Stolen first moments. von Hey_Nana ================================================================================ Kapitel 9: Distance. -------------------- -•- artemis orion - marooned on the moon -•-   3 Wochen sind seitdem vergangen. 3 Wochen in den er auch abwesend in der Schule war. Gerüchten zur Folge, soll er eine fiese Grippe haben aber ich bin mir sicher, dass seine Abwesenheit einen anderen Grund hat. An dem Abend, als er mich auf der Terrasse zurückließ, hat er direkt die Party verlassen und keiner hat ihn mehr gesehen. Die Wochen zogen an mir vorbei und waren gefüllt mit meinem Job, Sasori, Deidara und Arztterminen mit meinem Vater. Es war so, als ob es ihn nie gegeben hat.    Müde steige ich an meiner Haltestelle zur Schule, aus dem Zug aus. Ich richte meinen Dutt, bevor ich meine Tasche schultere und den Bahngleis verlasse. Gedankenverloren laufe ich die Straße entlang und versuche nicht an dem Abend zurückzudenken. Es ist besser so.   Auf dem Schulhof angekommen, laufe ich direkt auf das Schulgebäude zu. Und trotzdem frage ich mich, ob er heute zum Unterricht erscheint. Bei meinem Schuhspind angekommen, öffne ich diesen und beuge mich hervor, um die weißen Stoffschuhe hinauszuziehen. Als ich eine Person neben mir bemerke, geht mein Blick zur Seite und mir fallen die Schuhe aus der Hand. Wortlos liegt sein Blick auf meine fallen gelassenen Schuhe und ich habe das Gefühl, die Zeit bleibt stehen. Der Uchiha wendet seinen Blick ab und wechselt seine Schuhe, als ob nichts gewesen wäre. "Sasuke." Naruto legt seinen Arm um ihn und zwinkert mir zu. "Guten Morgen Sakura." "G-Guten Morgen." Ich hocke mich nun hin, um meine Schuhe zu wechseln und bemerke dass die dunklen Augen, meines Tischnachbars auf mir liegen. "Grippe überstanden?" "Scheint so, wie du siehst." Ich schließe meinen Spind und sehe beide an. Etwas hat sich verändert. Ohne weiter auf die beiden einzugehen, gehe ich an ihnen vorbei und mache mich auf den Weg in meine Klasse. Es geht mich nichts an. Und trotzdem ist mir nach Weinen zu Mute, da ich weiß, dass an dem Abend, etwas in uns beiden kaputt gegangen ist.   Ich öffne die Klassentür und bin erleichtert darüber, dass kaum einer meiner Mitschüler da ist. Es wird merkwürdig sein, wieder nebeneinander zu sitzen. Ich setze mich auf meinen Platz und fange an, die Sachen für den Unterricht, aus meiner Tasche zu holen. Mein Handy vibriert und ich öffne die Nachricht.   Crew: Ino Yamanaka: Uchiha ist wieder da. Hat ihn noch jemand gesehen oder träume ich nur?    Choji Akimichi: Nein, ich habe ihn auch gesehen. Er ist mit Naruto auf dem Flur, im ersten Stock :o    Kiba Inuzuka: Saku?   Ich pack das schon. Macht euch keine Sorgen.   Ich schließe das Nachrichtenfenster und schiebe mein Handy, in die Rocktasche. Der Stuhl neben mir wird zurückgezogen und der Schwarzhaarige setzt sich hin. Der blaue Fleck, an seinem Auge, ist kaum noch zu sehen. Regelrecht steif, packt Sasuke seine Sachen auf den Tisch vor sich und ich lasse meinen Blick aus dem Fenster gleiten, neben dem ich sitze. Wahrscheinlich wollte er mir das, mit seinem Vater nicht erzählen. "Sasuke." höre ich die Stimme von Karin und das Stöhnen meines Sitznachbars, als er überschwänglich umarmt wird. "Verdammt Karin, du erwürgst ihn noch." maßregelt sie Suigestu und zieht die Rothaarige, von ihm weg. "Geht es dir wieder besser?" fragt sie nun nach und das erste Mal, kann ich sehen, dass sie diese Nachfrage wirklich ehrlich meint. Sie scheint ihn sehr zu mögen. "Ja." Bei seiner Antwort, fängt mein Herz schneller an zu schlagen, da ich weiß, dass diese Antwort keineswegs stimmt. Vertraut er selbst seinen Freunden nicht? Wie einsam ist er wriklich? Ertappt von meinen eigenen Gedanken, greife ich erneut nach meinem Handy.    