Love in Style von Evi1990 (KageHina (Kageyama Tobio x Hinata Shouyou)) ================================================================================ Love in Style ------------- „Gib mir nur einen guten Grund, warum ich ein Kleid tragen sollte.“   Kageyama hätte es besser wissen sollen. Bei Hinata zu übernachten, war wirklich die dämlichste Idee gewesen, die seine einzige Gehirnzelle jemals zustande gebracht hatte. Warum war er überhaupt hergekommen? Es hätte doch viel mehr Sinn gemacht, sie hätten sich mit Yachi getroffen, um für diesen blöden Englischtest nächste Woche zu lernen. Hinata hatte noch viel weniger Ahnung als er, und Kageyamas Vokabular beschränkte sich schon auf die gängigen Volleyball-Begriffe. Was zum Teufel hatte er sich nur dabei gedacht? Dabei wäre er gar nicht unbedingt über Nacht geblieben, wenn er nicht gerade den letzten Bus verpasst hätte. Er hatte seine Mum angerufen, die ihm gesagt hatte, dass er einfach bei Hinata übernachten sollte. ‚Immerhin ist morgen doch Samstag, Tobio‘, äffte er sie in Gedanken mit verzerrter Stimme nach. Na vielen Dank auch.   Tja, und wohin hatte ihn das alles jetzt geführt? Dass er sich ein Blickduell mit Hinatas kleiner Schwester Natsu lieferte, während von ihrem Bruder schon seit Minuten weit und breit nichts zu sehen war. Sie war einfach so reingeschneit, während Kageyama ungeduldig in seinem Zimmer auf ihn gewartet hatte. Sie hatte hemmungslos drauf losgeplappert – das war er eigentlich von ihr schon gewohnt. Er war nicht zum ersten Mal bei Hinata zuhause, und es war jedes Mal dasselbe gewesen. Erst belagerte sie ihren Bruder, dann ihn. Dieses verdammte Kind hatte definitiv eine Sucht nach Aufmerksamkeit, nur hatte es bisher noch niemanden gegeben, der das offiziell diagnostiziert hatte.   Und obwohl Natsu auch so schon nervig genug war, war es heute noch viel schräger als sonst. Eigentlich fielen ihm gar nicht so richtig die passenden Worte für diese Situation ein. Nachdem Natsu offensichtlich das Interesse daran verloren hatte, Kageyama mit noch mehr Geschichten über ihre Lieblingspuppe vollzulabern, war sie zielstrebig zu Hinatas Kleiderschrank gegangen und hatte ein Kleid rausgezogen. Wobei – konnte man diesen Stofffetzen überhaupt noch Kleid nennen?   Noch immer hielt das Mädchen ihm das Kleid vor die Nase, und schon seit sie ihm gerade mehr oder weniger befohlen hatte, es anzuziehen, hatte sie ihren Blick nicht von Kageyama abgewandt. Ganz im Gegenteil, der Ausdruck in ihren Augen ließ keinen Zweifel offen, dass sie es vollkommen ernst meinte und nicht so einfach nachgeben würde. Er verstand nur leider immer noch nicht, warum. Wieso hing in Hinatas Kleiderschrank so ein Kleid? Und wie zur Hölle kam Natsu nur auf die glorreiche Idee, er würde es einfach mal so anziehen?   Noch immer völlig verzweifelt nach Antworten suchend, hörte er plötzlich, wie die Tür aufging und Hinata in den Raum trat.   „Sorry, dass es so lange gedauert hat, meine Mum wollte...“   Und in dem Moment, als er sah, was Natsu Kageyama da gerade präsentierte, entglitten ihm sämtliche Gesichtszüge. Für eine Sekunde schien er in eine Schockstarre zu verfallen, bevor er sich offensichtlich wieder fing und panisch auf Natsu zulief.   „Natsu, was zum... was soll das!?“, schrie er, bevor er seiner kleinen Schwester das Stück Stoff aus den Händen riss, allerdings noch sorgfältig genug, um es nicht unnötig zu knicken oder gar kaputt zu machen.   Kageyama verschränkte die Arme vor der Brust und sah zwischen beiden hin und her, dann fragte er genervt: „Kann mich vielleicht mal einer aufklären, was das hier alles zu bedeuten hat?“   Natsu drehte ihren Kopf zu Kageyama, bevor sie antwortete: „Ich wollte gestern mit Nii-chan in seinem Zimmer schlafen, und als er vom Training nach Hause kam, wollte ich mich im Schrank verstecken, um ihn zu überraschen. Und da habe ich die-“   Weiter kam sie nicht, denn Hinata war dazwischen gesprungen und hielt ihr fest eine Hand vor den Mund, um sie zum Schweigen zu bringen. Zwar protestierte sie laut, aber Hinata war stärker, und über ihre undeutlichen Rufe hinweg, sagte Hinata an Kageyama gerichtet: „Hö-hör nicht auf sie! Sie erzählt totalen Blödsinn!“ Dann lachte er, und für den Setter war es nicht schwer zu erkennen, dass es ein nervöses, unsicheres Lachen war.   Als Natsu ihrem großen Bruder in die Hand biss, was diesen daraufhin laut aufschreien ließ, konnte sie sich aus seinen Fängen befreien und sagte mit trauriger Stimme und bebender Unterlippe: „Aber Nii-chan, ich will doch nur, dass du glücklich bist!“   „Hä?“, erwiderten sowohl Hinata als auch Kageyama gleichzeitig und stirnrunzelnd.   Natsus große Augen füllten sich mit Tränen, und während ihr einzelne davon über die Wange kullerten, erklärte sie: „Nii-chan hat gesagt, er hat das Kleid gekauft, weil er gedacht hatte, dass es Tobio bestimmt stehen würde und sich vorgestellt hat, Tobio würde es tragen. Und danach ist Nii-chan ganz rot geworden und ich durfte nicht mehr bei ihm übernachten. Hab ich was Falsches gemacht, Nii-chan?“   Als sie leicht zu schluchzen begann, seufzte Hinata und umarmte sie. Kageyama wusste in diesem Moment absolut nichts mit sich anzufangen. Und er wusste erst recht nicht, was er von alldem halten sollte. Hinata hatte es besorgt, damit er es anzog? Aber warum sollte er denn sowas tun? Und überhaupt, warum kamen plötzlich alle auf die Idee, er würde Frauenkleider tragen? Wo war er in seinem Leben falsch abgebogen, um an diesen Punkt zu gelangen?   „Schon gut, Natsu, du brauchst nicht weinen“, hörte er Hinata sagen, der Natsu noch immer fest an sich drückte. Und nur eine Sekunde später trafen sich die Augen des Mittelblockers und des Setters. Es war unschwer zu erkennen, wie peinlich berührt Hinata war. Seine Wangen schienen zu glühen und auch der Ausdruck in seinen Augen sprach Bände. Aber je länger Kageyama hinsah, desto mehr konnte er wahrnehmen, dass sich dahinter noch mehr verbarg – es wurde ganz offensichtlich, dass Natsu die Wahrheit gesprochen hatte und Hinata diesen Wunsch tatsächlich hegte. Aus welchen Gründen auch immer, das war Kageyama wirklich mehr als schleierhaft.   In diesem Moment löste sich Hinata von seiner Schwester. „Hey, willst du Mum helfen? Sie macht gerade das Abendessen.“ Er öffnete die Zimmertür, und noch bevor sie auch nur ein Wort des Protestes äußern konnte, schob er sie aus dem Raum und schloss die Tür. Kageyama beobachtete, wie er für den Bruchteil einer Sekunde seine Stirn gegen die geschlossene Tür lehnte und aufseufzte, doch schon im nächsten Moment drehte er sich, noch immer das Kleid über dem Arm, zu ihm um und setzte sein gewohntes Grinsen auf.   „Wir sollten vor dem Abendessen noch die Englisch-Vokabeln durchgehen. Mann, hab ich schon Kohldampf, was es wohl zum Essen gibt? Ich hoffe, Mum macht das Curry, das ist echt lecker!“   Und während Hinata sich immer weiter in Rage redete, versuchte er, unauffällig das Kleid zurück in den Schrank zu hängen, und dass er Kageyama für so einen schlechten Beobachter hielt, bei der wichtigen Volleyball-Position, die er innehatte, enttäuschte ihn ein bisschen. Außerdem würde Kageyama sicher nicht mal so eben einknicken und Hinata so einfach vom Haken lassen.   „Boke, Klappe halten. Warum willst du, dass ich das Kleid anziehe?“, fragte Kageyama gerade heraus, gerade als Hinata die Tür des Kleiderschranks wieder schloss.   „Hä?“, erwiderte Hinata, halb geschockt, halb verzweifelt, so sah es zumindest aus. Wieder lachte er unsicher, fast ein bisschen hysterisch, bevor er sagte: „Ach, Natsu hat doch nur Quatsch erzählt. Hast du das etwa geglaubt?“   Er log, das wusste Kageyama, und er könnte jetzt noch weiter nachhaken, fragen, wofür er das Kleid sonst hatte, aber er wusste, dass Hinata, der Vollidiot, sich nur ein größeres Netz aus Lügen und Ausflüchten spinnen würde. Das hätte keinen Sinn, also ließ er es bleiben. Aber dennoch – irgendwie bekam er den Gedanken nicht aus dem Kopf, es einfach zu tun, das Kleid anzuziehen.   Okay, stop, Time-out. Er dachte was?! War er jetzt komplett durchgeknallt? Vielleicht war es wieder dieses komische Gefühl, Hinata bei allem schlagen zu wollen, der unbändige Wille zu gewinnen? Das machte nur irgendwie keinen Sinn, immerhin war das hier kein Wettbewerb. Wobei das nicht unbedingt was heißen musste, immerhin konnten sie aus so ziemlich allem einen Wettbewerb machen, wenn sie es wollten. Aber er hatte dennoch das Gefühl, dass das hier nicht der Fall war.   Wieso also konnte er es nicht einfach auf sich beruhen lassen? Oder ihm zumindest sagen, was für eine Schwachsinnsidee das alles war und dass er das auf gar keinen Fall, nicht mal über seine eigene Leiche, machen würde? Und überhaupt, warum spürte er immer wieder dieses Ziehen in der Magengegend, wenn Hinata ihn so anschaute, wie er es getan hatte, als er Natsu umarmt hatte? Als seine Schwester ihn mit ihren großen Kulleraugen angesehen hatte, da hatte er überhaupt nichts gespürt, wenn man mal von der allgemeinen Genervtheit absah. Aber Hinatas Blick löste etwas in ihm aus, das er noch niemals vorher gefühlt hatte. Es war ein bisschen so wie die Aufregung vor einem Match, und doch fühlte es sich anders an. Er konnte nicht richtig verstehen, was genau es war, aber diese neuartige Empfindung irritierte ihn – und zu gleichen Teilen war sie so reizvoll, dass Kageyama nicht wollte, dass es aufhörte.   Noch immer stand Kageyama mit den Armen verschränkt vor der Brust mitten im Raum, während Hinata hektisch durch das Zimmer lief, um ihre Lernmaterialien vorzubereiten. Der Zuspieler seufzte – vor allem wegen seiner absurden Gedanken, aber auch schon in Erwartung dessen, was er gleich sagen würde.   „Sagen wir, rein theoretisch, ich würde es machen. Was kriege ich dafür?“   Der Mittelblocker blieb sofort in der Bewegung stehen und erstarrte. Wie in Zeitlupe drehte er seinen Kopf zu Kageyama um und die Überraschung war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Oder erlitt er gerade doch eher einen Schock? Warum fing Hinata plötzlich so an zu schwitzen?   „D-du... würdest...“, stotterte er und Kageyamas Miene – und wenn er ehrlich war, auch seine Stimmung – verfinsterte sich. „Bist du taub, oder was, Boke?“, erwiderte er verärgert, auch wenn er wusste, dass er viel wütender auf sich selbst als auf den Anderen war.   Hinata legte alle Bücher, die er vorher getragen hatte, auf den Tisch, kniete auf dem Boden und setzte sich auf seine Beine, den Blick beschämt nach unten gerichtet. Die ersten Worte murmelte er so leise in sich hinein, dass Kageyama ihn kaum verstand, doch dann schien er sich etwas mehr zu fangen und sagte: „Ich weiß nicht... zwei Nikuman? Oder einen Wochenvorrat Milch?“   So verlockend das Angebot auch war – war das wirklich alles, was Hinata zu bieten hatte? „Bist du bescheuert? Dafür zieh ich noch nicht mal mein T-Shirt aus!“   Betretenes Schweigen legte sich über die beiden und Hinata hatte noch immer Probleme, wieder zu Kageyama aufzuschauen. Innerlich musste er lachen – Hinata war doch sonst nicht so schüchtern. Und warum, verdammt noch mal, bescherte ihm dieser Anblick des Kleineren eigentlich schon wieder so ein Kribbeln in der Magengegend?   Und bevor er groß darüber nachdachte, sagte Kageyama: „Okay, du gehst jetzt raus und überlegst dir gefälligst was Gutes, während ich das anziehe.“ Irgendwo ganz hinten in seinem Kopf sagte ihm eine Stimme, dass er das bitter bereuen würde, aber wenn er einmal entschieden hatte, dass er etwas machen würde, gab es kein Zurück mehr. Und er würde jetzt sicher nicht damit anfangen, diese Vorgehensweise zu ändern. Zumal es sich dann auch so anfühlen würde, als hätte er gegen Hinata verloren – und er verlor nicht gegen ihn. Niemals. Nicht heute, nicht morgen, nicht in hundert Jahren.   In diesem Augenblick schien Hinata den Mut wiedergefunden zu haben, ihn direkt anzuschauen, und neben der Überraschung konnte Kageyama nun auch sowas wie Vorfreude sehen, auch wenn der Mittelblocker es scheinbar nach allen Kräften versuchte zu verschleiern.   „Aber...“, begann Hinata, wurde aber sofort wieder von Kageyama unterbrochen. „Raus! Oder willst du, dass ich’s mir doch noch anders überlege?“   Hastig stand Hinata auf und war nur Sekunden später verschwunden. Skeptisch ließ Kageyama seinen Blick zu Hinatas Kleiderschrank wandern, wo das dünne Stück Stoff wieder verwahrt wurde. In langsamen Schritten näherte er sich diesem, öffnete die Tür und zog es raus.   Interessant. Der Stoff war ganz anders, als er erwartet hatte. Er war total glatt und seidig, vollkommen anders als die Kleidung, die er sonst trug, insbesondere, wenn er so an seine Trainingsklamotten dachte. Er hob den Hauch von nichts an den Spaghettiträgern in die Höhe, um es vollständig zu betrachten. Es war ganz schwarz und glänzte. Von dem Handgemenge zwischen Hinata und Natsu hatte es einige Falten davongetragen, die man aber nur wahrnahm, wenn man direkt davor stand und genau darauf achtete. Der Saum des Kleides war aus transparenter Spitze. Kageyama seufzte zum gefühlt millionsten Male heute – wenigstens war nicht das komplette Kleid so durchscheinend.   Er legte es kurz auf Hinatas Bett ab, um sich von seiner Kleidung zu befreien, und bis auf die Boxershorts zog er alles aus und warf seine Klamotten achtlos auf den Boden. Als er sich das Kleid überzog, musste er feststellen, wie erstaunlich gut es ihm passte. Woher hatte Hinata seine Kleidergröße so genau gewusst? Und warum war das überhaupt die erste Frage, die er sich stellte, und nicht die, weshalb er jetzt hier in Hinatas Zimmer stand und ein Frauenkleid trug?   Es nervte ihn in unbeschreiblichem Ausmaße, aber er kam nicht umhin zu denken, wie gut der Stoff sich auf seiner Haut anfühlte. Das seidige Material hinterließ ein kühles Gefühl auf der Haut, und wenn er mit den Fingern darüber strich, konnte er nicht anders als es als angenehm zu beschreiben. Eigentlich hätte er gedacht, er würde sich jetzt irgendwie unbehaglich fühlen, weswegen er selber erstaunt war, dass das genaue Gegenteil der Fall war.   Doch bevor er weiter darüber nachgrübeln konnte, was genau er jetzt davon halten sollte, klopfte es an der Tür, und durch einen winzigen Spalt stammelte Hinata: „Ka-kann ich wieder reinkommen?“   „Ja, komm rein“, erwiderte Kageyama, woraufhin Hinata, die Augen zunächst noch von ihm abgewandt, die Tür ganz öffnete, hindurchschlüpfte und sie hastig wieder zuzog. Er lehnte sich mit dem Rücken dagegen und hob quälend langsam seinen Kopf an - bis ihre Blicke sich trafen.   Hinata schnappte nach Luft und lief sofort rot wie eine Tomate an. „Und, jetzt zufrieden?“, fragte Kageyama und legte die Hände an die Hüften, sah den Mittelblocker erwartungsvoll an.   Doch der schien noch immer unheimlich mit seiner Fassung zu ringen. „I-ich weiß nicht“, stotterte er, und als er sich dann eine Hand vor den Mund hielt, sagte Kageyama in warnendem Tonfall: „Wag es ja nicht, auch nur daran zu denken, zu lachen, Vollidiot!“   Er sah und hörte, wie Hinata hart schlucken musste, bevor er erneut zu sprechen begann: „Ich... ich muss kurz weg.“   Oh, nein, Hinata würde schön hierbleiben. Als der Kleinere gerade die Tür öffnen und wieder verschwinden wollte, kam Kageyama in schnellen Schritten auf ihn zu und drückte die Tür kraftvoll zu. Hinata versuchte noch für einige Sekunden, sie doch zu öffnen, doch Kageyama war stärker und setzte sich durch. Also gab er auf, drehte sich wieder um und lehnte erneut mit dem Rücken dagegen, Kageyamas rechter Arm direkt neben seinem Kopf, die Hand noch immer gegen das Holz der Tür gedrückt.   Und während Hinatas Blick schweigend über Kageyamas Körper wanderte, fragte sich der Setter, warum es plötzlich so warm in diesem Raum war. Und weshalb raste sein Herz auf einmal so? Warum beschleunigte sich sein Atem, wenn er diesen Ausdruck in Hinatas Augen sah? Wieso hatte er nicht das Bedürfnis, wieder Distanz zwischen ihnen zu schaffen, obwohl sie sich gerade so nah waren wie noch nie?   