Herzenswunsch! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 24: Zwischen Freud und Leid! ------------------------------------ Zwischen Freud und Leid! Langsam nahm Inyuyasha einen Bissen seines Frühstücks. Kikyo saß ihm gegenüber und nahm ebenfalls einen Bissen. Seit er wieder in ihr gemeinsames Zuhause gekommen war, waren einige Tage vergangen. Wirklich verbessert hatte sich ihr Verhältnis nicht. Sie hatten kein klärendes Gespräch geführt. Aber das wollte Inuyasha tatsächlich nicht. Er wusste, dass es schwer werden würde, eine vernünftige Lösung zu ihrem Problem zu finden. Nichts wünschte er sich sehnlicher als ein Kind. Kikyo würde ihm dieses nie schenken können. Und weitere Versuche mit Kagome waren ebenfalls ausgeschlossen. Das wusste er nur zu gut. Kikyo hasste Kagome. Das hatte er über die letzten Monate nur zu deutlich zu spüren bekommen. “Soll das wirklich jetzt auf ewig so weiter gehen?”, richtet überraschend Kiyko ihre Worte an ihn und nahm einen Schluck von ihrem Wasser. Das Glas stellte sie wieder auf dem Tisch ab und sah ihn erwartungsvoll an. “Was erwartest du denn von mir?”, zuckte er einfach mit der Schulter und bemühte sich tatsächlich darum, in einem netten Ton mit ihr zu sprechen. “Du weißt, was ich meine. Selbst jetzt bist du vollkommen kalt zu mir. Du liegst neben mir, aber ich spüre deine Wärme nicht. Du sitzt vor mir, aber du siehst nicht mich. Ich weiß, dass ich nicht nur dir die Schuld geben kann und tue es auch nicht. Ich dachte wirklich, unsere Beziehung war so stabil, dass wir ein oder zwei Versuche schon überstehen werden. Ich konnte doch nicht ahnen, dass es so viele werden. Dass du auch noch zu allem Überfluss Gefühle für sie entwickelst, hätte ich niemals gedacht. Aber es tut einfach weh und ich weiß, dass es auch meine eigene Schuld war”, gab Kikyo zu. Doch ihre Worte ließen ihn fast vollkommen kalt. “Glaubst du, mir fällt es leicht? Ich habe alles versucht, um unseren Traum wahr werden zu lassen. Ich habe sogar versucht, meine eigenen Wünsche zu unterdrücken und mit dir glücklich zu werden. Aber ich kann es nicht. Ich kann nicht so tun, als würde ich ohne Kind glücklich werden. Ich liebe dich. Aber ich weiß einfach nicht, wie ich weiter mit dir zusammen sein kann und glücklich sein kann. Die Gefühle für Kagome sind anders als die Gefühle für dich. Ich bin ihr dankbar, dass sie so viel für mich aufgeben wollte und ich bin stolz, sie kennen gelernt zu haben. Also überleg dir bitte noch einmal, ob wir nicht doch ein Kind bekommen können. Denn ohne, weiß ich nicht, ob ich dich wirklich für immer lieben kann”, bat Inuyasha sie. Hatte die letzten Wochen wirklich versucht, sich eine Zukunft ohne Kind mit ihr vorzustellen. Doch egal wieviel er nach dachte, für ihn gab es in dieser Zukunft kein zufriedenes Ende. “Du musst mir nicht heute antworten. Ich lasse dir Zeit. Denk darüber nach.” Inuyasha wollte nicht sofort eine Reaktion darauf haben. Sie sollte einfach nur bedenken und sich klar werden, ob sie ebenfalls eine Zukunft mit ihm führen wollte. Daher stand er direkt auf. Zudem musste er sowieso in die Arbeit. Und so konnte sie wenigstens in Ruhe über alles nach denken. “Und da haben wir es auch schon. Klein, aber