Love in Style von Evi1990 (KageHina (Kageyama Tobio x Hinata Shouyou)) ================================================================================ A Promising Day --------------- Kageyama sah auf sein Handy, als er durch das Eingangstor ging und das Schulgelände betrat. Es war Montag, kurz nach sechs Uhr morgens, und das Morgentraining würde in ungefähr 30 Minuten anfangen. Ein angenehmer Frühlingswind blies ihm den Duft der Kirschblüten in die Nase, während er das Handy zurück in die Hosentasche steckte und sich auf den Weg in Richtung Sporthalle machte. „Kageyama!“ Der Setter hielt in der Bewegung inne. Schon vor dem letzten Wochenende hätte er die Stimme des Mittelblockers mühelos erkannt, aber was sie zuletzt miteinander geteilt hatten, sorgte dafür, dass er Hinatas Klang niemals würde vergessen können. Nicht, dass er sich ernsthaft anstrengen würde, es zu versuchen. Schon allein der Gedanke an das, was sie getan hatten, jagte ihm wohlige Schauer über den Rücken. Nein, er wollte nur eins: Mehr. Und er würde es sich holen. Als Hinata neben ihm ankam und von seinem Fahrrad abstieg, hatte er ein breites Grinsen auf dem Gesicht. Alle schien wie immer, aber Kageyama wusste es besser. Ein Blick in Hinatas Augen verriet ihm, was sich wirklich hinter seinem Lächeln verbarg – die Ungeduld, bis sie sich endlich wieder berühren durften. Sie waren sich allerdings schnell einig gewesen, dass sie die ganze Sache unter Verschluss halten würden, zumindest vorerst. Kageyama war sich nicht mal sicher, was genau das eigentlich mit Hinata war. Freundschaft plus? Eine Beziehung? Oder waren sie doch nur reine Fuck Buddies? Innerlich seufzte er auf. Er wollte versuchen, nicht zu viel darüber nachzudenken, denn egal, welches Label es auch werden würde, das sie dem Ganzen früher oder später geben würden – jetzt und hier wollte er einfach nur genießen. Und das Lächeln des Rotschopfes zeigte ihm, dass dieser es genauso wollte. Schweigend gingen sie zum Fahrradständer, und während Hinata damit beschäftigt war, sein Fahrrad anzuschließen, blickte sich Kageyama um. Es war noch recht früh und er wusste, sie waren immer die Ersten beim Morgentraining, wenn nicht sogar die Ersten in der Schule. Also wagte er einen Schritt nach vorn, stützte sich an einem der aus Metall gebauten Fahrradständern ab und lehnte sich etwas vor. Nah genug, um Hinatas Geruch wahrzunehmen, aber weit genug weg, um im Zweifel schnell reagieren zu können, sollte doch jemand auftauchen. Der Duft von Orangen, die der Rotschopf ausstrahlte, vernebelte Kageyama für einen Moment die Sinne, doch er musste versuchen, so klar wie möglich zu bleiben. Sonst konnte er für nichts garantieren. „Hey“, rief er Hinata zu, der sich zu ihm drehte, die Sporttasche lässig über die Schulter geworfen. „Hast du es dabei?“ Hinatas Wangen liefen leicht rot an und er wandte den Blick ab. Kageyama konnte sehen, wie der Kleinere hart schlucken musste, bevor er antwortete: „Mhm. Wie wir es besprochen haben.