Kaulquappe von Jocey (Mary Sue Projekt) ================================================================================ Kapitel 2: Crocos Zigarre oder ‚Wie mach ich mir Freunde in Impel Down‘ ----------------------------------------------------------------------- Crocos Zigarre oder ‚Wie mach ich mir Freunde in Impel Down‘ Montag 01.07.1522 – 10.41 Uhr; Impel Down – Level 6 Der Brei, der in der Mitte des Raumes stand, sah mindestens genauso eklig aus, wie er roch. „Vielleicht kann ich es ja retten?“, fragte Joy sich und hob angewidert den Löffel aus der blubbernden Suppe. Braune Brühe tropfte dickflüssig in den Topf zurück. Joy rümpfte die Nase. Vielleicht konnte sie versuchen, den Brei etwas aufzuwerten, doch viel Hoffnung hatte sie nicht.  Auf einem Tisch hinter dem Gebräu entdeckte sie ein Regal mit Kräutern, Gewürzen und getrocknetem Fisch. Ordentlich aneinandergereiht staubte alles auf den Brettern ein. Glücklicherweise wurden getrocknete Sachen nicht schlecht. Joy überprüfte anhand der Etiketten, was sie gefunden hatte, und reihte alles neben dem Topf auf. Es waren insgesamt vier verschiedene Gewürze, wobei vom Currypulver kaum etwas übrig war. Die Kräuter sahen da schon wesentlich vielversprechender aus. Rosmarin, Minze, Basilikum, Dill und Thymian. Nach und nach gab Joy die Gewürze dazu.  Viel Kocherfahrung hatte sie nicht, außer man zählte Fertiggerichte dazu, und so schätze sie ab, hörte auf ihr Bauchgefühl und ihre Nase. Sie versenkte die Hälfte der Minze samt Dill und Thymian im Topf. Besonders Letzterer vertrieb den muffigen Geruch, der von dem Brei ausgegangen war und die Masse roch nicht mehr ganz so streng. Probieren wollte sie den unappetitlichen Brei trotzdem nicht. Sorgfältig füllte sie die klumpige Masse in die dafür vorgesehenen Schalen. Erst nur in zwei, so viele wie sie tragen konnte. Zusätzlich verteilte sie in beide Schalen jeweils zwei kleine Trockenfische. Mehrmals atmete sie tief ein und aus, sammelte sich. Der Gedanke, in das unterste Level von Impel Down zu spazieren, machte sie in vielerlei Hinsicht nervös. Dort unten wartete Portgas D. Ace und Joy wusste nicht, ob sie bereit für diesen Anblick war. Ihr war bewusst, dass dieses Treffen nicht so ablaufen würde, wie sie es sich wünschen würde. Er wäre angekettet und sie nicht in der Lage, ihn zu befreien oder ihm zu helfen. Joy schluckte bei dem Gedanken und versuchte, sich nicht vorzustellen, wie er aussehen musste.  Es machte keinen Sinn, sich darüber den Kopf zu zerbrechen. Also schnappte sie sich den Schlüssel von der Wand, nahm das kleine Tablett, stellte die Schüsseln und legte die Löffel darauf und verließ den Raum in Richtung Gefängniszellen.  Es war nicht zu übersehen, wohin sie musste. Die Holztür schien moddrig und war, neben der Tür, durch die sie zuvorgekommen war, der einzige Ausgang. Ließ sich nur schwerfällig aufschieben. Modriger Geruch stieg ihr in die Nase, als sie die Treppen langsam nach unten stieg, das Tablett dabei hochhaltend, damit sie die Stufen sehen konnte.  Unten angekommen eröffnete sich ihr ein riesiger Raum mit aneinandergereihten Zellen, eingelassen in die Steinmauern, die Impel Down vor den Wassermassen abschirmten. Die Zellen am Ende waren besonders hoch und zwei riesenhafte Gestalten traten aus dem Schatten, als sie den Raum betrat. Zehn Meter ragten die Riesen in die Höhe und in der Breite waren sie sicherlich gute drei Meter. Ihr Griff um das Tablett festigte sich. Joy haderte. Die Versuchung, zuerst Ace Zelle aufzusuchen, war groß, doch mindestens genauso unvernünftig. Er hatte im Kampf gegen Blackbeard unzählige Wunden eingesteckt und seine Psyche war angeknackst. Joy erinnerte sich an die Szene im Anime und ein kalter Schauer jagte ihr über den Rücken.  