Puppyshipping Adventskalender 2020 von Tsumikara ================================================================================ Kapitel 1: Türchen Nummer 1 (Tsumikara) --------------------------------------- Omega CEO Geübte Finger verbanden den Stoff der Krawatte zu einem Knoten, schoben diesen ein Stück nach oben und strichen diese dann glatt. Katsuya blickte in den Spiegel und betrachtete sein Spiegelbild. Schwarze Hose, weißes Hemd, schwarze Schürze und Krawatte. Er sah gut aus und grinste sein Spiegelbild an. Würde er die Schürze weglassen, würde man ihn für einen der Bürotypen halten, die täglich die Straßen von Domino bevölkerten. Doch er war keiner, sondern nur ein Kellner in einem kleinen Café, welches versteckt in einer Seitengasse lag. Schnell griff er in seine Tasche und zog eine Schachtel Tabletten hervor, bevor er eine zu sich nahm. Er vergaß nie eine und wenn er es tun würde, wäre er seinen Job los. „Kat-chan? Bist du soweit?“, Meiko, eine rothaarige, junge Frau, öffnete die Tür und lugte hinein. „Klar, was gibt es?“ „Der Boss hat einen Kunden für dich. Hohes Tier und so. Du sollst ihm alles erfüllen, was er will. Gezahlt ist schon und alles was der dir auf die Hand gibt, darfst du behalten.“ „Wie bitte?“, er eilte zu seiner Kollegin und quetschte sich an ihr vorbei. „Hey!“ Katsuya ignorierte sie und suchte im Vorraum seinen Chef. Dieser stand am Tresen und hatte gerade eine Ladung Kuchen angerichtet. „Fusei-san! Was soll das heißen?“ „Das was Mei dir gesagt hat. Der Kunde will Diskretion und ich weiß, dass du still schweigst. Außerdem hast du dir das verdient. Das Trinkgeld hilft dir doch, nicht wahr?“ Katsuya nickte stumm. Er brauchte es wirklich. Er musste die restlichen Schulden seines Alten begleichen, nachdem dieser sich in den Tod gesoffen hatte. Wobei Katsuya noch immer nicht ganz glaubte, dass es nur der Alkohol war. Er wusste, dass sein Alter auch gerne mal die Nadel zu Hand nahm, weshalb er immer seltener in der Wohnung war. Meist hatte er die Zeit bei Yugi oder Honda verbracht. Dann hatte er sich nach einer Wohnung umgesehen und eine günstige gefunden. Dank Hondas Vater. Dieser hatte ihm die Wohnung vermittelt und er konnte endlich das Loch verlassen, welches er zuvor ‚Zuhause‘ schimpfen musste. Kurz danach hat die Polizei bei ihm geklingelt und ihm den Tod seines Alten mitgeteilt. „Was muss ich sonst noch beachten?“ „Nichts. Sei einfach diskret und erfülle sämtliche Wünsche die gestellt werden.“ Katsuya nickte wieder und wandte sich ab. Doch sein Chef hielt ihn noch einmal kurz auf. „Es ist das Zimmer ganz hinten, dass schallisolierte. Die Hintertür ist schon offen.“ Katsuya zog eine Augenbraue nach oben, sagte aber nichts. Er wusste, dass diese Vorgaben nur dann gemacht wurden, wenn es ein sehr hohes Tier war. Jemand, der sein Ansehen verlieren konnte, wenn bekannt wurde, dass er oder sie ein Omega war. Das Zimmer war schlicht gehalten und wirkte doch nobel. Es gab eine weiße Ledercouch direkt am Fenster und davor stand ein runder Tisch, auf dem Kaffee, Tee oder Kuchen serviert werden konnte. An der hinteren Wand stand mittig ein Doppelbett. Weiße Lacken zierten das Bett und links und rechts neben diesem standen zwei kleine Nachtschränkchen. An der Wand hingen verschiedene Bilder von unterschiedlichen Landschaften und mittig im Raum lag ein weicher Teppich ausgerollt. Katsuya trat an das Bett und öffnete die erste Schublade des einen Nachtschränkchens. Dort lagen feinsäuberlich verpackt Kondome bereit und Katsuya seufzte. Er wusste, dass es unausweichlich war. Bisher hatte er keinen Kunden gehabt, der diesen Wunsch äußerte, doch er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war. Seine Kollegen hatten ihm immer versichert, dass alles nur mit Einwilligung geschah, doch er konnte es nicht wirklich glauben. Omegas waren in ihrer Heatphase nicht Zurechnungsfähig. Sie waren getrieben von sexueller Lust und würden niemals freiwillig mit irgendeinem schlafen. Doch nun stand er hier und hatte selbst einen Kunden, der höchstwahrscheinlich diesen Wunsch äußern würde. Warum diese Omegas einfach keine Medikamente nahmen wusste er nicht. Wenn sie so viel Geld besaßen, dann konnten sie doch auch sicherlich diskret an Medikamente kommen? Und dann war da noch die Tatsache, dass er durch diese Aktion seinen Job verlieren konnte. Er nahm zwar immer seine Medikamente, doch bisher hatte er Glück gehabt. Nie musste er lange bei einem Omega bleiben. Und bisher konnte er es einfach darauf schieben, dass er ein sehr empfindlicher Beta war. Doch das war er nicht. Wenn sein Chef jemals herausfinden würde, dass er eigentlich ein Alpha war, dann… Katsuya schüttelte den Kopf und versuchte seinen Gedanken wieder auf das hier und jetzt zu bewegen. Er musste nur diesen Kunden überstehen, dann wäre alles wieder in Ordnung. Und er konnte endlich in Frieden leben. Die Tür öffnete sich und Schritte waren kurz zu hören. Dann verstummten sie und die Tür wurde wieder geschlossen. Katsuya atmete einmal tief durch, drehte sich um und strahlte den Kunden an. „Bonkotsu?“, entsetzt hing das Wort in dem Raum und Katsuya riss die Augen auf und erstarrte. Sein Lächeln wurde zu einer Grimasse. Das konnte jetzt nicht wahr sein. Er hatte die Arbeit immer als Erlösung gesehen. Erlösung von seinem Alltag. Von seinen Freunden, die manchmal echt nervig waren, der Schule und vor allem ihm. Von dem er nur Hass bekam. Vom ersten Tag an und er wusste, dass er das selbe widergeben musste, damit man ihm seine Gefühle nicht ansah. „Kaiba?“, seine Stimme war ein flüstern und noch immer entsetzt starrte er den Firmenchef an. Dieser hatte leicht gerötete Wangen und sein Atem ging etwas schneller. Es schien, als wäre er gerannt. Doch wovor? Und was machte er eigentlich hier? Er war doch nicht etwa…? „Was machst du hier?“, beide sprachen die Frage gleichzeitig aus und Katsuya wurde etwas rot im Gesicht. „Was soll das? Hast du mitbekommen, dass ich hier herwollte und wolltest wissen was ich hier will? Wie viel willst du?“ „Wie bitte?“ „Du hast mich schon richtig verstanden!“, der Brünette knurrte gefährlich und ballte seine Hände zu Fäusten. „Ich arbeite hier! Verdammt, bis eben wusste ich nicht mal, dass du der Kunde bist, den ich heute bedienen soll! Verdammte scheiße“, Katsuya raufte sich die Haare und tigerte im Raum hin und her. Das hier war mehr als nur gefährlich. Er würde nicht nur seinen Job riskieren, sondern alles. Einfach alles und er wusste, dass der Brünette alles geben würde, damit er miserabel wäre. Er schrie seinen Frust hinaus und der Brünette warf ihm einen irritierten Blick zu. „Also gut. Ich werde alles erfüllen was möglich ist. Das ist mein Job und ich nehme diesen sehr genau. Nur sag mir eines: Wenn du so viel Geld hast, warum das hier? Warum keine Medikamente?“ „Das geht dich rein gar nichts an! Und bilde dir ja nichts darauf ein, dass du ein höheres Ansehen hättest als ich, nur weil du ein Beta bist. Du bist und bleibst-“, er keuchte und konnte den Satz nicht zu Ende sprechen. Er lehnte sich an die Wand hinter ihm und Katsuya konnte ein leichtes Zittern erkennen. „Alles in Ordnung Kaiba?“, er war schneller bei dem CEO als er dachte, doch dieser warf ihm nur einen vernichtenden Blick zu. Abwehrend hielt Katsuya die Hände hoch und machte einen Schritt zurück. „Kaffee und ein Stück Kuchen. Gerne was süßes“, damit ging der Brünette langsam zu dem Sofa und ließ sich erleichtert darauf fallen. Katsuya nickte und öffnete die Tür ein wenig, um sich hinaus zu drücken. Vor der Tür atmete er tief durch. Kaiba war wirklich ein Omega. Ein Omega. „Kats? Alles in Ordnung?“, Shinki stand vor ihm und besorgt blickte er in die braunen Augen des Blonden. Dieser nickte leicht und murmelte „Kaffee und süßer Kuchen“, bevor er in der Küche verschwand. Schnell hatte er eine Tasse Kaffee auf sein Tablett gestellt und begutachtete die Auswahl an Kuchen. Was würde dem CEO wohl schmecken? Er wusste es nicht. Dann griff er nach einem Himbeerkuchenstück und stellte es neben die Tasse. Es würde schon passen. Als er wieder in das Zimmer kam, blieb er ruckartig stehen. Er war keine 10 Minuten weg gewesen und im ganzen Raum hingen die Pheromone von dem Brünetten. Er schluckte und stellte die Tasse sowie das Stück Kuchen auf den Tisch ab. „Himbeere?“, Katsuya sah, dass der CEO schmunzelte und konnte deswegen nur nicken. Er traute sich auch nicht wirklich zu reden. Trotz seiner Medikamente, spürte er die Pheromone deutlich und er hatte Angst, dass er diesen erlegen würde, wenn er nur eine Silbe sagen würde. „Zunge verschluckt, Bonkotsu? Wer hätte das gedacht.“ Seto grinste und trank einen Schluck von seinem Kaffee. Er seufzte kurz auf und lehnte sich zurück. Katsuya blieb ihm gegenüber stehen und schaute zur Seite. Er war es nicht gewohnt, den anderen so entspannt zu sehen. „Wer hätte gedacht, dass du dir hiermit etwas Geld verdienst. Ich dachte ja, dass du etwas mehr Selbstachtung hättest, als dich als Prostituierter anzubieten.“ „Wie bitte?! Unterstell mir das nicht, Arschloch! Ich bin Kellner und wenn mich hier jemand fragt, ob ich mit ihm schlafen will, dann ist das deren gutes Recht dazu! Außerdem heißt das nicht, dass ich auch jeden annehme“, wütend verschränkte er die Arme vor der Brust und funkelte den anderen an. „Ach, wirklich? Was ist denn dann deine Aufgabe hier?“, Seto stellte die Tasse wieder auf den Tisch, lehnte sich erneut zurück und blickte den Blonden aus neugierigen Augen an. „Ich…ich soll den Kunden ihre Wünsche erfüllen“, verlegen kratzte er sich am Hinterkopf und blickte zur Seite. Es hörte sich in der Tat so an, als wäre er ein Prostituierter. Dann würde er gegen die Wand gedrückt und erschrocken starrte er in das sehr nahe Gesicht von dem Brünetten. „Was zum-?“ „Du erfüllst also Wünsche?“, dann legten sich die Lippen des Größeren auf seine und begannen sich ganz langsam zu bewegen. Katsuya erstarrte, dann, wie von selbst, schlangen sich seine Arme um den Nacken und er erwiderte den Kuss. Seto intensivierte den Kuss und strich vorsichtig mit seiner Zunge über die Unterlippe. Seine Hände wanderten die Seiten des Blonden auf und ab und kniffen an mancher Stelle leicht hinein. Stöhnend öffnete sich der Mund und Seto ließ seine Zunge in der Mundhöhle des anderen herumtanzen. Er stupste den anderen an, fuhr immer wieder über dessen Zunge und neckte ihn. Zögerlich begann Katsuya mit seiner Zunge die Bewegungen anzupassen. Dann löste sich der Brünette plötzlich von ihm und verklärte Augen starrten auf den Körper des CEO. Katsuya wusste nicht mehr, was er machen sollte. Er wollte einfach nur noch weiter machen. Weiter und mehr. Seto zitterte am ganzen Körper und Katsuya konnte einen Rotschimmer im Gesicht des anderen erkennen. „Wenn du Wünsche erfüllst, dann erfülle mir doch einen. Lass mich vergessen“, raunte der Brünette und mit wackligen Schritten trat er wieder auf das Sofa zu. Er ließ sich fallen und lockerte seine Krawatte. Am liebsten würde er den Trieben ganz nachgeben, doch das konnte er nicht. Er war schon viel weiter gegangen, als er eigentlich wollte. Katsuya schluckte, dann nickte er. Langsam trat er an den Anderen heran, dann setzte er sich rittlings auf dessen Schoß. Hände strichen Haare beiseite und langsam fuhren Lippen über den Kiefer, den Hals und wieder zurück. Hände die zuvor noch mit den Haaren beschäftigt waren fuhren den Körper entlang, öffneten Knöpfe, um an die Haut unter der Kleidung zu gelangen. Ein Stöhnen entwich dem CEO und sofort hörte der Blonde auf. Ein Schauer durchfuhr ihn und er wusste, dass er verloren hatte. Doch es war ihm egal. Gierig lagen seine Lippen auf den anderen, küssten bedingungslos. Gierige Hände wanderten noch mehr an dem Körper entlang. Er drückte seine Mitte gegen die des anderen und beide stöhnte laut auf. Mehr. Er wollte, brauchte, mehr. Mehr von diesem berauschenden Gefühl. „Bonkotsu“, wimmerte der Brünette und versuchte den anderen leicht von sich zu schieben. Was war nur mit ihm los? So benahm sich doch kein Beta! „Bonkotsu!“, energisch schob er den Blonden von sich und starrte in lustverhangene Augen. „Was soll das?“, die Stimme des anderen war tief und knurrend. Seto erzitterte, dann ließ er locker und gab sich hin. Warum? Warum tat er das? Was war nur los? Wieder begannen die Hände ihre Wanderschaft und blieben bei dem Gürtel hängen. Schnell war der Gürtel geöffnet, Knopf und Reißverschluss folgten und gaben einen ungehinderten Blick auf die Unterwäsche des Brünetten frei. Hitze durchflutete diesen und er versuchte mit seinen Händen den ungehinderten Blick zu hindern. „Lass das“, wieder knurrte der Blonde und Seto schluckte schwer. Ein klingeln unterbrach sie und Seto atmete erleichtert auf. Schnell fischte er es aus seiner Hosentasche und ging ran. Katsuya starrte den anderen an, sprang auf und rannte aus dem Zimmer. ~ Schulbeginn war schon immer für den Blonden unangenehm, doch besonders den heutigen beginn wollte er am liebsten umgehen. Doch er konnte sich keinen Fehltag leisten. Nicht, wenn er die Genehmigung der Schule weiterhin haben wollte und das tat er. Nervös kaute er auf der Unterlippe herum und seine Augen suchten den gesamten Schulhof ab. Er konnte den Brünetten nicht sehen, doch das hieß nichts. Er konnte immerhin schon im Klassenzimmer sein. Katsuya seufzte. „Jou!“, eine flache Hand schlug ihm feste auf den Rücken und der Angesprochene zuckte zusammen. „Honda! Was soll der Scheiß?“, besagter lachte nur und schob ihn Richtung Schulgebäude. „Was willst du?“ „Muss ich jetzt was wollen? Alter, was ist los mit dir. Schlecht geschlafen? Oder musst du mal flachgelegt werden?“ „Honda-kun!“, Anzu stemmte ihre Hände in die Seiten und funkelte den Brünetten empört an. „Morgen Anzu.“ Vorsichtig schielte der Blonde in den Raum hinein und atmete erleichtert auf. Der CEO war nicht zu sehen. „Alles in Ordnung Jou-kun?“, besorgt blickte seine Freundin zu ihm und er nickte ihr zu. „Schlecht geschlafen“, log er und Anzu seufzte. „Du solltest wirklich was wegen deiner Schlafangewohnheit machen. Entweder schläfst du gar nicht oder schlecht. Schon mal überlegt, ob die Matratze ausgetauscht werden sollte?“ Bevor er antworten konnte, betrat der Lehrer bereits de Raum und sie eilten schnell auf ihre Plätze. Katsuya versuchte dem Unterricht zu folgen, doch es fiel ihm wirklich schwer. Er hatte nicht wirklich schlecht geschlafen, denn dann hätte er geschlafen. Er hatte die ganze Nacht wach gelegen und immer wieder über das nachgedacht, was passiert war. Er hatte seinen Trieben nachgegeben, hatte sich dem Brünetten aufgedrängt. Die Pheromone hatten ihn komplett eingenommen und er hatte nichts dagegen getan. Seine Medikamente waren wirkungslos geblieben. Warum, dass wusste er nicht. Er hatte im Internet recherchiert, aber keine wirklichen Antworten bekommen. Einige behaupten, dass es von den sogenannten ‚Fates Pairs‘ vorgesehen war, dass die Medikamente nicht wirkten. Einige andere behaupteten, dass die Wirkung nach einiger Zeit nachlassen kann. Wiederum andere sagte, dass einige Pheromone stärker waren, als die Medikamente abblockten. „Jonouchi-kun!“, eine Hand kam krachend auf seinem Tisch auf und erschrocken sprang er in seinem Stuhl zurück. Sein Lehrer stand vor ihm und funkelte ihn wütend an. „Geschlafen wird Zuhause, nicht in meinem Unterricht, verstanden?“ Katsuya nickte stumm und er hörte einige aus seiner Klasse kichern. Die Sprechanlage knackte und dann war die Stimme der Sekretärin zu hören. „Jonouchi Katsuya-kun bitte ins Sekretariat.“ Dann knackte es wieder und es trat Stille ein. „Verdammtes Glück hast du. Los, mach das du weg kommst“, der Lehrer verschränkte die Arme vor der Brust und Katsuya rappelte sich schnell auf. Yugi warf ihm einen mitleidigen Blick zu, doch er ignorierte ihn. War es also soweit? Was hatte der Brünette getan? Die Polizei informiert? Hatte er ihn anzeigen lassen? Oder hatte er es so eingefädelt, dass der Blonde einen Schulverweis bekommen würde? Er stand vor der Tür und schluckte den Kloß hinunter, der sich in seinem Hals gebildet hatte. Dann hob er die Hand und klopfte an. Es kam kein ‚herein‘, sondern die Tür wurde aufgerissen und…war das Isono der im Türrahmen stand? Verwirrt blickte der Blonde auf den Älteren und wollte zur Seite treten, doch dieser wies ihn an, ihm zu folgen. Die Tür zum Direktor stand offen und Katsuya konnte den CEO im Büro sehen. Ruckartig blieb er stehen, wurde allerdings von Isono in den Raum geschoben. Dann schloss er die Tür. „Was…was soll das?“, seine Stimme war brüchig und Katsuya merkte, wie seine Hände anfingen zu schwitzen. Er wurde nervös und immer wieder ballte er seine Hände zu leichten Fäusten, nur um dann direkt wieder locker zu lassen. „Jonouchi, schön dass du herkommen konntest. Muss sicherlich eine Erleichterung sein, aus dem Unterricht zu kommen?“, Seto war aufgestanden und hatte sich dem Blonden zugewandt. Seine Augen waren kalt und zu wütenden schlitzen zusammengezogen. „K-Kaiba, was…willst du?“ „Nicht mehr so mutig wie am Samstag?“, Seto schnaubte und begann seinen Schal von seinem Hals zu lösen. Verwirrt starrte der Blonde den anderen an, folgte jeder Bewegung. Der Schal wurde auf dem Stuhl niedergelassen, dann wurde die Krawatte gelöst und zu dem Schal dazugelegt. Braune Augen waren auf den Hals geheftet und wurden größer und größer. Dunkle Flecken waren zu sehen. Knutschflecken. „Wa-ähm…so-sorry Kaiba“, stammelte der Blonde und verlegen senkte er den Blick. „Blick nach oben Bonkotsu“, befahl der andere und Katsuya gehorchte. Geschickt öffnete Seto die Knöpfe und drehte seinen Kopf zur Seite. Zuerst war der Blonde verwirrt. Noch mehr Knutschflecken waren zu sehen, röte schoss dem Blonden ins Gesicht. Hatte er die ganzen Flecken verursacht? Er konnte sich nicht erinnern, all das getan zu haben. Jedoch war die ganze Situation mehr unwirklich und eine einzige verschwommene Erinnerung. „Schau gefälligst genauer hin“, die herrische Stimme des CEO brachte ihn aus seinen Gedanken und Katsuya trat einige Schritte heran. Er wusste nicht, was der Andere meinte. Was hatte er denn noch getan? Beschämender ging es ja eh nicht mehr, als das was er bereits getan hatte. Kurz vor Seto blieb er stehen und betrachtete den Hals. Unbewusste leckte er sich über seine Lippen. Die Haut war wirklich verlocken und auch der Geruch von dem anderen war leicht betörend. Was nahm dieser bitte für ein Parfüm oder Deo, dass er so herrlich roch? „Und?“ „Was ‚Und‘? Ich seh nichts.“ „Bist du blind oder was? Oder stellst du dich gerade absichtlich dumm an? Moment, das warst du auch vorher schon.“ „Hey! Woher soll ich bitte wissen was du meinst, wenn du nicht mit mir sprichst? Ich kann keine Gedanken lesen. Und deine beschissenen Kommentare kannst du auch gleich stecken lassen. Ich seh wirklich nicht ein, warum ich eigentlich hier bin.“, missmutig stopfte er seine Hände in seine Hosentaschen und schnaubte. Wie konnte er noch mal Gefühle für dieses Arschloch haben? „Dann sieh gefälligst genauer hin! Hier“, er stach sich selber an eine Stelle in den Hals und Katsuya beugte sich näher an ihn heran. Er starrte auf den dunklen Fleck und konnte leichte Bissspuren erkennen. „Was zum…?“, Katsuya erstarrte und Seto schnaubte nur. Der Blonde hatte offensichtlich begriffen, um was es hier ging. „War…ich das?“ „Nein, der andere Idiot, den ich am Samstag im Café gesehen hatte. Natürlich warst du das! Oder glaubst du, ich lass jeden x-beliebigen an mich ran?“ „Aber…das…das kann nicht sein! Ich…ich habe nicht…Niemals“, Katsuya entfernte sich von dem Brünetten und schüttelte den Kopf. Er hatte den anderen gebissen? Niemals. Aber…wenn er es nicht war wer dann? Tief in seinem inneren spürte er, dass er es war. Ein gewisser Stolz schlich sich nach draußen und er spürte ganz genau, wie sein Instinkt ihm sagte ‚Gut gemacht!‘. „Du wirst die Verantwortung übernehmen. Und wir fangen damit an, dass du bei mir einziehen wirst.“ „Was? Aber…ich habe eine Wohnung!“ „Die wirst du Kündigen. Meine Leute müssten jetzt auch schon begonnen haben, deine Sachen einzupacken und zu mir zu transportieren.“ Seto schob seinen Ärmel nach oben und starrte auf seien Armbanduhr. Zufrieden nickte er, doch in Katsuya staute sich Wut an. „Du mieser Bastard! Was fällt dir eigentlich ein einfach alles zu entscheiden?“ Seto zuckte zusammen und schluckte. Entweder der Blonde machte das mit Absicht oder er hatte keine Ahnung was er hier, wie am Samstag, tat. Bedrohlich kam der andere auf den CEO zu und bohrte seinen Zeigefinger in die Brust. Seto senkte automatisch den Kopf und er hasste sich dafür. Doch seine Instinkte hatten eingegriffen und diese brüllte ihn an, sich seinem Alpha nicht zu widersetzen. Er ballte die Fäuste und schluckte sämtliche Beleidigungen hinunter. Das würde nicht funktionieren. „Hast du nichts zu sagen?“, fauchte der Blonde und Seto schüttelte nur den Kopf. Erstaunt verpuffte die Wut. Was war nur mit dem Brünetten los? Sonst hatte er doch auch immer einen Spruch auf Lager! „Wir werden zusammenwohnen, da führt kein Weg dran vorbei. Das Café kann ich nicht mehr nutzen und meine Medikamente müssen angepasst werden. Du bist der Einzige der mir im Notfall helfen kann. Ich bin mir nicht mal mehr sicher, ob meine Medikamente jetzt überhaupt noch wirken werden. Ich hatte immer schon spezielle und man meinte, dass ich, wenn ich einmal einen Alpha haben würde, wahrscheinlich keine Dosis zu mir nehmen kann, die die Pheromone unterdrücken könnten. Du wirst also die Verantwortung übernehmen. Du musst keine Miete oder so zahlen, dass einzige was ich erwarte, ist das du mitzahlst, wenn es darum geht, alltägliche Dinge einzukaufen. Lebensmittel, Kleider und so weiter. Gekocht wird selber und wir essen zusammen. Was du sonst machst, bleibt dir überlassen. Verstanden?“, die Stimme des CEO war leise und zart gewesen und das machte dem Blonden Angst. Noch nie hatte er den anderen so gesehen geschweige denn gehört, weswegen er einfach nur zustimmend nickte. „Wir werden den heutigen Tag Zuhause verbringen. Isono, die Sachen von Bo-, ich meine Jonouchi, sind noch im Klassenzimmer. Wir werden im Auto warten.“, damit zog er den Blonden mit sich und Isono eilte in die Richtung des Klassenzimmers. „Kaiba! Warte doch mal. Was ist los?“ Seto blieb nicht stehen. Er drehte sich auch nicht um oder blickte über die Schulter zu dem anderen. Erst als sie bei der Limousine waren, blieben sie stehen, damit Seto die Tür aufmachen konnte. Beide setzten sich hin und Katsuya starrte den anderen fragend an. Irgendwas war im Busch, dass spürte der Blonde. „Jetzt sag schon, was los ist. Gedanken kann ich nämlich noch nicht lesen“, Katsuya verschränkte die Arme vor der Brust und er zog fragend eine Augenbraue nach oben. Seto schielte kurz zu ihm, dann starrte er wieder durch das verdunkelte Fenster nach draußen. „Du hast also wirklich keine Ahnung, was du getan hast?“ „Wenn ich es wüsste, würde ich dann fragen?“, so langsam wurde er genervt. Warum konnte Kaiba nicht einfach sagen was los war? Warum musste er es gerade so verkomplizieren? Seto seufzte und blickte den Blonden nun direkt an. „Jeder Alpha hat eine Art innere Stimme, die er nutzen kann, um seinen“, er knirschte mit seinen Zähnen, „Omega zu kontrollieren.“ Katsuya riss erschrocken die Augen auf. Hatte er unbewusst, seine innere Stimme genutzt? Aber das würde er doch merken! Oder? „Sorry“, murmelte er und beide schwiegen sich an. Selber als Isono zurück kam, die Tasche Katsuya überreichte und den Wagen startete, schwiegen die Beiden. Keiner wusste genau was sie sagen sollten. ~ „Du gehst schon wieder so früh Jou?“ Yugi blickte besorgt zu seinem Freund und dieser nickte nur. Es waren jetzt 3 Monate vergangen und Katsuya hatte eine Nachricht erhalten, dass der Brünette seine Heatphase früher bekommen hatte. Sie hatten nach einem Monat gemerkt, dass egal wie stark das Medikament war, keines wirkte. Sie hatten nicht miteinander geschlafen, sondern hatten wie wild geknutscht und sich überall berührt. Bis zu dem Punkt, an dem der Brünette ihn aus seinem Zimmer warf und man ihn die nächsten Stunden nicht mehr gesehen oder gehört hatte. „Jup, hab `ne Nachricht gerade erhalten“, er wedelte mit seinem brandneuen Smartphone und Yugi nickte bloß. Er war der einzige, der wusste, was los war. Und er hatte geschworen es niemandem zu sagen. Katsuya war froh darüber, denn so konnte er sich jemanden anvertrauen. Es fiel ihm schwer, neutral zu bleiben und er hatte sich schon ein paar Mal erwischt, wie er die Knutscherei zu sehr genoss und sich vorstellte, ob sie wohl mal weiter gehen würden. „Jonouchi-san“, Isono verbeugte sich und Katsuya zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Wir sollten uns beeilen. Seto-sama ist in seinem Büro und braucht dringend Hilfe.“ „Er ist am Arbeiten?!“, entsetzen machte sich breit. Niemand in der Firma wusste, dass der Brünette ein Omega war. Jeder dachte, dass dieser ein Alpha war. Isono deutete auf den Schuleingang und Katsuya eilte los. Was dachte sich der Idiot eigentlich dabei in die Arbeit zu fahren? Sie hatten doch ausgemacht, dass er mehr von Zuhause aus arbeiten würde! Ungeduldig wartete der Blonde an dem Wagen, bis der Ältere das Auto aufgeschlossen hatte. Die Fahrt war unerträglich. Katsuya kaute nervös auf seiner Unterlippe herum. Hoffentlich kam er nicht zu spät. Er stutzte. Zu spät? Er schluckte. Es gesellte sich eine noch nie dagewesene Angst zu der Nervosität hinzu. Endlich kam das Gebäude in Sichtweite und als sie endlich in die Tiefgarage fuhren, sprang der Blonde aus dem rollenden Auto nach draußen. Erschrocken quietschten die Reifen hinter ihm, doch er ignorierte es. Seine eigene Fahrtstuhlkarte kramte er aus seinem Geldbeutel heraus und schon fuhr er die 15 Stockwerke nach oben. Immer wieder kamen Bilder in seinen Kopf, bei denen er hoffte, dass sie nicht wahr sein würden. Dann war er endlich im obersten Stockwerk angekommen und der Fahrstuhl öffnete seine Türen. Schreie traten an sein Gehör und Katsuya erbleichte. War er doch zu spät? Er eilte den Schreien entgegen und konnte einen Mann mittleren Alters vor der Tür zum Büro sehen. „Was ist hier los?“ Katsuya knurrte und der Mann wisch augenblicklich zurück. „K-kaiba-sama…“, er deutete auf die Tür, bekam aber nicht mehr heraus. Er wisch noch mehr zurück, bevor er eine Entschuldigung murmelte und davon eilte. Katsuya atmete erleichtert auf und versuchte die Tür zu öffnen, doch diese war abgeschlossen. „Kaiba? Ich bins. Mach die Tür auf.“ Katsuya bekam keine Antwort, doch er hörte ein leichtes klacken und die Tür öffnete sich leicht. Dann wurde er bereits hineingezogen, gegen die Tür gedrückt und Lippen fanden seine. Gierig, nach mehr wollende Augen blickten auf den Blonden hinab, bevor sie sich schlossen. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sie sich schwer atmend und Katsuya konnte einen leichten Rotschimmer bei dem anderen sehen. Leicht lächelte der Blonde und vorsichtig drehte er den Kopf des Brünetten wieder zu sich. „Alles in Ordnung?“ Seto nickte nur und atmete tief ein und aus. Dann ließ er seinen Kopf auf der Schulter von Katsuya nieder. Zitternd holte er Luft. „Ich halte das nicht mehr aus“, murmelte er nur und verständlich strich der Blonde über den Rücken des Brünetten. Hände wanderten plötzlich den Rücken des Blonden entlang und Seto hob den Kopf. „Warum musstest du es unbedingt sein?“ Katsuya bemerkte ein leichtes Zittern in der Stimme, dann spürte er wie sich die Hände, die zuvor über seinen Rücken wanderten, in seine Kleidung krallte. „Warum du?“, wiederholte der Brünette die Frage und atmete schwer am Hals des Blonden. „Warum konnte es nicht jemand anderes sein? Warum musstest du es herausfinden?“ „Ist es denn wirklich so schlimm?“ Kurz zuckte der Blonde zusammen, als die Zunge des Größeren an seinem Hals entlangfuhr. Dann wurden auf die Nasse Stelle Küsse verteilt. Zitternd unterdrückte Katsuya ein Stöhnen. Der Brünette hatte unbemerkt, eine empfindliche Stelle gefunden. „Es mag für dich nicht so schlimm sein, aber für mich. Ich müsste ein Alpha sein, kein Omega. Und du hast es herausgefunden. Du bist nur durchschnittlich und trotzdem bist du mir überlegen. Ich wusste es schon immer, nur habe ich nie erkannt, warum es so ist.“ Seto wurde von dem Blonden weggedrückt und bekam ein leichtes Grinsen zu sehen. „Du bist ein Omega, ja, aber du bist genauso der Firmenleiter. Nur weil du ein Omega bist, heißt das nicht, dass du nicht mehr wert bist. Du bist noch immer genau der, der du bist.“ Seto schnaubte und stieß den Blonden leicht gegen die Tür. „Also, soll ich dir jetzt noch helfen?“ „So wie du bisher nie geholfen hast?“ „Hey! Du hast mich immer vor die Tür gesetzt.“ Seto grinste leicht und zog den anderen zu sich. „Dann werde ich das wohl weiter machen.“ „Du willst doch wohl nicht, während deiner Heatphase weiterarbeiten?“ „Nein, wir werden nach Hause fahren. Und dann werden wir weiter machen, damit ich dich vor die Tür setzen kann.“ Seto grinste und auch Katsuya konnte nicht anders, als zu grinsen. Kapitel 2: Türchen Nummer 2 (Alistor) ------------------------------------- Die Liebe findet dich, egal wo du dich versteckst... Genau diesen einen Satz, las ich im Moment überall. Es war zum Verzweifeln, wie viele verliebte Pärchen hier auf diesem Weihnachtsmarkt waren. Selbst Yugi war nun nicht mehr Single. Der einzige, der noch zu haben war, den aber keiner wollte, war ich. Ich seufzte und dachte wehmütig an Mai, die mir vor einer Woche gesagt hatte, dass ich nicht bereit für etwas festes war. Ich war nicht bereit? Was war mit IHR? Und dann hatte sie mir noch ein „Du bist eigentlich nicht an Frauen interessiert“ um die Ohren gehauen, mich bedauernd angesehen und war danach einfach davon gerauscht. Um nicht an diesem Umstand zu verzweifeln, hatte ich mich freiwillig gemeldet gehabt, diesen unnützen Krims Krams, für eine ältere Dame an diesem Stand zu verkaufen. Nur hatte das gar nichts gebracht. Die Leute hier warfen sich liebende Blicke zu, gingen Händchenhaltend durch die Gegend und lächelten glücklich. Was hatten sie...was ich nicht hatte? Ich war vielleicht nicht besonders intelligent, dafür aber einer von den guten, witzig und unglaublich treu. Nur war das den Frauen egal. Sie mochten lieber jemanden, der klug und ein Arsch war und immer ein ernstes Schnöselgesicht machte. Genauso wie Kaiba da hinten...Kaiba? Hier? Tatsächlich. Da ging er mit seinem Bruder und einem Mädchen, die lange, weiße Haare hatte. Sie hielt die rechte Hand des Eisschranks und lächelte ihn anhimmelnd und selig an. Mokuba schien sie nicht zu mögen, nahm Abstand von ihr und auch Kaiba selbst schien nicht gerade erfreut zu sein. Aber das war ja nichts neues. In letzter Zeit war er jedoch noch miesepetriger als sonst. Ob es an dem Mädchen lag? Ich zog mir meine Mütze weiter ins Gesicht und versteckte meine Haare darunter. Sie musste diese eine sein, die Seth damals geliebt hatte und er sie. Nun war sie also wiedergeboren und hatte sich dem Eisfach an den Hals geworfen. Dann schlang ich meinen Schal noch mehr um mich und hoffte, er würde mich nicht erkennen, sollte sein Blick auf mich kommen. Da sah gerade das weißhaarige Mädchen in meine Richtung und strahlte. Schnell lief sie zu mir, zog dabei den davon ungehaltenen Kühlschrank mit sich und sah sich den Schrott an, den ich verkaufen musste. „Oh Seto, schau mal. So süße Häkeltierchen. Was kostet denn das Weihnachtsbärchen?“ Ich versuchte, meine Stimme zu verstellen und antwortete ihr. „1000 Yen.“ In den Augen des Großkotzes blitzte es erkennend auf. „Wheeler?“ Ertappt zuckte ich zusammen und sah ihn dann einfach nicht mehr an. „Wollen Sie es kaufen? Wenn Sie das Schweinchen auch noch mit dazu nehmen, bekommen sie einen Perlenengel umsonst dazu.“, sagte ich und das Gesicht dieser...Tussi erhellte sich. „Ts, ich fasse es nicht. Was machst du hier? Hunde dürfen hier doch nichts verkaufen.“, sagte er schneidend, doch ich sah immer noch nur sie an, starrte regelrecht. Sie errötete daraufhin. „Oh, tut mir leid, aber...der Mann neben mir ist mein Freund. Ich bin also vergeben.“, sagte sie entschuldigend und doch stolz. Ich brach in schallendes Gelächter aus und erntete einen entrüsteten Blick von ihr. Ich beschloss, den beiden eins auszuwischen und erinnerte mich an das, was Mai mir gesagt hatte und dachte mir, ich könnte es noch etwas ausschmücken. „Das ist ein Missverständnis, junge Frau. Ich bin nicht an Frauen interessiert. Sondern an gutaussehenden Männern, die wissen, wie sie mich dominieren müssen...Nur leider findet man dies nicht mehr, in der heutigen Zeit. Also bin ich lieber Single.“, log ich ihr vor, doch sie glaubte es sofort und weitete ihre Augen, während der Eisschrank mich regelrecht anstarrte. Mokuba, der sich bis dahin sehr zurück gehalten hatte, kam nach vorne und grinste. „Wirklich Joey? Das ist ja cool. Ich kenne jemanden, der dir gefallen würde. Er ist ein Geschäftspartner von Seto und...“ „Mach dich nicht lächerlich Mokuba. So einer wäre niemals an dem Köter interessiert.“, fauchte Kaiba. Ich schob mir den Schal ein wenig runter und lächelte Mokuba an. „Wirklich? Weiß er denn, was er will? Ist er klug? Ich mag kluge Männer, dass sind die Besten und Stärksten.“, schwärmte ich. Der Kleine nickte. „Nicht so klug wie Seto, aber trotzdem. Er sieht auch gut aus. Morgen werde ich mir seine Nummer heraus suchen und sie dir geben.“ „Oh ja. Danke Mokuba. Ich habe nämlich noch nie jemanden geküsst, weißt du? Aber jetzt... Es wird Zeit, sich einen Herren zu suchen. Ich bin ja so aufgeregt. Vielleicht kannst du mir die Nummer heute noch besorgen? Oder warte, ich gebe dir meine, dann kannst du sie ihm geben.“, sagte ich, gespielt fröhlich und merkte erfreut, wie sich das Gesicht, des Arsches, immer mehr verdunkelte. Das Mädchen zog an seinem Arm. „Alles in Ordnung, Seto?“, fragte sie besorgt und er schluckte. „Ja, Kisara, alles in Ordnung...ich...entschuldigt mich bitte.“, grollte die Tiefkühltruhe und verschwand in der Menge. „Wollt ihr ihm nicht nachgehen?“, fragte ich verwirrt und Mokuba seufzte. „Er wird sich schon wieder fangen. Deine Nummer?“ Ich lächelte und übergab sie ihm. Kisaras Gesicht war stark gerötet und sie sah mich recht...seltsam an. „Ähm...was ist? Hab ich vielleicht irgendwas im Auge?“ Mokuba schüttelte lachend den Kopf. „Du meinst, hab ich vielleicht was im Gesicht...nicht Auge. Man Joey. Du bist echt klasse. So habe ich ja seit Wochen nicht mehr gelacht.“ Ich verzog mein Gesicht und schnaubte. „Willst du das jetzt kaufen, oder nicht?“, fragte ich das Mädchen, welche mich anlächelte, bezahlte und schließlich mit dem jüngeren Kaiba verschwand. Am nächsten Tag war ich wieder genau in derselben Situation. Weihnachtsmarkt, Häkeltierstand, immer noch kalt und es fing nun sogar an zu schneien. Ich hatte noch keine Nachricht von dem ominösen Kerl, der was für mich wäre, gehört. Vielleicht hatte Mokuba es auch nur so gesagt, dass er diesem Kerl meine Nummer geben würde... Also war ich wohl doch eher an Männern interessiert? Mein Handy klingelte und aufgeregt ging ich ran. „Hallo? Hier ist Joey...Joey Wheeler...“ Tut, tut, tut. Aufgelegt. Verwirrt packte ich mein Handy wieder weg. Nach einigen Stunden klingelte es erneut, dieselbe Nummer, wie vorhin. „Hallo?“ Tut, tut, tut. Ich presste meine Lippen aufeinander. Also wieder jemand, der mich doch nicht wollte. Enttäuscht machte ich mein Handy nun ganz aus und lächelte meine nächsten Kunden gezwungen fröhlich an. Der Tag verging schleppend und als ich endlich Feierabend machen konnte, begab ich mich noch an einen Glühweinstand und gönnte mir einen. Ich pustete und schluckte langsam die heiße Flüssigkeit hinunter, welche meinen Bauch angenehm erwärmte. Ich war schon halb erfroren, da es nun immer kälter wurde und ich den halben Tag hier gestanden hatte. Ich hatte alles verkaufen können und war stolz wie ich mittlerweile die Menschen einwickeln konnte die Sachen zu kaufen und die alte Lady war auch glücklich. Ich trank den letzten Schluck aus, brachte die Tasse zurück und begab mich auf den Weg nach Hause. Der führte durch den Park und war völlig verlassen. Langsam stapfte ich durch den Schnee, den Kopf gesenkt, hörte Schritte hinter mir und blieb sofort stehen. Die anderen Schritte verstummten ebenfalls. Ich drehte mich um, doch da war niemand. „Hallo?“ Keine Antwort, doch Angst kroch in mir hoch. Was wenn man mir auflauerte, mich umbrachte und einfach hier liegen ließ? Ich drehte mich wieder um und ging weiter, schneller diesmal. Dann hörte ich wieder Schritte, wirbelte herum und sah eine dunkle Silhouette, in einiger Entfernung stehen. „Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?“, rief ich, doch auch diesmal bekam ich keine Antwort, doch die Gestalt näherte sich mir. Mein Atem beschleunigte sich, ich drehte mich wieder um und fing an zu rennen. Die andere Person rannte mir nach, ich sah nach hinten und somit, dass sie langsam aufholte. Ich lief schneller, doch man packte meinen Kragen und zog daran, sodass ich mein Gleichgewicht verlor und zurück taumelte, direkt in die Arme von diesem gruseligen Verfolger, der...auffällig so aussah, wie der Kotzbrocken himself. Und ja. Er war es. Kaiba atmete hektisch, die Augen zu Schlitzen verengt, packte er meinen Kragen fester. „Was...was sollte das, Wheeler? Warum läufst du vor mir weg?“ Ich machte ein äußerst abfälliges Geräusch. „Wie bitte? Wer verfolgt mich hier? Auch noch im verlassenen, dunklen Park? Du hättest mich umbringen können!“ „Mach dich nicht lächerlich...das würde meinem Ruf schaden.“ Ich verdrehte die Augen und machte mich los. „Wenn das alles ist, kann ich ja wieder gehen, ja?“ Ich musste hier weg. Der Saftsack wirkte durcheinander, unentschlossen und...auf eine komische Art, scheu. Das war doch nicht mehr Kaiba. Vielleicht ein Klon? „Wheeler...warte.“, sagte er zögernd. Ich stutze und konnte nicht anders. Ich fühlte seine Stirn... „Nein. Du hast kein Fieber. Was ist mit dir...“ Der Rest des Satzes, ging in nuscheln über, denn er hatte mich gepackt und direkt an seine kühlen Lippen gezogen, die in mir nun, ungewöhnlicherweise, eine fast unerträgliche Hitze entfachten. Ich stöhnte auf und schloss meine flatternden Augen, genoss, was er mit mir tat. Mein erster Kuss... Er war sanft, ja fast liebevoll, wie er seine Lippen auf meinen bewegte und irgendwann, seine Zunge einsetzte, über meine Lippen strich, in meinen Mund damit eindrang und mich zum erzittern brachte. Heiße Schauer wirbelten in mir und ich krallte mich an seinen Mantel, zog ihn enger an mich. Nach gefühlten Stunden ließ er von mir ab und ich keuchte atemlos. „Kaiba...was..was ist mit deiner Freundin?“ Er schüttelte den Kopf und sah mich ernst an. „Ich bin auch schwul. Und wahnsinnig in dich verschossen. Geh mit mir!“ Den Mund bekam ich gar nicht mehr zu, konnte nur, überwältigt von den Gefühlen, die in mir aufkamen, nicken. Dann zog mich der Drache wieder an sich und küsste mich erneut. Joey Wheeler 17 Jahre Status: Vergeben an den Eisarsch... Kapitel 3: Türchen Nummer 3 (Tsumikara) --------------------------------------- Opfer „So, denkt bitte an die Aufsätze! Wer sie noch nicht abgegeben hat, hat noch bis morgen Zeit.“ Stühle wurden nach hinten geschoben und Taschen geräuschvoll auf den Tischen abgestellt. Stimmen wurden laut und die schnelleren Schüler waren schon an der Tür und verschwanden. Jonouchi Katsuya ließ sich Zeit den Raum zu verlassen. Er hatte keine wirkliche Lust, schnell aus dem Gebäude zu verschwinden. Seufzend schulterte er seine Tasche und schleppte sich nach draußen. „Jou-kun?“, sein Mitschüler und ehemals bester Freund Yugi trat an ihn heran. Sorgenvoll blickte der Kleinere den Blonden an und Katsuya musste das gequälte Lächeln verkneifen. Yugi versuchte noch immer ihn dazu zu bewegen, zu erzählen was los war. „Lass es Muto“, zähneknirschend schob er den anderen zur Seite und stiefelte den Gang entlang. „Yugi!“ „Jou! Was soll der scheiß?!“ Honda war an ihn herangetreten und hielt ihn an der Schulter fest. Mit einer schnellen Bewegung befreite sich der Blonde und blickte den Brünetten finster an. „Verpiss dich“, fauchte er und stieß den anderen nach hinten. „Jou-kun! Was soll das? Ich dachte, wir wären Freunde?“ „Freunde? Hätte nicht gedacht, dass du so naiv bist Mazaki. Aber ihr passt wirklich zusammen, muss ich schon sagen. Naive und dämliche Freunde.“ Damit drehte er sich um und ging aus dem Gebäude raus. Innerlich zerriss es ihn, so mit seinen Freunden umzugehen. Aber er konnte nicht anders. Sie sollten nicht um ihn trauern, sondern weiterleben und Spaß haben. Und wenn es bedeutete, dass sie ihn hassten, dann sollte es so sein. Sein Blick war stur auf den Boden gerichtet und er versuchte so gut es ging, eine Aura auszustrahlen, die besagte, man solle ihm nicht zu nahe kommen. Je weiter er ging, desto verfallener wurden die Gebäude. Mehr Dreck und Müll wurde mit jedem Schritt sichtbar und jedes zweite Gebäude war verlassen. Er kam vor einem leeren Lagerhaus zum stehen und blickte die Fassade an. Hier wäre es am besten. Es würde ihn keiner stören und ihn aufhalten wollen. Die Vorderseite war komplett verriegelt und so machte er sich auf zur Rückseite und versuchte da sein Glück. Doch dieses schien heute ausgeflogen zu sein, denn auch dort war alles verriegelt. Dann sah er ein Fenster und mit schnellen Schritten stand er davor. Es war verschlossen, aber nicht vernagelt und schnell war das Glas zerbrochen und er konnte in das Gebäude hineinklettern. Die Halle war heruntergekommen. Überall lag Müll herum und an den Wänden waren Graffitis gesprüht worden. Die Zugangsmöglichkeiten mussten wohl danach erst verriegelt worden sein. Zerstörtes Mobiliar lag verstreut in der Halle und manche Ecken rochen schlimm. Wer wusste schon, ob hier nicht der eine oder andere Junkie draufgegangen war. Katsuya schüttelte sich leicht. Er wollte es nicht wissen. Er fand eine freie Stelle und kniete sich an dieser nieder. Dann öffnete er seine Tasche und zog ein Buch heraus. Es war dick, alt und in Leder gebunden. Gefunden hatte er es bei Bakura und ohne einem Bescheid zugeben, hatte er es eingesteckt gehabt. Es war zu dem Zeitpunkt seine letzte Hoffnung und nun war es soweit, dass er es ausprobierte. Er hoffte wirklich, dass das was darin stand wahr war. Es folgte ein roter Edding und dann schlug er die Seite auf, die er in den letzten Wochen so intensiv studiert hatte. Zuerst kam der rote Kreis, dann wurde ein Sechseck in den Kreis gezeichnet. In diesem Sechseck kam ein Viereck. Zwischen den Kreis und dem Sechseck wurden Runen eingetragen, deren Bedeutung der Blonde nicht kannte. Zwischen Sechseck und Viereck kamen die Kanjis für Drache, Hingabe, Hoffnung, Verzweiflung. In die Mitte kamen wieder einige Runen sowie ein kleiner Kreis. In diesen musste er sein Hab und Gut abgeben. Was in diesem Fall sein Blut sein sollte. Er hatte gelesen, dass man immer das geben musste, was für den Wunsch ausreichend sein musste. Wenn jemand einen kleinen Wunsch hatte, so konnte teilweise ein Gegenstand oder eine Haarlocke reichen. Je größer und mächtiger der Wunsch war, desto wertvoller musste die Opfergabe sein. Er zog das Taschenmesser aus einer Seitentasche, klappte es auf und atmete einmal tief durch. Dann drückte er sich die Klinge in die Handfläche und zog das Messer nach unten. Er zischte und instinktiv drückte er die Hand an sich. Dann streckte er zitternd den Arm aus und ließ Blut in die Mitte tropfen. Nach ein paar Sekunden trat er zurück und wartete. Nichts passierte und Katsuya fing an zu zittern. War es nicht echt gewesen? Hatte er sich zum Narren gemacht? Hatte er alles zerstört? Seine Freundschaften? Sein Leben? Plötzlich umschlungen ihn Arme und er spürte eine Zunge an seinem Hals entlangfahren. Er zitterte erneut und schloss die Augen. Dann konnte er spitze Zähne spüren und erschrocken riss er sie auf. Er versuchte aus der Umarmung zu entkommen, doch er konnte sich keinen Millimeter bewegen. „Ich habe schon lange keine Opferung bekommen. Geschweige denn eine Beschwörung“, eine tiefe rauchige Stimme drang an sein Ohr und es lag ein Geruch von Schwefel in der Luft. „Ich…“, Katsuya versagte die Stimme. Er hörte sein Blut rauschen und seine Freunde sowie seine Schwester kamen in seinen Gedanken hervor. Er schüttelte seinen Kopf und atmete tief ein und aus. „Ich habe dich gerufen, da ich einen Wunsch erfüllt haben will.“ „Einen Wunsch? Ich erfülle nicht einfach Wünsche. Ich tausche. Und je nachdem, was du begehrst, nehme ich mir das was ich begehre.“ Katsuya nickte und die Arme verschwanden. Er drehte sich um und sah einen brünetten…Menschen vor sich stehen. Blaue Augen funkelten ihn und spitze Zähne blitzen hervor, als dieser grinste. Katsuya ging einen Schritt auf ihn zu und berührte ihn am Arm. Er fühlte sich rau an. „Was…bist du?“ „Neugierig, was? Ich bin ein Ryūne.“ Katsuya prustete leicht und Finger gruben sich in seinen Hals. Nach Luft schnappend versuchte er die Hand von seiner Kehle zu bewegen, doch es war, als würde er versuchen einen Berg verschieben zu wollen. „Was ist bitte so lustig?“, heißer Atem traf auf seiner Haut auf und er spürte wie sich Krallen an der Hand bildeten, die seine Kehle umklammerte. „Ein Drache? Gemischt mit was? Einer Katze?“, presste der Blonde hervor und konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. Er prallte gegen die Wand, noch bevor er blinzeln konnte. Dann war auch schon der Brünette vor ihm und sein Fuß, der in einem Lederschuh steckte, drückte auf die Brust des Blonden. „Nenn mir nur einen Grund, warum ich dich nicht zerquetschen sollte?“ „Weil…“, er hustete, „du dann dein Opfer tötest.“ „Du willst dich selber opfern?“ Erstaunt löste er den Fuß und blickte auf den Blonden hinab. „Ja. Dafür erfüllst du doch dann meinen Wunsch, oder?“ Der Brünette grübelte nach, dann grinste er. „Was ist dein Begehren, dass du dein Leben beenden willst?“ „Meine Schwester. Sie soll in eine andere Familie kommen, die sie gut behandelt und ihr eine Operation für ihre Augen finanzieren kann. Dafür gebe ich mein Leben.“ „Interessant“, blaue Augen wanderten über den Körper und Katsuya kam sich auf einmal nackt vor. Leicht gerötet zog er seine Beine an seinen Oberkörper heran und funkelte den anderen leicht an. Dieser grinste wieder und ging in die Hocke. „Wie wäre es hiermit. Ich erfülle deinen Wunsch, doch dafür wirst du mir gehören.“ „Dir? Was soll das heißen?“ „Du, deine Seele und dein Körper, wirst mir gehören. Du wirst tun was ich will.“, er schnurrte und ein langer Finger hob den Kopf des Blonden an. Dieser schluckte leicht, dann nickte er. Der Brünette fing an zu lachen, dann wurde Katsuya schon auf die Beine gezogen und an den Körper des Größeren gepresst. Er spürte, dass der Körper fest war und konnte jetzt sehen, dass die Haut anscheinend aus Schuppen bestand. Es war tatsächlich ein Drache. Er war tatsächlich ein Drache. „Du wirst mir gehören, bis ich dich entsorge, also diene mir gut, verstanden Menschling? Gehorche und du wirst es angenehm haben. Beuge dich, wann ich es will und ich werde dir Vergnügen bescheren, die du hier niemals erfahren würdest.“ Katsuya nickte erneut, auch wenn er nun einer Tomate glich. Vergnügen? Eine Bewegung aus dem Augenwinkel ließ ihn zur Seite blicken und erschrocken schrie er auf. Dort lag er. Er selber. Doch er stand auch hier, in den Armen des Dämons. Was war hier los? „Hast du etwa geglaubt, dein Körper würde weiterhin existieren? In der Welt der Dämonen würde dein Körper jämmerlich zerfallen. Keine Sorge, ich werde andere Menschen auf dich aufmerksam machen. Ihr braucht ja immer etwas wie eine Bestattung.