Herzenswunsch! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 42: Kampf um das Glück! ------------------------------- Kampf um das Glück! Laut und fordernd hallte ein heller Schrei durch den Raum. Kagomes Atem ging schwer. Ihre Augen waren auf das kleine Büdel gerichtet, das soeben an Inuyasha überreicht wurde. Seine Augen strahlten, hatten einen verdächtig aussehenden Glanz. Und auch Sango hatte alle Schwierigkeiten ihren Anblick von dem Kleinen zu lösen. „Herzlichen Glückwunsch, sie haben einen kerngesunden Sohn“, gratulierte die herbeigerufene Kinderärztin ihr nochmals. Sie hatte sich sofort nach der Geburt den Kleinen angesehen. Zu Kagomes Freude konnte sie keine Unstimmigkeiten an dem Kleinen finden. „Habt ihr denn schon einen Namen für den Kleinen?“, fragte Koga nach und schaute dabei zu Kagome, die mit geöffnetem Mund ihren Blick auf ihn gerichtet hatte. Über einen Namen hatte sie nie nachgedacht. Sie hatten sich immer wieder darauf ausgeruht, dass sie noch Zeit hätte. Selbst mit Inuyasha hatte sie nie darüber geredet. „Ähm… ich habe doch noch Zeit, oder?“ lächelte sie unsicher, da sie keinen blassen Schimmer hatte, wie sie ihren Sohn nennen sollte. „Natürlich… doch jetzt solltest du selbst mal deinen Kleinen nehmen. Er hat bestimmt Hunger und wir wollen doch nicht, dass er schon am ersten Tag verhungern muss“, witzelte Koga. Vorsichtig nahm er das Baby von Inuyasha entgegen, um es Kagome zu überreichen. Doch Kagome sah nur erschrocken auf Koga, nachdem sie ihren Sohn an ihrer Brust spürte. Scheinbar spürte Koga ihre Anspannung ebenfalls, daher hielt er gekonnt das Baby weiterhin fest. „Du musst keine Angst haben. Er weiß instinktiv, was er zu tun hat und auch du wirst mit jedem Handgriff immer sicherer“, versuchte er sie zu beruhigen. „Ich weiß“, hauchte Kagome. Aber dennoch fühlte sie sich unsicher und konnte diese innere Anspannung einfach nicht abstellen, während sie langsam und zitternd mit ihrer Hand den kleinen Körper ihres Sohnes stützte, um ihn endlich zu stillen. Eilig griff Inuyasha in seine Hosentasche. Er hatte sich eben für ein paar Minuten bei Kagome entschuldigt. Er wollte seine Familie darüber informieren, dass sie heute ein weiteres Familienmitglied willkommen heißen konnten. Darum suchte er rasch die Nummer seiner Mutter in den Kontakten. Schnell drückte er auf den grünen Knopf, als er die Nummer gefunden hatte. Es dauerte nur eine kurze Zeit, bis auch schon die Stimme seiner Mutter erklang. „Hast du sie gefunden?“, wollte sie auch sofort wissen. Schließlich hatte Inuyasha ihr versprochen, sich bei ihr zu melden. Das hatte er jedoch in der ganzen Hektik darauf leider komplett vergessen. „Ähm… ja, habe ich. Ich bin auch schon wieder in Tokio, zusammen mit Kagome“, gab er leicht verlegen zu und kratzte sich am Hinterkopf. Einmal atmete er tiefer durch. „Ich bin Vater… Kagome hat vor knapp über einer Stunde meinen… nein unseren Sohn geboren“, kam es noch immer leicht ungläubig über seine Lippen. Er konnte es immer noch nicht richtig fassen. „Was?“, entkam es ebenfalls leicht ungläubig von seiner Mutter. „Ich bin Vater. Mein Sohn ist endlich da“, sprach er mit Nachdruck, nachdem die Erkenntnis ihn traf. Bis eben hatte sich alles wie ein Traum angefühlt. Doch jetzt war es vollkommen realistisch. Er war Vater. Sein sehnlichster Wunsch hatte sich erfüllt. „Oh herzlichen Glückwunsch, Inuyasha. Wie geht es dem Kleinen und Kagome? Und wie dürfen wir ihn nennen?