Ich wollte niemals von euch fort von OmShantiOm ================================================================================ Kapitel 22: Kapitel 22 ---------------------- Ohnmächtige Wut hatte von Kasumi Besitzt ergriffen. Hier stand sie nun dem Mörder ihres Clans gegenüber und spürte nichts als Hass. Hass auf den Menschen, der ihr die Familie genommen hatte. Sie würde nicht zulassen, dass irgendjemand sie daran hindern würde, Vergeltung zu üben. Zorn erfüllte ihr Herz, als sie Itachis fassungsloses Gesicht sah. „Geh mir aus dem Weg, Hatake! Uchiha Itachi gehört mir.“ Kasumi fühlte wie die Spitze Sujins in Kakashis Haut drang, als dieser den Kopf drehte und sie genauso fassungslos ansah, wie Itachi es tat. Ihre Hand zitterte leicht – sie war sich sicher, dass Kakashi das sanfte Beben der Klinge spüren musste – als sie innerlich gegen den Drang ankämpfte, das Katana zurück zu ziehen. Nur Itachis Gegenwart bestätigte sie in ihrem Handeln. „Onee-chan?“ Leise trug der Wind die erschrocken gehauchten Worte Itachis zu ihr herüber. Die spannungsgeladene Stille, die daraufhin zwischen ihnen lag, wurde nur durch das Erscheinen dreier weiterer Shinobis aus Konohagakure durchbrochen. Die rosahaarige Kunoichi kam neben Kakashi zum Stehen. Ruhig und besonnen überblicke sie die angespannte Situation und das Katana am Hals ihres Senseis. Sie bemerkten seinen Blick, der wie erstarrt auf der jungen Frau vor ihm lag. Sakura dachte nach. War das nicht ...? „Das ist Sayo“, hauchte Naruto hinter Kakashis Rücken ihr zu. Überraschte schaute die junge Kunoichi von Naruto zu der schwarzhaarigen Frau hinüber. Er hatte recht! Aber was machte sie hier? War sie nicht in einem kleinen Dorf in Kawa no Kuni zu Hause? „Ich frage mich nur, wo der alte Mann ist?“ Er starrte die Frau überlegend an. „K ... Ka ... Kasu ... mi?“, stammelte Kakashi bestürzt. Kasumi zuckte unter dem Klang ihres Namens zusammen. Schon lange hatte sie niemand mehr bei diesem Namen gerufen. Zum ersten Mal, seitdem sie auf die beiden Akatsukis getroffen war, schaute sie zu Kakashi und seinem Team. Drei von den Shinobis kannte sie, die anderen beiden waren ihr fremd. Wehmütig dachte sie an die Zeit in Konoha, die ihr nicht vergönnt gewesen war. Was hätte sie alles dafür gegeben, mit Kakashi und ihren Freunden zusammen aufzuwachen. Missionen bestehen, Zeit miteinander verbringen, ihre Familie um sich zu haben und langsam erwachsen zu werden. Kakashi. Ihr Herz schrie geradezu nach dem Jungen, der ihr damals seine Liebe gestanden hatte. Aber vor ihr stand ein erwachsener Mann, von dem sie rein gar nichts wusste. Was hatten alle die Jahre aus ihm für einen Menschen gemacht? Dachte er überhaupt noch an sie? Erinnert er sich an das kleine Mädchen von früher? Seine beste Freundin? Bei Kenshin hatte er sie nicht erkannt – und sie nicht den Mut gehabt sich ihm zu erkennen zu geben. Kasumi riss ihren Blick von ihm los und erkannten den blonden Haarschopf von Naruto. Sie erinnerte sich noch sehr gut an Uzumaki Naruto. Aus dem blonden fröhlichen Chaoten von damals war ein erwachsener Shinobi geworden und auch Haruno Sakura hatte sich verändert. Ein wenig erinnerte Sakura sie an jemanden, den Kasumi vor langer Zeit gekannt hatte. Flüchtig schaute sie die beiden anderen Shinobis an. Der ältere der beiden beugte sich zu Kakashi vor und sprach leise drängend auf ihn ein, während der andere sie aus schwarzen emotionslosen Augen abschätzend musterte. Als er ihren Blick bemerkte, schenkte er ihr ein falsches Lächeln. Plötzlich legte sich eine Hand schwer auf ihre Schulter, gerade als Sakura sich fragend an sie wandte. „Du bist Sayo, nicht wahr? Die Nichte von Kenshin, aus dem Land der Flüsse, oder?