“ Katsuya wurde mitgezogen, auch wenn er seinen Blick von seinem eigenen Körper nicht abwenden konnte. Kapitel 4: Türchen Nummer 4 (Alistor) ------------------------------------- Ein Kaiba taut auf Ich fasste es nicht. Wie konnte das nur passieren? Es passierte an einem ganz normalen Tag, in den Weihnachtsferien. In einer Woche wäre Weihnachten und es sollte ein schöner Tag mit der Familie werden. Mum war vor ein paar Monaten, mit Serenity nach Domino gezogen und Mum hatte sich mit Dad ausgesprochen. Meine kleine Schwester und ich hatten in meinem Zimmer gesessen und hatten eine Partie Duel Monsters gespielt, als wir diese seltsame Stille, die plötzlich herrschte, wahrgenommen hatten. Wir waren aus meinem Zimmer gegangen und vermuteten schon das Schlimmste... aber... nicht das. Da lag Mum auf dem Küchentisch und Dad war über sie gebeugt. Dad stöhnte auf, als Mum ihre Beine um ihn schlang und mir entwich, zu meiner Schande, ein spitzer Schrei, der eher zu einem Mädchen gepasst hätte. Die beiden waren nur bedingt peinlich berührt gewesen und Dad hatte sie, mit in sein Schlafzimmer genommen. Danach waren wir auf einmal wieder eine Familie gewesen, die beiden glücklich und meine kleine Schwester war wieder bei mir. Ich war genauso glücklich, bis sie sich verliebt hatte und nun eine Dreiecksbeziehung mit Duke UND Tristan führte. Ich wäre fast vom Glauben abgefallen...Nun gut. DAS war ja nicht mal ganz so schlimm. Ich hatte nur das Gefühl, dass auf einmal jeder einen Partner hatte, Mai war überraschenderweise sesshaft geworden und turtelte im Moment mit einem Typen namens Kyle. Ich akzeptierte diese Umstände. Ich ging auch mit Mädchen aus und tat so, als würde es mir gefallen. Bis ich endlich merkte, dass es mich nicht glücklich machte. Und genau das war das Problem, welches ich im Moment hatte. Ich wollte es meinen Freunden sagen, dass ich jemanden kennen gelernt hatte. Wir hatten bis jetzt nur, ungezwungen miteinander geflirtet und waren ausgegangen. Würde es nun das große Weihnachtsfest mit Familie und Freunden vermasseln, weil ich wohl schwul war? Als Thea mich unsanft anstieß, erwachte ich aus meinen Grübeleien und sah sie fragend an. „Ich hab dich gefragt, ob du auch mitkommen willst, noch einen Punsch trinken?“ Ich nickte. Es war bereits Abend und wir machten uns auf dem Weg, zum Weihnacktsmarkt. (<-hahahaha) Dort angekommen stürmte ein Junge auf uns zu, der eine blaue Bommelmütze trug. Bis auf seine graublauen Augen, sah man nur einen dicken, weichen, weißen Schal. Er strahlte uns an, als er uns begrüßte. „Hey Mokuba! Alles klar, Kumpel?“, fragte ich und klatschte mich mit ihm ab. „Klar, Joey und bei dir?“ Ich zögerte einen kleinen Moment, doch sagte ich dann schnell, dass bei mir auch alles klar war. Er sah mich mit hochgezogener Augenbraue an und ich wurde unter diesem tadelnden Blick, immer kleiner. „Joey? Ist wirklich alles in Ordnung?“, bohrte er nach, doch bevor ich hätte antworten können, unterbrach uns Mr. Frosty persönlich. „Diese Frage ist völlig unpassend Mokuba. Der Köter würde nicht mal merken, ob bei ihm was nicht stimmt, wenn es nackt vor ihm Flamenco tanzen würde. Dieser Hund ist dafür nicht schlau genug.“ „Grrrr...“ „Aus, Töle! Du brauchst wohl doch einen Maulkorb. Obwohl die Hunde, die bellen, ja auch nicht beißen. Vor allem nicht, wenn es der eigene Herr und Meister ist.“ Ich hob eine Augenbraue. Klar...wenn ich mir Kaiba so ansah...heiß war er ja. Aber...er als mein Herr? Mir wurde ziemlich warm bei dem Gedanken und bemerkte, wie diese Wärme in meine Lenden schoss. Aber ich hatte einen Freund und deshalb wandte ich mich ab und versuchte, ihn zu ignorieren. „Wir wollten doch einen Punsch trinken.“, lenkte ich alle anderen ab, die es zum Glück schluckten und begeistert auf eine Bude zeigten, die welchen verkaufte. Nur der wandelnde Gletscher sah mich überlegend an, so als könnte er nicht glauben, dass ich auf diese Provokation nicht angesprungen war. Er folgte uns mit gebührendem Abstand, denn Mokuba hatte sich uns einfach angeschlossen. Wir bestellten alle einen alkoholfreien, außer mir. Ich hatte kein Geld dabei und deswegen stellte ich mich auch nicht an. „Joey, wo ist denn deiner?“ Ich lächelte gequält und erklärte meine Lage. „Also wirklich, Alter! Ich hätte dir doch einen mitgebracht, wenn...“ Tristan wurde sanft zur Seite geschoben, als ein großer Mann, mit verwuschelten, schwarzen Haaren und hellgrauen Augen auf mich zu kam und mir einen Glühwein in die Hand drückte. „Hi Joey. Ich habe gesehen, dass du noch gar nichts zu trinken hast und da dachte ich mir...ich überrasche dich.“ Meine Wangen färbten sich puterrot. „Oh...Danke. Das ist wirklich sehr...aufmerksam von dir, Alex.“ „Alex?“, echoten meine Freunde und ich dachte, mein Gesicht müsste bereits brennen, so glühte es. „Äh...ja. Alex, das sind meine Freunde. Yugi, Thea, Mokuba, Ryou, Duke und Tristan. Das ist Serenity, meine kleine Schwester und der Kerl dahinten, das ist der Kotzbrocken.“ Kaiba machte ein abfälliges Geräusch. „Tse. Zufällig kenne ich Alexander, Köter. Er ist ein Geschäftspartner.“ Alex sah von mir zu Kaiba und verengte seine Augen. Dachte er...ich würde mit Kaiba? Ich winkte ab. „Gut, Leute...das hier ist Alex. Mein...mein...“ Ich konnte es nicht sagen. Nicht, wenn der eisige Mistkerl auch hier war. Er würde mich verspotten. Alex lachte, legte seinen Arm um meine Hüfte und zog mich zu ihm. „Ich bin derjenige, in den er sich verliebt hat und ich muss sagen, umgekehrt ist es genauso. Wir sind zusammen.“ Stille. Dann brach die Fragerei auf uns los. „Du bist schwul?“ „Dein Freund?“ „Zusammen?“ „Hattet ihr auch schon so eine heiße Knutscherei?“ Alex lachte erneut und drückte mich fester an ihn. „Nun...mein Hübscher ist ein wenig schüchtern. Noch hatte ich nicht das vergnügen, seine süßen Lippen zu kosten. Aber ich denke, der Glühwein wird dich lockerer machen.“ Verführerisch sah er mir in meine Augen und ich fing an zu zittern. Ok, das war doch normal, dass man sich küsste, wenn man zusammen war. Kein Grund, Panik zu schieben. Ich nippte an dem Getränk und hustete. „Was ist das?“ Er wackelte mit den Augenbrauen. „Ein Glühwein mit Schuss und Extra Schüsschen. Hochprozentig. Ich dachte mir, da du erst 17 Jahre alt bist..besorge ich es dir.“ „Und wie alt sind Sie? Wenn ich fragen darf? Was wagen Sie es sich, meinem Sohn, hochprozentigen Alkohol zu geben?“, donnerte es streng. Oh oh...Dad...was machte er denn hier? Und wenn er hier war, konnte Mum auch nicht weit sein. Alex lächelte. „Ich bin 21, reich und erfolgreich mit der Produktion von Mikrochips. Sir...es freut mich Sie kennen zu lernen. Sie sind offenbar, Joeys Vater...die Ähnlichkeit ist verblüffend.“ Dad nickte nur skeptisch und beobachtete unser Verhalten genauestens. „Es ist mir egal, ob Sie reich sind. Behandeln Sie meinen Sohn gut, verstanden? Er ist ein zartes Pflänzchen und...“ „DAD!“ Was sollte das? ICH ein zartes Pflänzchen? Dad nickte und lächelte. „Nach außen hin, wirkt er vielleicht manchmal knallhart und wie ein Rowdy... aber eigentlich ist er ein totaler Softy und liebt romantische Gesten. Ich muss das wissen. Steht alles in seinem Tagebuch.“ „DAD!“ „Du schreibst Tagebuch? Kann ich das mal lesen?“, fragte mich meine kleine Schwester. „SERENITY!“ Das glaubte ich ja nicht. Dad wusste dann anscheinend schon länger, dass ich nicht auf Mädchen stand. Denn ich hatte vor ein paar Monaten aufgehört zu schreiben, als ich mir diese Frage schriftlich gestellt hatte. Ich schnaubte und sah woanders hin und dieses woanders hin, war der Eisberg. Er starrte. Auf die Hand an meiner Hüfte, die meinem Freund gehörte und diese nun anfing, zart zu streicheln. Ich wurde nervös und trank einen großen Schluck aus meiner Tasse, die meinen Bauch wärmte und mir sogleich, leicht schwindlig wurde. Wir unterhielten uns noch gut, bis sich die Runde auflöste und nur noch die Kaibas, mein Freund und ich übrig waren. Die Buden schlossen und wir gaben schnell die Tassen zurück. Ich war nun endlich lockerer, was Alex ausnutzte und mich zart an meiner Wange streichelte. Doch Kaiba starrte immer noch, sein Blick war nun stechend auf Alex gerichtet. Der bemerkte es, sah genauso zu ihm zurück und nahm meine Hand. „Komm. Lass uns zu mir gehen.“, sagte er leise und zog mich, von den beiden weg. Er wohnte ganz in der Nähe und als wir an der Haustüre angekommen waren, zog er mich an sich und sah mir tief in meine Augen. Mein Gesicht erwärmte sich, als er mir näher kam. Nun war es also soweit. Wir würden uns küssen...und vielleicht auch noch andere Dinge miteinander tun. Er lächelte, dann verdrehten sich seine Augen und Alex sank zusammen. „Was zum...“ Hinter ihm stand Kaiba, schwer atmend und wütend. „Kaiba? Bist du jetzt verrückt geworden? Du hast meinen Freund...“ „Der Kerl ist nicht dein Freund!“, schrie er mich an, packte mich am Nacken und küsste mich. Nicht sanft oder zärtlich. Sondern rau, und besitzergreifend und so schnell wie es angefangen hatte, war es auch schon wieder vorbei. Der Blick des Kühlschranks wirkte wild, aber nur eine Sekunde lang. Dann wurde sein Blick wieder schneidend kalt, er packte mich am Kragen und zerrte mich, den Weg entlang. „Hey, was soll das. Du kannst Alex doch nicht einfach liegen lassen und überhaupt...wo bringst du mich hin?“ „Das wirst du sehen, wenn wir da sind.“ In meinen Augen bildeten sich Tränen. „Lass mich endlich los, du Grobian!“, sagte ich, versuchte mich loszumachen und hoffte, er würde dieses weinerliche, in meiner Stimme, gerade nicht gehört haben. Er sah zu mir und stockte kurz, dann zog er mich bestimmt, aber weniger grob, weiter. So lange, bis wir an meiner Haustüre angekommen waren. Er klingelte und wartete, bis sie von einer verwunderten Serenity geöffnet wurde. Woher wusste er, wo ich wohne? „Joey? Kaiba?“ „Hier. Passt besser auf ihn auf.“, schnauzte er sie an und verschwand. Ich ging an ihr vorbei und in mein Zimmer, schloss es ab und warf mich auf mein Bett. Ich fing an zu schluchzen. Was war das eben gewesen? Kaiba hatte mich geküsst. Nicht mein Freund, der es eigentlich tun sollte...Nein. Kaiba. Am nächsten Tag war ich wie gerädert und wachte auf, als ich mein Handy klingeln hörte. Ich blinzelte und versuchte zu erkennen, wer mich da anrief. Alex...ALEX. „Alex? Wie geht es dir?“, fragte ich müde. „Wie es MIR geht? Ich wurde gestern nur ausgeknockt, mein Freund wurde entführt und ich einfach liegen gelassen. Was ist passiert? Geht es dir gut? Das war dieser Kaiba, oder? Der hat Konkurrenz ja noch nie vertragen. Dieser elende...“ „Was? Nein...er..er hat damit nichts zu tun.“ Wieso sagte ich es ihm nicht einfach? „Wer dann?“ „Ähm...Ich..ich weiß nicht. Es war dunkel und ich habe das Gesicht nicht erkannt. Aber ich war dann wieder zu Hause...ich..es tut mir leid Alex...ich muss auflegen...“ „Aber Joey...“ Klick. Ich legte mein Handy auf mein Bett und vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Warum hatte ich meinen Freund angelogen? Die nächsten Tage ließ ich mein Handy ausgeschaltet und kam nur aus meinem Zimmer, wenn ich Hunger, oder Durst hatte. Meine Familie ließ mich in Ruhe, jedoch wurde ich ständig besorgt angesehen. Sie hatten jeden Besuch, abgeblockt und irgendwann, gar nicht mehr die Tür geöffnet. Morgen war schon Weihnachten und ich hoffte, dass wir unsere Ruhe hatten. „Yugi hat angerufen. Du solltest ihn zurück rufen. Dein Freund macht deinen Freunden offenbar das Leben schwer.“, sagte Mum. Ich seufzte und nickte. Ich hatte die letzten Tage viel Zeit zum nachdenken gehabt und festgestellt, dass Alex zwar nett war....aber ich nicht in ihn verliebt. Ich hatte ihn nicht geküsst...nicht weil ich schüchtern wäre, sondern, weil ich ihn nicht küssen wollte. Dann kam dieser Eiszapfen an und hatte mich derart fordernd geküsst, dass mir richtig heiß geworden war. Ich wählte also die Nummer vom Spieleladen und bekam Yugis Großvater ans Telefon. „Muto, hallo?“ „Äh...Hallo Mr. Muto...Joey hier...ist Yugi da?“ Er schwieg kurz, versicherte mir aber dann, seinen Enkel ans Telefon zu holen. „Joey! Was ist nur mit dir los? Alex terrorisiert uns alle, weil du nicht mit ihm sprichst.“ „Ja Yugi...ich...“ „Ist das Wheeler, den du da am Telefon hast?“, fragte eine mir bekannte Stimme. Oh nein. „Hey Kaiba, spinnst du jetzt? Warum reißt du mir das Telefon aus der Hand?“ „Klappe Muto. Wheeler...ich erwarte dich morgen Abend, am Marktplatz am großen Weihnachtsbaum. 20 Uhr, sei pünktlich und...wehe du kommst nicht!“ Tut, tut, tut... Ich sollte mich an Weihnachten mit dem Saftsack treffen? Warum? Der Kuss kam mir wieder in den Sinn und bescherte mir eine Gänsehaut an meinem ganzen Körper. „Und?“, fragte mich meine kleine Schwester. Ich seufzte und setzt mich zu meiner Familie an den Küchentisch. Dann erzählte ich ihnen, was sich zugetragen hatte und am Ende hatte meine Schwester die Augen weit aufgerissen. „Kaiba hat dich geküsst? Oh...nun. Joey ganz ehrlich...Er passt besser zu dir, als Alex.“, meinte sie. Daraufhin sagte ich nichts mehr und Dad legte mir eine Hand auf meine Schulter. „Höre auf dein Herz, Junge. Was sagt es dir? Alex oder Kaiba?“ Wenn ich das nur wüsste. Was wenn der Eisberg nur so tat, um mich zu erniedrigen? Ich konnte doch nicht sagen, dass mir Kaiba schon immer...äh... unter die Haut ging. „Ich weiß es nicht.“ Am nächsten Tag: Wir schmückten den ganzen Tag unsere Wohnung, putzten und kochten. Der Christbaum war mittlerweile auch aufgestellt worden und ich war gerade dabei, ihn zu schmücken, sang mit Serenity Weihnachtslieder und wir lachten über Dad, der sich in der Lichterkette verheddert hatte und nun sorgsam vom Mum befreit wurde. Es war eine wundervolle Harmonie zwischen uns allen. Wir speisten zusammen und tauschten Geschenke aus. Die Zeit schritt immer mehr voran und ich wurde immer nervöser. Warum nur? Warum wollte Kaiba mich sehen? Dann war es soweit, dass ich los musste. Ich fing an zu schwitzen und brachte es einfach nicht fertig, meine Schuhe zu binden. Mum kam zu mir und half. „Es wird schon alles gut werden, mein Sohn.“ Das hoffte ich. Ich nickte ihr zu und versuchte zu lächeln. Sie lächelte warm zurück und gab mir meinen Mantel. „Ich will später jedes Detail wissen, verstanden?“, meinte Serenity und ich verdrehte die Augen. Was sollte schon passieren? Ich meinte zwischen mir und Kaiba... Ich sah nochmal meine Familie an, die mir aufmunternd zunickte, bevor ich aus dem Haus ging und langsam zum vereinten Treffpunkt. Ich sah schon von weitem, dass Kaiba dort stand, ihm gegenüber...mein Freund Alex. Die beiden stritten lautstark und als sie mich sahen, kamen sie mir entgegen. „Joey, mein Schatz. Da bist du ja.“, sagte der und nahm mich in den Arm. Ich löste sie aber gleich wieder und sah beide ernst an. „Sagt mal...was wollt ihr eigentlich von mir?“ Alex schnappte nach Luft und schüttelte dann seinen Kopf. „Hey. Du bist mit mir doch zusammen. Ich will dich!“ „Beweise es.“ Er starrte mich stumm an und drehte seinen Kopf hin und her, um eine Antwort zu finden, aber er fand keine. Kaiba hatte alles stumm mitangesehen und auch die anderen Menschen, die hier standen, starrten uns an. Ich sah was aufblitzen und sah einen Paparazzi, der fleißig Fotos schoss. Ich versuchte diesen Umstand zu ignorieren. „Du kannst es also nicht?“ Alex lachte. „Nein. Ich kenne dich noch nicht gut genug dafür. Aber das können wir doch noch ändern. Lass uns reden. Und...“ „Nein. Es...ich mach Schluss.“ Er knirschte mit seinen Zähnen und spuckte auf den Boden. „Du hättest mich wenigstens ran lassen sollen. Dann hättest du schon gemerkt, dass ich der Richtige für dich bin. Tja, Pech gehabt. Du wirst sehen...das bereust du. Aber komme ja nicht angekrochen und bettle nach Vergebung.“, zischte er und stampfte davon. Ich sah ihm nach und seufzte. Dann wandte ich mich Kaiba zu und sah ihn auffordernd an. „Und du? Was willst du von mir?“ Eine Augenbraue wurde hochgezogen, dann...lächelte er mich an und gab Mokuba ein Zeichen. Hä? Er stellte sich vor mich, lächelte weiter und sah mir tief in die Augen. Er öffnete er seinen Mund und...sang... zeigte auf sich, dann auf mich. I was born to love you Hä? HÄ? Er...was? With every single beat of my heart Um dies zu unterstreichen legte er seine Hände auf sein Herz. Yes, I was born to take care of you Every single day of my life Er fing an, um mich zu tanzen, nahm meine Hand und wirbelte mit mir, über den Marktplatz. Ich wusste gar nicht mehr, wie mir geschah. Es gab nur noch ihn... You are the one for me I am the man for you You we're made for me You're my ecstasy If I was given every opportunity I'd kill for your love Lächelnd und...bittend sah er mich an, zauberte einen Strauß roter Rosen hervor und kniete sich vor mich. Ich nahm ihm die Rosen ab und sah einfach nur dumm aus der Wäsche. So take a chance with me Let me romance with you I'm caught in a dream And my dream's come true So hard to believe This is happening to me An amazing feeling Comin' through - Er...wollte mich? Ernsthaft? War er etwa eifersüchtig gewesen und hatte Angst gehabt, dass er keine Chance bei mir hätte? Hatte er deswegen Alex k.o geschlagen und mich geküsst? I was born to love you With every single beat of my heart Yes, I was born to take care of you, honey Every single day of my life Verzweifelt vergrub Kaiba seine Hände in seinen Haaren. I wanna love you I love every little thing about you I wanna love you, love you. I love you, Joey! Born to love you, born to love you, yes, i was born to love you... Er verstummte daraufhin und sah zu mir auf. „Joey...ich liebe dich. Bitte...“ In meinen Augen sammelten sich die Tränen...Das...war so romantisch gewesen...und er hatte dies in aller Öffentlichkeit gemacht, für mich? Der Eisklotz, der nie wollte, dass man erfuhr, das auch er Gefühle hatte...gestand mir in der Öffentlichkeit, das er mich lieben würde. Ich kniete mich zu ihm hinab und nahm sein Gesicht in meine Hände. Ich schloss meine Augen langsam und er tat es mir gleich. Ich fühlte, dass es das Richtige war. Er war es. Dann gab ich ihm, einen sanften, liebevollen Kuss. Er erwiderte ihn genauso liebevoll, nahm auch mein Gesicht in seine Hände und intensivierte den Kuss. „Ich.. ich liebe dich auch, Kaiba. Das hab ich irgendwie wohl schon immer gemacht.“ Kapitel 5: Türchen Nummer 5 (Tsumikara) --------------------------------------- Überraschung Stille herrschte im gesamten Gebäude der Schule und Katsuya blickte sich unsicher um. Er sollte sich auf das Dach begeben, aber er wusste nicht, ob er es wirklich sollte. Seto hatte ihn dorthin bestellt. Auch wenn er für seinen Freund einiges machen würde, so war er ich damit ehrlich gesagt nicht sicher. Warum wollte man auch freiwillig in die Schule, wenn diese vorbei war?! Katsuya konnte es noch immer nicht wirklich fassen, aber er war jetzt nun mal hier, da würde er ja wohl auch nach oben gehen können. Ein knarren ertönte und der Blonde zuckte erschrocken zusammen. War hier noch jemand, außer ihnen? Oder wollte der Brünette ihn ärgern? „Seto?“, zaghaft rief er den Namen, bekam aber keine Antworten. Vorsichtig schlich er um die nächste Ecke und zuckte erneut zusammen. Dann lehnte er sich an die Wand und keuchte. Verdammt, er war wohl in Reichweite der verdammten Fernbedienung. „Bastard. Hätte er nicht wenigsten eine niedrige Stufe wählen können?“, murmelte der Blonde und richtete sich auf. Er versuchte den vibrierenden Ring um seinen Penis zu ignorieren und dachte nur an das Ziel. Er musste auf das Dach. Also konzentrierte er sich darauf und ging weiter. Endlich kam die Treppe in Sicht und erleichtert stützte er sich am Geländer ab. Dann atmete er noch einmal tief durch und so schnell es ging eilte er die Treppe nach oben. Die Tür war offen und Katsuya konnte durch das kleine Fenster in der Tür den Brünetten sehen. Er stieß die Tür weiter auf und trat auf das flache Dach. „Seto!“, er versuchte wütend zu wirken, doch er wusste, dass es alles nur nicht wütend war. Er selber gestand sich ein, dass es eher wie ein Jammern wirkte. „Koinu, da bist du ja endlich. Das hat aber ziemlich lange gedauert. Sag, was hat dich aufgehalten?“, Seto grinste und kam dem Blonden entgegen. Dieser boxte ihn leicht in die Schulter. „Was mich aufgehalten hat? Das weißt du ganz genau. Weißt du eigentlich wie schwer es ist, damit herumzugehen?“ „Nein, aber ich sehe, dass es die gewünschte Reaktion hervorruft“, das Grinsen wurde breiter und die Hand des Größeren streifte Katsuyas Härte. Dieser keuchte erschrocken auf und lehnte sich gegen den anderen. „Wir sind hier im freien“, murmelte der Blonde und er spürte, wie die Hand erneut über seine Mitte strich. „Ganz genau. Ich wollte unserer Beziehung einen neuen Schwung verpassen und dachte mir, dass das hier der perfekte Ort ist.“ „Wie bitte? Das kannst du vergessen!“, Katsuya stemmte sich weg und trat einen Schritt nach hinten. Seto, der das Verhalten genau geplant hatte, ergriff das Handgelenk und zog den Blonden zu sich. „Nicht so schnell, mein Lieber. Wir sind hier noch nicht fertig“, hauchte er Katsuya ins Ohr und dieser spürte wie eine Zunge über seine Ohrmuschel fuhr. Zitternd seufzte er auf und krallte sich in das Oberteil des Brünetten. Hände wanderten über seinen Rücken und blieben an seinem Hintern hängen. Ein stöhnen entwich dem Blonden und Seto konnte nicht anders, als an dem Hals zu saugen. Alleine der Gedanke daran, seinen Freund gleich am Zaun von hinten nehmen zu können, bereitete ihm unsagbares Verlangen. „Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie sehr ich dich will“, murmelte der CEO und knabberte an dem Hals. Katsuya erzitterte und stöhnte leicht auf. Er konnte es sich wirklich nicht vorstellen, denn er sah nichts Besonderes in sich selber. Aber jedes Mal, wenn er mit Seto zusammen war, war er freier. Besser. Geliebter. Und er gab sämtliche Gefühle die er verspürte zurück. Denn er wusste, dass der Brünette so viel für ihn bedeutete. Langsam dirigierte der Brünette den anderen zum Zaun hin. Sie konnten von hier oben perfekt auf den Schulhof und die Straße davor sehen. Einige wenige Autos waren unterwegs, doch niemand achtete auf die beiden Personen auf dem Dach. „Was…hast du vor?“ „Etwas, was ich schon lange einmal ausprobieren wollte“, Seto grinste und Katsuya wurde umgedreht. Nun stand er mit dem Rücken zu dem anderen und konnte durch den Zaun hindurchsehen. „Du solltest dich besser an den Maschen festhalten“, hörte er die Stimme des anderen. Er tat es und prompt war sein Oberkörper an den Zaun gepresst. Mit großen Augen starrte er über seine Schulter in Blaue und schluckte. Geschickte Hände fanden ihren Weg nach vorne und öffneten seine Hose, nur um diese dann nach unten zu schieben. Boxershorts folgten und schon stand der Blonde mit blankem Hintern da. „Seto.“ Er jammerte und wackelte ein wenig mit dem Hintern. Es war kalt und er wusste, er würde bald anfangen zu frieren. Er war es einfach nicht mehr gewohnt, in einer nicht temperaturgeregelten Umgebung zu wohnen. Einer der Vorzüge, wenn man bei den Kaibas wohnte. Dieser beugte sich nach unten und küsste den Rücken entlang. Als er bei den Pobacken ankam, biss er in jede einmal hinein, nur um dann darüber zu lecken. Katsuya erzitterte erneut und krallte sich regelrecht in den Zaun. Die Hände kneten weiter seine Pobacken und immer wieder biss der andere in das Fleisch hinein. „Verdammt“, seine Stimme zitterte und er stöhnte auf als er einen Finger an seinem Eingang spürte. Doch dieser Finger verschwand direkt wieder und Katsuya jammerte. „Erst bist du total dagegen, dann kannst du es kaum erwarten, dass es losgeht“, Seto lachte leicht und brachte den Blonden zum Zittern. „Entweder machst du jetzt was oder ich verschwinde“, Katsuya wusste selber, dass es eine leere Drohung war. „Dann wollen wir dich mal nicht länger warten lassen“, Seto suchte etwas und dann hörte der Blonde nur noch ein klicken. Er hob seinen Kopf und starrte auf die Handschellen, die um seine Handgelenke lagen. „Was soll das?“, er versuchte vom Zaun wegzukommen, nur um festzustellen, dass die Handschellen am Zaun festgemacht waren. Dann zuckte er erschrocken zusammen, als er einen eiskalten Finger an seinem Eingang spürte. „Scheiße! Hättest du es nicht wenigstens etwas warm reiben können?“ Seto lachte nur und drang mit dem ersten Finger ein. Er wusste, dass Katsuya sich nur jetzt aufregte und in ein paar Minuten es schon wieder vergessen hatte. Außerdem wollte er auch nicht ewig hier oben verbringen, also mussten sie Abstriche einbüßen. Langsam bewegte er den Finger, krümmte ihn und strich leicht über die Prostata. Katsuya wimmerte nur. Er verfluchte manchmal das Talent des Brünetten, dass er immer direkt wusste wo er hinarbeiten musste. Der zweite Finger wurde langsam eingeführt und Seto begann scherenartige Bewegungen zu machen, um den Blonden zu dehnen. Dieser war nun mittlerweile froh darüber, dass er mit dem Zaun verbunden war, denn er konnte nicht sagen, wie lange er sich daran festhalten könnte. Der dritte Finger wurde hinzugefügt und Katsuya stöhnte laut auf. Dann begann er sich selber zu bewegen. Seto beobachtete ihn ein wenig, bevor er seine Finger entfernte und sich selber bereit machte. Katsuya wimmerte leicht auf und streckte seinen Hintern noch mehr zu dem Anderen. Dieser positionierte sich hinter ihm und drang ganz leicht in ihn ein. Dann entfernte er sich wieder und wartete, nur um das selbe erneut zu machen. Katsuya wollte ihm folgen, doch wurde er festgehalten. „Seto, bitte“, jammerte er und blickte flehentlich in die blauen Augen. Mit einem einzigen Stoß war der Brünette in dem Blonden und dieser schrie auf. Dann fing der Brünette an sich zu bewegen. Erst langsam, dann immer schneller werdend. Katsuya traf ihn in den Bewegungen und stöhnte jedes Mal auf, wenn der andere in komplett ausfüllte. „S-seto“, stotterte er und angesprochener krallte sich in die Hüfte des Blonden. Seine Bewegungen wurden schneller und härter, doch er wollte nicht als erstes kommen. Schnell war seine Hand nach vorne gewandert und umschloss das Glied des anderes. Dieser zuckte etwas zusammen, stöhnte dann aber auf, als er merkte was passierte. ~ „Hatschi!“, Katsuya zog ein Taschentuch aus seiner Tasche und schnäuzte sich die Nase. „Alles in Ordnung Jou?“ „Klar, nur ‘ne kleine Erkältung.“ „Hoffentlich stimmt das, nicht, dass du Weihnachten im Bett verbringen musst“, besorgt blickte Yugi seinen Freund an, doch dieser winkte nur ab. „Ach was, als ob ich so schnell krank werde.“ „Das stimmt. Es heißt ja nicht umsonst, dass Idioten nie krank werden“, Seto trat an die beiden heran und grinste hämisch. „Wa-? Sag das noch mal!“, Katsuya war direkt auf Hundertachtzig, doch wurde er durch eine Hand an seiner Stirn gestoppt. „Ich glaube, die Natur hat gerade bewiesen, dass du kein Idiot bist. Ich würde sagen, dass du ins Bett gehörst“, ungläubig starrte Katsuya in blaue Augen. „Mutou, sag doch bitte Bescheid, dass wir gegangen sind. Ich kann ihn unmöglich alleine lassen, sonst bleibt er nicht liegen und ruht sich aus.“ „Kein Problem Kaiba-kun. Gute Besserung Jou, werd schnell wieder gesund.“ „Mach dir keine Sorgen, morgen werde ich sicherlich wieder fit sein“, Katsuya lachte und winkte zum Abschied und seufzte erleichtert auf, als Yugi im Gebäude verschwunden war. „Warum musstest du auch unbedingt darauf bestehen, hier her zu kommen. Wir hätten den Film auch wann anders schauen können.“ „Ich wollte sie nicht hängen lassen. Das gehört sich nicht. Außerdem ist es eh deine schuld! Hättest du nicht darauf bestanden das wir auf dem Dach…!“, er verstummte und raufte sich die Haare. Es war definitiv Setos schuld und nicht seine. Das er Spaß hatte, war halt so. „Was soll ich deiner Meinung nach also tun?“ „Verantwortung übernehmen! Was glaubst du denn bitte?“ „Verantwortung? Das lässt sich regeln“, er überlegte kurz, bevor sich ein Lächeln auf sein Gesicht schlich. Schnell hatte er sein Handy herausgeholt und schrieb seinem Fahrer, wo er sie abholen konnte. Katsuya blickte fragend zu ihm und bemerkte das Lächeln. Verwirrt legte er den Kopf schief. „Dann werde ich wohl die Verantwortung übernehmen.“ Damit küsste er den Blonden kurz auf die Lippen und beugte sich dann zu seinem Ohr. „Das wird wohl ein Leben lang Verantwortung bedeuten, nicht wahr? Wie wäre es dann, dass wir es gleich offiziell machen, hm? Heirate mich.“ Kapitel 6: Türchen Nummer 6 (Alistor) ------------------------------------- Süße Verführung unterm Weihnachtsbaum 22. Dezember „Ach herrje!“, rief ein junger Mann aus, auf dessen schwarzem, kurzem Haar ein Häufchen Schnee gefallen war und er somit die Geschenke hatte fallen lassen, die er gestapelt auf dem Arm getragen hatte. „Was ist los, Mokuba?“, fragte ein anderer junger Mann, dessen eisig blaue Augen ruhig auf seinem kleinen Bruder lagen. „DIE GESCHENKE!“, rief er panisch aus und sammelte schnell die nun eingeweichten Pakete ein. Seto Kaiba schnaubte. Warum sein Bruder, nach all den Jahren, immer noch Weihnachten feiern musste, war ihm unerklärlich. Sie waren doch eh nur zu zweit. Es würde etwas dekoriert werden und einen kleinen Tannenbaum geben. Kaiba machte ein abfälliges Geräusch. Viele Menschen machten sich nicht mal die Mühe, sich einen echten Tannenbaum zu holen, sondern kauften sich einen billigen aus Plastik. Mokuba war der einzige, der wusste, dass er den Geruch eines echten Tannenbaumes liebte. Aber noch lieber war es ihm, den Geruch von Zimt und gebrannten Mandeln in der Nase zu haben. Warum konnte er sich nicht erklären. Grübelnd folgte er seinem Bruder ins Haus, wo seine Angestellten schon fleißig dabei waren die Eingangshalle zu dekorieren. Seto stutzte. Normalerweise wurde nur im Wohnzimmer leicht dekoriert, mit Girlanden und Lichterketten, neben dem Kamin ein kleiner Baum, geschmückt mit Strohsternen und Lichtern. Das war´s. Mehr gab es nicht. Er hob eine Augenbraue und sah seinen kleinen Bruder scharf an. Der lächelte nur und versuchte, seine Pakete zu retten. „Oh, wir müssen auch noch den Glühwein vorbereiten...und die Plätzchen. Seto? Wollen wir zusammen backen?“ Das Moki ihn ablenken wollte, war offensichtlich. „Mokuba...“ „Ja Seto?“ „Was soll das alles hier?“, fragte er ziemlich verstimmt. Der Junge sah sich um und zuckte mit seinen Schultern. „Deko?“ „Das wird sofort wieder weg gemacht.“, fauchte er zornig. Sein kleiner Bruder senkte den Kopf und meinte, dass er es schön gefunden hätte, wenn er dieses Jahr jemanden einladen könnte und er deshalb auch die Eingangshalle weihnachtlich leuchten sollte...genau wie die Küche...das Esszimmer...und sein Zimmer...und das Zimmer seines Bruder und.... Dann hatte sein Bruder auch noch die Frechheit ihn anzusehen. Die tiefe Traurigkeit, die sich in den graublauen Augen spiegelte, konnte er kaum ertragen. Der Braunhaarige versuchte standhaft zu bleiben, seufzte ergeben und wuschelte Mokuba durch sein Haar. „Gut. Meinetwegen dekoriere alles, AUßER mein Zimmer. Aber wegen den Gästen...es kommt drauf an, wen du einladen willst. Hast du da an jemanden bestimmten...keine Mädchen, Moki! Dafür bist du noch zu jung.“ Mokuba schnaubte. „Ich bin mittlerweile 16 Jahre alt und immer noch Single. OBWOHL die Mädchen auf mich fliegen. Ich muss langsam anfangen, Erfahrungen zu sammeln. Aber nein...darum geht es nicht.“, versuchte er seinen großen Bruder zu besänftigen, der schon seinen Mund geöffnet hatte, um ihm zu widersprechen. „Ich wollte nicht viele einladen...eigentlich nur...einen.“ „Ach? Und WER könnte wohl dieser eine sein?“ „Du erinnerst dich bestimmt noch an deine Schulzeit und...“ „Ein ehemaliger Mitschüler von MIR? Mokuba?“ Warnend sah Seto ihn an, doch er bekam nur ein wissendes Lächeln von ihm, was den CEO stutzig machte. „Nun...du magst ihn. Das hast du schon immer und er hat mittlerweile keine Familie mehr, mit der er feiern könnte. Yugi ist in Ägypten, Thea in New York und die anderen...das weiß ich nicht. Er ist einsam, Seto.“ Da konnte nur von einem die Rede sein und Seto lief ein warmer Schauer über den Rücken, als er an widerspenstige, blonde Haare und angriffslustige Blicke, von braunen Augen dachte. Jede Begegnung war ein Genuss gewesen, auch wenn er mit Wheeler oft kurzen Prozess gemacht und ihm gezeigt hatte, wo sein Platz war. Jugendlicher Leichtsinn... Er hätte ihn damals schon zu sich nehmen und behalten sollen, anstatt einfach nach dem Abschluss zu gehen und die Kontakte komplett abzubrechen. Sein Hündchen... „Ahhh, genau diesen Blick wollte ich sehen, wenn ich von Joey spreche. Ich wusste schon immer, dass du eine Schwäche für ihn hast.“, kicherte Mokuba und Setos Blick wurde undurchdringlich und hart. Er drehte seinem Bruder den Rücken zu. „Meinetwegen kannst du ihn einladen. Aber erwarte nichts von mir. Es wird bestimmt so sein, wie damals auch. Du brauchst dir keine falschen Hoffnungen machen.“, zischte er leise und ging die Treppen nach oben. Siegessicher lächelte Mokuba. Währenddessen wuselte der Schwarzhaarige aufgeregt in die Küche, sein Handy zwischen der Schulter und seinem Ohr geklemmt. Ein freudiges Lachen kam aus seinem Mund, als er endlich eine Verbindung zu seinem Gesprächspartner aufbauen konnte. „Joseph Wheeler? Hallo?“ „Hallo Joey! Hier ist Mokuba. Mokuba Kaiba. Wie geht es dir?“ „Mo...Mokuba? Äh...Hi! Ganz ok...und...dir?“ „Oh Joey, ich bin so froh, dass ich dich erreiche. Du hast doch an Weihnachten noch nichts vor, oder?“ Am anderen Ende der Leitung war es eine ganze Weile lang still, doch dann hörte der junge Kaiba Joeys leises Lachen. „Sorry, Kleiner. Ich kann nicht. Ich wünsche aber dir...und deinem Bruder viel Spaß und frohe Weihnachten.“ Dann hatte er schon aufgelegt, aber Mokubas Gesicht glich dem seines Bruders, wenn er unbedingt ein Duell gewinnen wollte. Er würde Joey schon noch dazu bringen an Weihnachten aufzutauchen und mit ihnen zu feiern. Dann würden die beiden ein Weihnachtswunder erleben und glücklich sein, bis zum Ende ihres Lebens! 24 Dezember, 19:30 Uhr Sein Atem gefror und er umschlang seinen Körper fest mit seinen Armen. Er konnte nicht fassen, dass er wirklich hier war. Hier bei seinem Erzfeind. Der Typ, der ihnen einfach den Rücken gekehrt hatte, nach allem, was sie miteinander erlebt hatten. Mokuba hatte ganze Arbeit geleistet. Er hatte ihm bei all seinen beschämend lächerlichen Jobs aufgelauert und hatte ihn so lange bearbeitet, bis er zugesagt hatte. Joey seufzte. Er hatte nicht mal ein Geschenk...weder für den Kleinen, der irgendwie gar nicht mehr so klein war, noch für den Eisklotz. Er hatte nichts und sie hatten eh schon alles. Er war nicht neidisch, nein das nicht. Kaiba hatte einen hohen Preis für die Macht und den Reichtum bezahlt. Der Blonde starrte auf die Klingel und erschauderte. Vielleicht sollte er doch wieder umkehren, in seine kalte, leere Wohnung, vor seinen jämmerlich geschmückten, kahlen Zweigen, die er im Park gefunden hatte, sitzen und leise Stille Nacht singen, bevor er eine Schüssel Reis aß und zu Bett ging. Doch dann wäre Mokuba traurig und enttäuscht und der Geldsack würde ihn wieder verhöhnen, dass er ein feiger, wertloser Köter war, der nichts auf die Reihe brachte, womit er mal wieder Recht hätte, Joey sich noch mieser fühlen würde und...ja was dann? Er schluckte und drückte leicht auf die Klingel, ehe er sich alles anders überlegen konnte. Es ertönte ein leises Summen und das Tor schwang auf. Niemand fragte nach, wer da am Tor stand. War das nicht etwas leichtsinnig? Langsam ging er den langen Weg, bis zum Kaiba Anwesen entlang. Der Kies knirschte unter seinen Schuhen und es erfasste ihn eine innere Kälte. Er hatte Angst...Angst, was passieren würde, wenn man ihn so sah. Ob sie ihn überhaupt wieder erkennen würden? Wie würde die Kühltruhe reagieren? Er stoppte und atmete einige Male tief ein und aus. Noch war Zeit umzukehren. Joey blickte nach hinten und sah, dass sich das Tor gerade wieder schloss. Er seufzte tief. Es blieb nur noch der Weg nach vorne. Wenigstens war es bei den Kaibas warm, sie hatten Strom und was zu essen. Den Blick gesenkt, brachte er den restlichen Weg hinter sich. An der Türe angekommen, sah er wieder auf und hatte das Gefühl, eingefroren zu werden, konnte Kaibas Gedanken förmlich greifen. Sein Blick aus den unfassbar blauen Drachenaugen, sagten Dinge wie, „Typisch Köter“ und „Ich wusste, dass aus dir nichts wird. Einmal Gosse, immer Gosse.“ Doch der Arsch sagte nichts, sondern machte Platz, damit er eintreten konnte. Wohlige Wärme schlug dem Jungen entgegen und aus seinem Mund entwich ein erleichtertes Seufzen, was Kaiba durch Mark und Bein ging. Da stand er. Joey Wheeler, Hund durch und durch...nur besorgniserregend mager und seine Haare... ungepflegt, waren schulterlang und wurden nur mit einem Haargummi zusammen gehalten. Selbst den frechen Pony, hatte Wheeler mitwachsen lassen und nun war sein Gesicht völlig frei und sehr gut zu erkennen. Seto konnte seinen Blick nicht mehr von ihm nehmen. War er etwa schon immer so hübsch gewesen? Tief atmete Seto ein. Unbemerkt von Joey, weitete der seine Augen und schluckte. Dieser Geruch...nach Zimt und...gebrannten Mandeln? Das war doch nicht möglich! Wheeler hatte genau diesen Geruch an sich, den, den er...liebte. Hatte er diesen etwa schon immer gehabt? Der blonde Junge sah erschöpft aus und hungrig. Daher räusperte sich der Braunhaarige, nahm ihm die dünne Jacke ab und bedeutete ihm, ihm zu folgen. Joey sah sich staunend um, so viele Tannengirlanden und Lichterketten hatte er ja noch nie gesehen...und das war gerade mal die Eingangshalle... Er folgte seinem Erzfeind, welcher immer noch genauso beeindruckend erhaben und gutaussehend war, wie vor einigen Jahren. Es hatte Joey etwas enttäuscht, dass Kaiba ihm nicht wenigstens begrüßt hatte. Auch wenn es nur aus Beleidigungen bestehen würde, hatte er wenigstens auf ein paar Worte von ihm gehofft. Sie gingen in die Küche und wurden von einem glücklichen Mokuba begrüßt. „Joey! Fröhliche Weihnachten und herzlich willkommen!“ „Äh...hallo Mokuba.“, stammelte er und sah beschämt auf den Boden. Seto musste sich zusammen reißen, keine abfällige Bemerkung zu machen. Wo war das Selbstvertrauen von Wheeler hin? „So Streuner...setz dich. Es gibt gleich Abendessen.“, sagte der Herr des Hauses herablassend und Joey zuckte leicht zusammen. Er tat hastig, was Kaiba gesagt hatte, konnte sich aber einfach nicht entspannen. Die Nähe zu dem arroganten Sack, machte es ihm unmöglich, einen klaren Gedanken zu fassen. Nicht mal auf den Hundekommentar, hatte er reagiert. Dies fiel auch dem Braunhaarigen auf und beobachtete jede kleine Regung, jeden Blick aufs genaueste. Wheeler war nervös... Konnte...konnte es sein, dass ER in ihm diese Aufregung auslöste? Er sollte es herausfinden, denn wenn es so war... Mokuba verteilte fröhlich schwatzend, dass einladende Mahl. Wie in Japan üblich stand frittiertes Hähnchen bei ihm und dem Blonden, frittiertes Gemüse bei Mokuba und eine große Weihnachtstorte auf dem Tisch. Der Hund ihm gegenüber sah aus, als hätte dieser so etwas schon lange nicht mehr gegessen und sah scheu zu dem Jüngsten. „Guten Appetit, Seto und Joey! Haut rein!“, sagte dieser und begann, sein Gemüse zu essen. „Sag mal Mokuba...isst du denn kein Fleisch?“, fragte Joey nachdenklich und aß unglaublich langsam, als ob er jeden einzelnen Bissen genießen müsste. Moki schüttelte den Kopf und meinte, er wäre schon seit zwei Jahren Vegetarier, seitdem er Bakura beim Essen von Fleisch erlebt hatte. Erschöpft vom vielen Essen und dem Fakt, dass Moki und Wheeler sich kaum noch bewegen konnten, lehnten sich beide nach hinten . „Das war fantastisch...ich wusste ja gar nicht mehr, wie es sich anfühlt, satt zu... äh...ich meine. Man bin ich satt. Danke für das leckere Essen!“, sagte Wheeler mit geröteten Wangen und stand umständlich auf. „Ich werde dann mal wieder...Ein schönes Fest euch no...“ „MOMENT Joey! Du kannst doch nicht jetzt einfach abhauen. Ich will noch unbedingt Stille Nacht singen und Seto muss mich dabei am Klavier begleiten. Willst du denn nicht hören, wie Seto Klavier spielt? Das macht er ja sonst nur für mich.“ Das Hündchen war hin und hergerissen. Doch dann nickte er leicht. Sie machten sich ins Wohnzimmer auf und Wheeler riss die Augen weit auf, aus seinem Mund kam ein überrascht, freudiges Bellen und er lief sofort zum Kamin, in dem bereits ein Feuer prasselte und dem Raum, eine heimelig, gemütliche Atmosphäre verlieh. Der Blonde sank auf den Boden, legte sich auf den Rücken und räkelte sich in der Wärme...wie ein Hund. „Ganz ehrlich...und du wunderst dich, warum ich dich immer mit einem Hund vergleiche?“ Wheeler war daraufhin still und rührte sich nicht mehr. Was denn? Keine Retourkutsche von ihm? Spielte er jetzt toter Hund? „Lass ihn doch, Seto. Du machst das doch auch ständig.“, sagte Moki angesäuert und vom am Boden liegenden hörte man ein leises Lachen. Seto fauchte seinen Bruder ungehalten an, grummelte und begab sich an sein Klavier. Er begann, dem Instrument leise Töne zu entlocken, die sich für Joey anhörten, als kämen sie aus dem Himmel. Dann setzte Mokuba mit seinem Gesang ein. Leider war es ihm aber nicht vergönnt, singen zu können und so verzog Joey seinen Mund. Er hievte sich vom Boden auf und fing an, mitzusingen, etwas lauter, als Mokuba, damit man die falschen Töne nicht mehr ganz so schlimm hörte. Während Joey, mit geschlossenen Augen mitsang, stellte sich bei ihm ein seltsames Gefühl ein. Ein Gefühl der Ruhe und des Friedens. Sie stritten nicht, sondern saßen beisammen, hatten zusammen gespeist, sangen und genossen diesen magischen Moment, der leider schon viel zu früh endete. Einen Moment genossen alle drei die Stille, die sie eingehüllt hatte, dann verkündete Mokuba, dass es Zeit wäre für die Geschenke. Das war sein Stichwort. „Nun gut. Ich gehe dann mal...“, sagte er, peinlich berührt und ging Richtung Türe. „Nein Joey...ich habe hier ein Geschenk für dich...willst du es denn gar nicht auspacken?“ Dieser kleine Kaiba war einfach unglaublich. Jetzt hatte er ihn schon wieder eingewickelt. Seufzend kam er wieder zurück und meinte beschämt, dass er nichts für die beiden hatte. Kaiba machte ein abfälliges Geräusch und meinte, dass sie es nicht anders erwartet hatten. Wut...altbekannte Wut, stieg in Joey auf, doch er versuchte, sich zu beherrschen und drehte seinem Erzfeind den Rücken zu. Die beiden Kaibas tauschten zuerst ihre Geschenke aus. Seto bekam einen neuen Schlafanzug, in rot, mit kleinen schwarzen Rotaugendrachen darauf und Seto blitzte seinen Bruder wütend an, bevor er diesen schnell wieder wegpackte. Das musste Wheeler nicht unbedingt sehen. Mokuba bekam ein vegetarisches Kochbuch und ein paar edle, teure Gewürze, da er gerne kochte. Joey hatte die ganze Zeit diskret weggesehen, wurde aber von dem jüngeren Kaiba angetippt, als dieser mit ihrem Geschenkaustausch fertig waren. Strahlend übergab Mokuba Joey sein Geschenk und dieser machte es vorsichtig auf. Es war ein recht flaches und enthielt...Papier. Verdattert sah er ihn an und Mokuba grinste. „Das ist ein Arbeitsvertrag von der Kaiba Corporation. Wir brauchen unbedingt jemand, der unsere Spiele austestet und dem wir vertrauen können...bist du dabei?“ Ein...Arbeitsvertrag? Spieletester? In Joeys Augen sammelten sich Tränen. Er nickte und lächelte, ehe es sich zu einem typischen Wheeler Grinsen verzog. Lauernd starrte Seto auf dessen Gesicht und leckte sich unbewusst über die Lippen. Mokuba sah dies, grinste, gähnte auf einmal und meinte, er wäre ziemlich müde. „Amüsiert euch noch gut, ihr zwei...“, sagte er und war dann auch schon verschwunden. Verwirrt starrte Wheeler ihm nach und sah dann zu Kaiba auf, der ihm immer näher gekommen war. Er hatte den Christbaum im Rücken und die Lichter des Baumes, zauberten ihm einen Heiligenschein um seinen Kopf. Joey schluckte. Oh Gott, war dieser Mann atemberaubend... Das Hündchen weitete seine Augen und stammelte irgendwas von...nach Hause gehen. Das konnte er nicht ernst meinen. Nicht nachdem er noch gar nicht das Geschenk von ihm bekommen hatte. Seto reichte dem Blonden ein kleines Päckchen. Vorsichtig, mit zittrigen Händen, nahm er es und packte es aus. Es war ein...Halsband. „Willst du mich verarschen, Arschgeige?“, brauste Joey auf und in Setos Augen blitzte es auf. Das war das Temperament, welches er vermisst hatte. Doch er grinste nur, nahm ihm das Halsband ab und legte es ihm einfach an. „Jedes Hündchen braucht doch ein Herrchen...oder nicht?“, flüsterte Seto und berührte immer wieder leicht den Hals seines Gegenübers. „He...Herrchen? Du..du willst mein Herrchen sein? Das...äh...“ Joey brach sein Gestotter ab, als Kaiba ihm einen Finger an den Mund legte. „Ich habe lange genug gewartet. Und du ebenfalls. Wir sollten keine weitere Zeit mehr verschwenden, meinst du nicht auch?“, raunte der Eisdrache ihm zu und zog ihn in seine Arme. Sanft streichelte er dem Hündchen über seinen Rücken und fragte ihn, ob er seine Haare gern so trug. Joey schüttelte den Kopf und meinte, dass es teuer wäre, zum Friseur zu gehen. Er hauchte dabei seinen warmen Atem in Setos Ohr und dieser erzitterte. Nun konnte er nicht mehr.... Gierig griff er ihm in den Nacken und zog ihn an seine Lippen. Er...musste...MUSSTE diese weichen, warmen Lippen kosten. Ihm wurde so unerträglich heiß und hatte den Wunsch, nackt zu sein und den ebenso nackten, warmen Körper von Wheeler, an seinem spüren zu müssen. Flink schummelte sich seine Zunge, in den Mund des Kleineren. Wheeler stöhnte auf und vergrub seine Hände in Kaibas Haare, brachte sie völlig durcheinander. All die jahrelange Zurückhaltung fiel von beiden ab, Setos rechte Hand blieb im Nacken des Blonden, die linke zog dessen Körper ganz nah an seinen. Joey löste den leidenschaftlichen Kuss und versuchte, seinen Gegenüber davon abzubringen, weiter zu gehen. „Kaiba...ich...wir...“ Seto küsste ihn wieder, hungriger. Sein Hündchen stöhnte erneut auf, als Kaiba anfing, seinen Körper an ihm zu reiben. Zu spät... Es war zu spät. Jegliche Selbstbeherrschung fiel von ihm ab und endlich gab er sich, dem Eisdrachen hin, ließ sich küssen und an Stellen berühren, die schon lange niemand mehr berührt hatte. Langsam schälte der Eisprinz ihm die Kleidung vom Leib und berührte andächtig jedes kleine Stückchen, der freigewordenen Haut. Er küsste die Schulter des Blonden und strich zärtlich dessen Arme hinab. Wheeler war unglaublich rot im Gesicht und atmete schwer, wurde auf den Boden, vor dem Kamin gedrängt, bis er lag und Seto sich über ihn beugte. Heiß brannten sich seine wollüstigen Blicke in Joeys Haut, bis er erschauerte. Dann begann Seto seinerseits, sich auszuziehen. Joey starrte wie hypnotisiert auf den Körper des Drachen. Seine Haut schimmerte im Schein des Feuers und ihm wurde heiß und kalt zugleich. Erwartungsvoll lag er da, konnte es nicht mehr ertragen. Er wollte ihn auf sich spüren. Kaiba tat ihm den Gefallen und strich zuerst liebevoll über Joeys Körper, ehe er sich auf ihn legte und erneut seine Lippen auf die des Hündchens legte. Sie öffneten beide ihren Mund und ließen ihre Zungen in einem langsamen Rhythmus miteinander tanzen. Schon alleine mit diesem Kuss, spürte Seto, wie sich Wheelers Mitte aufrichtete. Ihre Erregungen berührten sich, Joey bäumte sich auf und sie stöhnten lustvoll in ihren Kuss. Sanft streichelte er die Schenkel seines Hündchens bis zu dessen Hintern hinab und drangen mit gleich zwei Fingern in ihn ein. Joey keuchte und fing an zu zittern. Seto löste den Kuss. „Hündchen...entspann dich. Ich muss das tun, damit du mich aufnehmen kannst und ich dir das geben kann, was du brauchst.“, raunte er ihm zu, bewegte seine Finger zuerst langsam, dann immer schneller, spreizte sie und bereitete den Blonden auf das Kommende vor. Dieser wand sich unter dem, sich auftauenden Eisberg. „Das reicht...bitte...“, stotterte er heiser. Wheelers Augen waren lustgetränkt und sahen ihn flehend an. Setos Finger glitten aus ihm heraus und ersetzten diese mit seinem Glied. Langsam und vorsichtig, versenkte er sich in ihm, verharrte einige Zeit so, bis er sich wieder unter Kontrolle hatte. Am Liebsten hätte er sofort angefangen, sich wie wild in dem Kleineren auszutoben. Leicht bewegte er sich und hörte ein unterdrücktes Keuchen von dem Blonden. „Bitte...Kaiba...mehr!“, flehte der Kleinere. Kaiba grinste, küsste ihn erneut. Wie ein Sturm brach er über Joey zusammen, fachte das Feuer in ihm an, sodass er glaubte, verbrennen zu müssen. Seto küsste sich, Joeys Hals hinab und biss leicht hinein, bewegte sich dabei schneller in ihm. Der Blonde keuchte laut und krallte sich an den Mann über ihn. Solche Gefühle hatte er noch nie gehabt. Genauso hatte er es sich mit ihm vorgestellt. Er schrie heiser auf, als Kaiba in ihm etwas berührte. Einen Punkt, der ihn glitzernde Sterne vor seinen Augen sehen ließ und seinen Körper zum schweben brachte. In ihm kribbelte es stark, heiße Blitze zuckten durch ihn, er wurde immer lauter und schrie nun seine Lust ungeniert hinaus. „Kaiba...bitte...Herrchen...ich...ich.