doch nicht zu übersehen”, hörte Kagome die Ärztin sagen. Sie hatte lange mit Sango geredet und war schlussendlich mit ihr in die Klinik gefahren. Sango hatte extra eine Ärztin dazu geholt, um wirklich herauszufinden, ob Kagome tatsächlich schwanger war. Dass es nicht so war, hatte Kagome schon lange ausgeschlossen. Zum einem zeigten es Kogas Untersuchungsergebnisse und zum anderen, dass sie überfällig war. Schon vor Tagen war ihr dies klar gewesen, dass es keine Zweifel mehr geben könnte. “Es sieht alles gut aus. Sie sind so in der siebten Schwangerschaftswoche. Das Herzchen schlägt bereits. Hier können sie es ganz deutlich sehen”, kam es freundlich von der Ärztin und dies hatte Kagome schon lange gesehen. Sie hatte mehr als genug Erfahrung mit Ultraschalluntersuchungen, um zu wissen wie Föten in diesem Stadion aussahen und was schon zu erkennen war. “Was passiert, wenn ich mich gegen dieses Kind entscheide?”, wollte sie nun von der Ärztin wissen. Denn sie hatte hin und her überlegt und war immer noch nicht sicher, was sie mit dem Baby machen sollte. “Wollen sie das Kind nicht?”, wurde sie direkt gefragt. Kagome atmete einmal tief durch, da sie es selbst nicht wusste, was sie im Moment machen sollte. “Ich weiß es noch nicht. Ich wäre allein und der Moment ist denkbar ungünstig. Ich fühle mich nicht dazu bereit, ein Kind zu bekommen”, gestand Kagome leise. Sie hatte einfach Angst, wenn sie das Kind bekam keine Hilfe zu haben. “Sie könnten das Kind zur Adoption freigeben oder in eine Pflegestelle. Bei der letzteren Option könnten sie es zumindest zurückbekommen, wenn sie bereit dazu wären”, erklärte die junge Frau ihr. Dabei reichte sie ihr ein Tuch, da die Untersuchung soeben beendet war. “Sollten sie sich dennoch gegen dieses Kind entscheiden, werden sie wohl ein psychologisches Gutachten machen müssen, aber sie haben noch fünf Wochen Zeit. Überlegen sie in Ruhe. Wir können immer noch die weiteren Möglichkeiten durchgehen”, erklärte die Ärztin weiter. Kagome war ihr dankbar, dass sie ihr mehr Optionen aufzählte. Doch wirklich einfacher machte es ihr die Sache nicht. “Hier. Der Mutter-Kind-Pass. Nehmen sie ihn bitte überall mit hin. Ich habe auch ein Bild dazu getan. Vielleicht hilft ihnen ja das, sich zu entscheiden”, lächelte sie noch freundlich, als sie ihr den Pass reichte und Kagome sich verabschiedete. Den Blick in den Himmel gerichtet saß Sango auf einer Bank im Park. Sie wartete auf ihre beste Freundin. Lange würde sie wohl nicht mehr hier warten müssen. Lediglich zum Termin hatte sie diese gefahren. Zu ihrer eigenen Überraschung wollte Kagome den Termin alleine wahr nehmen. Sango hatte nichts dagegen und respektierte jede Entscheidung, die Kagome traf. Auch wenn sie sich gegen das Kind entscheiden würde, würde sie ihre Freundin unterstützen. “Hey... na hast du Lust deine Pause mit mir zu verbringen?” Kurz musste Sango lächeln, denn sie hatte Miroku nun schon einige Tage nicht mehr gesehen. “Würde ich wirklich gern. Wenn ich eine Pause hätte. Ich warte leider nur auf eine Freundin”, entschuldigte sie sich schnell. Denn sie hatte mit Kagome abgesprochen, dass niemand erfahren sollte, dass sie wieder hier war. Schon gar nicht Miroku oder