Mit fast flüsternder Stimme sagte Hinata dann: „Ich hab mir was überlegt, als Wiedergutmachung dafür.“   Kageyama lachte flüchtig auf, dann antwortete er: „Das ist besser was richtig Gutes, Boke.“   Hinata sah ihm nun direkt in die Augen, und bevor Kageyama die nächsten, absurden Gedanken kommen konnten, stellte sich Hinata auf die Zehenspitzen - und gab ihm einen Kuss auf die Wange?   Der Kleinere ging zurück auf seine Ausgangsposition und wirkte eingeschüchtert und auch ein wenig verunsichert. Und Kageyamas Kopf wurde in diesem Moment leer. Als hätte ein Wind alle seine Gedanken weggefegt und nur noch Luft dagelassen. Er konnte sich auf nichts fokussieren, über überhaupt nichts nachdenken. Totaler Blackout.   Er wusste nicht, wie viel Zeit bis zu diesem Punkt vergangen war, aber irgendwann kehrten die ersten Gedanken zurück in seinen Kopf. Allerdings konnte er nur an eines denken: Hinata, Hinata, Hinata... Konnte innerlich nur dessen Gesicht sehen, seine Augen, seine... Lippen...?   „Ka-Kageyama?“, stammelte Hinata und holte ihn damit zurück in die Realität. Seine Sicht schärfte sich wieder vor seinen Augen, und als er den Kleineren vor sich betrachtete, überkam ihn sogar ein Anflug von Wut. Er stützte sich nun auch links von dessen Kopf mit der Hand ab, näherte sein Gesicht Hinatas, und sagte dann in dominantem Ton: „Vollidiot, das nennst du eine Wiedergutmachung? Das ist eine Wiedergutmachung.“   Und mit diesen Worte und ohne auch nur eine Sekunde darüber zu grübeln, legte er seine Lippen auf die des Mittelblockers. Dieser schien zunächst perplex, doch als Kageyama merkte, wie er sich allmählich entspannte, da übertrug sich dieses Gefühl auch auf ihn selbst. Gleichzeitig schlossen sie die Augen und er spürte, wie Hinata den Kuss erwiderte.   Zunächst bewegten sich ihre Lippen zaghaft aufeinander, doch dann öffnete Hinata seinen Mund einen winzigen Spalt, und Kageyama konnte nicht anders, er folgte seinen Instinkten und ließ seine Zunge über Hinatas Lippen und anschließend in seinen Mund gleiten. Der Kleinere ließ einen langgezogenen Laut aus, den Kageyama noch nie bei ihm gehört hatte. Klang es so, wenn jemand stöhnte, wenn Hinata stöhnte? Warum nur fühlte sich das so berauschend gut an?   Hinatas Zunge bewegte sich anfangs vorsichtig um Kageyamas, doch dann gewannen ihre Bewegungen an Geschwindigkeit und Intensität. Und spätestens, als Hinata seine Arme um Kageyamas Nacken schlang und ihn noch näher an sich zog, explodierte das Kribbeln im Bauch des Setters und verteilte sich in dessen ganzem Körper. Er spürte es noch bis in die Finger- und Zehenspitzen. Überall breitete sich eine Gänsehaut aus und ihm war auf einmal heiß, so heiß.    Er wusste nicht, was das für Gefühle waren, die er gerade fühlte. Dennoch – er saugte jede Empfindung in sich auf. Sei es der Geruch von Hinatas Shampoo, der Geschmack von grünem Tee in Hinatas Mund oder das Gefühl seiner weichen Lippen. Alle seine Sinne wurden in diesem Moment von Hinata eingenommen, und auch wenn er es nur ungern zugab: Es störte ihn nicht.   Kageyama konnte nicht sagen, wie lange sie so dastanden und sich küssten, aber irgendwann ließen sie voneinander ab. Atemlos und mit verklärtem Blick sahen sie sich für einen Moment an, keiner sagte ein Wort. Er hätte auch gar nicht gewusst, was er hätte sagen sollen. Was sagte man denn normalerweise, nachdem man jemanden geküsst hatte? Und noch dazu jemanden, den man bisher immer als seinen größten Konkurrenten gesehen hatte?   Noch immer einigermaßen verwirrt ob seiner eigenen Gefühle und der Gesamtsituation, stieß sich Kageyama von der Tür ab und drehte sich um. Er ging zurück in den Raum hinein, und nach kurzer Stille, hörte er Hinata hinter ihm fragen: „Wa-was machst du?“   „Wonach sieht’s denn wohl aus, Boke? Denkst du, ich lauf den ganzen Tag so rum?“ Als Kageyama sich gerade das Kleid über den Kopf ziehen wollte, rannte Hinata auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch von hinten, und seine Geschwindigkeit und Kraft in diesem Moment sorgten fast dafür, dass Kageyama vornüber kippte, aber er konnte sich gerade noch fangen. Gegen seinen Rücken und daher ein wenig gedämpft, murmelte Hinata: „Kannst du es nicht noch ein bisschen anbehalten?“   Kageyama grummelte, bevor er erwiderte: „Was, und mich so zum Essen an euren Tisch setzen, oder was?“ Hinata verstärkte die Umarmung noch ein wenig, dann sagte er: „Noch fünf Minuten oder so? Bitte?“, und die Art, wie er es sagte, ließ Kageyama kaum eine Wahl. Warum nur fiel es ihm plötzlich so schwer, seinen eigenen Willen durchzusetzen? Oder wollte er vielleicht einfach dasselbe wie Hinata? Wie unlogisch war das denn bitte?   Seufzend drehte er sich um, nahm Hinatas Gesicht in beide Hände, der ihn sogleich verblüfft anschaute, und erklärte: „Von mir aus. Aber dafür bekomme ich dieses Mal vorher meine Belohnung.“ Mit diesen Worten überbrückte er die geringe Distanz zwischen ihren Gesichtern und zog Hinata erneut in einen Kuss, der nun von der ersten Sekunde an von einer fordernden Leidenschaft geprägt war.    Und als Hinata seine Arme nun um Kageyamas Taille schlang und seinen Körper heftig an den des Setters drückte, da fiel es ihm schlagartig wie Schuppen von den Augen: Das Kribbeln in seinem Magen war nicht nur ein einfaches Kribbeln. Es waren Schmetterlinge, und das Gefühl war so intensiv, dass Kageyama dachte, dass sie wohl zu tausenden eine Party feierten. Aber es störte ihn nicht, ganz im Gegenteil. Es war berauschend und elektrisierend, und er würde dafür sorgen wollen, dass es so blieb – auf dass die Party der Schmetterlinge nie enden möge. Fuck in Style ------------- Es war wirklich surreal. Noch immer stand Kageyama mitten in Hinatas Zimmer. In einem schwarzen Seidenkleid. Hinatas Zunge in seinem Mund. Er konnte sich nicht erinnern, jemals einen so verrückten Tag erlebt zu haben, in seinem gesamten Leben nicht. Und warum störte ihn das eigentlich so wenig? Was passierte hier gerade?   Und noch viel wichtiger: Was passierte hier gerade mit seinem Körper? Ihr erster Kuss war im Vergleich zu diesem um Welten verhaltener gewesen. Das Gefühl, das seinen ganzen Körper zu durchströmen schien, war bei diesem zweiten Kuss allerdings viel intensiver. Hitze dominierte jede seiner Poren und aus ihm unerfindlichen Gründen konnte er nicht aufhören, Hinata zu küssen, und es schien, als wenn es dem Mittelblocker nicht anders erging.   Kageyama löste sich für einen kurzen Moment von Hinata, dessen Gesichtsausdruck offensichtlich machte, wie wenig ihm das gefiel. Aber Kageyama wollte ihm in die Augen sehen, wenn auch nur für wenige Sekunden, in der Hoffnung, die Antworten auf all seine Fragen zu finden, insbesondere auf die, warum er einfach nicht aufhören konnte. Was er stattdessen fand, war die Erkenntnis, dass sein Kopf komplett ausgeschaltet wurde, sobald er auch nur ansatzweise in Hinatas Gesicht schaute. Er konnte an nichts anderes mehr denken als an Hinata.   Und diese Lippen... Noch immer lagen Kageyamas Hände zu beiden Seiten an Hinatas Kopf, und langsam begann er, mit dem Daumen der linken Hand über dessen Wange zu streichen. Seine Haut war so weich, und der Setter beobachtete, wie sich Hinatas Pupillen weiteten. Er atmete schnell ein und aus, seine Wangen waren rot und glühten, und seine Augen strahlten etwas aus, das Kageyama völlig unbekannt war. Er hatte diesen Ausdruck noch nie bei ihm gesehen, auch noch nicht bei irgendjemand anders, und er fragte sich, ob Hinata in seinen Augen wohl etwas Ähnliches sah.   Dann wanderte Kageyamas Aufmerksamkeit zu den Lippen des Mittelblockers, und fast schon unbewusst bewegte sich sein Daumen von der Wange zu dessen Mund und strich sanft darüber. Wie er es erwartet hatte, fühlten sich seine Lippen genauso weich an, wie wenn sie sich auf seinen Mund legten. Er war so fasziniert, dass er seinen Blick nicht abwenden konnte. Er bewegte seinen Daumen langsam von einer Seite zur anderen und wiederholte das ein paar Mal, bis er in der Mitte anhielt und Hinatas Mund öffnete, nur ein kleines Stückchen, und der Rotschopf folgte der Bewegung wie automatisch.   Gedankenverloren leckte Kageyama sich über seine eigenen Lippen und ließ seinen Daumen in Hinatas Mund gleiten. Wie berauscht verfolgte Kageyama, wie Hinatas Zunge seinen Finger mit seinem Speichel benässte und er anfing, daran zu saugen. Sein Blick wanderte zu Hinatas Augen, die wieder diesen intensiven Ausdruck hatten. Wenn Kageyama es beschreiben müsste, wäre Begierde wohl das richtige Wort dafür, auch wenn er keine Ahnung hatte, wie jemand mit diesem Gefühl auszusehen hatte. Aber das war auch egal, denn es war nicht irgendjemand, der hier vor ihm stand – es war Hinata, und alles, was er tat, löste in Kageyama ein nie gekanntes Feuer aus.   Nun ergriff Hinata die Initiative. Mit einer Hand nahm er die von Kageyama, öffnete seinen Mund noch etwas mehr und nahm weitere Finger darin auf. Für einen kurzen Augenblick schloss er die Augen, bevor er sie wieder öffnete und dem Setter direkt ins Gesicht sah, während er an mehreren seiner Finger leckte, als wenn es um sein Leben ginge. Kageyama schluckte hart und musste aufkeuchen. Das war alles so neu für ihn, und dennoch konnte er sich in diesem Moment nichts Besseres vorstellen. Nicht mal mehr ein Volleyball-Match würde ihn hiervon abhalten können. Und während er Hinata so zusah, wie er begierig seine Finger in sich aufnahm, fragte er sich, was sich mit diesem Mund wohl noch alles anstellen ließe.   Als ihm bewusst wurde, was ihm da gerade durch den Kopf gegangen war, entzog er Hinata aus einem Impuls heraus seine Finger. Was hatte er da gerade gedacht? Wollte er etwa... mit Hinata...   Doch er wurde jäh in seinen Gedanken unterbrochen, als er Hinata flüstern hörte: „Kageyama...“ Und als er ihm wieder in die Augen sah, war er wie hypnotisiert. Seine braunen Augen strahlten und Kageyama konnte sich nicht von ihnen lösen. Und während der Setter noch immer regungslos dastand, fing Hinata an, mit seinen Händen über das Kleid zu fahren, das Kageyama noch immer trug.   Der Mittelblocker wandte seinen Blick ab, folgte mit seinen Augen den Bewegungen seiner Hände. Trotz des Stoffs, der zwischen seiner nackten Haut und Hinatas Fingern lag, kribbelte jede Stelle unter dessen Berührungen, und Kageyama konnte nur eines denken: Mehr. Er schloss die Augen und legte den Kopf in den Nacken, schaltete seinen Kopf aus und genoss einfach. Er folgte einfach seinen natürlichen Instinkten und ließ es geschehen.   Kageyama merkte, wie Hinata noch näher an ihn herantrat und seine Hände nun über seinen Rücken strichen. Er war noch immer wie in Trance, als er Hinata mit heiserer Stimme sagen hörte: „Ich habe mir so oft vorgestellt, wie du dieses Kleid trägst, aber dich jetzt wirklich darin zu sehen, ist eintausend Mal besser.“   Kageyama seufzte hörbar auf. Noch immer strich Hinata über seinen Rücken, aber das war einfach nicht genug. Er öffnete erneut seine Augen und sah hinab zum Mittelblocker, der im selben Moment zu ihm aufschaute. Als sich ihre Blicke trafen, nahm Kageyama beide Hände von Hinata – und führte sie unter das Kleid. Er konnte die Überraschung in dessen Augen aufblitzen sehen, sein Mund leicht geöffnet, doch schon eine Sekunde später zogen seine Mundwinkel sich leicht ihn die Höhe. Der Rotschopf begann, Kageyamas Haut streichelnd zu liebkosen. Verdammt, das fühlte sich noch viel besser an, als er gedacht hatte. Seine Hitze verdoppelte sich unter der Wärme von Hinatas Händen und er musste erneut den Kopf in den Nacken legen. Ein gedämpftes Stöhnen konnte er dennoch nicht unterdrücken.   „Zieh das Kleid aus“, flüsterte Hinata, und seine Stimme war ganz nah an seinem Ohr. Er hatte gar nicht gemerkt, wie sich der Kleinere auf die Zehenspitzen gestellt hatte. Für einen kurzen Augenblick war er erstaunt gewesen, folgte aber sogleich Hinatas Bitte, die, wie er jetzt feststellen musste, seinem eigenen Wunsch glich. Also zog er sich den schwarzen Hauch von nichts über den Kopf und warf es neben Hinatas Bett, stand nun nur noch in seiner schwarzen, engen Boxershorts vor ihm.    Für einige Sekunden sahen sie sich nur an, beide schwer atmend, bis sie es offensichtlich beide nicht mehr aushielten und fordernd ihre Lippen aufeinanderpressten. Kageyama ließ nun alle Hemmungen fallen, er konnte gar nicht anders, selbst, wenn er sich noch hätte beherrschen wollen, schon allein der Versuch wäre sinnlos gewesen. Ihre Zungen kämpften miteinander, als wäre das wieder einer ihrer Wettbewerbe, während Kageyama Hinata eng an sich zog und mit den Händen unter sein T-Shirt wanderte, seinen Rücken auf und ab strich.   Hinatas Haut fühlte sich so gut an. Alles an ihm war betörend – das Gefühl seiner Lippen, seine Zunge, das Keuchen, das er immer wieder von sich gab. Kageyama war süchtig nach allem, was der Kleinere zu geben hatte. Er löste sich von Hinatas Mund, nur um seinen Hals mit Küssen zu bedecken. An manchen Stellen biss er leicht in die weiche Haut, was Hinata ein lautes Stöhnen entlockte. Oh Gott. Hinata schlang die Arme um Kageyamas Nacken und seufzte in sein Ohr: „Aaah... Ka-kageyama... mehr...“   Als hätte er seine Gedanken gelesen, denn auch Kageyama verzehrte sich nach mehr. Als er merkte, wie sich die ersten Schweißtropfen von Hinatas Haaransatz lösten, fing er diese mit seiner Zunge auf, leckte hungrig über dessen Hals und genoss den salzigen Geschmack in seinem Mund. Es war, als wäre ein Teil von Hinata nun mit ihm verschmolzen, aber es war noch immer nicht genug. Also wanderte er mit seinem Mund zu Hinatas Ohr und fing an, an dessen Ohrläppchen zu knabbern, was Hinatas Stöhnen nur noch mehr verstärkte.   Kageyama hatte mittlerweile jegliche Selbstbeherrschung verloren. Ein kurzer Blick seinen eigenen Körper hinab genügte, um zu sehen, wie erregt er zwischenzeitlich geworden war, denn die Beule in seiner Boxershorts war ganz offensichtlich. Er wusste nicht, ob er schon jemals so hart gewesen war. Ja, auch er hatte schon mal Pornos im Internet gesehen, wie so ziemlich jeder andere in seinem Alter auch. Aber nichts war auch nur ansatzweise an das rangekommen, was er jetzt spürte, den Mittelblocker ganz nah an seinem Körper, sein unaufhaltsames Stöhnen in seinem Ohr. Und vielleicht hatte es auch einfach Hinata gebraucht, um ihn an den Rand des Wahnsinns zu treiben, sodass es kein Zurück mehr gab.   Er brachte seine Lippen ganz nah an Hinatas Ohr, dann flüsterte er ihm zu: „Was willst du, Hinata?“ Der Mittelblocker warf den Kopf in den Nacken, gab noch mehr seiner Haut an seinem Hals frei, und stöhnte erneut laut auf, bevor er antwortete: „Dich. Ich will dich, Kageyama. Bitte!“   Eine Welle der Leidenschaft strömte durch Kageyamas Körper, und an dieses Gefühl könnte er sich wirklich gewöhnen. Alles, was er jetzt denken konnte, war: Er wollte Hinata betteln hören. Betteln für mehr. Er ließ eine Hand unter Hinatas T-Shirt gleiten, mit der er an dessen Vorderseite hoch und runter streichelte und irgendwann an dessen Nippeln zum Stehen kam. Er zwirbelte eine Brustwarze zwischen zwei Fingern, was den Mittelblocker zum wiederholten Male zum Stöhnen brachte. Kageyama liebte das Gefühl, so viel Macht über Hinata zu haben, und er würde jede Sekunde auskosten.   Er legte seine andere Hand auf Hinatas Hintern und drückte ihn fordernd an seine Vorderseite, und auch Hinatas Erregung war deutlich durch seine Hose zu spüren. Er bewegte sein Gesicht direkt vor das des Mittelblockers und sie waren sich so nahe, dass sich ihre Nasenspitzen fast berührten, als Kageyama fragte: „Und was würdest du dafür tun, um alles von mir zu bekommen?“   Hinata näherte sich seinem Gesicht, nur noch wenige Millimeter trennten ihre Münder, als er flüsternd antwortete: „Alles. Ich mache alles, was du willst. Bitte, ich... aaah...“   Für einen kurzen Augenblick zog er Hinata in einen gierigen Kuss, ließ ihre Zungen umeinander tanzen. Dann löste er sich wieder von ihm und sagte in dominantem Tonfall: „Sag meinen Namen.“   Und während sich die Zunge des Setters wieder Hinatas Hals widmete, hörte er ihn abgehackt sagen: „Ka-Kageyama!