Herzenswunsch! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 27: Die blanke Wut! --------------------------- Die blanke Wut! Noch immer war Inuyasha sauer über Kogas Worte. Er urteilte über ihn ohne, dass er auch nur ein wenig von ihm kannte. Vermutlich würde er ihn auch nie kennen. Inuyasha wollte alles für seinen Traum tun. Das hatte die Abmachung mit Kagome, ein Kind zu bekommen, wohl mehr als deutlich gemacht. Da war sie wieder in seinen Gedanken. Kagome... sie war tatsächlich wieder da. Er hatte sie sogar gesehen. Am liebsten hätte er mit ihr gesprochen. Doch er hatte sich zusammengerissen und zurückgehalten. Leider musste er das tun, da Kikyo dabei gewesen war. Kurz runzelte Inuyasha seine Stirn. Es wurde ihm gerade klar, dass sie wieder da war. Aber ein Gedanke blieb, denn Miroku hatte ihm erzählt, dass sie doch nur Urlaub machen würde. Das jedoch sah komplett anders aus. Warum war sie also wirklich zurück? Für einige Augenblicke hallten Kogas Worte in seinem Kopf wider. Er würde keine Verantwortung übernehmen. Aber was meinte er mit Verantwortung? Für was sollte er diese übernehmen? Etwa für seine Gefühle? Für Kikyo? Oder war es doch etwas völlig anderes? Ganz egal, wie sehr er sich bemühte eine Antwort zu finden, er konnte es einfach nicht. Zumindest kam er nicht alleine darauf. Daher griff er einfach in seine Hosentasche, um nach seinem Handy zu fischen. Kikyo würde noch einige Zeit unterwegs sein. Würde er alleine bleiben, würde er sich nur weiter mit all diesen Fragezeichen beschäftigen. Aber vielleicht konnte sein bester Freund in dieser Angelegenheit Licht ins Dunkle bringen, sofern dieser Zeit hätte und ihn Besuchen konnte. Müde und erschöpft öffnete Kagome ihre Arbeitsuniform. Unendlich froh war sie über ihren Feierabend, denn sie war mehr als geschafft von dem Tag. Sie liebte ihre Arbeit wirklich, doch schon jetzt spürte sie, dass die Schwangerschaft sich auf ihren Körper auswirkte. Obwohl sie nicht mehr so lange Schichten machen durfte und auch nicht mehr machte, fühlte sie sich nach ihrer Schicht ziemlich schlapp und ausgelaugt. Danach machte sie nichts weiter, außer sich ins Bett zu legen und zu schlafen. Dies würde sie wohl auch diesmal wieder machen. Das viele Rumlaufen hatte sie einfach müde gemacht. Dennoch wollte sie Sangos Gastfreundschaft nicht schamlos aus nutzen. So oft sie konnte, nahm sie ihrer Freundin etwas Arbeit ab. Darunter auch schnelle Einkäufe im Supermarkt, die sie nach Dienstschluss machte, um vor allem für das Abendessen vor zu sorgen. Auf diese Weise wollte sie ihr wenigstens etwas Leckeres kochen, denn Sango musste länger arbeiten. Um rechtzeitig mit dem Kochen anfangen zu können, würde sie sich einen Wecker stellen, sobald sie ein Nickerchen machen würde. Mit diesem Gedanken im Kopf verließ Kagome mit einem Lächeln auf den Lippen das Krankenhaus. Freute sich schon auf einen entspannten gemeinsamen Abend mit Sango. Schnell lief Inuyasha zur Haustür, da es gerade geläutet hatte. “Hey”, grüßte er gleich Miroku. Er war wirklich froh, dass sein bester Freund gerade Zeit für ihn hatte. “Hey. Na wie sieht es aus?”, wollte dieser sofort von ihm wissen, denn sie hatten sich schon einige Tage nicht gesehen. “Eigentlich gut. Kikyo und ich kommen wieder besser miteinander klar. Es ist dennoch schwer mit ihr umzugehen. Aber wir geben unser Bestes”, gab er als Antwort. In den letzten Tagen und Wochen hatte er mit Kikyo an ihrer Beziehung gearbeitet. Natürlich war es nicht so, wie vor der Beziehung mit Kagome und auch immer nich seltsam zwischen ihnen. Dennoch lief es besser als noch vor ein paar Wochen zwischen ihnen. “Na immerhin. Und wie war der Arzttermin?”, fragte er gleich weiter nach. Dabei setzte er sich bereits an den Esstisch. “Hör mir auf mit dem. Dieser blöde Arzt hat mich total angegriffen. Er meinte, ich sei nicht in der Lage Verantwortung zu übernehmen. Er meinte auch wir sollen lieber adoptieren. Aber Kikyo will das überhaupt nicht”, entgegnete