“ Seto stieß härter zu und keuchte vor Anstrengung. Sein Hündchen fühlte sich so wunderbar an. Und je mehr er diese entzückenden Laute aus dessen Mund hörte, desto schneller kam er seiner eigenen Erlösung näher. Hoffentlich brauchte das Hündchen nicht mehr allzu lange. Er erhöhte nochmal sein Tempo und riss seine Augen weit auf. Laut schrie er auf, als sein Körper es nicht mehr aushielt, der Orgasmus ihn wie ein Tsunami überrollte und damit sein Sperma in Wheeler pumpte. Doch er machte, mit zusammengebissenen Zähnen weiter, bis auch sein Hündchen laut aufschrie. Keuchend fiel Seto auf Joey, dieser nahm ihn in den Arm und atmete genauso hektisch. „Wow...Kaiba. Das war...Wow...“ Seto grinste. „Ich weiß. Weißt du...“ Er erhob sich ein Stück, um Wheeler in die Augen zu sehen und strich sanft eine Strähne, die sich aus dem Zopf gelöst hatte, aus seinem Gesicht. „Ich wollte schon immer einen Hund...“ Joey lächelte, zog Kaiba wieder zu sich hinunter und flüsterte ihm zu, dass er sich schon immer einen Drachen als Herren gewünscht hatte. Dann küssten sie sich zart und liebevoll. -The End- Kapitel 7: Türchen Nummer 7 (Tsumikara) --------------------------------------- Mistelzweig „Anzu, wir sollten das nicht direkt über der Tür zum Wohnzimmer anbringen.“ „Ach quatsch, warum nicht? Es ist ja nicht so, dass die zwei die drunter stehen direkt miteinander schlafen müssen. Es ist ein Kuss!“, zufrieden kletterte Anzu von dem Stuhl und betrachtete den Mistelzweig, der mittig im Türrahmen hing. Sie konnte sich einige lustige Szenarien vorstellen. Yugi blickte eher skeptisch zu diesem Zweig. Er würde wohl ein Auge drauf werfen müssen, wenn er den Raum verlassen wollte. So gut er auch mit seinen Freunden befreundet war, er wollte keinen von ihnen küssen. „Und damit sich auch ja keiner rausreden kann, legen wir fest, dass es ein richtiger Kuss sein muss und so lange das nicht passiert ist, dürfen die beiden das Zimmer nicht betreten“, sie stemmte die Hände in die Hüfte und Yugi stöhnte auf. Jetzt wollte er erst recht nicht mehr mit jemandem zusammen den Raum verlassen. Sie dekorierten weiterhin den Raum, dann zückte Yugi sein Handy. Er hatte noch immer keine Nachricht von Kaiba bekommen, ob dieser Mokuba nur ablieferte oder doch etwas blieb. „Yo!“, Katsuya trat durch die Tür und begrüßte die beiden. Anzu funkelte den Blonden an. „Du solltest vor über einer Stunde da sein! Was hast du bitte gemacht?“ Katsuya grinste verlegen und wurde leicht rot. „Warte, ich will es glaube ich nicht wissen. Ich bin ehrlich gesagt nicht scharf darauf, von deinen Sexgeschichten zu erfahren. Ich hoffe nur, dass es noch immer der selbe Kerl ist?“ „Willst du mich etwa als Hure bezeichnen?“ „Jou! Du weißt ganz genau wie ich das meine. Ich mache mir doch nur sorgen.“ „Die kannst du getrost weglassen. Selbst wenn es nicht derselbe wäre, wäre es noch immer meine Entscheidung“, trotzdem verschränkte er die Arme und richtete sich gerade auf. Er war so ein gutes Stück größer als die Brünette. Diese seufzte nur und wandte sich wieder an den Karton, den sie gerade durchsuchte. „Jou, wir machen uns alle Sorgen. Wolltest du uns nicht einander vorstellen? Was ist daraus geworden?“ Verlegen blickte der Blonde zur Seite. „Wir wollten noch etwas warten. Es ist nicht einfach und wir würden einiges riskieren“, entschuldigend grinste er und trat dann an Anzu heran. „Was soll ich machen?“ „Kümmer du dich um das Essen. Dekoriert ist quasi alles, nur das Essen fehlt.“ „Aye aye!“, er salutierte, lachte und verschwand dann in der Küche. „Gott, ich hoffe wirklich, dass es kein Arschloch ist, den er da hat. Er hat was besonderes verdient.“ „Ich hoffe das ja auch, aber wir müssen ihm da einfach vertrauen. Und wer weiß, vielleicht haben wir ja Glück und wir finden heute etwas heraus“, Yugi lächelte leicht und Anzu nickte. „Da fällt mir ein. Die Küche ist direkt mit dem Wohnzimmer verbunden!“, entsetzt suchte sie die einzelnen Kisten heraus, nur um aufzufluchen. „Yugi, ich bin gleich wieder da!“, damit rauschte sie aus dem Zimmer und Yugi konnte sich schon denken, was die Brünette vorhatte. Gedanklich vermerkte er, dass er auch zwischen Küche und Wohnzimmer vorsichtig sein sollte. ~ Katsuya pfiff fröhlich vor sich her und bereitete gerade einige Sandwichs her. Er würde auch noch direkt einen Topf heiße Schokolade warmmachen. Ein Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht und er öffnete einen Schrank. Er wusste, dass hier noch etwas Alkohol zu finden war. Tatsächlich stand ganz hinten noch eine Flasche Amaretto und grinsend schnappte er sich die Flasche. Das würde ein Spaß werden! „Jou?“ Erschrocken sprang er leicht auf, stieß sich die Kopf an der Schublade, welche er nicht ganz geschlossen hatte und fluchte laut. „Jou! Alles in Ordnung?“, Yugi war hereingestürzt als er den Blonden fluchen hörte. „Ja, alles gut“, er rieb sich seinen Kopf und stellte die Flasche ab. „Tu mir bitte den gefallen und schleich dich nicht mehr so an.“ „Ich habe nach dir gerufen.“ „Dann ruf nicht plötzlich nach mir.“ Yugi zog eine Augenbraue nach oben und schmunzelte. „In Ordnung. Kann ich dir hier irgendwie helfen?“ „Du kannst die ersten Teller mit den Sandwichs rausbringen. Habt ihr noch was anderes als die Wurst hier?“ „Wir müssten noch etwas Huhn von gestern haben. Aber ich weiß nicht, ob dir das weiterhilft. Kaufen wollten wir eigentlich erst morgen“, Katsuya suchte im Kühlschrank und strahlte dann. „Das passt schon.“ Damit begann er das Fleisch in Stücke zu schneiden. Währenddessen trug Yugi die einzelnen Teller ins angrenzende Wohnzimmer und verteilte sich auf die Tische, die sie aufgestellt hatten. „Weißt du ob Kaiba kommt?“, er bezweifelte zwar, dass der Blonde das wusste, aber er fragte trotzdem. Vielleicht geschah ja doch noch ein Wunder und die beiden hörten auf sich zu streiten. „Mokuba meinte, er würde sorgen, dass er mit hierher kommt. Aber sicher bin ich mir da auch nicht. Wir wissen ja, wie Kaiba sein kann. Wo sind denn die Getränke? Und habt ihr irgendwas, womit ich den Kakao warm halten kann ohne ihn auf dem Herd stehen lassen zu müssen?“ „Wir müssten eigentlich noch was haben, Moment bitte“, Yugi eilte aus dem Wohnzimmer in den Flur und zog an einer Schnur, damit eine Leiter nach unten rutschte. Er hatte erst vor kurzem auf dem Dachboden etwas gesehen und er hoffte, dass seine Mutter das nicht entsorgt hatte. Sie hatte die letzten Wochen einen Wegwerf-Rausch gehabt, bevor sie mit seinem Großvater nach Ägypten aufgebrochen war, um Yugis Vater zu besuchen. Währenddessen kippte Katsuya erst ein wenig von dem Alkohol in den Kakao und probierte. Dann kippte er immer mehr hinein und probierte immer wieder. „So, hier hab ich was“, Yugi kam in die Küche und sah die Flasche in Katsuyas Hand. „Müssen wir uns Sorgen machen?“ Verwirrt drehte der Blonde den Kopf und schüttelte diesen dann. Die Welt begann sich leicht zu drehen und stöhnend lehnte er den Kopf gegen den Kühlschrank. „Jou?“ „Ich…mir geht’s gut. Nur etwas beschwipst. Hab heute noch nicht wirklich was gegessen.“ „Jou!“ „Ja, ja, Essen ist wichtig. Bla, bla, bla. Yugi, ich bin kein kleines Kind mehr, auf das aufgepasst werden muss. Es ist ja echt toll, dass ihr euch sorgt, aber ich komme gut alleine klar“, Katsuya verschränkte die Arme und funkelte den anderen an. Dieser seufzte nur und entschuldigte sich dann nur. Er wusste ja, dass der Blonde recht hatte, aber es machte ihm doch etwas Sorgen, wenn der Blonde nichts aß. Er konnte sich noch gut an ihren Abschluss von der High School erinnern. Der Blonde war während der Feier zusammengebrochen und ins Krankenhaus geliefert worden. Da stellte man fest, dass er unterernährt war. Seitdem hatte Yugi etwas Angst um den Blonden. Er wollte nicht, dass sich das alles wiederholte. „Yugi?“, Anzus Stimme drang an sein Ohr und erschrocken drehte er sich zu dieser. Sie stand in der Tür und zeigte nach oben. Dort hing der nächste Mistelzweig. „Habt ihr vor, wen zu verküppeln oder warum hängen in beiden Türen diese Dinger?“ „Jou, es ist doch normal, dass Mistelzweige zur Weihnachtszeit aufgehangen werden! Und wenn wir schon zwei Türen im Wohnzimmer haben, dann müssen auch beide einen haben. Außerdem wird es sicherlich lustig mit einigen Konstellationen“, sie zwinkerte und Katsuya wusste nicht, ob er ihr zustimmen oder die beiden Zweige abnehmen sollte. Er seufzte und zückte schnell sein Handy. ‚Mistelzweige hängen in den Türen.‘ Er bekam keine Antwort und er erwartete auch keine. Er glaubte kaum, dass er ihm antworten würde. ~ „Mokuba hat gerade geschrieben. Sie werden gleich da sein. Er hat es geschafft seinen Bruder zu überreden.“ Honda blickte ungläubig zu Yugi und Otogi nutzte die Chance und beförderte seinen Luigi aus der Arena. Mit einem Siegesschrei reckte er die Faust nach oben und Honda bewarf ihn mit einem Kissen. „Wie hat er das bitte geschafft?“, da Honda verloren hatte, musste er den Controller an Anzu weiterreichen. „Keine Ahnung. Aber selbst wenn er nur ganz kurz bleibt, ist es doch besser als gar nicht. Wir haben schon viel zu lange nichts in der ganzen Gruppe gemacht.“ „Wir sollten unbedingt einen Tag festmachen, an dem wir was zusammen machen. Wie einen Filmeabend oder zusammen kochen“, schlug Ryou vor und die anderen, sofern sie aufmerksam waren, nickten. Anzu verlor recht schnell gegen Otogi und sie gab ihren Controller an Yugi. 10 Minuten später war er noch immer mit Otogi dran und als es klingelte ging Katsuya zur Tür. „Jou!“ „Hey Knirps.“, er wuschelte dem Schwarzhaarigen durch die Haare und grinste ihn an. Dieser schnaubte und zog eine Augenbraue nach oben. Er hatte in dem letzten Jahr einen guten Wachstumsschub bekommen und bald hätte er den Blonden eingeholt. „Wo ist dein Bruder?“ „Er parkt. Ich geh schon mal vor, wartest du hier auf ihn?“ Verwirrt nickte der Blonde, doch insgeheim freute er sich. Mokuba war gerade die Treppe rauf verschwunden, da trat der Brünette an die Eingangstür. Ein Grinsen war zu sehen und bevor der Blonde etwas sagen konnte, hatte der Brünette ihre Lippen versiegelt. Katsuya schloss genießerisch die Augen und seufzte auf. Dann lösten sie sich. „Sie wollen dich kennenlernen“, Katsuya schmunzelte und Seto verdrehte nur die Augen. „Jetzt sei mal nicht so. Sie wollen nur sicher gehen, dass es mir gut geht.“ „Als ob es dir nicht gut gehen würde bei mir.“ „Sie wissen halt nicht, dass du es bist. Und ich glaube, sie wären mehr besorgt, wenn sie es wüssten“, Katsyua lachte leicht, doch Setos Miene versteinerte sich. „Warum sollten sie deswegen besorgt sein?“, er beobachtete den Blonden genau. „Sie sind einfach besorgt, dass du mich nicht gut behandelst. Ich…hatte vielleicht mal einen der-“, eine Hand wurde auf seinen Mund gepresst und überrascht zog er beide Augenbrauen nach oben. Seto war leicht wütend, das konnte er sehen. Doch auch Sorge und eine leichte Eifersucht lag in seinem Blick. „Ich habe dir schon einmal gesagt, dass ich nichts von deinen Exen hören will.“ Katsuya nickte, dann leckte er über die Handfläche. Sofort war die Hand verschwunden und Seto wischte sie sich angewidert an seinem Mantel ab. „Und das sollst du auch lassen.“ „Du stehst doch drauf, wenn ich lecke“, neckte er und bekam einen mahnenden Blick zugeworfen. Der Blonde lachte, drehte sich um und ging auf die Treppe zu. „Wir sollten die anderen nicht länger warten lassen, außer deinem Bruder geht wahrscheinlich jeder davon aus, dass wir uns gerade die Köpfe einschlagen“, er verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und lachte. Der Brünette folgte ihm schweigend. Die Tür war offen und ein erleichtertes Aufatmen war zu hören, als die anderen den Blonden sahen. „Da seid ihr zwei ja. Ich dachte schon, wir müssten die Polizei rufen“, witzelte Honda, doch Katsuya merkte, dass es zum Teil auch ernst gemeint war. Er zeigte ihm den Mittelfinger und wollte gerade durch die Tür treten, da kam Anzu auf ihn zugeeilt. „Kaiba-kun! Schön, dass du doch da bist“, sie strahlte regelrecht und jeder im Raum spürte, was die Brünette für den anderen empfand. ‚Das war also der Grund, warum es mit Yugi doch nicht geklappt hat. Shit.‘ Katsuya blickte kurz zu dem Bunthaarigen, der seinen Blick abgewandt hatte. Schuld kam in ihm hoch. Dann ertönte ein Lachen und man sah nur noch, wie Otogi auf dem Rücken lag und lachte. „Alter, was ist bitte so lustig?“ „Na, die beiden stehen unter dem Zweig!“ Entsetzt blickte der Blonde nach oben und musste leider zustimmen. Anzu starrte entgeistert den Blonden an. Warum hatte sie nicht gewartet bis der Blonde durch die Tür gegangen war? „Was ist jetzt schon wieder los?“, brummte der Brünette hinter Katsuya und dieser zeigte nur nach oben. Der Blick folgte dem Finger und der Blick verfinsterte sich. Katsuya kannte diesen Blick und wusste, dass Köpfe rollen würden. Doch wusste er nicht, wie er den anderen besänftigen sollte, ohne preiszugeben, dass sie ein Paar waren. „Wollt ihr da jetzt festwachsen oder was? Los jetzt, ein Kuss wird ja wohl nicht so schwierig sein“, das breite Grinsen von Honda war deutlich zu hören und Katsuya streckte ihm erneut den Mittelfinger entgegen. Nur war es dieses Mal nicht spaßig gemeint. „Und denkt dran: Kein einfacher Kuss auf die Wange“, Otogi brach erneut in schallendes Gelächter aus. Wenn Blick töten könnten, dann wäree er wohl drei Mal gestorben. „Wir können das auch einfach nur antäuschen“, murmelte Anzu und Katsuya nickte. Sie beugten sich beide nach vorne und schlossen die Augen, doch dann wurde Katsuya nach hinten gezogen. Überrascht keuchte der Blonde auf und Anzu öffnete ihre Augen. Sie lächelte leicht und wurde etwas rot. Doch dann weiteten sich ihre Augen vor Entsetzen und wurde leichenblass. Die anderen waren ebenfalls verstummt und waren leicht geschockt. Seto hatte den Blonden an sich gezogen und seinen Kopf zu ihm gedreht. Besitzergreifend lagen die Lippen auf denen des Blonden und ab und an konnte man eine oder beide Zungen hervorblitzen sehen. Dann löste er sich auch schon von Katsuya und hielt ihn aufrecht. Dieser war komplett rot angelaufen und war froh, dass er sein Gesicht in die Halsbeuge seines Freundes vergraben konnte. „Niemand küsst hier Katsuya außer mir, verstanden?“ Jeder nickte und Anzu wich etwas von den beiden zurück. Dann stammelte sie nur etwas von einkaufen und schon war sie verschwunden. „Wurde auch Zeit, dass ihr beiden es endlich den anderen gesagt oder gezeigt habt. Mir sind die Ausreden langsam ausgegangen, warum einer von euch immer nicht konnte“, Mokuba trank aus seiner Tasse und bekam von den anderen einen seltsamen Blick zu geworfen. Außer Katsuya, der sah mehr geschockt aus und hoffte, dass niemand verraten würde, wer den Kakao zubereitet und mit Alkohol versehen hatte. Kapitel 8: Türchen Nummer 8 (Alistor) ------------------------------------- Ein Glühwein mit Folgen Manche hatten Allergien. Wiederum andere klagten über die Bedingungen wie Tiere gehalten wurden und waren deshalb Vegetarier oder sogar Veganer. Manchmal vertrug man einige Lebensmittel einfach nicht. Sie bekamen Bauchschmerzen, Durchfall oder erbrachen sich. Bei mir allerdings... ich gehörte in keine der Kategorien und war wohl ein Einzelfall, in diesem Fall. Nur eine kleine Prise reichte schon, um mich aus der Bahn zu werfen. Die Wirkung setzte erst nach Stunden ein und kam schleichend. Ich tat dann Dinge, die ich sonst nie tun würde. Es war allerdings eine Kombination, die sehr selten kombiniert wurde. Dafür war ich dann aber völlig unkontrollierbar, sollte ich ZU VIEL davon zu mir nehmen. Und ich HASSTE es, die Kontrolle zu verlieren. Alles fing an, an einem kalten, winterlichen Adventssonntag. Mittlerweile waren wir schon sieben Jahre aus der Schule draußen, ich mit meinen 25 Jahren noch erfolgreicher und nur selten sah ich noch jemanden von dem Kindergarten. Ich wusste natürlich, dass Yugi in dem Spieleladen arbeitete, über dem er wohnte. Gardner war, nach ihrer Tanzausbildung in Amerika, erfolglos geblieben und wieder zurück nach Japan gezogen und gleich zu Yugi, in den sie sich, als sie sich wiedergesehen hatten, verliebt hatte. Taylor arbeitete in einer Werkstatt und reparierte Autos, Bakura war einige Jahre in Ägypten gewesen und dann nach England gezogen. Devlin nervte mich weiterhin mit seiner Konkurrenz und Wheeler...tja Wheeler...das wusste ich nicht. Er hatte keine Duel Disk mehr, spielte anscheinend auch nicht mehr. Soweit ich wusste, hatte er auch kein Mobiltelefon, mit dem ich ihn hätte orten können. Ich hatte selbstverständlich versucht, ihn beschatten zu lassen, wie jeden, damit ich immer ganz genau wusste, wer was in meiner Stadt machte. Doch er hatte Talent bewiesen. Talent, immer aus meinem Radar zu verschwinden. Das letzte Mal, vor einem halben Jahr, als ich mich mit Yugi duelliert hatte, hatte ich das Deck des Streuners bei ihm gesehen. Von ihm weiß ich, dass Wheeler aufgehört hatte. Einfach so. Ohne nennenswerten Grund. Yugi hatte mich nur überlegend angesehen, bis ich beleidigt abgezogen war, da ich schon wieder verloren hatte. Ich saß in der Küche, trank gerade meinen ersten Kaffee, als Mokuba herein stürmte. „Guten Morgen Seto.“ „Morgen Moki.“ „Weißt du...James gab mir einen Brief, der für uns abgegeben wurde.“ Ich hob eine Augenbraue. „Ach ja? Von wem ist er?“ Mokuba grinste. „Von Yugi. Hier steht, dass Joey heute ein geheimes Treffen, in seiner Wohnung abhält und alle zu Glühwein und Früchtebrot eingeladen hat. Alles selbstgemacht. Hier steht sogar die Adresse von Joey. Yugi bittet uns, auch zu kommen, als Überraschung sozusagen.“ Wheeler... er ging mir schon seit dem Schulabschluss, so gut es ging aus dem Weg. Aber das war die Gelegenheit. Herauszufinden was er gerade machte, wie es ihm ging und...wie er nun aussah. Ich nickte und meinte, wir würden wohl nicht daran vorbeikommen. „Was ehrlich? Danke Seto. Das ist ja sooo cool. Ich habe Joey seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen.“ Am Abend: Ding Dong „Ja Moment noch! Yugi? Ihr seid doch alle hier. Wisst ihr, ob ich jemanden vergessen habe?“ Des Köters Stimme drang an mein Ohr und wühlte Gefühle, die ich verdrängt geglaubt hatte, wieder auf. Doch ich ließ mein Gesicht ausdruckslos. Muto antwortete nicht. Dann machte jemand die Türe auf und ich sah in bernsteinfarbene Augen. Er sah noch genauso hübsch aus, wie ich ihn in Erinnerung hatte, nur war er gereift. „Hi Joey! Danke für die Einladung und sorry, dass wir zu spät sind.“, meinte Moki fröhlich und drängte sich hinein. Wheeler war erstarrt, sah mir fest in meine Augen und ich blickte einfach nur zurück. Dann ging ich einfach an ihm vorbei und zog meinen Mantel aus, warf ihn ihm entgegen und ging ins Wohnzimmer. „Sag mal, geht’s noch? Du...Arsch!“ Ich ignorierte ihn und fühlte mich wieder, wie in alten Zeiten. Wheeler grummelte und hängte meinen Mantel auf, bevor er auch ins Wohnzimmer kam und seine Freunde beobachtete, die allesamt anwesend waren. „So. Wer von euch hat dem Eisprinzen hier gesagt, wo ich wohne und das ich euch eingeladen habe?“ Yugi wandte sich ihm zu und meinte, dass es fast wie ein Klassentreffen sei und er sich gefreut hatte, ALLE wieder versammelt zu sehen. Der Blonde seufzte nur resigniert, murmelte ein „Du bist zu gut für diese Welt, Yugi.“ und lief in die angrenzende Küche, um Tee, Glühwein und Früchtebrot zu servieren. Ich lehnte was zu essen ab und nahm mir nur eine Tasse von dem Glühwein, was von allen missbilligt wurde. Die Zeit verging wie im Flug und ich trank einen Glühwein nach dem anderen. Die Gewürze, die der Streuner verwendet hatte, harmonierten perfekt mit dem Wein. Selten gab es was, dass mir derart gut schmeckte, sodass ich wohl etwas übertrieb. Die anderen unterhielten sich angeregt, aber ich hielt mich raus und hörte nur zu, beobachtete und sah oft zu Wheeler, der mich misstrauisch beobachtete. Nach drei Stunden verabschiedeten sich Devlin und Bakura. Der Wein hatte meine Beine schwer gemacht und ich war froh, dass uns Roland abholen würde und ich nicht selbst fahren musste. Mir war etwas schwummrig und mir wurde es immer wärmer. Ein Schweißtropfen rann mir bereits die Schläfe hinunter. „Seto? Was ist los? Du bist ja ganz rot im Gesicht.“ Ich sah ihn fragend an und bemerkte, seinen panischen Gesichtsausdruck...Oh nein...war da etwa... Tatsächlich. Die typischen Symptome fielen mir nun auch auf und auch, dass es bereits, von mir unbemerkt, recht weit fortgeschritten war. In diesem Zustand war ich noch nie unter Menschen gewesen. Der Anfang...ja. Das konnte ich aber gut kontrollieren. Nur ein paar Mal hatte ich dies erleben müssen, diese Kombination und es war nur wenig gewesen, sodass ich kaum Probleme gehabt hatte...Ich hatte in den drei Stunden 7 Tassen von dem Glühwein gehabt... Ich schluckte und stand wackelig auf. Zeit zu gehen, bevor ich noch etwas tat, was mir peinlich werden würde. Ich drehte mich zu Wheeler, wollte mich, ganz wie damals, gemein von ihm verabschieden, doch als ich ihn sah...konnte ich es nicht mehr. Ich unterdrückte mühsam, dass drängende Ziehen, in meinen Lenden. „Wheeler...du glitzerst...“ Mit großen Augen und offenem...Mund, sah er mich an. „Kaiba? Sag mal, geht es dir nicht gut?“, fragte er mich vorsichtig. Er leuchtete ja richtig... Ich hörte, was er sagte, doch ich konnte nur auf seinen Mund starren. Seine Lippen sahen so weich aus...Ich schluckte merkbar und auch er schluckte, ging einen Schritt rückwärts, doch ich folgte ihm. „Jetzt ist gut, Kaiba. Ich glaube du hattest genug. Du solltest jetzt gehen.“, meinte Gardner. Was? Und diese verführerischen Lippen aus den Augen lassen, die gerade von seiner Zunge befeuchtet... wurden... In mir legte sich ein Schalter um, als man mich am Oberarm packte. Man versuchte mich von ihm zu trennen...Das konnte ich nicht zulassen. Ich musste ihn haben! Also riss ich mich los und mit ein paar Schritten war ich bei dem Hündchen angekommen, dessen Haare wie Gold schimmerten und seine Augen strahlten. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf seine Wangen, als ich ihm andächtig seine Wange streichelte. „Hallo? Erde an Kaiba. Geh jetzt von Joey weg. Er hat dir nichts getan, hörst du?“ Ich schnaubte, sah Taylor frostig an. Ich umschlang Wheeler mit meinen Armen und drückte ihn fest an mich. Mokuba erkannte die Gefahr und scheuchte die anderen, aus der Wohnung des Hundes. Er hatte große Mühe damit, denn Taylor machte es ihm nicht leicht. „Wir müssen gehen! SOFORT! Sonst werdet ihr es bereuen!“ Diese verstanden zwar nicht, doch ich würde meinem kleinen Bruder nicht böse sein, sollte er es ihnen doch verraten, warum sie gehen mussten. Ich würde es tun, egal ob sie da waren, oder nicht. Ich roch an Wheelers glänzendem Haar, wühlte darin und begann, seinen Hals zu küssen. „Kaiba...was...was tust du...du denn da? Ich...du...“, stammelte er, fachte meine Leidenschaft aber nur weiter an. Ich drängte ihn an die Wand, nahm seine Lippen gefangen und küsste sie immer wieder ganz leicht, fuhr mit meiner Zunge diese ab, küsste ihn dort weiter. Sanft schob ich den Kragen seines Pullovers auf die Seite und küsste mich sein Schlüsselbein entlang. Aus seinem Mund hörte ich ein schweres Keuchen und er versuchte, mich von ihm weg zu stemmen. Doch ich entwaffnete ihn, als ich seine eine Hand an meine Lippen führte und seine Finger einzeln küsste und schließlich leicht an einer der Fingerkuppen saugte. Ein lautes Stöhnen kam aus seinem Mund und er fing an zu zittern. „Das...das Schlafzimmer...ist da drüben.“, stöhnte er leise, deutete auf eine geschlossene Tür und ich verstand. Er wollte mich auch. Ich streichelte seinen Nacken, legte meinen Arm um seinen Rücken und den anderen unter seine Kniekehlen. Dann trug ich ihn dorthin, legte ihn sanft auf seinem kleinen Bett ab und streichelte zart über seine Mitte, die sich schon ziemlich in seiner engen Hose spannte. Er stöhnte und versuchte, sich seine Hose zu öffnen, doch es klappte nicht. Er stöhnte verzweifelt auf, als er immer wieder abrutschte. Langsam leckte ich mir über meine Lippen und half ihm, befreite ihn, von dem störendem Stoff und seiner Boxershorts, bis ich ihn halb nackt vor mir hatte. „Du bist mein, Wheeler.“, raunte ich ihm zu und küsste die Spitze seiner Erregung. Er schrie auf, krallte seine Hände in meine Haare und flehte mich an... Dann nahm ich ihn sofort ganz in den Mund und fuhr immer wieder auf und ab und saugte an ihm. „Bitte, Kaiba. Ich...das sollten wir...hgnn, wir nicht tun. Das ist...ahhh, bitte warte...ich...ich...“ Ein weiterer Schrei und mein Mund war voll von seinem Sperma, welches ich hinunterschluckte und erregt aufstöhnte... Ich musste schneller machen, sonst würde ich ihn überfallen, wie ein Tier und ihm vielleicht noch weh tun. Das war das letzte, was ich wollte. Also befeuchtete ich drei meiner Finger und führte sofort einen in ihn ein, küsste ihn dabei wild. Er spannte sich sofort krampfartig an, ließ dann aber, nach einer Minute wieder locker, sodass ich einen zweiten in ihn schieben konnte. Ich bewegte diese rein und raus, nahm den dritten dazu und öffnete sie in ihm. Er bäumte sich kehlig stöhnend auf und sah mich dann, schwer atmend an. Das war das Schönste und begehrenswerteste, was ich jemals gesehen hatte. Ich dehnte ihn weiter, öffnete nebenbei meine Hose und entfernte meine Finger aus ihm. Es wäre nicht richtig, es so zu tun, also zog ich ihm seinen Pullover auch noch aus und entfernte auch bei mir, meine Kleidung. Dann legte ich mich auf ihn, spürte seine erhitzte Haut auf meiner und küsste ihn genießend. Ich streichelte seine Beine auf und ab, legte sie mir über meine Schulter und brachte mich in Position. Ich konnte mich kaum noch beherrschen. Aber ich musste mich zusammen reißen...nur bis ich in ihm war und mich langsam bewegen konnte, dann konnte ich endlich loslassen und meinen Trieben folgen. Vorsichtig drang ich in ihn ein, berührte seine Brust und zeichnete mit meinen Fingerspitzen Bilder um ihn abzulenken. Er kniff sein Gesicht schmerzhaft zusammen und wimmerte. „Shhht. Ganz ruhig, Hündchen.“, hauchte ich ihm zu und versenkte mich immer weiter in ihm, bis ich ihn ganz ausfüllte. Oh er war perfekt. Heiß und eng umschlang er meine Härte und ließ sie pulsieren. Ich atmete konzentriert ein und aus, damit ich behutsam blieb, aber es fiel mir zunehmend schwerer. Dann fing ich an, mich zu bewegen. Langsame, tiefe Stöße wechselten sich mit kurzen, schnellen ab. Wheeler keuchte, stöhnte, schrie vor Lust, flehte mich an, ihn härter zu nehmen und endlich konnte ich mich fallen lassen. Wie von Sinnen stieß ich in ihn, nahm nichts mehr um mich herum wahr und tobte mich aus. Meine Hand wanderte in seine Mitte, pumpte ihn begierig. Er schien schon wieder zu kommen, doch ich hörte nicht auf, sondern nahm ihn, immer wieder, ohne mir oder ihm eine Pause zu gönnen. Unser Stöhnen und unsere Schreie vermischten sich und verlangten nach mehr. Er musste bereits vollgepumpt von meinem Sperma sein und dies ließ mich wieder hart werden. Dann verebbte der Rausch langsam und ich sank erschöpft auf den zitternden Körper unter mir. Wir brauchten lange, um zu Atem zu kommen, ich küsste ihn nochmal liebevoll und legte mich wieder auf ihn. Ich musste eingeschlafen sein. Es war bereits wieder helllichter Tag, Montag, wie mir einfiel. Eine Hand streichelte mein Haar und ich seufzte. Wheeler flüsterte mir was zu, was sich nach „Guten Morgen“ anhörte und ich richtete mich schwerfällig auf. „Guten Morgen, Wheeler...“ „Was war das gestern, Kaiba?“ Ich senkte den Blick und seufzte erneut, diesmal aber tief und schwer. „Nelken und Muskatnuss. Beides kombiniert, bringt mich derart in Wallung, dass ich mich nicht mehr kontrollieren kann. Mein Körper reagiert dann auf Personen, die mit mir am Kompatibilisten sind. Ich gebe dann nicht eher Ruhe, bis ich habe, was ich will. Allerdings bin ich nie so weit gegangen, wie mit dir.“ Wheeler schwieg auf meine Erklärung hin eine lange Zeit. Er biss sich auf seine Unterlippe und sah mich scheu an. „Was heißt kompatibel?“, fragte er mich leise und ich verdrehte die Augen. „Personen, die zu mir am besten passen. Ob es nun nur sexuell ist oder auch mit gewissen Emotionen zu tun hat, weiß ich nicht.“, sagte ich kalt. Wheeler starrte vor sich hin, dann schluckte er und lächelte mich zaghaft an. Was zum... „Nun...dann sollten wir es heraus finden, oder? Ich...ich mag dich..schon immer und deswegen finde ich...wir sollten mal miteinander ausgehen. Aber nur, wenn du auch wirklich willst. Ich meine...“ Ich beendete sein sinnloses Gestammel, indem ich ihn zu mir zog und seine geschwollenen Lippen, von der heftigen Nacht, küsste. Er erwiderte es sofort und öffnete seinen Mund. Ich nutzte diese Gelegenheit und schob meine Zunge hinein, kämpfte mit seiner und spürte, wie sich meine Männlichkeit erneut aufrichtete. Oh, er war so heiß...auch ohne diese aphrodisierenden Gewürze. Er stöhnte und griff mir gierig in meine Mitte. Ich war schon sehr hart, stöhnte tief und laut und konnte es kaum erwarten, diesen Hintern erneut zu nehmen. „Gut, einverstanden. Heute Abend, 8 Uhr. Zieh dir was geiles an.“, raunte ich ihm in sein Ohr. Ein paar Jahre später.... „Fröhliche Weihnachten!“ „Joey! Und...die Kaibas. Hey willkommen und frohe Weihnachten.“, sagte Yugi, der es immer noch nicht fassen konnte, dass Wheeler und ich nun schon so lange ein Paar waren und es tatsächlich auch funktionierte. Wir waren glücklich. Nie hatte ich mir dies erträumen können und dachte, ich müsste für immer alleine bleiben, so verkorkst wie ich war. „Ist sie das?“, fragte Gardner und lugte neugierig an uns vorbei, wo Mokuba stand und unseren Kinderwagen schob. Stolz reckte er den Kopf nach oben. „Ja, genau. Das ist meine süße kleine Nichte.“ Sofort war Joey bei ihnen und hob unsere Tochter heraus. Er lächelte und übergab sie sofort mir. Ich lächelte zurück, küsste ihn zärtlich und stellte sie den anderen vor. „Das hier ist Ryoko Kaiba. Unsere Tochter.“ Fotos wurden gemacht und freudig aßen wir zusammen das westlich gehaltene, weihnachtliche Mahl. Meine Kleine war die meiste Zeit bei mir und nur widerwillig gab ich sie Joeys Freunden, die sie unbedingt auch mal halten wollten. Sie war der Liebesbeweis, den mein Joey mir gemacht hatte. Vor zwei Tagen kam er mit der Süßen an, fragte mich, ob wir sie adoptieren wollten und sofort war sie meine kleine Prinzessin. Gut gesättigt saßen wir im Wohnzimmer und unterhielten uns, leise Klaviermusik spielte im Hintergrund und zauberte eine gemütliche Atmosphäre. Ich übergab meine Tochter meinem kleinen Bruder, der ebenso vernarrt in sie war, wie wir alle und kniete mich vor meinen Freund. „Joey?“ „Ja Seto? Alles in Ordnung?“, fragte er sogleich besorgt. Doch ich schüttelte den Kopf. „Nichts ist in Ordnung. Mir fehlt etwas ganz entscheidendes.“ „Was denn? Kann ich dir helfen? Seto! Sag schon!“ Ich grinste und langte in meine Hosentasche, holte das kleine, dunkelrote Kästchen hervor, ließ es aufschnappen und zeigte ihm damit, einen glänzenden, goldenen Ring, mit einem kleinen Diamanten darauf, der im gedimmten Licht, funkelte. „Du bist noch nicht ganz und gar mein! Möchtest du es denn sein? Möchtest du mein Mann werden?“, fragte ich ihn nervös. Er war wie erstarrt, konnte den Blick gar nicht mehr von dem Ring abwenden. Es war auf einmal unnatürlich still, die Anwesenden waren bis zum Zerreißen gespannt. Dann sah er mir in die Augen, seine Augen wurden feucht und er schrie auf, sprang mich an, sodass ich umfiel und weinte an meiner Brust. „JA! JA, ICH WILL! SETO, ICH LIEBE DICH!“ „Und ich liebe dich, mein Hündchen!“ Kapitel 9: Türchen Nummer 9 (Tsumikara) --------------------------------------- Liebesbrief An Kaiba Seto, vielleicht findest du das hier zu altmodisch und kitschig. Vielleicht. Jedoch bin ich der Meinung, dass das hier die persönlichste unpersönlichste Art ist, die ich aufbringen kann. Wenn ich dir das, was ich dir hier schreibe ins Gesicht sagen würde, du würdest mich nur verspotten. Auslachen. Vielleicht sogar schlagen. Dann würdest du weggehen und mich öffentlich demütigen. Immerhin hasst du mich. Doch ich kann so nicht mehr weiterleben. Immer diesen Hass und die Streitereien. Die Wortgefechte. Die Beleidigungen. Es heißt Gegensätze ziehen sich an, jedoch bin ich mir bei uns nicht so sicher. Vielleicht sehe nur ich dich als Gegensatz und fühle mich deswegen zu dir angezogen. Vielleicht ist das auch der Grund, warum du mich so sehr hasst. Das du mich gar nicht als Gegensatz siehst und deswegen mich von dir stößt. Ist es das? Sind wir uns vielleicht doch so ähnlich, dass du mich deswegen nicht leiden kannst? Wie sehr würde ich wissen, warum du mich nicht leiden kannst. Was ich dir getan habe. Vielleicht kann ich mich bessern? Ich würde mich bessern. Mittlerweile bin ich an einem Punkt angelangt, an dem ich alles machen würde, damit sich unser Verhältnis bessern würde. Ich meine wirklich alles. Denn ich mag dich. Sehr. Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dich zu mögen, aber ich tue es. Ich mag dich. Ich mag dich. Ich mag dich. Und ja, auf gewisse weise genieße ich die Momente mit dir, denn da gibst du mir deine gesamte Aufmerksamkeit. Nur mir. Niemandem sonst. Und ich genieße es. Es verletzt, ja, doch ich bin gleichzeitig so froh darüber. Vielleicht bin ich ein Masochist. Wenn ja, dann ist es das wert. Ich brauche auch keine Antwort. Ich würde sowieso keine erwarten. Ich möchte nur dieses unsagbare Gefühle endlich loswerden und weiter machen. Voranschreiten. Loslassen. Ich hoffe ja regelrecht, dass wir uns nicht wiedersehen. Immerhin ist in einer Woche die Schule zu ende. Endgültig. Und du wirst dich um deine Firma kümmern und ich werde was auch immer machen. Vielleicht werde ich Mokuba immer mal wieder treffen. Außerhalb eures Hauses. Ich will ja nicht Gefahr laufen, dass ich dir über den Weg laufe. Das würde ich wahrscheinlich nicht überleben. Nein, nicht wahrscheinlich. Auf jeden Fall. Nicht nachdem ich dir das hier geschrieben habe. Wie könnte ich auch. Das hier ist nicht nur oberpeinlich sondern auch erniedrigend. Also wenn du das liest, ich gehe nicht davon aus, bin ich schon auf dem Weg nach Hause. Wie gesagt, ich mag dich. Sehr. Mehr als ein Freund, falls du erst dann auf die wahre Bedeutung verstehst. Ich mag dich. Ich liebe dich. „Jou-kun ist heute ja wirklich schnell verschwunden.“ „Naja, kannst du es ihm verübeln? Es ist Wochenende und er muss mal nicht arbeiten“, Honda trat an sein Schuhfach heran und bemerkte den Brünetten CEO nicht. Nicht so Yugi. „Kaiba-kun? Was machst du denn noch hier?“, er trat an den Größeren heran, sah den Brief und erkannte auch sogleich die Handschrift. Erstaunt hauchte er nur ein ‚Oh‘ und wurde leicht rot. Er wusste von den Gefühlen des Blonden, wusste jedoch nicht, dass dieser seinen Mut zusammenreißen würde und seine Gefühle dem Anderen gestehen würde. „Du scheinst davon gewusst zu haben?“ Seto blieb ruhig und ausdruckslos. Was sollte er auch preisgeben? „Naja, er hat mit mir darüber gesprochen, dass es unmöglich ist. Er wollte Rat einholen, jedoch kam ich gar nicht dazu. Er hat mir alles erzählt und sich dann bei mir bedankt, bevor er verschwunden war. Dass er einen Brief schreiben wollte, wusste ich nicht.“, Yugi blickte auf den Boden. Der Blick des CEO war zu viel für ihn und er konnte leicht den Schmerz von dem Blonden spüren. Kein Wunder, dass dieser so schnell weg war. Er selber könnte es nicht ertragen, ihm gegenüber zu stehen. „Ich verstehe.“ Seto tauschte seinen Schuhe und fischte sein Handy heraus. „Kaiba-kun! Bitte, es ist die letzte Woche, mach es für ihn nicht noch schlimmer.“ Seto schnaube nur und verließ das Gebäude. Er sollte es ihm nicht schlimmer machen? Was dachte sich der Idiot eigentlich mit Yugi darüber zu reden und ihm dann diesen Brief zu schreiben. Yugi wusste Bescheid und da sollte er es ihm nicht schlimmer bereiten? Wütend zerknitterte er den Brief und lief auf seine Limousine zu. Er würde es ihm heimzahlen, darauf konnte sich der Blonde gefasst machen. ~ „Morgen, Jou-kun“, vorsichtig trat Yugi an den Tisch von dem Blonden. Dass dieser so früh da war, war erstaunlich. Vielleicht erhoffte sich der Blonde ja doch eine positive Antwort? Bei dem Gedanken wusste Yugi nicht weiter. Würde er denn eine positive Antwort erhalten? „Morgen, Yugi“, seiner Stimme nach zu urteilen, erhoffte sich der Blonde keine Antwort. „Alles in Ordnung?“ Katsuya lachte bitter auf. Traurige Augen blickten den Kleineren an und Yugi lächelte leicht. Er konnte sich vorstellen, wie Katsuya sich fühlte. „Es muss, nicht wahr?“, Katsuya ließ den Kopf hängen. Er hatte gedacht, wenn er früher da war, würde der Brünette ihn wenigstens vor niemandem sonst runter machen. Doch dieser war nicht da gewesen. Vielleicht hatte er ihn vergrault? Wollte nicht mehr zur Schule kommen? Immerhin war alles für den Abschluss abgeschlossen, es war nur noch eine Formalität, dass sie weiterhin zur Schule kamen. Vielleicht hatte der Brünette sein Abschlusszeugnis bereits geholt und würde nicht mehr auftauchen. „Es wird alles gut werden“, Yugi versuchte ihn aufzumuntern, doch er wusste selber, dass, solange Kaiba nicht mit positiven Antworten auftauchen würde, es schwierig war, positiv gestimmt zu sein. Katsuya ließ den Kopf hängen und murmelte ein ‚Danke‘, versank dann aber wieder in seinen Gedanken. Yugi blickte seinen Freund noch lange an, bevor er sich abwandte. Er wusste, dass der andere jetzt alleine sein wollte. „Morgen Yugi.“ „Honda, Anzu. Guten Morgen“, er lächelte leicht und die beiden anderen merkten sofort, dass etwas nicht stimmte. Sie bemerkten auch, dass der Blonde sie nicht beachtete. „Was ist los? Habt ihr beide euch gestritten?“ Yugi schüttelte den Kopf. Er wusste nicht ob und wie viel er ihnen erzählen durfte. „Später, in Ordnung? Mit Katsuya“, besorgt wechselten die beiden Brünetten einen Blick. Yugi hatte den Blonden noch nie beim Vornamen genannt. „Aus dem Weg“, knurrte es plötzlich hinter Anzu und diese wich augenblicklich erschrocken zur Seite. Yugis Augen wurden größer, als er Kaiba vor ihm stehen sah. „Bitte, er ist schon deprimiert genug“, flehte er, doch Kaiba ignorierte ihn. Er trat an ihm vorbei und machte sich auf den Weg zu dem Blonden. Dieser hatte ihn bereits bemerkt und riss erschrocken seine Augen auf. Dann sprang er auf und wollte verschwinden, doch er war zu langsam. Kaiba stand bereits vor ihm und versperrte ihm den Weg. „Kaiba-kun! Er hat doch gar nichts getan!“, Anzu war empört. Jou war überpünktlich hier und nun würde er von dem anderen noch niedergemacht. Sie wusste wirklich nicht, warum der CEO den Blonden so fertig machen musste. „Ich hab deinen Brief gelesen.“ Katsuya schwieg und nickte nur zaghaft. „Und habe mit Yugi gesprochen“, wieder nickte der Andere nur und Seto wurde langsam wütend. Warum antwortete der Andere ihm nicht wie immer? War es wirklich so schlimm? „Ich hätte es bevorzugt, wenn niemand davon wüsste.“ Er sah deutlich wie die Schultern nach unten sackten. Waren das Tränen, die sich bei ihm in den Augen bildeten? „Ich werde dementsprechend eine vergleichbare Aktion durchführen. Du hast mich öffentlich bloßgestellt, also werde ich es auch tun.“ Wieder nickte der Blonde, doch dieses Mal war es stockend. Er hatte sich darauf eingestellt, doch hätte er nicht gedacht, dass es so schnell passieren würde. Und das es so schmerzhaft war. Aber was hatte er auch gedacht. Das der andere seine Gefühle erwidern würde? Dass sie glücklich bis an ihr Lebensende wurden? Das gab es nicht und er wusste es. „Sie mich gefälligst an!“ Ansehen? Damit er seine letzte Würde verlor? Er wusste, würde er dem anderen ins Gesicht blicken, er würde die Tränen nicht aufhalten können. Im gesamten Klassenzimmer war es still geworden. Jeder blickte die beiden an und war verwirrt. Seit wann war der Blonde so? Was hatten sie verpasst. Yugi trat näher an sie heran und wollte den Brünetten wovon auch immer abhalten. „Sieh mich an!“, wiederholte Seto und langsam hob Katsuya den Blick. Ein zufriedenes Grinsen war bei dem CEO zu sehen und blitzschnell hatte er den anderen an sich gezogen. „Gleiches für gleiches“, dann spürte der Blonde nur die Lippen des anderen. ~ Katsuya hatte den Tag irgendwie überlebt. Der Brünette war nach der Aktion verschwunden und der Lehrer eröffnete seinen Unterricht. Katsuya bekam allerdings nichts mit. Noch immer war sein Kopf nur mit dem Kuss gefüllt und er wusste nicht, was er davon halten sollte. War das die positive Antwort, auf die er gehofft hatte? Doch hatte der andere nicht gesagt, er würde es ihm heimzahlen? Also war das nur die Rache dafür? Verwirrt packte er seine Sachen aus seinem Spind in seinen Rucksack. Was sollte er nur machen? Er drehte sich um und prallte mit jemanden zusammen. „Was ist nur heute mit dir los?“, eine tiefe, bekannte Stimme drang an sein Ohr und langsam hob er den Kopf. Nur um dann rot anzulaufen. Er stammelte irgendwas vor sich hin, was er selber nicht verstand und Seto zog nur eine Augenbraue nach oben. Seto schnappte sich die Tasche des anderen und drehte sich um. „H-hey!“ „Was?“ „D-das ist…meine Tasche.“ „Ach wirklich? Ich dachte, das wäre meine. Idiot, komm jetzt endlich ich habe nicht ewig Zeit und die Reservierung bleibt auch nicht ewig bestehen.“ Kapitel 10: Türchen Nummer 10 (Alistor) --------------------------------------- Die Hütte Ungewöhnlich viel hatte es in letzter Zeit geschneit. Seit Wochen hatte ich einen kleinen Tagesausflug in die Berge geplant gehabt und es dann auch durchgezogen, obwohl ich ein seltsames Gefühl dabei gehabt hatte. Nun wusste ich auch warum. Ich stand mitten im Nirgendwo, es schneite unaufhörlich und nun fing auch noch der Wind an, heftig an mir zu zerren. Ich fröstelte. Hätte ich nur nicht darauf bestanden, alleine zu gehen. Empfang hatte ich auch keinen, so konnte ich nicht mal Hilfe rufen. Ich wusste nicht mehr, aus welcher Richtung ich gekommen war, denn alles sah gleich aus. Aber nur vom rum stehen, kam ich auch nicht weiter, also riss ich mich zusammen und wählte einen Weg aus. Der Schnee war bereits knöcheltief, aber meine Schritte waren immer noch zielstrebig. Je schneller ich da raus kam, desto besser. Es müsste bereits später Nachmittag sein... Zur Not musste ich eine Unterkunft finden. Der Wind wurde stärker und wirbelte mir die kalten Schneeflocken ins Gesicht. Nun konnte ich kaum noch die Hand vor Augen sehen, trotzdem kämpfte ich mich durch. Doch je länger ich herum irrte, desto mehr erschöpfte es mich. Würde ich hier draußen erfrieren? Das war doch sinnlos. Sehr weit würde ich nicht kommen, wenn ich nichts mehr sah. Abgründe gab es genug und ich hatte nicht vor, jetzt schon abzutreten. Ich seufzte tief und setzt mich auf den Boden und umschlang meinen Körper, mit meinen Armen. Ich weiß nicht, wie lange ich dort saß und Trübsal blies, aber gerade als ich dachte, dass dies nun mein eisiges Grab werden würde, lichtete sich die Sicht etwas und ich konnte eine große Silhouette ausmachen. Ich hob eine Augenbraue, stand wieder umständlich auf und kämpfte mich, durch den Schnee, der mir nun, bis zu den Knien reichte. Schwer kam ich voran, aber als ich erkannte, dass dort tatsächlich eine Hütte stand, fand ich die Kraft, den Weg bis dahin, zu gehen. Ich sah, dass Licht brannte...es war also bewohnt und hoffentlich auch gut beheizt. Ich fühlte meine Hände kaum noch, die Füße waren längst halb eingefroren und mit meiner letzten Kraft, erreichte ich die Türe, klopfte an und wartete. Doch niemand öffnete mir. Der Sturm nahm noch etwas zu und ich klopfte erneut. Ich konnte nicht länger warten, sonst wäre das mein Ende. Ich drückte verzweifelt an der Türklinke und sie ging, mit einem Klacken auf. Die Tür knarrte laut, als ich sie weiter aufzog und ein Schwall warmer Luft mir entgegen kam. Ich seufzte erleichtert, ging einfach hinein und schloss die Türe wieder hinter mir. Wenn ich nicht willkommen war, konnte ich mich wenigstens kurz aufwärmen. Ich zog langsam die Handschuhe, von meinen Schmerzenden Fingern und rubbelte die Hände aneinander. Stechender Schmerz fuhr in sie und ich biss die Zähne aufeinander. Geduldig schloss ich die Augen und wartete, bis der Schmerz sich gelegt hatte, den ich kaum ertragen konnte. Ich sah mich um. Ein großer Kamin stand in der Mitte der kurzen Wand, ein Tisch mit Stühlen, eine abgetragene, rote Couch und eine alte Kommode aus Holz standen in dem Raum. Ein großer weicher Teppich lag vom Eingang, bis zu Couch und dem Kamin. Es gab nur noch zwei weitere Türen und ich vermutete ein Schlafzimmer und eine Küche dahinter. Ob diese Hütte auch ein Badezimmer hatte, wusste ich nicht. Vielleicht stand ja draußen ein Toilettenhäuschen. „Hallo? Ist da jemand? Verzeihen Sie mein unerlaubtes Eindringen, aber der Schneesturm hat mich überrascht und ich habe mich verirrt. Kann ich mich kurz an Ihrem Feuer aufwärmen und vielleicht telefonieren?“ Ich zuckte zusammen, als ich ein leises Fauchen als Antwort hörte, dass garantiert nicht menschlich sein konnte. „Ja gut...das heißt also nein...Ich bin schon wieder...“ Ein lautes Krachen ließ mich zusammen zucken. „Wer bist du?“, fragte...es? Ich schluckte, eine Gänsehaut überzog meinen Körper und ich ging ein paar Schritte zurück. „Wie gesagt...ich habe mich verirrt...der Schneesturm...schon gut. Ich bin schon wieder weg.“ „Das wäre dein Tod, dass weißt du.“, zischte das etwas, sah mich von einer dunklen Nische, mit blutroten Augen an. Ich nickte und weitete meine Augen, als...ES mir näher kam. Es war größer als ich, schuppig, und aus seinem Kopf ragten zwei lange, spitze Hörner. Der Blick des Wesens, brannte sich in meinen und nun fing ich an, zu schwitzen. Es schlug mit seinem schuppigen Schwanz auf den Boden und zertrümmerte damit die Fließen, die unter dem flauschigen Teppich lagen. Fauchend und lauernd kam es auf mich zu. War das...ein Drache? Ja, es war einer. Der Drache spannte seinen Körper an und blies laut, schwarzen Rauch aus seinen Nüstern. Laut flatterte es einmal mit seinen Flügeln und als es bei mir angekommen war, schnüffelte es mir über meine Haare und meinen Hals entlang. Ich stand stocksteif da und fing an, zu zittern, als es mir mit seiner Zunge über den Hals und das Ohr leckte. Heiße und kalte Schauer wechselten sich ab. Dieses Gefühl war mir bekannt. Doch konnte ich mich nicht erinnern, was dieses Gefühl damals bei mir ausgelöst hatte. Da stockte der Drache kurz, öffnete weit sein Maul...und lachte. Er lachte! Dann schmolzen die glänzenden Schuppen und wurden zu rosiger, zarter Haut. Als die Verwandlung abgeschlossen war und an dem Jungen, nichts mehr daran erinnerte, dass er eigentlich ein Drache war, musste ich den dicken Klos, der sich in meinem Hals gebildet hatte, herunterschlucken. Ich hoffte, der Drache merkte nicht, wie unangenehm mir das hier gerade war. Doch der nackte junge Mann lächelte mich unfassbar strahlend an, seine wuscheligen, blonden Haare, standen in alle Richtungen ab und in seinen roten Augen funkelte es vergnügt. „Man, man, man...was bist du nur für ein Leckerbissen...“ Was? Leckerbissen? Er wollte mich doch nicht etwa...aber nein. Es wäre logischer gewesen, wenn er ein Drache geblieben wäre, dann hätte er mich locker fressen können. Doch nun stand er Angesicht zu Angesicht, in seiner menschlichen Gestalt vor mir. „Du bist ja patsch nass. Na dann...wollen wir mal die Kleidung ausziehen und am Feuer trocknen, was? Du kannst gerne hier bleiben. Es wird eh bald dunkel, bleib doch über...Nacht.“, raunte er mir verführerisch zu. Flirtete der etwa mit mir? Ich räusperte mich. „Das ist überaus freundlich von Ihnen, aber ich müsste heute noch nach Hause. Mein Bruder macht sich sicher Sorgen und eine Firma leitet sich auch nicht von allein...“ „Oh, keine Sorge, mein Süßer...“, sagte er und strich mir ein paar Strähnen meines Ponys auf die Seite. „Ich werde mich sehr gut um dich kümmern.“ Er ging eine Runde um mich herum, strich sanft über meine Brust und dann über meinen Hintern und ich erschauderte. Dieser... Drachenmensch war gefährlich! „Dir wird es an nichts fehlen. Versprochen!“, sagte er und zog mir meinen Schal aus. „Äh...nein schon gut. Ich sollte angezogen bleiben.“ „Süßer, du tropfst mir den Teppich voll....komm schon, Kaiba!“ Ich stutzte und sah mir diesen Jungen Mann genauer an. Seine roten Augen wandelten sich, in strahlende Bernsteine. „Wheeler?“, fragte ich ungläubig. Wheeler war ein halber Drache? „Hey Kaiba. Lange nicht gesehen.“, meinte er und zog mir die Mütze vom Kopf. Ich versuchte, nicht nach unten zu sehen, konnte aber nicht verhindern, dass sich meine Wangen erwärmten. „Mach ich dich etwa nervös? Gut zu wissen.