“ Ein abruptes Lachen kam Kageyama über die Lippen und ein Mundwinkel zog sich in die Höhe. Er nahm Hinatas Kinn zwischen seine Finger und zog ihn kraftvoll so, dass er ihm direkt in die Augen sehen musste. „Den anderen Namen, Shouyou.“   Auch über Hinatas Mund legte sich nun ein dezentes Lächeln. Er knabberte leicht an seiner Unterlippe, bevor er sagte: „Tobio. Ich will dich, Tobio. Ich...“ Kageyama unterbrach Hinata, indem er ihn erneut in einen hitzigen Kuss verwickelte, bevor sie sich atemlos wieder voneinander lösten und Kageyamas Hände gierig über den ganzen Körper des Kleineren streiften. Immer wieder hörte er ihn sagen: „Tobio... ja... aaah... Tobio... To-bio...“   „Shouyou! Das Abendessen ist fertig!“ Als sie die Stimme von Hinatas Mutter vor der Zimmertür hörten, gingen sie erschrocken auseinander. Beide atmeten heftig und schnell und schienen zum ersten Mal seit Minuten – oder waren es Stunden? – zurück in die Realität zu kommen.   „Wi-wir kommen, Mum!“, rief Hinata seiner Mutter zu, auch wenn für Kageyama ganz offensichtlich war, dass das eine ziemlich unwillkommene Unterbrechung war. Und der Setter konnte nicht widersprechen. Das war wohl der denkbar ungünstigste Zeitpunkt für das Abendessen, aber eigentlich hätten sie es wissen sollen. Nur schienen beide einfach alles ausgeblendet zu haben.   Sie brauchten ein paar Minuten, um wieder runterzukommen und nicht absolut offensichtlich zu machen, was sie gerade getan hatten, bevor sie sich anzogen und zum Essen ins Esszimmer gingen. Hinata setzte sich neben Kageyama an den Tisch und setzte seine gewohnt strahlende Miene auf, was den Zuspieler sehr erstaunte, rang er doch noch immer mit seiner eigenen Fassung. Aber vermutlich war es richtig so, immerhin war es besser, wenn niemand wusste, was sich da gerade in Hinatas Zimmer abgespielt hatte.   Und während die Teller mit dem Curry vor sie platziert wurden, hatte Kageyama plötzlich das Gefühl, überhaupt keinen Hunger mehr zu haben. Zumindest nicht auf das Essen, das ihm gerade serviert worden war. Es war köstlich, keine Frage, aber es konnte bei weitem nicht mithalten mit dem Geschmack des Rotschopfes neben ihm. Er wollte ihn berühren, ihn küssen, ihn spüren, überall, aber er musste versuchen, sich zu beherrschen.   Plötzlich spürte er Hinatas Hand auf seinem Oberschenkel, der sich weiterhin ganz zwanglos mit seiner Familie unterhielt und so die Fassade aufrecht erhielt. Kageyama musste aufpassen, nicht vor Überraschung zu husten oder sich an seinem Essen zu verschlucken, während Hinata immer wieder an seinem Bein hoch und runter streichelte. Irgendwann legte er seine Hand über die schon wieder deutlich spürbare Beule in seiner Hose und liebkoste sie mit kreisenden Bewegungen. Fuck, wenn Hinata nicht bald aufhörte, würde er in seiner Hose kommen, und das würde sicherlich für viele Fragen sorgen. Außerdem kostete es ihn alles an Selbstbeherrschung, um nicht laut aufzustöhnen. Dennoch – auch wenn ein Teil von ihm wollte, dass Hinata aufhörte, ein anderer, noch viel größerer Part war süchtig nach diesen Berührungen. Kageyama war schon wieder wie im Rausch, während er immer wieder hastig sein Curry runterschluckte, in der Hoffnung, dass niemand etwas bemerken würde.   Und dann hörte Hinata auf einmal abrupt mit den Liebkosungen auf, und noch während er sich fragte, warum, hörte er ihn links von sich sagen: „Ups!“ Offensichtlich hatte er ein Stäbchen fallen lassen. „Brauchst du ein neues Stäbchen, Shouyou?“, fragte seine Mum, doch Hinata wehrte mit den Händen wedelnd ab und antwortete: „Nein, das geht schon. Ich geh es kurz suchen.“ Und mit diesen Worten schob er seinen Stuhl zurück und krabbelte unter den Tisch, aber nicht, ohne Kageyama kurz anzugrinsen.   Für einen Augenblick wunderte er sich, was Hinata wohl vorhatte, doch als er dessen Kopf in seinem Schoß spürte, war sein Plan klar. Nun konnte er sich ein kurzes Aufkeuchen nicht mehr verkneifen, und sofort sah ihn Hinatas Mum besorgt an. „Ist alles in Ordnung, Kageyama?“   Kageyama wusste, er musste versuchen, sie abzulenken, damit sie ja keinen Verdacht schöpfte. Er spürte Hinatas Hände an seinem Hosenbund und rutschte mit dem Stuhl noch etwas näher an den Tisch, um zu verdecken, was zu verdecken ging. Was konnte er nur sagen? Er musste sie irgendwie zum Reden bringen, damit die Blicke auf sie und nicht auf ihn gerichtet waren, denn gerade jetzt konnte er für überhaupt nichts mehr garantieren. Er sagte das Erste, was ihm in den Kopf kam: „A-alles gut. Das Curry ist sehr lecker. Wie haben Sie es denn gekocht? Ich würde das Rezept gern meiner Mum empfehlen.“   Erleichterung machte sich in ihm breit, als er merkte, dass es funktioniert hatte. Ihre Augen strahlten, und während sie anfing, lang und breit die Schritte des Curry-Rezepts zu erläutern, legte Kageyama eine Hand auf Hinatas Hinterkopf und drückte ihn gegen seine Beule, signalisierte ihm so, dass er ihnen einen Moment Zeit verschafft hatte. Er wusste dennoch, dass es schnell gehen musste, weil sie sicherlich irgendwann etwas ahnen würden, wenn Hinata noch viel länger unter dem Tisch blieb.   Aber Hinata schien zu verstehen. Er zog Kageyama die Hose ein Stück nach unten und legte seine Erektion frei, während er mit seiner Zunge seine Oberschenkel entlang fuhr. Und Kageyama konnte an nichts anderes denken als daran, wie geil sich das anfühlte. Hinatas Talent mit seiner Zunge vernebelte ihm jetzt schon alle Sinne, und er war noch überhaupt nicht an seiner empfindlichsten Stelle angekommen.   Kageyama biss sich auf die Innenseite der Wange, um sich selbst davon abzuhalten, laut zu stöhnen. Und nur einen Moment später spürte er Hinatas Zunge an seinem Schwanz, wie diese seine gesamte Länge mit Speichel benetzte. Er legte auch seine bisher untätige Hand an Hinatas Kopf und zog ihn noch enger an sich, bedeutete ihm, einen Schritt weiterzugehen. Und nur eine Sekunde später spürte er Hinatas Hand, die sich an seinem Schaft auf und ab bewegte. Er ließ seine Zunge sanft um die Spitze kreisen, was Kageyama fast in den Wahnsinn trieb.   Er konnte nicht mehr warten. Mit einer Hand öffnete er Hinatas Mund, um ihn darauf vorzubereiten, was gleich folgen würde, während sich seine andere Hand in die Haare des Mittelblockers krallte. Dann drückte er sich Hinata entgegen und ließ seine gesamte Länge in dessen Mund gleiten. Er gab ihm – und sich selbst, wenn er ehrlich war – einen Moment Zeit, um sich an das neue Gefühl zu gewöhnen, doch noch bevor er irgendetwas machen konnte, bewegte Hinata seinen Kopf vor und zurück.   Immer wieder versuchte Kageyama, an den richtigen Stellen zu nicken, um Hinatas Mum zu zeigen, dass er aufmerksam zu hörte, aber er hatte schon aufgehört, ihr zu folgen, als sie die ersten Wörter gesprochen hatte. Er hatte es irgendwie geschafft, das meiste seines Currys aufzuessen, und er wusste, auch Hinata war hungrig, und er würde ihm gleich geben, wonach er sich verzehrte. Kageyama legte beide Hände an Hinatas Hinterkopf und erhöhte die Geschwindigkeit. Das Gefühl von seinem Schwanz tief in Hinatas Rachen war unglaublich, und auch wenn er noch vor einem Tag gar nicht von diesen Gelüsten gewusst hatte, so war er sich mittlerweile sicher, dass er keinen Tag mehr ohne verbringen wollte. Und Hinatas saugender Mund um seine Erregung machte ihm deutlich, dass auch er gierig nach mehr war.   Er war so nah dran. Kageyamas Zähne drückten sich auf seine Zunge, bis er den metallischen Geschmack von seinem Blut im Mund hatte, und er hielt die Luft an. Es brauchte drei weitere Stöße in Hinatas Mund, dann kam er, während sein ganzer Körper noch immer vor Erregung bebte. Hinata war offenbar unersättlich und leckte jeden noch so kleinen Tropfen von Kageyamas Schwanz. Als er von ihm abließ, zog sich Kageyama seine Hose wieder in die richtige Position und schob seinen Stuhl wieder ein bisschen nach hinten, sodass er Hinata unter dem Tisch sehen konnte. Ihm war ein bisschen Sperma aus dem Mundwinkel gelaufen, was er in diesem Augenblick auch zu realisieren schien, sodass er sich dieses mit dem Daumen wegwischte und diesen dann genüsslich ableckte. Dabei war sein Blick lüstern auf Kageyama gerichtet, und trotz der Tatsache, dass er gerade so heftig wie noch nie gekommen war, spürte er, wie sein Glied in seiner Hose erneut zum Leben erwachte.   Ein letztes Mal leckte sich Hinata über die Lippen und grinste Kageyama an, dann nahm er sein Essstäbchen vom Boden und kroch wieder auf seinen Stuhl zurück. Gedämpft hörte der Setter Hinatas Mum irgendwas murmeln, aber er konnte sich überhaupt nicht darauf fokussieren. Alles, was er sah, war Hinata, und in seinem Kopf wiederholten sich die gerade abgelaufenen Szenen wie in einem Film.   Als sie das Abendessen irgendwann endlich hinter sich gebracht hatten, atmete Kageyama erleichtert auf. Sie sagten Hinatas Familie gute Nacht und Kageyama erklomm als erster die Treppenstufen zurück zu Hinatas Zimmer im Obergeschoss des Hauses, dicht gefolgt vom Mittelblocker. Er öffnete die Tür und trat ein paar Schritte in den Raum hinein. Dann hörte er Hinata ebenfalls ins Zimmer kommen – und die Tür hinter sich abschließen.   Kageyama drehte sich zum Mittelblocker um, der mit dem Rücken zu der geschlossenen Tür stand, und für einige Sekunden bewegten sie sich nicht, weil keiner so richtig wusste, was sie jetzt machen sollten. Doch als der Setter Hinata da so stehen sah, mit vor Lust glänzenden Augen und sich schnell bewegendem Brustkorb, wurde sein Kopf leer und er folgte einfach seiner Intuition und seinem Instinkt.    In schnellen Schritten ging er auf Hinata zu, der ihn erstaunt, aber voller Vorfreude anstarrte. Kageyama nahm dessen Arme und hob sie ihm über den Kopf, drückte ihn an seinen Handgelenken fest gegen die Tür, sodass er sich nicht mehr so gut bewegen konnte. Mit seinem Kopf ging er nah an Hinatas Ohr, bevor er mit tiefer Stimme flüsterte: „Bist du immer noch hungrig, Shouyou?“   Ein ersticktes Keuchen, dann antwortete Hinata heiser: „Ja, ich brauche mehr. Du hast so gut geschmeckt, Tobio.“   Kageyama leckte sanft an Hinatas Ohrläppchen, dann sagte er: „Ich will dich betteln hören, Shouyou. Fleh mich an. Sag mir, was du willst.“ Er ließ Hinatas Hände los, wanderte für einen kurzen Moment unter dessen T-Shirt, bevor er es ihm über den Kopf zog. Nur Sekunden später befreite er sich selbst von seinem eigenen Shirt, sodass sie sich nun oberkörperfrei gegenüberstanden.   Hinatas Hecheln war nicht zu überhören. Aus einem Mundwinkel lief ihm Speichel in rauen Mengen das Kinn hinab, da half es wenig, dass er versuchte, diesen mit seiner Zunge davon abzuhalten, auch wenn er es immer wieder versuchte. Gierig drückte er sich nun an Kageyama und verteilte Küsse über dessen Brust und Schlüsselbein, saugte und leckte an einigen Stellen und entlockte dem Setter immer wieder ein lustvolles Seufzen. Aber Kageyama wollte ihn reden hören, sagen hören, was er wollte.   Also zog er dessen Kopf an den Haaren zurück, und in Hinatas Blick lag so viel Lust, dass Kageyama sich nur mit Mühe und Not beherrschen konnte. Er wartete einige Sekunden ab, hob fragend eine Augenbraue, und Hinata schien zu verstehen. Die Hände des Mittelblockers legten sich auf Kageyamas Arsch, und als Hinata ihn mit einem Ruck nah an sich zog, sagte er: „Fick mich, Tobio. Ich will dich in mir spüren. Bitte. Bitte!“   Ein arrogantes Grinsen legte sich auf Kageyamas Lippen. „So gierig, ja? Hat dir mein Schwanz das eine Mal vorhin nicht gereicht?“ Hinata schüttelte heftig den Kopf, und in dem Moment verlor Kageyama die Geduld. Er hob den Kleineren hoch, der sofort seine Arme um seinen Nacken und seine Beine um seine Hüften schlang, und drückte ihn heftig gegen die Wand, während er ihn in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelte. Keiner von beiden hielt sich nun mehr zurück. Immer wieder keuchten, stöhnten, seufzten sie in den Kuss, während Kageyamas Hände unter Hinatas Hose gingen und dessen Pobacken massierten. Ihre Zungen leckten gierig aneinander, und immer wieder biss Hinata Kageyama leicht in die Unterlippe, was ihm eine Gänsehaut am ganzen Körper verschaffte.   Irgendwann drehte sich Kageyama um, Hinata noch immer an ihn geklammert, und ging zum Bett. Er warf Hinata kraftvoll darauf und beugte sich über ihn. Er gab ihm einen letzten, hitzigen Kuss, bevor er sich seinen Weg nach unten bahnte und seine Zunge eine heiße Spur aus Speichel auf Hinatas Oberkörper hinterließ. Mit schnellen Handbewegungen öffnete er Hinatas Hose und riss ihm seine restlichen Klamotten regelrecht vom Leib. Er hatte keine Ahnung, was eigentlich in ihn gefahren war. So eine Ungeduld wie jetzt hatte er noch nie gespürt, und auch die Hitze war neu, aber er konnte nicht anders, es gab für ihn jetzt kein größeres Ziel als Hinata ganz zu seinem zu machen.   Endlich lag der Mittelblocker vollkommen nackt unter ihm und wartete begierig auf die nächsten Schritte. Während Kageyama begann, Hinatas Erektion leicht zu massieren, beugte er sich wieder über dessen Gesicht, sodass er ihn direkt ansehen musste, und leckte ihm kurz über die Lippe. „Du bist so verdammt heiß, Shouyou. Du machst mich so geil, weißt du das eigentlich?“   Er konnte sehen, dass Hinata große Schwierigkeiten hatte zu antworten. Er konnte es ihm nicht verübeln, überkam ihn vorhin im Esszimmer doch ein ähnliches Gefühl. Er stoppte seine Handbewegungen, was Hinata unter ihm winseln ließ. Er ließ ein kehliges Lachen aus, bevor er sagte: „Wenn du glaubst, ich höre diese Nacht auch nur für eine Minute auf, hast du dich aber geschnitten. Ich werde dich ficken, bis du mich anflehst, aufzuhören.“   Zur Bestätigung, dass Hinata absolut nichts gegen diesen Plan hatte, schob er ihm seine Hüften entgegen, und Kageyama wusste, was zu tun war. Er hatte es schon in einigen Pornos gesehen, auch wenn er es selbst noch nie gemacht hatte, aber er vertraute seinem natürlichen Instinkt.   Kageyama entfernte nun auch seine eigenen Klamotten und sah sich dann für einen Moment um. „Ich gehe nicht davon aus, dass du das hier richtig vorbereitet hast?“ Hinatas belustigtes Lachen ließ seine Aufmerksamkeit wieder zu dem Mittelblocker wandern. „Du glaubst, ich kaufe so ein Kleid, in dem ich dich so gern sehen wollte, und vergesse dabei die Basics?“ Kageyama musste grinsen – wo er recht hatte...   Mit einer Kopfbewegung bedeutete er ihm, in den Nachttisch zu schauen, und Kageyama holte alles Notwendige heraus. Er benetzte seinen Mittelfinger mit dem Gleitgel und setzte ihn an Hinatas Eingang an. Er sah ihm noch mal ins Gesicht, um sich zu vergewissern, dass er das wirklich wollte. Kageyama konnte es nicht abwarten, ihn zu nehmen, aber er würde nichts tun, was Hinata nicht auch wirklich wollte.   Doch der Rotschopf schien noch ungeduldiger als er selbst zu sein, denn er schob sich ihm wollüstig entgegen. Er leckte sich noch einmal über die Lippen, dann versenkte er den ersten Finger in Hinata, der sofort lustvoll aufstöhnte. „Aaah... genauso... Tobio... mehr... schneller...“   Kageyama führte nun auch einen zweiten Finger ein, kurze Zeit später auch den dritten, und wie Hinata sich so unter seinen Handbewegungen wandte, war fast unaushaltbar für Kageyama. Er erhöhte immer weiter die Geschwindigkeit, und mit jedem Stoß wurde Hinatas Stöhnen lauter, wilder. Sein ganzer Körper fing an zu zittern.   Irgendwann hielt Hinata ihn an seinem Arm fest und Kageyama stoppte in der Bewegung. Atemlos hechelnd erklärte Hinata: „Fick mich endlich!“   Also entfernte Kageyama seine Finger und nahm ein Kondom aus der Packung, und während er es sich überzog, küssten sie sich innig. Beide bebten ein wenig, teilweise aufgrund der Vorfreude, ein Stück weit aber auch vor Nervosität. Kageyama konnte sich kaum vorstellen, dass Hinata das hier schon einmal gemacht hatte, auch wenn er tatsächlich erstaunlich gut vorbereitet war.   