Komm... Lass mich einfach einen Spaziergang mit meinem Lieblingslehrer durch Liyue machen! Das bringt dich auf andere Gedanken!”, sagte er breit grinsend und legte den Arm um ihn. “Na gut... aber nur kurz und es ist der letzte”, murmelte Zhongli, der nicht sonderlich glücklich aussah. “Der letzte!?”, fragte Childe überrascht und sah ihn mit großen Augen an. Dann erinnerte er sich an das, was Zhongli im Pub gesagt hatte... “...Du gehst fort”, kam es ihm schwer von den Lippen. Natürlich. Warum hatte er sich das nicht gedacht? Er ließ wie erschlagen den Arm von Zhonglis schmalen Schultern gleiten und sah ihn mit großen Augen an. “In gewisser Weise, ja”, erwiderte Zhongli und lächelte leicht, “deswegen muss ich noch einiges organisieren.” “Hmm... ja gut, ich denke ich werde auch nicht ewig in Liyue bleiben, du kennst das ja, die Fatui arbeiten in allen Ländern in Teyvat und sind auch überall zuhause. Wobei ich Snezhnaya immer noch am meisten liebe”, erwiderte Childe und lächelte sanft. Inzwischen hatte er sich mit Zhongli auf den Weg gemacht, der langsam aus der Stadt hinausführte. Childe liebte diesen Ort. Von dort konnte man die ganze Stadt überblicken und in den Abendstunden war das noch schöner. “Wie es in Snezhnaya wohl ist?”, fragte Zhongli sich. “Ohh... kalt, sehr kalt... du würdest glatt erfrieren!”, sagte Childe lachend. Obwohl es schwer auf ihm lastete, dass es vielleicht einer der letzten Momente mit Zhongli war, wollte er sich nichts anmerken lassen und war so fröhlich wie immer. Doch was sollte er jetzt nur tun? “Dann müsste ich etwas suchen, das mich warm hält”, erwiderte Zhongli mit einem leichten Lächeln. “Oder jemanden!”, erwiderte Childe und zwinkerte ihm zu. Zhongli blickte ihn mit großen Augen an. Er sah so unendlich niedlich aus, wenn er so schaute. Vielleicht sehen wir uns eines Tages wieder, versuchte Childe sich an gläserne Träume und Wunschvorstellungen zu klammern. Aber bis dahin wollte er eigentlich nicht warten. Sein Herz klopfte so heftig... wie konnte er diese Gelegenheit nur verstreichen lassen? Wären sie in Snezhnaya gewesen, hätte er ihn jetzt einfach an sich drücken können. Aber hier, wo es ohnehin schon so warm war... wäre das ziemlich unlogisch oder nicht? Er verurteilte sich in Gedanken schon selbst, dass er Vorwände suchte, um ihm näher zu kommen. Aber wenn immer Zhongli ihn ansah... war es so, als ob die Athmosphäre zwischen ihnen weiter aufheizte, trotz der Tatsache, dass sein Gegenüber traurig wirkte. Er würde alles tun, um ihn wieder lächeln zu sehen. Vielleicht würde er dann seine Entscheidung fortzugehen überdenken? Childe blinzelte, weil er bemerkte, dass er zu lange in Zhonglis goldenbraune Augen geschaut hatte und das sicherlich komisch wirkte. “Verzeih”, sagte er lachend und ging weiter. “Versuchst du, mit mir zu flirten?”, fragte Zhongli nach einem Moment. Childe biss sich auf die Lippe. “Vielleicht, vielleicht auch nicht...”, blieb er äußerst unentschlossen in seiner Antwort. Sein Herz hatte allerdings eine klare Meinung. “Hmm... du weißt doch, ich hatte dir doch von dem Mann erzählt”, setzte Zhongli unsicher an. “Achso ja... du hast sicher Liebeskummer. Wie indiskret von mir”, erwiderte Childe cool und zuckte mit den Schultern. Innerlich kochte er. “Schon gut... ich bin ein wenig traurig, aber habe mich damit abgefunden”, meinte Zhongli und blickte auf die Stadt hinab. “Ich bin ein guter Tröster, falls du einen brauchst”, sagte Childe. Im nächsten Moment hatte er den Arm um ihn gelegt und ihn eng an sich gezogen. Sein Herz klopfte heftig. Vielleicht war es komplett bescheuert, das zu tun, aber er hatte einfach nicht widerstehen können. “Du bist grausam”, murmelte Zhongli. Childe entging nicht, dass er leicht rot wurde. “Also eigentlich bin ich nur nett”, erwiderte er verwirrt. Zhongli schüttelte nur lachend den Kopf. Dann blickte er allerdings zu ihm und ihre Blicke trafen sich. “Hey...”, setzte Childe an, und lächelte ihn an. Langsam streckte er seine Hand aus und streichelte ganz vorsichtig über seine Wange. In dem Licht sahen seine glänzenden Augen noch schöner aus. Childes Herz hatte sicherlich noch nie so schnell geschlagen, wie jetzt, als er sich einfach vorbeugte, um ihn zu küssen. Zhongli schien nur wie versteinert. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Überrascht und mit roten Wangen blickte er ihn an. “Das nennst du “nur nett sein”?”, fragte er überrascht. “Da ist vielleicht ein wenig mehr”, gestand Childe verlegen und fuhr sich durchs Haar. “Ich dachte, du hast kein Interesse”, sagte Zhongli überfordert. “Naja, äh... ich dachte bis jetzt, du hast Interesse an einem anderen Mann”, entgegnete Childe. Zhongli lachte daraufhin nur und fasste sich an den Kopf. Childe verstand nicht recht, warum. “Es gibt keinen anderen Mann”, sagte er schließlich lachend. Childe schaute ihn nur verwirrt an. Aber wenigstens lachte er jetzt wieder. Das war doch schön. “Der Mann warst schon immer du”, sagte Zhongli schließlich und griff nach seiner Hand. Childe schaute verlegen. Er drückte seine schmale Hand leicht. “Wie ich war schon immer der Mann?”, murmelte er verwirrt. “Naja, es gibt da einen Mann”, erzählt Zhongli und deutete auf Childe, “er ist sehr nett und wir haben immer gute Gespräche auf unseren Spaziergängen. Hin und wieder gibt er mir etwas aus, was mir echt geschmeichelt hat. Ich war mir nicht sicher, ob er auch Interesse an mir haben könnte, da er mir einen Korb gegeben hat, aber inzwischen denke ich, er hat doch welches?”, begann Zhongli zu erzählen und zwinkerte nun Childe zu, den das beinahe umhaute, ebenso wie die Tatsache, dass er der Mann aus der Erzählung war. Nun erkannte er sich auch nur zu gut in den Worten wieder. Und kam sich schrecklich blöd vor, dass er das an jenem Abend nicht gemerkt hatte und sie so übel aneinander vorbei geredet hatten. Er lachte erleichtert auf. “Ja, hat er”, erwiderte er grinsend, “und Herzklopfen auch.” Sanft zog er Zhongli an sich und konnte nicht umhin, ihn erneut zu küssen. Als Zhongli den Kuss erwiderte, machte Childes Herz Freudensprünge. Und irgendetwas sagte ihm, dass das jetzt auch nicht ihr letzter Spaziergang in Liyue sein würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)