“ Er griff sich den Reißverschluss meiner Jacke und zog daran. „Komm schon, du erkältest dich sonst noch.“ „Wheeler. Was machst du hier und warum...bist du...ein...“ „Ein Drache? Erinnerst du dich an damals? Da wollte so ein Mädchen unbedingt, dass du nur noch sie siehst. Sie war unsterblich in dich verliebt. Sie dachte wohl, dass ich ihr im Weg stünde, irgendwas von, „er muss Hetero sein“ und hat mich verzaubert. Hexen, was? Man muss sich vor ihnen vorsehen. Ich bin dann abgehauen und habe diese verlassene Hütte hier gefunden. Erst nach einiger Zeit lernte ich, dass ich zwischen beiden Gestalten wechseln kann. Hier kommt normalerweise niemand her, dazu ist die Hütte zu verborgen. Du hast Glück gehabt, dass du hier her gefunden hast.“ „Wissen deine Freunde, dass du hier lebst?“, fragte ich nun schon etwas lockerer. Wheeler war damals wirklich einfach verschwunden und nie wieder aufgetaucht. Es war zwar erst ein Jahr her, aber immerhin. „Oh nein, natürlich nicht. Ich war am Anfang mehr als nur gefährlich für andere Menschen. Hatte viel in Brand gesteckt.“ „Sie haben dich gesucht.“ Genau wie ich, aber das hatte ich nie jemanden verraten. Er zuckte mit den Schultern und meinte, dass sie wenigstens noch am Leben waren und er sie nicht gegrillt hatte. Dann streifte er mir die Jacke ab und hängte sie an die Seite des Kamins, bückte sich leicht, um das Feuer mehr anzuschüren und ich konnte nicht anders, als auf seinen Hintern zu starren. „Ich kenne diesen Blick. Du hast mir schon damals gerne den Hintern fast abgefroren, mit diesem Blick...So. Jetzt kommt der Rest dran. Schuhe aus und runter mit der Hose.“ Das Wheeler jemals so fordernd sein könnte...hätte ich nie gedacht. Leider hatte er Recht. Ich musste aus all meinen Klamotten raus, sonst würde ich noch krank werden. Also zog ich umständlich meine Schuhe und Socken aus und Streifte mir langsam meinen Pullover über den Kopf. Wheeler beobachtete mich dabei genaustens. Mein Herz fing an, schneller zu schlagen und die Röte in meinem Gesicht vertiefte sich. „Kein Grund, sich zu schämen. Du bist immer noch genauso heiß, wie damals.“, meinte er abwesend und leckte sich, über seine sinnlichen, vollen Lippen... Schnell wandte ich meinen Blick ab. Ich spürte wieder dieses Verlangen, was ich damals schon immer gespürt hatte. Nie hätte ich dem nachgegeben was mein Körper von mir verlangt hatte, doch jetzt... wir waren hier alleine, völlig abgeschnitten von jeglicher Zivilisation. Mein Hose folgte, genau wie die Boxershorts. Nun stand ich genauso nackt vor ihm, wie er vor mir. „Setz dich vor den Kamin und wärm dich auf. Hunger?“, fragte er zufrieden und ich nickte. Er verschwand in dem angrenzenden Zimmer und ich ließ mich vor dem Kamin nieder und beobachtete die Flammen darin. Nach einer Weile kam er wieder, mit zwei dampfenden Schüsseln. Ich stand auf und ging zu ihm, der am Tisch für zwei deckte. „Wein und Kerzen? Ernsthaft?“ Er zuckte mit den Schultern. „Wir waren schon mal soweit, bevor man mich verwandelt hatte, erinnerst du dich nicht?“ Doch...und wie ich das noch wusste. Nur hatten wir laut Mokuba, unsere Streitereien aufgeben und eine Freundschaft aufbauen sollen. Was ganz weit entfernt von der Wirklichkeit war, so wie schon alleine unsere Körper aufeinander reagierten. Das Essen endete in einer wilden Knutscherei, wir wurden erwischt, von Moki und dieser Frau, die als meine Projektleiterin, in meiner Firma gearbeitet hatte. Sie war zornig und enttäuscht gewesen, dann war Wheeler verschwunden und sie hatte ich, nachdem sie mich um eine Beziehung gebeten hatte, gefeuert. Also war meine Intuition damals richtig gewesen. Sie hatte Schuld an Wheelers Verschwinden. Der Duft der Suppe kam mir wieder in die Nase. „Ramen?“ „Nichts wirkt besser, gegen Kälte...nun jedenfalls auf das Essen bezogen.“ Ich verkniff mir ein Lächeln und aß meine Suppe, wir tranken den Wein und unterhielten uns. Danach brachte er das Geschirr weg und lud mich ein, uns am Feuer des Kamins zu wärmen. Ich nickte, setzte mich davor. Mein ehemaliger Klassenkamerad setzte sich neben mich, zu nah und legte seinen Kopf, auf meine Schulter. „Wheeler...“ „Lust auf einen kleinen, unschuldigen Kuss?“ Mein Mund wurde trocken bei der Vorstellung, wir könnten weiter gehen. Nicht nur einen einfachen Kuss, mehr, intensiver, seine Haut an meiner...und dieses Mal, ganz ohne Störenfriede. Mein Atem erhöhte sich und ich zitterte, vor Aufregung. Dann, ganz zart, legten sich unsere Lippen aufeinander, bewegten sich sanft, in ihrem eigenen Rhythmus. Seine Hände streichelten mir durchs Haar, er legte sich mit mir, immer noch küssend, nebeneinander auf den Boden. Wir lösten uns kurz und ich fragte ihn, ob er keine Zungenküsse mochte. Er lachte laut auf, meinte, er wollte mich nicht verschrecken, zog mich erneut zu sich und ließ seine Zunge, mit meiner tanzen. Oh das fühlte sich so richtig an. Mein eigener Rotauge... Unsere Küsse wurden wilder, ich streichelte ihm über seinen Hals, das Schlüsselbein entlang und über seine Brust. Er stöhnte in den Kuss, forderte mehr von mir und ich gab ihm, was er sich wünschte, drehte ihn auf den Rücken und löste mich von seinen bebenden Lippen. „Willst du...?“ Er nickte. „Wenn du es auch willst...“ Ich lächelte, wanderte mit meinem Mund seinen Hals entlang, wollte ihn verwöhnen, doch er stoppte mich und meinte, er müsste unbedingt etwas tun. Dann liebkoste er seinerseits meinen Hals. Küsste und leckte sich weiter runter, packte meinen Hintern und lachte leise. „Diesmal bist nicht du derjenige, der die Hosen anhat. Eis schmilzt bei Feuer!“, meinte er rau und drang mit einem Finger in mich ein. Was zum... „Nicht dein...Ernst!“, begehrte ich auf, doch Joey... seit wann war er nicht mehr Wheeler, sondern Joey? Er fuhr fort, stieß mit seinem Finger in mich und...traf meine Prostata. Ich schrie auf vor Lust. Nein....das...ich konnte doch nicht einfach diesem...ihm die Kontrolle überlassen. Also visierte ich seinen Hintern an und schob gleich zwei meiner Finger in ihn. Auch er schrie auf. „Du verdammter...“ Ich lachte und bewegte meine Finger rein und raus, in mir entfachte sich eine Hitze, die ich kaum aushalten konnte. Der Schweiß rann mir meine Schläfe hinab. Ich nahm noch einen Finger dazu, achtete darauf, was ihn am meisten zum erzittern brachte, trieb ihn immer weiter. Dann stieß er mich von sich und war nun seinerseits über mir. „Vergiss es Kaiba! Dein Hintern gehört mir!“ Ich lachte ihm fies entgegen. „Als wenn du das schaffen würdest. Du....aahhhhh!“ Er hatte sich einfach in mir versengt. Dieser verdammte Köter! Er bewegte sich schnell und wild, nahm meine Lippen gefangen und trieb mich fast zum Wahnsinn damit. Das fühlte sich unglaublich gut an, wie er...nein, ich war der dominante Part. Ihm es zu überlassen, kam gar nicht in Frage! Ich nahm Schwung, rollte uns nach rechts und dann war ich wieder oben. Ich drehte ihn um, damit er auf dem Bauch lag. So konnte er mit nicht mehr allzu gefährlich werden. Dann drang ich, augenblicklich in ihn ein. Sein Innerstes verbrannte mich fast, ich stieß hart in ihn, hörte sein keuchen und stöhnen, biss in seinen Nacken, saugte daran und griff ihm in seine Mitte, pumpte sie passend zu meinen Stößen. Er stöhnte laut, verfluchte mich, nannte mich alles mögliche. Doch dann ergoss er sich in meiner Hand, laut schreiend. Ich benötigte noch zwei Stöße, ehe auch ich, heftig in ihm kam. „Das hast du nicht umsonst gemacht...“, keuchte er atemlos. „Tse...Du solltest...solltest langsam...wissen, wer...dein Meister ist.“, raunte ich ihm stotternd zu. „Du ganz sicher nicht.“, meinte er und stöhnte ein leises „Meister...“, als ich nochmals in ihn stieß. „Das könnte interessant werden, Rotauge...“, raunte ich ihm zu und er lachte heiser. „Ist das eine Herausforderung?“ Tbc...? Or the End? Kapitel 11: Türchen Nummer 11 (Tsumikara) ----------------------------------------- You changed my christmas „Papa!“, Ito lief aufgeregt durch das Anwesen und suchte ihren Vater. Dieser streckte verwirrt den Kopf durch die Küchentür und als Ito ihn sah, rannte sie zu ihm. „Papa!“, hechelnd blieb Ito in der Küche vor ihm stehen. Dieser legte seine Backutensilien zur Seite und widmete seine Aufmerksamkeit seiner Tochter zu. „To-san, will kein Weihnachten feiern“, jammerte sie direkt los, als sie genügend Luft bekam. „Er will nicht?“ „Nein. Er meinte, dass er das unnötig findet.“ Sie verschränkte ihre Arme und sah ihren Vater flehend an. „Ich will Weihnachten feiern. Bitte, bitte, bitte!“ Katsuya seufzte und wandte sich wieder seinem Kuchen zu. „Ich werde mit ihm reden, aber erst werde ich den Kuchen weiter machen. Das heißt, du musst dich ein wenig gedulden, verstanden?“ „Ja!“, sie jubelte und sprang umher. Dann blieb sie ruckartig stehen und entsetzt blickte sie wieder zu dem Blonden. „Ich muss Bilder malen!“, und schon war sie verschwunden. Katsuya lachte. Seitdem sie hier wohnten, war fast ein Jahr um und sie hatten sich sehr gut eingelebt. Außerdem war die Beziehung mit dem Brünetten stabil. „Ich schätze, sie hat mit dir bereits gesprochen?“, Seto kam in die Küche und füllte seine Kaffeetasse und lehnte sich an die Theke neben den Blonden. „Ja. Und sie will Weihnachten feiern. Das kannst du ihr auch nicht nehmen.“ „Ich weiß, aber es ist einfach ungewohnt.“ „Weil Mokuba nicht da ist? Du weißt, dass du ihn einfach einladen kannst. Er wohnt keine 20 Minuten mit dem Auto entfernt und würde sich sicherlich freuen.“ „Er weiß das. Aber er hat ja selber gesagt, dass er mit seinen Freunden feiern wird“, er tunkte seinen Finger in die Erdbeercreme, die der Blonde unbeaufsichtigt hatte und steckte sich den Finger in den Mund. Genießerisch schloss er die Augen. „Wenn wir denn feiern wollen, hast du denn schon einen Weihnachtsbaum?“ „Klar, er müsste bei meinen eingepackten Sachen stehen. Die, die wir im Keller haben.“ „Du meinst nicht dieses potthässliche Plastikding neben dem Sicherungskasten?“, entsetzt blickte der Brünette den Blonden an und dieser nickte. „Hey, Finger weg von der Creme!“, er hatte die Spur bemerkt, die der CEO in der Creme hinterlassen hatte. „Wie lange brauchst du für das Essen?“ „Ich wollte gleich noch los, dass Hühnchen kaufen. Der Kuchen wird wohl in 20 Minuten fertig sein, dann muss der noch mal kaltgestellt werden. Warum fragst du?“ „Ich werde in einer Stunde wieder da sein. Ito!“, er rief nach dem Mädchen, während er aus der Küche ging und einen verwirrten Katsuya zurückließ. Dieser zuckte dann mit den Schultern und machte sich daran, den Kuchen fertig zu bekommen. ~ „Der ist toll“, Ito rannte zu einer Tanne hin und begutachtete diese von allen Seiten. Dann blieb sie neben Seto stehen und nickte zufrieden. „Die willst du?“ „Jap. Die und keine andere.“ Seto blickte den Baum kurz an und nickte dann. Die Tanne war etwas unförmig und hatte auf einer Seite mehr Zweige als auf der anderen, aber mit etwas Geschick konnte man das Kaschieren. Und zu groß war der Baum auch nicht. Er ging Seto gerade mal bis zu den Schultern, doch für Ito schien die Tanne riesig zu sein. „Ok, bleib du hier, ich werde den Verkäufer suchen gehen.“ „Ja To-san!“, sie kniete sich neben die Tanne und malte in den Schnee. Sie war glücklich, dass ihr Papa es doch noch geschafft hatte To-san dazu zu bringen, Weihnachten zu feiern. Und sie würden sogar eine echte Tanne haben! Sie musste es nur noch irgendwie schaffen die Bilder fertig zu bekommen, dann wäre alles perfekt. „Sie möchten diese Tanne hier, Kaiba-san?“ „Genau. Wie lange brauchen Sie dafür? Ich würde dann noch schnell das Essen kaufen und dann die Tanne abholen.“ „Kein Problem. Ich werde sie auf die Seite stellen und ihren Namen dran machen. Dann können Sie sie einfach einpacken und zahlen.“ „Danke. Steh auf Ito, du wirst sonst noch krank.“, Ito sprang auf und nahm die Hand ihres Vaters in ihre. „Was gibt es denn zu essen?“ „Wir werden ein traditionelles Weihnachtsessen machen, also gibt es was von KFC.“ Sie gingen ein paar Straßen entlang und standen dann vor besagtem Laden. Es war ein reges Treiben im inneren zu sehen und Seto seufzte. Zuletzt hatte er hier gestanden, als Gozaburo gerade verstorben war und Mokuba unbedingt hier ihr Weihnachten verbringen wollte. „Jetzt komm schon To-san!“, Ito zerrte an dem Arm und Seto setzte sich in Bewegung. Sie stellten sich an und warteten. Ito begutachtete alles und neugierig blickte sie nach vorne an den Anfang der Schlange. Seto hatte sein Handy gezückt und beantwortete einige Mails, nur um immer mal wieder unterbrochen zu werden. Sei es durch Ito, die immer wieder aus der Schlange trat oder weil er nach vorne gehen musste. Nach 5 Minuten, sie hatten gerade die Hälfte der Schlange überwunden, packte er entnervt sein Handy wieder weg und konzentrierte sich auf die Tafel. Er würde wohl einiges bestellen, so wie er die beiden Blonden kannte. „To-san?“, zaghaft zupfte Ito an dem Ärmel seines Wintermantels, ihr Blick starr auf die Anzeige gerichtet. Seto folgte ihrem Blick und seufzte. „Du möchtest eine dieser Schalen haben?“ Ito nickte, doch der Brünette konnte sehen, dass etwas nicht stimmte. „Kannst du dich nicht entscheiden?“ „Ja“, immer noch starrte sie die Anzeige an und Seto lächelte leicht. Er würde ihr eine Freude machen. Nach weiteren 10 Minuten warten, kamen sie endlich an die Reihe. Ito versuchte über die Theke zu schauen, doch sie war zu klein dafür. „Guten Abend, was kann ich für Sie tun?“, eine junge Frau stand am Tresen und lächelte Seto an. „Wir hätten gerne einmal das Menü B vier Mal.“ „Unterschiedliche oder gleiche Schüsseln?“ „Unterschiedlich. Alle. Außerdem noch das Menü mit den 4 Beilagen.“ „Zahlen Sie Bar oder mit Karte?“ „Karte.“, es wurde ihm das Lesegerät zugeschoben und schnell war die Bezahlung abgewickelt. Es dauerte allerdings etwas, bis das Essen fertig war und so warteten sie an der Seite. Ito hatte währenddessen die Schalen in der Hand und grinste bis über beide Ohren. „Danke To-san.“ „Nicht der Rede wert.“ ~ „Wir sind wieder da!“, rief Ito und eilte in die Küche. Doch dort war Katsuya nicht zu sehen. Also stellte sie die Schüsseln auf den Küchentisch und ging ins Wohnzimmer. Dort war ihr Vater allerdings auch nicht. „To-san, Papa ist nicht da.“ „Nein, das ist er nicht“, seufzte der Brünette und hielt einen Zettel in der Hand. Er hatte doch gesagt, dass er alles besorgen würde, warum war der Blonde dann losgefahren um das Essen zu holen? „Können wir den Baum dekorieren?“ „Natürlich. Lass mich nur schnell die Sachen aus dem Keller holen.“ „Ok!“, Ito ging nach oben in ihr Zimmer und begann die Bilder weiter zu machen. Als Seto wieder ins Wohnzimmer kam, war niemand mehr zu sehen und wieder seufzte er. Dann würde er es wohl alleine machen. Den Weihnachtsbaum würde er schon irgendwie in den Ständer bekommen. Er stellte den Karton mit Dekoration ab, schulterte den Weihnachtsbaum und schleppte diesen ins Wohnzimmer. Dann lehnte er den Baum an die Wand, suchte den Ständer heraus und platzierte ihn in der linken Ecke des Raumes. Dann stellte er den Baum in den Ständer und werkelte daran, diesen gerade aufzustellen. Fluchend schaffte er es nach 10 Minuten. Dann fing er an das Netz zu entfernen und den Baum zu dekorieren. „Hallo?“, Katsuya trat in das Haus und schloss mit dem Fuß die Tür. „Da bist du ja. Wo warst du?“, Seto trat zu ihm in den Flur und Katsuya grinste leicht. Dann trat er auf den Brünetten zu und entfernte eine Tannennadel aus dem Haar. „Ich hab das Essen geholt.“ „Ich sagte doch, dass ich das holen werden.“ „Was? Du sagtest, dass du in einer Stunde wieder da sein würdest. Mehr hast du nicht gesagt!“ „Das meinte ich damit!“ Katsuya atmete tief ein und aus. Streiten würde jetzt nichts bringen. „Dann haben wir halt genügend Essen. Was machst du eigentlich gerade?“ „Einer muss ja den Baum dekorieren“, murmelte der Brünette und wies auf den Baum in der Zimmerecke im Wohnzimmer. Dieser war mit roten und goldenen Kugeln verziert und hatte eine goldene Spitze. Lametta hing verteilt an den Zweigen, auch wenn es an manchen Stellen mehr war, als an anderen. „Du hast einen Baum gekauft?“ „Natürlich. So ein Plastikding wird hier nicht aufgestellt.“ „Aber das hat doch Unmengen an Geld gekostet!“ „Na und? Es ist ja nicht so, als ob wir nichts haben.“ „To-san? Können wir…Papa!“, Ito rannte die Treppe hinunter und eilte auf ihre Väter zu. „Ito, was hab ich dir zum Thema rennen und Treppe gesagt?“, erbost blickte der Brünette zu seiner Tochter und diese zuckte leicht zusammen. Dann grinste sie verlegen. „Können wir jetzt dekorieren?“ „Ich bin schon fertig.“ Den entsetzten Blick, den Ito hatte, brachte die beiden Erwachsenen zum Schmunzeln. „Wir können dafür jetzt essen.“, Katsuya hob leicht den Arm, um auf seine Tüte aufmerksam zu machen und Ito strahlte wieder. „Wir haben Schüsseln mitgebracht!“, schnell eilte sie in die Küche und kam mit den vier Schüsseln wieder. Katsuya brach daraufhin in Lachen aus und kramte mit der anderen Hand eine weitere Schüssel hervor. ~ Ito lag nach zwei Stunden endlich im Bett und die beiden Erwachsenen saßen erledigt auf dem Sofa. Es war anstrengender gewesen als beide gedacht hatten. „Ich hab noch was für dich.“, murmelte der Blonde und richtete sich müde auf. „Ich dachte, wir schenken uns nichts?“ „Ja, schon. Nur hatte ich das noch nicht zu deinem Geburtstag fertig gehabt. Warte kurz.“ Der Blonde verschwand und nachdenklich wartete der Brünette auf die Rückkehr. Sie hatten jetzt knapp ein Jahr langsam gemacht, bis sie dann den nächsten Schritt gegangen waren. Doch das was ihn am meisten erstaunte – er war zufrieden und glücklich. Auch wenn es heute stressig und neu war, er war glücklich und würde es genauso wieder machen. „Sorry“, Katsuya setzte sich wieder neben ihn und hatte ein flaches Geschenk im Arm. Außerdem erschien er etwas nervös. „Alles in Ordnung?“ Katsuya nickte, dann lehnte er seinen Kopf an die Schulter des Brünetten. Bevor dieser ihn näher heranziehen konnte, hatte der Blonde das Geschenk in seinen Schoß gelegt. Eine Augenbraue wanderte nach oben und langsam entfernte er das Geschenkpapier. Darunter kam ein Fotoalbum zum Vorschein. „Ein Fotoalbum?“ er schlug die erste Seite auf und zog zischend die Luft ein. „Das…“ „Ist das erste Bild, was ich von Ito habe“, beendete Katsuya den Satz. Mittig auf der ersten Seite war ein Ultraschallbild aufgeklebt und vorsichtig berührte der Brünette das Bild mit seinen Fingern. Es war ein richtiges Bild, keine Kopie. Er schlug die nächste Seite auf und da waren noch mehr Ultraschallbilder zu sehen. Der Fleck wurde mit jedem Bild größer bis man den Körper genau erkennen konnte. Dann kamen Bilder von Katsuya und Ito im Krankenhaus. Der Blonde strahlte über beide Ohren und man konnte sehen, wie stolz er war. Die Bilder erstreckten sich bis zu seinem kürzlichen Geburtstag. Immer war Ito im Vordergrund, doch auf einigen Bildern waren sie zusammen zu sehen. Besonders eines gefiel ihm sehr gut. Sie waren grade mit den anderen im Park gewesen und Ito saß vor ihnen auf der Picknickdecke und grinste in die Kamera. Hinter ihr saßen er mit Katsuya und er hatte im richtigen Moment den Kopf des Blonden zu sich gedreht, damit er ihn küssen konnte. „Wir haben von den meisten Bildern die Negative. Also wenn du eines für dein Büro haben willst, können wir dir noch einen Abzug machen.“ Der Brünette brachte keinen Ton hervor. Er war gerührt und musste sich anstrengen nicht in Tränen auszubrechen. Er hatte die ersten Jahre seiner Tochter verpasst, doch Katsuya hatte es geschafft, ihm zu zeigen, was alles passiert war. „Seto? Alles in Ordnung?“, Finger berührten seine Wange und Seto bemerkte, dass er sich nicht genug angestrengt hatte. Er räusperte sich. „Ja, alles in Ordnung“, er zog den Blonden zu sich und küsste ihn leicht. „Danke. Das ist das beste Geschenk, was ich je bekommen habe.“ Kapitel 12: Türchen Nummer 12 (Alistor) --------------------------------------- Ich backe mir einen Mann... War der Film, den Mokuba mit mir angesehen hatte. Das wir überhaupt so einen ansahen, war einem besonderen Umstand zu verdanken. Meinem kleinen Bruder. Er war der einzige, der wusste, dass Frauen mir an meinem eiskaltem Arsch vorbei gingen. Allerdings wusste er es erst seit einer Woche. Wir hatten gerade mal Mitte Dezember gehabt und er wollte unbedingt mit mir auf die, viel zu befüllten, Weihnachtsmärkte gehen, die an ausgewählten Plätzen Dominos aufgestellt wurden. Flashback Mürrisch ging ich neben Moki her und frostete uns einen Weg, mitten durch diese Rücksichtslose Meute, die es wagten, sich uns in den Weg zu stellen. Das funktionierte gut, bis wir an unseren auserwählten Weihnachtsmarkt kamen und ich genervt aufstöhnte. Ich sah schon von weitem diese Stachelfrisur, namens Yugi Muto, an einem Glühweinstand stehen. Seine Freundin stand neben ihm, die selbst im Winter einen Minirock trug, mit rosafarbenen Leggins und weißen Pelzstiefeln, die sie mit einem roten Jäckchen, mit Pelzkragen, rosa Schal und Mütze kombiniert hatte. Dann war da noch der Würfelfreak, der neben dem Einhorntypen stand, der versuchte, ein braunhaariges Mädchen zu überreden, zu ihm zu kommen. An ihrer Stelle, würde ich diesem Einhorn nicht trauen. Ich erinnerte mich dunkel, dass es Wheelers Schwester sein musste, die aber lieber ein paar Schritte zu Bakura machte und ihn strahlend anlächelte. Der lächelte zurück, als hätte er es erwartet, zeigte nach oben und sie errötete. Ich hasste diese Dinger. Mistelzweige... Sie schlang ihre Arme um seinen Nacken und zog ihn an ihre Lippen. Ich fing an zu würgen. Heteros waren seltsame Gestalten... „Alles in Ordnung Seto?“ Ich nickte und wandte mich von dieser Gruselvorstellung ab. Ich dachte Halloween wäre längst vorbei. Dann viel mir recht spät auf, dass jemand fehlte. Wo war der blonde Köter? Nirgends sah ich ihn und ich fragte mich, warum er nicht bei ihnen stand, rum blödelte und lachte. Ich könnte ihn durch sein Deck orten lassen. Eine seiner Karten hatte einen Ortungssender...nur um zu sehen, ob diese streitlustige Töle in der Nähe war... damit ich mich über ihn amüsieren konnte, versteht sich. Doch da kam er angerannt und stoppte vor seinen Freunden, ging leicht in die Knie und stützte sich auf ihnen ab, um zu Atem zu kommen. Das Einhorn formte seine Hand zur Faust und rieb ihm diese, fest auf dem Kopf. Schien schmerzhaft zu sein, denn ich hörte sein lautes Bellen, bis hier her. Ich grinste. Dann hatte es sich schon mal gelohnt, her zu kommen. „Seto?“ „Hm?“ „Schau mal. Da hinten steht ein total süßes Mädchen. Willst du sie nicht mal ansprechen?“ Ich wandte mich ihm zu und hob eine Augenbraue. Warum wollte er mich nur immer wieder mit Frauen verkuppeln? „Hm, vielleicht...oh sieh mal, der Kindergarten.“, meinte ich und zeigte in die Richtung, wo sie alle standen und Rotjäckchen gerade ein Einhorn schimpfte. Zurück auf die Weide mit dir, Taylor. „Oh wirklich? Hey Leute!“ Fröhlich lief er zu ihnen und ich folgte in gebührendem Abstand. „Hallo Mokuba...und Kaiba, hallo!“, sagte Muto freundlich. Meine Antwort bestand nur aus einem knappen Nicken und eisigem Gestarre. „Was machst denn du hier Großkotz?“ Ich schloss kurz die Augen und grinste fies. „Tse, Wheeler. Ich bitte dich. Als ob ich dir das sagen müsste. Du nimmst dich viel zu wichtig!“ „Du arroganter, Geldsack. Dir werd ich...“ „Nicht Joey!“, meinte Muto. „Lass ihn doch einfach reden.“, klugscheißerte Gardner. Es sah so aus, als ob er noch was sagen wollte, aber dann schloss sich sein Mund wieder. Braver Hund. Gut auf deine Freunde gehört...Allerdings hatte ich auf einen größeren Schlagabtausch gehofft und nicht, dass er einfach aufhören würde, mit mir zu streiten. „Gut so Wheeler. Höre auf deine Kindergartenfreunde. Mit mir wirst du es eh niemals aufnehmen können. Dafür müsstest du erst mehr Hirn haben.“ Er knurrte und ich sah ihn von oben herab abfällig an, was ihn noch wütender machte. „Joey! Vergiss ihn. Du weißt doch, dass Kaiba dich nur provozieren will. Ignoriere ihn, dann hört er sicher auf.“ Natürlich...in deinen Träumen vielleicht Rotjäckchen. „Seto? Können wir bei den anderen bleiben? Mit mehreren macht es noch mehr Spaß.“, meinte Moki, der nichts von dem gerade mitgehört hatte, weil er sich mit Devlin unterhalten hatte. Spaß? Mir hatte es leider nicht allzu viel gebracht. Der Kindergarten würde Wheeler doch eh immer nur abhalten, seine gesamte Schlagfertigkeit für unsere Streitereien zu entfalten. „Das kannst du machen. Ich passe aber. Um acht holt dich Roland an dem Eingang ab, von wo wir reingekommen sind.“ „Och schade, Seto...aber gut. Wenn du nicht möchtest.“ Mir schien es eher so, als ob die anderen erleichtert wären, nur Wheeler sah mich seltsam an. Ich konnte seinen Gesichtsausdruck nicht benennen, jedoch war das dann wohl auch nicht so wichtig. Ich verabschiedete mich von meinem Kleinen Bruder und ging noch eine kurze Runde, bevor ich wieder zurück ging und damit zum Ausgang. „He, junger Mann.“ Ich drehte mich um und sah in das zahnlose Gesicht einer alten Frau. „Hier...für dich. Du wirst sehen, es wirkt Wunder.“ Sie übergab mir ein schwarzes Säckchen, welches rot glitzerte. „Und was soll ich damit?“, fragte ich kalt und warf es ihr wieder hin. Sie lächelte und reichte es mir erneut. „Das hier ist wichtig.“ Ich winkte ab. „Nein danke. Behalten Sie es besser.“ , meinte ich und versuchte höflich zu bleiben. „Aber..du bist doch unglücklich. Dies hier wird dir das größte Glück aller Zeiten bescheren.“ Doch ich schüttelte nur den Kopf und wandte mich ab. „Hier leben nur verrückte. Und das in meiner Stadt.“ Später am Abend kam Mokuba wieder heim, klopfte bei mir im Arbeitszimmer an und hüpfte aufgeregt hin und her. „Seto! Es war so cool heute mit den anderen. Und schau mal. Eine Frau hat mir das hier für dich geschenkt.“ Ich erkannte den Beutel und stöhnte. „Sie wollte mir das auch schon andrehen...Moki. Wirf es weg.“ „Warum?“ „Du weißt das ich nicht an Hokuspokus glaube. „Hm...ok.“, sagte er und warf es in den Müll. „Seto? Hast du eigentlich das Mädchen noch angesprochen?“ Ich wandte mich ab und nuschelte ihm zu, dass sie nicht in mein Beuteschema passte. „Ach? Was ist denn dann dein Beuteschema? Welchen Typ bevorzugst du?“ Gute Frage... War dies der Moment, in dem ich ihm sagen musste, dass ich schwul war? „Ähm...das...ich...“ „Schon gut, großer Bruder. Dann anders. Magst du große, oder kleine Brüste?“ Was war ich froh, dass ich den Schluck Kaffee, gerade nicht getrunken hatte, sonst hätte ich vor Schock, meinen Arbeitsplatz und unglaublich wichtige Verträge versaut. „Äh...klein.“ „Haarfarbe?“ „Hm...weiß nicht...blond?“ „Und die Augenfarbe?“ „Ist doch nicht wichtig.“ „Man, Seto...ok. Zierlich oder sportlich?“ „Sportlich, Bauchmuskeln wären schön und …. es sollte nicht kleiner sein, als 15cm...“ „Hä? ES...15 cm?“ Oh...Ausrede? Ich wusste nicht, wie er reagieren würde, wenn er DAS wüsste... „Die Körpergröße, natürlich. Nicht zu viel kleiner als ich.“ Mit hochgezogener Augenbraue sah er mich an, doch ich glaubte, dass es bei ihm langsam dämmerte. „Seto? Ich glaube du bist schwul.“ Ich schwieg und er wusste, dass er gerade voll ins Schwarze getroffen hatte. „Ja ok...nein, das macht Sinn. Deswegen reagierst du auch nicht auf die heißesten Bräute. Da wird mir nun einiges klar.“ Dann wurde sein Gesicht entschlossen und er klatschte in die Hände. „Also gut. Blond, sportlich, ausreichend bestückt...Bist du derjenige, der oben liegt, oder steckst du ein?“ „MOKUBA!“ Er kicherte und meinte, er würde mir schon noch einen hübschen Mann suchen, der mich glücklich machte. Ich schnaubte und wedelte ihm, mit dem Film vor der Nase rum, den er schon seit Tagen hatte sehen wollen, weil ihm der empfohlen wurde. Unfassbarer weise von Devlin. Ich backe mir einen Mann..... Wenn das bei mir nur auch so funktionieren würde. Flashback Ende Die Woche verging im Nu. Und ich erinnerte mich zwischenzeitlich an die Dame und das Säckchen. Mein Papierkorb war nicht ausgeleert worden und ich konnte immer noch das Säckchen sehen. Ich kroch unter meinen Schreibtisch und holte es da raus. Nachdenklich steckte ich es in meine Hosentasche und ging gerade nach unten, in die Küche. Mokuba wollte mit mir zusammen Plätzchen backen. Er war schon damit beschäftigt, den Teig zu kneten, sein Gesicht war teilweise mit Mehl bedeckt und in seinen Mundwinkeln sah ich noch Reste vom Teig, den er genascht haben musste. Ich heizte den Ofen vor, holte das Nudelholz, bemehlte es und rollte den Teig aus. Ich gähnte einmal herzhaft. Backen entspannte mich immer sehr. Daraufhin lachte Moki und holte mir eine Tasse Tee, die er mir zu trinken gab. Ich lächelte ihn an und trank einen großen Schluck, ehe ich hustete. „Mokuba...was zum...was ist das?“ „Tee...mit Rum.“ Ich verdrehte die Augen, fing aber dann, genau wie mein Bruder, an zu lachen. Der Rum wärmte meinen Bauch wunderbar und ich spürte, als die Tasse leer war, ein leichtes Schwindelgefühl. Moki stach enthusiastisch den Teig aus, hatte kleine Drachen und...Hunde gewählt. Hunde... Da kam mir ein kleiner blonder Streuner in den Sinn und ich nahm mir ein größeres Stück vom Teig, rollte es aus und modellierte mir einen kleinen Wheeler. Er hatte kleine Brüs...äh war sportlich und eigentlich genau nach meinem Geschmack. Er schleimte nicht und nutzte mich nicht aus. Er behandelte mich, wie einen Menschen. Ich knurrte. Ich bekam die feinen Züge, vom Kläffer einfach nicht in diesen Teig. Na gut. Das wäre also der Mann, den ich mir backen würde. Ich fasste mir mit meiner bemehlten Hand an den Kopf und schüttelte ihn. Als ob das so im wahren Leben funktionieren würde. Dann musste ich von dem Mehlstaub niesen und holte mir ein Taschentuch aus meiner Hosentasche. Da fiel das Säckchen hinaus und ich hob es auf, lachte über mich selbst und legte es auf den Tisch, merkte aber nicht, dass es nicht mehr ganz verschlossen war. Dann musste ich wieder niesen, drehte mich um und holte mir ein neues Taschentuch. Von mir unbemerkt, verteilte sich der Glitzer aus dem Säckchen, auf meiner Kreation. Als ich mich umdrehte, sah ich, dass der Beutel weg war, dafür aber mein nacktes Wheeler Plätzchen glitzerte. „Wow, Seto...ist das...Joey?“, fragte er erstaunt und grinste dann. „Verstehe...seit wann stehst du auf Joey? Lass mich raten...seit immer?“ „Lass uns die Plätzchen in den Ofen schieben.“, meinte ich grimmig und schob unsere Bleche hinein. „Also Joey, ja? Man, das ich da nicht von selber drauf gekommen bin...“ Ich ignorierte ihn und stellte die Zeit ein, damit wir sie nicht vergessen würden. Fünfzehn Minuten später, waren sie fertig und wir holten unsere Bleche wieder raus. Sehnsüchtig starrte ich auf meinen Hund, der mich frech angrinste und ich lächelte ihn traurig an...dann war mein Gebäck verschwunden... Ich sah mich um und fragte Moki, ob ich jetzt verrückt geworden war. „Nein Seto...es ist weg. Einfach so?“ Ich nickte. Na toll. Jetzt musste ich mir einen neuen Joey backen... Moki ließ die Schultern hängen und versprach, gleich wieder zu kommen. „Ich hole noch Streusel aus der Vorratskammer.“ Ich seufzte, beobachtete meinen kleinen Bruder, wie er in die Vorratskammer ging. Zum Glück hatte ich noch genug Teig. Ich seufzte und drehte mich um... Auf einmal saß ein nackter, blonder Mann auf meiner Arbeitsplatte... „Wheeler?“ „Kaiba? Was zum....was mache ich hier und...WARUM BIN ICH NACKT?“ Ich lachte, als mir die Zusammenhänge klar wurden. Dann ging ich auf ihn zu, kesselte ihn ein, indem ich meine Hände rechts und links von ihm auf die Küchenzeile legte. Er wurde rot und sah auf die Seite. Scham? „Ich habe mir einen Mann gebacken...“, sagte ich leise und sofort war sein Blick wieder auf mir. „Du..hast...WAS? Warum bin ich dann...Moment...MOMENT! ICH? Wa...warum?“ „Ich wusste es!“ „Was wusstest du? Sprich nicht in Rätseln, du verdammter reicher Schnösel.“ „Ich wusste es, dass du es bist. Deshalb hab ich es gebacken.“ „Wofür? Und warum keine Frau? Und überhaupt...WAS MACHE ICH HIER?“ Ich kam ihm näher, was ihm nicht sehr behagte. Vielleicht sollte ich mein Verhalten ein bisschen ändern...aber nur für diesen Moment... Ich ließ meine Gesichtszüge weicher werden, lächelte leicht, was ihn nun geschockt starren ließ... „Ich brauche keine Frau, sondern einen Mann an meiner Seite. Dieses glitzernde Pulver...hat dich wohl hergebracht... oder ausgetauscht.“ „Ich verstehe es immer noch nicht, Kaiba.“ „Wen wundert es?“ „Grrr Kaiba...gib mir gefälligst was zum Anziehen...ich bin nackt!“ Ich hob eine Augenbraue, dann verschränkte ich meine Arme und sah ihn mir mal genauer an. Das schien ihm noch unangenehmer zu sein, denn er versuchte, die pikanten Stellen, mit seinen Händen zu bedecken. „Seto? Wollen wir....Joey? Warum bist du hier? Und auch noch...nackt?“ „Mokuba, ein Glück. Ich brauche dringend Kleidung.“ Mit großen Augen sah er Wheeler an, dann zu mir und zuckte mit den Schultern. „Meine Klamotten passen dir nicht. Frag doch mal Seto.“ „Hab ich...er will nicht!“ Mokuba sah verwirrt zu mir, merkte, WIE ich den Kläffer ansah und schmunzelte. „Na dann. Bleib halt nackt!“ „MOKUBA! Komm schon, Kumpel. Tu mir das nicht an.“ „Wheeler...“, raunte ich ihm in sein Ohr und er erschauderte. Fragend und rot wie eine Tomate, sah er mich an und hielt sich sein Ohr. „Dann komm. Ich gebe dir was zu Anziehen.“ Er atmete erleichtert aus und folgte mir aus der Küche, die Treppen nach oben und hatte die ganze Zeit, seine Hände vor seiner Männlichkeit. Ich machte eine Tür auf und bedeutete ihm, hinein zu gehen. Er tat es, vertrauensselig wie er war. Ich schloss hinter mir die Tür und sperrte unbemerkt ab. „Wow, dass ist ja ein cooles Zimmer. Gehört es dir?“ „Korrekt.“ „Ok...und...wo bekomme ich jetzt...was um meine Blöße zu bedecken?“, fragte er und wirkte nun nervös, als er mein riesiges Himmelbett sah, dessen seidenen Laken förmlich einluden, darin zu wühlen. Leise schlich ich mich an ihn ran und umarmte ihn von hinten. „Waahh...Kaiba was...was soll das?“ fragte er zuerst lauter, wurde aber immer leiser, je mehr Küsse ich auf seiner nackten Schulter verteilte. In Gedanken dankte ich der guten Frau, die so hartnäckig gewesen war und mir tatsächlich ein Wunder geschenkt hatte. Vielleicht sollte ich nun anfangen, an Magie zu glauben. Jedenfalls an die Magie der Liebe... „Ich habe mir dich gebacken und da ich nur spezielle Süßigkeiten mag...muss ich dich jetzt vernaschen.“ Kapitel 13: Türchen Nummer 13 (Tsumikara) ----------------------------------------- Folgen von Alkohol Der Weihnachtsmarkt war gefüllt mit Menschen – Einzelpersonen, Familien, Pärchen, Freunde. Unter ihnen auch Katsuya mit seinen Freunden. Sogar Kaiba war dabei und jeder beäugte den Brünetten. Jeder ging davon aus, dass Mokuba seine Finger mit im Spiel hatten, sonst wäre der Brünette wohl nicht mit ihnen zusammen hier. Dieser grinste von einem Ohr bis zum anderen und begutachtete gerade mit Anzu einen Stand, an dem selbstgeschnitzte Figuren verkauft wurden. „Hey Jou“, flüsterte Honda und stieß den Blonden in die Seite mit dem Ellenbogen. Dieser wandte sich zu ihm und zog fragend eine Augenbraue nach oben. Honda zeigte auf einen Stand und fing an zu grinsen. Der Blonde folgte seinem Blick und auch bei ihm zeigte sich ein Grinsen. Sie beeilten sich zu dem Stand zu kommen und bestellten die Getränke. Die anderen hatten nicht bemerkt, dass sie nicht mehr da waren. Irgendwie schafften sie es die ganzen Becher zu den anderen zu tragen und jedem einen in die Hand zu drücken. Alle außer Mokuba, was diesen schmollen ließ. Katsuya schüttelte nur entschuldigend den Kopf und fing an in kleinen Schlucken den heißen Kakao zu trinken. Anzu und Yugi, die froh waren endlich etwas Warmes zu spüren, tranken mit großen Schlucken davon. Die beiden Übeltäter versteckten ihr Grinsen hinter der Tasse und beobachteten ihre Freunde. „Das wird so genial.“ „Vielleicht passiert ja endlich mal was zwischen den beiden. Es wäre langsam mal Zeit.“ „Dann wären wir wohl schnell abgeschrieben.“ „Ich hätte immer noch die aus der parallel Klasse.“ „Du hast jemanden? Wann dachtest du, dass ich davon auch mal was erfahre?“ „Hey, ist ganz frisch und ich wollte erst was sagen, wenn ich weiß, dass es was Ernstes wird.“ Fassungslos starrte der Blonde Honda an und stapfte etwas davon. „Jou! Jetzt komm schon. Mach kein Fass draus!“ Katsuya exte den Becher und trat erneut an den Stand. „Noch einen“, brummte er und die Verkäuferin sah ihn mitleidig an. „Schlechte Konversation gehabt?“ „Kann man so sagen.“ „Na, dann hoffe ich, dass dich das was aufmuntern kann“, sie zwinkerte ihm zu, stellte die Tasse hin und legte einen Zettel dazu. Mit hochgezogener Augenbraue nahm der Blonde den Zettel sowie die Tasse entgegen und trat wieder zu den anderen. „Was hast du da?“ Honda zerrte an dem Zettel und schaffte es, diesen dem Blonden zu entziehen. Die anderen waren ebenso neugierig, außer der CEO. Dieser stand etwas abseits und starrte überallhin nur nicht zu der Gruppe. „Wow! Sie hat dir ihre Nummer gegeben?“ Honda konnte es nicht glauben. Doch er musste zugeben, dass der Blonde sehr erwachsen geworden war. Er hatte auch schon in der Schule mitbekommen, dass der Blonde bei einigen gut ankam. „Tja, Pech für sie“, er trank einen weiteren großen Schluck. Vielleicht würde er ja doch noch jemanden finden und wenn es nur für den einen Abend wäre. Er betrachtete seine Freunde bis sein Blick an dem CEO hängen blieb. Irgendetwas stimmte nicht, so wie er da stand. Dicker Wintermantel, Schal, Hände in Handschuhe, die gerade in die beiden Jackentaschen des Mantels wanderten, Winter- Moment! „Kaiba, wo ist deine Tasse?“ „Die hab isch!“, stolz hielt der Jüngste die Tasse hoch und Katsuya konnte den Todesblick, welcher der Brünette ihm zuwarf spüren. „Jounouchi, was war da drin?“ Mit schnellen Schritten war der Größere bei ihm und wirbelte ihn herum. Die Tasse, welche Katsuya in der Hand hatte, fiel zu Boden und zerbrach. „Kaiba was soll das? Ich hab dafür gezahlt!“ „Was. Hast. Du. Mit. Meinem. Bruder. Getan?“, zischte er und Katsuya sank in sich zusammen. Wer hätte denn ahnen können, dass der Brünette seine Tasse an seinen Bruder weiter gab? Sie. Eindeutig. Als ob der Brünette Kakao trinken würde. Er würde wahrscheinlich eher Glühwein oder sonstigen Alkohol vorziehen. „Ni-schama.“, Mokuba trat zu den beiden und wollte seinen Bruder beruhigen, aber er wusste nicht, welcher der echte war. Schnell hatte der Brünette sein Handy hervorgekramt und drückte die Kurzwahl für Isono. Dieser hob nach einmal Klingeln sofort ab. „Seto-sama?“ „Isono, hol bitte mich, Mokuba und Bonkotsu vom Weihnachtsmarkt ab.“, damit legte er auf und griff nach dem Arm des Blonden. „Hey! Warum soll ich auch gehen?“ „Du wirst dafür bezahlen, meinem Bruder Alkohol gegeben zu haben.“ „Du hast ihm deine Tasse gegeben! Dafür kann ich nichts.“ „Rede dich nicht heraus. Du kommst mit.“ Die anderen standen schweigend daneben und sahen dem Blonden mitleidig hinterher. Außer Honda. Der stand da und versuchte sich sein Grinsen zu verkneifen. „Sollen wir die beiden wirklich ziehen lassen?“ „Natürlich. Das ist nur die gerechte Strafe. Apropos Strafe. Honda?“ Anzu grinste und trat näher an den anderen heran. „Ja?“ „Wir werden Karaoke singen gehen. Du. Ich. Yugi. Jetzt“, zischte sie in sein Ohr und Yugi musste laut loslachen. Honda hatte sich seit dem letzten Mal geweigert, jemals wieder mit ihnen Karaoke singen zu gehen, da man ihm ein recht peinliches Lied ausgesucht hatte. „Und übrigens, Yugi und ich sind schon seit 3 Monaten ein Paar, wenn das euer Ziel war.“ Damit stiefelte die Brünette davon und die beiden anderen liefen ihr nach. ~ Katsuya wurde noch immer durch die Meute geschliffen, doch er wehrte sich nicht. Er hatte sich den Abend definitiv nicht so vorgestellt. Einfach etwas spaß haben, eventuell jemanden kennenlernen und etwas flirten. „Ni-schama“, Mokuba torkelte etwas und stolperte. Katsuya bekam ein schlechtes Gewissen. Er hatte wirklich nicht gewollt, dass der Schwarzhaarige den Kakao bekommt. Kaiba blieb stehen, drehte sich um und trat an Mokuba ran, nur um diesen dann hochzuheben. Der Schwarzhaarige wehrte sich etwas, doch dann sackte er gegen die Schulter seines Bruders. „Sorry“, murmelte Katsuya und blickte zu Boden. Den vernichtenden Blick bemerkte er nicht. „Das sollte es auch. Und jetzt komm gefälligst“, befahl der Brünette und Katsuya folgte ihm stillschweigend. Beim Parkplatz kam ihnen Isono schon entgegen und nahm den mittlerweile schlafenden Mokuba entgegen. „Wir fahren nach Hause. Direkt. Keine Umwege.“ „Natürlich Seto-sama. Kommt Jounouchi-kun mit?“ „Ja.“ „Verstanden.“ Der Wagen des Brünetten stand nicht in der Nähe der Limousine, in der Mokuba verschwand. „Wir fahren mit meinem Wagen. Bringe Mokuba, solltest du vor mir da sein, bitte direkt in sein Bett.“ „Natürlich Seto-sama.“ Isono verbeugte sich und setzte sich dann an das Steuer und fuhr los. „Komm Bonkotsu.“ Kaiba trat an ihm vorbei und ging auf seinen Zweisitzer zu. Wäre er doch nur mit dem anderen Wagen gefahren. Dann hätte er Isono nicht rufen müssen. Katsuya war still schweigend hinter ihm und starrte auf den Boden, bis er in den Brünetten hineinlief. „Was? Kaiba?“ Dieser starrte ihn einfach nur an und seufzte. Es machte keinen Spaß den Blonden zu bestrafen, wenn dieser sich selbst schon fertig machte. „Was war deine Intention mit der Aktion?“ „Was? Du…meinst den Kakao? Naja, das einfach alle ein wenig locker werden. Eventuell das Anzu und Yugi endlich ein Paar werden“, murmelte er und Kaiba seufzte wieder. „Die beiden sind schon länger ein Paar.“ „Was?!“ „Schrei nicht so. Sie gehen sogar ziemlich offen damit um. Gehen auf Dates und so weiter. Steig jetzt ein“, Katsuya hatte gar nicht gemerkt, dass der Brünette ihm die Tür aufhielt. Vorsichtig stieg er in den Wagen. Der Brünette schloss die Tür und stieg auf der Fahrerseite ein. Schweigend fuhren sie die Straßen entlang, die Lichter der Straßen verschwammen und Katsuya fragte sich, was er hier machte. Es war ganz anders als er es sich vorgestellt hatte. Sie fuhren eine Einfahrt hoch und Katsuya konnte den Blick von dem Gebäude nicht abwenden. Es war ein westlich gehaltenes Haus aus Stein und erinnerte ihn an eine Villa aus einem Horrorfilm. Ein schaudern durchfuhr ihn und er konnte sich sehr gut vorstellen, dass sein letztes Stündlein geschlagen hatte. „Mitkommen.“, war der knappe Befehl und Katsuya beeilte sich, dem anderen zu folgen. Was hatte der Brünette nur vor. Sie betraten das Haus durch die Garage, in welche der Brünette gefahren war, und kamen in eine Vorhalle. Doch es blieb ihm keine Zeit sich umzusehen, da wurde er schon am Arm gepackt und hinterher gezogen. Wenn er es ganz genau betrachtet, hatte Kaiba ihn an der Hand und es sah aus als ob sie… Katsuya schüttelte den Kopf und versuchte die aufkommenden Bilder zu vertreiben. Doch es war recht schwer, da er mit diesem alleine war. Warum musste der Brünette auch nur so gut aussehen? Das war ihm schon immer ein Rätsel. Dieser öffnete eine Tür und sie kamen in ein Büro. Die eine Wand war komplett mit einem Regal versehen, in welchem Bücher und Ordner standen. An der kurzen Seite am weitesten von der Tür entfernt stand ein massiver Schreibtisch mit einem Stuhl dahinter und zwei davor. Mittig im Raum stand ein Sofa und zwei Sesseln und dazwischen ein runder Glastisch. Auf das Sofa wurde er gedrückt und mit einem mahnenden Blick zum Warten aufgefordert. Katsuya war fasziniert von dem Raum. Er war größer als sein eigenes Zimmer und das Sofa war bequemer als sein eigenes Bett. Außerdem waren hier so viele Bücher. Er las gerne, auch wenn es ihm nie jemand glaubte, doch da er das Geld sparen musste, konnte er sich nicht immer welche kaufen. Seine kleine Sammlung bei sich zuhause war sein ganzer Stolz. Auf dem Tisch wurden eine Flasche und zwei Gläser abgestellt. „Was ist das?“ „Jägermeister. Ein deutscher Schnaps und das einzige was mir wirklich schmeckt“, Kaiba grinste und Katsuya schluckte schwer. Er hatte das Gefühl, dass er es nicht gutheißen würde, was noch kommen würde. Der Brünette goss das eine Glas voll und schob es dem Blonden hin. „Trink.“ Katsuya zögerte, nahm das Glas und roch daran. Er unterdrückte ein würgen und stellte es wieder auf den Tisch. „Niemals.“ „Angst?“ Damit hatte der Brünette den Blonden fast und ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht des CEO. „Sicherlich nicht. Aber warum sollte ich das trinken?“ „Du hast Mokuba abgefüllt. Was würde wohl die Schulleitung davon halten?“ „Das war nicht geplant! Du solltest das trinken. Wer hätte denn ahnen können, dass du die Tasse einfach weiter reichst!“ „Tja, und trotzdem kannst du das nicht beweisen, nicht wahr?“ Zorn bildete sich im inneren von dem Blonden und er knirschte mit den Zähnen. „Bastard.“ Dann schnappte er sich das Schnapsglas und exte den Inhalt. Er musste ein würgen unterdrücken, da ihm der Geschmack zuwider war, dann stellte er das Glas siegessicher auf den Tisch. Der Brünette grinste nur mehr und goss erneut ein. „Was zum-?“ „Du hast Mokuba abgefüllt, nun werde ich das bei dir machen.“ Diesmal goss er sich auch etwas ein und exte das Glas direkt. Genießerisch schloss er die Augen und legte sich über die Lippen. Katsuya zögerte etwas, dann trank er den Schnaps. „Wie kann man nur dieses Zeug mögen?“, murmelte er und stellte das Glas wieder ab. Er spürte, dass der Alkohol einsetzte, immerhin hatte er zwei Tassen von dem Kakao mit Schuss getrunken und so gut wie gar nichts gegessen. Die Gläser wurden wieder gefüllt und Katsuya stöhnte auf. „Wenn du mich unbedingt abfüllen willst, solltest du mir ein Zimmer auch wenigstens geben. Ich glaube kaum, dass ich im Stande bin, dann noch nach Hause zu kommen. Und sofern du keine Schlagzeile haben willst, wie ich in deiner Einfahrt oder vor deinem Grundstück schlafen, brauche in ein Zimmer.“ „Das lässt sich einrichten.“, Katsuya blickte den Brünetten lange an. Dieser hatte er erneut die Augen geschlossen, aber das volle Glas stand noch vor ihm. Konnte es eventuell sein, dass der Brünette nichts vertrug? Ein Grinsen schlich sich auf das Gesicht des Blonden und er nahm das Glas in die Hand. „Was ist los Kaiba? Sag bloß du verträgst nichts?“ „Ich vertrage sicherlich mehr als du.“ „Ach ja? Du sitzt da und siehst ziemlich fertig aus. Ich denke, dass ich dich locker unter den Tisch trinken kann“, ein siegessicheres Grinsen war zu sehen und Kaiba öffnete die Augen. Sein Blick sagte ganz deutlich: Herausforderung angenommen. ~ Mit einem Stöhnen rollte sich der Blonde zur Seite. Er hatte es eindeutig übertrieben. Er kuschelte sich in die weiche Decke und spürte die Wärme an seiner Seite. Ein Arm war locker um ihn geschlungen. Entsetzt riss er die Augen auf und starrte die Person neben sich an. Kaiba sah friedlich aus, während er schlief. Die Haare waren zerzaust und der Blonde musste sich eingestehen, dass das sehr verlockend war. Vorsichtig entfernte er den Arm und schlug die Decke ein wenig zur Seite. Seine Kleidung war verstreut auf dem Boden zu finden und als er sich aufsetzte, spürte er ein leichtes Ziehen. „Scheiße“, flüsterte er und ließ den Kopf hängen. Ein Murmeln hinter ihm ließ ihn zusammenzucken und so schnell und leise es ging hatte der Blonde seine Kleidung aufgesammelt, angezogen und war aus dem Zimmer raus. Er fand den Weg nach unten und auch seine Schuhe. Schnell waren diese angezogen und er war aus dem Haus raus. Er rannte den gesamten Weg zu sich nach Hause und erst dort atmete er erleichtert auf. Er hatte-! Er schüttelte den Kopf und versuchte die Gedanken zu vertreiben, doch es schoben sich immer mehr Bilder in sein Bewusstsein. Bilder wie sie beide tranken und dann durch einen Kommentar sich küssten. Er wusste nicht mehr, wer den Kommentar abgegeben hatte und worüber dieser genau ging, doch es hatte gereicht. Sie küssten sich, würden gieriger und Kaiba hatte ihn mit sich gezogen. Erneut. Bilder von dem Schlafzimmer drangen sich in den Vordergrund, Bilder wie die Kleider entfernt wurden. Wie er auf das Bett gedrückt wurde. Erneut schüttelte er den Kopf und dachte an alles andere, was ihm gerade einfiel. Das Telefon klingelte und erleichtert eilte er zu diesem. „Moshi, moshi?“ Dann erstarrte er. Was wenn das Kaiba war? Er würde dann wissen, dass der Blonde abgehauen war. „Jou! Wo bist du? Ich dachte, wir treffen uns alle heute bei mir?“, Bakura war am Apparat und Katsuya atmete erleichtert auf. „Sorry, ich hab verschlafen. Bin unterwegs.