Herzenswunsch! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 34: Unterschiedlich von A bis Z! ---------------------------------------- Unterschiedlich von A bis Z! „Inuyasha können wir vielleicht an der nächsten Tankstelle kurz halten? Ich müsste ganz dringend auf die Toilette“, bat Kagome Inuyasha flehend. Lange würde sie nicht mehr durchhalten können und hoffte, dass diese recht schnell erscheinen würde. „Kagome, dein Ernst?! Wir haben erst vor einer knappen Stunde wegen dir angehalten“, drehte sich Kikyo genervt von ihr um. Keine schöne Erfahrung für Kagome. Dennoch konnte sie nichts dagegen tun. Das Kind drückte nun mal gegen ihre Blase. „Als Schwangere kannst du leider nicht so lange aushalten“, verteidigte sich Kagome. Kikyos ganze Art fand sie im Moment einfach nur zum Kotzen. „Hört endlich auf. Wir machen einen kleinen Halt, vertreten uns die Beine und fahren danach einfach weiter“, unterbrach Inuyasha die aufkeimende Diskussion. Kikyo drehte sich einfach genervt wieder nach vorne. Und auch Kagome richtete ihren Blick aus dem Fenster. Mittlerweile konnte sie sich wirklich nicht erklären, warum sie es anfangs so toll fand, mit den beiden in den Urlaub zu fahren. Mit einem tiefen Atemzug setzte sich Inuyasha auf eine der Bänke, die neben der Tankstelle standen. Er musste wirklich einmal kurz durchschnaufen. Seine Beine streckte er weit von sich. Irgendwie hatte er sich diesen Ausflug anders erhofft. Er wollte Kagome auf andere Gedanken bringen. Sie etwas in seiner Nähe haben und vielleicht ein bisschen Zeit mit ihr verbringen. Doch schon kurz nach dem Losfahren gab es die ersten Diskussionen zwischen Kagome und Kikyo. Und das hatte er jetzt schon gute fünf Stunden ertragen. Immer wieder kamen die beiden aneinander. Sie diskutierten über Belangloses. Wobei Kagome definitiv noch die Vernünftigere zu sein schien. Sie versuchte immer wieder normale Fragen zu stellen, die Kikyo ziemlich schroff abwies. Inuyasha konnte verstehen, dass es Kikyo wenig passte, dass er Kagome eingeladen hatte. Doch sie war nun mal die Mutter seines Sohnes. Sie musste wohl oder übel lernen mit ihr zu leben. Vor allem weil er nicht vor hatte Kagome bei Ausflügen auszuschließen, wenn sie mit ihrem Sohn etwas unternahmen. Kagome würde immer öfters mit ihnen verreisen oder auf Tagesausflügen Zeit mit ihnen verbringen. „Können wir langsam weiter?“, kam es wirklich schlecht gelaunt von Kikyo. Inuyasha öffnete seine Augen und sah sie für einen Moment nachdenklich an. „Gleich. Kagome ist noch auf der Toilette“, erklärte er Kikyo. Schließlich hatte er nicht vor Kagome hier zurückzulassen. „Ich kann echt nicht verstehen, warum du sie mitgeschleppt hast. Wir fahren zu meiner Familie. Du hast keine Zeit um Babysitter zu spielen“, fuhr Kikyo ungehindert fort. Sodass Inuyasha kurz schnaubte, denn er hatte nicht vor Kagomes Babysitter zu sein. „Es ist auch Kagomes Familie. Ich weiß, dass du es nicht verstehen kannst. Aber manchmal muss man einfach ein bisschen raus und Kagome wird sich in Tokio bestens allein zurechtfinden“, verteidigte er direkt Kagome. Denn er wusste genau, dass sie genau wie seine Freundin in Tokio geboren und aufgewachsen war. Sie würde also keine Probleme haben, sich in der großen Stadt zurecht zufinden. „Ich wäre dir allerdings verbunden, wenn du endlich diesen bescheuerten Babybauch umschnallen würdest. Immerhin willst du doch die schwangere spielen. Es würde ein wenig blöd aussehen, wenn ich ihn tragen würde“, sprach Inuyasha aus, da er sich diesen Kommentar nicht verkneifen konnte. Schließlich trug Kikyo diesen doch nur, wenn sie jemanden trafen, den sie kannten. Wenn sie so weiter machen würde, wäre es nur eine Frage der Zeit, bis sie auffliegen würden. Dann hatte das ganze Theater, das sie vorspielten schon jetzt keinen Sinn mehr, und er konnte endlich offen und ehrlich zu seiner Familie sein. „Glaubst du, dass es lustig ist, eine mehrere Kilo schwere Kugel vor sich her zu schieben?