Er ließ für einen Moment von Hinata ab und setzte sich auf, und gerade, als er sich das Gleitgel schnappen wollte, kam ihm Hinata zuvor, der sich nun ebenfalls aufsetzte. Er ließ eine große Menge Gleitgel in seine Hände fließen und legte seine Hände um Kageyamas Erektion, rieb sie vollständig mit dem Gel ein. Gott, das fühlte sich so gut an. So gut, dass Kageyama Angst hatte, er würde viel zu früh kommen, aber er würde jede einzelne Sekunde auskosten wollen und es so lange wie möglich hinauszögern.   Schließlich stieß er Hinata um, der rücklings zurück ins Bett fiel. Seine Wangen waren gerötet, sein ganzes Kinn glänzte von all dem Speichel, der ihm bereits aus dem Mund geflossen war, und er schien verzweifelt nach Luft zu schnappen, immer und immer wieder. Kageyama nahm ein bisschen von dem Gleitgel und verteilte es an Hinatas Eingang, dann legte er sein Glied an und drang ganz langsam in ihn ein.   Hinata verzog das Gesicht vor Schmerz, und Kageyama gab ihm die Zeit, die er brauchte, um sich an das Gefühl zu gewöhnen, auch wenn es ihm unheimlich schwerfiel, sich zurückzuhalten. „Aaah... du... bist so... verdammt eng, Shouyou... so geil...“   Hinatas Hand an seiner Wange ließ seine Aufmerksamkeit erneut zu dessen Gesicht wandern, und ein wenig Schmerz schien bereits aus seinen Augen verschwunden zu sein und machte der unstillbaren Lust Platz. „Ich... hab schon so oft... von diesem Moment geträumt, Tobio. Ich will dich ganz, und ich will dich... jetzt!“ Und mit dem letzten Wort drückte er sich Kageyama so entgegen, dass er nun mit seiner gesamten Länge in Hinata eindrang, was ihm für eine Sekunde den Atem verschlug und aufkeuchen ließ.   Auch er musste nun ein paar Mal tief durchatmen. Das fühlte sich einfach viel zu gut an, aber er musste sich beherrschen. Wenigstens noch ein kleines bisschen. Er fing langsam an, sich zu bewegen, und spürte sofort, dass Hinata mittlerweile bereit war. „Tobio... aah... fuck, das fühlt sich... unglaublich an... aaaah... fick mich... schneller!“   „Gott, Shouyou, wenn du weiter so redest, dann...“ Er schaffte es nicht, den Satz zu vervollständigen, da er offensichtlich einen ziemlich guten Punkt getroffen hatte, weil Hinata einen spitzen Schrei ausließ und sich sofort mit den Händen den Mund bedeckte, um nicht das ganze Haus zusammenzustöhnen.    Kageyamas Stöße wurden nun immer schneller, immer heftiger, ließen Hinata winseln und zittern und stöhnen, und Kageyama genoss es, so eine Macht über ihn zu haben. „Gefällt dir das, Shouyou? Gefällt es dir, meine kleine Bitch zu sein, hm?“   „Ja, ich gehöre dir. Tobio, bitte, ich... aaah...“   „Noch nicht, Shouyou, noch nicht.“ Mit diesen Worten zog er sich aus Hinata zurück nur um ihn im nächsten Moment umzudrehen, sodass er nun auf dem Bauch lag, wodurch ihm ein überraschter Laut entfuhr. Kageyama gab ihm einen kräftigen Klaps auf den Hintern, bevor er im Befehlston sagte: „Auf die Knie, Shouyou.“   Hinata tat sofort, wie ihm geheißen, reckte sich ihm sogar ein wenig entgegen. Ja, genauso wollte er ihn haben. Unbarmherzig drang er erneut in Hinata ein, der daraufhin wollüstig den Kopf in den Nacken warf und seinem Stöhnen freien Lauf ließ. Zunächst stieß Kageyama in moderater Geschwindigkeit zu, zog sich an den Hüften des Mittelblockers vor und zurück, doch er wollte mehr. Er griff Hinata in die Haare und zog ihn zurück und beugte sich gleichzeitig selbst so vor, dass er dessen Ohr ganz nah war. Ohne die Stöße zu verlangsamen, raunte er ihm ins Ohr: „Es fühlt sich so gut an, dich zu ficken, Shouyou. Als wäre dein Loch für mich gemacht worden.“   Dann ließ er von ihm ab, sodass sich Hinata erneut vorn auf seinen Armen abstützte und Kageyama ihn wieder hart von hinten nahm. Doch dann stoppte er, doch noch bevor Hinata winseln konnte, befahl er ihm: „Beweg dich selbst, Shouyou. Fick mich.“ Und genau das tat er. In wilden, unkontrollierten Bewegungen bewegte sich Hinata ihm entgegen, immer und immer wieder.   Die ganze Luft im Raum war mittlerweile so aufgeheizt, dass es beiden schwerfiel, überhaupt noch zu Atem zu kommen. Ihre Körper waren schwitzig, und jeder Stoß machte unter der Feuchtigkeit der Luft, aber auch des Gleitgels, Geräusche. Kageyama merkte, dass er es lange nicht mehr aushalten würde, und auch Hinata schien fast an seinem Höhepunkt zu sein.   Ohne groß darüber nachzudenken, zog sich Kageyama aus Hinata zurück, drehte ihn erneut auf den Rücken und entfernte das Kondom. Sofort griff Hinata nach seiner Erregung und massierte sie in heftigem Tempo. Dann sagte er in bettelndem Tonfall: „Komm für mich, Tobio. Gib mir alles, was du hast! Mach mich dreckig!“   Das gab ihm den letzten Rest. Aus einem letzten Impuls heraus, nahm er Hinatas Erektion in seine Hand, und in schnellen Bewegungen brachten sie sich gegenseitig zum Höhepunkt. Als Kageyama kam, benetzte er Hinatas ganzes Gesicht mit seinem Sperma, während dieser auf seinem Bauch kam.   Es dauerte einige Minuten, bis beide wieder einigermaßen zu Kräften gekommen waren. Hinata leckte sich ein bisschen was von dem Sperma vom Gesicht, und mit einem zugekniffenen Auge erklärte er: „Das war so gut. So verdammt gut.“   Atemlos und erschöpft ließ sich Kageyama neben ihn aufs Bett plumpsen. Er musste Hinata recht geben, das war der Hammer gewesen. Und es würde sicherlich nicht das letzte Mal diese Nacht werden. Schon bei dem Gedanken daran, es noch mal zu tun, wurde ihm schon wieder heiß. Was machte der Kleinere nur mit ihm?   Da fiel ihm plötzlich wieder ein, wie das eigentlich alles angefangen hatte. Er drehte sich auf die Seite und sah das Kleid achtlos neben dem Bett liegen. Er grinste, als er bemerkte, was für ein Gedanke ihm kam. Dann wandte er sich Hinata zu, der sich mit einem Feuchttuch zumindest grob von den Spuren des gerade Erlebten befreite.   „Lust auf noch eine Runde? Ich hätte da eine Idee“, sagte Kageyama und Hinata schaute ihn neugierig an. Der Setter zog Hinata am Hinterkopf zu sich und gab ihm einen sanften Kuss, dann legte er seine Lippen an dessen Ohr und flüsterte: „Dieses Mal wirst du das Kleid anziehen. Und ich will, dass du es die ganze Zeit anbehältst, während ich dir das Gehirn rausficke.“   Und als Hinata aufkeuchte und leicht nickte, da wusste Kageyama, dass das wohl die längste Nacht werden würde, die er jemals in seinem ganzen Leben erlebt hatte. A Promising Day --------------- Kageyama sah auf sein Handy, als er durch das Eingangstor ging und das Schulgelände betrat. Es war Montag, kurz nach sechs Uhr morgens, und das Morgentraining würde in ungefähr 30 Minuten anfangen. Ein angenehmer Frühlingswind blies ihm den Duft der Kirschblüten in die Nase, während er das Handy zurück in die Hosentasche steckte und sich auf den Weg in Richtung Sporthalle machte. „Kageyama!“ Der Setter hielt in der Bewegung inne. Schon vor dem letzten Wochenende hätte er die Stimme des Mittelblockers mühelos erkannt, aber was sie zuletzt miteinander geteilt hatten, sorgte dafür, dass er Hinatas Klang niemals würde vergessen können. Nicht, dass er sich ernsthaft anstrengen würde, es zu versuchen. Schon allein der Gedanke an das, was sie getan hatten, jagte ihm wohlige Schauer über den Rücken. Nein, er wollte nur eins: Mehr. Und er würde es sich holen. Als Hinata neben ihm ankam und von seinem Fahrrad abstieg, hatte er ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Alle schien wie immer, aber Kageyama wusste es besser. Ein Blick in Hinatas Augen verriet ihm, was sich wirklich hinter seinem Lächeln verbarg – die Ungeduld, bis sie sich endlich wieder berühren durften. Sie waren sich allerdings schnell einig gewesen, dass sie die ganze Sache unter Verschluss halten würden, zumindest vorerst. Kageyama war sich nicht mal sicher, was genau das eigentlich mit Hinata war. Freundschaft plus? Eine Beziehung? Oder waren sie doch nur reine Fuck Buddies? Innerlich seufzte er auf. Er wollte versuchen, nicht zu viel darüber nachzudenken, denn egal, welches Label es auch werden würde, das sie dem Ganzen früher oder später geben würden – jetzt und hier wollte er einfach nur genießen. Und das Lächeln des Rotschopfes zeigte ihm, dass dieser es genauso wollte. Schweigend gingen sie zum Fahrradständer, und während Hinata damit beschäftigt war, sein Fahrrad anzuschließen, blickte sich Kageyama um. Es war noch recht früh und er wusste, sie waren immer die Ersten beim Morgentraining, wenn nicht sogar die Ersten in der Schule. Also wagte er einen Schritt nach vorn, stützte sich an einem der aus Metall gebauten Fahrradständern ab und lehnte sich etwas vor. Nah genug, um Hinatas Geruch wahrzunehmen, aber weit genug weg, um im Zweifel schnell reagieren zu können, sollte doch jemand auftauchen. Der Duft von Orangen, die der Rotschopf ausstrahlte, vernebelte Kageyama für einen Moment die Sinne, doch er musste versuchen, so klar wie möglich zu bleiben. Sonst konnte er für nichts garantieren. „Hey“, rief er Hinata zu, der sich zu ihm drehte, die Sporttasche lässig über die Schulter geworfen. „Hast du es dabei?“ Hinatas Wangen liefen leicht rot an und er wandte den Blick ab. Kageyama konnte sehen, wie der Kleinere hart schlucken musste, bevor er antwortete: „Mhm. Wie wir es besprochen haben.“ Der Setter konnte ein verschmitztes Grinsen nicht unterdrücken. „Gut“, antwortete er mit tiefer Stimme und Hinatas Blick schwenkte zurück zu ihm. Seine Wangen waren noch immer rot gefärbt, doch seine Augen strahlten all die Begierde aus, die er innerlich fühlen musste. Als sich Hinata vermutlich unbewusst mit der Zunge über die Lippen leckte, konnte sich Kageyama nur mit Mühe und Not zurückhalten. Er erinnerte sich daran, dass sie jederzeit beobachtet werden konnten. Doch dieser intensive Blick von Hinata war gefährlich. Sehr gefährlich. Auf dem Weg zur Halle gingen sie nebeneinander und Hinata ließ immer wieder den Arm gegen Kageyamas schwingen. Der Setter wusste nicht, ob der Rotschopf das mit Absicht machte oder nicht, aber jede dieser viel zu kurzen Berührungen brachte Kageyama fast um den Verstand. Die elektrisierenden Impulse, die davon ausgingen, breiteten sich in seinem ganzen Körper aus und führten dazu, dass er jedes Mal heftig nach Luft schnappen musste. Kurz bevor sie die Sporthalle erreichten, schaute er sich noch einmal um. Noch immer war niemand zu sehen, selbst ihre Teamkollegen nicht, aber das war auch nicht verwunderlich. Die meisten kamen erst kurz vor knapp, und auch wenn Kageyama das regelmäßig aufregte, wusste er es in diesem Moment doch sehr zu schätzen. Aus einem Impuls heraus griff er Hinatas Hand, und mit einem kräftigen Ruck zog er ihn in eine Gasse zwischen der Sporthalle und einem Schulgebäude, was den Kleineren überrascht aufkeuchen ließ. Er bugsierte ihn ein paar Meter den Weg entlang, um sicherzustellen, dass sie wirklich unbeobachtet waren, schmiss seine Sporttasche auf den Boden und drückte den Mittelblocker anschließend kraftvoll gegen die Wand. Hinata ließ sofort seinen Rucksack neben sich fallen und Kageyama drückte dessen Unterarme gegen die Wand. Ihr beider Atem ging schnell und abgehackt und Kageyama konnte spüren, wie sein Herz heftig gegen seine Brust schlug, so als ob es geradewegs in Hinatas Arme springen wollte. Für einige Sekunden standen sie einfach so da, schweigend, bis Hinata die Stille brach und in flüsterndem Ton sagte: „Tobio...“ Gott, wie er es liebte, wenn Hinata seinen Namen sagte. Es war einfach anders, als wenn er ihn bei seinem Nachnamen rief. Wenn er ihn Tobio nannte, schwang immer ein bisschen der Leidenschaft mit, die sie zwischen sich entdeckt hatten, nur wenige Tage zuvor. Kageyama verlor nun jegliche Selbstbeherrschung. Er ließ Hinatas Arme los und drückte seinen Körper heftig gegen den des Kleineren, presste ihn noch stärker gegen die Wand, was dem Rotschopf ein leises Stöhnen entlockte. Ungeduldig presste er seine Lippen auf die von Hinata, der sich erst gar nicht die Mühe machte, die Lippen zu verschließen. Nein, der Mittelblocker schien in diesem Moment nichts mehr zu wollen als Kageyamas Zunge, wie sie wild mit seiner tanzte, und der Zuspieler würde ihm alles geben, was er wollte – denn er wollte es genauso. Hinatas unaufhörliches Seufzen in den Kuss machte Kageyama fast wahnsinnig, und es wurde nur noch schlimmer, als der Kleinere seine Hände unter sein T-Shirt gleiten ließ und seinen Rücken auf und ab strich. Jede Stelle, die er berührte, kribbelte wie verrückt und sorgte dafür, dass er kaum noch Luft bekam. Sie lösten den Kuss, doch Kageyama bekam nicht genug. Er wollte mehr, so viel mehr. Er wollte Hinata. Also ließ er seine Zunge über den Hals des Mittelblockers gleiten, auf und ab, immer wieder, bis er anfing, an dessen Ohrläppchen zu knabbern. „Ngh... Aaah... Tobio...“, stöhnte Hinata und es war nicht zu überhören, wie viel Mühe er sich gab, so leise wie möglich zu sein. Kageyama konnte sich lebhaft vorstellen, wie viel Kraft ihn das kosten musste. Mit tiefer Stimme raunte er in Hinatas Ohr: „Sag mir, wer dein Setter ist.“ „D-du. Du bist mein Setter. Oh Gott, Tobio...“ Der Kleinere presste sich eng an Kageyamas Körper, und Kageyama war süchtig. Süchtig nach seinen Worten, seinen Berührungen. Süchtig nach ihm. Er ließ eine Hand unter das Shirt des Kleineren wandern, erkundete seinen Oberkörper und stoppte an einem Nippel. Sanft strich er darüber, bis er hart wurde, und Hinatas Keuchen wurde unter dieser Berührung immer heftiger. Kageyama bewegte seine Lippen wieder ganz nah an Hinatas Ohr, und während er dessen Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger nahm und wiederholt kräftig zwickte, erklärte er in dominantem Ton: „Vergiss das nie. Vergiss nie, dass ich dein einziger Setter sein werde. Niemand kann dir den Ball so gut zuspielen wie ich. Niemand kann das aus dir rausholen, was ich aus dir raushole. Hast du das verstanden?“ Hinata nickte nur, scheinbar sehr darauf konzentriert, nicht zu laut aufzustöhnen, doch Kageyama wollte mehr. „Sag es, Shouyou. Ich will es dich sagen hören.“ Hinata drückte ihn ein wenig von sich weg, und gerade, als Kageyama lautstark protestieren wollte, sah er in Hinatas Gesicht. Der Kleinere atmete heftig, sein Blick war verträumt, die Wangen rosig. Ein wenig Speichel lief ihm aus den Mundwinkeln. Es war nicht zu übersehen, wie verdammt erregt Hinata war. „Du warst es immer, Tobio. Und du wirst es immer sein. Niemand ist so gut wie du. Niemand wird jemals an dich rankommen. Niemals.“ Kageyama spürte, wie er leicht zu zittern begann, auch wenn er nicht genau sagen konnte, warum. Vielleicht war es die Erregung, vielleicht auch die Nervosität, weil sie jederzeit entdeckt werden konnten. Aber warum wurde er dann das Gefühl nicht los, dass noch mehr dahinter steckte? „Oh Gott...“ Als er seine Lippen wieder mit denen von Hinata vereinigte und sich ihre Körper erneut ganz nah waren, konnte er spüren, wie auch der Kleinere bebte. Das gab ihm ein wenig seiner Gelassenheit zurück. Zu wissen, dass Hinata genauso wie er reagierte, ließ wohlige Wärme durch seine Adern strömen. Und trotz der Tatsache, dass es ein früher Morgen im Frühling war, spürte Kageyama, wie sich um sie herum eine Hitze ausbreitete, die eher im Sommer anzutreffen war. Ihre Hände erkundeten den Körper des jeweils anderen, keiner machte Anstalten, sich zurückzuhalten – bis sie aus der Ferne plötzlich Stimmen hörten und ruckartig auseinandergingen. Kageyama lehnte sich an die Hauswand hinter ihm, Hinata ihm gegenüber an der Wand der Sporthalle. Noch immer waren ihre Augen verklärt und ihr Atem ging abgehackt und schnell, und auch wenn Kageyama nicht aufhören wollte, so musste er unweigerlich einsehen, dass sie keine Wahl hatten. Aber er wusste auch, dass sie heute noch Gelegenheit dazu bekommen würden, zu vertiefen, was sie gerade begonnen hatten. Als sich beide wieder einigermaßen gesammelt hatten, stießen sie sich von den Wänden ab und machten sich auf den Weg in die Sporthalle. Sie schwiegen und hingen ihren Gedanken nach, und auch wenn Kageyama nicht mit absoluter Sicherheit sagen konnte, was im Kopf des Kleineren vor sich ging, so hatte er doch eine gewisse Vorstellung davon. Und wenn es auch nur ansatzweise in die Richtung ging, in die seine Gedanken sich gerade bewegten, konnte dieser Tag nur vielversprechend werden. Kageyama konnte sich nicht erinnern, sich jemals so sehr auf einen Schultag gefreut zu haben wie heute. Itadakimasu ----------- Nach dem Morgentraining machte Kageyama sich auf den Weg zum regulären Unterricht. Hinata begleitete ihn, und es war, als wäre nie etwas zwischen ihnen passiert. Zumindest nach außen hin ließen sie sich nichts anmerken, nur der Blick, den sie austauschten, bevor sie in ihre jeweiligen Klassen gingen, war ein Zeichen dafür, was wirklich in ihnen vorging. Kageyama konnte nicht anders, als zu denken, dass das Glänzen in Hinatas Augen mehr als nur Ausdruck von Lust und Begierde war. Und auch wenn Kageyama es nicht so richtig in Worte fassen oder begreifen konnte, was sich hinter diesem verschwommenen Gefühl verbarg – er fühlte es genauso.   