“ Kasumi versteifte sich bei der unerwarteten Berührung, ehe sie überrascht einen Blick über die Schulter warf. Daisuke stand mit wild verstrubbelten Haaren hinter ihr und grinste sie frech an. Ihre Überraschung verbarg sie geschickt hinter einer ausdruckslosen Miene. Obwohl sie sich im Streit getrennt hatten, grinste er sie an, als ob nie was gewesen wäre. Emotionslos schaute Kasumi anschließend die junge Kunoichi an. „Es wäre klüger, wenn du dein Schwert senken würdest.“ Der braunhaarige Ninja trat nun einen Schritt vor – versperrte ihr dabei so die Sicht auf Itachi – während der Schwarzhaarige neben Sakura Stellung bezog. Kakashi schüttelte eindringlich den Kopf, wobei sich die Schwertspitze tiefer in seine Haut bohrte. Das kleine Blutrinnsal war selbst durch seine Maske deutlich zu sehen. „Es ist schon in Ordnung, Yamato. Sie wird mir nichts tun.“ Fest schaute Kakashi in Kasumis schwarze Augen. Früher war da immer ein neckisches Funkeln gewesen, nun waren sie nur noch kalt und leer. „Da wäre ich mir nicht so sicher, mein Freund.“ Daisuke beugte sich lachend über Kasumi nach vorne, sein Arm lag locker um ihre Schultern. „Die Kleine hier hat einen ordentlichen Schlag drauf.“ Kakashis Augen verengten sich. Dieser Fremde war ihm eindeutig zu nah bei seiner Kasumi. Wer war dieser aufdringliche Kerl überhaupt? Bevor er reagieren konnte, hatte sie schon Daisukes Arm ärgerlich abgeschüttelt. Zischen sog Kasumi die Luft ein, ehe sie wütend Sujin zurückzog. „Das habt ihr ja klasse hinbekommen!“, fauchte sie Yamato an und starrte verärgert auf die Konoha Ninjas. „Hu?“ „Itachi ist weg!“, schrie sie beinahe. Der Hoshigaki hatte die Gunst der Stunde genutzt und seinen Partner weggezogen, als die allgemeine Aufmerksamkeit auf der jungen Frau lag. Den Jinchuriki konnten sie sich auch noch später schnappen. „Wo willst du hin?“ Kakashis Hand hielt Kasumi zurück, die sich gerade an Yamato vorbei drängte. Stumm blickte sie auf seine Hand, die ihr Handgelenk umfasst hielt. Langsam ließ er sie los. Seine Fingerspitzen prickelten nach dieser kurzen Berührung. „Ich werde Itachi verfolgen.“ Kasumi schaute ihn emotionslos an. „Nur deswegen bin ich hier.“ Als sie sich umdrehte, hielt sie eine Stimme auf. „Wenn du das tust, bist du ein Nukenin. Du hast das Kaijin no Jutsu nicht angewandt. Verräter.“ Es war nicht Kakashis Stimme, die sie zurückhielt. Verärgert sah sie den schwarzhaarigen Shinobi an, der zum ersten Mal das Wort ergriffen hatte. „Ach ja? Und wer will mir das sagen?“, fauchte sie den Ninja an, die Augen zornig verengt. „Du etwa?“ Verwundert schaute der Ninja zu Naruto hinüber. „Mein Name ist Sai“, erwiderte er schließlich und schenkte ihr ein Lächeln. „Du bist doch Uchiha Kasumi, oder?