Sie steuerte die erste Zelle auf der gegenüberliegenden Seite an. Dicke Metallstreben, die horizontal und waagerecht verliefen, bildeten die vordere Zellenwand und sperrten die Gefangenen weg. Das wenige Licht reichte nicht aus, um die Zelle vollends zu erhellen, und so erkannte Joy lediglich die typisch schwarz-weiß gestreifte Gefangenenkluft. Die Hände der Gefangenen waren an die Wand gekettet und ihre Gesichter lagen verborgen im Halbschatten der Mauern. Sie spürte einen Hauch von Mitleid in sich aufkeimen. Joy stellte das Tablett ab und kramte die Schlüssel hervor. Ihre Hände zitterten, als sie einen der zwei Schlüssel ausprobierte. „Na, welchen armen Tropf haben sie wohl dieses Mal geschickt?“, fragte eine raue, kräftige Männerstimme. Sie kam wie aus dem Nichts. Joys Finger verhaspelten sich und der Schlüsselbund fielen klirrend zu Boden. Eilig hob sie sie auf und steckte den Schlüssel erneut in das Schloss.  „Anscheinend einen Frischling“, kommentierte eine Frauenstimme. Mit schwitzigen Händen drehte Joy den Schlüssel um. Klappernd schlugen die Schlüssel gegeneinander, verhakten sich im Schloss und stockten.  „Alles gut, sie sind angekettet“, redete Joy sich selbst gut zu und schaffte es endlich, die Gefängniszelle aufzuschließen. Schnell schob sie die Tür auf, verstaute den Schlüssel in ihrer Hosentasche und trug das Tablett hinein.  Nachdem sie die Zellentür hinter sich zugeschoben hatte, sah sie zum ersten Mal, mit wem sie es zu tun hatte. Lässig lehnte der Mann gegen die Mauer, sein Blick heftete desinteressiert auf ihr. Sie erkannte sofort die Narbe auf seinem Gesicht und die riesenhafte, goldene Hakenhand. Den Haken selbst hatten sie ihm abmontiert, doch die große, goldene Einfassung umschloss nach wie vor den Armstumpf, um welche eine schwere Kette lag. Die schwarzen zurückgegelten Haare sowie die breite Brust komplettierten das klischeehafte Piratenbild. Ein wenig Angst fiel von Joy ab. Sie kannte ihn aus der Alabastia Arc. Und auch wenn Crocodile extrem gefährlich war, beruhigte sie der Gedanke an jemand vertrautes.  Die Frau in der anderen Ecke kannte Joy hingegen nicht. Sie hatte sehr weibliche Kurven und rote schlangenhafte Augen, die Joy von oben bis unten musterten. „Na, hübsch ist die Kleine ja“, bemerkte die Gefangene, was Joy einen kalten Schauder über den Rücken schickte. Ein Lachen entfuhr der Frau. „He Crocodile, hast du schon vergessen, wie hübsche Frauen aussehen?“, fragte sie und in ihrer Stimme schwang ein gehässiger Unterton mit.  „Wie sollte ich, wenn ich mir meine Zelle mit einer hässlichen Schlangenfrau teilen muss?“, erwiderte er genervt. Die Frau erdolchte ihn mit ihren Blicken. Es war nicht schwer zu erkennen, dass die beiden sich nicht ausstehen konnten. Mit einer Schüssel bewaffnet ging Joy zu Crocodile. Sie zögerte. Seine beiden Arme hatte man nach oben gekettet. Es war also unmöglich für ihn, zu essen, wenn sie die Schüssel vor ihm abstellte. Joy biss sich auf die Unterlippe. Eine Lösung schlich sich in ihren Kopf, doch dafür würde sie seine unversehrte Hand befreien müssen. Kurz zögerte sie, dann nahm sie das bisschen Mut zusammen, das sie aufbringen konnte. Es war nur eine Hand. Der Seestein an der anderen verhinderte, dass der Pirat seine Teufelskräfte einsetzen konnte.  