“, kam es wenig einsichtig von Kikyo. Sie verschränkte dabei ihre Arme vor der Brust, da sie diese Frage auch noch ernst zu meinen schien. Unweigerlich musste Inuyasha seinen Kopf schütteln und stand einfach auf, um am Auto auf Kagome zu warten. „Nein, stell ich mir absolut nicht toll vor. Aber du musst es ja zum Glück nur tagsüber aushalten, während Kagome es noch fast fünf Monate durchstehen muss“, sagte er noch im Vorbeigehen. Diese ewigen Diskussionen mit Kikyo konnte er schon langsam nicht mehr ertragen. Manchmal fragte er sich wirklich, ob es die richtige Entscheidung war, mit ihr zusammen zu sein und solche Opfer zu bringen. Langsam sah Kagome sich auf der Raststätte um. Ihr Blick hatte sich dabei auf ein Schild gerichtet, während sie immer weiter auf Inuyasha und seinen Wagen zulief. Irgendwie beschlich Kagome ein komisches Gefühl. Sie bekam so langsam eine kleine Vermutung, wo es denn hingehen sollte. Und das passte ihr nun mal gar nicht. „Sag mal… wo sollte es nochmal hingehen?“, hakte sie deshalb nach, nachdem sie vor Inuyasha zum Stehen kam. Bis jetzt hatte er ihr dies nicht mitgeteilt. Kagome konnte sich schon denken warum. Denn sie wäre sonst niemals in den Wagen gestiegen, wenn sich ihre Vermutung bewahrheitete. „Nach Tokio wohin denn sonst“, kam ihm jedoch Kikyo zuvor. Die sich mit einem lauten Knall wieder in den Wagen gesetzt hatte. Sie raubte Kagome mit ihren Worten buchstäblich die Luft zum Atmen. „Nein... nein ich fahre auf keinen Fall mit nach Tokio.“ Bei diesen Worten schüttelte Kagome vehement den Kopf. Seit Jahren hatte sie die Stadt nicht mehr besucht und dies auch jetzt nicht vor. Sie drehte sich einfach um und wollte so schnell sie konnte weglaufen. Doch Inuyasha packte ihren Arm und zog sie langsam wieder zu sich. „Kagome bitte... wo willst du denn jetzt hin?“, versuchte er auf sie ein zu reden. Aber sie wollte davon gar nichts hören. Sie wollte nach Hause und das am besten so schnell wie möglich. „Mir egal. Ich will nach Hause und wenn ich dafür per Anhalter mitfahren muss!“, versuchte sie sich aus Inuyashas Griff zu befreien. Jedoch wollte er diese einfach nicht los lassen. „Kagome, sei doch vernünftig. Es ist schon so gefährlich genug als Frau zu trampen. In deinem Zustand wäre das noch riskanter. Ich weiß, dass du nicht nach Tokio willst. Du musst aber nicht zu deiner Familie. Wir haben ein Hotel. Keiner muss wissen, dass du da bist“, sprach Inuyasha die Worte so ruhig wie möglich aus. Kagome wusste, dass er recht hatte. Es war schon ziemlich spät. Sie hatte einige Gestalten gesehen, die ihr durchaus Angst einjagten. Ganz allein hier bleiben wäre wohl nicht sehr ratsam. „Morgen früh fahre ich mit dem Zug wieder zurück“, stellte sie klar. Sie würde sich einfach die nächste Zugverbindung raussuchen und direkt abreisen. „Wenn du wirklich willst, bring ich dich zum Zug“, kam es etwas enttäuscht von Inuyasha. Dennoch schien er sie nicht überreden zu wollen. Wofür Kagome ihm wirklich dankbar war. Sodass sie langsam zum Auto zurück lief, nachdem er sie aus seinem Griff entlassen hatte und sie die Fahrt wesentlich angespannter weiter antrat, als noch vor ein paar Stunden. Müde und mit schlechter Laune saß Inuyasha am Frühstückstisch. In der Nacht hatte er kaum ein Auge zu getan. Nachdem sie die Fahrt fortgesetzt hatten und nach schier endlosen Stunden in Tokio ankamen, hatte Inuyasha noch schnell ein Zimmer für Kagome gebucht. Zu seiner Freude gab es dieses sogar direkt neben dem gemeinsamen Zimmer von Kikyo und ihm. Inuyasha hatte Kagome alles hinaufgetragen und sich anschließend noch einmal bei ihr entschuldigt. Er hatte wirklich nicht gewollt, dass sie sich so unwohl fühlte. Er hoffte nur, dass sie wenigstens etwas Schlaf bekommen hatte. Schließlich war Kagome wahnsinnig angespannt gewesen. Kurz gähnte er, denn er war einfach vollkommen fertig und wusste ehrlich gesagt nicht, wie er den Tag bei der Familie seiner Freundin überleben sollte. Die Fahrt und die anschließend recht kurze Nacht hatten ihn wirklich gefordert. „Wenigstens bin ich nicht allein müde“, murmelte Kagome, nachdem sie sich an seinen Tisch gesetzt hatte. Inuyasha hatte nicht einmal bemerkt, wie sie auf diesen zugelaufen war. „Nein. Hast du wenigstens etwas geschlafen?