One Shots zu Mako und Sou von Aracona ================================================================================ Kapitel 2: Walzer ----------------- Leises Rascheln war zu hören, als Sousuke seinen Hefter nahm und die Seite umschlug. Nur noch 10 Seiten, dann hatte er es für heute geschafft. Seine Augen brannten bereits und auch sein Kopf schmerzte inzwischen vom vielen lernen. Ein kurzer Blick zu Makoto verriet ihm, dass es dem Jüngeren auch nicht besser ging. Zwar wusste Sousuke nicht, wie viel dieser noch vor sich hatte, doch war deutlich zu erkennen, dass sein Freund auch langsam am Ende seiner Kräfte angelangt war. Mit einem leisen Seufzen schloss der Ältere seine Augen und ließ sich mit dem Oberkörper nach hinten auf den Fußboden sinken, auf welchem er bis eben noch gesessen hatte. Diese langen Lernsessions, welche sie Beide regelmäßig abhielten, zerrten jedes Mal an seinen Kräften und wäre Makoto nicht dabei gewesen, hätte er bereits vor einer halben Stunde Schluss gemacht für heute. Doch so musste Sousuke wohl oder übelst auch noch den Rest durchziehen, denn sein Freund unterstützte ihn vor allem beim lernen darin, dass er ihn solange antrieb, bis er auch wirklich alles was sie vorher als Lernziel für heute festgelegt hatten, geschafft war. Auch wenn die Pause, welche sich der Größere gerade gönnte, nur kurz war, so spürte er dennoch, wie sich sein Kopf etwas entspannte. In der hintersten Ecke seines Kopfes begann eine Melodie sich ihren Weg langsam nach draußen zu bahnen. Noch ehe Sousuke bemerkte was geschah, begann diese Melodie langsam durch seinen Kopf zu geistern. Erst nur leise und ganz schwach, bis sie immer lauter wurde. Am Ende summte er sie sogar leise vor sich hin. Wie er jetzt ausgerechnet auf einen Walzer kam, wusste er selber nicht, doch er spürte, wie sich sein Körper begann zu entspannen. Mit einem Lächeln auf den Lippen öffnete Sousuke seine Augen wieder und sah zu Makoto. Sein Freund starrte in eines seiner Lehrbücher und rieb sich dabei immer wieder die Schläfen. Kurz entschlossen setzte sich der Ältere hin, nahm sein Handy und suchte nach genau dieser Walzermusik, welche bis gerade eben nur in seinem Kopf zu hören war. Nachdem er sie gefunden hatte, legte er das Telefon auf den Tisch, drückte den Startknopf und stand auf. Sousuke ging um den kleinen Tisch herum, an welchem er und sein Freund lernten, nahm Makoto dessen Buch aus der Hand und zog den Jüngeren nach oben. „Sousuke, was soll...“, setzte Makoto zum Protest an, doch der Zeigefinger des Angesprochenen legte sich auf seine Lippen und hinderte ihn am weiterreden. „Pscht, lass uns kurz eine Pause einlegen“, flüsterte der Ältere und zog seinen Freund noch enger an sich heran. Er spürte, dass der Jüngere von dieser Idee überhaupt nicht begeistert war, doch ließ er es über sich ergehen. Langsam begann Sousuke sich mit Makoto zusammen im Takt der Musik zu bewegen. Der ehemalige Iwatobi-Kapitän war nicht unbedingt das, was man einen Tänzer nennen konnte und so sorgte Sousuke dafür, dass der Kleinere so eng wie möglich geführt wurde. Rechten Fuß nach vorn, linken nachziehen bis zur Höhe des Anderen und ab da nach links rüber schieben. Jetzt noch den ersten Fuß nachholen und dann mit beiden Füßen nebeneinader stehen. Sousukes Füße bewegten sich ganz von allein, was ihm die Gelegenheit gab etwas mehr auf seinen Freund einzugehen. Der Ältere wanderte mit einer Hand an Makotos Hüfte, während seine Andere sich an den Hinterkopf des Jüngeren legte. Sanft drückte er Makotos Stirn gegen seine eigene Schulter und kuschelte seinen eigenen Kopf an den seines Partners. Linken Fuß nach hinten, rechten nachziehen bis zur Höhe des Anderen und ab da nach rechts rüber schieben. Danach den ersten Fuß wieder nachholen und dann mit beiden Füßen nebeneinander stehen. Mehr war der Grundschritt nicht, welchen der Ältere ab da an immer wieder wiederholte. Nach anfänglichen ungewollten Fußtritten und Schritten in die falsche Richtung, von Seiten des Kleineren, entstand zwischen ihnen immer mehr Routine. Nach ein paar Wiederholungen bekam Makoto die Schrittfolge langsam hin, so dass er sich darauf nicht mehr stark konzentrieren musste. Dies gab ihm die Möglichkeit langsam den Kopf abzuschalten und einfach nur Sousukes Nähe zu genießen. Zum ersten Mal am heutigen Abend nahm er den Geruch seines Freundes bewusst wahr. Es war eine Mischung aus dessen Kräutershampoo, Duschgel, welches nach einem Eisberg riechen sollte und Schokolade, welche sie als Nervennahrung auf den Tisch gestellt hatten. Je länger sie sich so bewegten, desto mehr spürte auch Makoto, wie sein Kopf sich entspannte und der Stress langsam von ihm abfiel. Lächelnd drehte er seinen Kopf leicht in die Richtung, wo sein Freund sich an ihn schmiegte, so dass er ihm einen sanften Kuss auf dessen Wange hauchen konnte. Glücklich schloss der Jüngere seine Augen und begann dem Herzschlag des Größeren zu lauschen. Eingelullt vom Herzschlag und dem Geruch von Sousuke, ließ er sich bis zum Ende des Liedes von seinem Freund führen. Nachdem die Musik bereits verklungen war, standen sie Beide noch eine Weile eng aneinander gekuschelt da und genossen einfach nur die Nähe des jeweils anderen. Sousuke öffnete als Erster seine Augen wieder und betrachtete Makoto. Er gab ihm die Zeit, welche sein Freund brauchte um wieder im Hier und Jetzt anzukommen. Als auch der Jüngere langsam wieder die Augen aufschlug, hauchte der Ältere seinem Freund noch einen zärtlichen Kuss auf die Lippen, ehe er sich langsam wieder von ihm trennte. „Wir sollten öfters Pausen einbauen“, lächelte Makoto, bevor er sich wieder zurück an seinen Platz setzte. „Das werden wir“, versprach ihm Sousuke darauf hin und ging ebenfalls zurück zu seinen Unterlagen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)