Dad: Geht es dir gut?   Ich schicke die Nachricht ab und warte auf eine Antwort.    Dad: Alles gut mein Schatz.    Ehrliche Antwort?   Ehrliche Antwort. Ist etwas passiert, warum du fragst?   Nein. Ich mache mir nur Sorgen Dad, dass ist alles.    Brauchst du nicht. Heute ist einer der guten Tage und jetzt konzentriere dich auf die Schule. Wir sehen uns später.   Bis später :)    Herr Hatake betritt den Klassenraum und ich schiebe mein Handy zurück, in die Rocktasche. Auch die anderen Schüler gehen schnell zu ihren Plätzen, bevor unser Lehrer sein Wort erhebt. "Guten Morgen zusammen. Um eines vorweg zu sagen, konzentriert euch heute bitte ausschließlich auf den Unterricht, denn es folgt im Anschluss eine Projektarbeit für euch." Ich mag Projekt Arbeiten. Damit konnte ich schon immer meine Noten aufpolieren, da ich im mündlichen nie gut war und es wahrscheinlich auch nie sein werde. "Die Projekt Arbeit wird mit ihrem jeweiligen Tischnachbar zusammen ausgeführt-." Meine Atmung kommt ins Stocken und ich sehe zu dem Schwarzhaarigen rüber, der mich ebenfalls ansieht. Nein. Ich kann nicht mit ihm zusammen arbeiten, nicht nachdem, was alles passiert ist. Seine rechte Hand hebt sich in die Höhe und gebannt sehe ich diese an. "Ja, Herr Uchiha?" "Kann ich einen anderen Projektpartner haben?" Seine Frage ist, wie ein Schlag in die Gürtellinie und erneut sehen seine dunklen Augen mich an. "Und wieso Herr Uchiha? Stimmt etwas nicht mit Ihrer Sitznachbarin?" fragt ihn unser Lehrer. "Ich möchte einfach nicht mit ihr zusammen arbeiten." Das Getuschel in der Klasse geht los und ich senke meinen Blick, auf die Tischplatte vor mir. Wieso machst du das? Ist das die Bestrafung dafür, dass ich etwas über dein Leben erfahren habe? Gedemütigt drücke ich den Saum, meines Rockes zusammen, um meine zitternden Hände zu beruhigen. "Nun, ich denke, dass ist kein passabler Grund Herr Uchiha." "Er kann mit mir zusammen arbeiten." ruft Karin nun dazwischen und ich beiße mir auf die Unterlippe. "Ich tausche freiwillig." sagt sie mit Nachdruck. "Es bleibt, wie ich es gesagt habe. Sie arrangieren sich am Besten mit der Situation. Im wirklichen Leben, fliegt Ihnen auch nicht alles zu, wie es Ihnen gerade passt." beendet Herr Hatake das Thema und ich weiß, dass dies nun erst Recht kein gutes Ende für mich nehmen wird. Hätte ich etwas sagen sollen? Hätte ich was, an der Situation ändern können?   In der ersten Pause, habe ich mich in der Schulbibliothek versteckt. Karins Blick lag unverwechselbar auf mir, als ich die Klasse verlassen habe. Der Hass, der von ihr ausging, war deutlich spürbar. Seufzend lasse ich mich an einem Bücherregal hinabsinken. Was mache ich jetzt? Ohne das ich es steuern kann, steigen mir die Tränen in die Augen. Die Aussichtslosigkeit, die sich in mir breit macht, ist überwältigten und ich bete meinen Kopf auf meine Knie. Wieso hat er das gemacht? Hätte er das nicht nach dem Unterricht machen können? Warum? Ich verstehe es nicht. Ich habe ihm nichts getan. Eine Berührung an meinem Kopf, lässt mich schreckhaft aufsehen. "Ich bin es nur." sagt der Blonde und setzt sich gegenüber von mir hin. "Warum bist du hier und nicht bei den anderen?" fragt Naruto nach und ich presse meine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. Ich schweige, wälze mich in meinen eigenen Gefühlen und Empfindungen. Mache dicht, so wie ich es immer tue, wenn wir eine Situation zu viel wird. "Sakura?" Besorgnis schwingt in seiner Stimme mit, doch sie erreicht mein Inneres nicht. "Ich möchte alleine sein." Meine Stimme klingt fremd, abweisend. Ich wende mein Gesicht ab, um ihn nicht ansehen zu müssen. "Okay." sagt er ohne Umschweife und steht auf. Immer weiter entfernen sich seine Schritte, bis ich sie nicht mehr höre. Es tut mir leid.    