“ Der Setter konnte ein verschmitztes Grinsen nicht unterdrücken. „Gut“, antwortete er mit tiefer Stimme und Hinatas Blick schwenkte zurück zu ihm. Seine Wangen waren noch immer rot gefärbt, doch seine Augen strahlten all die Begierde aus, die er innerlich fühlen musste. Als sich Hinata vermutlich unbewusst mit der Zunge über die Lippen leckte, konnte sich Kageyama nur mit Mühe und Not zurückhalten. Er erinnerte sich daran, dass sie jederzeit beobachtet werden konnten. Doch dieser intensive Blick von Hinata war gefährlich. Sehr gefährlich. Auf dem Weg zur Halle gingen sie nebeneinander und Hinata ließ immer wieder den Arm gegen Kageyamas schwingen. Der Setter wusste nicht, ob der Rotschopf das mit Absicht machte oder nicht, aber jede dieser viel zu kurzen Berührungen brachte Kageyama fast um den Verstand. Die elektrisierenden Impulse, die davon ausgingen, breiteten sich in seinem ganzen Körper aus und führten dazu, dass er jedes Mal heftig nach Luft schnappen musste. Kurz bevor sie die Sporthalle erreichten, schaute er sich noch einmal um. Noch immer war niemand zu sehen, selbst ihre Teamkollegen nicht, aber das war auch nicht verwunderlich. Die meisten kamen erst kurz vor knapp, und auch wenn Kageyama das regelmäßig aufregte, wusste er es in diesem Moment doch sehr zu schätzen. Aus einem Impuls heraus griff er Hinatas Hand, und mit einem kräftigen Ruck zog er ihn in eine Gasse zwischen der Sporthalle und einem Schulgebäude, was den Kleineren überrascht aufkeuchen ließ. Er bugsierte ihn ein paar Meter den Weg entlang, um sicherzustellen, dass sie wirklich unbeobachtet waren, schmiss seine Sporttasche auf den Boden und drückte den Mittelblocker anschließend kraftvoll gegen die Wand. Hinata ließ sofort seinen Rucksack neben sich fallen und Kageyama drückte dessen Unterarme gegen die Wand. Ihr beider Atem ging schnell und abgehackt und Kageyama konnte spüren, wie sein Herz heftig gegen seine Brust schlug, so als ob es geradewegs in Hinatas Arme springen wollte. Für einige Sekunden standen sie einfach so da, schweigend, bis Hinata die Stille brach und in flüsterndem Ton sagte: „Tobio...“ Gott, wie er es liebte, wenn Hinata seinen Namen sagte. Es war einfach anders, als wenn er ihn bei seinem Nachnamen rief. Wenn er ihn Tobio nannte, schwang immer ein bisschen der Leidenschaft mit, die sie zwischen sich entdeckt hatten, nur wenige Tage zuvor. Kageyama verlor nun jegliche Selbstbeherrschung. Er ließ Hinatas Arme los und drückte seinen Körper heftig gegen den des Kleineren, presste ihn noch stärker gegen die Wand, was dem Rotschopf ein leises Stöhnen entlockte. Ungeduldig presste er seine Lippen auf die von Hinata, der sich erst gar nicht die Mühe machte, die Lippen zu verschließen. Nein, der Mittelblocker schien in diesem Moment nichts mehr zu wollen als Kageyamas Zunge, wie sie wild mit seiner tanzte, und der Zuspieler würde ihm alles geben, was er wollte – denn er wollte es genauso. Hinatas unaufhörliches Seufzen in den Kuss machte Kageyama fast wahnsinnig, und es wurde nur noch schlimmer, als der Kleinere seine Hände unter sein T-Shirt gleiten ließ und seinen Rücken auf und ab strich. Jede Stelle, die er berührte, kribbelte wie verrückt und sorgte dafür, dass er kaum noch Luft bekam. Sie lösten den Kuss, doch Kageyama bekam nicht genug. Er wollte mehr, so viel mehr. Er wollte Hinata. Also ließ er seine Zunge über den Hals des Mittelblockers gleiten, auf und ab, immer wieder, bis er anfing, an dessen Ohrläppchen zu knabbern. „Ngh... Aaah... Tobio...“, stöhnte Hinata und es war nicht zu überhören, wie viel Mühe er sich gab, so leise wie möglich zu sein. Kageyama konnte sich lebhaft vorstellen, wie viel Kraft ihn das kosten musste. Mit tiefer Stimme raunte er in Hinatas Ohr: „Sag mir, wer dein Setter ist.