“ Schlagartig wurde es still, selbst der Wind hatte sich gelegt und die Vögel im Wald schwiegen. „Na, das ist doch mal eine Überraschung“, meinte Pakkun ironisch und kratzte sich hinter dem Ohr. Kasumi wurde blass. Fassungslosigkeit breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Stumm starrte sie Sai an. „W ... woher weißt du ...?“ Ihre Stimme zitterte. Sai schaute verwirrt zu Naruto, der ihn genauso ahnungslos anstarrte wie Sakura. Er zuckte mit der Schulter. „Itachi hat dich onee-chan genannt und Senpai Kasumi. Ich weiß, das er nur eine Schwester hatte.“ Sakura schaute ihn aus ihren grünen Augen erstaunt an. Woher wusste er das alles? Sie hatte noch nie von einer Uchiha Kasumi gehört. Auch nicht vor der Clan Ausrottung. Erschrocken keuchte Kasumi auf und taumelte ein paar Schritte nach hinten, als ihr kurz schwarz vor Augen wurde. Besorgt sprang Kakashi nach vorne, aber Daisuke war schneller und schlang locker einen Arm um ihre schmale Taille. Sein Blick war besorgt, als er sanft seine Hand an ihre Wange legte. Sie hob den Blick und ein trauriger Ausdruck huschte über ihr Gesicht, als er sich vorbeugte und ihr etwas ins Ohr flüsterte. Anschließen hauchte Daisuke ihr einen Kuss auf die leicht geöffneten Lippen und warf dem Jonin einen undefinierbaren Blick zu. Kakashi ballte gereizt die Hände, als er die viel zu vertraute Szene vor sich beobachten musste. Verblüfft über die nagende Eifersucht, die er verspürte, wich er dem Blick des Blonden aus. Verdammt! Warum war er eifersüchtig? Eigentlich sollte er sich freuen Kasumi wieder zu sehen. Aber anscheinend hatte sie die langen Jahre ganz gut ohne ihn überstanden und seine Liebe vergessen. Ein zynisches Lächeln huschte über sein Gesicht. Während er sich all die Jahre gequält hatte. Na gut, er brauchte sie nicht. Entschlossen drehte er sich um. „Wir kehren nach Konoha zurück.“ „Aber Kakashi ...“, warf Naruto überrascht ein, doch der Jonin unterbrach ihn scharf. „Du wirst uns begleiten, Uchiha Kasumi. Und wenn es sogar mit Gewalt sein muss.“ Er hatte ihr den Rücken zugedreht, sodass er ihren verletzten Blick nicht bemerkte. Kasumi biss sich auf die Lippe. Seine Worte taten ihr weh. So weh! Anscheinend bedeutete ihm sein Geständnis vor so langer Zeit nichts mehr und er liebte sie gar nicht. Dabei waren es doch allein die Erinnerung an ihn, die sie die Zeit in Gefangenschaft überstehen ließ. Kakashi!, schrie ihr Herz. Bin ich dir denn so egal geworden? Sie warf Daisuke einen hilfesuchenden Blick zu und sein Lächeln war ihr antwort genug. „In Ordnung. Aber Daisuke wird mich begleiten“, erwiderte sie ruhig, ließ keinen von ihren Gefühlen wissen. Resigniert schloss Kakashi die Augen, als er einen schmerzhaften Stich im Herzen spürte. Er konnte den betroffenen Ausdruck in Yamatos Augen nicht ertragen. Er allein wusste über ihn und Kasumi Bescheid. Das es nie eine feste Beziehung in seinem Leben gegeben hatte, da der Schmerz über ihren Verlust und seine Schuldgefühle ihr gegenüber zu groß waren. Und nun das. Tröstend berührte Yamato seinen Freund an der Schulter, aber Kakashi wies ihn abrupt ab. „Wir brechen auf“, befahl Yamato an seiner Stelle und er war dankbar dafür. Seine gebrochene Stimme hätte zu viel von seinen Gefühlen preisgegeben. Entschlossen stieß er sich vom Boden ab und sprang. ~. . . ~ „Komm mit.