“, wollte Inuyasha schließlich von ihr wissen. Sie gähnte genauso herzhaft wie er zuvor. „Etwas. Wo ist eigentlich Kikyo?“, fragte sie ihn und sah sich anschließend im großen Raum um. Doch seine Freundin würde sie hier nicht finden, da diese noch schlummernd im Bett lag. „Die schläft noch. Ich brauche aber erstmal einen Kaffee, sonst überlebe ich diesen Tag heute nicht. Danach wecke ich sie, werde dich zum Bahnhof bringen und weiter zu eurer Familie fahren“, klärte er Kagome auf und trank während dessen einen Schluck seines Kaffees. „Du musst mich nicht bringen. Ich werde einfach nochmal schlafen gehen. Danach etwas spazieren und mit euch morgen wieder zurück fahren“, kam es zu seiner großen Überraschung von ihr. „Du hast recht. Ich muss mich nicht mit ihnen treffen. Aber spazieren kann ich trotzdem gehen“, sagte sie noch aufgrund seines überraschten Gesichtsausdrucks. Und irgendwie konnte er nicht anders, als daran zu glauben, dass auch Kagome ihre Heimatstadt vermisst hatte. Geschwind zog Kagome sich eine dicke Weste über und hatte wirklich vor, ihren Vorsatz in die Tat um zu setzen. Nachdem sie noch etwas gedöst hatte und sich nun deutlich erholter fühlte, wollte sie unbedingt die Gegend erkunden und herausfinden, was sich alles verändert hatte. Sie war lange nicht mehr hier gewesen. Sie war schon ziemlich gespannt darauf, was alles anders war, dennoch hatte sie Angst doch jemandem in die Arme zu laufen, der sie vielleicht doch kannte. Entmutigen lassen wollte sie sich dennoch nicht. Schließlich war das hier ihre Heimat und zu dieser konnte man bekanntlich immer wieder zurückkehren. Lächelnd wurde Inuyasha in den Arm genommen. Auch er erwiderte die Begrüßung freundlich. Soeben waren sie bei der kleinen Familienfeier angekommen. Für diese waren sie extra das Wochenende angereist. Kikyos Eltern feierten an dem Samstag ihre Silberhochzeit. Zu diesem Anlass war fast die ganze Familie erschienen. Einige Gesichter kannte Inuyasha noch von vorangegangen Feiern. Manche traf er zum ersten Mal. Ihnen würde er sich wohl erst vorstellen müssen. Dennoch freute sich Inuyasha wieder mal die Familie seiner Freundin zu treffen. Alle schienen sich für sie beide zu freuen. Kikyo hatte natürlich vorbildlich ihren Kunstbauch umgeschnallt. Stolz zeigte sie, dass sie zusammen gehörten. Und auch ihre Eltern schienen sich damit zu rühmen, bald Großeltern zu sein. Inuyasha fand dieses Verhalten eher befremdlich. Dennoch wollte er nicht für miese Stimmung sorgen und versuchte einfach das Beste daraus zu machen. Tapfer lächelte er immer weiter, während er dankend alle Glückwünsche entgegen nahm. Mit einem leichten Seufzen wandte Kagome ihren Blick ab. Sie war einfach ziellos durch die Stadt gelaufen. Bis sie schlussendlich merkte, dass sie genau vor ihrem eigentlichen Elternhaus stehen geblieben war. Eine ganze Weile hatte sie nachdenklich auf dieses gestarrt. Schlussendlich hatte sie sich aber nicht getraut dort zu klingen. Sie war nun mal kein Teil ihrer Familie mehr. Schließlich hatte sie sich in einer Nacht und Nebelaktion einfach aus dem Staub gemacht. Sie musste nun mal alleine zurecht kommen. Auch wenn es gerade in ihrer jetzigen Situation schwer für sie war. So wusste sie doch, dass es für sie alle das Beste wäre, wenn sie nicht mehr in ihrem Leben auftauchen würde. So würde sie allen eine Menge Schmerz und Kummer ersparen. Angefangen bei sich selbst, wenn sie auf komplette Ablehnung treffen würde. Mit gespitzten Ohren lauschte Inuyasha Sotas Erzählungen. Er sprach aufgeregt davon, wie sein neuer Praktikumsplatz war. Er schien Feuer und Flamme dafür zu sein und schlug auch noch den gleichen Weg wie seine große Schwester ein. Denn auch er hatte wohl nach seiner Ausbildung