“ „D-du. Du bist mein Setter. Oh Gott, Tobio...“ Der Kleinere presste sich eng an Kageyamas Körper, und Kageyama war süchtig. Süchtig nach seinen Worten, seinen Berührungen. Süchtig nach ihm. Er ließ eine Hand unter das Shirt des Kleineren wandern, erkundete seinen Oberkörper und stoppte an einem Nippel. Sanft strich er darüber, bis er hart wurde, und Hinatas Keuchen wurde unter dieser Berührung immer heftiger. Kageyama bewegte seine Lippen wieder ganz nah an Hinatas Ohr, und während er dessen Nippel zwischen Daumen und Zeigefinger nahm und wiederholt kräftig zwickte, erklärte er in dominantem Ton: „Vergiss das nie. Vergiss nie, dass ich dein einziger Setter sein werde. Niemand kann dir den Ball so gut zuspielen wie ich. Niemand kann das aus dir rausholen, was ich aus dir raushole. Hast du das verstanden?“ Hinata nickte nur, scheinbar sehr darauf konzentriert, nicht zu laut aufzustöhnen, doch Kageyama wollte mehr. „Sag es, Shouyou. Ich will es dich sagen hören.“ Hinata drückte ihn ein wenig von sich weg, und gerade, als Kageyama lautstark protestieren wollte, sah er in Hinatas Gesicht. Der Kleinere atmete heftig, sein Blick war verträumt, die Wangen rosig. Ein wenig Speichel lief ihm aus den Mundwinkeln. Es war nicht zu übersehen, wie verdammt erregt Hinata war. „Du warst es immer, Tobio. Und du wirst es immer sein. Niemand ist so gut wie du. Niemand wird jemals an dich rankommen. Niemals.“ Kageyama spürte, wie er leicht zu zittern begann, auch wenn er nicht genau sagen konnte, warum. Vielleicht war es die Erregung, vielleicht auch die Nervosität, weil sie jederzeit entdeckt werden konnten. Aber warum wurde er dann das Gefühl nicht los, dass noch mehr dahinter steckte? „Oh Gott...“ Als er seine Lippen wieder mit denen von Hinata vereinigte und sich ihre Körper erneut ganz nah waren, konnte er spüren, wie auch der Kleinere bebte. Das gab ihm ein wenig seiner Gelassenheit zurück. Zu wissen, dass Hinata genauso wie er reagierte, ließ wohlige Wärme durch seine Adern strömen. Und trotz der Tatsache, dass es ein früher Morgen im Frühling war, spürte Kageyama, wie sich um sie herum eine Hitze ausbreitete, die eher im Sommer anzutreffen war. Ihre Hände erkundeten den Körper des jeweils anderen, keiner machte Anstalten, sich zurückzuhalten – bis sie aus der Ferne plötzlich Stimmen hörten und ruckartig auseinandergingen. Kageyama lehnte sich an die Hauswand hinter ihm, Hinata ihm gegenüber an der Wand der Sporthalle. Noch immer waren ihre Augen verklärt und ihr Atem ging abgehackt und schnell, und auch wenn Kageyama nicht aufhören wollte, so musste er unweigerlich einsehen, dass sie keine Wahl hatten. Aber er wusste auch, dass sie heute noch Gelegenheit dazu bekommen würden, zu vertiefen, was sie gerade begonnen hatten. Als sich beide wieder einigermaßen gesammelt hatten, stießen sie sich von den Wänden ab und machten sich auf den Weg in die Sporthalle. Sie schwiegen und hingen ihren Gedanken nach, und auch wenn Kageyama nicht mit absoluter Sicherheit sagen konnte, was im Kopf des Kleineren vor sich ging, so hatte er doch eine gewisse Vorstellung davon. Und wenn es auch nur ansatzweise in die Richtung ging, in die seine Gedanken sich gerade bewegten, konnte dieser Tag nur vielversprechend werden. Kageyama konnte sich nicht erinnern, sich jemals so sehr auf einen Schultag gefreut zu haben wie heute. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)