The birth of a hero von Frozen_Fairy (... that meets a dragon (ChildexZhongli)) ================================================================================ Kapitel 4: Ein junger Mann mit Ambitionen ----------------------------------------- Drei Jahre später war “Childe” zu einem jungen Mann herangewachsen und hatte den Jungen Ajax hinter sich gelassen. Vor einigen Monaten hatte er seinen 18. Geburtstag in der Kaserne gefeiert, wo es hoch hergegangen war, mit Vodka und Frauen. An das Mädchen konnte er sich nicht mehr erinnern, aber seitdem hatte er eher weiterhin kämpfen geübt, da es ihm am meisten Spaß machte, als sich Zeit für Frauengeschichten zu nehmen. “Oi, Childe! Wirst du bei der Razzia heute Abend in der Stadt mitmachen?”, fragte ein Soldat ihn lachend, als er sich gerade wieder auf den Weg zum Übungsplatz machte. “Klar, Vitaliy. Ich bin im Kommando, du Pisser!”, sagte Childe lachend. “Pff... Pulcinella scheint dich ja wirklich gern zu haben. Bist du ihm in den Arsch gekrochen? Oder warte... hat er vielleicht deinen Arsch für gewisse Stunden in Anspruch genommen?”, fragte Vitaliy feixend. Childe blinzelte. Für einen Moment musste er wirklich nachdenken. Er hatte zunächst keine Ahnung, was sein Gegenüber da von ihm wollte. “Was soll er mit meinem Arsch... eh... warte, du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich es nötig hätte, mich hier hochzuschlafen!!!? Du bist doch echt verrückt”, sagte Childe fassungslos. Vitaliy lachte nur: “Keine Ahnung, sorry Mann...” “Mit einem Typ vor allem... ich bin nicht schwul...”, murmelte Childe und war zu verwirrt und überfordert von der Aussage. Sonst hätte er Vitaliy ohne zu Zögern eine reingeschlagen. Vor allem auch, dass er Pulcinella so etwas unterstellte. “Naja, Nikolai und ich haben uns da so gewisse Fragen gestellt...”, sagte Vitaliy beschwichtigend, “Immerhin gehst du nie mit, wenn wir Frauen aufreißen gehen... und wenn, dann stehst du nur da und trinkst deinen Drink und sprichst nie jemanden an...”, murmelte er und zuckte mit den Schultern. “Ja. Weil ich BESSERES zu tun hab! Ich brauch auch niemanden und ich gehe jetzt meine Kampftechnik üben, was dir auch nicht schaden würde”, sagte Childe kühl und ließ den anderen einfach stehen. Immerhin war er ja hier um etwas zu erreichen. Vor allem, was sollte er mit einer Frau? Oder mit einem Mann, was auch immer. Die würden doch dann nur seine Zeit beanspruchen, die er aber für sich und seine Ausbildung brauchte. Deswegen brachten es die anderen Fatui auch zu nichts, weil sie nur rumtranken und rumfickten. Er aber hatte höhere Ziele. Und deswegen widmete er sich... nur sich selbst und dem Kampf und vielleicht noch seiner Familie. Aber danach kam ganz lange nichts. Und so hoffte er, diese Ziele eines Tages zu erreichen, damit er nicht mehr mit solchen Idioten wie Vitaliy abhängen musste. Seine Wut hatte er auch nicht an ihm ausgelassen, sondern jetzt beim Training und heute Abend, wo er erneut sein Bestes geben würde. Er hoffte so sehr, dass die Obersten Fatui das eines Tages sahen und ihn befördern würden. # Eines Tages half er Pulcinella beim Vorbereiten eines Anlasses. Die zehn Obersten Fatui waren bei einem Ball der Zarin eingeladen, was eine ziemlich große Ehre war. Es musste alles entsprechend vorbeireitet werden. Inzwischen vertraute ihm sein Mentor auch wichtigere Missionen und Aufträge an. Aber Childe war sich nicht so sicher, ob er wirklich etwas in ihm sah, oder ob er ihm nur die Arbeit aufhalste, die er selber nicht machen wollte. Aus Pulcinella wurde er selbst nach Jahren nicht schlau. “Ich beneide euch. Ich würde auch gerne auf den Ball mit der Zarin und so viel wie ich hier gearbeitet habe, finde ich, dass ich das auch verdient hätte”, sagte Childe schließlich als er Pulcinella die Unterlagen überreichte und verschränkte die Arme. Sein Gegenüber grinste nur schief. “Da müsstest du dich aber als ein Fatui Harbinger ausgeben...”, sagte er lachend. “Ja. Sag mir einfach, was ich tun soll”, erwiderte Childe. Man könnte es ja mal versuchen. Pulcinella lachte laut. “Du bist wirklich unglaublich. Aber nein – die Zarin weiß, dass es nur zehn sind, und kennt uns alle persönlich”, sagte er. “Wer sagt, dass es keine Elf werden könnten?”, fragte Childe schulterzuckend. “Hmm... ich weiß schon, welche Ambitionen du