Herzenswunsch! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 41: Ein lang ersehnter Traum wird wahr! ----------------------------------------------- Ein lang ersehnter Traum wird wahr! Immer noch sah Kagome schockiert auf Inuyasha. Ihr Drang zu flüchten war stärker denn je. Sie musste schwer schlucken. Sie hatte nicht erwartet, dass sie jemand finden würde. „Kagome?“, sprach er sie erneut an. Seufzend schloss sie ihre Augen. „Du solltest wieder gehen!“, murmelte Kagome. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass es wirklich jemanden gab, der sie vermisst hätte. „Ich werde nicht ohne dich gehen. Ich bin nicht fast neunhundert Kilometer gefahren und habe vermutlich ein Duzend Strafzettel gesammelt, nur um ohne dich wieder zurück nach Osaka zu fahren“, stellte Inuyasha direkt klar. Er kniete sich vor sie in den Sand. „Es wäre besser, ihr würdet mich alle vergessen. Ich werde euer Leben nur noch mehr zerstören. Ich habe dein Leben schon zerstört“, kam langsam wütend von ihr. Sie fühlte sich schuldig, wie schon vor fünf Jahren. „Du hast meine Beziehung nicht zerstört. Ich habe Kikyo nicht mehr geliebt. Schon lange nicht mehr. Man kann sich nicht aussuchen, in wen man sich verliebt“, versuchte Inuyasha sofort ihr den Wind aus den Segeln zu nehmen. Denn er gab ihr scheinbar keine Schuld am Scheitern seiner Beziehung. „Du weißt nicht, was du da sagst. Du liebst nicht mich, sondern dein Kind. Das du dich für mich entschieden hast, liegt ganz allein an deinem Sohn. Ich versteh das. Aber deine Gefühle sind nur eine Illusion.“ Bei dieser Aussage zog Inuyasha kurz eine Augenbraue hoch und atmete anschließend geräuschvoll aus. „Tu nicht so, als würdest du meine Gefühle kennen. Ich weiß selbst, was ich will und was nicht. Und genau jetzt will ich, dass du wieder mit mir nach Hause kommst. Wir müssen das nicht heute klären. Wir können in den nächsten Wochen darüber entscheiden, was aus uns wird. Aber jetzt will ich nur noch mit dir zusammen zurück nach Osaka“, sprach er flehend aus und sah ihr dabei direkt in die Augen. Kagome musste schwer schlucken. „Sie hassen mich.“ „Wer hasst dich?“, wollte Inuyasha leicht schmunzelnd wissen. Dies Schien er richtig lustig zu finden. „Alle. Sango, Koga und deine gesamte Familie. Wir haben sie angelogen und hintergangen“, erklärte Kagome ihm. Sie war vollkommen davon überzeugt. „Niemand hasst dich. Und wenn du mit mir mitkommst, kann ich dir beweisen, wie falsch du damit liegst.“ Kurz schloss Kagome ihre Augen und dachte über ihre Möglichkeiten nach. „Du lässt nicht locker.“ „Nein“, lachte nun Inuyasha und richtete sich wieder auf. Sogleich streckte er ihr seine Hand hin. „Du wirst es bereuen“, meinte sie und ergriff seine Hand. Sie gab sich geschlagen, da sie einfach keine Kraft mehr hatte, sich gegen seine Argumente zu währen. Immer wieder huschte Inuyashas Blick zu Kagome. Sie sah aus dem Fenster. Dabei strich sie sich andauernd über ihren Bauch. „Tritt er?