The Power of Love von FriePa ================================================================================ Kapitel 1: The Power of Love ---------------------------- The Power of Love Der Wind blies ihr einige Haarsträhnen ins Gesicht. Sie kuschelte sich tiefer in ihrem selbstgestrickten Schal und beschleunigte ihr Tempo. Ihr Herz raste in ihrer Brust. Sie hatte ein beklemmendes Gefühl, als sie an den vielen bunt erleuchteten Schaufenstern vorbei ging. Es war der 23. Dezember und Sakura Haruno war sich sicher, in einer halben Stunde würde sie wieder Single sein und Weihnachten allein verbringen müssen. Angst schnürte ihr die Kehle zu. Sie spürte wie sich heiße Tränen ihren Weg bahnen wollten. Mühsam blinzelte sie sie weg. Eine Schneeflocke landete stattdessen auf ihrer Wange, schmolz sofort und lief ihrem Gesicht hinab. Was für eine Ironie, dachte sie. Sie lief an einem Café vorbei, indem reges Treiben herrschte. Die Kellner hatte alle Mühe dem Andrang Herr zu werden. Pärchen saßen sich gegenüber und warfen sich verliebte Blicke zu. Sie schaute nach rechts. Dort standen einige Weihnachtssänger, die Lieder über Liebe und Frieden sangen. Sakura wurde schlecht. Schon seit ein paar Tagen hatte sie das Gefühl, dass etwas nicht mehr stimmte. Er hatte sich nur auf Nachfrage bei ihr gemeldet. Er kam nicht wie früher spontan vorbei, weil er sie vermisste. Anfragen zu gemeinsamen Aktivitäten hatte er komplett ignoriert. Für Sakura war der Fall klar. Er wollte sie nicht mehr. Vielleicht hatte er auch jemanden kennengelernt, der besser zu ihm passte. Sakura bog in eine Seitengasse ein und verließ den Bereich der Innenstadt. Immer mehr Einfamilienhäuser kreuzten ihren Weg. In den Vorgärten standen selbstgebaute Schneemänner, beleuchtete Rentiere und Weihnachtsmänner. Es sah so unendlich harmonisch und geborgen aus. Er wollte, dass sie sich im Park treffen, wo sie damals auch ihr erstes Date verbracht hatten. Ob ihm überhaupt bewusst war, dass sie diesen so magischen Ort nach heute nie wieder so wahrnehmen konnte, wie sie ihn bis dahin empfunden hatte? Außer ihrem Atmen und dem Knirschen des Schnees unter ihren Stiefeln war alles still. Es war als würde der Schnee alle Geräusche um sich herum einfangen und die Zeit still stehen lassen. Ihr Puls ging immer schneller. Sie würde gleich im Park sein. Ob er schon dort auf sie wartete? Wie würde er seine Entscheidung begründen? Würde er ihr es überhaupt erklären? Er war kein Mann der vielen Worte. Aber das brauchten sie auch nicht. Meistens wussten sie ohne darüber zu sprechen, was dem anderen gerade Sorgen bereitete. Warum war sie nicht aufmerksamer gewesen? Vielleicht hätte sie die Anzeichen erkannt und rechtzeitig handeln können? Sie sah den Eingang vom Stadtpark. Das hohe, gusseiserne Tor glitzerte im Sonnenschein. Sie schluckte schwer und ging hindurch. Dabei fielen Tropfen von einem Eiszapfen auf ihre Haare und eine freie Stelle in ihrem Nacken. Sie zuckte von der unerwarteten Kälte zusammen. Er hatte nicht geschrieben, wo im Park sie sich treffen wollten. Aber sie hatte bereits eine Vermutung. Es gab einen kleinen See in der Mitte, der um diese Jahreszeit gefroren war. Mutige nutzten ihn dann auch als Eisbahn. Sie gehörte allerdings nicht zu der Sorte. Zu viel Angst vor dem kalten Wasser machten ihr dabei Sorgen. Bei ihrem ersten Treffen war der See ebenfalls gefroren gewesen. Sie hatten stundenlang auf einer Bank, in einer warmen Decke gehüllt davor gesessen und erzählt. Im Nachhinein eigentlich untypisch für ihn. Sakura hatte sich direkt während des ersten Dates in ihn verliebt. Sie war so unendlich glücklich und hatte zig Schmetterlinge im Bauch. Sie erkannte ihn bereits von Weiten. Sie hätte ihn unter tausenden erkannt. Er war doch ihre andere Hälfte. Sakura war fast am Ziel. Er hielt etwas in seiner Hand. Die andere steckte in seiner Jackentasche. Er trug den Schal, den sie ihm zu Nikolaus geschenkt hatte. In seinen schwarzen Haaren hatten sich dicke Schneeflocken verfangen. Er stand mit dem Rücken zu ihr und hatte sie noch nicht bemerkt. Sie stellte sich neben ihm und gemeinsam schauten sie auf den zugefrorenen See. Er drehte sich zu ihr. Sakura wollte noch einen letzten Moment der Realität entfliehen und bewunderte weiterhin den See, auf dem einzelne Sonnenstrahlen, die sich einen Weg durch das Wolkendickicht gebahnt hatten, tanzten. „Sakura.