Als das Schulleuten ertönt, bewege ich mich kein Stück. Laute Schritte sind zu hören und ein Stimmenwirrwarr von Schülern, die die Bibliothek verlassen. Ich kann nicht zurück. Ich ziehe meine Beine näher an meinen Körper und schließe die Augen. Mein Handy vibriert wie verrückt in meiner Rocktasche, doch ich ignoriere es. Ich weiß, dass sie versuchen mich zu erreichen und sich Sorgen machen aber ich möchte alleine sein.    Das Leuten der nächsten Stunde hat angefangen, doch ich habe mich immer noch keinen Millimeter bewegt. Als ich Schritte vernehme, hebe ich meinen Kopf und erblicke den Uchiha am Anfang des Ganges. Oh nein. Ohne groß darüber nachzudenken, stehe ich auf und laufe weg. "Shit." höre ich seine Stimme und die darauffolgenden Schritte. Ich stoße die Tür auf und renne dabei fast unseren Bibliothekar um. "Entschuldigung." rufe ich ihm zu und sehe im Augenwinkel, dass der Schwarzhaarige mir dicht auf den Fersen ist. "Hier wird nicht gerannt." ruft Herr Tacker uns beiden nach und ich biege, um die nächste Ecke. Wo soll ich nur hin? Meine Augen erfassen die nächste Mädchentoilette und ich laufe hinein, um schnell in einer der Kabinen zu verschwinden. Gerade als ich die Tür hinter mir ins Schloss knallen möchte, stößt der Uchiha diese auf und ich presse mich, mit meinem Rücken an die Kabinenwand. Da steht er, etwas außer Atem aber er hat es tatsächlich geschafft, mich einzuholen. "Das ist die Mädchentoilette, also würdest du bitte gehen." Das Erste, was mir einfällt und er hebt amüsiert seine linke Augenbraue in die Höhe. Abwehrend schlinge ich meine Arme um meinen Körper und sehe weg. "Hau ab." Die Kabinentür geht ins Schloss und ich sehe zu ihm rüber. Sasuke lehnt sich an die Tür und sieht mich an. Was wird das? Wieder eines seiner Spielchen? Erst ramme ich dir emotional eine rein, um im Nachgang wieder meinen Spaß zu haben. Wut keimt in mir auf und meine Hände fangen an zu zittern. "Wir sollten reden." sagt er ohne Umschweife und ich schüttele meinen Kopf. "Ich möchte nicht mit dir reden." Wenn es um sein Geheimnis geht, dann kann er sich sicher sein, dass ich nichts sagen werde. Es geht mich ohnehin nichts an. Außerdem war es absolut dumm von mir, so emotional ihm gegenüber zu werden. Der ganze Tag war emotional und es war eine schlechte Entscheidung, an dem Abend dort aufgetaucht zu sein. "Lass mich endlich in Ruhe." Ich zucke zusammen, als seine Hände mit einem Knall, jeweils neben meinem Kopf, an der Kabinenwand landen. "Du machst mich wahnsinnig." gesteht der Schwarzhaarige mir leise und ich sehe zu ihm auf. "Ich hasse dich." antworte ich ihm darauf und ihn überkommt ein kurzes Lachen. "Ich weiß, dass hast du mir schon mal gesagt. Genau genommen auf Narutos Geburtstagsfeier." Und ich wünschte, ich wäre niemals auf Narutos Geburtstag gegangen. "Scheint aber nicht ganz zu stimmen." spielt er auf den Abend bei Shikamaru an. Ich ducke mich durch seinen ausgestreckten Arm hindurch und öffne die Kabinentür, um daraus zu verschwinden. Der Uchiha folgt mir und packt mich am linken