Crocodiles Blick verfolgte sie, musterte sie ungläubig, als sie seine Hand loskettete. Argwöhnisch bewegte er den Arm mit steifen Bewegungen. „Das war nicht besonders schlau“, merkte er an, während seine Augen langsam zu ihrem Gesicht glitten. Unverhohlen starrte er sie an.  Joy hob die zuvor abgestellte Schüssel hoch und reichte sie ihm. „Du kannst nicht essen, wenn deine Hände angebunden sind“, kommentierte sie mit wild klopfenden Herzen. Stumm betete sie, dass ihre Einschätzung nicht falsch war und er einfach die Schüssel nehmen und essen würde. Sie irrte sich nicht. Der ehemalige Barock-Agent stellte die Schüssel in seinen Schoß und fing an.  „Seinen Namen kenn ich jetzt. Wie heißt du?“ Joy drehte sich zu der anderen Gefangenen um.  „Mein Name ist Drachana Rubina“, stellte sie sich vor. Joy war sich sicher, dass sie nie in One Piece aufgetaucht war. Ihren Informationen zufolge war Crocodile alleine in der Zelle gewesen.  Als sie sich Rubina langsam näherte, erkannte Joy, dass die Haut der Gefangenen aus Abermillionen kleiner Schuppen bestand. Die rubinfarbenden Haare fielen Rubina fettig ins Gesicht und über die Schultern, als diese den Kopf ein wenig anhob. Feine Gesichtszüge wurden von langen Schatten umspielt und ließen Rubinas Gesicht länger wirken. „Was hast du getan, dass du auf Level Sechs festsitzt?“, fragte Joy neugierig und befreite auch eine von Rubinas Händen, um dieser eine Schüssel mit Brei zu geben. Auf diese Frage hin blitzte die schlangenartige Zunge Rubinas zwischen ihren Lippen hervor und für einen winzigen Moment bereute es Joy, die Hand der Frau befreit zu haben.  Doch Rubina nahm lediglich den Löffel auf und aß. Sie schien der Geschmack nicht zu stören, ebenso wenig wie Crocodile. Ziemlich sicher bekamen sie nicht so oft zu essen und wenn doch, war es weitaus ekelhafter als das.  „Du bist ein liebes Mädchen, hab ich Recht?“, fragte Rubina mit einem Hauch von Ironie und wich der ursprünglichen Frage aus. Joy spürte Kälte ihren Körper hochklettern, doch sie hielt Rubinas Blick gerade so stand. „Wieso glaubst du, kommen Leute wohl auf das unterste, das verbotene, Level von Impel Down?“, fragte Rubina und in ihren Augen lag etwas Gefährliches.  Joy schluckte. „Naja, sie haben schreckliche Dinge getan“, murmelte sie mehr zu sich selbst. Ihr Magen drehte sich um bei den Spekulationen, die ihr unweigerlich durch den Kopf schossen. Jeder von ihnen hatte Menschenleben auf dem Gewissen und Joy war sich nicht sicher, ob Ace und Jimbei da Ausnahmen machten. Sie waren Piraten und die Kämpfe, die teilweise in One Piece stattfanden, verlangten mit Sicherheit Opfer.  Rubina nickte. „Genau, Kleine. Sie haben schreckliche Dinge getan. Und genau deswegen bin ich hier.“ Ein unheilvolles Grinsen huschte über ihre Lippen. Jegliche Farbe wich aus Joys Wangen. Rubina lachte lauthals. Wenn ihr Ziel gewesen war, Joy Angst zu machen, hatte sie das erfolgreich geschafft! Dennoch kribbelten Joys Hände vor Neugierde. Sie wollte wissen, was Rubina angestellt hatte. Ein zweites Mal traute sie sich jedoch nicht zu fragen. Ihr Blick glitt zu Crocodile, der seine Portion schon fast fertig aufgegessen hatte. „Ich hoffe, es hat zumindest ein wenig geschmeckt?“, fragte sie unsicher und versuchte, sein Schweigen zu durchbrechen. Smalltalk war noch nie ihre Stärke gewesen.  „War ok“, grummelte er. Super. Ein Eins-a-Gespräch, wirklich.  