“ Kisame legte seine Hand auf Itachis Schulter, der wie hypnotisiert die junge Frau anstarrte, die gerade dem Hatake das Katana in den Hals bohrte. „Itachi!“, zischte er ungeduldig und drängte ihn loszulaufen. Schwerfällig – fast widerwillig wie es dem Hoshigaki schien – setzte der Jüngere sich in Bewegung. Langsam zogen sich die beiden Akatsukis in den Schutz des Waldes zurück. Kisame hatte immer noch seine Hand an Samehada falls einer der Konoha Ninjas sich umdrehen sollte und ihr Verschwinden bemerken würde. Unbehelligt von den Shinobis tauchten die beiden Akatsukis in die Kühle des Dickichts ein, dabei drehte sich Kisame um und steckte beiläufig sein Schwert weg. „Ich denke, wir sollten vorerst hier bleiben und ...“ Immer mehr verklangen Kisames Worte in dem Nebel, welcher Itachis Gedanken umgab. Er drehte sich weg von seinem Partner, der immer weiter redete, während er gleichzeitig die Konoha Ninjas beobachtete. Kasumi. Onee-chan. Zitternd atmete Itachi ein, ehe er ein paar Schritte tiefer in den Wald hinein ging, bis hohe Bäume ihn umgaben. Seine ausdruckslose Maske bekam Risse, als er an die junge Frau auf der staubigen Straße dachte. Kasumi! Onee-chan! Sein Herz schrie geradezu danach, einfach umzudrehen und zu ihr zu laufen. Aber etwas hielt ihn davon zurück. Ihre Augen! Kraftlos sank er zu Boden. Diese Augen! Schwarz wie die Nacht und voller Hass. Hass auf ihn. Hass auf den Menschen, der ihre Familie getötet hatte. Und er konnte ihr dieses Gefühl noch nicht mal verübeln. Er hasste sich selbst für das, was er getan hatte. Tun musste. Itachi stieß den angehaltenen Atem aus. „Onee-chan“, flüsterte er leise, dabei nahm der sanfte warme Wind seine gehauchten Worte auf und trug sie mit tanzenden Blättern fort. Eine schwere Hand legte sich auf seine Schulter, ehe sich Kisames besorgtes Gesicht in sein Blickfeld schob. „Itachi?“ Der Hoshigaki musterte seinen jungen Partner genau. Der Uchiha stand ja vollkommen neben sich. So viele Gefühle hatte er nicht in all den Jahren ihrer Partnerschaft bei ihm gesehen. „Was ist los mir dir, Itachi? Du siehst aus, als ob du einen Geist gesehen hättest.“ Kisame schwieg einen Moment. „Es ist diese Frau, nicht wahr?“ Müde hob Itachi den Kopf, schenkte Kisame einen stummen Blick, ehe er schnell wieder wegschaute. Der Hoshigaki stolperte entsetzt vor dem Ausdruck in Itachis Augen zurück. Schmerzen. Unvorstellbare seelische Schmerzen spiegelten sich in seinen nachtschwarzen Augen wieder. „Itachi.“ Besorgt legte er seine Hand wieder auf die schmalen Schultern des Uchihas. „Rede mit mir. Wir sind Partner.“ Leicht schüttelte er ihn, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Itachi öffnete den Mund, aber kein Ton verließ seine Lippen. Er wandte den Kopf ab und starrte stumm zusammengesunken zu Boden; beobachtete eine kleine Spinne, die gerade ihr Netz spann und auf ihre Beute wartete. Resigniert ließ Kisame sich neben Itachi zu Boden gleiten, legte Samehada auf seinen Knien ab und spielte gedankenverloren am Griff. Schweigend saßen sie beisammen, nur wenn einer von ihnen die Position veränderte, berührten sich ihre Knie. „Kasumi“, murmelte Itachi so leise, dass es im Rauschen der Bäume unterging. „Huh?