Der Unterricht selbst war nicht viel mehr als ein Hintergrundrauschen für ihn. Er schaute gedankenverloren aus dem Fenster, sah ab und zu Kirschblüten vorbeifliegen, genoss die angewärmte Frühlingsluft, die in den Raum strömte. Und immer wieder schweifte er in Gedanken ab, zu dem Rotschopf, der ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte.   Kaum ertönte die Klingel, die die Mittagspause einläutete, flüchteten alle Schüler förmlich aus dem Raum. Kageyama ließ sich Zeit, verstaute die Schulbücher in seiner Tasche und holte in aller Ruhe seine Bento-Box hervor. Doch kaum, dass er sie auf dem Tisch vor sich abgelegt hatte, hörte er plötzlich Hinatas Stimme, die in diesem Augenblick vielleicht noch ein bisschen piepsiger klang als sonst schon.   „Kageyama!“   Ihre Augen trafen sich, blau auf braun. Hinatas Augen strahlten und ein breites Grinsen zierte sein Gesicht. Er lehnte sich mit der Hüfte gegen den Türrahmen, seine Bento-Box in der einen Hand, und er brauchte gar nichts sagen, denn Kageyama verstand. Noch für einige Sekunden sahen sie sich einfach an, bis der Setter sich seufzend von seinem Platz erhob, seine Tasche über die Schulter warf und sein Mittagessen in die Hand nahm. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, ärgerte es ihn auch ein wenig, dass Hinata so oft seine Gedanken einnahm. Es war fast, als ob der Kleinere damit auch ein bisschen Kontrolle über ihn gewann, was Kageyama absolut nicht gefiel. Aber er konnte auch nicht wirklich was dagegen ausrichten. Als er ihn erreichte, nah bei ihm stand, fast schon das Gefühl hatte, die Wärme von Hinatas Körper auf seiner eigenen Haut spüren zu können, da musste er einsehen, dass er machtlos dagegen war.   Sie suchten sich ein ruhiges Plätzchen draußen, setzten sich auf die Treppe eines Schulgebäudes und aßen schweigend ihr Mittagessen. Auch wenn Hinata ein ordentliches Tempo beim Essen vorlegen konnte, war Kageyama schneller fertig. Der Rotschopf schien in Gedanken versunken, was dem Größeren die Möglichkeit gab, ihn unauffällig zu beobachten.   Eigentlich war nichts Besonderes daran, wie Hinata die Stäbchen hielt und zum Mund führte. Kageyama machte es vermutlich ganz genauso, oder jeder andere Mensch, der routinemäßig Stäbchen zum Essen benutzte. Dennoch – die Art, wie er den Mund öffnete, wie die Stäbchen seine Lippen berührten, wie er sich sanft über die Lippen leckte, um die Reste des Essens zu entfernen... Es war wie Magie, und Kageyama konnte es versuchen, aber er würde es nicht schaffen, den Blick abzuwenden. Und zum ersten Mal fiel Kageyama auf, dass die Art, wie jemand aß, irgendwie... sinnlich wirken konnte. Nein, nicht irgendjemand – Hinata.   Der Setter hatte gar nicht gemerkt, wie er dem Kleineren unbewusst näher gekommen war. Erst als er den überraschten Ausdruck in dessen Augen wahrnahm, die plötzlich auf ihn gerichtet waren, erkannte er, wie nah er ihm schon war. So nah, dass er bereits seinen Atem im Gesicht spüren konnte. Er wollte sich schon wieder zurückziehen, doch da spürte er Hinatas Hand an dem Ärmel seiner Schuluniform, wie er ihn zu sich zog.   Der sehnsuchtsvolle Blick in den braunen Augen des Mittelblockers ließen Kageyama keine andere Wahl. In einem letzten Moment der Klarheit sah er sich um, konnte aber niemanden entdecken, der sie beobachtete. Und er wusste, er musste das Risiko eingehen, weil er einfach nicht gegen diese Anziehungskraft ankam, die von Hinata ausging.   Während sich ihre Gesichter aufeinander zubewegten, schlossen sie langsam, in kleinen Schritten, ihre Augen. Je näher er ihm kam, Millimeter für Millimeter, desto lauter konnte er Hinatas Atem hören, desto stärker die angewärmte Luft an seinem Mund spüren. Als ihre Lippen aufeinandertrafen, verursachte das eine kribbelnde Explosion in Kageyamas Bauch. Er hörte, wie Hinata in den Kuss hinein seufzte, so als hätte er viel zu lange darauf warten müssen, bis sich ihre Münder wieder berührten. Dabei war es erst wenige Stunden her gewesen, dass sie sich geküsst hatten, und doch war es jetzt ganz anders. Es war viel sanfter, zärtlicher, nicht ganz so fordernd wie noch am Morgen oder in den vergangenen Tagen.   Behutsam bewegten sie ihre Lippen aufeinander. Hinatas Lippen waren so weich, als wären es Kissen, prall gefüllt mit hauchdünnen Federn. Zeitgleich öffneten sie ihre Münder, und als Hinatas Zunge seine vorsichtig anstupste, schoss ein elektrisierender Impuls durch Kageyamas Körper. Auch er konnte ein Seufzen nun nicht mehr unterdrücken, rutschte noch näher an den Mittelblocker ran, nahm sein Gesicht in beide Hände und intensivierte den Kuss. Während ihre Zungen miteinander spielten, spürte er, wie die Hitze langsam zurückkehrte, ihren Atem heißer werden ließ. Er nahm wahr, wie sie beide mehr Speichel produzierten, und selbst ohne hinzusehen wusste er, dass Hinatas Mundwinkel diesem einen Weg in die Freiheit boten.   Seine Neugierde gewann die Oberhand und er unterbrach den Kuss, und tatsächlich, der Speichel hatte sich einen Weg über Hinatas Mundwinkel bis zu seinem Kinn gebahnt. Der Kleinere atmete schnell, hechelte fast schon. Kageyama schaltete seinen Kopf aus, folgte einfach seiner Intuition. Mit einem Daumen strich er sanft den Speichel von Hinatas Kinn – und leckte den Finger anschließend ab, was den Rotschopf aufkeuchen ließ. Sein Blick hatte nicht an Sehnsucht und Begierde verloren, als Kageyama begann, denselben Daumen, leicht angefeuchtet von seinem eigenen Speichel, über Hinatas Lippen gleiten zu lassen. Seufzend schloss der Kleinere die Augen, schien den Moment zu genießen, und dieser göttliche Anblick jagte Kageyama einen wohligen Schauer über den Rücken.   Dann öffnete Hinata die Augen wieder, nahm Kageyamas Hand, und während er ihm tief in die Augen sah, fing er an, an dem Daumen zu saugen, der gerade noch seine Lippen sanft liebkost hatte. Nun war es der Setter, der leise aufstöhnen musste. Als der Rotschopf weitere Finger in seinen Mund aufnahm, holte ihn die Erinnerung an das Abendessen mit dessen Familie ein, was ihm ein noch lauteres Stöhnen entlockte. Das holte ihn abrupt zurück in die Realität, als ihm wieder einfiel, wo sie sich hier befanden.   Er entzog Hinata seine Hand und sah sich um. Noch immer war von anderen Menschen keine Spur, aber er wusste, weiter gehen konnten sie hier definitiv nicht. Während Kageyama noch darüber nachdachte, was der richtige nächste Schritt war, stand Hinata schon auf und sah ihn von oben an, und sein Blick sagte ganz deutlich, dass sie hier noch nicht fertig waren.   „Komm mit, Tobio“, sagte er, fast flüsternd, gerade so laut, dass sicher gesagt werden konnte, dass es nur der Setter hatte hören können. Es war ein komisches Gefühl, Hinata hier so das Feld zu überlassen und die Kontrolle abzugeben. Das war Kageyama nicht gewohnt, nicht im Alltag und schon gar nicht beim Volleyball. Aber aus welchen Gründen auch immer, störte es ihn jetzt nicht. Nicht im Geringsten.   Wie hypnotisiert folgte er Hinata, der ein paar Schritte vor ihm lief, einige Distanz wahrend, um keine unnötige Aufmerksamkeit zu erregen. Er lotste ihn zurück ins Schulgebäude, durch verschiedene Gänge, bis sie ihr Ziel scheinbar erreicht hatten. Hinata sah nach links und rechts, und als er offensichtlich feststellte, dass niemand sie beobachtete, zog er Kageyama an der Hand in den Raum, der, wie sich rausstellte, ein Badezimmer war.   Für Kageyama war unschwer zu erkennen, wie eilig es Hinata hatte, und wenn er ehrlich war, konnte auch er es kaum abwarten. Niemand sonst schien sich in dem Raum aufzuhalten, zumindest soweit Kageyama das einschätzen konnte, während er hastig von dem Mittelblocker in eine Toilettenkabine gezogen wurde. Noch nie wurde eine Tür schneller verschlossen als jetzt von Hinata, der sich anschließend mit dem Rücken gegen die geschlossene Kabinentür lehnte. Für einige Augenblicke schien die Zeit still zu stehen, während ihr feuchter Atem die Luft im Raum weiter aufheizte, so kam es Kageyama zumindest vor. Er trat einen Schritt näher an Hinata heran, doch noch bevor er irgendetwas tun konnte, wurde er von diesem an die Seitenwand der Kabine gedrückt.   Seine Erregung mischte sich mit der Überraschung darüber, wie dominant Hinata auftrat. Natürlich kannte er seine Willensstärke und Energie sehr gut, immerhin waren sie jetzt schon seit ihrem ersten Jahr an der High School Partner im Volleyball. Und dass auch er die Kontrolle übernehmen konnte, zeigte er jetzt ganz deutlich.   Hinata leckte sich ein Mal lüstern über die Lippen, dann stellte er sich auf die Zehenspitzen, bewegte seine Lippen nah an Kageyamas Ohren und flüsterte ihm zu: „Du musst leise sein, wenn du willst, dass dich niemand hört, Tobio.“   Während er diese Worte aussprach, streichelte seine Hand bereits über die stetig wachsende Beule in Kageyamas Hose. Der Setter war so erregt, dass er Hinata am liebsten gepackt und so lange gefickt hätte, bis er ihn angebettelt hätte, aufzuhören, aber er war zu neugierig darüber, was der Rotschopf mit ihm vorhatte, um diesen Plan in die Tat umzusetzen. Er überließ ihm das Feld – zumindest vorerst. Allerdings hatte er so eine Vorahnung, dass das nicht bedeutete, dass er gegen ihn verlor. Im Gegenteil, er hatte das Gefühl, dass er eine Menge gewinnen konnte. Und auch er würde Hinata einen Preis geben. Den musste er sich nun aber erst mal verdienen.   Hinata begann, an seinem Hals zu lecken und an einigen Stellen leicht zuzubeißen, während er den Knopf und den Reißverschluss seiner Hose öffnete. Kageyama musste sich auf die Innenseite der Wange beißen, um gegen den Drang anzukommen, schon jetzt laut aufzustöhnen. Hinata ließ eine Hand in Kageyamas Boxershorts gleiten und begann sogleich seinen Schwanz in gleichmäßigen Zügen zu massieren. Der Setter zog scharf die Luft ein und legte sich nun vorsichtshalber die Hand vor den Mund. Er hätte nie gedacht, dass es sich so intensiv anfühlen konnte, von jemand anderem berührt zu werden, und vermutlich tat es das auch nicht. Es war ausschließlich Hinata, der dieses Gefühl in ihm auslösen konnte, dessen war er sich sicher.   „Wenn du jetzt schon so stöhnen musst, wie wirst du dich dann erst fühlen, wenn ich deinen Schwanz in meinem Mund habe, hm?“ Hinatas heißes Flüstern an seinem Ohr machte ihn wahnsinnig. Vor allem wahnsinnig geil, aber auch wahnsinnig ungeduldig. Mit einem Ruck zog er den Kleineren ganz nah an seinen Körper und verwickelte ihn in einen wilden Kuss. Doch schon kurz darauf unterbrach er diesen – und drückte ihn leicht an den Schultern nach unten, und Hinatas schmutziges Grinsen sagte ihm, dass er genau verstanden hatte, was Kageyama jetzt wollte und brauchte.   Während Hinata auf die Knie ging, zog er dem Setter die Hosen und die Boxershorts nach unten. Der Kleinere schien genauso ungeduldig zu sein wie er, denn er verlor keine Zeit und nahm direkt Kageyamas ganze Länge in die Hand, strich sanft vor und zurück, betrachtete seine eigenen Handbewegungen wie gebannt. Immer wieder leckte er sich lüstern über die Lippen und Kageyama hielt das Warten kaum noch aus.   Als er ihn endlich erlöste und mit der Zunge die Spitze von seinem Schwanz berührte, musste Kageyama sich die Hand noch stärker vor den Mund pressen. Wie konnte sich so eine kleine Geste eigentlich schon so gut anfühlen? Hinata schien zwar ungeduldig, aber nicht in allzugroßer Eile zu sein. In aller Seelenruhe fing er an, mit der Zunge Kageyamas gesamte Länge zu liebkosen, während seine Hand sich immer wieder vor und zurück bewegte, langsam und gleichmäßig. Als Kageyama sich wagte, nach unten zu schauen und sah, dass Hinata ihn direkt anblickte, hatte er kurz das Gefühl, dass allein dieser Anblick ihn schon zum Kommen bringen könnte, aber er konnte sich gerade noch beherrschen.   Irgendwann schien auch Hinata sich nicht mehr nur mit der Vorspeise zufrieden zu geben – also holte er sich den Hauptgang. Langsam führte er Kageyamas Schwanz in seinen Mund ein, Zentimeter für Zentimeter, während sein Blick noch immer fest auf das Gesicht des Setters gerichtet war. Kageyama hatte es schon am Wochenende davor festgestellt, wie unheimlich geschickt Hinata mit seinem Mund und seiner Zunge war. Er war ein Naturtalent, anders konnte er es nicht sagen. Und er war froh, dass er sich dieses Talent jetzt zu Nutze machen konnte.   Während er Hinata am Hinterkopf packte und sich auf die Lippen biss, fing er an, langsam die Hüfte vor und zurück zu bewegen. Der Mittelblocker passte sich sogleich seinem Rhythmus an. In diesem Moment stellte Kageyama fest, dass Sex – in welcher Form auch immer – Volleyball gar nicht so unähnlich war. Man musste sich seinem Partner – oder seinem Team – anpassen, auf einander eingehen, darauf hören, was der andere brauchte. Und Hinata konnte offenbar gut zuhören, und wie er das konnte.   Ihre Bewegungen wurden immer schneller, die Luft immer stickiger und feuchter – bis sie plötzlich hörten, wie die Tür des Raumes sich öffnete. In einer Kurzschlussreaktion hob Kageyama Hinata hoch, für den Fall, dass jemand zwei Menschen in der Kabine vermuten würde. Dieser klammerte sich sofort mit den Beinen um seine Hüfte und den Armen um seinen Hals, und das Adrenalin schoss ihm nur so durch die Adern.   Kageyama hörte, wie die Kabinentür neben ihnen geöffnet und wieder geschlossen wurde. Er wusste, sie würden zumindest für einige Momente still sein müssen. Er drückte Hinata, den er noch immer hochgehoben hatte, gegen die gegenüberliegende Seitenwand und betrachtete ihn für einen Moment.   Da war es wieder, dieses Gefühl, das er schon beim Mittagessen gehabt hatte. Er konnte es gar nicht so richtig beschreiben. Wenn er ihm in die Augen sah, setzte sein Herz für einen Moment aus, und er wollte nichts mehr als ihn zu berühren. Und dann diese Lippen... Wären seine Hände nicht gerade damit beschäftigt, Hinata Halt zu geben, würde er erneut mit seinen Fingern darüber streichen wollen. Es war fast so, als wären sie mit Zucker bestreut, und er süchtig nach ihrem süßen Geschmack.   Hinata zog sich näher an ihn ran, bis sich ihre Nasenspitzen berührten, was sein Herz erneut flattern ließ. Was war das nur für ein Gefühl, das Hinata immer wieder in ihm auslöste? Und wieso bedurfte es dafür nur solch kleiner Berührungen?   Gedämpft nahm Kageyama wahr, wie die Kabinentür neben ihnen wieder entsperrt wurde, die Person, die sich gerade noch darin befunden hatte, sich die Hände wusch und verschwand. Es war mucksmäuschenstill, man hätte eine Nadel fallen hören können, und Kageyama wusste, sie waren wieder allein.   Hinata schien das auch bemerkt zu haben, weil er sofort wieder die Initiative ergriff. Er stellte sich erneut aufrecht hin und drückte Kageyama gegen die Wand, doch dieses Mal war er stürmischer, ungezähmter. Er zog ihn an seinem Oberteil zu sich runter und küsste ihn unbeherrscht, während seine Hände unter Kageyamas Shirt wanderten und seinen ganzen Oberkörper erkundeten. Jede von Hinatas Berührungen prickelte auf Kageyamas Haut, und er konnte sich nicht vorstellen, dass er jemals genug davon würde bekommen können.   