“, schnell legte er auf und eilte ins Bad. Wenigstens Zähne putzen könnte er machen. Er wollte gar nicht wissen, nach was sein Atem roch. Damit fertig war er auch schon wieder raus aus der Wohnung und machte sich auf. Er brauchte etwas mehr als 30 Minuten bis er bei dem Weißhaarigen war und er strahlte, als er das ganze Essen sah. Dann bemerkte er das Grinsen von Honda. „Was ist?“ „Da hatte wohl jemand eine angenehme Nacht gehabt“, der Brünette wackelte mit den Augenbrauen und Katsuya legte den Kopf schräg. „Du musst Kaiba ja recht schnell entkommen sein, wenn du noch flachgelegt wurdest.“ Das Grinsen wurde breiter und Katsuya wurde rot. Dann starrte er an sich hinunter und er hätte sich am liebsten selbst geschlagen. Er hatte die Kleidung nicht gewechselt. „Jou?“, Yugi war bei ihm und legte vorsichtig seine Hand auf den Arm des Blonden. Dieser zuckte leicht zusammen und starrte in das Gesicht des Kleineren. „Also? Wie war er so?“ „Warum gehst du davon aus, dass es ein er war?“ „Naja, du hast bei der Süßen von dem Getränkestand gesagt, dass sie Pech hätte. Also gehe ich davon aus, dass du es meintest, wegen dem Geschlecht.“ „Seit wann bist du so scharfsinnig?“ „Ich hab also Recht! Los sag schon, wie war es?“ Katsuya dachte zurück und wurde prompt rot. Er senkte den Kopf und versuchte die Bilder erneut zu verdrängen. Bakura kam zu ihnen und blickte fragend den Blonden an. „Alles in Ordnung? Du bist recht rot im Gesicht.“ Honda prustete los und schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. Anzu blickte ihn erbost an, wandte sich aber direkt wieder an Bakura. „Hast du Kaiba-kun erreicht? Sie wollten immerhin auch hierher kommen.“ Bakura schüttelte den Kopf. „Die werden wohl erstmal nicht aufstehen. Nicht nach gestern“, murmelte der Blonde und schlug sich die Hand vor den Mund. Verdammt, er und seine große Klappe. „Was meinst du Jou?“ Drei Augenpaare blickten ihn fragen an, das vierte starrte verwirrt zu dem Blonden. Dann wurde dieses Augenpaar immer größer. „Alter, sag mir bitte nicht, dass es das ist, was ich glaube.“ Katsuya konnte ihm nicht ins Gesicht sehen und der Brünette sprang auf. „Honda?“ „Du wurdest von Kaiba flachgelegt?!“ „Was?!“ „Stimmt das Jou?“ „Oh mein Gott… Ich kann es nicht fassen.“ Alle sprachen wie wild durcheinander, doch Katsuya blieb stumm. Es war ihm so schon peinlich genug, da brauchten seine Freunde nicht so ein Theater zu machen. „Jou!“, Anzu packte ihn an den Schultern und verwirrt blickte der Blonde seine Freundin an. „Stimmt es? Hast du mit…“, sie verzog das Gesicht und Katsuya spürte wie etwas in seinem Inneren zerbrach. „Was wäre, wenn es so wäre?“, flüsterte er und am liebsten wollte er die Antwort nicht hören. „Es wäre nicht schlimm, solange es ein Ausrutscher wäre. Es kann jedem Mal passieren, dass einem ein Fehler passiert, nicht wahr?“, sie drehte sich zu den anderen. Doch nur Yugi nickte und die anderen beiden blickten zur Seite. „Was? Ihr stimmt mir doch zu? Männer schlafen nicht miteinander, außer es ist ein Ausrutscher. Wahrscheinlich haben die beiden zusammen Alkohol getrunken und deswegen ist es passiert. So etwas passiert. Es ist halt wie mit Alkohol, solange man es nicht übertreibt, kann es mal passieren.“ „Anzu. Es…es ist nicht so, dass es ein Ausrutscher war. Also, dass es…Kaiba war…schon. Aber nicht-“, Anzu hatte ihm die Hand über den Mund gelegt, bevor er zu Ende sprechen konnte. Erbost blickte sie ihm in die Augen und Katsuya verstand erst jetzt richtig, dass sie es nicht akzeptieren würde. Über ihre Schulter blickte er seine anderen Freunde an und konnte bei Yugi ebenfalls ein leicht verzerrtes Gesicht erkennen. Nur Honda und Bakura sahen ihn aufmunternd an. Er schluckte. „Anzu, lass ihn los. Er ist unser Freund, da sollten wir zu ihm stehen.“ „Nicht, wenn er zugibt eine Krankheit zu haben!“ „Anzu!“ „Sie hat Recht. Es ist nicht normal, dass sich zwei Männer so benehmen.“ Katsuya taumelte zurück und seine Sicht verschwamm. Wäre Anzu alleine dagegen gewesen, hätte er es verkraftet, doch das von Yugi zu hören, war wie ein Schlag in die Kronjuwelen. „Das…das meinst du doch nicht wirklich so, oder?“, seine Stimme zitterte und Hoffnungsvoll starrte er zu dem Bunthaarigen. Dieser nickte. „Natürlich meint er das! Wir werden dir helfen und sollte es nicht klappen, können wir noch immer einen Arzt aufsuchen. Wir werden natürlich still schweigen, so dass niemand sonst davon erfährt.“ Katsuya schüttelte den Kopf und er spürte, wie die Tränen sein Gesicht hinunterliefen. „Jou?“ Er hob seine Hand und hielt Yugi am näherkommen auf. Er konnte es nicht glauben. Sein bester Freund, glaubte er wäre krank. „Ent…schuldigt mich bitte.“ Damit verschwand er. ~ „Hier steckst du also?“, Honda trat durch die Tür und gesellte sich zu dem Blonden, der auf dem Boden des Daches der Schule saß. „Ich hab mir schon Sorgen gemacht, als du einfach nicht mehr zurück ins Klassenzimmer kamst.“ „Ich konnte einfach nicht mehr da drin sitzen. Nicht mit Yugi, Anzu und Kaiba.“ Honda seufzte und stützte sich nach hinten auf seinen Armen ab. „Ich kann es noch immer nicht fassen, dass du mit dem Arsch geschlafen hast.“ „Es ist für mich auch immer noch nicht ganz greifbar. Wir haben zusammen getrunken und irgendwie ist es dann passiert. Was mich aber mehr schockt, dass Yugi und Anzu so reagieren. Sie haben mich heute Morgen komplett ignoriert.“ Honda biss sich auf die Unterlippe und starrte in den Himmel. „Sie…sind nun mal sehr traditionell erzogen worden.“ Katsuya brummte nur und lehnte sich gegen den Zaun. „Ich dachte immer, dass wenn ich es euch sage, das Yugi derjenige ist, der mich am meisten verstehen würde. Oder das Kaiba mich umbringen würde. Er ignoriert mich genauso“, der Blonde lachte bitter auf und er spürte schon wieder Tränen, die sich an die Oberfläche kämpften. „Ich bin so ein Versager. Nichts bekomm ich hin. Jedes Mal wenn es gut läuft, bekomm ich es doppelt und dreifach zurück und kann schauen wie ich zurechtkomme.“ „Das mit Anzu und Yugi kriegen wir schon wieder hin. Vertrau mir Alter, sie würden nicht die Freundschaft wegen so einer Sachen mit dir opfern.“ „Wenn es doch nur das wäre.“ „Was ist passiert? Hat Kaiba doch etwas getan?“ „Nein, aber Yugi hat bei mir angerufen und mein Alter ist dran gegangen. Das Problem ist, mein Alter und ich hören uns am Telefon recht ähnlich an und Yugi hat ihn mit mir verwechselt.“ „Scheiße, was hat der Mistkerl getan?“ „Mich rausgeworfen. Eine schwanzlutschende Schwuchtel hätte er nicht als Sohn.“ „Sorry.“ Katsuya schüttelte den Kopf. Er hatte die Nacht irgendwie rumbekommen und das würde er mit den anderen Nächten auch irgendwie schaffen. „Weißt du was das schlimmste ist? Das ich ganz genau weiß, dass ich es bei allen versaut hab. Yugi und Anzu wollen nicht mehr mit mir befreundet sein, weil sie jetzt wissen, dass ich auf Männer steh. Kaiba wird mich meiden, weil er nicht akzeptieren kann, dass er mit mir ins Bett gewandert ist und ich habe keine Familie, die mich aufnehmen würde. Ich hätte sofort wissen müssen, dass es mich schlimm trifft.“ „Was meinst du?“ „Mein Alter hat mit meiner Mutter geredet und sie will mich ebenfalls nicht mehr sehen.“ „Hat er das gesagt?“ „Nein, sie hat’s mit gesagt, als ich gefragt habe, ob ich ein paar Tage vorbeischauen kann. Ich hatte wirklich geglaubt, da sich unser Verhältnis gebessert hatte, dass sie es machen würde. Tja, man kann eben nicht alles haben.“ „Scheiße. Ich kann meine Alten mal fragen, aber ich bin mir nicht sicher ob die es akzeptieren. Sie waren noch nie wirklich der Fan von dir“, gestand der Brünette und kratzte sich verlegen am Hinterkopf. „Mach dir keinen Kopf darüber. Ich werd’s schon irgendwie schaffen.“ Die Schulklingel läutete und Honda stand langsam auf. „Ich denke mal, du bleibst noch ein wenig hier?“ „Jup. Wir sehn uns“, Honda nickte nur und ließ den Blonden wieder alleine. Dieser dachte über alles nach. Dann seufzte er. Er hatte seine Tasche bei sich, also könnte er auch einfach verschwinden. Warum sollt er sich generell mit der Schule quälen, wenn es eh nichts brachte? Dann könnte er auch gleich sich einen Job suchen und hoffen, dass es reichen würde, um über die Runden irgendwie zu kommen. Vielleicht würde er ja sogar einen schwulen Vermieter finden und einige…andere Sachen anbieten, falls es zu knapp wird. Er verzog bei dem Gedanken das Gesicht. Nein, das könnte er nicht machen. Nicht mal, wenn es um sein Überleben ginge. Lieber würde er untergehen. Die Tür wurde wieder geöffnet und Katsuya seufzte. Ein Lehrer hatte ihn anscheinend doch noch gefunden. „Ich weiß, ich weiß. Das Betreten des Daches ist während dem Unterricht verboten“, er stand auf und drehte sich langsam um. Der Lehrer sagte nichts, doch als Katsuya sich zu der Person gedreht hatte, riss er erstaunt die Augen auf. „Yugi?“ „Jou.“ Sie starrten sich nur an und Katsuya wusste nicht, was er machen oder sagen sollte. Er wusste nicht mal, ob er sauer auf den Kleineren sein sollte. „Es tut mir Leid. Ich hab es von Honda eben gehört. Hätte ich gewusst, dass du rausfliegst, ich hätte es nicht gesagt! Du musst mir glauben!“ Katsuya lächelte schwach und nickte. „Ich glaube dir Yugi, aber was erwartest du jetzt von mir? Du hast mich heute gemieden. Nicht ich dich.“ „Es…ich…“, Yugi blickte zu Boden und ballte seine Hände zu Fäusten. „Ich habe mit Anzu Schluss gemacht. Sie hatte mir immer weiter eingeredet, dass es falsch ist, was du machst. Das du Krank bist. Ich kann nicht sagen, dass ich es einfach so akzeptieren kann. Ich…ich weiß nicht mal, ob ich es je akzeptieren kann. Aber ich weiß, dass du Jounouchi Katsuya bist. Mein bester Freund, den ich miserabel behandelt habe und der allen Grund dazu hätte mich zu hassen. Doch anscheinend tust du das nicht.“ Katsuya war gerührt, aber auch noch unsicher. „Warte Mal. Du hast dich von Anzu getrennt?“, fassungslos starrte er den anderen an und dieser nickte. „Ich hätte es wissen müssen. Sie hat gegenüber Kaiba-kun schon einiges abgelassen. Dass er sich für einen Mann zu modisch anzieht, zu enge Kleidung und das ganze Leder und so. Dass das nicht normal sein kann und das er sicherlich krank ist. Sie meinte, dass ihr zwei euch ja gefunden hättet. Zwei kranke Menschen und so weiter. Dann fing sie eben an gegen Honda und Bakura-kun zu wettern, dass sie ja genauso krank sein müssen, wenn sie weiterhin mit dir befreundet sein müssten.“ „Woah. Das…ist heftig.“ Yugi nickte und trat auf den Blonden zu. „Wie schon gesagt, ich weiß nicht ob ich es einfach so akzeptieren kann, aber ich möchte unsere Freundschaft nicht aufgeben. Und…vielleicht kannst du mir zeigen, dass es nichts Unnormales ist?“ Er streckte seine Hand dem Blonden entgegen und dieser bekam Tränen in die Augen. Er ergriff die Hand und zog den anderen in eine feste Umarmung. „Das ist das beste was mir gerade passieren konnte Yugi. Natürlich nehme ich deine Entschuldigung an und akzeptiere alles.“ Sie lachten beide und für Katsuya war wieder ein Lichtblick am Horizont. ~ „Das ist nicht dein ernst!“ „Doch“, grinste der Blonde und zog sich das Netzshirt an. Honda schüttelte den Kopf, sagte aber nichts dazu. „Du wolltest doch sehen, dass es normal ist. Also warum nicht in einen Club gehen und ich zeigs dir.“ „Weil ich in sowas noch nie war! Was wenn ich mich blamier?!“ „Das wirst du nicht. Und jetzt zieh dich um, wir wollen doch nicht so spät dahin.“ Katsuya knöpfte sich die Jeans zu, die sich an seinen Körper schmiegte. Er war froh, dass er seine Habseligkeiten mitnehmen konnte. Yugi war noch immer skeptisch, doch er suchte einige Sachen heraus und entschied sich für eine blaue Jeans und ein schwarzes Top, dazu einige Gürtel die er seitlich hängen ließ. „Und du bist sicher, dass du komplett hetero bist und nicht eventuell bi?“ Honda zog eine Augenbraue nach oben und blickte den Kleinsten in der Runde an. Dieser wurde rot und starrte die Tür an. Katsuya lachte und griff nach seiner schwarzen Lederjacke. Er erzitterte, als das Leder seine nackte Haut berührte, doch er liebte das Gefühl von Leder einfach zu sehr. „Also dann!“, siegessicher öffnete er die Tür und zusammen machten sie sich auf den Weg. Bakura würden sie dort treffen. Unsicher blickte sich Yugi immer wieder um. Katsuya und Honda unterhielten sich, doch beide merkten die Nervosität des Kleinsten. Vor dem Club stand bereits Bakura und blickte genervt zu den dreien. „Da seid ihr ja endlich. Was hat so lange gedauert?“ „Sorry, sorry. Wir sind ja jetzt da.“ „Meine Schuld Bakura.“ „Egal, los jetzt.“, der weißhaarige stapfte in Richtung Eingang und die Freunde folgten ihm. Drinnen dröhnte die Musik und stroboskopartiges Licht strahlten ihnen immer wieder ins Gesicht. Menschen tanzten auf der unteren Fläche. Auf der Fläche auf der sie sich befanden, waren einige Sitzgelegenheiten sowie die Bar zufinden, doch sie mussten erst durch eine Tür durchgehen, bevor sie sich wieder unterhalten konnte. „Ich kann noch immer nicht fassen, dass dieser Raum komplett abgedichtet ist“, Katsuya strahlte und ließ sich auf einen Stuhl in der hinteren Ecke fallen. Die anderen setzten sich zu ihm und nickten. Neugierig blickte sich Yugi um. „Hier sieht es ziemlich normal aus“, stellte er fest und Katsuya prustete los. „Natürlich! Hast du etwa gedacht, hier würde man direkt über dich herfallen? Hier findet man alles was man finden möchte. Hetero, Bi, Homo, Trans. Einfach alles“, er grinste und winkte dem Barkeeper zu. Dieser nickte ihm kurz zu und machte sich auf, einen Drink fertig zu machen. „Du kennst den Barkeeper?“ „Naja, kennen nicht wirklich. Er weiß einfach, was ich trinken will. Bin hier etwas öfters und trinke eigentlich immer dasselbe“, Katsuya zuckte mit den Schultern, bevor sich der Weißhaarige entschuldigte und nach unten auf die Tanzfläche verschwand. „Ist es in Ordnung, wenn wir ihn alleine lassen?“ „Klar, Bakura kommt ab und zu mit mir hier hin. Ich habe ihm zwar nie gesagt, auf was ich stehe, aber ich glaube, er hat es sich denken können.“ Katsuya grinste leicht und bedankte sich dann, als sein Getränk gebracht wurde. Sie unterhielten sich und lachten. Tranken und gingen dann tanzen. Yugi musste gestehen, dass er noch nie so viel Spaß gehabt hatte wie heute. Einfach abschalten und sich treiben lassen. Sich um nichts Sorgen machen müssen. Und was ihm erst jetzt bewusst wurde: Keine Anzu, die versuchte ihn in eine Richtung zu drängen. Mit ihr konnte er das hier nicht machen, dass wusste er. Doch er wusste nicht, warum er das eigentlich zugelassen hatte. Er fühlte sich frei und glücklich. Bis zu dem Moment, als jemand ihn antanzte. Er versteifte sich etwas und traute sich nicht, sich umzudrehen. Doch diese Entscheidung wurde ihm abgenommen, als der Fremde ihn umdrehte. Yugi stockte der Atem als er die Person sah. Sie sahen sich ähnlich, mit fast derselben Frisur. Er war größer, wenn auch nur etwas und Yugi konnte nicht anders, als ihn anzustarren. Er musste den Blick spüren, denn er öffnete seine Augen und der Kleinere schnappte nach Luft. Dann drehte er sich um und drängte sich durch die tanzen Körper zur Treppe und eilte diese nach oben. Er zitterte am ganzen Körper. Was war nur mit ihm los? Diese Person war…umwerfend gewesen. „Yugi? Alles in Ordnung?“, Katsuya hatte den anderen bemerkt, als er ihn angerempelt hatte und war ihm schnell gefolgt. „W-was?“, verwirrt drehte sich der andere um und blickte den Blonden an. „Scheiße, du bist recht blass. Alles in Ordnung? Komm, setzen wir uns“, Katsuya führte sie beide an ihren Tisch und bestellte erst einmal ein Wasser. „Erzähl schon, was ist passiert, dass du wie ein Geist aussiehst.“ „Ich hab jemanden gesehen.“ Wortlos zog der Blonde eine Augenbraue nach oben und Yugi seufzte. Als das Wasser kam, bedankte er sich und trank das Glas gierig aus. Er wusste noch immer nicht, was mit ihm los war. Dann kam ihm Hondas Spruch von vorher in den Sinn und er schluckte. „Wie stellt man eigentlich fest, auf welches Geschlecht man steht“, Katsuya musste sich zu dem anderen beugen, damit er auch alles mitbekam. Dann lachte er leicht. „Man weiß es einfach. Sag bloß du hast jemanden getroffen, der dir gefällt.“ „Keine Ahnung. Ich…ich war verunsichert. Bin es noch immer. Bin ich bi?“ „Das kannst nur du selber feststellen. Am besten indem du es einfach ausprobierst. Du musst ja nicht mit dem nächst besten ins Bett springen, sondern einfach eine Person ausfindig machen, die dir gefällt und eine Knutscherei anfangen“, Katsuya lehnte sich zurück und beobachte den Kleineren. Dieser überlegte angestrengt. „Hey!“, Bakura rief ihnen von der Treppe aus zu und grinste von einem Ohr bis zum anderen. Doch Katsyua konnte nicht reagieren, da Yugi plötzlich aufgesprungen war, auf ihn zu trat, sein Gesicht umfasste und ihn auf den Mund küsste. Mit weit aufgerissenen Augen starrte der Blonde den Bunthaarigen an. Bakura blieb ruckartig stehen. Dann löste sich der Kleinere von dem Blonden. „Es ist ungewohnt, aber nicht abstoßend wie ich dachte“, murmelte er und bemerkte erst dann den roten Kopf des Blonden. „Ah, sorry Jou! Aber ich konnte es jetzt nicht wirklich mit einem Fremden machen und du musst schon zugeben, dass du ihn den Klamotten recht gut aussiehst“, entschuldigte sich Yugi und Katsuya konnte nur nicken. Mittlerweile war Bakura an die beiden herangetreten. „Hab ich was nicht mitbekommen?“ Vorsichtig blickte er zwischen den beiden hin und her. „Nur, dass ich höchstwahrscheinlich bi bin“, lachte Yugi und Katsuya nickte stumm. Er hatte es nicht kommen sehen. Und es war das erste Mal, dass es ihm unangenehm war, geküsst zu werden. Er war schwul, aber sein bester Freund war definitiv nicht mal ansatzweise sein Typ. Er sprang auf und trat an die Theke. „Irgendeinen Shot bitte.“ Er starrte auf die ganzen Flaschen. „Obwohl warte! Einen von dem da“, er zeigte auf eine Flasche und der Barkeeper nickte. Er wurde wieder leicht rot und kippte sich den Shot in den Rachen. „War ich echt so schlecht?“, lachte Yugi. „Nein, nur tu mir bitte einen gefallen. Mach das nicht nochmal“, murmelte Katsuya und Yugi lachte noch mehr. „Egal jetzt. Ich habe eventuell einige Typen für uns.“, Bakura grinste und wackelte mit den Augenbrauen. „Für uns?“ „Jup. Wobei Honda den einen schon hat. Kommt seit Stunden nicht mehr von besagtem Kerl los. Von wegen er steht nur auf Frauen. Ich hab mir meinen auch schon rausgepickt und ich glaube, ich habe gute Karten. Der andere, keine Ahnung, aber ich glaube, Yugi könnte zu ihm passen.“ Yugi zeigte fragend auf sich selbst und Katsuya seufzte leise auf. „Und die vierte Person soll noch kommen. Ich hab leider keine Ahnung wer das ist.“ „Schon gut“, winkte Katsuya ab. Er war es gewöhnt. Die meisten wollten immer nur eine schnelle Nummer oder kamen erst gar nicht, wenn er sich mit ihnen treffen wollte. Es würde wahrscheinlich genauso laufen, doch er würde einem One Night Stand nicht abgeneigt sein. Nicht, nachdem was mit Kaiba passiert war. Er konnte noch immer an nichts anderes denken, wenn er an den Brünetten dachte. Er brauchte Ablenkung. „Hier steckst du“, eine tiefe Stimme trat an den Tisch und Katsuya hob den Blick, um den dazugehörigen Körper zu erblicken. Weißes Haar, etwas kleiner als er und muskulös. „Akefia! Jou, Yugi, das ist Akefia von dem ich gerade geredet hab. Er ist mit ein paar Freunden hier“, Bakura grinste und die anderen beiden nickten dem Weißhaarigen zu. „Ein Blondie und ein Knirps. Ja, die beiden passen wirklich“, Akefia ließ sich auf einen der Stühle fallen und beide Hände nach oben. Verwirrt zog Katsuya eine Augenbraue nach oben, doch als kurz darauf eine Bedienung mit einem Tablett mit 8 Shotgläsern ankam, wusste er, was passiert war. Kurz darauf trat einen drei weitere Personen an den Tisch. Katsuya konnte sich das Grinsen nicht verkneifen. „Die aus der parallel Klasse, hm?“ „Halts Maul, Alter“, Honda stieß den Blonden gegen die Schulter und setzte sich. Die beiden anderen taten es ihm gleich. Katsuya wusste sofort, wen Bakura für Yugi ausgesucht hatte. Die Ähnlichkeit war verblüffend und doch schien es, als kannten sich die beiden flüchtig. Keiner der beiden konnte den Blick von dem anderen lassen und Katsuya war sich sicher, dass Yugi gerade festgestellt hatte, dass er tatsächlich bi war. Er lachte leicht. Der Schwarzhaarige setzte sich zu Honda und Katsuya konnte direkt sagen, dass er froh war, nicht ihn haben zu müssen. Er sah gut aus, ohne Frage, aber er wirkte zu weiblich und war so gar nicht sein Typ. Honda schien das nichts auszumachen und wahrscheinlich hatte er sich deswegen auf den Schwarzhaarigen eingelassen. Es würde interessant werden, ob er auch weiter gehen würde. Doch besagte vierte Person tauchte nicht auf und Katsuya fühlte sich wie das fünfte Rad am Wagen. Er seufzte und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Ich bin mal unten“, murmelte er mehr zu sich selbst und stand auf. Niemand schien es mitzubekommen und so verließ er die Gruppe unbemerkt. Unten auf der Tanzfläche versuchte er abzuschalten, sich zu verlieren und mit der Masse zu verschmelzen. Es machte ihm nichts aus, dass die anderen oben erfolgreicher waren als er. Ein Körper drängte sich an seinen und Katsuya lächelte leicht. Er würde auf das Spiel eingehen und fing an seine Bewegungen anzupassen. Er ließ seinen Kopf nach hinten fallen und ließ sich gehen. ~ „Weiß einer wo Jou ist?“, besorgt blickte Yugi um sich, doch er konnte den Blonden nicht sehen. „Lass ihn doch. Er hat sich sicherlich jemanden geangelt“, meinte Honda nur und der Schwarzhaarige, Otogi, nickte zustimmend. „Dabei hattet ihr doch extra gesagt, dass euer Freund noch Single war“, meinte Bakura und blickte entschuldigend Akefia an. Dieser zuckte nur mit den Schultern und blickte auf die Uhr. „Verübeln kann ich es Blondie nicht. Ich würde auch nicht ewig warten.“ „Das kann doch nicht wahr sein“, ertönte plötzlich eine bekannte Stimme und überrascht blickten drei Augenpaare zu dem Neuankömmling. „Kaiba?“ „Kaiba! Da bist du ja endlich. Hat ja ziemlich lange gedauert.“ „Hätte ich gewusst, mit wem ihr euch trefft, wäre ich erst gar nicht aufgetaucht.“ Der Brünette hatte eine einfach schwarze Jeans sowie ein schwarzes T-Shirt an. Yugi wusste nicht, ob er ihn jemals so gesehen hatte. „Was ist denn los? Sag bloß ihr kennt euch?“ „Klassenkameraden“, war die knappe Antwort, die den dreien entwich. „Oh scheiße. Ihr habt Kaiba gemeint!“, entsetzt blickte der Bunthaarige zu Bakura und Honda und auch Honda schien jetzt zu verstehen, was los war. „Scheiße. Ich geh ihn suchen. Bringt ihr die Sachen raus?“ Yugi nickte und sprang gleichzeitig mit Honda auf. Doch sie kamen nicht sehr weit. „Ihr wollte welche Sachen raus bringen?“, der besagte Blonde stand hinter Kaiba und erkannte ihn nicht. Yugi hoffte, dass er den Blonden rauslotsen konnte, bevor die beiden sich bemerkten. Doch er hatte kein Glück, denn Kaiba drehte sich bereits zu dem Blonden um. „Bonkotsu?“ Katsuya versteifte sich und seine Augen wurden größer. Er starrte den Brünetten einfach nur an und keiner der anderen wagte es, irgendwas zu sagen. „Ich hätte mir ja denken können, dass du auch hier bist, wenn der Rest von eurer Truppe hier ist.“ „Wie schön das ihr euch schon kennt. Das macht es wesentlich einfacher“, Atemu, der Doppelgänger von Yugi, grinste leicht. „Einfacher?“, es dauerte ein paar Sekunden, bevor der Brünette in schallendes Gelächter ausbrach. „Ihr habt doch nicht geglaubt, ihr könntet uns verkuppeln?“, wütende Blickte wurden dem Brünetten zugeworfen. „Kaiba, lass es. Ich versteh eh schon. Leute, ich bin dann mal weg. Genießt den Abend noch“, Katsuya schnappte sich seine Jacke und verschwand. Er konnte es nicht ertragen. Kaiba hatte sich definitiv nicht geändert und sein Auftreten hatte ihm gezeigt, dass diese eine Nacht nicht passiert war. „Bonkotsu!“ Katsuya ignorierte den Brünetten. „Hey! Ich rede mit dir!“ Er trat durch die Tür und kalte Nachtluft schlug ihm ins Gesicht. Er atmete einmal tief ein und aus und legte einen Zahn zu. „Ich rede mit dir Jounouchi!“, er wurde am Arm gefasst und herum gewirbelt, nur um dann gegen die nächste Wand gedrückt zu werden. „Was willst du? Ich habe kapiert, dass du mich hasst und den Fehler vergessen willst.“ „Fehler? Du siehst das also als Fehler?“ „Ich? Du bist doch derjenige der mich gemieden hat!“ „Und du bist einfach abgehauen!“ „Was hätte ich denn machen sollen? Im Bett liegen bleiben, bis ich von dir persönlich rausgeworfen worden wäre? Sorry, wenn ich dir dein persönliches Highlight versaut habe. Hätte ja dran denken können, dass du darauf abfährst, andere zu erniedrigen.“ „Wie bitte?! Hörst du dir eigentlich selber zu? Warum hätte ich dich rauswerfen sollen, wenn ich dich schon zu mir ins Bett hole?“ Katsuya wandte sich ab und der Brünette knurrte leicht. „Du nimmscht an?“ „Auf.“ „Hä?“ „Vergiss es. Warum soll ich das hier machen?“ „Damit du morgen nischt sags‘, dasch isch disch…ähm…“ „Wenn du zu betrunken dafür bist, dann lass es bleiben. Ich habe keine Lust, dass du mir alles vollkotzt.“ „Hmpf.“ „Wie wäre es, wenn du jetzt noch einiges an Wasser trinkst und wir warten bis du etwas nüchterner bist? Wenn du dann noch immer willst, dann-“ „Was ist das?“ „Das sind die Aufnahmen von dem Abend. Du wolltest es so. Und hast mich mit einem Kuss unterbrochen und mich dann auf dich gezogen.“ Katsuya wurde rot, doch dann schüttelte er den Kopf. „Wenn es so wäre, warum hast du mich gemieden?“ Ein Stöhnen drang an ihr Ohr und Katsuya erkannte, dass es sich um seine Stimme handelte. „Kannst du das bitte ausmachen?!“ Der Brünette grinste nur leicht, folgte aber der Bitte. „Ich habe dich gemieden, weil du abgehauen bist. Was hätte ich denn machen sollen? Es sah ganz danach aus, dass du es nicht akzeptieren konntest.“ Ein Arm wurde neben sein Kopf abgestützt und Kaiba war näher gekommen. Katsuyas Atem beschleunigte sich und er zitterte leicht. Was wollte der Brünette da machen? „Ich…ich wusste nicht…“ „Das habe ich mir gedacht. Ich hätte mir zwar gewünscht, dass mein Freund liegen geblieben wäre.“ „Freund?“, war das wirklich seine Stimme gewesen? So hoch? „Das hast du doch gesagt So wie ‚Ich liebe dich‘.“ Katsuya dachte nach, doch diese eine Nacht war noch immer im Dunkeln. Zumindest ein Teil davon. „Was?“ „Ich…erinnere mich nicht.“ Kaiba drückte sich schnaubend von der Wand weg und drehte sich um. „Warte! Das heißt nicht, dass ich es nicht gesagt haben könnte!“ „Ach nicht?“, Kaiba war stehen geblieben, doch umgedreht hatte er sich nicht. „Ich…Hört sich vielleicht nach einer Ausreden an, aber ich kann mich generell an die Nacht nicht wirklich erinnern. Ich…habe einen Filmriss von dieser“, verlegen blickte der Blonde zur Seite. „Wie bitte?“ „Du hast schon richtig gehört! Du hast mich immerhin abgefüllt. Warum eigentlich?“ „Ich sagte doch schon, wegen Mokuba oder hast du das auch etwa vergessen?“ „Nein, aber warum hast du mich dann nicht einfach vor die Tür gesetzt?“ Katsuya sah, wie sich der andere verspannte und dann die Schultern hängen ließ. Der Brünette drehte sich um und Katsuya stockte der Atem. Kaiba sah in diesem Moment sehr zerbrechlich aus. „Weil ich mir etwas erhofft hatte, was in einem nüchternen Zustand nicht möglich wäre. Deswegen habe ich dich nicht vor die Tür gesetzt. Hättest du dich dann zwar noch immer geweigert oder einfach abgeblockt, hätte ich dich in ein Gästezimmer gepackt.“ Katsuya wurde daraufhin wieder rot. Oder war er es einfach noch immer? „Das heißt…?“ „Das ich Gefühle für dich habe, ja. Aber du nicht.“ „Wa-? Warte!“ Katsuya lief zu dem Brünetten, der sich bereits wieder zum Gehen abgewandt hatte. Er riss an dem Arm und zwang den anderen, sich umzudrehen. Dann küsste er den anderen. Dieser riss erstaunt die Augen auf. „Ich…ich habe schon immer was für dich empfunden, mir aber nie Hoffnungen gemacht. Warum auch. Du hast dich nicht wirklich so verhalten, dass man denken könnte, dass du etwas für mich empfindest.“ „Einige würden sagen, ich habe mich wie ein Grundschüler benommen.“ Katsuya lachte daraufhin und lehnte seinen Kopf gegen die Schulter des anderen. „Heißt das, wir haben unseren ersten großen Streit gerade beendet?“ „Wenn du es so nennen willst.“ Ein Arm wurde um den Körper des Blonden geschlungen und näher gezogen. „Wir sollten wohl wieder zu den anderen gehen.“ „Ich glaube auch. Warum hast du eben eigentlich gelacht?“ „Kann man denn jemanden verkuppeln, wenn dieser bereits mit der Person in einer Beziehung ist, mit der man verkuppelt werden soll?“ Daraufhin musste Katsuya auch lachen. Kapitel 14: Türchen Nummer 14 (Alistor) --------------------------------------- Die Tradition des Mistelzweiges Sanft vielen die ersten Schneeflocken auf die Straßen Dominos und hüllten diese, in eine weiße Pracht. Die Straßen waren vollgestopft mit Autos, die wie wild hupten und sich aufregten, dass sie nicht vorwärts kamen. Doch das konnte mir gerade sowas von am Arsch vorbei gehen, denn ich kam mal wieder zu spät in die Schule. Der Unterricht hatte bereits seit einer halben Stunde angefangen und ich war noch mindestens zehn Minuten entfernt. Vielleicht schaffte ich es bis zur zweiten Stunde unbemerkt auf meinen Platz. Ich verlangsamte mein Tempo und blieb nun ganz stehen. Ich brauchte eine kurze Pause, musste erst wieder zu Atem kommen. Ich sah zur Seite und damit auf eine weiße Limousine, die genau, wie die anderen Autos, im Stau feststeckte. Ich kannte diese...das war der eisige Saftsack. Er würde auch zu spät kommen, aber da er der Liebling aller Lehrer war, einen riesigen Fanclub hatte und alle anderen ihn respektierten oder fürchteten, kam er natürlich einfach so davon. Ich hatte Glück, wenn ich NUR eine Strafarbeit auf bekam...oder Nachsitzen. Ich zeigte also der Limousine, mit den getönten Scheiben, meine beiden Mittelfinger und machte mich auf, zur Schule zu kommen. Leise schlich ich die Gänge der Schule entlang und fühlte mich wie der große, grüne Ninja, Michelangelo. Obwohl ich ja eher zum Turtle Raphael tendierte, der der coolste, aber Michelangelo einfach lustiger war. An meinem Klassenzimmer angekommen, öffnete ich die Tür einen Spalt und lugte hinein. Die Stunde war noch nicht ganz zu Ende und die Lehrerin wandte ihr Gesicht gerade der Tafel zu. Es würde ein leichtes werden, sich hinein zu schleichen. Doch mir wurde auf einmal kalt und mir rann dieser Blick, der nur vom Eisberg persönlich kommen konnte, ebenso eiskalt, den Rücken hinunter. Ich spürte sein fieses Grinsen und sah seinen Arm, der an mir vorbei langte, um die Türe lautstark aufzumachen und sich frostig für sein zu spät kommen zu entschuldigen. Das war allerdings nur eine bedeutungslose Floskel von ihm. Denn während er sich auf seinen Platz setzte und den Laptop startete, versicherte die Lehrerin, dass es nichts ausmachte und schleimte noch etwas herum, bis sie merkte, dass ich auch vor der Tür stand. Ich sah zur Lehrerin, die mich streng ansah. Dann wirkte ihr Blick resigniert und sie zeigte auf meinen Platz... Was denn? Keine Strafe? „Nun Mr. Wheeler...da Sie und Mr. Kaiba zu spät gekommen sind, werden Sie beide zusammen in eine Gruppe gesteckt. Wir haben noch viel zu tun und das war die letzte der Aufgaben.“ Der Frosty sah auf und blitzte sie gefährlich an. „Wie bitte?“ „Sie wissen doch, Mr. Kaiba. Sie hatten sich bereit erklärt, an der Weihnachtsfeier der Schule mitzuhelfen und...“ „Dann haben SIE vielleicht vergessen, dass dies rein finanziell passieren wird.“, schneite er ihr entgegen, doch sie lächelte nur entschuldigend. „Bitte Mr. Kaiba. Sie können doch Mr. Wheeler nicht diese verantwortungsvollen Aufgaben ganz alleine überlassen. Das könnte eventuell noch auf Sie zurück fallen und DAS wollte ich eigentlich vermeiden.“ Ich kicherte, hinter meiner Hand. Darauf konnte der reiche Schnösel nichts mehr entgegnen und schwieg, die restlichen Stunden. Am Ende des Schultages wurden wir beide mit ihrer Aufgabe betraut. „So, Sie werden beide, an den ersten drei Stunden des Festes am Samstag, am Stand, Kuchen und Früchtepunsch verkaufen, danach erwarte ich noch ein Duett auf der Bühne. Am besten singen Sie beide „O holy night“. Das liebe ich besonders.“, kicherte sie. Ich verdrehte meine Augen. In zwei Tagen schon war es soweit und es würde knapp werden, den Text auswendig zu lernen und auch noch mit dem Arsch zusammen zu singen... Zwei Tage später... „Los mach schon Köter.“ Ich schnaubte und blitze ihn wütend an. „Klappe du Arsch! Wie wäre es, wenn du auch mal was machen würdest, anstatt mich ständig zu befehligen.“ Er lachte herablassend und meinte, dass es nicht seine Schuld war. „Ich bin dazu geboren, anzuführen, du die Befehle auszuführen. Also, mach schneller, die Mädchen warten auf ihr Wechselgeld.“ Ich knurrte und starrte in die Kasse. Wie viel hatte es nochmal gekostet? Ich fing an zu schwitzen und spürte, wie sich mein Gesicht erwärmte. „Tse. Nicht mal so lächerliche Beträge kannst du im Kopf ausrechnen. Erbärmlich Wheeler, erbärmlich.“, sagte er und gab den Mädchen, ihr Wechselgeld. Diese kicherten und sahen den arroganten Sack verliebt an. Meine Hände zitterten vor Scham und Wut. Wie konnte er es wagen? Ich wandte mich von ihm ab und stürmte aus dem Stand. Sollte er doch alleine weiter machen. Er hätte sowieso nur noch eine halbe Stunde zu arbeiten. Ich ging schnellen Schrittes durch die Aula der Schule, die eigentlich wunderbar festlich geschmückt war und auch wenn mich so eine Deko immer zum Lächeln brachte, war die Wut auf Kaiba stärker. Ich rannte zur Jungentoilette und machte am Waschbecken halt, spritzte mir kühles Wasser in mein erhitztes Gesicht und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Wütend wurde die Türe aufgerissen und ich gefror zu Eis… „Was willst du denn hier, Arschgesicht?“ „Was ich will? WAS ICH WILL? Du hast gefälligst nicht einfach abzuhauen. Wir haben noch eine halbe Stunde zu arbeiten. Komm jetzt gefälligst mit.“, schnauzte er und packte mich an meinem Kragen. Er wartete nicht mal eine Erwiderung meinerseits ab, oder ließ mich mein Gesicht abtrocknen. Rücksichtslos zog er mich aus der Jungentoilette. Mit dem Ärmel wischte ich mein Gesicht trocken, denn wie würde es sonst für andere aussehen? Dann fuhr ich fort, mich zu wehren. Die anderen Schüler starrten uns verwundert an, doch darauf konnte ich mich gerade nicht konzentrieren. „Lass mich los. Du hast mir gar nichts zu sagen, Eisklotz!”, schimpfte ich, versuchte mich zu befreien, doch er war unerbittlich und zu stark für mich. Ich stemmte die Füße fest auf den Boden und er wurde langsamer, schickte mir eisige blicke und versuchte, mich weiter zu ziehen. „AAHHHH! Seht doch mal da!”, rief ein Mädchen laut aus. Ich sah zu ihr und bemerkte, dass sie mich versuchte mit ihrem Blick zu erdolchen. Andere starrten nach oben, ich folgte ihrem Blick und erstarrte. Das bemerkte Kaiba ebenfalls und sah ebenfalls nach oben. Sein Gesicht war undurchdringlich, ich jedoch bekam Panik. Musste ich jetzt diesen Idioten küssen? Nur weil wir unter einem dämlichen Mistelzweig standen? Wer hatte dieses Zeug überhaupt aufgehängt? Die meisten Schüler starrten uns nur schweigsam an und von manchen Mädchen hörte man ein Schluchzen. Andere schimpften, dass ich es nicht verdient hätte, Seto Kaiba einen Kuss auf seine Lippen zu drücken. Obwohl… was solls. Kein anderer konnte behaupten, in der Öffentlichkeit von ihm geküsst worden zu sein, oder besser, ihn geküsst zu haben und weiter zu leben. Hahahaha. Das würde ihm lehren, sich mit mir anzulegen. Der Eisberg war größer als ich, also stellte ich mich zusätzlich auf die Zehenspitzen, nahm sein Gesicht in meine Hände und presste einfach so, meine Lippen auf seine. Dann schloss ich meine Augen. Er keuchte erschrocken und äußerst geschockt auf, ließ den Mund aber geschlossen. So nicht Freundchen. Ich drängte meine Zunge, einfach in seinen Mund. Doch er hatte die Zähne zusammengebissen, da strich ich sanft sein Gesicht entlang, seinen Hals nach unten. Seine Zähne lockerten sich, ich hatte wohl eine empfindsame Stelle gefunden, die ich weiter streichelte und jetzt konnte ich meine Zunge ungehindert austoben lassen. Ich tanzte ein bisschen um seine herum, die sich nicht rührte, machte ein auffälliges Geräusch des Wohlgefallens und löste den Kuss, nach vielleicht einer Minute wieder. Seine Augen hatte er weit aufgerissen und auf seinen Wangen lag ein feiner roter Hauch. Ich grinste ihn frech an und zwinkerte ihm zu, leckte mir über die Lippen und ging an ihm vorbei. Die unheimliche Stille, die nun förmlich greifbar war, machte mir dann doch ein bisschen Angst. Ich lief also wieder zum Stand, wo noch meine Sachen lagen, packte sie schnell und versuchte unauffällig, wieder an ihm vorbei zu kommen. Da, er rührte sich wieder. Nun nahm ich meine Beine in die Hand. Ich fühlte, wie sein arktischer Blick, meinen Nacken unangenehm kühlte, hörte ihn zornig nach mir rufen und rannte aus der Schule hinaus. Das ich noch hätte singen müssen, dazu konnte mich meine Lehrerin nicht zwingen. Meine Pflichtstunden hatte ich absolviert. Ich hörte erst auf zu rennen, als ich im Park angekommen war und setzte mich auf eine Parkbank. Hektisch schnappte ich nach Luft, die meine Lungen vor Kälte schmerzen ließen. Verdammt. Ich hatte den Eisarsch geküsst. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Nichts hatte ich mir dabei gedacht. Ich hatte nur gehandelt, ohne nachzudenken. Das gab mir die Gelegenheit darüber nachzudenken, ob es mir denn überhaupt gefallen hatte. Von viel Erfahrung konnte ich ja auch nicht sprechen. Also… seine Haut war schon mal weich und warm, als ich sein Gesicht berührt hatte. Seine Lippen hatten sich zart angefühlt und… verdammt. Ich hatte mich eigentlich zwingen müssen, damit aufzuhören. In der Schule.... aus der Sicht des Eisarsches Ich konnte mich erst wieder rühren, als einige hinter mich zeigten. Ich wusste, Wheeler wollte abhauen. Ich sah hinter mich und schoss eisige Blicke auf ihn und rief seinen Namen, aber er lief einfach weiter. Da sah ich aus meinen Augenwinkeln, wie einige Mädchen versuchten, sich mir zu nähern, da ich immer noch unter diesem vermaledeitem Mistelzweig stand. Vergesst es ihr hormongesteuerten Weiber. Das mein heimlicher Schwarm mich geküsst hatte, reichte mir vollkommen. Ich war stinksauer. Warum hatte er einfach aufgehört? Es brauchte nur ein paar Schritte und schon war ich weit genug davon entfernt, ich fluchte laut und dann kam mir auch noch die Lehrerin dazwischen, die mich daran erinnerte, noch die restliche Zeit am Stand zu verbringen und zu singen. Eine ganze Stunde ging drauf, dann konnte ich endlich dieses Schulgebäude verlassen und Wheeler suchen. Ob er bei sich zu Hause war? Nein, sicher nicht. Mein Gefühl sagte mir, ich müsste dort suchen, wo kleine Streuner nun mal am Liebsten waren. Das konnte entweder, die Spielhalle, der Park, oder Burger World sein. Letzteres konnte ich ausschließen, genau wie die Spielhalle. Wheeler war chronisch pleite. Und ja...er saß dort, auf einer Parkbank. Auf seinem Kopf lag schon ein Häufchen Schnee und er hatte seinen Blick in die Ferne gerichtet. Dann fing er an, seine Arme um sich zu schlingen und sang. Wieder bei Joey... Es fühlte sich wie Stunden an, dass ich hier saß und wurde mir kalt. Die Kälte kroch langsam von meinen Füßen nach oben. Ich schlang meine Arme um mich, blieb aber, wo ich war. Ich merkte, dass es wohl schon seit einiger Zeit schneien musste und senkte den Kopf. Vielleicht sollte ich aus der Stadt verschwinden und meine Spuren verwischen? Das hatte ja doch keinen Sinn. Kaiba war ein Genie und wenn er jemanden finden wollte, würde er es auch schaffen. Leise fing ich an, das Lied zu singen, welches ich in der Schule hätte singen sollen. Oh, holy night, the stars are brightly shining It is the night of our dear Savior's birth Long lay the world in sin and error, pining Till He appeared and the soul felt it's worth A thrill of hope, the weary world rejoices For yonder breaks a new and glorious morn' Fall on your knees, oh, hear the Angels' voices Oh, night divine, oh, night when Christ was born Oh, night divine, oh, night, oh night divine A thrill of hope, the weary world rejoices For yonder breaks a new and glorious morn' Fall on your knees, oh, hear, hear the Angels' Devices Oh, night divine, yeah, oh, night when Christ was born Oh, night divine, oh, night, oh night divine Oh, night divine Oh, night divine Oh, night divine Dieses Lied machte mich dann doch wieder ruhig. Wehmut kam in mir auf und ich musste daran denken, das Kaiba mich nie wieder in seine Nähe lassen würde. Ich schloss meine Augen und stellte mir wieder vor, dass ich ihn nochmal küssen würde. Stellte mir vor, dass er es ebenso genießen und erwidern würde. Mir wurde auf einen Schlag mulmig und fühlte mich beobachtet. Ich schluckte und öffnete wieder meine Augen, sah dabei in eisblaue und schluckte erneut. Ich spürte meine Wangen brennen und Scham überkam mich, dass ich ihn praktisch gezwungen hatte, mich zu küssen, OBWOHL ich ein Junge war. Ich war geliefert. In mehr als in einer Hinsicht. Die Kaiba Fans würden mich, sollte der arrogante Schnösel mich weiter leben lassen, umbringen. Es kam aufs selbe raus, also schloss ich wieder meine Augen. Ich wollte gar nicht sehen, wie er mich verachtend anstarrte. „Was sollte das, Wheeler? Bist du jetzt komplett verrückt geworden?“ Ich schwieg und ignorierte mein immer schwerer werdendes Herz. „Antworte, du dumme Töle!“ Wozu sollte ich? War doch eh egal, was ich sagte. Irgendwer würde mich killen. „Hast du mich nicht verstanden? Du sollst antworten, oder hat dir diese…Eskapade nun dein letztes bisschen Hirn weggebrannt?“ Jedes seiner Worte, hatte ich schnell mit dem Wort „bla“, ersetzt gehabt und zum Glück, hatte es funktioniert, dass ich gar nicht gehört hatte, was er eigentlich gesagt hatte. Die Kälte verschwand auf einmal, was angenehm war und ich fiel in einen leichten Dämmerschlaf. Ich seufzte leise und spürte direkt seinen analysierenden Blick. Etwas wohlig Warmes berührte mich an meiner Hand. „Wheeler? Du bist ja eiskalt. Wie lange sitzt du hier schon?“ Ich zuckte mit meinen Schultern, ließ die Augen geschlossen. „Mach keinen Scheiß. Du darfst nicht einschlafen, hörst du?“ Ja ich hörte, aber die Augenlider waren so schwer, dass ich sie nicht mehr öffnen konnte. „Ich mag es, dich zu küssen…“, flüsterte ich. Warum hatte ich so einen Mist gerade gesagt? „Ist das so?“ Hatte ja eh keinen Sinn, es noch zu leugnen. „Hm…ja.“ „Na dann...“ Ich spürte auf einmal wieder diese zarten, warmen Lippen auf meinen, die in mir eine unfassbare Hitze erzeugten. Viel zu schnell waren sie wieder weg und ich fühlte mich seltsam schwerelos. Hm? Was war jetzt los? Meine Augen öffneten sich immer noch nicht und erst beim zwanzigsten Versuch, bekam ich sie einen Spalt auf. Kaiba hatte mich in seinen Armen, trug mich und als ich meinen Blick zur Seite wandte, sah ich eine Limousine, dann driftete ich wieder weg. Sanft fuhr mir etwas durch meine Haare, berührten mein Gesicht, strich zart über meine Lippen. Ich setzte einen Kuss darauf und hörte leises Lachen. Ich kannte dieses Lachen…oh nein. War das Kaiba? Scheu öffnete ich meine Augen und sah in blaue, die mich warm und...liebevoll ansahen. Hä? „Kaiba? Was...wo bin ich?“ „Zu Hause.“, meinte er knapp. Ich richtete mich umständlich auf und sah mich um. Also so protzig und groß hatte ich meine Wohnung gar nicht in Erinnerung. „Zu Hause? Das ist deine Villa.“, sagte ich verwirrt. Er griff sich mein Kinn und drückte mir, seine wundervollen Lippen auf. Ich schloss die Augen wieder, seufzte leise und küsste ihn zurück. Wir öffneten gleichzeitig unsere Münder und empfingen unsere Zungen in einem wilden Kampf, ich musste stöhnen, denn seine Dominanz machte mich auf einmal ganz schön an. Er brach den Kuss ab und grinste. „Komm, Hündchen. Ab mit dir in mein Bett. Von nun an, gehörst du mir.“, sagte er bestimmend und ich konnte nur noch nicken. „Ja, mein Herr.“ Kapitel 15: Türchen Nummer 15 (Tsumikara) ----------------------------------------- Wichteln „Jetzt sag schon, wen du gezogen hast!“ „Nur, wenn du es auch tust.“ Yugi grinste seinen besten Freund an. Dieser stockte kurz, dann wisch der dem Blick des anderen aus. Zögernd griff er in seine Jacke und zog den Zettel mit dem Namen hervor. Dann streckte er ihm diesen zögernd entgegen. Fragend und neugierig nahm der Kleinere diesen an und als er den Namen erblickte, wurden seine Augen größer. „Und nun du!“ „Honda.“ „Wa-? Und dann machst du so ein Geheimnis draus?“ „Klar, wenn du jemanden das verraten könntest. Hast du denn schon eine Idee?“ „Nein. Generell hege ich mir keine Hoffnung, dass er es generell annimmt. Er hat doch noch nie etwas angenommen, in den vergangenen Jahren.“ „Es könnte sich aber dieses Jahr ändern.“ „Das glaube ich erst, wenn ich es sehe.“ Yugi schüttelte nur den Kopf und lachte. „Sollen wir zusammen was suchen gehen? Ich könnte dir ja helfen.“ „Klar, lass mich nur schnell Atem Bescheid geben. Er wollte sich auch mit mir treffen. Du hast doch nichts dagegen, wenn er sich zu uns gesellt?“ „Überhaupt nicht! Ich hab ihn schon ziemlich lange nicht mehr gesehen. Was macht er eigentlich jetzt? Er ist doch ein Jahr älter und hat erst vor kurzem seinen Abschluss gemacht.“ „Er arbeitet bei Kaiba in der Firma. Hey! Wir könnten ihn fragen, was du ihm schenken könntest!“ „Yugi! Psst!“, schnell hatte der Blonde eine Hand über den Mund des anderen gelegt und blickte sich panisch um. Hoffentlich hatte es niemand gehört. Yugi schob die Hand weg und schüttele nur den Kopf. Warum der Blonde so einen Aufstand machte, konnte er nicht verstehen. Es war offensichtlich das er Gefühle für den Brünetten hatte. Warum sonst würde er sofort das Interesse an allem anderen verlieren, sobald besagter CEO den Raum betrat? Sein Handy vibrierte und erfreut teilte er dem Blonden mit, dass Atem in circa 15 Minuten in der Mall eintreffen würde. „Das heißt, wir können noch schnell was essen gehen“, Katsuya grinste und zusammen überlegten sie, was sie essen könnten. ~ „Ihr wichtelt also auch in eurer Klasse?“ „Leider.“ „Jetzt sei mal nicht so. Wir haben das im letzten Jahr auch gemacht. Und so schlimm kann es schon nicht sein.“ „Wenn du nur wüsstest.“ „Einen White Chocolate Mocha bitte.“ „Bestellst du dir gerade mitten im Gespräch was zu trinken?“ „Natürlich. Es ist arschkalt draußen und ich brauche etwas warmes zu trinken. Warum sollte ich damit warten, bis wir fertig sind. Du machst das doch auch andauernd.“ „Ich mache das nicht andauernd Atem!“ „Und wie du das immer machst. Erst gestern hast du sogar ein komplette Menü mitten in einem Gespräch bestellt. Also hör auf zu jammern. Sag mir lieber, wen du gezogen hast. Es ist alles in Ordnung, solange es nicht Yugi ist.“ „Und selbst wenn er es wäre, sollte ich ihm etwa nichts schenken?“ „Als ob du etwas vorbereiten würdest. Seto, wir wissen beide, dass du da nicht mitmachen willst.“ Genannter seufzte einmal und fuhr sich durch sein braunes Haar. Die Dokumente vor ihm waren vergessen, zu abgelenkt war er durch den Zettel, welchen er in der Schule gezogen hatte. „Es ist Jou.“ „Es ist…Wow. Da muss ich ja schon sagen, dass du voll ins Schwarze getroffen hast. Willst du die Chance nicht nutzen und ihm deine Gefühle gestehen?“ „Warum sollte ich das machen?“ „Weil es wahrscheinlich deine einzige Chance ist, Jou deine Gefühle zu gestehen? So wie ich dich kenne, würdest du sie sonst gar nicht sagen und was wäre besser als so eine Gelegenheit zu nutzen?“ „Keine Chance.“ „Verdammter…Yugi! Ich muss Schluss machen Seto. Überleg’s dir einfach, ja?“ ~ Jou verspannte sich ein wenig. Hatte er richtig gehört oder war das nur Wunschdenken gewesen? Hatte Atem gerade wirklich gesagt, dass der Brünette Gefühle für ihn hatte? „Hey Jou.“ „Atem.“ Er nickte dem Älteren zu und versank direkt wieder in Gedanken. „Jou!“ Besagter rannte in Yugi und stolperte leicht zurück Verwirrt blickte er zwischen den beiden hin und her? “Ich hab dich gefragt, wo du als erstes hin möchtest!“ „Sorry. War in Gedanken“, damit schweifte er zu Atem und senkte seinen Blick direkt wieder. Dieser schien direkt zu schalten und entsetzen machte sich breit. Nun war Yugi verwirrt und blickte zwischen ihnen hin und her. „Kann mich mal jemand aufklären.“ „Das Gespräch von eben mit Seto. Habt ihr das gehört?“ „Welches Gespräch? Oh, du meinst das. Ich hab nicht zugehört. Ich hab gehört, dass du Kaiba sagtest und ich hab auf Durchzug geschaltet.“ „Und du Jou?