Inuyasha. “Ah die Dame hat frei und gedenkt nicht, eine kleine Nachricht zu hinterlassen?” “Erstens bin ich dir keine Rechenschaft schuldig. Zweitens... ich bin anderweitig beschäftigt”, gab Sango zu verstehen und hoffte, dass Kagome noch etwas brauchen würde. Zumindest so lange, bis sie Miroku verscheucht hatte. “Sango, danke, dass du gewartet hast”, hörte sie aber zu ihrem Entsetzten sofort. Miroku drehte sich sofort um und wirkte überrascht. Auch Kagome sah wenig begeistert aus. “Kagome, ich dachte du seist in irgendeinem Kriegsgebiet? Was machst du denn hier?”, fragte er gleich nach. Kagome schien kurz zu überlegen, denn sie wusste scheinbar nicht, was sie ihm antworten sollte, also übernahm Sango die Initiative. “Sie hat gerade Urlaub und wollte diesen mit mir verbringen. Wenn du uns also entschuldigen würdest. Wir haben echt nicht viel Zeit. Bis bald dann, Miroku”, verabschiedete Sango sich von ihm eilig. Schnell schob sie Kagome mit sich. Beide Frauen brauchten sich nicht einmal anzusehen, um zu wissen, dass dieses Aufeinandertreffen denkbar ungünstig verlaufen war. Sango hoffte nur, dass Miroku vielleicht doch seine Klappe hielt und Inuyasha nie von Kagomes Rückkehr erfuhr. Suchend sah Inyuasha sich in dem kleinen Café um. Zuvor hatte er eine Nachricht von Miroku erhalten. Mit diesem war er gerade verabredetet. Er war wirklich gespannt, was sein Kumpel denn so Interessantes zu erzählen hatte. Lange suchen musste er ihn auch nicht. Sein Kumpel saß bereits an einem Tisch und winkte ihm fröhlich zu. “Hey, sorry für die Verspätung. Mein Vater hat mich noch aufgehalten”, entschuldigte sich Inyuasha. Denn er hatte zuvor noch eine kleine Besprechung mit diesem gehabt, die doch etwas länger ging. “Kein Problem. Nimm erst mal Platz und entspann dich.” Miroku zeigte bei der Bemerkung auf den Stuhl gegenüber von sich. Dieser Aufforderung folgte Inuyasha nur zu gern und winkte sofort die Bedienung zu sich, nachdem er Platz genommen hatte. “Einen Espresso bitte”, bestellte er sich schnell, da er diesen absolut dringen brauchte. Er hatte einfach mal wieder verdammt schlecht geschlafen. “Kannst du immer noch nicht besser schlafen? Ich dachte, dass mit Kikyo kriegt sich wieder ein?”, hörte er die Frage seines Kumpels. Inuyasha hatte gehofft, dass es wirklich so sein würde. Doch egal wie sehr er sich bemühte... er konnte ihr nicht verzeihen und sie ihm ebenfalls nicht. “Lassen wir das Thema. Du wolltest mir doch etwas ganz Wichtiges sagen”, winkte Inuyasha ab. Er wollte einfach nicht darüber reden. Kurz nickte er, als ihm der Espresso gereicht wurde, nahm genüsslich den herben Geruch wahr und zog ihn tief in sich auf. Einen köstlichen Schluck genehmigte er sich direkt. “Stimmt. Kagome ist wieder da!”, platzte es genau in diesem Moment aus Miroku. Inuyasha spuckte den ganzen Inhalt seines Mundes zurück in die Tasse und musste ein paar Mal kräftig husten. “Was? Weißt du, dass von Sango und warum?”, wollte er dringend von ihm wissen. Er konnte nicht glauben, dass wie wirklich da war. “Noch besser, ich habe sie gesehen im Krankenhaus, als ich Sango besuchen wollte. Sie hat angeblich Urlaub und ist deshalb bei Sango. Aber schon nach knapp vier Wochen? Ich denke