Als die erste Klingel ertönte, die ankündigte, dass die Mittagspause fast vorbei war, wussten beide, dass ihnen nicht viel Zeit blieb. Hinata verschwendete auch keine Zeit, ging sofort wieder auf die Knie, nahm Kageyamas Länge erneut vollständig mit dem Mund auf und begann, sich gleichmäßig vor und zurück zu bewegen.   „Oh Gott, Shouyou“, flüsterte der Setter, mehr zu sich selbst und immer noch sehr darauf bedacht, so leise wie möglich zu sein, doch Hinata schien ihn gehört zu haben, dem leisen Stöhnen nach zu urteilen. Kageyama warf den Kopf in den Nacken und legte seine Hände an den Hinterkopf des Rotschopfs, bewegte seine Hüften immer schneller.   Er war nah dran, so verdammt nah dran. Wie auch immer Hinata es hinbekam, dass sich das so verdammt geil anfühlte, Kageyama wollte, dass es nie aufhörte. Doch er merkte, dass es sich nur noch um Sekunden handeln konnte. „Fuck“, rief der Setter, lauter als er wollte, aber er konnte sich einfach nicht mehr kontrollieren. Er stieß noch ein paar Mal hart und schnell in Hinatas Mund, dann kam er, und jeder erneute Orgasmus, den er bei und mit Hinata erlebte, fühlte sich noch heftiger an als der davor. Es war in jedem Fall um Welten besser als es selbst zu tun, so viel war mal sicher.   Als die Wellen seines Höhepunktes abklangen, blickte er hinunter zu Hinata. Seine Augen strahlten und es war nicht zu übersehen, wie stolz es ihn machte, Kageyama so in Wallung bringen zu können. Er öffnete den Mund, der noch immer voller Sperma war. Bei dem Anblick wurde Kageyama sofort wieder heiß, aber er wusste, sie mussten zum Unterricht, wenn sie keinen Ärger bekommen wollten.   Also zog er Hinata ruckartig hoch, wirbelte ihn herum und presste ihn hart gegen die Wand. Eine Hand hatte er an seinem Hals, drückte leicht zu, genug, um zu zeigen, dass er die Kontrolle zurückgewonnen hatte, aber nicht grob genug, um Hinata ernsthaft weh zu tun. Der Kleinere sah zunächst überrascht aus, doch kaum eine Sekunde später konnte er seine Erregung nicht mehr verbergen, die ein dominanter Kageyama in ihm auslöste.   „Schluck“, befahl Kageyama, was den Rotschopf aufkeuchen ließ. Doch er tat wie ihm befohlen, und durch die Hand an seinem Hals konnte Kageyama spüren, wie sein Sperma Hinatas Kehle hinunterfloss. Das gab ihm irgendwie das Gefühl von Macht. Dieser ganze Moment, ach, eigentlich schon die ganzen letzten Tage, raubten ihm den Atem.   Mit dem Daumen wischte er das restliche Sperma von Hinatas Kinn, der sogleich gierig daran leckte. Es gab keine Spur mehr von dem, was sie gerade miteinander geteilt hatten, und doch war sich Kageyama sicher, dass er diesen Moment für immer in Erinnerung behalten würde, wie die vielen anderen Momente mit Hinata auch. Und während er dem Mittelblocker so in die Augen blickte, die ihn magisch in den Bann zogen, konnte er es kaum abwarten, das in die Tat umzusetzen, was sie für die Zeit nach dem Nachmittagstraining geplant hatten. Und eines war sicher – er hatte Hinata während dieser zugegebenermaßen ausgesprochen angenehmen Mittagspause die Zügel überlassen. Doch jetzt war er wieder am Zug. Und er würde Hinata zeigen, zu wem er gehörte. The Hunter and the Prey ----------------------- „Und ihr seid sicher, dass ihr das machen wollt?“ In der Stimme ihrer Teammanagerin Yachi schwang ein bisschen Sorge mit, und auch ihre ganze Körperhaltung gab Kageyama und Hinata zu verstehen, dass sie Zweifel an ihrem Vorhaben hatte. „Immerhin haben wir am Samstag ein Match gegen die Nekoma. Ihr solltet darauf achten, euch nicht zu verausgaben. Pausen sind wichtig.“   Kageyama tauschte einen vielsagenden Blick mit Hinata aus. Der Rotschopf nickte ihm leicht zu, so subtil, dass nur der Setter es sehen konnte, bevor sich dessen ernste Miene aufweichte und sich seine Lippen zu einem breiten Grinsen verzogen. Er stemmte die Hände in die Hüften und sah Yachi selbstbewusst an, bevor er erklärte: „Heute ist Montag, Yachi. Bis zum Spiel ist doch noch ewig Zeit. Wir werden darauf achten, dass wir uns davor ausreichend ausruhen. Versprochen.“   Selbst Kageyama konnte den bettelnden Unterton in Hinatas Stimme nicht überhören, dafür brauchte er nicht einmal ‚Bitte‘ sagen. Für einen Moment lief er Gefahr, dass seine Gedanken in eine Richtung abdrifteten, die ganz offensichtlich machen würden, dass sie nicht vorhatten, jetzt noch weiter zu trainieren. Aber noch musste er die Fassade aufrecht erhalten, bis alle anderen weg waren. Er würde den Kleineren schon noch früh genug nach mehr betteln hören...   Yachi sah zwischen beiden hin und her, bis ihr Blick kurz an Hinata haften blieb. Der Rotschimmer auf ihren Wangen war in diesem Moment kaum zu übersehen. Es war zwar nicht das erste Mal, dass Kageyama auffiel, wie sie errötete, wenn sie Hinata ansah, aber es war das erste Mal, dass es ihm einen Stich ins Herz verpasste. Er wurde in diesem Moment von diesem neuartigen Gefühl völlig überrumpelt. Hatte er sowas jemals in seinem Leben gespürt? Er dachte scharf nach, konnte sich aber an keine vergleichbare Situation erinnern, die bei ihm ein ähnliches Gefühl hervorgerufen hätte. Natürlich hatte er Yachis typische Reaktion auf Hinata auch früher schon wahrgenommen, aber nie wirklich bewertet, zumindest nicht so wie jetzt. Wenn überhaupt, dann hatte er sie als lächerlich abgetan. Warum nur spürte er das jetzt nicht mehr so? Was war anders an dieser Situation, die objektiv betrachtet doch überhaupt gar nicht der Rede wert war? Und wieso hatte er plötzlich das unbändige Bedürfnis, Hinatas Hand zu nehmen, ihn eng an sich zu ziehen und die Teammanagerin mit einem einzigen Blick dazu zu bringen, fluchtartig das Gebäude zu verlassen?   Yachis Stimme holte ihn zurück in die Realität. Sie seufzte, bevor sie ihren Schlüsselbund aus ihrer Tasche holte, den Hallenschlüssel sorgsam von diesem abtrennte und Hinata übergab. „Den bekomme ich morgen vor dem Unterricht wieder, okay?“ Für einen ganz winzigen Augenblick, der vermutlich nicht länger war als der Bruchteil einer Sekunde, sah Hinata Kageyama aus dem Augenwinkel an. Zwar konnte der Setter ihm nicht in direkt in die Augen sehen, aber was er sah, reichte schon, um die Vorfreude des Mittelblockers deutlich spüren zu können. Hinatas Grinsen wurde noch ein bisschen breiter, als er sagte: „Geht klar, danke dir, Yachi!“   Sie erwiderte nichts mehr darauf, zumindest nicht mit Worten, allerdings warf sie Kageyama noch einen letzten, warnenden Blick zu, was dieser mehr als absurd fand. Mal ehrlich, wenn hier irgendjemand diese Halle in ein absolutes Chaos stürzen konnte, dann ja wohl Hinata, aber doch nicht er. Er zog eine Augenbraue hoch und verschränkte die Arme vor der Brust. Allerdings war sie nicht mehr das kleine, schüchterne Mädchen, das sie noch im ersten Jahr an der High School gewesen war und das Kageyama mit nur einem einzigen Blick hatte einschüchtern können. Auch sie hatte sich weiterentwickelt, und wenn er ehrlich war, war das auch gut so. Sie war schließlich noch immer ihre Teammanagerin, und als solche, so fand er zumindest, sollte sie auch eine gewisse Stärke ausstrahlen und sich behaupten können.   Nach und nach verließen alle Teammitglieder die Halle – dann waren sie allein. Um den Schein zu wahren, nur für den Fall, dass sie doch noch jemand beobachtete, spielten sie sich die Bälle ein wenig zu und trainierten ihren Schnellangriff, der nach knapp drei Jahren Zusammenarbeit aber routinierter nicht hätte sein können. Die Sonne war längst untergegangen und es schien, als wären die Halle und das Schulgelände nun tatsächlich verlassen.   Für viele ging jetzt ein Tag wie jeder andere zu Ende – ein Schultag, der für Kageyama und seinen Mittelblocker nicht hätte ereignisreicher sein können. Und der Setter wusste – er war noch lange nicht vorbei. Ganz im Gegenteil – für sie beide fing er jetzt erst richtig an.   Kageyama spielte dem Rotschopf noch einen letzten Ball zu, den er gekonnt und unbarmherzig in dem menschenleeren, gegnerischen Feld platzierte. Beide waren tatsächlich ein wenig außer Atem, auch wenn Kageyama nicht sagen konnte, ob vor Vorfreude oder weil sie sich tatsächlich beim Training verausgabt hatten. Denn auch wenn sie hier nur noch zum Schein spielten – sie machten keine halben Sachen, niemals. Vermutlich war das mit ein Grund, warum die Partnerschaft mit Hinata im Volleyball immer schon so gut funktioniert hatte. Weil sie dieselbe Leidenschaft und Hingabe verband, und wie der Setter zuletzt hatte rausfinden dürfen, galt das nun nicht mehr nur für Volleyball.   Noch immer schnell atmend wischte sich der Mittelblocker mit dem Unterarm den Schweiß von der Stirn, den Blick ganz fokussiert auf das gegnerische Feld gerichtet, so als würde er seinen Schlag nochmal ganz genau analysieren wollen. Kageyama hob sein Handtuch auf, das er achtlos neben das Feld geworfen hatte, und noch während er sich selbst abtupfte, ging er auf Hinata zu, dessen Blick nun langsam zu ihm schwenkte. Kageyama beobachtete, wie sich der Ausdruck in dessen Augen veränderte. Am Anfang schien er in Gedanken noch bei dem vorherigen Zuspiel zu sein, doch kaum hatte er den Setter erblickt, der in gleichmäßigen Schritten näher kam, weiteten sich seine Pupillen und seine Augen strahlten intensives Verlangen aus. Jeder von Kageyamas Schritten hallte in der großen Halle wider, seine Turnschuhe machten quietschende Geräusche auf dem Kunststoff des Bodens. Kaum war er bei dem Kleineren angekommen, merkte er, dass sich seine Atmung nicht mal ein winziges bisschen verlangsamt hat, und er war sich sicher, dass ihr vorheriges Training dafür nicht mehr verantwortlich gemacht werden konnte.   Wie gebannt beobachtete er, wie Schweißtropfen Hinatas Schläfen hinabliefen und auf den Boden tropften. Dass sie dabei ein plätscherndes Geräusch erzeugten, bildete er sich vermutlich nur ein. Hinatas Haaransatz war feucht, und als er sich ein Mal über die Lippen leckte, wahrscheinlich nur aus dem Grund, um seine Lippen anzufeuchten, die aufgrund seiner schnellen Atmung trocken geworden waren, fragte sich Kageyama, ob dessen Mund wohl salzig schmeckte.   Er musste hart schlucken. Er wusste nicht, wie lange er hier schon stand und Hinata so gefesselt anstarrte. Der Kleinere hatte noch nichts gesagt, schien genau wie er gefangen in der Magie dieses Moments, der so außergewöhnlich zwar nicht war, aber doch auf irgendeine Weise eine Verbindung zwischen ihnen herstellte. Allerdings merkte Kageyama langsam aber sicher, dass er dem Drang, Hinata zu berühren, nicht mehr lange würde widerstehen können. Er schwang sein Handtuch um den Hals des Mittelblockers, hielt die Enden fest in den Händen und zog ihn ein Stück näher. Diese Geste entlockte Hinata ein leises Seufzen, das durch das Echo allerdings lauter klang, als es vermutlich eigentlich war. Und zum wiederholten Male wurde ihm bewusst, wie richtig ihre Entscheidung gewesen war, heute länger zu bleiben und ihren Plan in ebendieser Halle umzusetzen, die nicht mehr lange so still bleiben würde.   Sein Blick fiel ein letztes Mal auf Hinatas Augen, die ihn förmlich anbettelten, die Initiative zu ergreifen. Und genau das tat er jetzt auch. Mit einem Ruck zog der den Kleineren zu sich ran, und seine Lippen fingen Feuer, kaum dass er sie auf die von Hinata gelegt hatte. Der Rotschopf vergeudete keine wertvolle Zeit. Während er Kageyama stürmisch küsste, seine Zunge wild im Mund des Setters bewegte, wanderten dessen Hände unter Kageyamas Trikot, strichen unkontrolliert über seine Bauchmuskeln. Hinata legte seine Hände an den Hosenbund des Größeren und war im Begriff, seine Finger hinter das Gummiband zu schieben, um Kageyamas intimsten Stellen zu berühren. Doch der Setter hatte andere Pläne. Er hatte Hinata heute mehr als genug Kontrolle überlassen, doch damit war jetzt Schluss.   Ohne weiter darüber nachzudenken, ließ er das Handtuch auf den Boden fallen und drehte Hinata um, sodass dessen Rücken sich an seine Vorderseite drückte. Er war sich sicher, dass der Kleinere seine Erregung schon deutlich an seiner Rückseite würde spüren können, umso mehr, als er ihn aufstöhnen hörte. Einen Arm legte er um Hinatas Hals, zog ihn eng an sich, während seine andere Hand damit beschäftigt war, über Hinatas Schritt zu streicheln. Und er merkte, dass dieser Moment, in dem der Klang von Hinatas unablässigem Stöhnen von den Wänden der Sporthalle abprallte und den riesigen Raum füllte, noch viel intensiver war, als er es sich jemals hätte vorstellen können.   Er fuhr mit seiner Zunge über den Nacken des Mittelblockers dessen Hals hinauf, nahm den salzigen Geschmack des Schweißes auf. Er konnte spüren, wie sich Hinatas Nackenhaare vor Lust aufstellten und sein Atem immer abgehackter ging. Für einen Augenblick steckte er seine Nase in die Haare des Kleineren, nahm dessen einzigartigen Duft in sich auf, während er seine Hand in dessen Hose gleiten ließ. Zufrieden stellte er fest, wie hart Hinata bereits war, und dabei hatten sie mit ihrem eigentlichen Vorhaben noch gar nicht angefangen. Während er quälend langsam begann, Hinatas Schwanz zu massieren, nahm er mehr und mehr Schweißperlen des Mittelblockers mit seiner Zunge auf. Der Rotschopf schmeckte so gut, und Kageyama war süchtig nach mehr. Er biss an einigen Stellen sanft in Hinatas weiche Haut, dessen Stöhnen von Sekunde zu Sekunde lauter wurde.   Kageyama bewegte seine Lippen ganz nah an Hinatas Ohr, und allein das Geräusch seines Atems schien Hinata noch stärker erbeben zu lassen.   „So hungrig, Shouyou?“, flüsterte Kageyama, gefolgt von einem tiefen, gedehnten Lachen. „Aber kann ich es dir verübeln? Immerhin hattest du heute Mittag keinen Nachtisch, oder?“ Er entfernte seinen Arm, den er noch immer um Hinatas Hals gelegt hatte, legte seine Fingerspitzen an dessen gegenüberliegende Wange und zog dessen Kopf in seine Richtung. Sie sahen sich tief in die Augen, ihre Nasenspitzen berührten sich, und er konnte Hinatas feuchtheißen, schnellen Atem bereits an seinen Lippen spüren.   „Du musst am Verhungern sein, Babyboy.“   Hinata keuchte, riss die Augen weit auf, und Kageyama spürte, wie ein Beben durch dessen Körper ging. Er wusste auch nicht genau, wieso er ihm aus dem Nichts heraus diesen Spitznamen gegeben hatte, aber irgendetwas daran fühlte sich verdammt richtig an. Und Hinatas gerötete Wangen und die immense Lust, die sein ganzer Körper ausstrahlte, zeigten Kageyama, dass das den Rotschopf noch viel geiler machte, als er es sowieso schon war.   Ihr Atem vermischte sich miteinander, die Lippen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt. Das Feuer ihres darauffolgenden Kusses hatte nicht an Intensität verloren, ganz im Gegenteil, Kageyama hatte eher das Gefühl, dass die Hitze noch viel intensiver geworden war. Schon jetzt breitete sich eine unkontrollierbare Feuchtigkeit in der Halle aus, verursacht durch ihren Speichel, der sich durch ihre Küsse immer wieder den Weg aus ihren Mündern bahnte. Durch ihren heißen Atem, der die Lufttemperatur ins Unermessliche steigen ließ. Und durch ihren Schweiß, der ihre Haut benetzte und ihre Kleidung befeuchtete.   Hinata löste den Kuss und sah Kageyama gierig in die Augen, bevor er sagte: „Ich hab so großen Hunger. Gibst du mir was zu Essen, Daddy?“   Nun war es Kageyama, der an lautes Stöhnen nicht unterdrücken konnte. Gott, wenn er vorher schon gewusst hätte, wie verdammt unanständig der Kleinere war, hätte er ihn wahrscheinlich schon viel früher gefickt. Aber er würde die verlorene Zeit wieder wettmachen – und Hinata geben, was er so dringend brauchte und verlangte.   „Weißt du eigentlich, wie verdammt sexy du bist, Shouyou?“ Hinata sah ihn von unten an, biss sich auf die Unterlippe und setzte ein leichtes Lächeln auf. Er sagte nichts, und das musste er auch gar nicht, denn alles, was er Kageyama mitteilen wollte, legte er in seinen Blick. Die Ungeduld stand ihm buchstäblich ins Gesicht geschrieben – und Kageyama wollte auch nicht mehr warten, keine Sekunde. Jede Zelle seines Körpers verzehrte sich danach, sich wieder mit dem Kleineren zu vereinigen, so sehr, dass es fast schon schmerzte. Er war sich sicher - nicht nur Hinata würde heute auf seine Kosten kommen.   