Oberarm, als ich die Mädchentoilette verlassen möchte. "Was ist falsch daran, dass deine Aussage nicht stimmt?" "Alles!" Wütend drehe ich mich zu ihm um. "Es falsch, dass ich Empathie, an dem Abend für dich empfunden habe, obwohl ich es nicht sollte. Es ist falsch, dass ich dich geküsst habe, um dich abzulenken, um mich abzulenken. Es ist falsch, dass du jetzt wieder hier bist, obwohl du vorhin, wieder dieser unausstehliche Mensch warst, den ich kenne. Alles ist falsch, dass was du machst ist falsch-" rede ich mich in Ekstase und werde unterbrochen, als der Schwarzhaarige mich in seine Arme zieht. "Lass mich los." Doch sein Griff um mich wird stärker und ich versuche verzweifelt von ihm los zu kommen. "Es ist falsch." sagt er auf einmal und ich halte inne. "Und trotzdem sind wir jetzt da, wo wir sind. Und nach allem, was ich an dem Abend gesagt habe, kann ich dich erst Recht nicht-" "Ich werde nichts sagen." Ich sehe zu ihm auf, doch es ist so, als ob er meine Worte gar nicht wahrnimmt. "Ich verspreche dir, dass ich nichts sagen werde. Zu niemanden." Meine Worte erreichen ihn nicht. Nichts von dem, was ich sagen werde, wird ihn erreichen. "Ich vertraue dir nicht." Genau in dem Moment stoße ich ihn von mir und knalle mit dem Rücken, gegen die Tür der Mädchentoilette. Ein kurzer Schmerz breitet sich in meinem Rücken aus und hat denselben Effekt, wie seine Worte. "Dann sind wir ja schon zu zweit." schleudere ich ihm nun entgegen und er lächelt. Dieses Lächeln, wenn er niemanden hinter seine Fassade schauen lassen möchte. Ich habe es in der ersten Woche sehr häufig gesehen und es ist kein bisschen ehrlich. "Warum bist du wirklich hier?" frage ich nun und er steckt seine Hände in die Taschen seiner dunkelblauen Stoffhose. "Auch wenn es nicht glaubhaft ist. Ich wollte nur nach dir sehen." Absolut nicht glaubhaft. "Es ist nur, ich möchte dieses Schulprojekt nicht mit dir zusammen machen aber Herr Hatake lässt sich davon nicht überzeugen." Und als ob der Groschen bei mir gefallen ist, schüttele ich über mich selbst meinen Kopf. Er möchte nicht, dass ich sein Zuhause sehe, seinen Vater. "Wir können uns außerhalb für das Projekt treffen. Ich möchte auch nicht, dass du zu mir nach Hause kommst." mache ich ihm klar und seine dunklen Augen, sehen mich abschätzig an. Ich möchte nicht, dass er Dad begegnet und etwas über meine Situation erfährt. Er zieht aus seiner Hosentasche sein Handy und entsperrt es. Wortlos hält er es mir hin und ich sehe, dass die Kontakterstellung schon offen ist. "Wir können auch in der Schule besprechen, wann wir uns treffen." "Und was ist, wenn einer von uns mal verhindert ist? Du willst sicherlich nicht den ganzen Tag, auf mich oder ich, auf dich warten. Also." Verdammt, er hat Recht. Zögerlich greife ich nach seinem Handy und tippe meine Nummer ein, bevor ich es ihm zurückgebe. Er wählt die Nummer und mein Handy in der Rocktasche fängt an zu vibrieren. Sasuke legt auf und wartet darauf, dass ich es hervorhole. Denkt er wirklich, ich verarsche ihn und habe ihm die falsche Nummer gegeben. Ich hole mein Handy hervor und da springt mir die nicht eingespeicherte Nummer, neben den unzähligen anderen Nachrichten, auf meinem Display entgegen. Ohne etwas zu erwidern, stecke ich es zurück in die Rocktasche und verlasse die Mädchentoilette. Das ist nicht gut, gar nicht gut.    