“, bombardierte seine Mutter ihn vollkommen gerührt mit Fragen. „Kagome und dem Kleinen geht es gut. Auf einen Namen haben wir uns noch nicht geeinigt. Aber ganz bald bestimmt“, erklärte er seiner Mutter. „Ich muss jetzt auch wieder rein. Sag bitte allen Bescheid und bis bald“, verabschiedete Inuyasha sich anschließend. Denn er wollte nur noch eins. So schnell wie möglich zurück zu Kagome und seinem Sohn. Müde packte Kagome ihre Sachen in die Reisetasche. Vor drei Tagen hatte sie ihren Sohn geboren und durfte nun endlich nach Hause. Eine Vorstellung vor der Kagome wahnsinnig Angst hatte. Bis jetzt hatte sie viel Unterstützung mit dem Kleinen. Oder besser gesagt sie gab ihn gerne ab. Sämtliche ehemaligen Kollegen wollten ihn immer herumtragen, nahmen ihr so sehr viel Arbeit ab. Das war Kagome nur recht. Sie fühlte sich unwohl, ihren Sohn in den Armen zu halten. Er war so klein und hilflos. Jedes Mal, wenn sie ihn berührte, hatte sie Angst sie würde ihn zerbrechen. „Wir müssen einen Namen eintragen lassen, bevor wir das Krankenhaus verlassen. Was hältst du von Kazuki oder Katai?“ wollte Inuyasha wissen und sah sie fragend an. Während sie ihre Tasche gepackt hatte, hatte Inuyasha ihren Sohn fertig gemacht. „Ähm… Katai ist wirklich hübsch. Ja ich denke der Name passt zu ihm“, lächelte sie ihn an. Jedoch verschwand das Lächeln sofort wieder von ihren Lippen, nachdem Inuyasha seinen Blick abgewandt hatte. Anders als sie trug er ein Lächeln auf den Lippen, wenn er seinen Sohn ansah. „Na gefällt dir Katai?“, fragte er seinen Sohn. Für ihn war wohl wirklich ein Traum in Erfüllung gegangen. Während für sie im Moment ein Albtraum ablief. Zufrieden stellte Inuyasha die Babyschale seines Sohnes auf dem Wohnzimmertisch ab. Nachdem sie den Namen eintragen gelassen hatten und Kagome noch beschloss, dass er seinen Nachnamen tragen sollte, hatten sie das Krankenhaus verlassen. Sie hatten sich ohne Umwege zu Sango nach Hause auf den Weg gemacht. Kagome würde hier zusammen mit dem Kleinen wohnen. Ein bisschen traurig war Inuyasha schon, dass sein Sohn nicht bei ihm wohnen würde. Doch er hatte noch keine Wohnung und wollte nicht in das Haus zurück, das er mit Kikyo bewohnt hatte. Inuyasha wollte sobald er eine Wohnung gefunden hatte, Kagome fragen, ob sie mit ihm und ihren Sohn zusammenziehen wollte. So konnte er deutlich mehr für sie beide tun und musste seinen Sohn und sie nicht so sehr vermissen. „Oh... da ist ja mein kleiner Prinz“, freute sich Sango. Inuyasha sah ihr dabei zu, wie sie freudestrahlend den Gurt öffnete und den Kleinen herausnahm. Zärtlich drückte sie ihn an sich und küsste seine Stirn. „Willkommen in deinem neuen Zuhause“, flüsterte sie sanft und hatte nur noch Augen für ihn. Inuyasha ging es genauso. Doch immer öfter merkte er, dass Kagome scheinbar nicht so fasziniert und gefesselt von ihrem Sohn war. Sie hatte ihren Blick nur wenige Sekunden auf die beiden gerichtet und anschließend diesen wieder abgewendet, bevor sie einfach in ihr Zimmer verschwunden war und sogar die Tür schloss. Starr sah Kagome Sango dabei zu, wie sie ihren Sohn wickelte. Katai hatte sich beinahe die Seele aus dem Leib geschrien. Doch so oft Kagome versucht hatte, ihr Kind zu berühren, sie hatte es einfach nicht geschafft. Ihn einfach schreien gelassen, bis Sango vor ihr stand und ihr diese Arbeit abnahm. „Was ist los, Kagome?“, wollte Sango wissen, als sie den Kleinen hochhob und ihn Kagome übergeben wollte. Doch diese ging automatisch einen Schritt zurück. Sie sah die beiden nicht einmal an. „Kagome, das ist dein Kind! Seit Tagen kümmere ich oder Inuyasha sich um ihn. Du stillst ihn nur noch und das mit deutlichem Widerwillen. Du hast dich doch so sehr darauf gefreut, ihn zu bekommen“, sprach Sango einfach weiter, denn sie wollte erfahren, was los war. Kagome wusste natürlich, dass sie jegliche Verantwortung auf ihre beste Freundin ab gab. „Kannst du ihm bitte etwas Süßes anziehen? Inuyasha wollte gleich mit seiner Familie vorbeikommen und du weißt, dass sie ihn noch nicht kennenlernen konnten. Ich werde in der Zeit etwas zum Essen vorbereiten“, brachte Kagome eilig über ihre Lippen. Dabei drehte sie sich nun vollkommen von ihrer Freundin weg und ließ ihre Frage offen im Raum stehen. Ihr war unklar, was genau sie dazu sagen sollte. Mit einem Lächeln sah Inuyasha zu seiner Mutter. Sie hatte soeben seinen Sohn auf dem Arm und strahlte förmlich vor Stolz. Schon als sie die