“ Kisame wandte sich zu dem Uchiha um, der nun angespannt, aber gerade neben ihm saß und die Augen geschlossen hielt. „Kasumi“, stockend brach er ab. „Uchiha Kasumi“, wiederholte Itachi ruhig „Meine Schwester.“ Er verstummte einen Moment und legte den Kopf in den Nacken. Die Haare, die ihm ins Gesicht fielen, bewegten sich in einer lauen Brise. „Ich habe sie geliebt. Ich habe sie bewundert. Und dann wurde sie mir fortgerissen. Ermordet von Orochimaru“, stieß er zornig hervor und ballte wütend die Fäuste, während er auf seine Knie schaute. „Ich hätte ihn damals töten sollen, anstatt ihn in meinem Genjutsu gefangen zu halten und ihm nur seine verfluchte Hand abzuschneiden.“ Zornesfalten gruben sich in seine Stirn, gerade als Schatten über die Baumkronen huschten. Kisame warf einen Blick zur Seite. Die Konoha Ninjas und die beiden Fremden machten sich gerade auf den Rückweg nach Konohagakure, aber der Hoshigaki blieb entspannt sitzen. Der Jinchuriki lief ihm nicht davon. Ein paar Tage mehr oder weniger machten jetzt auch nichts mehr aus. Er sah zu seinem Partner rüber und bemerkte seinen Blick, der an der jungen Frau haftete und dabei jeden ihrer Bewegungen beobachtete. Schon wollte Itachi aufspringen, aber mehr als ein schwaches Zucken seiner Muskeln brachte er nicht zustande. Sie nahmen sie mit. Mit ins Dorf, das versteckt unter den Blättern lag. „Ich würde sie überall wieder erkennen“, hauchte er, nachdem sie mit dem dichten Dickicht verschmolzen war. „Kasumi stand mir näher, als irgendjemand anderes. Sie trainierte mit mir, hörte mir zu, spielte mit mir, wenngleich sie selbst sehr unter unserem Vater litt und kaum Zeit hatte. Obwohl sie diejenige war, die Vater unter Druck setzte. Nachdem sie ... tot war, konzentrierte Vater sich auf mich. Zuerst war ich froh darüber, dass otô-san mich beachtete und mir Aufmerksamkeit schenkte. Erst nach einiger Zeit bemerkte ich, was er wirklich vorhatte. Seitdem hasste ich ihn. Er war nicht mehr mein Vater“, stieß Itachi erregt hervor. „So wie Kasumi kein Kind sein durfte, so nahm er nun auch mir meine Kindheit. Er tat alles dafür, in Konoha an die Macht zu kommen. Er verleumdete sogar seine eigene Tochter, die noch nicht mal eine Grabstätte bekam. Es gab keine Uchiha Kasumi in unserer Familie mehr. Sie wurde aus den Annalen gestrichen.“ Er lachte bitter auf, seine Finger gruben sich verkrampft durch die Hose in die Oberschenkel. „Das war mit ein Grund, warum ich meinen Clan tötete. Keiner von ihnen scherte sich darum, was Fugaku tat. Dass er Kasumi auslöschte. Sie war ihm nicht mehr von Nutzen; jetzt sollte ich ihren Platz in seinen Verschwörungsplänen einnehmen. Aber ich machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Einzig und allein Sarutobi vertraute ich noch und war ihm und Konoha treu ergeben. Deswegen distanzierte ich mich von meiner Familie. Er war es, der mir half, den Verlust meiner Schwester zu verarbeiten. Er ...“, stieß Itachi keuchend hervor. „... und nicht mein Vater.“ Kisame, der bis jetzt schweigend dem Redefluss seines Partners gelauscht hatte, bewegte sich ein bisschen und veränderte seine Position. „Tut es dir leid, was du getan hast?