Kageyama ließ von ihm ab und gab ihm einen kräftigen Schlag auf den Arsch. Er grinste ihn von oben herab an, bevor er in dominantem Tonfall sagte: „Wettrennen zum Clubraum. Jetzt.“   Dass er damit die Kampfeslust des Kleineren wecken würde, überraschte ihn keineswegs. Er sah, wie Hinata sich kampfbereit ein letztes Mal über die Lippen leckte – und kaum eine halbe Sekunde später schon losrannte. Innerlich musste Kageyama grinsen – jede andere Reaktion des Mittelblockers hätte ihn auch enttäuscht. Doch statt ihm im selben Tempo zu folgen oder ihn einholen zu wollen, ließ er sich viel Zeit. Ihm ging es hier – ganz im Gegensatz zu vielen anderen Momenten – nicht um den Wettkampf. Er wusste, er hatte sowieso schon gewonnen. Nein, diese Situation war völlig anders. Jetzt waren sie nicht der Setter und der Mittelblocker, wie sie um die Wette rannten. Jetzt waren sie der Jäger und der Gejagte, und Kageyama wusste, dass ihm die Beute geradewegs in die Falle lief. The Path to Losing Control -------------------------- Hinata hatte schon gemerkt, dass Kageyama ihm nicht gefolgt war, als er gerade die Sporthalle verlassen hatte. Er konnte nicht so recht einschätzen, was im Kopf des Setters vor sich ging, aber sein Bauchgefühl sagte ihm, dass er einen genauen Plan hatte von dem, was jetzt passieren würde. Hinatas Bauch kribbelte schon allein bei dem Gedanken daran, dass Kageyama ihn wieder berühren würde. Mehr als in der Mittagspause, sogar noch mehr als gerade in der Sporthalle, noch viel mehr.   Atemlos hastete er die Treppen zum Clubraum hinauf. Rein körperlich war der Sprint auf der kurzen Distanz zwar keine große Herausforderung für ihn gewesen, dennoch schnaufte er, als wäre er gerade einen Marathon gelaufen. Mit zitternden Fingern drückte er die Türklinke herunter, öffnete die Tür und trat in den dunklen Raum hinein. Er ließ die Tür hinter sich zufallen, schaltete das Licht an, tat ein paar weitere Schritte hinein – und wartete. Wartete auf das, was immer auch gleich geschehen würde.   Und wie die Sekunden so vergingen, konnte er nicht anders, als zu denken, dass die ganze Atmosphäre auch etwas... Bedrohliches an sich hatte. Kageyamas tiefe Stimme ließ ihn beben, allein schon der Gedanke an diese ließ seinen Atem schneller werden. Das war allerdings nichts Schlechtes – ganz im Gegenteil. Hinata wurde völlig mitgerissen, in einen Strudel aus Verlangen, Begierde, Sehnsucht nach mehr, wann immer Kageyama auch nur ein Wort sagte. Er war ihm komplett verfallen, und er würde alles tun, was er von ihm verlangte. Alles.   Und das nicht erst seit dem letzten Wochenende, wenn er ehrlich zu sich selbst war. Dieses Kleid zu kaufen, war ein Wagnis gewesen, immerhin hätte es ja immer irgendjemand finden können. Na ja, genau das war am Ende ja auch passiert. Er war eigentlich nur durch Zufall darauf gestoßen, hatte es in einer Anzeige in seinem Social Media Feed gesehen. Warum genau der Algorithmus gedacht hatte, dass ihm so ein Kleid gefallen könnte, war ihm zwar schleierhaft, aber hey, er hatte schlussendlich ja recht behalten, oder? Wie viel wusste die Technik wohl über seine innersten Wünsche und Bedürfnisse?   Er war zunächst zurückhaltend gewesen, hatte weitergescrollt, aber aus irgendeinem Grund war ihm dieses Kleid nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Als er seinen Feed wieder hochgescrollt war, da hatte er noch gedacht, dass es vermutlich schon zu spät war und eine andere Anzeige ausgespielt werden würde, aber er hatte Glück gehabt. Und beim zweiten Mal hatte er sich nicht so beherrschen können und hatte draufgeklickt.   Kaum hatte er einen Blick auf das seidige Kleid geworfen, hatte er seine Augen nicht mehr davon lösen können. Er hatte sich vorgestellt, wie sich der Stoff wohl zwischen seinen Fingern anfühlen würde, auf seiner Haut. Doch nur wenige Augenblicke später hatte seine scheinbar grenzenlose Fantasie die Kontrolle über seine Gedankenwelt übernommen – und ein Bild von Kageyama in eben diesem Kleid gezeichnet.   Nach Luft schnappend hatte er das Display seines Handys gesperrt, hatte eine Sekunde – vermutlich mehr – gebraucht, um den Gedanken zu verarbeiten. Kageyama? In einem Kleid? Als ob der König des Spielfelds jemals ein Kleid anziehen würde!   ...oder? In Hinatas Kopf hatte reinstes Durcheinander geherrscht. Was er auch versucht hatte, es war ihm unmöglich gewesen, dieses Bild wieder aus seinem Kopf zu verscheuchen. Und schon nach wenigen Minuten hatte er es aufgegeben und sich seinem Schicksal gefügt. Ein paar Klicks auf seinem Handy später war das Kleid in seinem Warenkorb gewesen, kaum eine Minute später bezahlt und bestellt. Jetzt hatte er nur noch auf die Lieferung warten müssen.   Worüber er allerdings nicht nachgedacht hatte, war, dass jemand anderes das Paket hätte annehmen können. Zwar hätte es niemand geöffnet, wenn sein Name drauf stand, aber Fragen danach, was er bestellt hatte, hätte es dennoch gegeben. Oder seine Mum hätte den Onlineshop gegoogelt, bei dem er bestellt hatte. Gott sei Dank war es an einem Tag geliefert worden, an dem seine ganze Familie aus dem Haus gewesen war – mit Ausnahme von Natsu. Dass sie ein kleiner Quälgeist sein konnte, war für ihren großen Bruder zwar nichts Neues, aber an diesem Tag war sie wirklich ziemlich penetrant gewesen. So nervtötend, dass ihm am Ende der Geduldsfaden gerissen war – und der war eigentlich ziemlich lang – und er quasi lauthals geschrien hatte, dass er wollte, dass Kageyama es anzog.   Glücklicherweise war Natsu aber eben auch noch ein unschuldiges, kleines Mädchen. Dass diese Wunschvorstellung etwas mit Sex oder sexueller Annäherung zu tun haben könnte, war ihr nicht in den Sinn gekommen. Natürlich hatte sie sich gewundert, aber Hinata hatte es einigermaßen geschafft, sich rauszureden und sie so zu bestechen, dass sie ihren Eltern nichts davon erzählte.   Und bis zu dem Tag, an dem Kageyama ihn besucht hatte, um gemeinsam zu lernen, war das auch ihr süßes, kleines Geheimnis geblieben. Natsu hatte wohl gedacht, sie machte ihrem Bruder damit eine Freude, indem sie Kageyama einweihte. Im Prinzip hatte sie nur helfen wollen – und am Ende hatte sie das ja auch, wenn auch ganz sicher nicht so, wie sie es eigentlich beabsichtigt hatte.   Hinata biss sich auf die Lippe und seufzte. Er selbst war an dieser ganzen Situation auch nicht ganz unschuldig gewesen. Die vielen Nächte, die er davor damit verbracht hatte, abends in seinem Bett zu liegen, das seidig weiche Kleid in der einen Hand, seinen Schwanz in der anderen, hatten sein Verlangen danach, dass seine Fantasie Wirklichkeit wurde, nur noch befeuert. Er konnte gar nicht mehr sagen, wie viele Male er sich auf diesen Gedanken einen runtergeholt hatte, aber es war oft genug gewesen, um ihn dazu zu verleiten, die Situation, wie sie dann ja auch passiert war, zu provozieren.   Er hatte die Tür zu seinem Kleiderschrank einen Spalt offengelassen. Natürlich hatte er gewusst, dass Natsu den Aufenthaltsort des Kleides genau kannte – schließlich hatte sie ihn dabei beobachtet, wie er es in den Schrank gehangen hatte. Als Kageyama dann zu ihm nach Hause gekommen war, hatte er sie bewusst für einige Minuten alleine gelassen. Wenn er ehrlich war, hatte er nicht so richtig damit gerechnet, dass sein Plan aufgehen würde, und als er dann wieder zu ihnen gestoßen war und gesehen hatte, wie Natsu Kageyama das Kleid förmlich ins Gesicht drückte, war er tatsächlich etwas geschockt gewesen. Er hatte sich immer ausgemalt, wie es wäre, wenn der Setter das Kleid tragen würde. Er hatte sich allerdings vorher nie damit beschäftigt, wie es wohl dazu kommen würde.   Dass seine größte Fantasie einfach so entblößt worden war, wenn auch mehr oder weniger hervorgerufen durch eigenes Verschulden, war ihm dann doch unangenehm gewesen, zumindest zunächst. Er hatte keine Ahnung gehabt, wie er mit der Situation hatte umgehen sollen – schon gar nicht, als Kageyama dann eingewilligt hatte, das Kleid zu tragen. Er war sich vorgekommen wie in einem Traum, aus dem er jede Sekunde aufwachen würde. Doch nur wenige Minuten später hatte er festgestellt, dass das keine Fiktion war – sein Wunsch, der sich einstig nur in seinem Kopf befunden hatte, war zu Realität geworden. Und hatte dazu geführt, dass Kageyama und er nun etwas teilten, dass er sich in seinen kühnsten Träumen nicht besser hätte vorstellen können.   Kageyamas Schritte holten ihn zurück in die Realität. Hinata konnte hören, wie er quälend langsam die Treppenstufen hinaufstieg. Je näher die Geräusche kamen, die von seinen Schritten ausgingen, desto schneller schlug Hinatas Herz hinter seiner Brust. Wie in Zeitlupe beobachtete er, wie Kageyama von außen die Türklinke runterdrückte. Als sich die Tür Stück für Stück öffnete, ließ Hinata einen Laut aus, fast wie ein Winseln der Ungeduld. Nur mit Mühe konnte er sich zurückhalten, Kageyama nicht direkt in die Arme zu fallen, kaum dass er auch nur einen Zentimeter in den Raum hineingegangen war.   Der Setter schloss energisch die Tür hinter sich und der laute Knall erschütterte für einen kurzen Augenblick den Clubraum. Er bewegte sich nicht weiter, stand einfach nur so da, und selbst aus der Ferne konnte Hinata sehen, wie sich dessen Augen in ein tiefes Dunkelblau, fast schon schwarz verfärbt hatten. Nachdem das Echo der zugeschlagenen Tür abgeklungen war, waren nur noch ihrer beider Atem zu hören, heftig und fast schon unkontrollierbar schnell.   Hinata ließ den Blick über seinen Setter gleiten. Kageyamas Brust hob und senkte sich in unregelmäßigem Rhythmus. Sein Gesicht war leicht gerötet und es war nicht schwer zu erkennen, wie erregt er war. Sein Trikot war gefühlt enger geworden, dabei hatte er vermutlich einfach nur mehr trainiert. Der Gedanke an Kageyamas Bauchmuskeln, wie sie sich abwechselnd an- und entspannten, jagten Hinata einen wohligen Schauer über den Rücken. Auch seine muskulösen Oberschenkel kamen trotz der etwas lockerer sitzenden Sporthose dennoch sehr gut zur Geltung. Er sah aus wie ein Gott, wenn nicht für andere, dann zumindest doch für Hinata.   Die Atmosphäre im Raum war zum Zerreißen gespannt. Kageyamas Gesichtsausdruck war undurchdringlich und Hinata wusste nicht so recht, was er tun sollte. Der Setter sah fast so aus, als würde er ihn gleich bei lebendigem Leibe verschlingen. Und ehrlich – so schlecht fand er den Gedanken nicht. Sowieso, alles war besser, als hier rumzustehen und nicht von ihm berührt zu werden. Es war schwer zu ertragen, Kageyama dort einfach nur stehen zu sehen. Er konnte ihn sehen, hören, sogar ein bisschen riechen – wenn er sich das nicht nur einbildete – aber was er wirklich wollte, war ihn spüren.   Endlich erlöste er ihn von seiner Qual. Während Kageyama in fast schon schmerzvoll langsamen Schritten näher kam, den durchdringenden Blick fest auf Hinata fixiert, stieg dem Mittelblocker die Hitze in die Wangen. Ohne es selbst richtig zu merken, streckte er die Arme aus, um noch schneller bei ihm zu sein – doch dann blieb Kageyama stehen, nur wenige Zentimeter, bevor Hinata ihn mit seinen Fingerspitzen berühren konnte.   „Arme auf den Rücken, Shouyou“, erklärte Kageyama in einem Ton, der keine Widerrede zuließ. Hinata gehorchte sofort, senkte den Blick etwas ab, spürte, wie sich die Röte in seinen Wangen intensivierte.   Er japste überrascht auf, als er Kageyamas Hände an seinem Hinterkopf bemerkte und er ihn so zog, rau und unbarmherzig, dass er ihm direkt ins Gesicht sehen musste.   „Kinn nach oben, Shouyou. Damit du mich richtig küssen kannst.“   Der darauffolgende Kuss war an Leidenschaft kaum zu überbieten. Kageyama presste seine Lippen heftig auf Hinatas und ließ seine Zunge in seinen Mund gleiten. Das Stöhnen des Setters war jetzt deutlich lauter als noch in der Mittagspause oder auch in der Sporthalle, wobei sie jetzt auch das erste Mal sicher sagen konnten, dass sie allein waren. Allerdings schien es auch so, dass er sich nicht mehr zurückhalten konnte – oder wollte. Und Hinata wollte es auch nicht. Er wollte seinen Setter ganz, und er würde alles in sich aufsaugen, was dieser ihm geben würde. Allein die Geräusche, die Kageyama von sich gab, waren so sexy, dass es Hinata schwerfiel, ihm nicht einfach die Klamotten vom Leib zu reißen.   Dann unterbrach Kageyama den Kuss und sah dem Rotschopf tief in die Augen. Die Augen des Setters glühten wie Feuer, genau wie Hinatas Lippen, und schon jetzt vermisste er Kageyamas Mund auf seinem, wie er ihn grob und unnachgiebig küsste. Aber er wusste – das war nur das Aufwärmen. Das eigentliche Match würde jetzt folgen, und Kageyamas ganze Mimik sagte ihm, dass auch er nun endlich auf dem Feld stehen wollte.   „Zieh dich um.“   Kageyamas Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, hatte aber nicht ein bisschen an Kraft und Stärke eingebüßt. Er ließ von Hinata ab, der auf dem Weg zu seiner Sporttasche fast über seine eigenen Füße stolperte. Er öffnete den Reißverschluss, kramte ein bisschen in der Tasche rum – bis er schließlich das seidige Kleid in den Händen hielt, mit dem all das angefangen hatte.   Als er sich umdrehte, sah er, dass Kageyama sich gegen die metallischen Regale an der gegenüberliegenden Wand gelehnt hatte. Die Arme hatte er vor dem Körper verschränkt, die Augen erwartungsvoll auf Hinata gerichtet, und seine ganze Körperhaltung triefte vor Dominanz. Es war mit Worten gar nicht zu beschreiben, wie geil das den Kleineren machte.   „Na los, weitermachen“, erklärte der Setter, dem es jetzt plötzlich offensichtlich nicht schnell genug gehen konnte. Also zog sich Hinata das Shirt über den Kopf und ließ es achtlos neben sich fallen. Er wandte den Blick ab, hielt auf einmal die intensiven Blicke des Größeren nicht mehr aus. Erst Kageyamas tiefes, raues Lachen brachte ihn dazu, ihn wieder anzusehen.   „Was, ist dir das jetzt unangenehm? Du weißt, dass ich dich schon ganz anders gesehen habe, oder?“ Der Setter leckte sich ein Mal über die Lippen, das Glänzen in seinen Augen kaum zu übersehen, dann sagte er: „Weißt du eigentlich, wie geil dein Gesicht aussieht, wenn ich dich ficke?“   Hinata stöhnte, lauter als er es selbst beabsichtigt hatte, aber Kageyamas unanständige Worte ließen ihm keine Wahl. Der Größere ließ die Hände in seine Hosentaschen wandern, bevor er erklärte: „Du wirst mich ansehen, während du dir das Kleid anziehst.“   Das war keine Frage, keine Bitte – das war ein Befehl. Zwar war Hinata noch immer peinlich berührt, aus welchen Gründen auch immer, da musste er Kageyama recht geben. Aber es machte ihn auch unglaublich an. Also zog er sich die Sporthose aus und streifte sich das Kleid über. Hinata dachte, die Aufgabe damit eigentlich erledigt zu haben, doch Kageyamas Blick sagte ihm, dass er mehr erwartete.   Der Setter hob eine Augenbraue an und seufzte fast unhörbar auf. „Weg mit den Boxershorts, Shouyou.“   Hinata biss sich auf die Unterlippe, bevor er seine Hände unter das Kleid führte und ihm Folge leistete – oder es zumindest vorgehabt hatte. Natürlich wusste er, wer hier derjenige war, der die Kontrolle hatte, aber es sprach ja nichts dagegen, dass auch er Kageyama ein bisschen neckte. Also leckte er sich über die Lippen, ließ den Mund leicht geöffnet und spielte mit dem Saum seiner Boxershorts. Zufrieden stellte er fest, wie diese Aktion Wirkung zeigte und Kageyama an den Rand seiner Selbstbeherrschung brachte.   Ein leichtes Grinsen legte sich auf Hinatas Lippen, während er immer wieder spielerisch den Saum seiner Boxershorts nach unten drückte, nur um ihn dann wieder nach oben schnappen zu lassen. Er konnte Kageyama immer wieder stoßweise aufkeuchen hören. So langsam fand er Gefallen daran, das Ganze noch ein wenig hinauszuzögern und zu sehen, wie Kageyama dadurch mehr und mehr die Kontrolle verlor.   Also drehte er sich um, ging zur Wand und unternahm den erneuten Versuch, seine Boxershorts ein wenig nach unten zu ziehen, gerade genug, damit der Setter seine Pobacken zu Gesicht bekam, aber nicht genug, um ihn vollends zufrieden zu stellen. Hinata schaute über seine Schulter nach hinten, und Kageyamas faszinierter Blick machte ihn so unendlich scharf.   