Ein wenig hilflos schaute sie zu Rubina, doch die Frau ignorierte sie und aß weiter ihren ekeligen Brei. Joy seufzte, nahm Crocodiles Schüssel und stellte sie auf das Tablett zurück. Ein vager Geruch von Zigarre stieg in ihre Nase, als sie seinen Arm wieder anketten wollte. Stimmt, er war Kettenraucher, fiel es ihr wieder ein. Crocodile spannte den Arm merklich an und schien kurz seine Chancen auf eine erfolgreiche Flucht abzuwägen. „Rauchst du nicht wie ein Schlot?“, fragte Joy ihn und schloss das Metall.  Noch immer schien Crocodile angespannt, doch jetzt lag sein abschätzender Blick auf ihr. Verächtlich schnaubte der Pirat, dann ließ er sich ergeben gegen die Mauer fallen. „Sorry, war eine dumme Frage“, murmelte Joy und wandte sich wieder Rubina zu. Sie war mittlerweile auch fertig und so sammelte Joy ihre Schüssel ein und kettete die Schlangenfrau wieder fest.   Bevor sie die Zelle hinter sich zuschloss, wandte Joy sich an Crocodile. „Ich schau mal, was ich tun kann.“ Sie warf ihm ein schüchternes Lächeln zu, dann schloss sie ab und eilte zurück in Richtung Küche.  Das Geschirr klapperte in einem unregelmäßigen Rhythmus. Ihr Herz hämmerte gegen den Brustkorb und das Tablett in ihren schwitzigen Händen fühlte sich schwerer an, als es war. Sie erklomm die Treppen, drückte die Tür zur Küche auf und stellte ihre Last auf den nächsten Tisch, ehe sie zittrig Luft holte. Erst jetzt realisierte sie ihre Worte gegenüber Crocodile und im selben Moment wollte sie sich ohrfeigen. Man machte Gefangenen keine falschen Hoffnungen. Schon gar nicht, wenn man längere Zeit mit ihnen konfrontiert wurde. Aber vielleicht war Joy auch einfach zu ehrlich oder zu naiv dafür. Oder beides.  Tief durchatmend fing sie an, die Küche zu durchkämmen, in der Hoffnung, den Vorrat eines Marinesoldaten zu entdecken. Sie klopfte sogar die Innenseiten der Schränke ab, doch wie erwartet fand sie nichts. Resigniert seufzte sie und blickte widerwillig zur Tür. Die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass sie direkt in die Höhle des Löwen musste.  Mit einem wehleidigen Laut rappelte sie sich vom Boden auf, schloss die Schranktüren und trat auf den Flur. Sie entdeckte noch einen Waschraum. Eine unangenehme Duftwolke aus Schweiß und Blut kam ihr entgegen, als sie die Tür öffnete. Die zwei Marinesoldaten, die die Wäsche der Gefangenen sortierten, schauten fragend auf. „Falsche Tür“, nuschelte sie, zog den Kopf zwischen die Schultern und verschwand schneller, als sie gekommen war.  Ergeben seufzte Joy. Wenigstens hatte sie einen Vorteil: Keiner der Marinesoldaten nahm sie ernst und so gingen ihre Chancen nicht ganz gegen null, ihr Ziel zu erreichen. Nachteil: Sie würde sich zum Affen machen, definitiv.  All ihren Mut zusammennehmend stieß sie die Tür auf. Blicke legten sich auf sie. Neugierig, verwirrt und teilweise amüsiert wurde sie gemustert. Joys Körper versteifte sich und für den Bruchteil einer Sekunde schmiss sie ihren Plan hin. Doch so leicht machte man es ihr nicht. Die kleinen, schweinchenartigen Augen ihres Kommandanten lagen schwer auf ihr. „Was willst du?“, fragte er mit harschem Ton, sichtlich genervt, dass sie nicht sofort ihr Anliegen mitteilte. „Ich wollte fragen, ob Sie eine Zigarre für mich haben, Sir“, brachte sie zögernd hervor. Keine Erklärung, nur eine Frage, auf Glück pokernd. Zuerst herrschte Stille, dann brachen ihre Kollegen in Gelächter aus. Scham stieg in Joys Wangen und am liebsten wäre sie im Erdboden versunken. „Hoffentlich ist es das auch wert“, flehte sie in Gedanken.  Das Glück schien auf ihrer Seite. Der Kapitän zog eine Zigarre hervor und reichte sie ihr. Etwas unsicher starrte sie den in braunes Papier gewickelten Tabak an und warf dann einen vorsichtigen Blick nach oben. „Nimm.