“ Dieser wurde leicht rot und blickte weiterhin auf den Boden. Er konnte doch unmöglich gestehen, dass er es mitbekommen hatte. Oder machte er sich erst dann richtig verdächtig, wenn er nichts sagte? „War es denn etwas betrieblich Geheimes? Sonst ist es doch egal, ob wir es mitbekommen haben. Solange wir Kaiba nichts sagen, sollte doch alles passen.“ Katsuya atmete erleichtert auf. Yugi hatte Recht. Solange er nicht zu gab, es gehört zu haben, war alles in Ordnung. „Also, was wollen wir als erstes machen?“, mit einem Grinsen stellte Katsuya die Frage an die beiden anderen beiden und Yugi überlegte kurz. „Wie wäre es mit dem Geschenkladen im ersten Stock? Danach könnten wir ja auch noch in den Motorradladen im dritten gehen und in den Businessladen im vierten oder den Technikladen im zweiten.“ „Das hört sich doch gut an.“ „Ich gehe davon aus, dass du Honda gezogen hast?“ „Jup. Dementsprechend wird es recht einfach. Nur Katsuya hat es etwas schwieriger erwischt. Weshalb wir deine Hilfe eventuell gebrauchen können.“ Fragend zog Atem eine Augenbraue nach oben. „Hilfe, ja? Bei was denn?“ „Yugi, ich werde schon ein Geschenk finden.“ „Jou hat Kaiba gezogen.“ „Yugi!“ Katsuya warf den Kopf in den Nacken und fragte sich, womit er das nur verdient hatte. „Du hast Seto gezogen?“ „Ja“, brummte er und stopfte seine Hände in die Hosentasche. „Das ist ja fabelhaft!“ Entgeistert starrte er Blonde den Bunthaarigen an und fragte sich nun, ob dieser noch alle Tassen im Schrank hatte. „Wie soll das bitte fabelhaft sein?“ Sie kamen vor dem Geschenkladen an, doch Katsuya merkte direkt, dass sie hier nicht fündig werden würden. Trotzdem folgte er Yugi und blickte sich um. Vielleicht fand er ja etwas, was er seiner Schwester schenken konnte. Atem folgte ihm. „Ich kann dir sagen warum das fabelhaft ist, aber nur wenn du mir eine Frage beantwortest.“ „Eine Frage? Kommt drauf an, was das für eine ist.“ Er bemerkte etwas und entnahm es der Halterung. Kurzerhand beschloss er, den Gegenstand zu kaufen. Er würde es wohl seiner Schwester schenken, immerhin hatte sie gerade eine Phase in der sie alles mit Herzen toll fand. Auch wenn der Spruch darauf etwas kitschig war. „Was hältst du von meinem Cousin? Also, gefühlsmäßig.“ „Was ich von ihm halte?“ Katsuya überlegte. Wie konnte er es am besten beschreiben, ohne das es auffiel, dass er Gefühle für diesen hatte? Gar nicht. Also atmete er tief durch und sammelte sich. Wenn er sich nicht verhört hatte, konnte er hoffen. Und das war mehr, als er sich je erträumt hatte. „Ich mag ihn.“ „Wirklich?“ Katsuya nickte und trat an die Kasse heran. Schnell zahlte er und ließ sich das Herz einpacken. Somit hätte er eine Hürde gespart und er würde sich nicht mal wieder vor seiner Schwester blamieren. Letztes Jahr hatte definitiv gereicht. „Was würdest du tun, wenn ich dir sage, dass du keine falschen Hoffnungen haben brauchst?“ „Das er etwa auch Gefühle für mich hat?“ „Ganz genau.“ „Keine Ahnung. Ich kann ihm immerhin nicht sagen, dass ich auch welche für ihn habe. Das würde bedeuten, ich hätte es irgendwie herausbekommen. Und wenn ich ihm meine Gefühle gestehe, kann es gut sein, dass er abblockt und mich lächerlich macht.“ Atem verzog das Gesicht, daran hatte er gar nicht wirklich gedacht und er wusste, dass es eine Möglichkeit war. „Dann musst du es halt anonym tun. Schenk ihm was zum Wichteln, was deine Gefühle zum Ausdruck bringt. Sollte er das ansprechen, kann ich ja sagen, dass ich weiß, dass du es warst. Er wird dann sicherlich handeln.“ „Sicher?“ „Nein, aber ein Versuch ist es allemal wert“, Atem zwinkerte ihm zu und Katsuya stöhnte auf. Doch er konnte nicht weiter darüber reden, da Yugi gerade zu ihnen kam. „Habt ihr was gefunden?“ Atem schüttelte den Kopf und Katsuya wollte gerade dasselbe machen, als er inne hielt. Er starrte auf die kleine Papiertüte und ein Gedanke formte sich. „Jou? Alles in Ordnung?“ „Jup. Alles bestens. Ich glaube, ich werde deinen Rat befolgen ‘Tem. Ja, ich werde das definitiv machen.“ ~ „So, ihr habt den ganzen Tag euer Geschenk zu vergeben. Bitte bedenkt aber, dies nur außerhalb des Unterrichts zu machen. Und nun fangen wir an. Schlagt bitte Seite 320 auf.“ Katsuya konnte es nicht erwarten bis er das kleine Päckchen abgeben konnte. Wenn es stimmt, was er gehört hatte, würde er wohl das beste Weihnachten überhaupt erleben. Ein Zettel landete auf seinem Tisch. [/]‚Alles in Ordnung? Du grinst die ganze Zeit‘ ‚Klar, ich habe einen Plan.‘ ‚Einen Plan? Wirklich? Hoffentlich ist er gut, du riskierst immerhin einiges.‘ ‚Du denkst, dass es mit dem Wichteln zu tun hat?‘ Klar, warum auch nicht? Du warst so am Boden und jetzt grinst du nur noch.‘ „Jounouchi-kun! Mutou-kun! Vor die Tür!“ Katsuya zuckte zusammen und mit einem entschuldigenden Grinsen ging er mit Yugi vor die Tür. „Du hast also ein perfektes Geschenk für Kaiba?“ „Jup. Atem hat mich drauf gebracht.“ „Atem? Da lässt man euch einmal für ein paar Minuten alleine und schon habt ihr alles geregelt. Manchmal glaube ich, er ist dein bester Freund.“ „Wa-? Yugi! Das ist nicht wahr!“ Yugi lachte daraufhin und Katsuya merkte, dass er an der Nase herum geführt wurde. Es klingelte nach einer Ewigkeit und sie konnten wieder in den Klassenraum. Doch davor bekamen sie beide eine Predigt darüber im Unterricht besser aufzupassen. Sie nickten und versprachen sich zu bessern, dann holte der Blonde tief Luft. Jetzt oder nie! Er trat an seine Tasche heran und holte das Geschenk heraus. Es war in eine kleine Schachtel gepackt und diese war mit einem silberglitzernden Band verbunden. Dann trat er an den Tisch des Brünetten heran und legte es vor diesem auf den Tisch. Eine Augenbraue wurde nach oben gezogen und fragende blaue Augen wanderten von dem Buch nach oben. „Womit habe ich diese Ehre verdient?“ „Ich hab dich beim Wichteln gezogen. Und das ist dein Geschenk.“ „Mein…Geschenk?“, Katsuya sah wie der Brünette angestrengt nachdachte, dann seufzte und das Päckchen in seine Schultasche packte. Erstaunt wurden die Augen des Blonden größer und ein Strahlen machte sich auf seinem Gesicht breit. Selbst wenn der andere es nicht in der Schulte öffnen würde, so hatte er es eingepackt! „Bevor ich es vergesse. Es ist etwas Persönliches. Also denk daran, wenn du es aufmachst“, er grinste und wandte sich dann ab. Er schlug sich mit Yugi ab und sie lachten. Keiner bemerkte den aufmerksamen Blick des CEO und wie dieser leicht grinste. ~ „Junge! Wo bleibt das Abendessen?“ „Ich bin dran! Du könntest ja deinen faulen Arsch hochbekommen und helfen!“ Schritte ertönten und schon war Jounouchi Katsuro in der Küche. „Hast du gerade gesagt, ich hätte einen faulen Arsch“, knurrte dieser und Katsuya grinste nur. Dann drückte er seinem Vater eine Schüssel in die Hand, in der Reis und ein wenig Curry zu sehen war. Sein Vater brummte nur und verschwand wieder. Katsuya pfiff fröhlich und ging mit seiner Schüssel in sein Zimmer. Schon lange hatten sie nicht mehr zusammen gegessen und auch das Verhältnis zwischen ihnen war mehr wie in einer Wohngemeinschaft als Vater und Sohn. Doch dafür hatte der Alkoholkonsum in diesem Haushalt abgenommen. Dadurch war es angenehmer geworden und Katsuya konnte auch endlich wieder in der Nacht schlafen ohne von dem Geschrei von seinem Vater geweckt zu werden. Er stürzte sich auf sein Curry und genoss jeden einzelnen Bissen. Er liebte Curry einfach und wenn er es selber machen konnte, war es gleich dreimal so gut. Es war nur immer wieder eine Schande, dass er nie so viel machen konnte. Er würde sich am liebsten nur von Curry ernähren, wenn er das Geld dazu hatte. Doch leider war es viel zu teuer einzukaufen und bisher hatte er noch kein Restaurant gefunden, dass ein ansatzweise gutes Curry servierte. Es klingelte und Katsuya hielt inne. Wer klingelte denn bitte jetzt noch? Wieder klingelte es. „Ja, ja. Ich bin ja unterwegs“, murmelte der Blonde und erhob sich langsam aus seinem Schreibtischstuhl. Dann schlurfte er zur Eingangstür und öffnete sie ruckartig. „Was?“, maulte er. Bisher hatte er jeden unangekündigten und nervigen Besucher damit abgeschreckt. „Ich hätte mir ja denken können, dass du in so einer Bruchbude lebst.“ Entsetzen machte sich bei dem Blonden breit, als er in das Gesicht von Kaiba Seto blickte. „Was…willst du?“ „Mein Geschenk abliefern.“ „Was?“ Verwirrt blickte der Blonde zu dem CEO und dieser grinste nur. „Es war wirklich einfallsreich, was ich dir ehrlich gesagt nicht zugetraut hätte. Doch es hat mir einiges erspart und ich konnte damit, dass perfekte Geschenk auftreiben.“ Noch immer verwirrt blickte der Blonde stumm den anderen an und dieser seufzte einmal. „Du kapierst auch echt gar nichts.“ „Du redest wirres Zeug, wie soll ich da was kapieren?“, Katsuya legte den Kopf schief und grübelte. Er hatte ihm das Herz geschenkt, doch was konnte der Brünette damit meinen? Das Herz hat ihn auf den perfekten Plan gebracht? Katsuya wurde rot, als er, zumindest hoffte er es, den Gedanken zu Ende brachte. „Ich glaube, du hast es doch noch kapiert.“ Damit beugte sich der Brünette leicht zu ihm runter und küsste den Blonden leicht. „Wenn du mir dein Herz schenkst, dann schenke ich dir meines.“ Kapitel 16: Türchen Nummer 16 (Alistor) --------------------------------------- Verhängnisvolles Schlittschuhlaufen „Tut mir leid Mokuba. Aber dafür habe ich im Moment keine Zeit.“, sagte ich kalt. „Aber du hast es versprochen. Bitte Seto!“ Ich massierte mir genervt meine Nasenwurzel und hoffte, die Kopfschmerzen so zu vertreiben, die sich eingeschlichen hatten, seit Mokuba mich damit nervte. „Ich habe dir doch schon gesagt, ich muss mich auf dieses Meeting morgen vorbereiten. Der Verhandlungspartner ist schwierig und gerissen.“ Mokuba legte seine Stirn in Falten und schüttelte seinen Kopf. „Dann frage ich eben die anderen, ob sie mit mir Schlittschuhlaufen.“, meinte er trotzig. Ich knirschte mit den Zähnen. Mit den anderen meinte er sicher den Kindergarten. Muto und seine Bande von Schwachköpfen. Er wusste genau, dass ich es nicht gerne sah, wenn er sich mit ihnen traf. Teilweise hatte das Verhalten von Wheeler schon auf ihn abgefärbt und Moki nannte mich manchmal „Alter“. Das hatte ihm jedes Mal eine Woche Zimmerarrest gebracht. Dann hatte er stundenlang mit dem Köter telefoniert und der pflichtete ihm jedes Mal bei, dass ich gemein, ein Kontrollfreak und eine arktische Arschgeige war. Die beiden hatten nie daran gedacht, dass ich am zweiten Telefon, alles mitanhören konnte. Kontrollfreak...ICH?!? Nun gut. Meinem Bruder entkam ich eh nicht und es war besser, er ging mit mir, anstatt mit dem Idiotenverein, der ihm seine gute Erziehung vergessen ließ. „Also schön...aber nur eine Stunde. Dieses Meeting ist wirklich wichtig.“ Mokuba strahlte mich an und nickte. Ich speicherte meine Arbeit, an der ich nur wenig geschafft hatte und fuhr meinen Laptop hinunter. Ungeduldig trippelte Moki schon hin und her und als ich gnädiger weise endlich fertig war, nahm er meine Hand und zog mich aus meinem Büro. Die Sekretärin machte ein überraschtes Gesicht, als wir an ihr vorbei rannten und Mokuba ihr nur ein „Wir gehen Schlittschuhlaufen!!“, entgegen plärrte. Wir fuhren zuerst in die Villa, um uns umzuziehen. Die letzten Tage war es wieder etwas wärmer gewesen und ich hoffte, dass das Eis auf dem See noch gut standhielt. Auf meine Bedenken hin winkte er ab und meinte, dass ich nicht so ein Weichei sein sollte... „Mokuba...du verbringst zu viel Zeit mit Wheeler.“ Er schnaubte, sagte aber nichts dazu. Er schnürte gerade noch seine Stiefel und zog sich seine dicke, dunkelblaue Winterjacke an. Wir waren endlich soweit, doch dann sah er mich nochmal genau an und grinste. „Seto...mir machst du nichts vor. Denkst du ich habe nicht gesehen, wie ihr euch beide benehmt?“ Ich hob fragend eine Augenbraue. „Was meinst du?“ „Warum ist Joey wohl nun mein bester Freund, abgesehen davon, dass ich ihn wirklich gern mag?“ Ich erstarrte mitten in der Bewegung und sah ihn fassungslos an. „Wie bitte?“ „Du hast mich schon verstanden Seto. Ich weiß, dass du mit Joey zusammen bist. Auch wenn ihr es echt lange und gut versteckt habt. Aber ich habe es gesehen. Damals beim Battle City Turnier. In einem Moment, als Joey das Duell mit dir wollte. Das du dich da einfach drauf eingelassen hast…obwohl wir anderes zu tun hatten, dass war einfach zu verdächtig. Dann hat Joey so seltsame Dinge zu dir gesagt und du hast geschwiegen…Das hatte dich verraten. Du hast es gemerkt und um nicht noch auffälliger zu sein, warst du echt gemein zu ihm. Auch wenn er geschockt war, dass du ihn derart beleidigst, hatte er dir dafür echt schnell verziehen. Das war der erste Beweis für meine Theorie gewesen. Wie Joey dich in einem kurzen Moment danach angesehen hatte. Du hast ihn nicht beachtet, aber ich habe gesehen, dass du deinen rechten Mundwinkel um einen Millimeter angehoben hast. Das war der zweite Beweis, dass ihr beide ein Paar seid.“ Für sein Alter war er echt scharfsinnig. Er war eben mein Bruder. „Ich bitte dich Mokuba. Das beweist gar nichts.“ „Soll das heißen…ihr mögt euch nicht? Ernsthaft?“ Ich verdrehte die Augen. „Ernsthaft. Wheeler ist und bleibt ein Versager. Was soll ich mit so einem und auch noch einem Kerl? Ich habe für Beziehungen so oder so keine Zeit. Ich muss eine Firma leiten. Komm jetzt, wir fahren. Oder soll ich doch besser wieder in die Firma fahren?“ Mit verengten Augen sah er mich misstrauisch an, doch dann seufzte er kellertief und nickte. Wir fuhren die kurze Strecke zum See, wo schon einige Menschen standen, aber nur wenige darauf fuhren und immer in der Nähe des Ufers blieben, zur Sicherheit. Ich fand diesen See faszinierend. Er hatte vom Durchmesser her ungefähr hundert Meter und war perfekt rund. Mein Bruder riss mich aus diesen Gedanken. „Joey!“ Oh Nein…nicht er. „Mokuba! Kaiba…“ Doch er...hoffentlich verplapperte sich dieser...süße Knackarsch nicht. Hmm...in dieser Hose kam der Hintern noch mehr zur Geltung. „Wheeler…“ Ich sah ihn nicht direkt an und ließ meinen Mund wo er war. Irritiert wandte er sich von mir ab und sah dann meinen Bruder an. „Na Großer? Wollt ihr auch Schlittschuhlaufen?“, fragte Wheeler, mit einem verdächtigen Seitenblick auf mich. Konnte er nicht damit aufhören? „Warum starrst du mich so an? Ich weiß, dass ich anbetungswürdig bin, aber ich bin nicht auf deine Aufmerksamkeit angewiesen, Köter.“ Dann sah ich ihm in die Augen und schickte eisige Blitze zu ihm, er drehte sich gekränkt um und entfernte sich von uns. „Fein, du großkotziger Kotzbrocken. Dann verschone du mich auch mit deiner Aufmerksamkeit. Wer braucht dich schon?“ Es hatte ihn verletzt. Wohl, weil er meine Ernsthaftigkeit heraus gehört hatte. Aber ich konnte es mir nicht leisten, dass irgendwer von unserer Turtelei erfuhr. Dafür stand zu viel auf dem Spiel. Da fing meine Manteltasche an, zu vibrieren und ich seufzte lautlos. Musste das jetzt sein? Ich wusste, dass es nur Wheeler sein konnte, der mir gerade eine WhatsApp geschrieben hatte. Ich ignorierte es erstmal, auch wenn ich darauf brannte, zu lesen, was er geschrieben hatte. Hatte ich übertrieben? Eigentlich nicht. Jetzt sollte ich zuerst Mokuba losschicken. „Gut Mokuba. Fang schon mal ohne mich an. Ich komme dann zu dir.“ Er sah mich verdattert an, nickte...wissend und lief sofort auf den kleinen See zu, zog seine Schlittschuhe an und fuhr glücklich über das Eis. Er blieb aber immer, wie die anderen auch, in der Nähe des Ufers. Meine Gelegenheit. Ich drehte mich um, damit Moki mein Gesicht nicht sehen konnte, nahm mein Handy heraus und öffnete seine WhatsApp. Aber zuvor sah ich mich um. Joey stand rechts von mir, in großzügigem Abstand und lugte unauffällig zur Seite. Seine Freunde unterhielten sich über...Weihnachtsvorbereitungen und anderen, unnützen Kram. Sie waren mit sich selbst beschäftigt, also konnte ich zumindest den Augenblick nutzen. Hündchen: Was ist los? Schnell schrieb ich ihm zurück und hoffte, dass er Ruhe geben würde. Master: Mokuba sagt, er weiß über uns Bescheid. Keine auffälligen Aktionen mehr, klar? Ich spürte seinen bohrenden Blick, dann schrieb er wieder zurück. Hündchen: Wir sind nicht auffällig. Aber wenn du es nicht mehr willst, warum sagst du es dann nicht einfach? Wie bitte? Er dachte, ich wollte mich von ihm trennen? Das könnte ich nicht. Dazu liebte ich ihn schon viel zu sehr. Ohne mein Hündchen…wäre das Leben nicht mehr lebenswert. Allerdings schrieb ich das nicht, denn wenn es aus Versehen in falsche Hände geraten würde, wäre ich geliefert. Master: Wer hat gesagt, dass ich es nicht mehr will? Verhalte dich einfach, wie immer und gehe Mokubas Fragen aus dem Weg. Hündchen: Wenn er es eh schon ahnt, dann könnten wir es ihm doch sagen. Es ist anstrengend immer nur über dich herzuziehen, obwohl ich das Gegenteil meine. Das würde es auch einfacher machen, dich zu sehen. Übrigens…schön dich zu sehen, Liebster ^3^ Master: Tu was ich dir sage, klar? Hündchen: Sonst was? Ich schreibe Liebster und das ich es schön finde, dich zu sehen und du ignorierst es einfach. Sonst machst du doch sowas auch nicht… o_ô Master: Wir werden beobachtet. Mokuba schaut schon so komisch zu uns. Du verhältst dich auffällig, wenn du in dein Handy starrst und wütend tippst. Und…lösche diese Unterhaltung. Ich will nicht, dass irgendwer dies hier liest. Hündchen: Fein. Also gut. Wenn DU es so willst...lösche ich eben alles. Master: Gut so. Wir sollten uns auch die nächste Zeit nicht mehr treffen. Bis Gras über die Sache gewachsen ist. Hündchen: Warum? Es läuft doch gut bei uns. Bis jetzt hat auch niemand heraus gefunden, dass wir jetzt schon seit über drei Jahren zusammen sind. Master: So soll es auch bleiben, verstanden? Mach es nicht noch komplizierter. Also wirklich, manchmal bist du echt sowas von schwierig. Hündchen: Schwierig? ICH? Ich bin derjenige, der mit einem schwierigen Menschen zusammen ist. Aber gut... Wenn dir das alles zu kompliziert ist, machen wir eben Schluss. Dann hast du keine Probleme mehr. Glückwunsch du Herzensbrecher! Kaltherziger Eisklotzarsch! Sprich mich ja nicht mehr an… Q__Q Das gab es doch nicht. Ich? Ein Herzensbrecher? Mein Herz schmerzte gerade fürchterlich, als ob er es mir gerade gnadenlos herausgerissen und zerquetscht hätte. Mein Handy verschwand wieder in meiner Manteltasche. Was sollte ich auch darauf noch schreiben? Das ich ihn brauchte? Das ich ihn liebte, mehr als alles auf der Welt? Und dass ich mit ihm zusammen bleiben wollte? Konnten wir nochmal darüber reden? Ich sah kurz zur Seite und das Wheeler seine Tränen kaum noch zurück halten konnte. Wütend ging er zum kleinen Stand, wo man sich warme Getränke und eine Kleinigkeit zu essen kaufen konnte. Sah im Moment nicht danach aus. Sollte ich ihn einfach... Schnell hatte ich ihm noch eine Nachricht geschrieben. Master: Joey...Komm schon. Wir beide sind doch unzertrennlich. Bitte, denk nochmal drüber nach. Lass uns reden... Ich habe es nicht so gemeint. Kurz darauf bekam ich seine Antwort. Hündchen: Wozu? Du willst absolute Diskre...Private Fähre. Wieso nicht wenigstens Mokuba? Alle anderen sind mir egal, ob sie es NICHT wissen, aber bitte... Master: Du meinst Diskretion und Privatsphäre. Natürlich will ich das. Niemand geht es was an, was ich tue. Auch meinen kleinen Bruder nicht. Hündchen: Ich scheiß drauf, Kaiba. Schluss ist Schluss. Leb Wohl. Ich hole später meine Zahnbürste in der Villa ab und erwarte, dass du nicht da bist. Master: Zahnbürste? Hündchen: Auch Zahnbürsten kosten Geld und ich hab nur die eine. Master: Was ist mit der anderen bei dir zu Hause passiert? Hündchen: Mein Alter hat sie mit was zu essen verwechselt und ich musste sie wegschmeißen...Hör auf mir zu schreiben. Es ist aus zwischen uns...endgültig. Ich seufzte und hoffte, dass ich noch die Kontrolle über mein Gesicht hatte und ging runter, zu Mokuba. Schluss… Es war…vorbei? Ich wünschte, ich hätte nicht so einen Kontrollwahn. Sonst hätte ich ihn öffentlich angefleht, bei mir zu bleiben. Ich liebte ihn doch. Es war vorbei, vorbei die schöne Zeit, in der ich wirklich glücklich war. Nie wieder mein Hündchen bei mir haben… nie wieder sein Lachen hören und keine dummen Witze mehr, die so dumm waren, dass ich mich darüber totlachen könnte. Keine roten Wangen, wenn ich ihm sagte, wie schön und begehrenswert er war, bevor ich ihn hinter dem Ohr kraulte, während er auf meinem Schoß saß. Kein Gemecker, dass er eben KEIN Schoßhündchen war, sondern gefährlich und unzähmbar. Das war einer meiner Lieblingswitze, die mich immer zum Lachen gebracht hatten, während ich ihm zeigte, wer der Herr war und er sich dann auch freiwillig untergeordnet hatte. „Seto? Alles in Ordnung? Du siehst so…traurig aus. Weinst du?“, fragte mich Moki geschockt. Ich tastete mein Gesicht ab und tatsächlich…Tränen. Ich wischte sie ärgerlich ab und zog mir meine Schlittschuhe an. Mein kleiner Bruder fragte mich erneut, was los wäre, doch ich ignorierte ihn und fing an, auf dem Eis zu fahren. Meine Sicht verschwamm, erneut liefen mir bittere Tränen über mein Gesicht. Eine Innere Kälte ergriff mich, hielt mein Herz in seinen eisigen Klauen. Ich fuhr bis zur Mitte, merkte, dass ich umkehren müsste, doch ich ignorierte dies. Es war nicht wichtig. Ich hatte meine große Liebe verloren. Ich hörte Schreie, ein dringendes, panisches Rufen, aber ich ignorierte auch dies. Dann fuhr ich langsam wieder auf das Ufer zu und wunderte mich, warum die Menschen mit ihren Armen wedelten und ihre Köpfe schüttelten. Ich war noch weit vom Ufer entfernt und dann merkte ich es…Den Grund, warum alle nahe am Ufer fuhren und nicht wie ich, der als einziger so weit draußen war. Es ertönte ein lautes Knacken, welches mich grauenvoll erschreckte und mir durch Mark und Bein ging. Oh Nein. Ich fuhr im Schneckentempo weiter auf das Ufer zu, aber als ich erneut ein lautes Zersplittern von Eis hörte, sank ich auf den Boden und zog meine Schlittschuhe aus. Sollte ich einbrechen, würden sie mich gnadenlos hinunter ziehen. Dann versuchte ich, auf allen Vieren, wieder zurück zu krabbeln und vermied panische Bewegungen. Das Knacken mussten alle gehört haben, denn niemand war noch auf dem Eis. Nur ich und Joey. JOEY? War er verrückt geworden? Er könnte jede Sekunde einbrechen und vom eisigen Wasser verschluckt werden. Panik ergriff mich und ich wurde schneller. Ich musste zu ihm. Joey war gerade da, wo man im Sommer sicher noch stehen konnte, wenn man im Wasser war und ich war mittlerweile, noch etwa fünf Meter von ihm entfernt. „Was machst du da, du dumme Töle. Geh wieder zurück! Weißt du nicht wie gefährlich das ist?“, zischte ich ihm zu und er schnaubte wütend. Doch sein ärgerlicher Gesichtsausdruck verschwand und wurde zu einem entsetzten, als er sah, dass ich weinte. „Seto? Weinst du? Keine Angst. Ich hole dich. Halte noch ein bisschen durch.“ „Schwachkopf! Ich weine nicht, weil ich Angst um mich habe, sondern um dich. Kehr um, ich komme klar.“ „Sturer Kühlschrank! Lass dir doch nur einmal helfen.“ Ich lachte leise und schluchzte dann auf. „Denkst du wirklich, ich würde mir nicht helfen lassen? Von dir? Ich liebe dich Joey. Aber jetzt...bist du in Gefahr. Bitte...geh zurück, bevor dir noch was passiert. Das...ich könnte es nicht ertragen...“ Ich war noch zwei Meter von Joey entfernt. Er war still auf dem Eis geblieben und wartete auf mich, sein Blick voller Liebe und Erleichterung. Anscheinend wusste er genau, dass dies die Stelle war, an der man gerade noch stehen konnte. Wenn man ab hier einbrechen würde, konnte man es nach draußen schaffen...falls der Weg nicht zu sehr vereist war. „Also...willst du doch mit mir zusammen sein?“ „Soll das ein Witz sein? Wann habe ich dir je gesagt...GESAGT, dass ich dich liebe?“ Er lachte auf und lächelte mich liebevoll an. „Nie...ich...ich liebe dich auch, Arschgesicht.“ Wir hörten wieder das laute Knacken, aber diesmal hielt es länger an. Ich konnte den feinen Rissen praktisch zusehen, wie sie von meiner Position aus, in alle Richtungen verliefen. Ein besonders großer wanderte rasend schnell auf Joey zu...Nein. NEIN! Meine Augen weiteten sich und ich rutsche weiter, langsam auf Joey zu, der leicht zitternd und ängstlich auf dem Eis saß und auf seinen Herren wartete. Knirschend brach das Eis hinter mir ein. Ich hatte nur noch Sekunden... Dann war ich bei ihm, packte ihn und warf ihn auf das Ufer zu, danach war es still und kalt. Meinen Körper durchbohrten tausende kleine Nadeln, als ich in das Eiswasser fiel, mein Mantel saugte sich voll und zog mich nach unten. Ich hatte vergessen gehabt, Luft zu holen und kämpfte nun, um mein Leben. Ich schwamm nach oben, konnte aber nur die Eisschicht ertasten. War ich von der Stelle abgekommen, an der ich eingebrochen war? Panik überkam mich, mein Körper kühlte wahnsinnig schnell runter, ich erschöpfte zusehends und versuchte, die Stelle zu finden, an der ich eingebrochen war. Ich musste zu ihm. Zu meinem Freund, den ich liebte und er mich. Ich wehrte mich dagegen, so gut ich konnte, mein Körper zuckte und dann...war es zu Ende. Ich fühlte nichts mehr. Keinen Schmerz. Keine Angst. Meine Augen schlossen sich von selbst, als meine Lungen versagten, mein Herz stehen blieb und ich starb. Mein letzter Gedanke galt meinem Lieblingshündchen. Dann stand ich auf einmal wieder. In mir war ein Gefühl des Friedens und der Leichtigkeit und in der Ferne, sah ich ein helles, strahlendes Licht, welches mich zu sich lockte. Fasziniert davon sah ich es erstmal nur an, bis ein Verzweifelter Schrei, mich zusammen schrecken ließ. Ich drehte mich um und sah...mich. Mich am Ufer des Sees liegend, Patschnass und völlig leblos. Über mich gebeugt, war mein ebenso nasser Joey, der unsagbar traurig war, weinte und versuchte, mich wiederzubeleben. „SETO! NEIN!“ Verbissen legte er seinen Mund auf meinen und versuchte, mich wieder zum atmen zu bringen. „Liebling, komm schon....tu mir das nicht an.“, bettelte er mich an. Hündchen... „Seto....bitte nicht. Du darfst nicht tot sein.“ Moki...Wie erstarrt sah ich auf meinen kleinen Bruder, der genauso verheult war, wie mein Freund. „Joey...er ist tot. Seit zehn Minuten. Wie lange willst du ihn noch wiederbeleben?“ Taylor... seine Stimme war voller Mitgefühl, aber ohne Hoffnung. „SCHNAUZE, TRIS! Er kann nicht tot sein...nicht er...bitte nicht er.“, flehte mein Hündchen. „Da kommt endlich der Krankenwagen. Joey...komm. Du bist völlig durchnässt, durch deine Rettungsaktion. Du wirst sonst krank.“ Er hatte mich aus dem Wasser gezogen? Sich in Gefahr begeben, um mich zu retten? „Nein Thea....ich kann nicht. Seto...bitte...atme!“ Mein Hündchen...so niedergeschlagen und gebrochen. „Ich brauche dich, Drache. Ich brauche dich. Atme. Bitte ATME!“ Voller Panik schrie er es mir entgegen. Ich spürte etwas feuchtes an meinem Mund...seine Lippen? Einen schwachen Lufthauch, der in meine Lungen fuhr. Fühlte, wie ein stechender Schmerz in mein Herz ging, als mir bewusst wurde, wie verzweifelt meine große Liebe gerade war. Ich fühlte den Schmerz, obwohl ich tot war? Ich musste zu ihm zurück... Ich konnte ihn nicht alleine lassen mit diesem unerträglichen Schmerz und auch nicht meinen kleinen Bruder, der außer mir, niemanden hatte. Der pochende Druck auf meinem Brustkorb wurde stärker. Ich fühlte das Wasser in meiner Lunge, spürte jeden Teil davon, wie es sich gegen dieses Wasser wehrte. Mehr...ich musste mich stärker wehren und zu ihm zurück kommen. Ihn in meinen Armen halten und ihn küssen. Ich war stur gewesen und ängstlich, was andere sagen würden, wüsten sie, dass ich einen verdammten Jungen liebte, dessen Herz so rein war, wie seine Liebe zu mir. Doch das Licht in der Ferne wurde stärker, es zog nun an mir, wollte das ich aufgab und ihn losließ. „Bitte Seto! Ich flehe dich an...“ Ein Mann erschien an der Seite meines Hündchens. „Junger Mann. Dieser Junge ist tot. Überlassen Sie uns alles weitere....“ „NEIN!“ schrie er diesen Mann an, fletschte seine Zähne und biss zu. „AHHH, DU KLEINE RATTE HAST MICH GEBISSEN!“ „Joey...du kannst doch nicht einfach den Sanitäter beißen...“, flüsterte Muto ihm zu, traute sich kaum, etwas zu sagen. Es musste ihnen nun allen klar sein, dass wir uns nicht hassten. „Bitte Seto....komm zu mir zurück...ich liebe dich!“ Warme Wassertropfen fielen auf mein Gesicht Seine Tränen...ich konnte sie fühlen? „Kommen Sie. Sie müssen ihn loslassen!“, meinte der andere Sanitäter, packte Joey, grob am Oberarm. Er schrie schmerzhaft auf. Ich musste dieses Wasser aus meinen Lungen loswerden, bevor man meinem Hündchen noch was antat. Niemand...fasste ihn an. Niemand, außer mir. Die Wut und das Verlangen, meinen Liebsten zu beschützen, gab mir endlich die Kraft dazu, dem Licht die Stirn zu bieten. Doch es wurde stärker, verwandelte sich in einen reißenden Strom, dem ich kaum zu entrinnen vermochte. Alles in mir schrie nach meinem Liebsten. „JOEY....ICH KOMME ZU DIR!“, schrie ich dem Licht entgegen und dann, war es auf einmal weg. Dafür sog nun mein Körper an mir, Joey gab nicht auf und machte wieder weiter, mit seiner Herzmassage. Ich sah, wie die Sanitäter nun wieder versuchten, ihn davon abzuhalten. Schnell... Ich legte mich auf meinen leblosen Körper, ich fühlte einen starken Ruck und einen stechenden, fast unerträglichen Schmerz. Ich wollte schreien, aber kein Ton kam über meine Lippen. Der Schmerz wurde stärker, ich fühlte, wie sich mein Geist wieder mit meinem Körper verband und explodierte... Ich bäumte mich auf, hustete, wurde zur Seite gedreht und spuckte einen großen Schwall Wasser aus. Gierig sog ich die Luft in meine Lungen, die höllisch schmerzten. An mir schmerzte eigentlich alles, fühlte jeden Muskel, jeden Knochen in mir. Ich hustete weiter und wieder kam ein Schwall Wasser aus mir raus. Mein Hals war, trotz des Wassers, auf einmal trocken und fühlte sich an, wie Schmirgelpapier. Mir war kalt. So eisig kalt und mir war einfach nur elend zumute. Dazu kamen kalte, triefnasse Ärmel in mein Sichtfeld, die mich derart fest umklammert hielten, dass ich keine Luft mehr bekam und meine Knochen noch mehr schmerzten. Doch ich hatte nicht die Kraft, meinem Hündchen dies zu sagen, er war sowieso gerade nicht ansprechbar. „Ein Wunder...wie lange war er tot?“, fragte der eine, vom Hund gebissene Sanitäter. „So ungefähr 15 bis 20 Minuten. Joey hat nicht aufgegeben. Das war Kaibas Glück.“, sagte Devlin. Ihre Gesichter waren alle bleich vor Schreck, Gardner weinte nun und Bakura versuchte sie zu trösten, kam aber auch nicht dagegen an und wurde zu einem ähnlichen Wasserfall. „Seto! Ich bin so froh, großer Bruder. Ich hatte solche Angst.“, weinte Moki bedrückt. „Er muss ins Krankenhaus. Es ist nicht sicher, ob seine Organe nun geschädigt sind. Sicher ist sicher.“, meinte der Kollege des gebissenen. Ich versuchte zu nicken, aber Joey gab mich immer noch nicht frei. „Jo...ey...!“, krächzte ich heiser und nun reagierte er, hielt mich ein Stück von sich. Große Tränen rannen ihm über sein Gesicht. „Joey, wir müssen Kaiba ins Krankenhaus bringen. Komm.“, meinte Yugi sanft. Jetzt war eh schon alles egal. Mir war egal, dass sie sahen, was er mir bedeutete. Wenn sie dagegen waren, würde ich sie einfach verklagen. Ich streichelte meinem Schatz, sanft seine Wange und dann versuchte ich ihn zu mir zu ziehen. Er verstand sofort. Zart verschlossen sich unsere Münder zu einem Kuss und ich spürte, wie sehr er sich zurück hielt, mich nicht heftig und wild zu küssen. Wir lösten uns wieder voneinander, sahen uns in unsere Augen, eisblau traf auf honiggoldene und ich nickte, lächelte ihn liebevoll an. Joey nickte ebenfalls und wandte sein Wort an seine Freunde, um ihnen alles zu erklären. „Leute...ich bin mit dem Eisklotz seit drei Jahren zusammen. Ich liebe ihn und er mich... Komm Seto. Wir fahren ins Krankenhaus.“ Seine Freunde sahen uns geschockt an, doch Taylor grinste frech. „War ja klar. Die beiden Streithähne, ein Paar. Deswegen hast du es immer abgeblockt, mit mir Mädels aufzureißen.“ Frechheit! Ich knurrte ihn gefährlich an, bereute dies sofort und hustete wieder. „Los, bringen Sie uns hier weg, bevor wir doch noch an Lungenentzündung sterben.“, meinte Joey. „Da..dann sind...wir..we..wenigstens...zusammen...tot...“, witzelte ich schwach und bekam einen warnend, entrüsteten Blick von meinem Hündchen. Ok, zu früh für solche Witze... Ein paar Wochen später waren wir wieder vollständig gesund und munter. Perfekt zu Weihnachten. Joey hatte seine Freunde, die nun auch zwangsweise meine Freunde waren, eingeladen. Wir hatten gerade ein himmlisches Mahl hinter uns und weilten nun, bei Glühwein und Punsch, zusammen im Wohnzimmer, genossen den Kamin und schwatzten über lauter belanglose Dinge. Mokuba saß im Schneidersitz vor dem großen Christbaum, der mit blau gläsernen Drachen und goldenen Hündchen aus Glas geschmückt waren. Die Spitze zierte zwei ineinander verschlungenen Drachen, zu einem Herz geformt. Die Lichter am Baum, ließen diese Kunstwerke funkeln und Mokuba sie staunend betrachten. Die meisten hatten bereits ihre Geschenke getauscht und nur noch ich hatte mein Geschenk, meinem Joey zu übergeben. Die ganzen letzten Wochen hatte ich darüber nachgedacht und nun...gab es kein zurück mehr. „Joey?“ Er drehte sich zu mir, lächelte und kam auf mich zu. Wir küssten uns und dann vergaß ich, was ich sagen und tun wollte, nahm sein Gesicht in meine Hände und küsste ihn sinnlicher. Wir öffneten unsere Lippen und ließen unsere Zungen tanzen, Joey schlang seine Arme um meinen Nacken und zog mich enger an ihn... „Hey ihr beiden, nehmt euch ein Zimmer!“ Dieser Ruf von Mokuba ließ uns wieder ins Hier und Jetzt kommen. Ich brach unser Zungenspiel ab und sah meinen Bruder finster an. „Bitte Seto! Nicht in der Öffentlichkeit!“, lachte dieser und meinte zu Bakura, dass er das schon immer hatte sagen wollen. „Ich bitte um Ruhe!“, herrschte ich die Meute an und sah jeden, mit gebieterischem Blick an. Sie verstummten und ich räusperte mich. „Joey...wir sind nun seit mehr als 3 Jahren zusammen. Hier...“, sagte ich und übergab ihm ein Päckchen. Er sah mich verwirrt an, packte es aus und hob einen Schlüssel hoch. Der Anhänger, an dem dieser Schlüssel war, glänzte weiß und schwarz. Es waren der weiße Drache mit eiskaltem Blick und der schwarze Rotaugendrache, die ihre Schwänze zu einem Herz geformt hatten. Ihre Augen waren genießerisch geschlossen und ihre Schnauzen berührten sich zu einem Kuss. „Wow, was für ein cooler Schlüsselanhänger...“, meinte Joey strahlend. Ich klatschte meine Hand an meine Stirn und...unsere...Freunde taten es mir gleich. „Was denn?“ „Man, Joey! Siehst du denn nicht, was da an dem Anhänger dran ist?“, schimpfte Gardner, die sofort gewusst hatte, was das bedeuten sollte. „Äh..ein Schlüssel?“ „Ja, Liebling. Ein Schlüssel. Aber nicht irgendeiner...ich...ich möchte, dass du zu mir ziehst... und... wir sollten unsere Beziehung endlich öffentlich...machen. Was sagst du dazu?“ Perplex sah er mich an, weitete seine Augen und strahlte glücklich. Seine Augen wurden feucht, meine ebenfalls und dann sprang er mir in meine Arme, küsste mich, voller Liebe. „Ja...ich ziehe mit dir zusammen. Ich liebe dich, mein frostiger Eisdrache.“ „Und ich liebe dich, mein Schoßhündchen...aua.“ Er grummelte, mit zusammen gebissenen Zähnen, dass er kein Schoßhündchen war und ich rieb mir meinen schmerzenden Kopf von seiner Kopfnuss, grinste aber, bevor ich ihn wieder seinen Mund, mit meinem einfing. Das Leben ist zu kurz, um darüber zu grübeln, was andere über dich sagen und denken. Die Liebe ist das einzig Wahre. Also werde ich dies tun und zeigen, wie sehr ich mein Hündchen liebe! Ganz offen, ohne Reue. Seto Kaiba, CEO der Kaiba Corporation und glücklich mit seiner wahren Liebe, Joey Wheeler Kapitel 17: Türchen Nummer 17 (Tsumikara) ----------------------------------------- Die drei Mistelzweige Schnee versperrte die Sicht nach draußen und Katsuya seufzte leicht. Wie gerne hätte er die Sicht auf die Berge genossen, doch nichts war zu sehen. Nur Schnee und weis. Er wandte sich ab und begutachtete den Weihnachtsbaum. Das er einmal mit einem echten Baum feiern würde, hätte er nie für möglich gehalten. Generell war all das hier noch immer so unwirklich, doch in der Tat die Wirklichkeit. Er schmunzelte und ließ sich auf das Sofa fallen. Dann schloss er die Augen und entspannte sich. „Bonkotsu!“ „Hör gefälligst auf mich so zu nennen Arschloch!“ „Warum sollte ich? Es passt zu dir. Aber ich kann dich auch gerne makeinu nennen, wenn dir das lieber ist“, ein abfälliges Grinsen erschien auf dem Gesicht des Brünetten und Katsuya zitterte vor Wut. Warum er? Jeder wäre besser gewesen, sogar Otogi! Doch nein, sein verdammtes Herz musste immer bei diesem Arschloch höher schlagen. „Weißt du was Kaiba? Leck mich!“, damit drehte sich der Blonde um und stapfte davon. Hinter ihm blieb Kaiba still und folgte ihm auch nicht. Yugi eilte zu ihm und blickte ihn leicht besorgt an. „Jou, was war diesmal der Grund für euren Streit?“ „Streit? Das hört sich so an, als wäre da zwischen uns was. Pah! Der Mistkerl wollte sich nur aufgeilen und hat mal wieder irgendwas davon gelabert, dass mein Platz bei meinem Meister wäre und ich es ja nicht lernen würde“, Katsuya knurrte und doch hüpfte sein Herz wieder einige Male. Verdammt, seid wann stand er auf dieses ganze Meister-Ding? Yugi seufzte und blickte kurz hinter sich. „Yug‘? Alles in Ordnung?“, Katsuya folgte seinem Blick und schnaubte. „Lass den Arsch. Er hat es gar nicht verdient.“ „Jou, er ist unser Freund. In gewisser Weise. Und er ist auch gar nicht so schlecht, wie du immer glaubst.“ „Ach wirklich? Und das weißt du weshalb?“ „Weil ich mit ihm rede. Und da erfährt man einiges.“ „Du redest mit ihm? Seit wann denn das?“ Yugi seufzte nur und schüttelte den Kopf. Katsuya beobachtete ihn ein wenig, dann zuckte er mit den Schultern. Sollten sie doch, er war gewiss nicht eifersüchtig darauf. Auch wenn das kleine Ziehen in der Brust wahrscheinlich was anderes sagen würde. ~ Mistelzweige. Warum? Warum mussten es Mistelzweige sein?! Und dann auch noch mit ihm! Katsuya schielte zur Seite und blickte dann rasch wieder zu Boden. Warum mussten sie beide heute auch ausgerechnet zu spät kommen? „Kaiba-kun. Jonouchi-kun. Wenn Sie beide bitte der Tradition folge leisten würden, könnten wir mit dem Unterricht weitermachen, den Sie beide gestört haben.“ Die Lehrerin sah sie beide streng an und ein weiteres Mal wurde das Geflüster ihrer Mitschüler laut. „Warum sollte ich so einen Mist mitmachen?“, die herrische Stimme des Brünetten ließ alle anderen verstummen. Einige Mädchen starrten den Blonden vernichtend an. Andere mitleidig. Er seufzte. Er würde so oder so umgebracht werden, da konnte er es auch hinter sich bringen. Also wappnete er seinen ganzen Mut, stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte seine Lippen an die Wangen den Brünetten. Dieser erstarrte augenblicklich. „Reicht das?“, erschöpft blickte er seine Lehrerin an und diese nickte. Dann stapfte er zu seinem Tisch, ließ sich auf den Stuhl fallen und versuchte nicht einzuschlafen. Kaiba starrte ihn an, folgte dann aber seinem Beispiel und setzte sich auf seinen Platz. Katsuya konnte den Blick in seinem Rücken fühlen und sein verräterisches Herz schrie, dass er ihn besser auf den Mund geküsst hätte. Dann wüsste er immerhin, wie sich seine Lippen anfühlten. „Jonouchi-kun!“, krachend kam das Lineal auf seinem Tisch auf, nur wenige Zentimeter von seinem Kopf entfernt. Der Blonde sprang vor Schreck auf und starrte seinem Lehrer, hatte er nicht noch eben Mathe bei Suzuki-sensei gehabt, an. „Mein Unterricht ist nicht zum Schlafen hier! Während die anderen ihre Aufgaben bereits fertig haben, hast du noch noch mal angefangen!“ „Sorry“, murmelte der Blonde. Er hatte einfach zu wenig schlaf gehabt, nachdem er gestern bis 2 Uhr arbeiten musste. „Kaiba-kun, du wirst ihm helfen. Dann hat er wenigstens eine geringe Chance den Stoff nachzuholen“, damit drehte sich der Lehrer auch direkt wieder um und widmete sich einem anderen Schüler. Katsuya seufzte und drehte seinen Stuhl um. „Sorry Kaiba. Hätte ich gewusst, dass es so enden würde, hätte ich versucht wach zu bleiben.“ Die Müdigkeit war noch immer in der Stimme des Blonden zu hören und Kaiba zog eine Augenbraue nach oben. Dann stand er plötzlich auf, zog den Blonden am Arm mit sich und rauschte aus dem Klassenzimmer. Der Mistelzweig und den Lehrer ignorierte er gekonnt. „Mensch Kaiba, mach mal langsamer“, Katsuya kam kaum hinterher und stolperte mehr, als das er lief. Außerdem hatte er keine Ahnung, wo der Brünette ihn eigentlich hinzog. Die Bibliothek war definitiv nicht in diesem Teil des Gebäudes. Dann blieb der Brünette schließlich vor einer Tür stehen und kramte einen Schlüssel hervor. „Du hast einen Schlüssel? Was ist das? Dein persönliches Büro innerhalb der Schule?“ Katsuya wurde in den Raum gestoßen und dann war die Tür auch schon wieder abgeschlossen. Kaiba starrte den Blonden mit einem leichten Grinsen an, dann kam er auf diesen zu. „K-kaiba? Was...was hast du vor?“, Katsuya wisch dem Anderen nach hinten aus, doch dann war da nur noch eine Wand. Oder besser gesagt, ein Fenster. Zwei Hände kamen links und rechts neben seinem Kopf zum liegen und ein Grinsen stahl sich auf das Gesicht des Größeren. „Wir sind jetzt unter 3 Mistelzweigen durchgelaufen“, war das einzige was der CEO sagte und schon waren seine Lippen auf denen des Blonden. Dieser erstarrte, riss die Augen auf und spürte wie sein Herz deutlich schneller schlug. Der Brünette löste sich und Katsuya spürte, wie er rot anlief. „Das war Kuss Nummer eins“, murmelte Kaiba und leckte sich über die Lippen. Durch die Bewegung fiel der Blick von Katsuya auf diese und unbewusst leckte er sich ebenfalls über seine Lippen. Dann biss er ganz leicht in seine Unterlippe und starrte zur Seite. Dann wurde sein Kopf gepackt und er musste wieder in dieses intensive Blau starren. Er kniff die Augen zusammen und dann spürt er wieder die Lippen auf seinen. Doch diesmal strich eine Zunge darüber und er musste, konnte gar nicht anders, aufstöhnen. Die fremde Zunge glitt in seinen Mund und stupste seine an. Vorsichtig stupste er zurück und spürte prompt das Grinsen des anderen. Hände fingen an, an seinem Körper entlangzufahren und er stöhnte erneut auf. Dann löste sich der Brünette. „Wer hätte gedacht, dass du so reagieren würdest. Ich muss Muto wohl tatsächlich einen ausgeben.“ „Yugi? Was...was hat er damit zu tun?“, sein Kopf schwirrte und alles fühlte sich so heiß an. War es hier schon von Anfang an so warm? „Er meinte, dass du auf mich stehen würdest, aber er hätte keine Beweise dafür.“ Das Grinsen wurde breiter und Katsuya wurde leicht wütend. „Also ist das hier nur eine Rache von heute Morgen?“ „Nicht wirklich. Der Kuss, wenn man das denn so nennen kann, hatte mich etwas überrascht, aber den Verdacht von Muto etwas bekräftigt. Und nun das hier“, er strich sanft an der Seite von Katsuya entlang und dieser erzitterte. „Wer hätte gedacht, dass ich so einfach an dich ran kommen könnte.“ Er küsste den Blonden erneut und wurde etwas verlangender. Katsuya wusste nicht wie ihm geschah und sein Herz drohte aus seinem Brustkorb zu springen. Ihre Zungen tanzten miteinander und selbst der Blonde konnte nicht seine Hände still lassen. Er fuhr die Arme entlang bis hoch in den Nacken, weiter hoch bis in die Haare und fuhr durch diese hindurch. Dann verschränkte er seine Arme im Nacken des Brünetten und zog diesen noch enger an sich. Plötzlich fing der Andere an zu lachen und verwirrt öffnete der Blonde die Augen. „Wer hätte gedacht, dass du mich so willst“, raunte Kaiba und stieß leicht zu. Katsuya zischte und erzitterte. Ein zweiter Stoß brachte ihn zum Stöhnen. „Wir können weiter gehen. Aber nur unter einer Bedingung“, hauchte der CEO ihm ins Ohr. Katsuya nickte. Das hier war wie in einem Traum und er würde alles machen, damit sie nicht aufhörten. Er hoffte so sehr, dass es kein Traum war. „Was empfindest du wirklich für mich?“ Die Frage ließ ihn innehalten und er öffnete erneut die Augen. Wann hatte er sie wieder geschlossen? „Was...ich empfinde? Für dich?“, flüsterte der Blonde und Kaiba nickte. Katsuya schluckte. Er hatte noch niemandem etwas über seine Gefühle für den Brünetten gesagt, nur angedeutet hatte er es mal vor Yugi. Das wäre wohl auch der Grund, warum dieser das Kaiba gesagt hatte. Aber warum eigentlich? „Wenn ich es dir sage, sagst du es mir dann auch?“ „Wenn es die richtige Antwort ist, ja.“ Blaue Augen starrten in honigbraune und Katsuya biss sich erneut in die Unterlippe. Tief Luft holend blickte er in weiterhin in die Augen. „Ich...ich mag dich. Wahrscheinlich schon immer, nur habe ich das erst jetzt wirklich begriffen.“ Verlegen blickte der Blonde nun zur Seite und sah nicht, das Kaiba grinste. „Dann habe ich wohl richtiges Glück“, dann beugte sich der Brünette erneut zu ihm hinab und verwickelte ihn in einen Kuss. Hände wanderten nach unten und hielten am Gürtel von Katsuya inne. Noch bevor er reagieren konnte, wurde er bereits herumgedreht und seine Hose sowie Boxer nach unten gezogen. „Hey! Was soll das?“, er blickte über seine Schulter und sah nur das Grinsen des anderen. Dann wurden ihm Finger hingehalten und fragend blickte er zwischen diesen und dem Gesicht des CEO hin und her. „Wenn du keine Schmerzen haben willst, dann solltest du an die Arbeit gehen“, das Grinsen wisch nicht und Katsuya wurde rot. Langsam öffnete er den Mund und nahm die Finger in diesen auf. Er saugte und leckte daran, umspielte mit seiner Zunge die einzelnen Finger, bevor der Brünette diese wieder entzog. „Wie ich es mir von einem Hund erwartet habe. Lecken kannst du eindeutig.“ „Wie bitte du Mistkerl?! Was soll der Scheiß jetzt schon wieder?“, Katsuya versuchte sich wegzudrücken, doch eine Hand in seinem Rücken verhinderte dies. Dann spürte er den ersten Finger an seinem Hintern und er verharrte. Vorsichtig drang der Finger ein, bewegte sich ein wenig, wurde gekrümmt. Katsuya stöhnte leicht auf und ließ den Kopf hängen. Dann bemerkte er erst wo er stand. „Verdammt. Kaiba. Das ist nicht dein ernst! Nicht...hier!“, der zweite Finger überraschte ihn und er streckte seinen Rücken durch. Seine Oberkörper war an die Glasscheibe gepresst und er konnte auf den Hinterhof der Schule blicken. Sie befanden sich zwar im zweiten Stock, aber jeder der genauer hinsehen würde, konnte sie sehen. Er hoffte, dass niemand zu den Fenstern hinsah. „Dafür, dass es dir ja so viel ausmacht, sieht es aber nicht danach aus, als ob du aufhören wolltest.“, die tiefe Stimme war direkt an seinem Ohr und er konnte den Atem des anderen spüren. Zitternd stöhnte er auf, als der dritte Finger in ihn drang und ihn weiteten. Dann wurden die Finger entfernt und Katsuya spürte etwas größeres an seinem Eingang. „Ganz ruhig. Atme langsam ein und aus und entspann dich. Es wird eventuell etwas ziehen, aber das sollte recht schnell vorbei gehen.“ Katsuya versuchte sich zu entspannen, doch als Kaiba in ihn eindrang konnte er nicht anders als sich zu verspannen. Der Brünette zischte und strich dann beruhigend über den Rücken und verteilte auf diesem Küsse. „Entspann dich.“ „Das sagst du so einfach!“ „Es würde gehen, wenn du tief ein und aus atmen würdest.“ „Und wie soll ich das bitte machen? Du wirst hier ja gerade nicht aufgespießt!“ „Stell dich nicht so an oder bist du etwa noch-?!“, Kaiba verstummte und bemerkte den Rotton im Gesicht des Blonden. „Du bist nicht...“, entsetzt blickte der Brünette zu dem Blonden, welcher versuchte sein Gesicht zu bedecken. „Und wenn?“ „Scheiße! Du hättest was sagen können! Verdammt. Das wäre wichtig gewesen!“ „Ach und warum?“ „Weil ich dich dann vielleicht nicht hier nehmen würde?!“ Er beugte sich etwas nach vorne und Katsuya stöhnte auf. Sie hatten ganz vergessen, in welcher Position sie sich befanden und Kaiba war durch die Bewegung ein Stück weiter in ihn eingedrungen. „F-fuck. Wehe du hörst jetzt...a-a-auf“, Kaiba hatte sich etwas zurückgezogen, nur um dann wieder ein Stück weiter einzudringen. Er wiederholte die Bewegung immer wieder bis er komplett in dem Blonden war. „Scheiße...Warum...hörst...du...auf?“, der Blonde wusste nicht mehr weiter. Alles drehte sich und er spürte den Brünetten so intensiv, dass er es kaum aushielt. Er wollte mehr. Er wollte ihn. „Du hast keine Ahnung, wie du gerade auf mich wirkst, oder? Alleine die Tatsache, dass ich dein Erster bin...Ich wusste nie, was es bedeutet wirkliche Selbstkontrolle zu haben. Bis jetzt. Und selbst jetzt fällt es mir unglaublich schwer, dich nicht einfach gegen die Glasscheibe zu drücken und dich zu ficken.