“, wollte er ruhig von ihm wissen. Itachi schwieg eine Weile und dachte über die Frage nach. Der Wind frischte kurzeitig auf, raschelte in den Bäumen, während kleine Vögel zwitschernd und tschilpend in den Baumkronen nach Futter suchten. Schmetterlinge tanzten über die Waldblumen, die auf einer kleinen Lichtung in der Sonne standen, die durch das dichte Geäst schien. Ein kleiner brauner Hase hoppelte zwischen dem hohen Gras am Fuße eines alten Baumes entlang und rümpfte witternd sein Näschen. Kisame und Itachi saßen so still beieinander, dass das kleine Tier keine Gefahr witterte. „Nein ...“, stockend brach Itachi ab. „Ja. Im Nachhinein schon. Ich wünschte vieles wäre anders gelaufen. Allerdings weiß ich nicht, was die Zukunft gebracht hätte, wenn Kasumi nicht von Orochimaru entführt worden wäre.“ Der Uchiha verstummt. „Ich denke nicht, dass sie sich Vaters Wünschen gebeugt hätte. Dafür hatte sie schon immer den Hatake zu gerne.“ Seine Mundwinkel zuckten, als ob er lächeln wollte. „Sie liebte das Dorf und all seine Bewohner. Kasumi hätte niemals etwas getan, was Konoha geschadet hätte“, murmelte Itachi leise, in Gedanken versunken. „Was wirst du nun tun, Itachi?“, fragte Kisame nach einer Weile interessiert. „Ich werde ... Ich muss mit ihr reden“, erwiderte er. „Dann werde ich dich begleiten und mir den Jinchuriki-Bengel holen“, erinnerte der Kirigakure Ninja ihn. „Tu, was du tun musst. Es ist mir egal“ entgegnete Itachi gleichgültig und stand langsam auf. Erschrocken zuckte das Häschen zusammen, blickte wachsam zu den beiden Männern hinüber und verschwand dann schnell in seinem nahe gelegenem Bau. ~. . . ~ „Das ist also Konoha.“ Daisuke beschattete die Augen und blickte auf das gewaltige Tor und die Verteidigungsmauer, die das Dorf umgab. Lautlos trat Kasumi an seine Seite. „Ja, das ist Konoha“, murmelte sie leise. Tief atmete sie den würzigen Duft ihres Heimatdorfes ein. Wie sehr hatte sie diesen typischen harzigen Geruch vermisst. Vor ihnen lag das große Haupttor, durch das man das Dorf betrat. Soweit sie sich daran erinnern konnte, befand sich seitlich davon ein Wachposten. Es hat sich in all den Jahren nichts verändert, sinnierte Kasumi. Immer noch trug der Torrahmen das Zeichen von Konohagakure und das Kanji für Feuer. Alles war nur etwas verblichener. „Was sind das für Köpfe dahinten im Berg?“ Daisuke kniff die Augen zusammen, um über das weitläufige Gebiet hinweg die Bergwand zu erkennen. „Das ist das Hokage-Monumet mit dem Wahrzeichen von Konoha. Die Köpfe stellen die Gesichter der bisherigen Hokage unseres Dorfes dar“, warf Kakashi kühl ein, ehe Kasumi ihm antworten konnte. „Geh weiter, Kasumi.“ „Hör auf, mich wie einen Nukenin zu behandelt, Hatake“, zischte sie ihn wütend von der Seite her an, als sie an ihm vorbei ging. „Dann hör du auf mich Hatake zu nennen“, murmelte er leise, ehe er als letzter seinem Team folgte. ~. . . ~ „Bei Kami“, stöhnte Hagane Kotetsu und warf sich auf den hölzernen Tisch. „Heute ist es wieder so langweilig.“ „Ich weiß nicht was du hast, Kotetsu. Es ist heute ein richtig friedlicher Tag. Tsunade hat keine Zornausbrüche mehr, seit Naruto auf Mission ist und wir brauchen keine anstrengenden Aufgaben für sie zu erledigen. Denk nur mal an ihren letzten, da hatte ich eine blutige Beule am Kopf.