“, versuchte er ein Gespräch mit ihr zu beginnen. Nur kurz sah sie zu ihm und dann auf ihren Bauch. „Ein bisschen. Im Moment nerven mich nur diese bescheuerten Übungswehen“, murrte sie leise und zog einmal tief die Luft ein. „Vielleicht sollten wir lieber in ein Krankenhaus fahren. Immerhin ist es noch eine ganz schöne Strecke bis nach Osaka“, gab Inuyasha leicht besorgt von sich. Er konnte beobachten, wie sie versuchte sich in eine weitaus bequemere Position zu bringen. „Nein. Fahr einfach weiter“, versuchte sie seine Sorge zu schmälern. Doch das half ihm absolut nicht, denn es beunruhigte ihn sie so zu sehen. Er wollte lieber auf Nummer sicher gehen. „Ich denke, es ist trotzdem nicht gut. Wir fahren nur kurz in ein Krankenhaus, lassen alles anschauen und gehen gleich wieder wenn alles gut ist“, versuchte er sie zu überzeugen. Doch Kagomes Blick zeigte deutlich, was sie davon hielt. „Das sind nur verdammte Übungswehen. Also schieb nicht so eine Panik und fahr einfach weiter“, schnaubte sie leicht gereizt. Inuyasha biss sich auf die Lippe und überlegte kurz, ob er noch etwas sagen sollte, während er sich auf den Straßenverkehr konzentrierte. „Woher kannst du das wissen? Es ist schließlich dein und mein erstes Kind und da kannst du dir doch nicht sicher sein?“, merkte er an, denn diesen Einwand konnte er sich nicht verkneifen. Er hatte absolut keine Lust und ebenso keinen Nerv dazu, sein Kind auf einer Autobahn mit seiner Hilfe zur Welt zu bringen. „Ich höre einfach auf meinen Körper. Und der sagt mir ganz deutlich, es ist noch nicht so weit.“ Inuyasha seufzte einmal tief durch und behielt jedes weitere Wort erstmal für sich. Er würde einfach versuchen, so zügig wie möglich nach Osaka zu fahren. Er konnte nur hoffen, dass sein Sohn ihm wenigstens diese Gnadenfrist geben würde. Denn er würde liebend gern mit Kagome besprechen, wie ihre Zukunft aussehen könnte. Zu dritt als Familie. Ein weiteres Mal versuchte Kagome, so unauffällig wie möglich, die Luft zwischen ihren Lippen zu entlassen. Gerade hatte sie wieder ein schmerzhaftes Ziehen im Bauch verspürt. Schon langsam musste sich Kagome eingestehen, dass es vielleicht doch keine Übungswehen waren. Nach mehreren Stopps und vielen besorgten Blicken seitens Inuyasha hatten sie zum Glück Osaka bald erreicht. In etwas mehr als einer Stunde würden sie endlich ankommen. Kagome hoffte, dass diese immerwährenden Schmerzen sich dann verziehen würden. Doch schon nach wenigen Minuten folgte ein erneuter Schmerz. Heftiger und unerwarteter als zuvor. Einen leisen Aufschrei konnte sie nicht vermeiden. Sie beugte sich so gut es ging vorne über und versuchte so ruhig wie möglich zu atmen. „Kagome?“ „Fahr einfach weiter. Das geht gleich wieder vorbei.“ Tiefer atmete Kagome durch, ehe sie sich wieder aufrichtete. „Ich…“ „Inuyasha bitte fahr einfach weiter“, flehte sie ihn an. Langsam bekam sie Panik und schaute immer wieder auf die Uhr am Copitdisplay. Die Zeit versuchte sie genau im Auge zu behalten, bis der nächste Schmerz sie erfasste. Vier Minuten. Genau solange hatte es gedauert, bis Kagome wieder dieses Ziehen im Unterleib verspürte. Ein Zeichen dafür, dass es wirklich los ging. Ebenso wurden die Wehen von Mal zu Mal stärker. „Kann ich irgendwas für dich tun?