“ Ein Schauer machte sich bei Katsuya breit und er schielte nach hinten zu dem Brünetten. Dieser atmete flach und sah sehr angestrengt aus. Dann grinste Katsuya. „Wirklich? Oder hast du einfach nur Angst, dass du vor mit kommen wirst?“ „Wie war das?“, Kaiba grinste gefährlich und entzog sich dem Blonden wieder. „Du hast schon richtig gehört. Du hast Angs-!“, weiter kam er nicht, da der Brünette mit einem einzigen Stoß wieder in ihn drang. Immer und immer wieder vollführte er die Bewegung und Katsuya stöhnte nur noch. Er konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Er spürte nur noch. Er spürte den Brünetten und er spürte ein Kribbeln in seiner Mitte. Er wusste ganz genau, was das bedeutete, doch er schämte sich zu keiner Sekunde dafür. Dann ergoss er sich mit dem nächsten Stoß und stöhnte laut auf. Seine Muskeln spannten sich um Kaibas Glied und dieser ergoss sich nach einigen weiteren Stößen ebenfalls. Schwer atmend standen sie da und Katsuya wusste nicht, was er sagen sollte. ~ Sanft weckten ihn Lippen, die sich auf seine legten. Verschlafen blinzelte er und blickte in strahlend blaue Augen. „Ausgeschlafen?“ „Wie lange habe ich?“ „Etwas mehr als eine Stunde. Wenn du so müde warst, hättest du auch etwas sagen können.“, der Brünette setzte sich neben den Blonden und dieser legte seinen Kopf auf dessen Schulter. „Was hast du geträumt?“ „Wie kommst du darauf, dass ich was geträumt habe?“ „Du hast mit den Augenlidern gezuckt und vor dich hin gemurmelt.“ „Habe ich? Ich hatte nur einen Traum von der Schulzeit.“ Der Blonde lächelte leicht. Seid damals waren fast 10 Jahre vergangen und er war sehr glücklich geworden. „Von damals?“ „Jup. Von dem besten Tag meines Lebens.“, nun grinste der Blonde seinen Ehemann an. „Und ich dachte, dein bester Tag im Leben wäre unsere Hochzeit in den Staaten gewesen.“ „Das war der zweitbeste Tag. Der beste Tag, war der, an dem wir beiden zusammenkamen.“ „War das so.“ „Ganz genau. Und ich kann sagen, ich liebe dich wie am ersten Tag Seto.“ Ein Lächeln schlich sich auf das Gesicht des Brünetten. „Ich liebe dich auch, Katsuya.“ Kapitel 18: Türchen Nummer 18 (Alistor) --------------------------------------- Die Liebe findet dich…Teil 2 „Oh Seto, ich bin so froh, dich gefunden zu haben...Seto?“ Und schon war ich um die Ecke verschwunden. Diese Tussi nervte. Wieso? Was war so schlimm daran, dass ich keine Frau an meiner Seite hatte? Und dieses Gequatsche von diesem vergangenen Leben in Ägypten forderte noch mehr meine Geduld. „Mr. Kaiba? Da sind Sie ja. Ich möchte Ihnen gerne meine Tochter vorstellen. Kisara? Das hier ist Seto Kaiba.“ Sie lächelte strahlend, flirtete was das Zeug hielt, doch ich starrte sie nur eisig an. Woher hätte ich wissen sollen, dass der Geschäftspartner, von dem ALLES abhing, diese...SIE als Tochter hatte? Ich hatte noch genau vor Augen, wie ich auf einmal in der Wüste stand, Muto und die anderen waren auch da. Da war ein Typ, der aussah wie ich und dann diese weißhaarige Schlampe, die meinte, sie sei von dem weißen Drachen mit eiskaltem Blick auserwählt. Man möge mir mein vulgäres Vokabular verzeihen, aber ich konnte diese Person nicht anders beschreiben. Als ob der Weiße jemals so was Lächerliches auswählen würde. Aber nun musste ich erstmal den Schein waren, über eine mögliche Lösung konnte ich mir auch später noch den Kopf zerbrechen. „Sehr erfreut. Mr. Kento...ich würde ganz gerne nochmal mit Ihnen den Vertrag durchsprechen...“ „Oh mein Lieber Junge, das hat doch noch Zeit. Sie sollten sich erst amüsieren und Kisara zum Tanzen auffordern.“ Ich knirschte mit den Zähnen. Ohne ihn konnte ich mein neuestes Projekt nicht in die Tat umsetzen. Er hatte den Vertrag noch nicht unterschrieben, wollte erst auf diese Party gehen und erst in drei Tagen, wollte er zu mir in die Firma kommen. Er konnte es sich heraus nehmen, da er der einzige war, der diese speziellen Teile produzierte, die ich benötigte. „Nun dann...“ Kisara schnappte sich meine Hand und schleifte mich auf die Tanzfläche. Ohne große Freude tanzte ich, sah sie nicht an und hoffte, der Abend wäre schnell vorbei. Ich erwischte mich sogar bei dem Gedanken, die Folter mit Alkohol ein wenig abzumildern. Doch ich zog es ohne durch und nach einer Stunde entschuldigte ich mich, dass ich zu meinem Bruder müsste. Ich ließ sie enttäuscht zurück, aber ich wollte nur noch weg. „Oh Seto...alles in Ordnung? Dieses Mädchen war ja ziemlich aufdringlich.“ Ich nickte und erzählte ihm, warum ich mir dies überhaupt angetan hatte. Er sah mich nachdenklich an. „Seto? Mir kannst du ruhig die Wahrheit sagen.“ Verwirrt sah ich meinen kleinen Bruder an, der einen wissenden Gesichtsausdruck hatte. Ok. Sah so aus, als wüsste er mein größtes...zweitgrößtes Geheimnis. „Ja. Du hast Recht. Aber lass uns das zu Hause besprechen, ja?“ Er nickte und fragte, wann wir uns zurückziehen konnten. „Vielleicht noch eine halbe Stunde, ohne unhöflich zu wirken.“ „Man bin ich froh, da raus zu sein.“ „Ja für dich war es eher eine Qual. Du magst keine Mädchen, oder?“ Ich erstarrte mitten in der Bewegung und senkte dann meinen Blick. „Ist nicht so tragisch. Solange es jemand ist, der dich glücklich macht...du hast doch jemanden, oder?“ Ich schüttelte bedauernd den Kopf. „Aber du bist verliebt?“ „Ähm...ja, vermutlich.“ „Wer ist es? Kenne ich ihn? Wie sieht er aus? Spielt er Duel Monsters?“ „Sag ich dir nicht. Ja. Gut. Ja.“ „Was ist das denn für eine Antwort? Ok, Er ist also ein Duellant...Yugi?“ „Wie bitte?“ Angewidert, allein von der Vorstellung, wandte ich mich ab. „Dann also nicht Yugi. Aber da ich ihn kenne und er gut aussieht... Duke?“ „Der Würfelfreak? Sehe ich so aus, als leide ich unter Geschmacksverirrung?“ Überlegend ging mein Bruder hin und her. Ich wusste, dass er wusste, dass er alles herausfinden würde, aber da musste er schon alleine drauf kommen. Dann sah er mich an, mit großen Augen und grinste dann. „Ich weiß wer es ist.“ „Ach?“ „Ja. Es gibt nur einen einzigen Duellanten, an dem du nicht vorbei kommst, ohne mit ihm zu reden...oder besser streiten. Du stehst auf Joey.“ Ertappt zuckte ich zusammen. „Das mir das nicht schon früher aufgefallen ist. Klar, er war immer dein einziger Mittelpunkt. Außer mir deine einzige Konstante. Dann sieht er auch noch aus, wie ein Hund und jeder der dich kennt...also ich, weiß, dass du Hunde liebst. Das ist super.“ „So super, weil Wheeler ja hetero ist, auf Valentine steht und ich diese...Kisara an der Backe habe. Wie komme ich da wieder raus?“ Da konnte auch Moki mir nicht weiter helfen. Grübelnd ging er in sein Zimmer und auch ich zog mich zurück. Ich hatte genug Stress gehabt. Doch kaum lag ich in meinem großen Bett, kam mir mein Hündchen wieder in den Sinn. Oh er war so niedlich, wenn er einen unwissend ansah. Ich war oftmals ganz nahe dran gewesen, ihn einfach in den Arm zu nehmen, einfach, weil er gerade da stand. Joey war so faszinierend, in seinem Handeln, in seiner ganzen Art. Wie er immer Sprüche losließ, von denen er dachte, sie wären klug, sich aber nach Vollidiot anhörte. Mein Herz schlug schneller bei dem Gedanken und ich kuschelte mich an mein Kissen. Wie es sich wohl anfühlen würde, durch sein Haar zu streicheln? Oder seine Lippen zu küssen...seine Haut zu liebkosen... Ich schloss meine Augen und stellte mir vor, wie ich ihn küsste, ihn berührte und musste aufstöhnen. Mein Atem erhöhte sich und ich sah nach unten...Ganz klar eine fette Beule. Das passierte mir in letzter Zeit häufiger. Also stand ich auf, zog mich aus und ging unter die Dusche, um mich runter zu kühlen. Fehlte mir noch, dass ich es mir selbst besorgte. Am nächsten Tag war alles noch schlimmer. Irgendwer hatte diese Tussi in meine Villa gelassen, denn sie stand auf einmal vor meinem Bett und hatte gerötete Wangen. Was zum... Ich zog mir die Bettdecke bis oben hin und funkelte sie eisig an. „Ich hab doch gesagt, dass Sie hier nicht rein dürfen. Seto, tut mir leid. Sie ist einfach an mir vorbei und ich konnte sie nicht aufhalten.“, meinte mein kleiner Bruder atemlos. Ich knurrte dieses Mädchen an und fragte, was sie hier machte. Doch meine Frage ignorierte sie. „Faszinierend. Du sieht so schnuckelig aus, wenn dein Haar zerzaust ist.“, sagte sie sanft und streckte ihre Hand nach mir aus. Ich wich ihr aus. „Raus hier, sonst zeige ich Sie an, wegen Hausfriedensbruch.“ „Aber, aber. Spricht man so, mit seiner Freundin, Seto?“ „Freundin?“ Sie lachte und sah mich dann verführerisch an. „Natürlich. Wenn dir die Teile, die mein Vater produzieren lässt, so wichtig sind, bin ich ab jetzt deine Freundin.“ Mokuba begehrte gleich auf. „Das ist Erpressung.“ „Nein, das ist Schicksal.“ ~ Es war kaum auszuhalten. So war es also, wenn man in einer Beziehung war. Jedenfalls mit einer Frau. Sie war anhänglich, versuchte mich ständig anzutatschen, oder zu küssen. Ich musste immer mehr mit Wehmut daran denken, dass Wheeler hetero war und ich ihn nie bekommen würde. War das hier meine einzige Option? Eine Heterosexuelle Beziehung? Mir wurde leicht übel von diesem Gedanken. „Oh, Setolein... sieh mal, wie sehe ich aus?“, fragte sie mich, mit einem seltsamen Augenaufschlag. Sie hatte ein kurzes, dunkelblaues, durchsichtiges Nachthemd, mit Spitzenbesatz und kleinen glitzernden Strasssteinchen an. Man konnte ihre Brüste sehen und auch sonst alles andere und warf sich in eine Position, die mich wohl verführen sollte. Ich senkte den Blick und arbeitete weiterhin an meiner Statistik und den Verträgen, die bis morgen fertig sein sollten. „Hast du mich denn überhaupt angesehen? Seto komm schon, sehe ich nicht hinreißend aus?“ Ich schnaubte und ignorierte sie. Kisara stemmte ihre Hände in die Hüften und verlangte eine Antwort. „Wozu? Du hast dein Schlafgewand an, also geh eben ins Bett. Ich muss hier noch weiter arbeiten und habe keine Zeit für solch einen Schwachsinn.“ „Schwachsinn? Seto! Ich will mit dir schlafen. Runter mit deinen Klamotten und nimm mich!“ Ein räuspern unterbrach sie in ihrer Ansprache, der ich kaum Aufmerksamkeit geschenkt hatte. Mokuba. Meine Rettung. „Seto? Kann ich dich sprechen?“ „Natürlich Moki, immer.“, meinte ich, lächelte ihn an und gab Kisara das Zeichen, dass sie gehen sollte. Wütend stampfte sie aus meinem Arbeitszimmer und Mokuba seufzte. „Warum nochmal tust du dir das an?“ „Ich weiß es nicht.“ „Dann lass es, bevor es zu spät ist. Du musst doch nicht dein Leben und deinen Seelenfrieden opfern, nur wegen einem Projekt.“ „Einem Projekt, dass schon seit Jahren mein Traum ist, meinst du.“ Ich seufzte und sah Mokuba traurig an. „Du hast ja eigentlich Recht. Aber vielleicht fällt mir noch was ein, wie ich sie los werde und trotzdem bekomme, was ich will.“ Er rollte mit den Augen und leistete mir Gesellschaft, damit Kisara mich nicht zu etwas drängen konnte, was ich nicht wollte. ~ Endlich. Morgen würde Mr. Kento den Vertrag unterzeichnen und ich hoffte, seine Tochter dann los zu sein. Wir hatten es bereits nachmittags und Mokuba wollte unbedingt auf den Weihnachtsmarkt gehen. Kisara war davon auch so begeistert gewesen, dass ich mich fast in meinem Kaffee ertränkt hätte, denn sie wollte unbedingt mitkommen. „Das wird so super schön. Kommt, dann lasst uns mal losgehen, bevor die guten Sachen weg sind.“ Zwanzig Minuten später waren wir dort, Kisara klammerte sich an meine rechte Hand und sah glücklich aus. Mokuba und ich waren nur noch genervt. Vielleicht sollte ich dieses Projekt aufgeben? Ich hielt es kaum noch aus. Sie hatte vorhin schon wieder versucht gehabt, mich zu küssen. Sie sah sich gerade um und fing an zu strahlen, zerrte mich rücksichtslos an einen Stand und bewunderte...Häkeltiere. Das war noch nicht alles. Da gab es noch verschiedenes aus Perlen, Engel, Tierchen, Filztaschen verziert mit Perlen. Der junge Mann, der diese Dinge verkaufte, sah scheu zu uns. Seine Mütze war weit in sein Gesicht gezogen und sein Schal bedeckte Mund und Nase. Nur seine Augen konnte ich erkennen und es lag etwas Vertrautes in ihnen. Kisara allerdings bekam nicht mit, das ich mir den Jungen vor mir genau ansah, bis sie mich ansprach. „Oh Seto, schau mal. So süße Häkeltierchen. Was kostet denn das Weihnachtsbärchen?“ Der Verkäufer räusperte sich und es schien, als ob er seine Stimme verstellte. „1000 Yen.“ Ich hatte es fast vermutet, doch dass er es tatsächlich war, ließ mein Herz auf einmal schneller schlagen. „Wheeler?“ Ertappt zuckte er zusammen und sah mich dann einfach nicht mehr an. Frechheit! „Wollen Sie es kaufen? Wenn Sie das Schweinchen auch noch mit dazu nehmen, bekommen sie einen Perlenengel umsonst dazu.“, sagte er und Kisaras Gesicht erhellte sich. Ich musste mit ihm reden. Ich hatte in letzter Zeit so viel weibliches Gequatsche ertragen müssen, da war es eine Wohltat, mit Wheeler zu reden. „Ts, ich fasse es nicht. Was machst du hier? Hunde dürfen hier doch nichts verkaufen.“, sagte ich schneidend, versuchte ihn zu provozieren, damit er mich beachtete, doch er sah immer noch nur sie an, starrte regelrecht. Sie errötete daraufhin. „Oh, tut mir Leid, aber...der Mann neben mir ist mein Freund. Ich bin also vergeben.“, sagte sie entschuldigend und doch stolz. Als ob ich das hier freiwillig tun würde. Wheeler brach in schallendes Gelächter aus und erntete einen entrüsteten Blick von ihr. Dann sagte er etwas, was mir die Sprache verschlagen ließ. Und ich war selten sprachlos. „Das ist ein Missverständnis, junge Frau. Ich bin nicht an Frauen interessiert. Sondern an gutaussehenden Männern, die wissen, wie sie mich dominieren müssen...Nur leider findet man dies nicht mehr, in der heutigen Zeit. Also bin ich lieber Single.“ Er war...schwul? Nicht möglich...Männern die ihn dominierten? Ich war perfekt für diesen Job. Ich würde ihn sooft dominieren, wie er wollte, wenn er nur mein war. Ich starrte ihn an und Kisara war sichtlich erschrocken darüber, dass sie nicht von ihm angemacht wurde. Mokuba, der sich bis dahin sehr zurück gehalten hatte, kam nach vorne und grinste. „Wirklich Joey? Das ist ja cool. Ich kenne jemanden, der dir gefallen würde. Er ist ein Geschäftspartner von Seto und...“ Ich kannte nur keinen, der auch schwul war...meinte er mich? Oder wollte er nun Wheeler mit jemanden anderem verkuppeln? Nein, er musste...MUSSTE mich meinen. Schnell unterbrach ich ihn. „Mach dich nicht lächerlich Mokuba. So einer wäre niemals an dem Köter interessiert.“, fauchte ich, klang leider ein wenig eifersüchtig dabei. Wheeler schob sich den Schal ein wenig runter und lächelte Mokuba an. Dass er es wagte, seinen Herren einfach zu ignorieren. „Wirklich? Weiß er denn, was er will? Ist er klug? Ich mag kluge Männer, das sind die Besten und Stärksten.“, schwärmte er mit geröteten Wangen. Stolz schwoll meine Brust an und nie war ich glücklicher, so ein Genie zu sein. Mokuba nickte. „Nicht so klug wie Seto, aber trotzdem. Er sieht auch gut aus. Morgen werde ich mir seine Nummer heraus suchen und sie dir geben.“ Was zum...DAS meinte er nicht im Ernst. Ich fing an zu schwitzen. Wollte er wirklich Wheeler an jemand anderen vergeben, oder wollte Mokuba mich nur aus der Reserve locken? „Oh ja. Danke Mokuba. Ich habe nämlich noch nie jemanden geküsst, weißt du?“ Noch nie? Ha! Den würde ich bekommen. Nichts konnte mich noch aufhalten... bis auf das, was neben mir stand und immer noch das blonde Hündchen anstarrte. „Aber jetzt... Es wird Zeit, sich einen Herren zu suchen. Ich bin ja so aufgeregt. Vielleicht kannst du mir die Nummer heute noch besorgen? Oder warte, ich gebe dir meine, dann kannst du sie ihm geben.“, sagte er fröhlich. Ich fühlte, wie sich mein Gesicht, mit jedem seiner Worte, immer mehr verdunkelte. Kisara zog an meinem Arm und brachte mich wieder ins Hier und Jetzt. Ahnte sie was? „Alles in Ordnung, Seto?“, fragte sie besorgt und ich schluckte. „Ja, Kisara, alles in Ordnung...ich...entschuldigt mich bitte.“, grollte ich und verschwand in der Menge. Ich musste hier weg und nachdenken...also lief ich schnellen Schrittes an Roland vorbei, dem ich sagte, ich müsste was erledigen und er sollte Mokuba nach Hause fahren, wenn er es verlangte. Nicht lange brauchte ich zu meiner Firma, schloss die Türe mit meiner Schlüsselkarte auf und durchschritt die Eingangshalle, bis ich bei den Aufzügen angekommen war. Ich fuhr ganz nach oben, in mein Büro und setzte mich in meinen Sessel. Was sollte ich nur tun? Wie konnte ich aus dieser Misere kommen, ohne dass ich mein Projekt gefährdete? Ein Summen unterbrach meine Gedanken und ich sah auf mein Handy. Mokuba. „Hey Seto. Hier ist Joeys Nummer. Ich hoffe, du tust das Richtige und vergeigst es nicht. Das ist deine Chance. Was ist dir wichtiger? Geld oder Liebe?“ Darunter stand Wheelers Nummer, die ich mir sofort einspeicherte. Was wollte ich? Ich saß den ganzen Abend noch in meinem Sessel und überlegte. Das gab es doch nicht. Wie ich es drehte und wendete...ich musste mich für eines entscheiden. Es wurde immer heller in meinem Büro und verwirrt sah ich nach draußen. Hatte ich die ganze Nacht hier gesessen? Sah so aus. Heute war Samstag und ich konnte mir schon denken, dass Wheeler wieder an seinem Stand war und Häkeltiere verkaufte. Ich schüttelte meinen Kopf und stand, vor Schmerz stöhnend auf. Ich hätte nach Hause fahren sollen, aber wenn diese...SIE wieder dort war, würde ich vielleicht noch etwas tun, was strafbar wäre. Ein Glück, dass ich im Nebenraum, ein Bett stehen hatte. ~ Von einer wundervollen Melodie wurde ich wieder wach. Ich blinzelte. Was...oh. Ich hatte mich hier hingelegt, weil ich die Nacht nicht geschlafen hatte. Irgendwo musste mein Handy liegen und ich fand es, unter meinem Kissen. Der Anrufer war kein anderer, als Moki. „Hm?“, fragte ich verschlafen. [/]„Seto? Alles ok? Wo bist du?“ „Firma...musste nachdenken...die ganze Nacht. Wie...wie spät ist es?“ [/]„Es ist Mittag. Hast du schon Joey kontaktiert?“ Oh...nein das hatte ich völlig vergessen. „Ich rufe wieder an.“, sagte ich meinem Bruder und legte auf. Dann sprintete ich ins angrenzende Bad und machte mich ein wenig frisch. Danach nahm ich mein Handy, suchte die Nummer des Streuners und wählte. „Hallo? Hier ist Joey...Joey Wheeler...“ Er klang aufgeregt, ja erfreut, dass sich dieser eine Kerl meldete...Ich konnte nicht. Schnell legte ich wieder auf. Ich tigerte von einer Wand zur nächsten und nahm irgendwann wieder mein Handy zur Hand, wählte erneut. „Hallo?“ Wieder legte ich auf, weil ich vergessen hatte, was ich sagen wollte. Am besten, ich konfrontierte ihn persönlich damit, aber zuerst musste ich mit dieser Farce Schluss machen. Ich ging aus dem Schlafzimmer, wieder in mein Büro und rief Mr. Kento an. „Mr. Kaiba? Wie geht es Ihnen?“, fragte er fröhlich und ich schluckte. „Mr. Kento, ich muss unser Treffen heute leider absagen.“ „Aber…Mr. Kaiba…warum?“ Seine Stimme hörte sich geschockt an. „Erstens, bin ich nicht an Ihrer Tochter interessiert und wenn sie nicht aufhört, mich zu erpressen, dann verklage ich sie. Zweitens, liegt mir zwar sehr viel an dem Projekt…aber es gibt da etwas, was wichtiger ist.“ Eine Zeit lang war es still und er fragte, warum ich Kisara nicht wollte. „Sie ist nun mal ein Mädchen. Und mit Mädchen kann ich einfach nichts anfangen. Ich bin in einen Jungen verliebt, bei dem ich vielleicht eine Chance habe und ich habe mich dazu entschlossen, auf das Projekt zu verzichten. Ich werde auf mein Herz hören und ihm meine Liebe gestehen.“ „Mr. Kaiba…ich bin gerade in der Gegend. Ich komme zu Ihnen und unterzeichne den Vertrag. Ich bin sehr tolerant und froh, dass Sie sich mir anvertraut haben. Und was meine Tochter angeht…ich werde sie abholen lassen. Ich dachte, es wäre auch in Ihrem Interesse gewesen. Das geht ja gar nicht… Frauen, hm?“ Ich lächelte und stimmte ihm zu. „Gut…bis gleich.“ ~ Ich hatte noch lange mit ihm geredet und freute mich, dass wir beschlossen hatten, eine Freundschaft aufzubauen. Als es Abend wurde, verabschiedeten wir uns und ich ging auf den Weihnachtsmarkt. Ich sah Wheeler an einem Glühweinstand stehen. Er sah verfroren aus. Dann trank er den letzten Schluck aus, brachte die Tasse zurück und begab sich auf den Weg nach Hause. Der führte durch den Park und war völlig verlassen. Schnell ging ich ihm hinterher und in mir machte sich ein Schwindel breit. Ich war aufgeregt, nervös und hoffte, er würde mir eine Chance geben. Langsam stapfte er durch den Schnee, den Kopf gesenkt, blieb aber auf einmal, wie erstarrt stehen. Ich stoppte ebenfalls und als er sich umdrehte, hechtete ich hinter ein Gebüsch. Ich war doch so ein Genie, dominant und selbstbewusst, aber dass er sich so plötzlich umgedreht hatte, hatte mich verunsichert. Es kam zu plötzlich. „Hallo?“ Ich schwieg. Er schien Angst zu haben…mehr als ich gerade, oder wie? Ich lugte aus meinem Versteck und sah, dass er weiter ging und schneller wurde. Lief er etwa vor mir weg? Ich kroch aus dem Gebüsch und folgte ihm wieder, da wirbelte er zu mir herum und erstarrte, genau wie ich. „Wer sind Sie? Was wollen Sie von mir?“, rief er, ich schwieg und näherte mich ihm. Doch er drehte sich panisch wieder um und fing an zu rennen. Ich rannte ihm nach, er sah nach hinten und beschleunigte seine Schritte nochmal. Dieser…ich packte seinen Kragen und zog daran, sodass er sein Gleichgewicht verlor und zurück taumelte, direkt in meine Arme. Ängstlich sah er mich an, als ob sein letztes Stündlein geschlagen hätte, doch dann erkannte er mich endlich. Ich atmete hektisch, meine Augen zu Schlitzen verengt, packte ich seinen Kragen fester. „Was...was sollte das, Wheeler? Warum läufst du vor mir weg?“, fragte ich wütend und er machte ein äußerst abfälliges Geräusch. „Wie bitte? Wer verfolgt mich hier? Auch noch im verlassenen, dunklen Park? Du hättest mich umbringen können!“ Oh bitte... „Mach dich nicht lächerlich...das würde meinem Ruf schaden.“ Er verdrehte die Augen und machte sich los. „Wenn das alles ist, kann ich ja wieder gehen, ja?“ Meine Nervosität kam zurück, ich fing an zu schwitzen und scheu sah ich ihn an. Nun war die Zeit der Wahrheit gekommen. Ob er mich wegstoßen würde? Könnte ich das überhaupt ertragen? „Wheeler...warte.“, sagte ich zögernd. Der Kleine stutze und fühlte meine Stirn... „Nein. Du hast kein Fieber. Was ist mit dir...“ Der Rest des Satzes, ging in nuscheln über, denn ich packte ihn und zog ihn zu mir. Sanft berührte ich mit meinen Lippen seine. Er stöhnte auf und schloss seine flatternden Augen. Schien so, als ob er es genoss, also schloss auch ich meine Augen und bewegte meine Lippen liebevoll auf seinen, strich mit meiner Zunge über sie und drang in seinen Mund damit ein. Ich fühlte, wie er erzitterte, spürte, wie er auf mich reagierte und ließ eine wohlige Wärme, in meinem Herzen aufkommen. Er krallte sich an meinen Mantel und zog mich enger an ihn. Nach gefühlten Stunden ließ ich von ihm ab und er keuchte atemlos. „Kaiba...was…was ist mit deiner Freundin?“ Ich schüttelte den Kopf und sah ihn ernst an. „Ich bin auch schwul. Und wahnsinnig in dich verschossen. Geh mit mir!“, sagte ich mit brüchiger Stimme und hoffte, er würde mich nicht in den Abgrund eines gebrochenen Herzens stoßen. Mit offenem Mund starrte er mich an und nickte dann. Überwältigt von den Gefühlen, die in mir aufkamen, zog ich ihn wieder an mich und küsste ihn erneut. Seto Kaiba 18 Jahre Vergeben an sein Traumhündchen Kapitel 19: Türchen Nummer 19 (Tsumikara) ----------------------------------------- Master “Darf ich Ihnen noch etwas bringen, Jounouchi-sama?“ „Wa-? Nein! Und hör auf mich so zu nennen. Wir sind gleich alt.“ „Ich stehe in dem Dienst Ihrer Familie und da gehört sich der Respekt. Bitte akzeptiert meine Einstellung diesbezüglich.“ Der Brünette Butler verbeugte sich kurz und verließ dann das Zimmer. Katsuya seufzte und bekam einen mitleidigen Blick von seinen Freunden Atem und Yugi zugeworfen. „Dir scheint das ja ziemlich nahe zu gehen, dass er dich so förmlich anspricht.“ „Das macht er ja auch nur, wenn andere da sind! Wenn wir unter uns sind, ist er nicht so. Teilweise ist er dann sogar ein richtiges Arschloch. Aber sobald nur einer da ist, dann ist er so drauf.“ Katsuya seufzte und beobachtete das Pärchen. Wehmütig starrte er zu der Tür und seufzte erneut. „Sorry, du scheinst nicht besonders erfreut darüber zu sein.“ „Es...ist kompliziert.“ „Wirklich? Hast du schon mit Mai darüber gesprochen?“ „Mai? Warum sollte ich mit ihr darüber reden?“ Geschockt blickten die beiden anderen den Blonden an. Dieser legte seinen Kopf schief und kratzte sich nachdenklich am Kopf. „Jou! Du bist mit ihr verlobt!“ „Das ist nur formell. Nichts was wirklich wichtig ist.“ Atemu seufzte nur und schüttelte den Kopf. „Das ist vielleicht der Grund, warum er so förmlich ist.“ „Der Grund?“ „Jou, wie würdest du dich fühlen, wenn er jemanden hätte und würde nicht klar und deutlich sagen, wer wichtiger ist?“ „Ich...ich weiß nicht. So genau hab ich darüber nicht nachgedacht.“ Dann wurden seine Augen groß. „Wie kommt ihr eigentlich darauf?!“ Yugi grinste leicht und Atem verdrehte die Augen. „Du bist ziemlich offensichtlich, was das angeht. Rede mit ihm. Und klär das mit Mai, sonst wirst du nie mit ihm klar Schiff machen können.“ Verlegen blickte der Blonde zu Boden, dann wurde er mit dem Ellenbogen von Yugi angestoßen. „Jetzt geh schon. Wir warten hier.“ Langsam stand er auf, ging zur Tür und blickte über seine Schulter. Yugi streckte ihm den Daumen entgegen und nickte ihm zu. Katsuya fand den Brünetten in seinem eigenen Zimmer an seinem Schreibtisch. Vor ihm waren mehrere Dokumente sowie Bücher verteilt. Es war kein Geheimnis, dass der Brünette sich für Wirtschaft interessierte, doch ihn so konzentriert zu sehen, war für Katsuya immer wieder eine Augenweide. „Ähm...Seto?“ Angesprochener zuckte leicht zusammen, drehte sich um und setzte seine Brille ab. „Jounouchi-sama. Stimmt etwas nicht? Ist der Tee ausgegangen?“ „Was? Nein! Ich...ähm...“, verlegen blickte er zur Seite und schloss die Tür hinter sich. Dann drehte er den Schlüssel herum und trat auf den Brünetten zu. Dieser zog fragend eine Augenbraue nach oben. „Was soll das werden, wenn es fertig ist?“, seine Stimme war leicht gereizt und er verschränkte die Arme vor der Brust. Katsuya zuckte leicht zusammen, doch er ging weiter auf ihn zu. Kurz vor dem Butler blieb er stehen und blickte in die eisig blauen Augen. „Ähm...du...also“, er stotterte und wurde rot. „Was willst du? Wie du siehst bin ich am lernen, wenn du also nicht wirklich was brauchst, dann verschwinde.“ „Nein! Also...ich wollte...sagen, dass das mit...Mai...“ „Wenn du einen Rat brauchst, kannst du es gleich vergessen. Frag deine Schwester, was Frauen wollen.“ „Nein, ich wollte dir sagen, dass da...nichts ist!“ „Und wer ist dann mit ihr verlobt?“ Der Blonde stöhnte und ließ den Kopf hängen. „Ich wollte das doch nie. Das war von unseren Eltern so entschieden. Ich werde das beenden, sobald ich sie sehe. Außerdem hat sie einen Freund, also ist das wirklich nicht ernst zu nehmen.“ Seto schnaubte nur. „Du musst mir glauben! Ich habe nur an dir Interesse!“ Überrascht zog der Brünette eine Augenbraue nach oben und Katsuya merkte, dass er sich ein Grinsen verkneifen musste. „Ach wirklich?“, mit einer schnellen Bewegung saß der Blonde auf dem Schoß des Größeren und sein Kopf glich einer Tomate. „Das heißt, du bist mir komplett verfallen? Willst nur mich haben? Ja?“ Katsuya nickte. Langsam hob er sein T-Shirt am Saum an und zog es sich über den Kopf. Seto strich langsam über den entblößten Körper, strich mit den Daumen immer wieder über die empfindlichen Brustwarzen und entlockte dem Blonden so ein Stöhnen. Dann wanderte eine Hand an seinen Rücken, stützte ihn und er fing an die freie Brustwarze mit dem Mund zu verwöhnen. Katsuya erzitterte und spürte das Grinsen, doch bevor er sich dem Brünetten entgegenstrecken konnte, löste sich dieser bereits wieder. „Was soll das?!“ Seto lachte leicht und schob den Blonden von seinem Schoß. „Was das soll? Fragst du das wirklich?“, in seinen Augen blitzte etwas auf, was Katsuya nicht zuordnen konnte. Seto lehnte sich gegen die Lehne, öffnete seine Beine und stützte seinen Kopf auf seiner rechten Faust ab. „Komm her und mach deine Arbeit“, befahl er und Katsuya schluckte leicht. Sein Herz hämmerte und langsam ging er auf die Knie. Dann öffnete er mit zitternden Händen die Hose und befreite den anderen von dem lästigen Stoff. Dann beugte er sich über die Männlichkeit und fing an, diese mit dem Mund sowie seiner Hand. Der Brünette blieb still, beobachtete den Blonden, bevor er mit seiner linken Hand durch die blonden Haare fuhr. Dann griff er nach einer handvoll und zog den Blonden von sich. Mit einem leichten Grinsen zog er den Blonden nach oben, küsste ihn und verwickelte ihn in einen Zungenkuss. Katsuya stöhnte in den Kuss hinein. „Du weißt, was ich will“, Katsuya nickte, dann öffnete er seine Hose und entledigte sich seiner restlichen Kleidung. Etwas beschämt blickte er zur Seite und bedeckte seine Mitte. Eine Augenbraue wurde tadelnd nach oben gezogen und langsam löste der Blonde seine Hände und ließ sie zur Seite fallen. „Seid wann so schüchtern? Es gibt nichts, was ich nicht bereits schon gesehen habe. Jetzt komm her“, erneut befahl der Brünette dem Blonden und dieser zögerte nur ganz kurz. Wenn ihn sein Vater jetzt sehen würde, er würde sofort verstoßen werden. Niemals würde man ihm verzeihen, dass er sich so gegenüber einem einfach Butler verhalten würde. Doch es machte ihn so sehr an, von dem Brünetten so behandelt zu werden. „Du wirst dich vorbereiten. Alleine. Umdrehen und anfangen. Gleitgel ist in der rechten Schublade.“ Er wies auf die Schublade am Schreibtisch. Katsuya nickte, öffnete die Schublade und entnahm die Flasche. Dann spritzte er sich etwas auf seine Hand, verteilte und wärmte es, nur um dann vorsichtig an seinem Eingang entlang zu streichen. Zaghaft drang er mit einem Finger ein und stöhnte leicht auf. Er zitterte und er sank auf die Tischplatte. Nach einer Weile drang er mit dem nächsten Finger in sich ein und spreizte diese, um sich zu weiten. Er spürte den wachsamen Blick des Butler und zuckte erschrocken zusammen, als dieser eine Hand auf seinen Hintern sinken ließ. „Weiter machen.“, war der knappe Befehl und Katsuya nickte schnell. Dann bewegte er seine Finger wieder und wiederholte die spreizende Bewegung immer wieder. Bevor er den dritten Finger in sich einführen konnte, wurde seine Hand entfernt. Dann hörte er das Ploppen der Flasche und kurze darauf spürte er die Härte an seinem Eingang. Wieder erzitterte er. Er war immer so aufgeregt, obwohl er ganz genau wusste was auf ihn zu kam. Langsam drang der Brünette ein, immer mehr, bis er komplett in dem Blonden war. Dieser keuchte und versuchte sich zu entspannen. Es fiel ihm immer leichter und das merkte der Brünette. Dann begann dieser sich zu bewegen und Katsuya war froh darüber, dass der Schreibtisch unter ihm war. Seine Beine zitterten jetzt schon wie Espenlaub und er hätte keine Sekunde stehen können. Er stöhnte laut auf, als seine Prostata gestreift wurde. Seto wiederholte die Bewegung und Katsuya stöhnte erneut. Er hoffte, dass ihn niemand hören würde. Der Brünette erhöhte sein Tempo und stieß etwas härter zu. Katsuya hörte Schritte auf dem Flur, doch er konnte nicht aufhören zu stöhnen. Es war ihm sogar egal, wer es war, solange der Brünette nicht aufhörte. Es klopfte und Katsuya verspannte sich leicht. Doch sein Herz schlug schneller und er hörte Seto leise lachen. „Es macht dich an gehört zu werden? Was würde wohl deine Familie sagen?“ Katsuya erschauderte bei dem Gedanken, doch er spürte auch das bekannte Kribbeln im Bauch. Es würde nicht lange dauern, dann würde er kommen. „Vielleicht sollten wir es herausfinden?“, die Stimme war heißer an seinem Ohr zu hören und riss Katsuya aus seinen Gedanken. „Wa-?“, ein weiterer Stoß unterbrach ihn, dann hörte er erneutes Klopfen. „Ja?“, rief der Brünette und Panik stieg in dem Blonden empor. Er blickte über die Schulter und sah nur das Grinsen des anderen. „Alles in Ordnung bei dir?“, Katsuya erkannte die Stimme und flehte leise, dass Seto ruhig bleiben sollte. Doch dieser ignorierte ihn und stieß noch etwas härter zu. Der Blonde stöhnte auf und schlug sich danach direkt die Hände vor den Mund. „Natürlich, Jounouchi-sama. Es ist alles in bester Ordnung.“ „Ist jemand bei dir? Du weißt, was der Vertrag besagt. Fremde müssen erst bekannt gemacht werden. Wir können es uns nicht leisten, dass hier Fremde ein und aus gehen.“ Ein amüsiertes Lachen verließ die Lippen des Brünetten und Katsuya schüttelte den Kopf. Er musste den anderen zum Schweigen bringen. Sollte sein Vater erfahren, dass er hier war, würden Köpfe rollen. „Es ist niemand Fremdes.“ „Ach? Dann müssen wir wohl ein Gespräch führen. Beziehungen unter Angestellte, sind nicht förderlich. Es könnte dazu führen, dass Aufgaben nicht ordnungsgemäß ausgeführt werden.“ „Natürlich, aber ich kann versichern, dass die Aufgaben zu vollster Zufriedenheit ausgeführt werden. Außerdem“, er stieß schneller und härter zu und Katsuya konnte sein Stöhnen nicht mehr unterdrücken. Dann versuchte er etwas lauter, aber noch immer zu leise für seinen Vater, den Brünetten verbal zum stoppen zu bringen. Doch dieser grinste noch immer. „Außerdem ist es kein Angestellter.“ Er erhöhte sein Tempo erneut und diesmal war das Stöhnen laut und deutlich hinter der Tür zu hören. „Seto“, wimmerte der Blonde nun und versuchte diesen wegzuschieben. „Wenn du aufhören willst, musst du es schon sagen.“ „Hör auf, bitte. Mein Vater...“, er kam nicht weiter, denn der Brünette hatte seine Prostata direkt getroffen. „Seto-kun, ich weiß, dass du ein sehr gewissenhafter junger Mann bist, dennoch würde ich gerne über sämtliche Aktivitäten Bescheid wissen.“ „Natürlich Jounouchi-sama. Verzeiht meinen Ungehorsam“, das Grinsen in der Stimme war deutlich zu hören. „Seto!“, Katsuya brüllte den Namen und im nächsten Moment bereute er die Aktion. Er hatte doch nur gewollt, dass der Brünette aufhörte. „Katsuya?“, er hörte die Stimme seines Vaters durch die Tür. Dann würde der Blonde an den Körper des anderen gezogen, die Beine wurden angewinkelt angehoben und auf dem Tisch abgestellt. Dann griff eine Hand in seine Mitte und massierte seine Erregung. Wimmernd versuchte er den Brünetten davon abzuhalten, doch es half nichts. „Katsuya bis du das? Was hat das zu bedeuten?“, energisches klopfen und rütteln war zu hören, doch keiner der Beiden im Raum beachtete es. Seto stieß erbarmungslos in den Blonden, massierte ihn und der Blonde stöhnte nur noch. Dann schrie er, ergoss sich über die Hand, welche ihn noch immer umfasste. „Verdammt“, zischte der Brünette. Er stieß noch ein paar Mal zu, dann kam auch er und ergoss sich in dem Blonden. Dieser hing mehr in seinen Armen und versuchte zu Atem zu kommen. Dann klopfen und hämmern drang an ihre Ohren und entnervt entzog sich der Brünette aus dem Blonden und setzte diesen in seinen Stuhl. Er richtete seine Kleidung, bedeckte den Blonden so weit es ging, dann öffnete er die Tür. „Was?“, er hatte den höflichen Ton abgelegt und starrte seinen Gegenüber nieder. Doch dieser beachtete ihn gar nicht, sondern starrte an ihm vorbei auf den Stuhl. „Katsuya!“, dann bemerkte er erst, dass der Blonde keine Kleidung trug. Sofort wandte er sich zu dem Brünette und verpasste ihm eine Ohrfeige. „Was fällt dir ein, meinen Jungen zu benutzen? Habe ich dir nicht alles gegeben, was du brauchtest, damit du und dein Bruder leben können? Ist das der Dank dafür?“, er schrie und wurde Rot vor Wut. Jedoch brachte es auch Katsuya aus seiner Lethargie. Er drehte seinen Kopf, erstarrte, sah an sich herunter und registrierte nur die Hälfte von dem, was sein Vater dem Brünetten um die Ohren warf. Dieser starrte nur kühl auf ihn hinab und verschränkte die Arme. Erst als der Blonde die Wörter ‚Vergewaltigung‘ und ‚Anzeige‘ aufschnappte sprang er aus dem Stuhl. Das er dabei die Kleidung verlor, die über ihm lag, ignorierte er. „To-san! Hör auf damit!“ „Junge, halte du dich da raus. Er wird für alles zur Rechenschaft gezogen, glaub mir. Du wirst ihn nie wieder sehen müssen, dafür werde ich sorgen.“ In Katsuya hallten die Wörter und ließen in auskühlen. Nie mehr wiedersehen? Das konnte er nicht zulassen. „Das ist aber nicht das, was ich will!“, er war lauter als beabsichtigt und wurde prompt rot. Verwirrt starrte sein Vater ihn an und auch Seto hatte sich zu ihm umgedreht. „Ich...“, er wurde leiser, doch als er seinen Blick auf Seto richtete, machte sich eine angenehme Wärme in ihm breit. „Ich will ihn sehen. Ich...ich möchte ihn nicht verlieren, To-san. Er ist mir wichtig. Wichtiger als Mai.“ „Weißt du, was du da sagst?“, fassungslos starrte der Älteste der drei ihn an. Ganz leise und entfernt konnte er Yugi nach ihm rufen hören, doch er musste sich komplett auf seinen Vater konzentrieren. „Natürlich weiß ich das! Und sollte dir das nicht passen, werde ich gehen.“, er wusste nicht woher der Mut kam, das zu sagen, doch er meinte es auch wirklich so. Er hörte Schritte, dann spürte er eine Hand an seiner Wange. „Das würdest du wirklich machen?“ Katsuya blickte in blaue Augen, die eine Wärme ausstrahlten, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Er nickte und biss sich auf die Unterlippe. „Das lasse ich nicht zu“, sein Vater schrie wieder und kam schnell auf die beiden zu. „Mein Sohn ist keine Schwuchtel! Er ist kein…kein...“, der Rotton wurde immer dunkler und Katsuya befürchtete, dass sein Vater gleich umkippen würde. „Euer Sohn ist das, was er ist. Und wenn er sich dafür entscheidet, bei mir zu bleiben, dann ist das so. Ich glaube kaum, dass ihr mich weiterhin hier haben wollt. Doch ich kann mit Gewissheit sagen, dass meine Treue ganz alleine Katsuya gehört und schon immer gehört hatte. Ihr wart nur die Person, die mein Gehalt gezahlt hat. Doch Arbeit werde ich überall finden“, dann wandte er sich an Katsuya. „Wenn du es wirklich willst, dann zieh dich an und pack ein paar deiner Sachen zusammen. Von mir aus auch einen Koffer, aber beeil dich. Ich will hier so schnell raus wie nur möglich“, Katsuya nickte nur und zog sich hastig seine Kleidung wieder an. „Katsuya?“, besagter blieb stehen und blickte den Brünetten fragend an. „Ich denke dir wird bewusst sein, wer von uns nun der Meister ist, nicht wahr?“ Katsuya wurde rot und sein Vater verlor endgültig die Beherrschung und verlor kurz darauf das Bewusstsein. „Kümmer dich um das Packen, ich werde jemanden rufen“, dankbar nickte der Blonde und eilte in sein Zimmer. Auf dem Weg dorthin begegnete ihm Yugi und Atem die ihn wissend angrinsten. „Ich gehe davon aus, dass ihr es geklärt habt?“ Hastig nickte Katsuya und holte seinen Koffer heraus, nur um dann wahllos Kleidung und andere wichtige Sachen in diesen zu werfen. „Alles in Ordnung?“ „Nicht...wirklich? To-san hat uns erwischt und wollte Seto verklagen. Wegen angeblicher Vergewaltigung, ich...habe ihm gesagt, dass es nicht stimmt. Und ich glaube, ich wurde gerade aus dem Haus geworfen? Vielleicht sogar enterbt, so genau weiß ich das nicht.“ Er lachte kurz auf, als er die verstörten Blick der beiden anderen sah. Kapitel 20: Türchen Nummer 20 (Alistor) --------------------------------------- Wenn eine Entführung nach hinten losgeht... Dann muss es schon etwas echt heftiges passieren. Wie bei mir... Mich sollte es ja eigentlich gar nicht treffen. Der Typ war hinter Kaiba her. Das hieß aber nichts... Wir saßen trotzdem nun gemeinsam hier und waren aneinander gefesselt. ~ Ich hatte an gar nichts Böses gedacht...ehrlich. Ich war einfach nur unterwegs, mich mit meinen Freunden, in der Spielhalle zu treffen, als mir Kaiba über den Weg lief. Er hatte mit seinem Auftreten förmlich darum gebettelt, dass ich ihn fertig machte...Im Duell versteht sich. Körperlich war ich ihm leider unterlegen, wie ich schon einige Male schmerzhaft erfahren durfte. „Hey, Saftsack. Ich will ein Duell, klar?“ Lachend drehte sich Kaiba zu mir um. „Ich bitte dich, Köter. Wozu willst du ein Duell? Du wirst eh verlieren, genau wie immer.“ Ich knurrte ihn gefährlich an, doch er hatte sich schon wieder umgedreht. In letzter Zeit war er noch biestiger gewesen. Daher war es auch kein Wunder, dass, als ich seinen Kragen packte, um ihn dazu zu bewegen, sich doch mit mir zu duellieren, ein Auto, mit quietschenden Reifen bei uns hielt und die Insassen, uns beide hineinzerrten. Beide, weil ich nicht losgelassen hatte. So mussten sie mich auch mitnehmen. Effektiv hatten sie uns handlungsunfähig gemacht, indem sie uns ein Tuch an den Mund gehalten hatten und wir beide, in tiefe Bewusstlosigkeit sanken. Irgendwann war ich wieder aufgewacht in einer Gefängniszelle, die nur eine einzige Pritsche und eine Toilette beinhaltete, sonst nichts...Das nützte uns trotzdem nichts, denn wir lagen auf dem Boden. Ich spürte, dass man uns nicht gerade sanft behandelt hatte, denn ich spürte, dass ich wohl verletzt war und meine Wunden brannten tierisch. Kaiba war immer noch bewusstlos und mir war diese... Position überaus unangenehm. Unsere Hände waren hinter dem Rücken gefesselt und dann hatten sie Kaiba einfach an MEINEN Rücken gefesselt. Wäre ja nicht ganz so schlimm, aber er lag auf mir und ich hatte harten, kalten Beton im Gesicht. ~ Ich hoffte, er würde in nächster Zeit nicht aufwachen und spüren, dass meine Hände in seinem verdammten Schritt lagen. Und das als hetero. Ja, ich wusste, dass es sein Schritt war, wieso auch nicht? Etwas oberhalb fühlte ich den Gürtel und konnte, mit den Handballen, die Buchstaben K und C erfühlen. Darunter war sein Gemächt und jetzt schon wusste ich, dass es für mich nicht gut enden konnte. Entweder er killte mich, oder er killte mich. Beides keine guten Optionen... Kaiba stöhnte schmerzhaft auf und nun war es soweit. Er würde mich killen... Setos Sicht Schmerzhaft stöhnte ich auf, als mir bewusst wurde, was passiert war. Dieser dämliche Streuner... Hätte er losgelassen, hätte ich diese Idioten in Sekundenschnelle kampfunfähig gemacht. Jetzt lagen wir hier...in einer Gefängniszelle? Hier standen nur eine Pritsche und eine ekelhaft stinkende Toilette, die ich garantiert nicht benutzen würde. Ich wollte meine Hände bewegen und merkte, dass sie auf meinem Rücken gefesselt waren. Ich lag auf etwas warmen...Wheeler? Ich war an ihn gefesselt und...ich spürte, wie mir nicht nur die Hitze ins Gesicht stieg, sondern auch in meine Lenden. Ich schluckte. Wheelers Hände fühlten sich wirklich angenehm an. Ich spürte förmlich, wie mein Penis anschwoll und nach Wheelers Aufmerksamkeit lechzte. Ich hätte nicht vermutet, dass mich jemals irgendwas anmachen würde, aber ich gab es zu. Der kleine Köter unter mir...das hatte schon was. Zumindest waren wir in der Richtigen Position. „Wheeler...ich warne dich gnädiger weise mal vor. Das was ich nun tun werde, wird dir vielleicht nicht gefallen, also ertrage es einfach.“ Joeys Sicht „Was sagst du...Moment...hast du etwa einen Steifen? Was hast du vor?“, stammelte ich und bekam Panik. Warum hatte Kaiba eine Erregung? Er fing an, sich an meinen gefesselten Händen zu reiben und stöhnte kehlig auf. Solche...Geräusche von...Kaiba...KAIBA zu hören, war einfach...nicht minder erregend. Ich spürte, wie die Laute, die er von sich gab, als er seine harte Männlichkeit an meinen Händen rieb, mich selbst scharf machte. Ich besorgte es ihm... Er wurde schneller und auch ich wurde langsam hart, die Bewegungen, die er machte, machten mich unheimlich an und rieben meine Härte am Boden, genauso gnadenlos hin und her. Ich stöhnte ungehalten auf und davon spürte ich, wie sein Glied sich vor Lust entlud, pulsierte und in mir eine Hitze entfachte, die mich ebenfalls kommen ließ. „Schnellschießer.“ „Halt dein Maul, du Arsch.“ „Was denn? Sieht aus, als hätte ich dich richtig angeheizt, wenn du nach ein paar Sekunden hart wirst und nicht mal einer halben Minute kommst.“ „Das...ich...“ Ich schwieg einfach. Alles was ich sagte, würde er gegen mich verwenden. Ja es hatte mich angemacht. Aber deswegen stand ich nicht auf Kaiba und war schon gar nicht schwul. „Hat es dir jetzt die Sprache verschlagen?“ Einfach weiter schweigen und hoffen, dass er Ruhe geben würde. Aber Kaiba war noch nie dafür bekannt, einfach Ruhe zu geben. „Schämst du dich etwa dafür? Das brauchst du nicht. Es ist nur natürlich, dass ich so eine Wirkung auf andere habe. Du bist da keine Ausnahme.“ Ich sagte immer noch nichts dazu. Ich wollte das einfach nur vergessen. Ich hatte mich völlig blamiert und das auch noch vor Kaiba. Einer der Entführer rettete mich davor, ihm eine Antwort geben zu müssen. Er kam zu unserer Zelle, stemmte die Hände in die Hüfte und sah uns von oben herab an. „So Mr. Kaiba. Wir wollen 50 Millionen Yen und Ihre Firma.“ Nicht schon wieder wer, der scharf auf die Firma des Kotzbrockens war. „Das können Sie vergessen.“ „Ach ja? Dann muss der Kleine hier dran glauben.“, drohte der andere. Kaiba lachte nur und meinte, dass ich ihm nichts bedeutete und weniger wert war, als der Dreck unter seinen Schuhen. Das verletzte mich ein bisschen, waren unsere Schlagabtäusche für mich fast genauso überlebenswichtig, wie seine...Aufmerksamkeit. Ich musste ihm was bedeuten, denn ihm machte dies genauso Spaß wie mir. So schlagfertig war ich erst durch ihn geworden. „Danke, Kaiba. Wirklich. Du bist so ein verdammter Arsch. Klar, opfer mich ruhig, aber such dir ab jetzt jemand anderen, der...dir zur Hand geht.“ Die Männer sahen sich verwirrt an. „Was meint er damit, Mr. Kaiba?“ Ich lachte und fing an mit meiner Einlewitung, es ihnen zu erzählen, aber das Eisfach unterbrach mich. „Wehe du wagst es, Wheeler.“ „Oh keine Sorge, Geldsack. Ich hab dich auch so in der Hand. Diese Erfahrung werde ich meinetwegen „vorerst“ für mich behalten.“ Mein Rücken wurde eiskalt und ich kicherte. „Was sollen wir jetzt tun, Boss?“, fragte der Kleinere von den beiden Möchtegern Kriminellen. Setos Sicht Ich verdrehte meine Augen. Es gab auch diesmal keine kompetenten Entführer. Wir mussten sie nur hinhalten, denn Mokuba musste inzwischen wissen, dass ich entführt worden war und würde mich über den Sender in meinem Mantel, orten lassen. Ich vermutete, dass wir noch eine halbe Stunde hatten, bevor er mit der Polizei auftauchte und uns rettete. „Warum macht ihr Idioten das überhaupt? Habt ihr eigentlich eine Ahnung, was es heißt, eine Firma zu leiten?“, fragte ich beide und beehrte sie mit einem geringschätzigen Blick. „Du immer mit diesem langweiligen Spruch. Der hängt mir schon zum Hals raus. Kannst du dir nichts besseres einfallen lassen, Großkotz?“ „Das sagst du nur, weil du genauso ahnungslos und ein Dummschwätzer bist, wie die zwei hier.“ Wheeler knurrte und ich musste mir verkneifen, ihn zurechtzuweisen. Ich musste mich auf das Wesentliche konzentrieren. Doch so dumm wie Wheeler war, kapierte er es einfach nicht und löcherte mich weiterhin mit sinnlosem Gerede. Aber als er von mir nur Schweigen erntete, sprach er die Kidnapper an. Niemand wird es verwundern, dass er nur Unsinn von sich gab. „Hey, du. Ja du. Hast du, als du uns in den Wagen gezerrt hast, diese eine gesehen? Die mit den Monstertüten? Die sah echt scharf aus, was?“ Ich unterdrückte weiterhin meine Sprüche, denn es funktionierte und lenkte sie ab. Ich hoffte jedenfalls, dass er sie nur ablenkte und es nicht ernst meinte. Was für eine vulgäre Ausdrucksweise. Nachdem keiner der fremden wusste, was er meinte, beschrieb er sie. Erkennen flackerte in ihren Augen auf und dann nickten sie. „Ja, ich weiß jetzt wen du meinst.“ Der Typ gähnte. Ich konnte es ihm nicht verübeln. „Ich sag´s euch, die geht im Bett bestimmt ab, wie ein Zäpfchen.“ Das konnte er nicht ernst meinen. Wheeler und Frauen passten einfach...nicht. Meine Gedanken schweiften ab, als ich seine Hände missbraucht hatte, um mich daran zu reiben. Das war unglaublich gewesen. Was auch immer es gewesen war, dass mich hat sowas fühlen lassen, es war es wert gewesen. Ob ich das wieder haben könnte? Nannte man sowas einen Orgasmus? Ich revidierte in Gedanken meine Annahme, Wheeler wäre zu nichts zu gebrauchen. Ob ich mit ihm aufs Ganze gehen konnte? Es hatte nicht ausgesehen, als ob er abgeneigt wäre. Meine Fantasien, die ich mir mit dem kleinen Kläffer ausmalte, wurden jäh unterbrochen, als ich Sirenen hörte. Endlich. Die Polizei und mein Bruder. Ich sah mich um und stellte fest, dass der Blonde unter mir, die Entführer hatte einschlafen lassen. Joeys Sicht Endlich. Wurde auch Zeit, dass Hilfe kam. Die Polizei nahm die beiden Männer fest, die seltsamerweise geschlafen hatten und führte sie ab. Mokuba entfesselte uns und umarmte seinen Bruder herzlich. „Ich bin so froh, dass es dir gut geht. Aber was macht Joey hier?