“ Auf den Zügen ihres Vorgesetzten lag ein spöttisches Lachen, kalt, darauf wartend, dass sie sich einen Fehltritt erlaubte.  Joy schluckte schwer, dann nahm sie die Zigarre in den Mund. Der Kapitän zückte sein Feuerzug und reichte es ihr. Ungeschickt fummelte sie an dem Auslöser herum, bis endlich eine Flamme aufloderte, und der Tabak anfing zu brennen. Rauch stieg ihr in die Augen, ein pelziger Geschmack legte sich auf ihre Zunge und der Tabakgeruch kratzte in ihrem Hals. Um sich nicht noch mehr Blöße zu geben, drückte sie ihrem Vorgesetzten das Feuerzeug wieder in die Hand, drehte sich auf dem Absatz um und ging. Beim Rausgehen krächzte sie noch ein halbverständliches Danke. Erst als die Tür hinter sich geschlossen hatte und sie die Blicke der Männer nicht mehr auf sich spürte, spuckte sie das brennende Etwas aus. Es schmeckte ekelhaft künstlich. Husten schüttelte ihren Körper, als versuche er, das gerauchte Gift direkt wieder auszustoßen. Noch immer benommen trat sie den Rückweg an. Die belustigten Gesichter ihrer Kollegen brannten sich in ihre Erinnerung und ein flaues Gefühl setzte sich in ihr fest. Ihre Showeinlage würde sie sicherlich noch bereuen. Wieder in der Küche angekommen, füllte sie zwei weitere Schüsseln, stellte diese auf das Tablett und legte die Zigarre daneben. Erneut stieg Joy die Treppen herab und steuerte auf Crocodiles Zelle zu. Das Essen stellte sie in den Gang. Die Zigarre zwischen zwei Finger geklemmt, schloss sie ein weiteres Mal die Zellentür auf. Mit einem frechen Grinsen hob sie den qualmenden Tabak hoch. „Das hat mich einiges gekostet, okay? Ich erwarte Dankbarkeit“, sagte sie, versuchte aber, die Ernsthaftigkeit mit einem Lachen herunterzuspielen.  Sie hielt Crocodile die Zigarre hin und steckte ihm das eine Ende zwischen die Zähne. Crocodile wirkte sofort ein bisschen weniger griesgrämig und fast wirkte es so, als würde er ihr einen dankbaren Blick zuwerfen. Als Joy sich wieder umdrehte, konnte sie erkennen, wie Rubina sie interessiert beobachtete. Auf den Lippen trug die Schlangenfrau ein breites Grinsen. „Du bist echt interessant, Marinemädchen“, sagte sie laut. Joy wusste nicht, ob das zwingend gut war. Schlecht war es jedenfalls nicht, dafür klang Rubina zu entspannt, zu interessiert. Als Joy aus der Zelle schlüpfte und sich zur nächsten aufmachte, hatte sie fast schon gute Laune. Crocodile und Rubina war erfrischend nett gewesen und die Hoffnung, dass es hier doch nicht so schlimm war, wie zuerst angenommen, beflügelte sie.  Joy bereute den Gedankengang sofort, als sie die nächste Zelle aufschließen wollte. Der Insasse war groß, kantig und glich mehr einem Schrank als einem Mann. Hasserfüllt blickte er auf sie herab und schnaubte verächtlich, wobei seine Nasenflügel deutlich bebten. „Die Marine lässt wohl wirklich nach.“ Die abweisende, bebende Stimme drang bis in den letzten Knochen. „Dass sie so ein schwächliches Ding hier hereinschicken.“ Verachtung tropfte aus seiner Stimme. Die Augenbrauen finster nach unten gezogen spuckte er ihr vor die Füße. Unwillkürlich fingen ihre Hände an zu zittern.  Sie wurde langsamer. Jede Faser in ihrem Körper schrie nach Flucht. Sie wollte da nicht rein. Unschlüssig schaute sie ihn an. Es juckte in ihren Fingern, ihn einfach stehen zu lassen. „Komm her und ich zerquetsch dich, so wie es sich für eine kleine Made gehört.“ Sein Blick glühte unangenehm auf ihrer Haut. Ohne auch nur ein Wort an ihn zu verlieren, wandte sie sich um und ging. Dann verrotte doch! Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)