“ Er sagte ihren Namen fast schon ehrwürdig aus. Sein Atem war dabei sichtbar. Der Moment war gekommen. Sie hatte nicht mehr die Kraft die Tränen zurück zu halten. Sie fühlten sich heiß an, als sie ihre Wangen berührten. Erschrocken wischte er die Tränen sanft mit seinem Daumen weg. „Warum weinst du?“ Seine Finger auf ihrer Haut brachten sie an den Rand ihrer Verzweiflung. Konnte er es nicht einfach hinter sich bringen, damit sie wieder nach Hause konnte und Zeit hatte darüber nachzudenken, was sie ohne ihn machen würde. Er wollte sie an sich ziehen, aber Sakura wich einen Schritt zurück. Auch sie hatte eine Grenze und diese war bereits überschritten. Er schien nicht zu begreifen, wie sehr er ihr weh tun würde. „Was ist denn los?“ Besorgnis schwang in seiner Stimme mit. „Warum tust du mir das an?“ „Sakura, ich verstehe nicht was du meinst. Rede doch mit mir.“ Er schien tatsächlich langsam zu begreifen wie ernst es war. „Warum sollte ich plötzlich mit dir reden, wenn du es seit Tagen nicht mit mir kannst?“ Wütend wischte sie sich die heißen Tränen weg. Vielleicht sollte sie sich die Scham ersparen und ihm zuvorkommen? „Ich weiß nicht was du für ein Problem hast, aber wenn du nicht mit mir darüber kannst, sollten wir vielleicht ein anderes Mal darüber sprechen.“ „Wo warst du die letzten Tage? Hast du eine andere? Sag es mir einfach. Ich schaffe es nicht mehr auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Ständig hänge ich bei dir und male mir tausende Szenarien aus, eines schlimmer als das andere.“ Jetzt fiel der Groschen auch bei ihm. Er schenkte ihr ein warmes Lächeln und überwand die Distanz, die sie zwischen sie gebracht hatte und zog sie in eine Umarmung. Sakura stand starr da. Er flüsterte an ihr Ohr: „Oh Sakura, mein kleines Dummerchen. Warum hast du mir das nicht einfach gesagt?“ Sie drückte ihn von sich weg und schniefte unschön. „Findest du das jetzt etwa auch noch lustig, mich so leiden zu lassen?“ Er reichte ihr wortlos die weiße Plastiktüte, die er dabei hatte. Sakura nahm sie entgegen und löste vorsichtig den Knoten. In der Tüte befand sich eine rosa Blechdose mit Rentieren darauf. „Ich musste meine Mutter um Hilfe bitten. Du willst nicht wissen wie es bei mir daheim aussah. Ein Schlachtfeld ist nichts dagegen gewesen. Es tut mir sehr leid, wenn du dir Sorgen gemacht hast.“ Sakura öffnete die Dose und riss überrascht die Augen auf, als ein Dutzend Weihnachtsplätzchen darin vorfand. Besonders das Plätzchen oben drauf erregte ihre Aufmerksamkeit. „Du weißt, ich stell mich immer etwas unbeholfen an, was meine Gefühle dir gegenüber betrifft. Deswegen dachte ich, dass es so auf jeden Fall richtig ist. Aber ich habe es wahrscheinlich ziemlich vermasselt oder?“ Er kratzte sich unbeholfen am Hinterkopf. „Es tut mir so leid, dass ich so an dir gezweifelt habe.“ Sie nahm das oberste Plätzchen heraus und strahlte ihn mit ihrem tränenverschmierten Gesicht an. „Ein Weihnachtskeks in Kirschblütenform?“ „Mir ging es eher um die Botschaft die darauf steht.“ Er dachte wirklich, sie hätte es nicht gelesen. „Das weiß ich doch du Doofi. Jag mir bloß nie wieder so einen Schrecken ein.“ Sie lehnte ihren Kopf gegen seine Brust und er legte seinen Arm darum. „Was sagst du?“ Sie schaute hoch. „Kommt darauf an wie er schmeckt.“ Sie lachten beide und er küsste sie auf den Haaransatz. „Der Guss ist mit rosa Schokolade gemacht“, sagte Sasuke und ließ sie nicht mehr los. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)