Ich betrete das Klassenzimmer und Herr Hatake sieht mich abschätzig an, genauso wie meine Klassenkameraden. "Wo waren Sie?" "I-ich-" Die Klassentür geht erneut auf und der Schwarzhaarige bleibt hinter mir stehen. "Auch für Sie Herr Uchiha, war das ein sehr langer Toilettengang." Er zuckt mit seinen Schultern und sein Blick liegt kurz auf mir, bevor er zu seinem Platz geht. "Auch wenn Ihre Situation momentan schwierig ist, Miss Haruno. Erwarte ich, dass Sie trotzdem am Unterricht teilnehmen und wenn es nicht geht, dass Sie sich bei mir abmelden." ermahnt er mich und ich sehe zu Boden. Keiner in der Klasse, weiß etwas über meine Situation und ich möchte, dass dies auch so bleibt. "Setzen Sie sich, damit ich mit dem Unterricht fortfahren kann." Ich gehe auf meinen Platz zu und husche hinter dem Uchiha her, um mich hinzusetzen. "Nach dem Unterricht möchte ich mit Ihnen beiden sprechen." Herr Hatake sieht uns an und ich nicke. Mist.   "Wir warten draußen auf dich." sagt Sai zu meinem Sitznachbar, bevor seine Freunde, die Klasse verlassen. Als der letzte Schüler die Klasse verlassen hat, schließt unser Lehrer die Tür und sieht uns an. "Sie beiden müssen deutlich mehr, an Ihrer Haltung und Anwesenheit arbeiten." Sasuke verschränkt seine Arme vor der Brust und ich presse meine Lippen zusammen. "Das Jahr hat gerade erst gestartet und Sie beide, zeigen mehr als miserable Leistungen, die ich so nicht akzeptieren werde. Sie beide stehen in unterschiedlichen Situationen und ich weiß, es erfordert sehr viel Willen zu funktionieren aber ich möchte für Sie, dass Sie Ihr Leben nicht wegschmeißen, nur weil es mal schwierig ist. Ihnen steht noch so viel bevor und Sie sollten Ihr Ziel niemals aus den Augen verlieren." predigt er uns und ich frage mich, ob er wirklich über Sasukes Zustand Bescheid weiß. "Das Projekt, was ich Ihnen aufgetragen habe, soll euch helfen." "Inwiefern soll uns das helfen? Wir haben nichts miteinander zu tun, weder in der Schule, noch privat." Und da sind sie wieder, seine harschen Worte. "Das ist bei vielen Schülern so und genau deshalb, sollen Sie das Projekt zusammen machen. Sie sollen aus Ihrer Komfortzone raus. Ich habe Ihnen vorhin schon gesagt, es wird Ihnen im Leben nicht alles zufliegen, wie Sie es wollen." Sein Blick richtet sich auf mich und ich bereite mich schon innerlich, auf die Zurechtweisung vor. "Auch Sie Miss Haruno, es wird Momente geben, da sind Sie auf sich alleine gestellt und müssen sich mit Situationen auseinandersetzen, auch wenn Sie dies nicht wollen. Davor wegzulaufen wird Ihnen auf Dauer nicht helfen." Er hat Recht aber es nicht so einfach. Weglaufen ist für mich, immer die bessere Option gewesen. "Wenn es Sie glücklich macht, wir arbeiten daran. Wir machen das Projekt zusammen. Also, dürfen wir jetzt gehen?" fragt der Uchiha nach und ich sehe überrascht zu ihm auf. Hat er sich dem wirklich angenommen, was Herr Hatake gesagt hat oder sagt er das gerade nur, weil er hier weg möchte. Unser Lehrer nickt und der Schwarzhaarige bewegt sich sofort, um aus dem Klassenzimmer zu kommen. "Bist du festgewachsen?" höre ich auf einmal seine Stimme und er kommt erneut auf mich zu, um mich am rechten Handgelenk zu packen. Sanft zieht er mich hinter sich her und ich kann im Augenwinkel sehen, wie Herr Hatake kurz lächelt.    Wir gehen auf den Flur und ich höre, wie Ino meinen Namen ruft. Mein Blick fällt zu ihr und meinen Freunden. Genau in dem Moment, lässt Sasuke mein Handgelenk los und geht zu seinen Freunden, die auf der anderen Seite, des Flurs warten. Hinata kommt auf mich zugelaufen und nimmt mich in den Arm. "Geht es dir gut?" fragt sie direkt und führt mich zu den anderen. "Mensch Saku, wir haben uns Sorgen gemacht." Choji harkt sich bei mir unter und ich bemerke das meine beste Freundin, den Uchiha mit einem undefinierbaren Blick ansieht. "Lasst uns gehen, ich hab Hunger." mault Shikamaru und wir setzen uns in Bewegung. "Kommst du Ino?" Kiba bleibt kurz stehen und es ist, als ob sie aus ihrer Trance erwachen würde. "Ja." Sie kommt auf uns zu und wir machen uns auf den Weg, in die Kantine.    "Ist alles in Ordnung?" Die Blondine gegenüber von mir lächelt mich kurz an. "Alles super." Sie scheint nicht ganz da zu sein. Ist etwas passiert, von dem ich nichts weiß? Hilfesuchend sehe ich Hinata, links neben mir an, die nur ihre Schultern kurz in die Höhe zieht. "Also Shika, hast du die Blondine von dem Abend, endlich kontaktiert?" fragt Kiba nach und Shikamaru seufzt genervt. "Mann, nerv nicht." Es war an dem Abend ziemlich offensichtlich, dass er sie interessant findet. Aber Shikamaru war noch nie der Typ, der vielen Worte. "Gib ihm ne Pause. Du weißt, er ist nicht gut, in solchen Dingen." mischt sich nun Shino ein und wirft sich eine Pommes in den Mund. "Könntet ihr bitte aufhören, über mich zu sprechen, als wäre ich nicht da." "Naja, teilweise bist du auch nur körperlich anwesend und beteiligst dich nicht viel an den Gesprächen." feuert Kiba, rechts von mir zurück. "Kiba." ermahne ich ihn nun, da ich nicht möchte, dass gleich ein Streit ausbricht. "Hey Leute." Naruto setzt sich neben Ino hin und es begrüßen ihn alle freundlich. "Ihr seht angespannt aus. Geht´s um heikle Themen?" fragt er nach und Kiba grinst. "Nö, nur das Shikamaru nicht die Eier in der Hose hat, deine Freundin von dem Abend anzuschreiben." "Jetzt lass gut sein, Kiba." Hinata sieht ihn wütend an und mein Blick fällt auf Ino, die nur standhaft auf ihr Essen, vor sich starrt. Oh nein.. sag mir nicht, das-. "Ich kann dir ihre Handynummer geben, wenn du magst?" richtet Naruto direkt sein Wort an Shikamaru, doch bevor dieser zur Antwort ansetzen kann, steht meine beste Freundin abrupt auf. Alle Blicke sind auf sie gerichtet und ich fühle mich schlecht, dass ich es all die Zeit über nicht bemerkt habe. "Ino?" Chojis braune Augen sehen besorgt zu ihr auf. "Entschuldigt mich, ich habe keinen Hunger mehr." Schnellen Schrittes verlässt sie unseren Platz und die Kantine. Ich schaue kurz zu Hinata rüber, bevor auch ich von meinem Platz aufstehe und ihr nachlaufe.    Orientierungslos stehe ich auf dem Flur und versuche sie zu entdecken. Vielleicht ist sie auf dem Weg in ihre Klasse. Sofort laufe ich los und nehme die Treppen, um in den zweiten Stock zu kommen. Gerade als ich die erste Etage erreiche, bleibt Karin vor mir stehen. "Na wen haben wir den da? Das hässliche Entlein." Sie stemmt ihre Hand, in die rechte Hüfte und ich habe das Gefühl kleiner zu sein, als ich schon bin. "Ich dachte vorhin, ich sehe nicht richtig aber mit Sicherheit kannst du mir erklären, warum Sasuke dein Handgelenk festgehalten hat?" Ihre pure Boshaftigkeit kommt mir entgegen und ich weißt jetzt schon, dass dies für mich schlimm enden wird. "Antworte!" "E-Es ist nicht s-so wie du denkst." Ich wende meinen Blick auf die Treppenstufe, auf der ich stehe. "Ach nein, was ich denke ich denn?" Egal was ich jetzt antworten werde, es ist alles falsch. "E-Er hat mich n-nur aus der Klasse gezogen, d-damit wir schneller von Herr Hatake wegkommen." Erschrocken sehe ich auf, als sich ihre Hände in meine Schultern krallen. "Lüge. Da ist doch etwas, was du mir nicht erzählst. Warum ward ihr zusammen auf der Terrasse, an dem Abend?" Sie drückt fester zu und ich