ja, sie hat die ganzen Toten und Schwerverletzten nicht mehr ertragen. Oder sie hatte Sehnsucht nach dir”, scherzte Miroku zum Ende hin. Inuyasha hatte jedoch gut aufgepasst. Das fand er ebenfalls sehr merkwürdig, schon nach vier Wochen Urlaub zu haben. “Das ist wirklich seltsam”, brachte er nachdenklich heraus und war vollkommen überfordert mit der Situation. “Ich glaube, ich hätte dir das nicht sagen sollen”, kam es nun von Miroku, da er seine Zerrissenheit genau zu bemerken schien. “Nein... nein alles gut. Danke für die Info. Ich glaube, ich brauche einfach etwas frische Luft. Sorry, Miroku”, entschuldigte sich Inuyasha erneut und stand bereits auf. Er zog sein Portmonee hervor und legte das Geld für den Espresso auf den Tisch. “Klar, Alter. Wenn was ist, du weißt, wo du mich finden kannst”, sprach Miroku verständnisvoll. Es tat ihm wohl unheimlich leid, wie sehr Inuyasha diese Nachricht mitnahm. Völlig in Gedanken lag Kagome auf dem kleinen Bett im Gästezimmer von Sango. Sie versuchte angestrengt über das Baby nach zu denken. Bis jetzt hatte sie keine Ahnung, was sie wirklich tun wollte. Sango war ihr ebenfalls keine Hilfe, da sie vor kurzen zum Einkaufen aufgebrochen war. Kagome hatte keine Lust nach dem plötzlich Treffen, einen weiteren Schritt vor die Tür zu setzten und war in der Wohnung geblieben. Mit einem tiefen Atemzug setzte sich Kagome auf und sah sich im Spiegel auf dem Bett sitzen. Kurz leckte sie sich über die Lippen, stand auf und stellte sich vor den Spiegel. Vorsichtig schaute sie sich an. Ihr Blick wanderte zu ihrem Bauch. Sie biss sich leicht auf die Lippe und stellte sich seitlich. Ein weiterer Atemzug füllte ihre Lungen, während sie ihr Shirt hoch zog und wieder in den Spiegel blickte. Mit der freien Hand fuhr sie langsam über den noch flachen Bauch. Für Kagome war es immer noch merkwürdig zu wissen, dass in ihrem Bauch ein Baby heranwuchs. “Du hast dich längst entschieden.” Kurz zuckte Kagome zusammen und ließ ruckartig ihr Shirt wieder sinken. “Wie bitte?”, hakte Kagome nach, nachdem sie Sango in der Tür entdeckt hatte. “Du willst dieses Baby. Du treibst es nicht ab”, kam es sanft lächelnd von Sango. Sie ging langsam auf ihre beste Freundin zu. Diese ließ die Worte durch ihren Kopf gehen. Klar hatte sie darüber nach gedacht. Doch sie hatte Angst. Ganz allein mit einem Baby. “Sango... hast du Lust mit mir ein Baby zu bekommen?”, kam es nun fast schon zögernd von ihr. Mit Sangos Unterstützung würde sie es nicht ganz so schwer haben. “Nichts lieber als das. Ich würde nichts lieber mit dir zusammen machen, als dieses süße, kleine Ding mit dir zu bekommen”, kicherte Sango und kniete sich vor Kagome hin, um ihre Hände auf Kagomes Bauch zu legen. “Dann werden ich wohl doch Mama”, kam es leise über Kagomes Lippen. Ihr Herz schlug kräftig in ihrer Brust. Sie war aufgeregt und glücklich zu gleich. “Und ich werde Tante. Ich liebe dich schon jetzt, Zwerg.” Für eine Sekunde spürte Kagome Sangos Lippen auf ihrem Bauch und fand ihre Reaktion einfach nur niedlich. Sie war sich aber nun vollkommen sicher mit ihrer Entscheidung und wusste genau, dass sie sich auf Sango verlassen konnte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)