Inuyasha und wurde direkt wieder sauer. Noch immer ärgerte er sich maßlos über diesen Koga. “Gerade du!”, lachte plötzlich Miroku los, da er genau wusste, dass er sich immer auf seinen besten Freund verlassen konnte und er mehr als verantwortungsvoll war. “Dir wäre es egal, oder?”, hakte Miroku dennoch nach, da er erst jetzt den Rest verstanden hatte. “Mir wäre es ehrlich gesagt egal. Ich wünsche mir einfach, ein Vater sein zu können. Ob leiblich oder nicht, ist mir vollkommen egal”, gab er zu. Er glaubte fest daran, dass er auch ein nicht leibliches Kind vom ganzen Herzen lieben könnte. “Das sieht dir ähnlich. Aber da Kikyo sowieso dagegen ist, wird daraus wohl nichts. Und bei einer Leihmutter wird wohl der Arzt nicht mitspielen. Ihr würdet euch alle strafbar machen”, bemerkte Miroku nun seufzend. Die rechtliche Lage war ihm natürlich mehr als bekannt. “Leider. Kagome hatte damals alles riskiert und dennoch hat es nicht sollen sein”, zuckte Inuyasha mit den Schultern. So sehr hatte er es sich gewünscht, dass vermutlich das der Grund schlussendlich war, weshalb es nicht geklappt hatte. Wahrscheinlich hatte er sich viel zu sehr darauf versteift. Sich selbst zu sehr unter Druck gesetzt, so dass es trotz aller Bemühungen nicht funktionieren konnte. “Ja, ich hätte mich auch gefreut. Kagome ist wirklich eine sehr nette und umwerfende Frau. Wenn sie die Mutter deines Kindes geworden wäre, hätte es die besten Voraussetzungen gehabt. Aber das Schicksal wollte es nun mal anders”, kam es eher enttäuscht von Miroku. Er schien es ebenfalls zu bedauern wie Inuyasha selbst. “Du, Miroku... du meintest doch, dass Kagome nur für ihren Urlaub da sei. Doch heute im Krankenhaus... sie war da... zusammen mit diesem Koga. Weißt du irgendwas?”, fragte er nun leise nach, da sie die junge Dame gerade angesprochen hatten. Er war ziemlich unsicher und spielte mit seinen Fingern. “Sie ist wieder bei der Arbeit? Koga ist ebenfalls zurück?”, kam es erstaunt und mit geweiteten Augen von Miroku. Scheinbar hatte er genauso wenig wie Inuyasha das glauben können. “Ja. Sie hat zwar nichts gesagt, aber schon allein, sie so zu sehen, war mehr als eigenartig. Wieso ist sie wieder zurück?!” Seit er sie gesehen hatte, waren seine Gefühle für sie wieder da. Er wusste nicht mehr, was er machen sollte. Kagome spuckte wie schon die Monate davor in seinem Kopf herum. Dabei hatte er sich in den letzten Wochen so sehr bemüht, sie zu vergessen und hatte fast schon einen kleinen Fortschritt bemerkt. Doch jetzt, wo sie vor ihm gestanden hatte, waren alle diese Gefühle, darunter seine Sehnsüchte und seine Enttäuschung, mit einer solchen Intensität vorhanden. All seine Emotionen hämmerten erbarmungslos auf ihn ein. “Vielleicht gibt es einen Grund, warum Kagome wieder da ist. Du meintest doch, dass Koga sauer war. Dich als verantwortungslos bezeichnete. Was ist, wenn er genau das denkt. Was ist, wenn Kagome etwas vor dir verborgen hat? Du hattest doch noch ein letztes Mal mit ihr geschlafen. Hast du dabei denn verhütet?” Während Miroku seine Überlegungen offen legte, weiteten sich für einige Augenblicke Inuyashas Augen. Gerade begriff er, worauf Miroku hinaus wollte. “Nein... nein... das kann nicht sein. Nicht jetzt. Kagome kann nicht schwanger sein”, flüsterte Inuyasha ziemlich geschockt, denn das wäre absolut der falsche Augenblick. Mehrmals musste er tief durchatmen, um das zu verstehen. “Tja das wäre aber die einfachste Erklärung. Wieso sonst sollte sie so schnell zurück sein”, zuckte Miroku mit den Schultern. Einen anderen Grund konnte er definitiv nicht finden. Alle anderen Überlegungen würden nicht zur Folge haben, dass man aus einem Kriegsgebiet zurück kehren würde. “Miroku, weißt du wo Sango wohnt?”, wollte Inuyasha plötzlich wissen. Er konnte eins uns eins zusammen zählen, denn er wusste, dass Kagomes Wohnung bereits anderweitig besetzt war. Demnach konnte sie nur bei ihrer besten Freundin sein. “Klar, aber warum willst du das so plötzlich