kneife kurz vor Schmerzen, meine Augen zusammen. Einige Schüler bleiben stehen und beobachten das Schauspiel aber niemand greift ein, um mir zu helfen. "D-Das war nur Z-Zufall." "Du lügst mich an. Du Miststück lügst mich wirklich an." Wütend übt sie etwas Druck an mir aus und es ist schwer für mich, mich auf der Treppenstufe zu halten. "Du tust mir weh." Unfähig mich zu wehren, gefangen von meiner Angst, verharre ich dort jämmerlich, mit der Mühe, nicht von der Treppenstufe zu rutschen. "Dann zeige ich dir mal, wie dein sogenannter Unfall, vom letzten Mal aussieht. Nur du, bist diesmal der Hauptakt." Ich weite meine Augen und genau in dem Moment, gibt mir die Rothaarige eine Stoß an den Schultern, bevor sie mich loslässt. Alles geschieht so unfassbar schnell und die Schmerzen, die sich im Nachgang in meinem Körper ausbreiten, sind unerträglich. "Sakura!" nur dumpf, nehme ich die Stimmen, um mich herum war. In meinem Kopf breitet sich ein fürchterlicher Schmerz aus. Nur schwer öffne ich meine Augen und sehe Shikamarus besorgten Blick. "Karin!" Naruto der noch eben in meinem Blickfeld war, springt auf und läuft zu seiner Cousine nach oben. "Shikamaru, sie blutet." Chojis aufgelöste Stimme kommt bei mir an. "Scheiße Karin, was hast du gemacht?" Suigetsu sieht ratlos auf mich hinab und ich sehe wie Sai, die Treppe nach oben läuft. "Naruto, lass sie los!" Es geschieht so furchtbar viel auf einmal und die Stimmen um mich herum, bringen meinen Kopf fast zum zerplatzen. "Hol die Schulkrankenschwester, sofort!" weist Shikamaru an und Choji läuft los. "Hörst du mich?" Shikamaru beugt sich über mich und ich höre weitere Schritte auf der Treppe. "Du verdammtes Miststück!" Ein lautes Klatschen hallt durch den Flur. "Ino, stop!" "Wie kann man nur so grausam sein?!" Und das alles nur, weil er mich nicht in Ruhe lässt. Nur weil er seinen Spaß daran hat, mich leiden zu sehen. "Weg da." Und da ist sie, seine Stimme. "Fass sie nicht an." Shikamarus harsche Stimme dringt zu mir durch. "Sie hat sich am Kopf verletzt. Wir dürfen sie nicht bewegen." "Ich rufe einen Krankenwagen." Shino entfernt sich aus meinem Sichtfeld und der Uchiha beugt sich über mich. Seine dunklen Augen treffen auf meine und genau in dem Moment, wird die Welt um mich herum schwarz.   Schwer öffne ich die Augen, als der sterile Geruch in meine Nase steigt. Wo bin ich? Was ist passiert? "Sakura." Warme Hände umgreifen meine rechte Hand und mein Blick wandert zu meinem Vater, der völlig aufgelöst vor mir sitzt. Was macht er hier? Warum ist er hier? "Dad?" "Hast du Schmerzen?" Mein Blick geht durch den Raum, bis dieser, an einem roten Haarschopf hängen bleibt. Sasori? "Sakura?" Unzählige Schmerzen prallen auf mich ein und ich lasse die Hand von meinem Vater los, um mir an den Kopf zu fassen. Verband? Bin ich-? Nur Bruchstücke meiner Erinnerung tauchen auf und ich sehe meinen Vater an. "Es tut mir leid." Ich greife nach seinen Händen und er setzt sich zu mir, auf das Krankenbett. "Alles gut mein Spatz. Du kannst nichts für den Sturz." Sturz. Wie genau, ist das Ganze zu Stande gekommen? "Kannst du dich an etwas erinnern?" Ich kneife die Augen zusammen, da mich eine unbändige Übelkeit packt, als ich mich aufsetzen will. "Nur Bruchstücke." "Ich hole den Arzt." sagt Sasori auf einmal und mein Vater sieht zu ihm hinüber. "Danke schön." "Nicht dafür, Herr Haruno." Er verschwindet durch die Tür und schließt diese, leise hinter sich. "Wie ist das Zustande gekommen?" frage ich nach und mein Dad lächelt. "Nachdem die Schule sich bei mir gemeldet hat, habe ich bei dir auf der Arbeit angerufen. Sasori ist dran gegangen und bestand darauf, mich ins Krankenhaus zu fahren, damit ich nicht mit dem Zug fahren muss." Unfähig etwas zu sagen, nehme ich meinen Vater in die Arme, egal wie viele Schmerzen mit das gerade bereitet.    "Ihre Tochter hat eine Gehirnerschütterung, ein leichtes Schädel-Hirn Trauma Grad 1. Weitere Untersuchungen haben ergeben, dass der Sturz keine inneren Blutungen im Gehirn ausgelöst hat. Sie hat leichte Prellungen am Körper aber keine Knochenbrüche oder etwaiges. Alles in einem, hatte ihre Tochter unfassbar viel Glück gehabt. Ich möchte Sie allerdings noch 24 Stunden zur Beobachtung hierbehalten." "Danke Doktor." Mein Arzt verabschiedet sich und verlässt das Krankenzimmer. Sasori klopft an und kommt hinein. "Und wie sieht es aus?" fragt er nach. "Alles in einem gut. Sie muss nur noch 24 Stunden, zur Beobachtung hier bleiben." sagt mein Vater und der Rothaarige schüttelt den Kopf. "Mensch, du machst Sachen." "Ich hole mir eben einen Kaffee." Mein Vater steht auf und verlässt wackelig das Krankenzimmer, was mir jetzt schon Sorge bereitet. "Soll ich ihm folgen?" Überrascht sehe ich ihn und lächele kurz. "Nein. Ich denke, dass würde ihn kränken und ich muss ihm vertrauen, wenn er sagt, er schafft das alleine." Sasori setzt sich zu mir, auf das Krankenbett und ich zupfe an der weißen Bettdecke rum. "Wer war es?" Zögerlich sehe ich ihm in die braunen Augen. "Du bist zwar tollpatschig aber selbst so ein Sturz, ist für dich zu heftig." Ich presse meine Lippen zu einer schmalen Linie zusammen. "Sakura, wer war es?" "E-Eine aus meiner Klasse." rücke ich mit der Sprache raus. "Macht sie solche Dinge häufiger?" Ich nicke kurz und bemerke sofort, dass sich eine unbändige Wut in ihm ansammelt. Gerade als er vom dem Bett aufstehen will, umklammere ich seinen linken Arm. "Bitte sag ihm nichts." Unglaubwürdig sieht er mich an. "Sie tut dir weh, Sakura. Dein Vater sollte dies wissen." Traurig schüttele ich den Kopf und lasse meine Hände von seinem Arm sinken. "Ich kann ihm nicht noch mehr Sorgen zumuten." "Und was ist mit dir?" Seine Emotionen schwappen zu mir über und ich bin unfähig, etwas darauf zu erwidern. "Es geht auch um dich, um das, was du fühlst oder nicht?" redet er weiter auf mich ein und umfasst mein Gesicht, damit ich ihn ansehe. "Sie hat dir weh getan und das ist nicht in Ordnung. Dein Vater muss es wissen, er ist dein Vater und macht sich auch Sorgen. Du kannst nicht alles und jeden schützen, nur damit du keinem zur Last fällst. Letztendlich machst du dich nur kaputt damit."    Es ist spät in der Nacht, als ich vor Schmerzen wach werde. Mein Vater und Sasori sind, vor einigen Stunden, nach Hause gefahren. Und ich bin sicher, dass Dad unser Gespräch belauscht hat, denn er hat Sasori sehr stolz angesehen, als er das Zimmer wieder betreten hat. Ich greife nach meinem Handy, was auf dem Tischchen, neben mir liegt. Eine nicht eingespeicherte Nummer, neben meinen Freunden, hat mir eine Nachricht geschrieben. Ich öffne die Nachricht, der nicht eingespeicherten Nummer.    Wir sollten das Projekt nächste Woche starten, wenn es dir besser geht.    Kein Hey, kein wie geht´s dir?, kein Tschüss. Es ist so typisch für ihn. Ich schließe das Nachrichtenfenster und lege mein Handy weg. Nur schwer drehe ich mich auf die linke Seite und habe das Gefühl, dass mein Körper vor Schmerzen zerbricht. Womit habe ich das alles nur verdient? Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)