hast, ich bin nicht blind. Aber du bist mein Auszubildender. Und das geht schon gar nicht bis nächsten Samstag”, sagte Pulcinella und fasste sich an die Stirn. “Ja. Genau, ich bin DEIN Auszubildender. Und du hast mich gut ausgebildet, oder etwa nicht? Würde ich sonst nach jeder Mission Lob bekommen... Willst du nicht, dass mehr aus mir wird? Du könntest bei dem Ersten der Fatui ein gutes Wort für mich einlegen?”, redete sich Childe nun um Kopf und Kragen, obwohl er sich eigentlich geschworen hatte, sich nie bei Pulcinella einzuschmeicheln, sondern ihm eher aussagekräftige Resultate zu liefern. Er hatte schon für ihn im Blut gebadet und war fast dabei drauf gegangen... “Childe...mein Junge”, sagte Pulcinella und ging auf ihn zu. Dann nahm er sein Kinn in die Hand, wie bei ihrer ersten Begegnung, nur diesmal sanfter. “Ich sage dir jetzt mal was im Vertrauen... du bist ein guter Kämpfer, das bist du wirklich. Eigentlich bist du ohnegleichen und du könntest auch den obersten Militärs direkt den Rang ablaufen, wenn sie jüngere Mitglieder zulassen würden. Aber du bist nicht wie die Zehn Fatui... Deine kriegerische Laufbahn in allen Ehren, ich bin auch stolz auf dich, wenn du sie weiter beschreitest, aber bitte... halt dich besser einfach da raus.” “Warum... ich dachte... ich könnte... bitte, ich kann das! Ich kann nicht nur kämpfen, ich bin flexibel... ich kann das alles lernen”, stammelte Childe. Er schluckte den Kloß in seinem Hals herunter. Eigentlich wollte er nicht, dass Pulcinella ihn so sah. “Nein... du wirst keiner von uns werden. Es ist nicht mal eine Nummer Elf vorgesehen”, erwiderte Pulcinella kühl und ließ ihn los. “Bitte...überlegs dir”, ließ Childe nicht locker und legte den Kopf schief. Inzwischen hatte er den Ton seiner Stimme gesenkt, “ich denke, du wirst es nicht bereuen...” Mit einem Zwinkern grinste er ihn an. Er wusste nicht mal genau, warum er es tat, eigentlich nur weil er versuchte, ihn zu manipulieren... und inzwischen verzweifelt war... oder? Pulcinella drehte sich um und grinste ihn an. “Ach ja? Große Töne gespuckt hast du schon immer”, sagte er lachend und wollte sich wegdrehen, aber Childe griff nach seinem Arm. “Und habe ich dich je enttäuscht?”, hauchte er und blickte ihn mit seinen großen Augen unschuldig an, während er ihn anblinzelte. Pulcinella sah ihn an, unbeweglich und beide hielten den Blick. Für einen kurzen Moment kam ihm der Gedanke an das Gespräch mit Vitaliy. Nein... das war kein Flirten. Er wusste nur, wie man Menschen manipulieren konnte, nichts weiter. Und es war nicht so, dass er es überhaupt nötig hätte... “Nein, nur immer wieder überrascht”, erwiderte Pulcinella schließlich und schüttelte lachend den Kopf. “Und ich werde dich noch viel mehr überraschen”, sagte Childe trotzig und verschränkte die Arme. Inzwischen wusste er nicht mehr, was los war, er wollte das doch nur für sich, oder? Aber es ärgerte ihn so, dass Pulcinella ihn zurückgewiesen hatte und zwar auf ganzer Linie... “Was auch immer du vorhast... tu nichts Unüberlegtes”, sagte Pulcinella noch, dann wandte er sich der Tür zu. Dort stand eine blonde Frau. Childe hatte sie schon öfter gesehen, sie war auch eine der zehn Fatui Harbinger. “Ah, Signora”, hörte er Pulcinella sagen, der auf sie zuging und galant den Arm um sie legte. Childe verschränkte die Arme. Er sah einen Mann und eine Frau – beide einflussreich und offenbar standen sie sich auch etwas näher... es machte ihn so unglaublich eifersüchtig und er konnte nicht mal sagen warum. Er hatte es satt, immer nur wie ein Fußabtreter behandelt zu werden, von dem Mann, zu dem er aufsah und der seine Bezugsperson seit Jahren war... aber offenbar würde Pulcinella nie mehr in ihm sehen. Vor allem was wollte er genau, dass er in ihm sah? Der Gedanke war ihm so unglaublich unangenehm, ebenso wie der an die Situation gerade. “Nein – ich habe ihm keine schönen Augen gemacht”, sagte sich Childe immer wieder in Gedanken. “So ist das nicht... warum sollte ich. Es geht um mich, und dass ich einer der Elf werden will... aber das ist doch klar, warum muss ich mir das immer wieder sagen, arghhh!!” Er atmete tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Und das konnte er nun mal am besten im Kampf. Und so stapfte er Richtung Übungsplatz. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)