Wohnung betreten hatte und Katai in Sangos Armen sah, war sie hin und weg von dem Kleinen. Und auch Rin schien vollkommen gefesselt zu sein. „Wenn sie größer werden, kann man gar nicht glauben, wie klein sie einmal waren“, kam es schmachtend von Rin. Ehrfürchtig strich sie über die kleine Wange von Katai. „Vielleicht solltest du dir Gedanken um ein zweites Kind machen“, kam es breit lächend von Inuyasha. Er stupste mit seinem Ellbogen Sesshomarus Arm an. Der genau wie er das Schauspiel beobachtete, jedoch schien er wenig davon begeistert zu sein. „Ein Baby in der Familie reicht erstmal vollkommen“, gab Sesshomaru sofort von sich. Inuyasha wusste, dass er kein zweites Kind wollte. Ganz anders als Rin. Sie hatte schon mehrfach den Wunsch geäußert, ein zweites Kind zu wollen. Wer von den beiden den längeren Atem hatte, konnte nur die Zeit zeigen. Doch vielleicht würde sein Sohn Sesshomaru ja umstimmen können. Zumindest würde es Inuyasha freuen. „Inuyasha, kann ich dich kurz sprechen? Allein?“, fragte Sango ihn plötzlich und wirkte gar nicht so glücklich. „Ähm... klar“, stimmt Inuyasha zu. Er erhob sich von der Couch, um Sango zu folgen. Erst in ihrem Zimmer stoppte sie, drehte sich zu ihm um und atmete tief durch. „Mach die Tür zu“, forderte sie ihn auf. Stirnrunzelnd kam Inuyasha dieser Aufforderung nach. Ein bisschen unbehaglich fühlte er sich schon. Denn er war allein in dem Zimmer einer Frau mit geschlossener Tür. Auch wenn er wusste das der Gedanke kompletter Blödsinn war, schließlich war es Sango mit der er im Raum stand. „Ich muss mit dir über Kagome reden.“ Kurz schluckte Inuyasha und hatte schon bemerkt, dass Kagome sich komisch verhielt. „Ich glaube, sie hat eine postpartale Depression. Sie ist unruhig, schläft kaum und um Katai kümmert sie sich kaum bis absolut nicht. Sie schiebt alles auf dich oder mich ab. Sie kann ihn nicht einmal beruhigen. Kagome braucht Hilfe, Inuyasha, und das ganz schnell“, redete Sango einfach drauf los, um ihren Verdacht zu äußern. Inuyasha verstand jedoch gar nichts. „Sie ist im Moment vielleicht etwas angespannt und unruhig. Aber sie ist doch erst vor einer Woche Mutter geworden. Sie wird sich schon noch daran gewöhnen und bis dahin müssen wir ihr halt ein wenig helfen“, spielte er das Problem herunter. Er empfand es nicht so dramatisch wie Sango. „Inuyasha, sie braucht Hilfe. Beobachte sie doch etwas. Bitte du musst irgendwas unternehmen. Ich und du können nicht immer bei ihr sein. Und in diesem Zustand mache ich mir einfach sorgen um Katai. Sie tut ihm nicht gut. Vernachlässigt ihn komplett.“ Inuyasha konnte einfach nicht glauben, was Sango ihm da sagen wollte. Kagome war doch nicht krank. „Sango das kann nicht sein. Sie hat sich doch auf Katai gefreut. Es war doch alles gut“, versuchte er es irgendwie zu verstehen. Denn all das passte nicht zusammen. „Ja, sie wollte es. Doch jetzt hat sie Probleme in ihre Mutterrolle zu finden. Sie hat keine Schuld daran. Sie braucht einfach nur Hilfe dabei Katai lieben zu lernen. Den Umgang mit ihm zu lernen. Rede mit ihr und hilf ihr… denn auf mich hört sie leider nicht“, bat Sango ihn nun. Danach lief sie an ihm vorbei und betrat wieder das Wohnzimmer, in dem seine ganze Familie saß, jedoch war von einer wichtige Peron keine Spur zu sehen. Den ganzen Tag über hatte Inuyasha Kagome genau beobachtet. Sango hatte recht. Sie beachtete ihren Sohn kaum. Nur kurz nahm sie ihn und auch das Stillen schien ihr zuwider zu sein. Inuyasha sah ein, dass Kagome wirklich ein Problem hatte. Aus diesem Grund griff er einfach in seine Hosentasche, schnappte sich sein Handy und wählte eine bestimmte Nummer. Nur wenige Male hörte er das Freizeichen, ehe er eine bekannte Stimme hörte. Jedoch kam ihm nur ein Satz über die Lippen. „Kagome braucht deine Hilfe.“ Das war alles, was er sagte, bevor er wieder auflegte und hoffte, dass sie ihr bei dem Problem helfen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)