zum Altenpfleger eine weitere Ausbildung zum Krankenpfleger angestrebt. Kagomes Familie schien durch und durch für die Mitmenschen zu leben. Ihr Vater war Feuerwehrmann. Ihre Mutter in einem Altenheim tätig. Alle Jobs, die aufopferungsvoll und mit viel Anstrengung verbunden waren. Dennoch schienen sie diese Arbeit unglaublich gern zu tun. Inuyasha war doch überrascht wie unterschiedlich die Familien waren. Bei Kikyos Eltern zählten nur Macht, Geld und Ansehen. Von Hilfsbereitschaft gegenüber ihren Mitmenschen hatte von ihnen noch nie jemand etwas gehört. Und auch so merkte man deutlich, dass innerhalb der Familie so einige Krater waren. Kagomes engste Familie saß etwas abseits von dem ganzen Trubel. Genau das würde sich Inuyasha zu nutzen machen, da er gern etwas mehr mit ihrer Familie sprechen wollte. Sodass er sich langsam von seinem Platz erhob und zielstrebig auf den freien Platz neben Sota platz nahm. Der junge Mann schaute ihn kurz etwas verwirrt an. Dieser schien sich zu wundern, dass gerade Inuyasha sich zu ihnen setzte. „Was denn? Ich habe doch früher öfter bei euch am Tisch gesessen?“, lachte Inuyasha, der sich schon bei den Feiern zuvor des Öfteren mit ihm unterhalten hatte. „Ja schon. Aber ich dachte, jetzt wo du mit Kikyo ein Kind bekommst, sind wir sowieso nichts mehr wert, wie für den Rest unserer Familie“, erklärte Sota mit den Schultern zuckend. „Wieso sollte ich? Wir haben uns doch immer gut verstanden. Warum sollte sich das plötzlich ändern, nur weil Kikyo ein Kind von mir erwartet?“, fragte Inuyasha. Es kränkte ihn etwas, dass Sota so über ihm dachte. „Ach weißt du… seit du weg bist von Tokio, hat sich einiges verändert. Die liebe, nette Familie, die du kennengelernt hast, existiert schon seit Jahren nicht mehr“, gestand Sota leise. Dieser schien auf etwas Bestimmtes hinzuweisen. Inuyasha hatte diesbezüglich eine Vermutung. „Du bist ihr wirklich sehr ähnlich“, flüsterte er leise. Eigentlich hatte er nicht vor gehabt, diese Worte aus zu sprechen. Die Personen am Tisch sahen ihn nur verwundert an und konnten natürlich nichts mit dieser Aussage anfangen. „Ähm… Kagome... du bist ihr sehr ähnlich. Auch sie trägt des Öftern diesen nachdenklichen Blick“, gab er schließlich zu. Er musste jetzt einfach weiter sprechen. Jedoch darauf bedacht, dass niemand anderes diese Worte hörte. „Du kennst Kagome? Du hast meine Schwester kennengelernt?“, kam es nun mit strahlenden Augen von Sota und auch Kagomes Eltern und ihr Großvater schienen vollkommen überwältigt zu sein. „Ja. Sie lebt in Osaka. Ich habe sie dort kennen gelernt und wir sehen uns hin und wieder“, lächelte nun auch Inuyasha. Natürlich konnte er ihnen nicht die wahren Gegebenheiten erläutern, doch ein bisschen konnte er schon erzählen. „Wie geht es ihr? Geht es ihr gut? Was macht sie? Ist sie glücklich?“, wollte nun sofort ihre Mutter wissen und hatte leichte Tränen in den Augen. Schließlich vermisst sie ihre Tochter bestimmt unheimlich. „Ihr geht es ganz gut. Sie gibt ihr bestes. Sie ist Krankenschwester geworden und geht in dieser Rolle vollkommen auf. Sie ist zumindest zufrieden mit ihrem Leben“, gab Inuyasha ein paar Details aus Kagomes Leben preis und würde den Rest für sich behalten. Irgendwann sollte Kagome selbst entscheiden wieder zu ihrer Familie zu gehen. „Das ist schön. Ich habe mir solche Sorgen um sie gemacht. Zu hören, dass es ihr gut geht, ist wirklich wunderbar“, kam es nun leicht betrübt, dennoch glücklich von ihrer Mutter. Inuyasha konnte verstehen, dass es für Kagomes Familie nicht leicht war von einem fast Fremden zu erfahren, wie es im Leben ihrer Tochter aussah. Doch auch sie schienen zu wissen, dass Kagome nicht selbst diese Details preisgeben wollte. Weiter fragten sie nicht nach ihr. Sie schienen einfach zufrieden damit, dass es ihrem Mädchen doch gut ging. Schon allein, dass er ihnen eine Sorge nehmen konnte, war für Inuyasha wirklich eine Genugtuung. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)