wissen?”, hakte Miroku verwirrt nach und schien dem Gedankengang gar nicht zu folgen. “Weil Kagome sicher dort ist. Ich muss mit ihr sprechen. Ich muss die Wahrheit wissen.” Um seinen Worten mehr Nachdruck zu verleihen, war Inuyasha aufgesprungen, hatte seine Hände auf dem Tisch abgestützt und sah seinen Freund mit flehenden Augen an. “Achso... na dann steh ich dir mal nicht im Weg”, grinste Miroku und schickte ihm eine Nachricht mit der Adresse. “Danke dir. Bitte sei mir nicht böse, aber ich muss sofort verschwinden. Kannst du bitte die Haustür abschließen, wenn du gehst”, bat er seinen Freund noch, während er schon dabei war, sich seine Schuhe überzustreifen. “Klar. Und viel Glück”, lächelte Miroku, weshalb Inuyasha ruhigen Gewissens gehen konnte. Zufrieden betrachte Kagome den Auflauf im Rohr. Sie hatte sich wirklich bemüht und einige Rezepte durchforstet. Sie hatte zwar das leichteste genommen und hoffte wirklich, dass es schmeckte. Aber wie hieß es so schön: der Wille zählt. Sango sollte auch jeden Moment von der Arbeit kommen. Das passte für Kagome perfekt, da sie nur noch den Tisch decken musste. Dies nahm sie gleich in Angriff, schnappte sich zwei Teller und das Besteck. Platzierte sie an ihren vorhergesehenen Plätzen. Dazu holte sie noch einen Untersetzer, um den Auflauf auf den Tisch stellen zu können. Gerade als dieser ebenfalls auf dem Tisch landete, klopfte es an der Tür. Verwirrt richtete Kagome ihren Blick auf die Tür. Dennoch musste sie leicht schmunzeln, da wohl Sango ihren Schlüssel vergessen hatte. Wohl oder übel musste Kagome ihre Mitbewohnerin nun hereinlassen. “Hey na du...” Kurz stockte Kagome der Atem, als sie bemerkte, dass nicht Sango vor der Tür stand, die sie gerade geöffnet hatte. Inuyasha hatte seine Hand an den Türstock gepresst. Sein Atem ging schwer und er hielt sich mit seiner freien Hand den Bauch. “Ist es wahr…?”, kam es mehr schnaufend von ihm. Noch einmal atmete er durch. “Ist es wahr... dass du schwanger bist?”, vervollständigte er seine vorherige Frage. Erwartungsvoll sah er Kagome nun an. Sie war sichtlich geschockt und vollkommen überfordert von seinem Auftauchen. Schwerer schluckte sie und wusste nicht, was sie sagen sollte. “Bist du schwanger?” Bei der erneuten Frage packte er sie an den Schultern. Doch sie brachte immer noch keinen Ton heraus. Ihr Hals füllte sich so trocken an und ein Kloß bildete sich darin. “Bist du zurückgekommen, weil du schwanger bist?”, kam es fast schon flehend von Inuyasha, denn er musste es wissen. Er schien aber auch unglaublich verwirrt zu sein. “Ich... ja ich bin zurück, weil ich schwanger bin. Aber...” “Wann wolltest du mir das sagen?”, unterbrach er sie plötzlich verärgert und fauchte sie fast schon an. Leicht rüttelte er an ihren Schultern. Doch ihr Blick, der direkt zu Boden ging, reichte ihm vollkommen, um zu verstehen, dass sie es ihm nie sagen wollte. “Du wolltest es mir niemals sagen. Du wolltest mir mein Kind verschweigen. Mein Kind”, kam es nun fassungslos über seine Lippen und er ließ ruckartig von ihr ab. “Du verstehst das nicht. Unsere Abmachung ist hinfällig. Du wolltest kein Kind mehr mit mir. Wenn ich dir gesagt hätte, dass du Vater wirst, hättet du doch wieder alles in Frage gestellt. Ich wollte nicht noch mehr Ärger verursachen”, versuchte sich Kagome zu verteidigen. Aber damit stieß sie lediglich auf taube Ohren. “Es ist mein Kind. Du hast nicht zu entscheiden, ob ich mich um mein Kind kümmere oder nicht. Mein Kind sollte ein Recht haben, mich zu kennen. Ich bin der Vater und solltest du nicht zulassen, dass ich mein Kind sehen kann, wirst du das bereuen, Kagome”, knurrte Inuyasha sie förmlich an. Diese Aktion nahm er ihr richtig übel, denn sie wollte ihm sein Kind verheimlichen. Er ließ ihr nicht einmal die Chance, es ihm zu erklären. Er drehte sich einfach um und verschwand. Damit ließ er sie mit diesem unglaublichen Gefühl von Leere und Ängsten zurück. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)