“ Kamitsuki Izumo schaute seinen Freund belustigt an, der vor Langeweile die Augen geschlossen hatte. „Oh. Sieh mal.“ Izumo stieß Kotetsu verwundert den Ellenbogen in die Seite. „Kakashi und Yamato sind wieder zurück.“ „Wirklich?“ Überrascht setzte sich Kotetsu auf und spähte um die Ecke. „Du hast recht, aber wer sind die beiden anderen, die bei ihnen sind?“ Verwundert runzelte er die Stirn. „Na, ist das jetzt Aufregung genug für dich?“, neckte Izumo ihn. „Hallo Kakashi. Na, Mission beendet?“, erkundigte sich Izumo und spähte in seinen Plan. „Wo habt ihr Uchiha Itachi gelassen? Und wer sind die beiden anderen da?“ Kakashi knirsche daraufhin mit den Zähnen. „Yea, ich bin Daisuke.“ Grinsend stemmte der Blonde überraschend die Hände auf dem Tisch ab, woraufhin Izumo erschrocken zurückwich. „Äh ... ja, das ist ... toll“, stotterte er fassungslos, wobei er einen hilfesuchenden Blick seinem Freund zu warf. Währenddessen trat Kasumi dazu und schob Daisuke beiseite. „Uchiha Kasumi. Ninja ID 010277.“ Verblüfft schaute Kotetsu die junge Frau an und begann hektisch in seinen Unterlagen zu blättern. „ID 009720 ... 010800 ... 010252 ... 011226 ... 011671 ...“ Panik breitete sich in ihm aus, als er die ID nicht fand und nervös ließ er das Heft fallen, als sich alle Augen auf ihn hefteten. „Du wirst ihre Ninja ID nicht in deinen Unterlagen finden. Darin sind nur die im Dienst befindlichen Ninjas gelistet“, bemerkte Kakashi ruhig. „Was meinst du damit?“, erkundigte Izumo sich neugierig bei dem Hatake. Kakashi warf ihr einen flüchtigen Blick zu, ehe er sich an den Kamizuki wandte: „Sie wurde vor 16 Jahren offiziell für tot erklärt.“ Fassungslose Stille breitete sich zwischen den Ninjas aus und alle Augen hefteten sich auf Kasumi. Genervt warf sie ihre Haare nach hinten. „Sehe ich aus, als ob ich tot wäre?“, zischte sie Kotetsu gereizt an. „N ... nei ... nein“, stotterte der Hagane perplex. „Dann ist ja gut.“ Sie warf einen finsteren Blick in die Runde, ehe sie sich an Kakashi wandte: „Dann können wir ja jetzt gehen.“ Schweigend drehte sich der Jonin um und folgte ihr die Straße entlang zur Residenz des Hokage. Entschuldigend lächelte Yamato die beiden Torwächter an, ehe er den anderen folgte. Unbemerkt von Izumo und Kotetsu huschte ein schwarzer Schatten über die Mauer am Tor und verschwand in einer der unzähligen Gassen. Wortlos lief Kakashi neben Kasumi durch die Straßen Konohas, bis zum Fuße des Berges, dort setzte er sich an die Spitzte des kleinen Trupps und betrat als erster das Gebäude. Er führte sie über verschiedene Treppen, Gänge und Flure, bis Daisuke vollkommen verwirrt und sich sicher war, niemals lebend wieder alleine aus diesem Anwesen herauszufinden. Schließlich blieb Kakashi vor einer schlichten Holztür stehen und klopfte leise an. Es dauerte einen Moment, bis das ersehnte „Herein“ ertönte. „Oh, Team Kakashi! Ihr seid schon zurück?“ Erstaunt sah die Godaime von ihren – vor sich ausgebreiteten, gefährlich am rutschen, übereinander gestapelten – Papieren auf. Eindringlich musterte sie jeden einzelnen, der vor ihr stand. „Hallo Tsunade“, ertönte eine weiche Stimme zwischen den Männern. „Du hast dich in all den Jahren überhaupt nicht verändert.“ Überrascht blickte die Angesprochene auf. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)