Doch plötzlich veränderte sich etwas. Er konnte spüren, wie der Größere die Geduld verlor, und nur den Bruchteil einer Sekunde später sah er ihn mit energischen Schritten fast schon stampfend auf ihn zukommen. Er schlug eine Hand mit voller Wucht gegen die Wand, mit den Fingern der anderen zog er Hinatas Kopf kraftvoll in seine Richtung. Der leichte Schmerz, der davon ausging, löste eine Gänsehaut auf dem gesamten Körper des Mittelblockers aus.   Kageyamas Augen funkelten wütend, als er sagte: „Was habe ich gerade gesagt, was du machen sollst, Shouyou?“   Hinata musste hart schlucken. Er wusste nicht so recht warum, aber er konnte spüren, dass er lieber tat wie ihm befohlen. Kageyama ließ kurz von ihm ab, damit er sich von dem letzten Stück Stoff, das seine Männlichkeit bedeckte, befreien konnte. Auch dieses ließ er achtlos auf den Boden fallen, und kaum hatte er das getan, trat der Setter einen Schritt zurück, sein Gesichtsausdruck undurchdringlich.   „Hände an die Wand, Shouyou. Sieh mich nicht an. Du wirst jetzt ganz ruhig stehen bleiben, damit ich dich betrachten kann. Habe ich mich klar ausgedrückt? Du weißt, was passiert, wenn du meine Anweisungen missachtest, oder, Babyboy?“   Hinata spürte, wie sein Körper anfing zu beben. Seine Hände zitterten, als er sie an die Wand drückte. Ihn jetzt nicht mehr ansehen zu können, verunsicherte ihn, aber zeitgleich spürte er, wie sich die Hitze weiter wellenförmig in ihm ausbreitete.   „J-ja...“, stammelte er, auch wenn er eigentlich gar nicht so richtig wusste, was ihn dann tatsächlich erwarten würde. Das hier war komplett neu für ihn. Natürlich kannte er Kageyamas Willensstärke beim Volleyball, die Dominanz, die er ausstrahlte. Aber im Moment betrat er wohl bei so ziemlich allem, was sie teilten, Neuland. Nichts hiervon hatte er jemals mit jemand anderem getan, und er würde es auch nicht wollen. Er wollte Kageyama, und nur ihn. Er wollte von ihm berührt werden, egal auf welche Art, und die Ungeduld brachte ihn fast um.   Er ließ einen abrupten Schrei aus, als er einen kräftigen Schlag auf seinen Arsch spürte. „Ja, was, Babyboy?“ Die Hand des Setters strich sanft über die Stelle, der er gerade noch einen so kräftigen Klaps verpasst hatte. Sein Kopf war ganz nah an Hinatas, Kageyamas Lippen an seinem Ohr. Die geflüsterten Worte ließen den Rotschopf keuchen.   Er leckte sich über die Lippen, ehe er antwortete: „Ja, Daddy.“   Nur einen Moment später spürte er Kageyamas Zunge an seinem Hals. Er leckte sich seinen Weg von Hinatas Nacken bis hin zu seinem Ohr, an dem er leicht knabberte. Sein leises Stöhnen klang wie ein Schnurren in den Ohren des Kleineren.   „Gut gemacht, Babyboy.“ Kageyamas Hand wanderte zu Hinatas Vorderseite, und als er seine kräftigen Finger um seinen Schwanz spürte, konnte er nicht anders, als den Kopf in den Nacken zu werfen und ein lautes Stöhnen auszulassen.   „Mhm, fühlt es sich schon so gut an? Dabei habe ich doch noch gar nicht richtig angefangen.“ Ganz langsam begann Kageyama, seine Hand vor- und zurückzubewegen. Quälend langsam. Unaushaltbar langsam. Hinata wollte so viel mehr, also drückte er seinen Po gegen Kageyamas Körper, um ihm genau das zu signalisieren.   Doch statt die gewünschte Reaktion hervorzurufen, nämlich dass er die Geschwindigkeit erhöhte, schien er das komplette Gegenteil erreicht zu haben. Kageyama zog seine Hand weg und gab ihm einen erneuten Hieb auf den Arsch, dieses Mal auf die andere Arschbacke.   „Du hast nicht zu entscheiden, wie schnell oder langsam ich vorgehe. Hast du mich verstanden?“   Hinata nickte, doch dann fiel ihm wieder ein, was er in diesem Moment sagen musste. „Ja, Daddy.“   Eigentlich, so dachte er, müsste ihm das alles doch irgendwie unangenehm sein. Die Schläge auf den Po, Kageyamas fast schon aggressives Verhalten, die Bedrohlichkeit in seiner Stimme... Doch Hinata musste feststellen, dass er sich dabei ganz und gar nicht unbehaglich fühlte. Ganz im Gegenteil - alles, was hier gerade passierte, turnte ihn nur noch mehr an. Und Kageyama wusste das, weil er ansonsten sofort aufhören würde. Hinata würde nur ein Wort sagen müssen und es wäre vorbei – doch als er die rauen Hände des Setters so an seinem Po spürte, wie sie sanft darüber strichen, da wollte er, dass es niemals aufhörte.   Langsam legte Kageyama wieder seine Hand um Hinatas Schwanz, fing an, ihn in kräftigen Zügen zu massieren. Er wurde mal schneller und mal langsamer und das brachte den Rotschopf fast um den Verstand. Immer wieder musste er leise aufstöhnen, wurde Stück für Stück lauter, weil er es einfach nicht mehr schaffte, sich zurückzuhalten. Zumindest, bis er kurz erschrak, als er Kageyamas tiefes, leises Flüstern an seinem Ohr hörte.   „Ich will, dass du mir ganz genau beschreibst, wie sich das Kleid auf deiner Haut anfühlt. Und ich will es jetzt. Ich werde mich nicht wiederholen, ist das klar?“   Hinata hatte große Probleme damit, sich überhaupt irgendwie zu artikulieren. Kageyamas Stimme und seine Berührungen ließen seinen Körper beben. Sein Stöhnen war mittlerweile unkontrollierbar geworden. All das führte dazu, dass er zunächst nicht antworten konnte – und das schien dem Setter absolut nicht zu gefallen.   Dann ging alles ziemlich schnell, und noch bevor der Rotschopf sich‘s versah, wurde er von Kageyama herumgewirbelt und mit voller Wucht gegen die Wand gedrückt, sodass er ihn jetzt wieder direkt ansehen konnte. Mit einer Hand fest um Hinatas Handgelenke, hob er seine Arme über seinen Kopf. Der Mittelblocker keuchte überrascht auf, und als er das bedrohliche Funkeln in Kageyamas Augen wahrnahm, stockte ihm für einen Moment der Atem. Er traute sich nicht, ihn direkt anzusehen, senkte den Kopf etwas, konnte aber dennoch Kageyamas durchdringenden Blick spüren.   „Ich glaube, ich habe mich noch nicht klar genug ausgedrückt, denn du scheinst es bisher nicht so ganz begriffen zu haben.“ Kageyama legte zwei Finger seiner freien Hand an Hinatas Kinn und zog es hoch, sodass er ihn direkt ansehen musste. „Wenn ich dir befehle, etwas zu tun, hast du dem Folge zu leisten. Was passiert, wenn du es nicht tust?“   Der intensive Blickkontakt ließ Hinatas Knie weich werden und er hatte für einen kurzen Moment das Gefühl, die Balance zu verlieren. Aber er hätte gar nicht fallen können – immerhin hielt ihn Kageyama noch immer fest an den Handgelenken und gab ihm so etwas Stabilität, auch wenn das sicherlich nicht seine Hauptintention gewesen war. Es war ein reiner Nebeneffekt, und ein sehr positiver zugleich, zumindest war Hinata jetzt sehr dankbar dafür.   Der Rotschopf musste ein paar Mal schlucken, bevor er antworten konnte. Seine Kehle war von dem ständigen Hecheln rau geworden und er versuchte, sie so gut es ging anzufeuchten, damit er überhaupt noch ein Wort rausbringen konnte.   „D-du... bestraftst mich?“, erwiderte Hinata, verunsichert und erregt zugleich.    Ein verschmitztes Grinsen legte sich auf Kageyamas Lippen. „Sehr richtig“, erklärte er, bevor er seine Finger von Hinatas Kinn löste, um sich mit seinem Unterarm an der Wand abzustützen. Seinen Kopf bewegte er ganz nah an den des Mittelblockers, so nah, dass er die verschiedenen blauen Strömungen in dessen Augen ausmachen konnte. Und was Hinata in ihnen erkannte, war ein Sturm, der in Kageyama wütete – und ihm ging es nicht viel anders.   „Und wenn du machst, was ich von dir verlange, dann belohne ich dich.“ Kageyama senkte seinen Kopf noch etwas mehr und fing an, sanfte Küsse auf Hinatas Hals zu verteilen. Seine Lippen berührten ihn kaum, und doch löste das ein so intensives Kribbeln in Hinata aus, dass er vor Lust wimmern musste.   Sanft leckte Kageyama an seinem Ohrläppchen, bevor er ihm ins Ohr raunte: „Und du brauchst deine Belohnung, oder, Babyboy?“   „Aaah... j-ja, Daddy!“ Hinata konnte nicht anders als dem Stöhnen freien Lauf zu lassen. Er war Kageyama schutzlos ausgeliefert, aber es störte ihn nicht im Geringsten. Der Setter unterbrach die Liebkosungen, hob seinen Kopf wieder etwas an, um dem Rotschopf erneut direkt ins Gesicht zu schauen. Er hob eine Augenbraue und sah ihn erwartungsvoll an, und ohne dass es weiterer Worte bedurfte, fing Hinata an zu reden, aber nicht ohne einen intensiven Rotschimmer auf den Wangen.   „D-das Kleid fühlt sich sanft auf meiner Haut an. Der Stoff ist irgendwie kühl und warm zugleich, das ist schwer zu beschreiben. Es fühlt sich so leicht an. Aber es ist mir auch zu groß und rutscht mir ständig von den Schultern.“ Hinata zögerte für einen Moment, doch dann ergänzte er: „Es fühlt sich so gut an und ich kann es nicht abwarten, bis du mich hart fickst, während ich dieses Kleid trage.“   Er konnte hören, wie Kageyama aufkeuchte – und sein Gesicht sprach Bände. Er sah aus wie hypnotisiert, sein Mund war leicht geöffnet, und wenn er nicht aufpasste, würde ihm Sabber aus dem Mund laufen.   „Shouyou...“, flüsterte Kageyama, ohne den Blick von ihm abzuwenden. Für einige Augenblicke schien die Zeit still zu stehen – bis sie sich beide nicht mehr zurückhalten konnten. Der Setter ließ seine Handgelenke los und legte seine Arme um Hinatas Körper, presste ihn ganz fest an sich. Nur den Bruchteil einer Sekunde später waren seine heißen Lippen auch schon auf denen des Mittelblockers. Auch Hinata konnte sich nicht mehr beherrschen. Er schlang seine Arme um Kageyamas Nacken und sprang ein bisschen hoch, was dieser sofort verstand. Er spürte die starken, festen Hände des Setters an seinem Arsch, wie sie ihn weiter hochhoben, sodass Hinata seine Beine um dessen Hüfte schwingen konnte. Währenddessen kämpften ihre Zungen wild miteinander und ihr Stöhnen füllte den gesamten Clubraum. Während sie sich küssten, drückte Kageyama ihn fest mit dem Rücken gegen die Wand, schob seine Leiste unbarmherzig gegen Hinata, der selbst durch die Sporthose des Setters spüren konnte, wie erregt dieser war.   Kageyama löste den Kuss und fing sofort an, seinen Hals zu liebkosen und an einigen Stellen sanft zu knabbern. „Sag mir, wie sehr du mich willst, Babyboy“, flüsterte er, seine Stimme heiser, sein Atem prallte heiß auf Hinatas sensible Haut.   „Ngh... I-ich... Aaaah...“ Hinata fiel es zunächst schwer, auch nur einen Ton rauszukriegen, weil sich Kageyamas Berührungen einfach so unheimlich intensiv anfühlten. Aber dann fing er sich doch, zumindest so weit, dass er wieder einigermaßen zusammenhängende Sätze bilden konnte.   „Ich will dich so sehr, Daddy. So... ngh... sehr...“ Er drückte seine Hüfte noch stärker gegen Kageyamas Körper und spürte, wie ihre beiden Körper vor Lust vibrierten. Hinata wurde fast wahnsinnig vor Erregung. Die Luft im Raum war mittlerweile so aufgeheizt und feucht, dass dieser schon fast mit einer Sauna konkurrieren konnte. Ein leichter Schweißfilm bildete sich auf Hinatas Haut und er hatte das Gefühl, gleich zu explodieren.   Kageyamas Gesicht war seinem jetzt wieder ganz nah, so nah, dass ihre Lippen nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren. In seinem Blick lag so viel Leidenschaft, dass Hinata sicher war, dass auch Kageyama sich kaum noch zurückhalten konnte.   „Dann bettle darum, Babyboy.“   Nur für einige kurze Augenblicke vereinten sich ihre Münder zu einem erneuten Kuss, bis Kageyama ihm wieder die Möglichkeit gab, zu sprechen. Und Hinata blieb auch nichts anderes übrig als genau das zu tun. Er brauchte ihn jetzt so sehr wie die Fische das Wasser, und wenn er ihn anflehen musste, um es zu bekommen, würde er es tun. Er würde alles tun, einfach alles, um endlich die Befriedigung zu erfahren, nach der er sich so sehr sehnte.   „I-ich... ich brauche es so sehr, Daddy. Ich halte es kaum noch aus. Bitte fick mich! Bitte, bitte!“   Kageyama lachte, ein tiefes, dunkles Lachen. „So unanständig.“ Er drückte Hinata noch etwas mehr gegen die Wand, sodass er auf keinen Fall fallen konnte. Mit einer Hand hielt er seinen Po weiterhin in der Luft, mit der anderen fasste er sich in die Sporthose und holte seinen Schwanz raus, und nur eine Sekunde später konnte Hinata beobachten, wie er sich selbst streichelte.   „Ist es das, was du willst, Babyboy?“, fragte Kageyama, immer wieder nach Luft schnappend. Hinata löste einen Arm, den er bisher um den Nacken des Setters gelegt hatte, und führte seine Hand zu dessen Schwanz. Er musste ihn unbedingt berühren, er konnte einfach nicht mehr warten, und Kageyama stellte sicher, dass er nicht einfach fallen würde.   „Ja, das ist genau, was ich will, Daddy.“   Erneutes, diabolisches Lachen. „Ja, zeig mir, wie sehr du es brauchst. Du willst, dass ich dich ficke, hm? Wie hart soll ich es dir besorgen? Sag’s mir, los!“   Hinata ließ nun alle Hemmungen fallen. Sein ganzer Körper zitterte und wurde von einer Hitzewelle nach der anderen erfasst. Selbst wenn er sich hätte beherrschen wollen, es hätte keinen Zweck mehr gehabt. Nicht, dass er vorhatte, es überhaupt noch ernsthaft zu versuchen.   „Fick mich hart und schnell. Ich will, dass du mich ganz ausfüllst mit deinem großen Schwanz. Bitte, ich will dich in mir spüren! Ich will, dass du mich fickst, bis ich kaum noch atmen kann, und dass du nicht aufhörst, bis du mir deine volle Ladung gegeben hast. Halt dich nicht zurück, bring mich zum Schreien!“   „Fuck, Shouyou, weißt du eigentlich, wie krass geil mich das macht? Gott...“   Kageyama presste seine Lippen auf die von Hinata und küsste ihn hemmungslos, schonungslos. Immer wieder konnte ein Seufzen von beiden wahrgenommen werden, das sich im ganzen Raum ausbreitete. Die Luft roch förmlich schon nach Sex, dabei hatten sie noch gar nicht richtig angefangen.   Der Setter unterbrach den Kuss, allerdings nur, um sich erneut Hinatas Hals zu widmen. „Wo soll ich dich ficken, Shouyou? Hier?“ Er leckte den gesamten Hals entlang, und seine raue Zunge jagte Hinata einen Schauer nach dem anderen über den Rücken. „Oder in der Sporthalle?“   „H-Halle“, brachte Hinata abgehackt hervor. Eigentlich wollte er nicht warten. Eigentlich wollte er nur, dass Kageyama ihn nahm, jetzt und auf der Stelle. Aber die Vorstellung, wie das Geräusch ihrer aneinander klatschenden Körper von den Wänden der Sporthalle widerhallte, war so heiß, dass er einfach sicherstellen musste, es auch in echt zu hören.   In schnellen Bewegungen, aber immer auf Hinatas Sicherheit bedacht, stellte Kageyama ihn wieder zurück auf den Boden. Für einen Moment sah es so aus, als ob der Rotschopf zur Seite kippen würde, doch eine von Kageyamas Händen an seiner Hüfte stabilisierte ihn. Als der Setter offensichtlich sicher war, dass Hinata alleine stehen konnte, ging er zu seiner Sporttasche und holte seine Trainingsjacke raus. Er warf sie Hinata zu, der sie gerade so auffangen konnte.   „Zieh das über. Draußen ist es schon etwas kühler.“   „Darf ich mir meine Shorts anziehen?“   Kageyama kam in langsamen Schritten wieder auf ihn zu. Er nahm sein Kinn zwischen seine Finger, lehnte sich etwas zu ihm runter und grinste ihn an, die Augen leicht zusammengekniffen.   „Nein.“   Und damit war die Diskussion eindeutig beendet. Hinata wusste, er würde keine Widerrede zulassen, und wenn er ehrlich zu sich selbst war, war es ihm auch ein bisschen egal. Das Adrenalin schoss ihm nur so durch die Adern, wenn er daran dachte, dass sie entdeckt werden könnten auf ihrem Weg zur Sporthalle. Vermutlich würden sich gerade nicht mehr so viele Menschen in der Umgebung aufhalten – aber absolut sicher war es nicht. Dieser Nervenkitzel war es, der die Vorfreude in Hinata bis ins Unermessliche steigerte.   Er zog sich die Trainingsjacke über und lief gemeinsam mit Kageyama zur Tür. Als sie nach draußen traten, wurden sie von angenehm kühler Luft begrüßt, und erst jetzt wurde Hinata bewusst, wie hitzig es in dem Raum bereits geworden war. Und er wusste, dabei würde es nicht bleiben. Denn das war erst der Anfang gewesen. Der Anfang einer Nacht voller Lust und Begierde, die er so schnell nicht vergessen würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)