“, wollte Inuyasha leicht zögernd wissen und blickte sie besorgt an. „Ja… konzentriere dich einfach auf die Straße. Achte nicht auf mich und fahr“, presste sie zwischen ihren Lippen hervor und schloss schmerzverzerrt ihre Augen. Im Moment wollte sie nichts sehnlicher, als schnellstens in Osaka ankommen. Ruckartig blieb Inuyasha vor dem Krankenhaus stehen. Nachdem endgültig klar wurde, dass sein Sohn nicht mehr länger im Bauch seiner Mutter bleiben wollte, hatte er sich extra beeilt. Er war direkt zum Krankenhaus gefahren und hatte noch bei der Hinfahrt Sango informiert. Diese wartete bereits mit Koga beim Eingang auf sie. Schnell stieg Inuyasha aus und wollte Kagome so schnell wie möglich aus dem Auto helfen. Sango schien es ihm gleichtun zu wollen und kam mit einem Rollstuhl an die Beifahrertür. „Kommst du alleine raus?“, fragte sie ihre beste Freundin sofort. Woraufhin Kagome leicht schnaubte. Schon bei der Rückfahrt hatte sie immer wieder betont, dass es ihr gut ging. Demnach würde sie es ganz bestimmt schaffen. Zwar hatte sie damit recht, dennoch hatte Inuyasha das Gefühl, dass es nicht mehr allzu lange dauern würde. Die Fahrt von Akita nach Osaka war lang. Schon beim Wegfahren hatte Kagome leichte Wehen. Diese waren im Laufe der Zeit immer stärker und länger geworden. „Ich kann laufen. Ich brauch den Rollstuhl nicht“, stellte sie fest und wartete noch eine weitere Wehe ab, bevor sie sich vom Beifahrersitz erhob und ein komisches Geräusch erklang. „Alles ok?“, wollte Inuyasha wissen und schaute in Kagomes leicht genervtes Gesicht, während Sango fröhlich zu kichern begann. „Doch lieber den Rollstuhl?“ fragte Sango noch einmal nach. Sodass Kagome ein ziemlich fieses Gesicht zeigte und Inuyasha es langsam dämmerte, was dieses Geräusch grade zu bedeuten hatte. War Kagomes Fruchtblase doch gerade geplatzt und hatte sein Auto dadurch völlig eingesaut. „Wie kann man nur so bescheuert sein“, presste Kagome zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Nachdem sie kurz untersucht wurde, befand sie sich nun im Kreißsaal. Sie kämpfe sich von Wehe zu Wehe und damit immer weiter dem Ende entgegen. „Du wusstest doch, was auf dich zukommt. Wieso bist du dann überrascht, dass es so weh tut?“, meinte Sango und wischte ihr den Schweiß von der Stirn. Zusammen mit Inuyasha gab sie wirklich alles, um Kagome auf andere Gedanken zu bringen. Jedoch klappte das nicht wirklich. Die Schmerzen waren einfach zu groß. Kogas aufbauende Worte, dass es für eine PDA bereits zu spät wäre und die Geburt zu weit vorangeschrittenen war, musste Kagome es ohne schaffen. Mittlerweile war sie komplett am Ende ihrer Kräfte. Sie war müde und erschöpft. Doch für ihren Sohn musste sie wohl oder übel noch einmal ihre Zähne zusammenbeißen. Die nächste Wehe ließ nicht lange auf sich warten. Reflexartig schnappte sich Kagome Inuyashas Hand. Wenn sie leiden musste, sollte er es zumindest auch tun. Doch anders als sie, ertrug er es mit Würde. „Koga... ich habe keinen Bock mehr“, schnaufte sie angestrengt. „Kaiserschnitt gibt es keinen mehr. Ich kann das Köpfchen schon sehen. Also wenn die nächste Wehe kommt, darfst du mit aller Kraft pressen!“, versuchte der Arzt ihr Mut zu machen. Schließlich würde es nun nicht mehr lange dauern, bis sie ihren kleinen Sohn im Arm halten könnte. Noch einmal atmete sie tief durch, als sie spürte, dass schon die Wehe angerollt kam. Mit aller Kraft presste sie in der Hoffnung, dass dies die letzte sein würde. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)