“ „Er hatte das... Pech, zur falschen Zeit, am falschen Ort zu sein. Nichts weiter. Komm Köter. Wir nehmen dich ausnahmsweise mit.“, sagte er kalt und ich folgte beiden, mit genügend Sicherheitsabstand. In einiger Entfernung sah ich Roland, der brav vor der Limousine stand und auf seinen Vorgesetzten wartete. Nach etwa zwanzig Minuten fuhren wir in die Einfahrt seiner Villa. Wir stiegen aus und ich wollte hier nur noch weg. Keine Ahnung, warum die mich mit durch das Tor genommen hatten, aber ich hatte den Kühlschrank schon genug für mich allein gehabt. „Danke Kaiba, fürs mitnehmen.“, sagte ich. Ich hatte ja Anstand und wandte mich ab. Doch er packte mich an meinem Arm und sah mich von oben bis unten skeptisch an. „So wie du aussiehst, braucht du erstmal eine Dusche und frische Kleidung. Etwas zu essen könnte dir Hungerhaken auch nicht schaden. Also komm.“ Verdammt. Das konnte ich nicht ausschlagen. Er hatte Recht. Meine Kleidung war verdreckt, ein wenig zerrissen und auch ein bisschen blutig, unsere Wunden mussten versorgt werden und daheim würde es nicht viel zu essen geben. Also nickte ich und folgte ihm, ins Haus und die Treppen nach oben. Ich hatte Mühe mit ihm Schritt zu halten und verpasste so, mich näher umzusehen. Er führte mich zu einer Tür und meinte, dass dieses Zimmer mir zur Verfügung stand. Dann wandte er sich ab und ging in einen Raum, zwei Türen weiter, auf der anderen Seite. Ich zuckte mit den Schultern und ging in das Zimmer. Dort wartete schon ein Zimmermädchen, welches meinte, ich sollte diese Boxershorts nehmen und wenn ich geduscht wäre, würde sie hier warten, damit sie mich versorgen konnte. Ich nickte und ging das geräumige Bad, das dem Gästezimmer angrenzte und weitete staunend meine Augen. Wow, soviel Luxus hatte ich wirklich noch nie gesehen. Der Boden war schwarz glänzend gefliest, Die Badewanne, die Dusche und das Waschbecken waren aus feinstem, blauen Marmor und die Armaturen vergoldet. Schnell zog ich mir die dreckigen Klamotten aus und sprang unter die Dusche. Genießerisch seufzte ich auf, als tatsächlich warmes Wasser aus der Leitung kam. WARMES WASSER. Ich drehte noch weiter nach links. Es konnte sogar richtig heiß werden. Nach der Dusche war meine Haut rot, aber ich aufgewärmt und glücklich. Nur die Blessuren, die ich davon getragen hatte, brannten ein wenig, aber ich war es gewohnt, Schmerzen auszuhalten. Ich trocknete mich vorsichtig ab und zog die Boxershorts an. Im Zimmer auf dem Bett lag ein Stapel Kleidung und ich sah sie mir an. Das…das war ein Pyjama…Wieso? Wollte er, dass ich hier übernachtete? Ich wägte meine sonstigen Optionen ab und entschied, dass eine Nacht, in einem richtigen Bett, ein Luxus war, den ich mir heute leisten wollte. Das Zimmermädchen versorgte schnell und kompetent meine kleinen Verletzungen, hier und da ein kleines Pflaster, dann kleidete ich mich an und merkte, dass er viel zu groß war. Ein…ein Pyjama von Kaiba? Ein angenehmer Schauer rann mir über den Rücken, als ich daran dachte und ging hinter dem Zimmermädchen, aus dem Zimmer raus. Dort erwartete mich schon der Eisberg, der mich skeptisch musterte und ebenfalls einen Pyjama anhatte. Während seiner in dunkelblau gehalten war, war meiner weiß. Er kam näher, nahm meinen linken Arm und fing an, meinen Ärmel aufzukrempeln. Dasselbe machte er an dem anderen Arm, kniete er sich auf den Boden und krempelte auch die Hosenbeine auf. Mir war das sichtlich unangenehm, aber Kaibas Miene war absolut neutral. Ich folgte ihm wieder nach unten, in ein großes Esszimmer. An dem langen Tisch war bereits ein Festmahl aufgetischt worden und ich setzte mich ehrfürchtig. Wer sollte denn das alles essen? Und...was sollte ich zuerst probieren? Ich nahm ein Schälchen und füllte es mit Reis. Ach...heute würde ich übertreiben, also nahm ich mir von den herrlich duftendem Fleisch und dem Gemüse, dem Kuchen, der Suppe und Pudding. Dann fing ich an, mir alles hinein zu stopfen, was meinen Gastgebern, einen angewiderten Gesichtsausdruck verlieh. Aber mir was das egal. Ich hatte Hunger und lange nicht mehr so gut gegessen. Schneller als mir lieb war, war ich satt und schaffte nicht mal, einen meiner Teller aufzuessen. Ich hoffte, sie würden es nicht verschwenderisch wegwerfen. Als auch die beiden anderen fertig waren, standen beide auf. „Ich zeige dir dein Gästezimmer, Wheeler.“, meinte das Arschgesicht und sie standen auf. Er und Mokuba gingen zusammen aus dem Esszimmer und dann nahm ich mir, was ich vom Essen tragen konnte, rollte es in die Servietten und versteckte es in meinem Pyjama. Dann folgte ich ihnen. Sie hatten auf mich gewartet und sahen mich seltsam an. Kaiba zog eine Augenbraue nach oben und bedeutete mir, ihm zu folgen, während Mokuba in eine andere Richtung ging. Oben angekommen, brachte mich Kaiba zu dem Zimmer, wo ich vorhin schon geduscht hatte. Ich nickte, bedankte mich und machte die Tür vor seiner Nase zu. Dann versteckte ich das Essen gut. Ich war mir sicher, dass Kaiba noch etwas hatte sagen wollen und ja, ich hörte, wie die Tür sich erneut öffnete und gerade rechtzeitig stand ich wieder, ihn im Rücken und tat so, als hätte ich nicht gerade fünf Hähnchenkeulen unter dem Bett, zwischen dem Lattenrost versteckt. Es war auch kein Obst im Nachtkästchen und unter dem Kissen waren keine Kartoffeln in Serviette. Na ja...eigentlich schon, aber das musste Mr. Großkotz nicht wissen. Das würde mir für drei Tage reichen, wenn ich es gut einteilte. Ich spürte seinen Atem in meinem Nacken und erschauerte daraufhin. Nervös spielte ich mit dem Zipfel des Pyjamaoberteils, bis ich eine fremdartige Kühle, an meinem Hals spürte. Was war das? Ich griff danach und spürte, dass es seine Hände sein mussten, die mich zart streichelten. Ich unterdrückte ein lustvolles Stöhnen und versuchte sie von mir wegzuschieben. „Was denn, Wheeler?“, fragte er neugierig. „Lass das...ich...lass es einfach. Ich bin müde und gehe jetzt...aaahhhhh!“ Er hatte sich einfach an meinem Hals festgesaugt. In meinem Körper kribbelte es angenehm und ich musste mich an seine Brust lehnen, um nicht umzufallen. Er leckte mir über meinen Hals und ich fing an, vor Erregung zu zittern. Ich schloss die Augen und genoss es, wie er mich dort gierig küsste, spürte, wie sich in meiner Hose, mein Penis aufrichtete. Ich sah dorthin und weitete meine Augen. Lange, schlanke Finger nestelten auf einmal an meiner Hose herum. „Was...Kaiba? Was machst du da? Hat dir die kleine Eskapade, von vorhin noch nicht gereicht?“ „Klappe Wheeler. So wie ich das sehe, hast du es selber genossen, also sei still und genieße.“, raunte er mir zu. Hart presste sich sein Penis an meinen Hintern und ich schluckte. Er wurde ja immer härter. Dann rieb er sich auch noch leicht an mir und keuchte in mein Ohr. Der warme Atem des Typen hinter mir, jagte eine Gänsehaut über meinen Körper. Kaiba hatte doch nicht wirklich vor, mich zu...mich zu... Nicht mal in Gedanken konnte ich es aussprechen. Dazu hatte ich auch keine Zeit mehr, denn ich spürte kühle Luft an meinem Hintern, die Hose hing mir in den Kniekehlen und dann drang einer seiner Finger in mich ein. Es war ungewohnt, aber nicht unangenehm. Er knabberte währenddessen an meinem Nacken und ich keuchte. Ein zweiter Finger kam dazu und gleich darauf ein dritter. Seine andere Hand strich mir zärtlich über meinen Bauch. Wieso fühlte sich das nur so gut an? Als ich letztens mit diesem einen Mädchen geschlafen hatte, fühlte sich das nicht so an. Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass es Kaiba war, der mir leicht über meinen Hüftknochen strich, weiter nach oben, meinen Kopf zu ihm drehte und meine Lippen mit hungrigen Küssen verwöhnte. Dann noch diese Finger, die etwas in mir berührten und ich das Gefühl hatte, zu explodieren. „Aaahhhh....Kaiba....“, stöhnte ich und löste den Kuss dabei. Meine Knie wurden weich und ich fiel mit dem Oberkörper aufs Bett. Er hielt mich an meiner Hüfte fest, fingerte mich weiter und ich kam diesen geschickten Fingern immer wieder entgegen. „Ja, Wheeler? Was ist?“, fragte er interessiert und ich musste mich zusammen reißen, überhaupt mit ihm zu sprechen. „Me...mehr...ich...bitte, mehr.“ „Mehr was?“ Seine Finger verschwanden aus meinem Inneren und ich keuchte furchtbar enttäuscht auf. „Bitte...bitte, Kaiba.“, flehte ich leise. „Was willst du? Sag es mir!“, verlangte er. Ich drückte meinen Hintern an seine Mitte und fühlte wieder, wie hart er war, was mich aufstöhnen und ihn unterdrückt keuchen ließ. „Tu es...steck...steck ihn rein.“ Ich hörte ihn zufrieden brummen. Er stöhnte leise auf, als seine Männlichkeit endlich frei war und wieder streckte ich ihm meinen Hintern hin. Zuerst streichelte er sanft darüber, fühlte seine Finger an meinem Eingang und dann, wie ein gewaltiger Penis, sich in mich schob. So fühlte es sich zumindest an. Ich schrie auf und drückte meinen Hintern ihm entgegen. Er fühlte sich so...so richtig an. Jeder Zentimeter seiner Erregung füllte mich aus, schickten Wellen der Lust durch mich. Das war ja ganz anders, als wenn ich es mit einer Frau tat. Besser...VIEL besser. Wie konnte das sein? „Kaiba! Bitte...nimm mich. Ich gehöre dir. Mach mit mir was du willst, aber bitte...besorge es mir endlich!“ Dann spürte ich einen harten Stoß, der mich im Innersten erschütterte. Ich fing an zu zittern und brauchte mehr. „Mehr...bitte...MEHR!“, schrie ich, hörte sein erregtes Lachen und wie er schneller und härter in mich stieß. „Wer hätte gedacht, dass du so scharf darauf bist, vor mir zu kriechen. Bettel nur weiter. Vielleicht, aber auch nur vielleicht...bekommst du ja dann, was du dir so sehr wünschst...“ „Kaiba! Ich tu alles...alles was du willst, nur bitte...gib´s mir!“, keuchte ich und spürte, wie Schauer durch ihn durch jagten. Ich hielt es fast nicht mehr aus. Seine harten Stöße, wie er sich in meine Hüfte festkrallte, weil es ihm mindestens genauso ging, wie mir, das Stöhnen, was er versuchte zu unterdrücken, damit ich es nicht merkte, wie sehr ich ihn anmachte. Das alles zusammen bescherte mir einen heftigen Orgasmus, der mit nichts zu vergleichen war, was ich je gespürt hatte und schrie meine Lust laut heraus. Ein paar Stöße später, fühlte ich in meinem Inneren etwas warmes und seinen Penis pulsieren. Er war in mir gekommen. Das machte mich sowas von heiß, dass mich dieser Gedanke daran, gleich nochmal kommen ließ. Hoffentlich hatte Kaiba das gerade nicht bemerkt. „Ein zweiter? Ich weiß ja, dass ich perfekt in allem bin, was ich tue. Aber... war ich derart gut, dass du zweimal hintereinander kommst?“ Mist. Was jetzt? Sollte ich einfach die Bettelschiene weiter fahren? Das unterwürfige? „Ja...warst du. Mei...Meister.“ Er wollte gerade wieder aus mir heraus gleiten, zuckte zusammen und wurde erneut hart. Er mochte es...wenn ich so war. Er genoss es...es...machte ihn an, wenn ich ihn anbettelte und ihn meinen Meister nannte. Gut zu wissen. Das hieß...wenn ich es wollte, könnte ich ihn jederzeit dazu bringen, mit mir zu schlafen? „Wheeler...lege es nicht darauf an. Ich kann so die ganze Nacht weitermachen. Wenn du das nicht willst, solltest du aufhören, sowas zu sagen.“ Die GANZE Nacht? Ich stand umständlich auf, er glitt aus mir heraus, drehte mich zu ihm um und sah ihn erstaunt an. Dann nahm ich sein Gesicht in meine Hände, flüsterte ein „Ja, Meister.“ und küsste ihn. Er verstand es als Einverständnis, weiter zu machen und intensivierte den Kuss nochmal, drängte mich dabei wieder aufs Bett. Oh ich hoffte, er würde es eine ganze Nacht durchhalten. Er küsste so herrlich und von jeder Berührung von ihm, explodierte ein unbeschreibliches Gefühl in meinem Bauch. ~ Er hatte tatsächlich durchgehalten und ich ebenfalls. Erschöpft und mehr als befriedigt waren wir beide eingeschlafen und irgendwann wachte ich wieder auf. In dem Gästezimmer war es sehr hell, die Sonne schien mitten in mein Gesicht und ich musste kurz die Augen schließen, bevor ich sie erneut öffnete. Ein schweres Gewicht drückte mir die Luft ab, aber als ich erahnte, was...oder besser gesagt, WER es war, war es ok. Er konnte ruhig noch länger so auf mir liegen, während ich unsere Nacht der körperlichen Liebe nochmal durchging. Wenn er ruhig war, die Klappe hielt und nicht so ein Fiesling, war es ja ganz nett auszuhalten mit ihm. Aber eigentlich mochte ich es ja, mit ihm zu streiten. Hieß das, dass ich ihn auch mochte? Verwirrt über meine eigenen Gedanken, schüttelte ich den Kopf. Davon wachte der Schneekönig auf, hob seinen Kopf und sah mich verschlafen an. Der erste Gedanke, der mir durch den Kopf schoss, war, das er unfassbar süß aussah. Seine Haare standen kreuz und quer von seinem Kopf ab und er wirkte nicht ein bisschen kalt. Nein er wirkte weich und sanft und dass zu sehen, ließ mich lächeln. „Sieh mich gefälligst nicht so komisch an. Das ist ja ekelhaft.“ Ich lachte und sagte ihm ins Gesicht, wie süß und schnuckelig er aussah. Er knurrte mich an und als ich ihn fragte, ob er jetzt der Köter war, rollte er sich von mir runter und trat mich aus dem Bett. „Aua, sag mal geht’s noch?“ „Zieh dich an und dann raus hier.“ Zuerst starrte ich ihn ungläubig an, doch dann verengte ich meine Augen. „Gut. Wenn du es so willst.“ Ich schnaubte wütend, und suchte mir meine Klamotten, die aber nicht aufzufinden waren. Nur eine Boxershorts, die ich als meine identifizieren konnte, und unsere Pyjamas, lagen am Boden. Ich zog beides an an und warf ihm giftige Blicke zu. „Also, bis gar nicht mehr. Außer in der Schule. Sprich mich da aber nicht mehr an, klar?“, meinte ich und stockte kurz. Das Essen war noch hier und ich wusste, es gäbe heute nichts mehr zu essen, wenn ich es nicht mitnahm. Aber das konnte ich nicht holen, da der Eisklotz hier war. Was solls. „Wo sind eigentlich meine Klamotten?“ Er schnaubte verächtlich und drehte sich auf die andere Seite. Arsch! Aber meine Gelegenheit. Als er nach einigen Sekunden sich wieder umdrehte, er ahnte wohl, dass ich was im Schilde führte, warf ich mich auf den Boden und krabbelte unter das Bett, pflückte die Hähnchenkeulen vom Lattenrost und sah beim Rückweg in eisige Augen. „Was zum weißen Drachen, machst du da?“ Ich ignorierte ihn, kam unter dem Bett hervor und holte noch das Obst aus dem Nachtkästchen. Ich bastelte mir aus seinem blauen Pyjamaoberteil, eine Tasche und legte das Essen hinein. Dann stand ich auf, griff unter das Kissen und holte die Kartoffeln und band alles zusammen. Ich würde garantiert nicht freiwillig hungern. „Wheeler?“, grollte er, ich sah auf und mitten auf eine recht delikate Stelle, denn er war immer noch nackt. Wobei ich mich nicht erinnern konnte, wann wir die Kleidung ausgezogen hatten. „Was? Unser Kühlschrank ist leer und ich werde das gute Essen garantiert nicht hier hilflos zurück lassen. Du...du solltest dir auch was anziehen, meinst du...nicht?“ Verdammt. Was war jetzt? Das er so gebieterisch, mit verschränkten Armen und frostigem Blick, so auf mich hinunter sah, machte mich nervös. Außerdem war er nackt...NACKT! Er hob eine Augenbraue und grinste dann anzüglich. „Ich werde mich erst wieder anziehen, wenn ich es für richtig halte, nicht wenn der Köter es sagt.“ Ich wandte mich ab, hob das Essen im Pyjama auf und ging Richtung Türe. Meinetwegen konnte er so bleiben, ich würde eh nach Hause gehen. Doch gerade, als ich die Türe einen Spalt aufhatte, donnerte eine Hand darauf und schloss sie wieder, mit einem lauten Krachen. Ich erschrak fürchterlich und ließ das Essen fallen. „Schon gut, dann bleibt das Essen eben hier. Soll ich das was ich anhabe auch noch ausziehen und so nach Haus laufen?“ Wollte er mir das bisschen nicht gönnen? Doch meine Annahme war absolut falsch, denn ich spürte schon wieder eine dieser vertrauten Hände, die einen um den Verstand bringen konnten, an meinem Rücken. „Du hast mir meine Frage nicht beantwortet. Warum bunkerst du was zu essen hier in dem Zimmer? Und auch noch unter dem Kissen. Jetzt ist mir klar, woher diese seltsamen Geräusche gekommen sind. Daraus ist bestimmt Kartoffelbrei geworden, oder nicht?“ Ich zuckte mit den Schultern. „Und? Das schmeckt doch auch. Wie gesagt, unser Kühlschrank ist leer. Aber wenn dir das Essen so wichtig ist, lass ich es selbstverständlich hier. Und...könntest...könntest du auf...aufhören, mich zu...befummeln?“, stammelte ich leise. Er hatte angefangen, mir über meine Seiten zu streicheln und knabberte an meinem Ohr. Er drückte mich mit seinem Körper an die Tür und ich stöhnte auf. Meine Güte, der hatte mich in der Hand. „Das Essen ist mir egal. Meinetwegen nimm es mit, aber du kommst mir nicht einfach so davon. Du hast mich...süß und schnuckelig genannt. Das büßt du mir!“ ~ Seit diesem Ereignis konnten wir nicht mehr unsere Finger von einander lassen. Irgendwann hatte ich, aus Spaß versteht sich, ihm gesagt, dass ich ihn lieben würde. Doch als er mich so ernst danach angesehen hatte...fauchte er mich an, ob ich Liebe als einen Witz sehen würde, denn er würde definitiv so für mich fühlen. Damit hatte er mir den Boden unter den Füßen weggerissen. Die Frage nach dem Warum quälte mich ganze drei Sekunden, bevor ich ihm um den Hals gefallen war und ihn nieder geknutscht hatte. Seitdem waren wir vor Mokuba und meinen Freunden, offiziell zusammen. Als eine Entführung nach hinten losgegangen war, fand uns die Liebe. Kapitel 21: Türchen Nummer 21 (Tsumikara) ----------------------------------------- Weihnachtswunsch Katsuyas Sicht: Langsam schrieb er den Brief zu Ende, der seinen einzigen Wunsch enthielt, den er hatte. Es war kindisch und dumm zu denken, dass zu Weihnachten dieser tatsächlich erfüllt werden würde, aber er war gebrochen und es seinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen, hatte ihm gut getan. Die Tinte trocknete schnell und der Blonde faltete den Brief, schob ihn in ein Kuvert und versiegelte ihn. Auf das Kuvert schrieb er: Mein Wunsch zu Weihnachten Sein Weg führte ihn zu einem Schrein. Aber nicht irgendeinem. Es hieß, dass dieser, an Weihnachten Wünsche erfüllte. Ob es wirklich so war, wusste er nicht. Doch da es keine Hoffnung gab, musste es anders gehen. Wenn nicht...wenn es nicht erfüllbar war, was sollte er dann sonst tun? Er seufzte und ging, die Schultern eingezogen, davon. Setos Sicht: Der großgewachsene Mann starrte den Brief an, der von dem blonden Köter, an den Schrein gelegt wurde. Neugierde war keine Tugend, aber aus persönlichem Interesse, wollte er wissen, was Jounouchi sich wünschte. Der Brünette vermutete eine neue Hundehütte, oder einen Jahresvorrat an Burgern. Als der Streuner nicht mehr zu sehen war, löste er sich von der Wand und trat aus dem Schatten. Schritt für Schritt näherte er sich dem Schrein und es wurde immer schwerer, dorthin zu gehen. Als wollte man ihn davon abhalten, des Hundes Geheimnis zu lüften. Doch aufgeben kam nicht infrage und als er angekommen war, hob er den Brief vom Boden auf. Schnell wurde er geöffnet, der Zettel auseinander gefaltet und konzentriert las er... Ich wünsche mir, nicht mehr schwul zu sein! Denn Drachen mit blauen Augen können gefährlich sein! Bitte hilf mir, ihn zu vergessen, wieder hetero zu sein und füge mein gebrochenes Herz zusammen. Wenn du das nicht kannst, hilf mir, zu gehen und diese Stadt für immer zu verlassen. Ich ertrage es nicht mehr, ihn zu sehen, aber ihm nicht nahe sein zu können. Jounochi Katsuya Das Papier war feucht und es schien, als hätte er geweint. Spontan kam nur ein einziger Mann in den Sinn, auf den diese Beschreibung zutraf. Fast hätte Seto aufgelacht. Er beherrschte Jounouchis Gedanken? Der Kleine war schwul? Der Brief wurde wieder sorgsam gefaltet und in das Kuvert zurück gesteckt. Dann steckte er ihn in seine Tasche und ging wieder zurück, in die Seitengasse, durch die Seto ihn verfolgt hatte. ~ Katsuyas Sicht: Die Tage der besinnlichen Zeit rückten in greifbare Nähe und noch immer war nichts passiert...außer, dass Kaiba nicht mehr in die Schule kam. Katsuya wusste nicht, ob es ein Segen oder eine Folter war. Er war auf der einen Seite schon froh, den anderen nicht mehr zu sehen. So konnte er sein Herz auskurieren und weiter machen, ohne ständig an sein Leiden erinnert zu werden. Doch auf der anderen Seite war er auch besorgt. War sein Wunsch etwa in Erfüllung gegangen? Er wusste nicht, ob dem Brünetten eventuell etwas passiert war. Wenn das der Fall wäre, könnte er es sich niemals verzeihen. Immerhin hätte er dadurch Mokubas Leben zerstört. Der Kleine hatte immerhin nur den Brünetten. „Jou-kun? Alles in Ordnung?“, Yugi legte leicht seine Hand auf seinen Arm und riss den Blonden aus seinen Gedanken. „Was? Ja. Ja, klar, alles in Ordnung“, er zwang sich zu einem Lächeln, doch Yugi schüttelte nur leicht den Kopf. Dann seufzte Katsuya und blickte auf seine Hände. „Nicht wirklich. Ich...ich hab mir etwas gewünscht und ich weiß nicht ob...es in Erfüllung gegangen ist.“ „Aber ist das denn nicht etwas gutes? Warum also die Trauermiene?“ Katsuya seufzte und spielte mit einem losen Faden seines Ärmels. Konnte er es Yugi anvertrauen? Er zögerte, doch dann nahm er seinen Mut zusammen. „Ich habe mir gewünscht, dass ich keine Gefühle mehr für...Kaiba…habe. Oder das ich verschwinden kann, damit ich damit nicht mehr konfrontiert werde.“ „Du hast...Gefühle für Kaiba-kun?“ Katsuya nickte zaghaft, bekam dann aber ein aufmunterndes Lächeln von dem Kleineren. „Warum hast du nie was gesagt? Ich hätte dich aufgemuntert, wann immer du es gebraucht hättest!“ Katsuya merkte, dass sich Tränen an die Oberfläche kämpften. Dann drückte er den anderen an sich und murmelte immer wieder ein ‚danke‘. Es ging ihm etwas besser, auch wenn er nicht sicher war, ob das was gutes war. Setos Sicht: Er konnte noch immer nicht glauben, dass er das tatsächlich durchziehen würde. Mokuba hatte ihn doch tatsächlich um den kleinen Finger gewickelt und nun gab es keine Möglichkeit mehr, da herauszukommen. Nachdenklich starrte er auf seinen Bildschirm im Büro der Kaiba Corporation. Den Brief des Blonden hatte er vorsorglich in seiner Schublade hier im Büro deponiert. Niemand würde hier nach diesem Suchen, außer seinem Bruder. Doch dieser wusste nicht, dass er diesen Brief hatte. Woher auch? Das einzige was dieser wusste, war, dass der Blonde eine Gier in ihm auslöste, die er selber nicht wirklich erklären konnte. Zumindest am Anfang. Ein Grinsen schlich sich auf sein Gesicht, doch dieses war schneller verschwunden, als es aufgetaucht war. Die Worte von seinem Bruder hallten immer noch in seinen Gedanken wider. „Seid wann bist du so ein Angsthase? Sag es ihm, bevor es zu spät ist!“ „Warum sollte ich?“ „Wenn du es nicht tust, dann werde ich es ihm eben sagen! Und zwar, dass du zu feige bist, es selber zu sagen.“ Mokuba verschränkte die Arme vor der Brust und Seto konnte ganz deutlich das Grinsen sehen. In diesem Moment war er nicht nur wütend auf Mokuba, sondern auch auf sich selber gewesen. Denn sein Bruder hatte ja Recht. Er war ein Feigling. Er drehte sich um und stapfte nach draußen. Ein wenig kühle Luft, würde ihm sicher gut tun. Er hätte niemals seinem Bruder sagen sollen, dass er den Blonden mochte und ihn deswegen immer aufzog. Er hätte vielleicht auch keinen Alkohol trinken sollen, aber das war an dem Abend, an welchem er mit der Neuigkeit herausgeplatzt war, unausweichlich. Erstens war er auf einem Geschäftsessen gewesen und er konnte unmöglich einfach ablehnen. Zweitens hatte er zuvor den Blonden mit dieser Mai gesehen. Und ja, er gab es zu, er war eifersüchtig geworden. Nicht mal einen Tag später hatte er dann den Blonden beobachtet und den Brief gefunden. Er seufzte und überlegte. Sein Bruder hatte ihm nur eine Möglichkeit überlassen. Also musste er einen Weg finden, es selbst zu tun. Doch er wusste nicht wirklich wie. Es war bekannt, dass der Blonde nicht viel hatte und das sein Vater Schulden hatte. Deswegen hatte er auch die Erlaubnis von der Schule arbeiten zu gehen. Er konnte sich vorstellen, dass alles Wertvolle direkt verkauft werden würde, damit Geld da war. Seto konnte sich zwar nicht vorstellen, dass dies der Blonde tat, aber seinem Vater konnte er es zutrauen. Es klopfte und ließ die Person vor der Tür eintreten. Er würde später noch mal genauer darüber nachdenken. Später entpuppte sich als viel zu spät. Es war kurz vor Mitternacht als der Brünette in das Anwesen trat und vollkommen erledigt seine Jacke aufhing und seine Schuhe ordentlich wegstellte. Wenn er noch ein wenig Schlaf haben wollte, dann musste er es definitiv auf später verschieben. ~ Sein Wecker riss ihn viel zu früh aus dem Schlaf. Völlig übermüdet schaltete er diesen aus, hievte sich aus dem Bett und trat in das angrenzende Badezimmer. Er duschte schnell und erledigte seine morgendliche Routine viel schneller als sonst. Und das, obwohl er noch nicht richtig wach war. Unten am Küchentisch saß bereits Mokuba gut gelaunt und summte vor sich hin. „Ohayou Ni-sama!“ „Ohayo Ototo.“ Erstaunt über die Müdigkeit hob der Schwarzhaarige eine Augenbraue. „Wann bist du gestern nach Hause gekommen?“ „Kurz vor Mitternacht. Irgendein Idiot hat es für spaßig gefunden, einen gesamten Bericht verschlüsselt einzureichen. Einen Bericht, der an unseren Partner gehen sollte und ich nur durch Zufall noch einmal durchlesen wollte.“ „Das heißt, du hast dir keine Gedanken gemacht?“ Der mahnende Unterton ignorierte der Brünette gekonnt und er goss sich erst einmal eine Tasse Kaffee ein. Genießerisch schloss er bei dem ersten Schluck die Augen und lehnte sich zurück. „Ni-sama. Du hast nicht viel Zeit, das weißt du. Sonst werde ich es ihm sagen.“ „Mokuba, ich werde es machen, aber ich kann die Firma nicht einfach fallen lassen. Das gestern hätte die Partnerschaft beenden können und wir wären mitten in der Produktion zum Stillstand gekommen. Das hätte nicht nur einen Geldverlust bedeutet, sondern auch sicherlich einige Arbeitsplätze, damit ich das verlorene Einkommen ausgleichen könnte. So etwas kann ich nun Mal nicht ignorieren!“ „Ich weiß das doch, aber du hast dir jetzt schon über eine Woche Zeit gelassen. So kenne ich dich nicht.“ Dann schlich sich ein Grinsen auf das Gesicht des Jüngeren. „Oder hast du etwa Angst davor?“ Seto verschluckte sich an seinem Kaffee. „Wie bitte?“ „Du hast Angst. Davor, dass er dich vielleicht abweist.“ Seto schwieg und Mokuba traute seinen Ohren nicht. Sein Bruder schwieg nur, wenn er voll ins Schwarze getroffen hatte. „Das ist nicht dein ernst!“ „Es wird nicht geschrien.“ „Oh Seto. Bitte, mach es einfach.“ Seto schwieg wieder. Er war in seinen Gedanken so vertieft, dass er nicht mal bemerkte, dass es Zeit war in die Schule zu fahren. Erst als Mokuba ihn am Arm schüttelte, fuhr er erschrocken nach oben und eilte zusammen mit dem Jüngeren aus dem Haus. ~ Katsuyas Sicht: Kaiba war wieder in der Schule. Doch er wurde von diesem ignoriert. Jedoch verwirrte es ihn dermaßen, dass es ihn gleichzeitig direkt wieder wütend machte. Selbst wenn er seine Ruhe vor dem anderen hatte, so hatte der Brünette es geschafft, ihn dennoch vollkommen einzunehmen. Honda schlug ihm auf den Rücken und Otogi lachte. Anzu schüttelte den Kopf und Yugi blickte ihn entschuldigend an. Verwirrt über die Aktion legte er den Kopf schief, bis einer aus seiner Klasse anfing zu lachen. „Was zur Hölle ist so witzig?!“, er war sofort auf hundertachtzig, dann wurde er aufgeklärt und rannte Honda hinterher. Doch bevor er diesen erreicht hatte, wurde er von einem Lehrer aufgehalten und musste eine Strafpredigt über das Verbot im Flur zu rennen über sich ergehen lassen. Mit den Zähnen knirschend wartete er ab, doch der Brünette war verschwunden. Nicht mal im Unterricht war er und den Zettel, welcher auf seinem Rücken geklebt hatte, ließ er zerknüllt auf dem Tisch des anderen. In der Stunde danach war Honda wieder da und entschuldigte sich bei ihm. „Alter, mach das einfach nicht noch mal, ja?“ „Mensch Jou, jetzt sei doch kein Spielverderber. Ein bisschen Spaß muss sein!“ Der Blonde verdrehte die Augen und bemerkte einen Brief auf seinem Tisch. „Hey, ist der von einem von euch?“ Neugierig versammelten sich die anderen um seinen Tisch, schüttelten aber ihre Köpfe. Katsuya öffnete den Brief, ein kleines Lächeln war bei ihm zu sehen und es wurde größer. Anzu quietschte erfreut auf und umarmte ihn. „Das ist ja so romantisch!“, hauchte sie und schmiedete direkt Pläne, was der Blonde anziehen sollte. Setos Sicht: Er hatte den perfekten Plan entworfen. Phase eins war sogar schon abgeschlossen. Es hatte sich also gelohnt zu lauschen und sich Gedanken über mögliche Geschenke zu machen. Und es war ihm sichtlich schwer gefallen nicht zu lachen, als der Blonde ganz verwirrt, aber auch irgendwie glücklich seine Freunde gefragt hatte, ob einer von ihnen ihm diese Nachricht übermittelt hatte. Nun musste er nur noch dafür sorgen, dass bei ihm alles reibungslos verlief und es konnte einfach nichts mehr schiefgehen. „Ni-sama? Alles in Ordnung? Du grinst schon die ganze Zeit über.“ „Natürlich Mokuba. Iss dein Essen und dann schauen wir uns noch den einen Film an, den du unbedingt schauen wolltest.“ „Wirklich?“ „Ganz genau.“ „Mega!“ Mokuba strahlte über das ganze Gesicht und verschlang sein Abendessen im Nu. Seto musste daraufhin schmunzeln. Mitten im Film vibrierte das Handy von Mokuba und dieser hob überrascht eine Augenbraue, bevor er die Nachricht las. Dann blickte er ungläubig zu seinem Bruder und fing an zu Grinsen. „Du hast ihn zum essen eingeladen?“ „Das soll bekanntermaßen die beste Möglichkeit sein, eine Beziehung zu beginnen.“ „Und du hast ihm nicht gesagt, dass du es bist?“ „Es...“, er seufzte, dann pausierte er den Film. „Vielleicht wollte ich es ihm als Weihnachtsgeschenk übergeben. Ich habe zufällig mitangehört, dass er sich schon seid längerem wünscht, dort einmal Essen zu gehen.“ Mokuba pfiff anerkennend und tippte nur schnell etwas als Antwort. „Wehe du versaust es Ni-sama.“ „Du glaubst doch wohl nicht, dass ich nicht alles genauestens geplant hätte.“ „Und genau deswegen sage ich es dir.“ Danach konzentrierten sie sich auf den Film und gingen danach ins Bett. „Mokuba, geh schlafen und lass dein Handy in Ruhe.“ „Gleich, ich schreibe noch kurz mit Jou.“ Der Brünette nickte widerwillig, dann betrat er sein Schlafzimmer und legte sich in sein Bett. Doch schlafen konnte er nicht wirklich, da er immer wieder über die Bedeutung des Satzes nachdachte. Jedoch konnte er Mokuba nicht nachvollziehen. Warum sollte er es trotz Planung versauen? ~ Nervös strich sich der Brünette durch sein Haar, nur um es direkt wieder zu richten. Er hatte sich für eine schwarze Jeans und einen roten Rollkragenpullover entschieden. Er saß bereits an dem reservierten Tisch und er wartete nur noch auf das Erscheinen des Blonden. Er hatte sich absichtlich so gesetzt, dass man ihn vom Eingang nicht erkennen konnte. Es sollte bis zur letzten Sekunde eine Überraschung bleiben und gerade das machte ihn nervös. Was wenn der Blonde es für einen Witz hielt? „Sorry für die Verspätung.“ Seto schreckte leicht hoch, als er die Stimme des Blonden hörte. Dieser hatte anscheinend noch nicht bemerkt, dass es der brünette CEO war, der ihm gegenüber saß. Dieser räusperte sich, dann wappnete er sich für das unausweichliche. „Kein Problem. Ich war auch zu früh da.“ Der Kopf von Katsuya schoss nach oben und die Augen waren vor entsetzen aufgerissen. „Kaiba?!“ „Jounouchi“, Kaiba nickte und blickte dem Blonden in die Augen. „Ist das hier ein Streich von Mokuba?“ „Streich? Wie kommst du darauf?“ „Ich habe Mokuba gefragt. Und ihm gesagt, dass ich...“ Der Blonde senkte den Kopf und Seto konnte sehen, dass dieser geschlagen wirkte. „Ja, ich weiß davon. Aber es ist nicht so wie du wahrscheinlich glaubst.“ „Ach und was glaube ich?“, Wut mischte sich in die Stimme mit ein und Seto seufzte kurz. „Das ich mich über dich lächerlich mache. Das ich deine Gefühle für einen schlechten Witz halte und ich dich damit demütigen möchte.“ „Und das willst du nicht?“ Ein Kellner trat an den Tisch, doch Seto bedeutete ihm ihnen noch ein paar Minuten zu geben. Erst als dieser weg war, begann er erneut. „Nein, ich möchte das nicht. Um ehrlich mit dir zu sein, ich möchte diese Gefühle, die du für mich hast, erweitern.“ „Erweitern? Warum habe ich gerade das Gefühl, dass du einen Vertrag mit mir abschließen möchtest?“ Seto lachte kurz auf, dann schüttelte er den Kopf. „Ich denke, ein Vertrag wäre nicht wirklich passend. Eher eine Partnerschaft auf unbestimmte Zeit.“ „Wa-?“ Verwirrt starrte der Blonde den anderen an und dieser lächelte. „Laut Volksglauben in einigen Ländern, soll Santa Wünsche erfüllen und ich habe hier mit gehofft, dir deinen zu erfüllen.“ „Du bist also mein Secret Santa? Moment. Das heißt...du...du….ich“, stammelte der Blonde. „Ja, genau. Du und ich. Also möchtest du es jetzt probieren oder nicht?“ „Erstens, das war wirklich die mieseste Version von ‚Willst du mit mir eine Beziehung eingehen‘, die man wahrscheinlich bekommen kann. Zweitens, ja! Ja, verdammt, ich will!“, Katsuya beugte sich über den Tisch und küsste den Brünetten stürmisch. Kapitel 22: Türchen Nummer 22 (Alistor) --------------------------------------- Save my Christmas Durch gefroren und müde kam ich am späten Abend, in meiner kleinen Wohnung an und ließ mich erstmal auf die Couch fallen. Es war ein anstrengender Tag in der kleinen Konditorei gewesen. Natürlich wusste ich, dass die Arbeit als Konditor anstrengend war, vor allem in der Ausbildung, aber die Weihnachtszeit war die mit Abstand grauenhafteste. Der Andrang wurde größer und die Nachfrage nach Plätzchen, selbst gegossenen Weihnachtsmännern aus Schokolade, mit und ohne Füllung, sowie kreativ gestaltete Lebkuchenhäuser, nahm kein Ende mehr. Dem entsprechend fielen meine Schichten für den Weihnachtstrubel auch aus. Wer morgens um 3:00 Uhr anfing zu arbeiten, durfte sich abends um 6:00 Uhr auch auf die Couch fallen lassen. Zumindest war das meine Ansicht und jeder, der diesen Horror schon mal mitgemacht hatte, würde mir zustimmen. Das vibrieren meines Handys holte mich wieder aus meinen Gedanken. Müde streckte ich mich erstmal, bevor ich mir mein Handy aus meiner Tasche angelte, sah auf das Display, um im nächsten Moment lächelnd abzunehmen. „Hey Gefriertruhe.“, begrüßte ich den, der mich angerufen hatte. „Na du Kläffer? Was dagegen, wenn ich vorbei komme? Wir machen uns einen gemütlichen Abend und schauen einen Film?“ Ein Schauer rann mir über meinen Rücken, als er mich so nannte und gleich nochmal, als die Aussicht auf Zweisamkeit endlich wieder greifbar war. „Du hast also endlich wieder mal Zeit für mich? Was ist mit Mokuba? Übernachtet er bei einem Freund?“, fragte ich und hoffte auf eine...befriedigende Antwort. „Nein, aber er ist mittlerweile 14 und braucht definitiv nicht mehr soviel Aufmerksamkeit von mir wie...du.“ Ich errötete bei dem Wort Aufmerksamkeit, immerhin erinnerte es mich daran, WAS genau der CEO damit meinte. „Wann kann ich mit dir rechnen?“, fragte ich ihn und versuchte, das brennende Gefühl in meiner Lendengegend zu ignorieren. „Ich bin in 45 Minuten da.“ „Ok, bis gleich! Beeil dich, ja?“ „Als ob ich mein Lieblingshündchen warten lasse...Bis gleich.“ Ich sprang förmlich von der Couch vor Freude, als ich aufgelegt hatte und rannte ins Badezimmer um mich noch schnell zu duschen. In einem warmen, weichen Pyjama, der blau war und nach meinem Freund duftete, kam ich wieder raus und setzte, in meiner kleinen Küche, schon mal einen Topf Wasser für Nudeln auf, um dann wieder ins Wohnzimmer zu gehen und den Kaminofen anzuheizen. Gerade als ich die Nudeln in den Topf, mit dem kochenden Salzwasser gegeben hatte, klingelte es schon an der Tür. Von wegen 45 Minuten. Ich hatte vielleicht 15 Minuten gebraucht. Konnte er es etwa genauso wenig erwarten? Freudestrahlend lief ich zur Tür und öffnete diese, nur um mich in einem heißen Kuss mit meinem Gast wieder zu finden, der mir weiche Knie bescherte. „Hey mein kleiner Welpe.“, flüsterte Seto leise. „Hey mein weißer Drache.“, keuchte ich, noch ganz benommen. Ich hörte ein Zischen und siedend heiß vielen mir die Nudeln wieder ein. Also eilte ich in die Küche, um das Essen noch zu retten. Währenddessen deckte Seto grinsend den Tisch, zündete einige Kerzen an und köpfte eine Flasche Wein. Schnell schnitt ich das Gemüse klein. Als die Nudeln fertig waren gab ich diese in eine Pfanne und gab auch gleich das Gemüse mit dazu, während auf der anderen Herdplatte Entenbrust in feinen Streifen gebraten wurde. „Hast du was dagegen, wenn ich mich schon mal dusche und umziehe, solange du noch nicht fertig bist?“, hauchte mein Eisdrache, ganz nah an meinem Ohr und legte seine Hände an meine Hüfte. Unziehen? Das klang, als ob er heute bei mir übernachten wollte. „Nein, mach nur. Es dauert eh noch ein wenig. Hast du ein speziellen Wunsch für ein Dessert?“, flüsterte ich ihm zu. Dieser Kerl machte mich noch wahnsinnig. Am Liebsten würde ich das Essen vergessen und sofort mit...dem Dessert anfangen. „Ja den habe ich. Aber wir sollten warten, bis wir mit dem Essen fertig sind.“ Mist. Na gut. Dann wartete ich eben, bis der Drache satt und zufrieden war. Frech gab er mir einen Klaps auf den Hintern und verschwand direkt ins Bad. Er wusste ganz genau, dass ich es mochte, wenn er das machte. Bis dahin holte ich nochmal mein Handy und rief Dad an, um mich zu erkundigen, wie es ihm ging. „Hey Dad, was geht ab?“ „Junge... es läuft. Und bei dir?“ Ich lächelte. „Es läuft. Seto ist hier und wir machen ein Candle Light Dinner.“ Jetzt hörte ich meinen Dad lachen. „Dann sag ihm schöne Grüße. Er soll nächste Woche bei mir vorbei kommen, dann bringe ich ihm das Angeln bei.“ Ich stockte... „Angeln? Im Winter? Macht ihr Eisangeln? Dad? Bitte...wie oft habe ich dir schon gesagt, das es im Eisstadion keine Fische gibt.“ Nun lachte er laut und meinte, dass genau dies so viel Spaß machte, andere Menschen damit zu verwirren. Ich schüttelte grinsend den Kopf und verabschiedete mich von ihm. Ich seufzte und servierte wenig später, das fertige Essen auf zwei Teller und warf noch ein Holzscheitel ins Feuer, um die Wohnung warm zu halten. Keine zwei Minuten später kam mein Eisprinz aus dem Bad. In einem nachtblauen Pyjama und verwuschelten, noch feuchten Haaren, setzte er sich zu mir an den Tisch. Wir unterhielten uns über belangloses und die Arbeit, ich erzählte ihm von Dads Plan mit ihm Eisangeln zu gehen und nachdem wir aufgegessen und den Tisch abgeräumt hatten, stellte sich Seto wieder hinter mich und benetzte meinen Hals mit haufenweise kleiner Küsschen. „Und was ist jetzt mit meinem Dessert?“, fragte er, mit rauer Stimme. Aufgeregt und kichernd drehte ich mich zu ihm um und sah ihn verführerisch an. „Du kannst es wohl kaum erwarten?“, entgegnete ich, ehe ich seinem Gesicht wieder näher kam und ihn erneut küsste. Ich löste ihn wieder und hielt ihm eine Schüssel Vanillecreme hin. Eine Augenbraue hochziehend schaute er mich erst fragend an, bevor er begriff und seine Augen, dunkel vor Lust wurden. „Wo genau darf ich die verspeisen?“, fragte er mit leicht erregter Stimme. „Wo immer du willst.“, meinte ich und musste lachen, als er eine Schnute zog, weil ich auf die Schüsseln dafür zeigte. „Ich dachte ich darf sie auf dir verteilen und...alles ablecken?“ Ich seufzte auf, als ich mir das vorstellte und meine Gedanken schweiften ab, ich dachte an letztes Jahr, als alles anfing und ich und mein Dad, durch Mokuba und schließlich Seto, gerettet wurden. Flashback „Joseph?“ Ich hasste es, wenn mein Vater mich so nannte, aber ich verzieh ihm das sofort, als dieser wieder anfing, fürchterlich zu husten. Ich hangelte mich über die Äste, bis ich bei meinem Vater angekommen war und ihm eine Hand auf die Schulter legte. „Ja ich bin es. Ich habe dir etwas zu essen besorgt.“ Er beruhigte sich wieder und versuchte, tief einzuatmen. Sein Atem rasselte und ich wusste, dass Dad dringend Medizin benötigte, sonst würde er diesen Winter nicht überleben. „Hier trink etwas.“ Ich öffnete eine Flasche Wasser und flößte es ihm vorsichtig ein. Daraufhin fing er wieder an, zu husten. „Wenn sich der Husten etwas beruhigt hat, iss. Ich muss wieder los und uns etwas Geld verdienen, damit ich Medizin kaufen kann.“ Dad riss schockiert die Augen auf und schüttelte den Kopf. „Lass mich nicht wieder alleine, Junge. Vorhin hätte man unser Versteck fast entdeckt. Bitte... bleib.“, flehte er mit brüchiger Stimme. Ich seufzte. Wie sollte ich es ihm nur begreiflich machen? „Wie sollen wir hier draußen überleben, wenn ich nicht dafür sorge? Du bist krank und kannst es nicht. Ich werde nicht hier sitzen und zusehen, wie du stirbst.“, begehrte ich auf und stand wieder auf. „Gut, ich...das sehe ich ein. Aber...isst du nichts?“ „Dad, das reicht gerade mal für eine Person. Mach dir keine Gedanken, ich habe eh keinen Hunger im Moment.“ Das war eine dreiste Lüge, die meinen Magen ebenso erboste, wie meinen Vater auch, als dieser laut knurrte. Verräter. „Warum, Joseph? Warum lügst du mich an?“ „Hör zu Dad. Du bist gerade wichtiger. Du musst gesund werden, also iss. Ich muss los, arbeiten.“ Und schon war ich wieder aufgestanden und verließ unser Versteck. Es lag in einem Wäldchen im Park, dessen Unterholz so dicht war, dass man hier kaum durchkam und das machte dieses Versteck so sicher für uns. Hier kam kein Wind durch und Schnee lag hier auch keiner. Nicht so optimal wie eine Wohnung, aber man konnte es ertragen. Ich brauchte zehn Minuten, bis ich zum Ende des Wäldchens kam, war mindestens zwanzig mal irgendwo hängen geblieben und sah mich vorsichtig um. Niemand zu sehen. Ich zwängte mich hinaus und atmete tief, die eisige Winterluft ein. Heute versprach es wieder eine Kalte Nacht mit Minusgraden zu werden. Ich schlang meine Arme um meinen Körper und ging Richtung Innenstadt. Nach einigen Minuten, fing mein Körper an, zu zittern und ich hörte meine Zähne klappern. Doch ich riss mich zusammen und fragte überall, nach Arbeit. Doch das einzige, was ich bekam, war ein abschätziger, angewiderter Blick. Ich hatte wohl nicht mehr viele Möglichkeiten, an Geld zu kommen. Meine Sachen waren mittlerweile heruntergekommen und ich sah auch vollkommen nach Obdachlosigkeit aus. Ich suchte meine Hose, die mittlerweile schon an den Knien kaputt war, nach Geld ab, aber alles was ich fand, war die letzte Packung Taschentücher. Ich entnahm eines und hielt es in meinen Händen und streckte sie von mir. Es war kein optimaler Plan, aber was anderes viel mir nicht mehr ein. Ich holte Luft und fing an, weihnachtliche Lieder zu singen. Wenn es etwas gab, was ich konnte, war es das. Und ich war in dem Teil der Stadt, indem weder meine Freunde, noch der Eisklotz verkehrten, also bekam niemand mit, dass ich um Geld bettelte, oder mit Dad auf der Straße, bzw. Wäldchen lebte. Ich hatte vor einem halben Jahr die Schule abgeschlossen, jedoch keine Ahnung, was ich mit meiner Zukunft anfangen wollte. Während ich meine Stimme anhob um den emotionalen Teil des Liedes zu singen, wanderten meine Gedanken zu dem verhängnisvollen Tag, an dem wir, vor einem Jahr, aus unserer Wohnung geschmissen worden waren. Ein skrupelloser Firmenboss hatte in dem Wohnkomplex, in dem wir lebten, alle Wohnungen gekauft und wir waren die einzigen, die noch nicht ausgezogen waren. Man hatte sich gewaltsam Eintritt verschafft und uns bedroht. Wir hatten zwei Wochen Zeit gehabt, auszuziehen. Wir hatten eh nur ein paar Sachen einpacken können, darunter meine Schulsachen und die Schuluniform, meine Duel Disk, die aber kaputt gegangen war und mein Deck, zwei Decken, ein bisschen von dem Obst, was noch übrig war und ein paar Klamotten. Zum Glück hatte ich noch einen Notgroschen bei mir gehabt, sonst hätte es böse enden können... ich meine böser, als es eh schon war. Mit ach und Krach schafften wir es den letzten Winter, zu überleben, ich meinen Schulabschluss zu schaffen und niemand ahnte, dass ich nun wirklich ein Straßenköter war. Das einzig Gute daran war, dass Dad mit dem Trinken aufhören musste und nun wieder absolut trocken war. Er war wieder normal geworden und unser Verhältnis hatte sich innerhalb einiger Wochen, komplett verändert. Schuldgefühle beherrschten jedoch seine Gedanken und oft entschuldigte er sich dafür, was er mir angetan hatte. Ich wiegelte es jedes Mal ab, war einfach nur froh, ihn wieder zu haben. Jedoch tat ihm diese Obdachlosigkeit nicht gerade gut und hatte sich vor ein paar Tagen, mindestens eine Bronchitis, wenn nicht sogar eine Lungenentzündung eingefangen. Ich öffnete die Augen und sah, dass man mir schon einige Münzen und Scheine hingelegt hatte. Ich lächelte, ließ das Geld in meine Hosentasche verschwinden und wollte schon weiter machen, als mir ein Schein vor meine Nase gehalten wurde. Es war ein 2000 Yen Schein. Ich weitete meine Augen, als ich, statt den Schein zu nehmen, in graublaue Augen starrte. „Joey? Ich habe dich ja ewig nicht mehr gesehen. Warum stehst du hier und singst? Brauchst du... Hilfe?“, fragte er und musterte mich kritisch von oben bis unten. Ich grinste verlegen, lachte und ging ein paar Schritte rückwärts, ehe ich umdrehte und loslief. Ich rannte, bis meine Lunge brannte und bog in eine Seitengasse ein. Ich brauchte lange, um wieder zu Atem zu kommen. Was hatte Mokuba hier zu suchen? Hoffentlich verriet er niemanden was. Er hatte praktisch alles gesehen...wie es mir gehen musste. Unangenehme Schauer liefen mir den Rücken hinunter, als ich dabei an seinen großen Bruder denken musste. Meine Hände wanderten in meine Hosentaschen und suchten das Geld, was ich mit dem singen verdient hatte und zählte es schnell. Es würde vielleicht für einen Hustenlöser reichen und wenn ich Glück hatte, noch für ein kleines Bento. Die Erinnerung an etwas warmes zu essen, war schon lange verblasst und ich hoffte, irgendwann mal wieder in so einen Genuss zu kommen. Der nächste Geburtstag wäre meiner und Duke hatte erst Ende Februar. Ich wusste schon jetzt, dass ich meinen nicht feiern würde, selbst wenn ich den Winter überleben würde. Meine Freunde waren teils nicht im Lande und die anderen wussten gar nicht, wo ich war und wie es mir ging. Niemand konnte Kontakt aufnehmen. Ich sah mich um und entdeckte auf der anderen Straßenseite, eine Apotheke. Schnell lief ich dorthin, die Ladenglocke bimmelte melodisch und ich ging langsam zu dem einzigen Schalter, an dem schon ein paar Leute standen. Da hatte ich ja Glück gehabt. Hier drin war es wohlig warm und ich konnte mich ein wenig aufwärmen. Als ich an der Reihe war, sah ich die Apothekerin scheu an und fragte nach dem Preis eines Medikaments, gegen eine Bronchitis. Ich wurde ein wenig blass, als ich erfuhr, wie viel das ganze kosten sollte, bedankte mich freundlich und ging wieder hinaus. Also hieß es, weiter singen, auch wenn mein Magen nun mit Schmerzen vor Hunger rebellierte, versuchte ich, weiterhin mein Geld zu verdienen und achtete darauf, ob Menschen in meiner Nähe waren, die mich eventuell kannten. Daher übersah ich auch eine weiße Limousine, die gerade heranfuhr, nicht. Wachsame graublaue Augen beobachteten mich aufmerksam, doch auch davon bekam ich nichts mit. Ein paar Stunden später hatte ich das Geld zusammen und ging wieder in die Apotheke. Ich tat so, als ob ich noch was anderes suchen würde, um meine vor Kälte schmerzenden Glieder etwas aufzuwärmen. Die Apothekerin starrte mich böse an, ahnte sie doch, warum ich das tat und forderte mich höflich auf, entweder etwas zu kaufen, oder zu gehen. Daraufhin kaufte ich für Dad die Medizin. Es kostete mich alles, was ich hatte, aber wenn Dad gesund wäre, könnten wir wieder im Duett auftreten und mehr Geld verdienen. Mein Hals tat mittlerweile schon weh, doch wenn ich weiter für Dad sorgen wollte, musste ich was essen. Also hieß es, weitermachen. ~ Spät in der Nacht kam ich heim... in unserem Unterschlupf an und beobachtete einen Moment, meinen Vater beim schlafen. Dann setzte ich mich zu ihm, öffnete eine Flasche Wasser und trank, langsame Schlucke daraus. Ich hatte mich heiser gesungen und hoffte, morgen wieder meine Stimme zu haben, sonst hieß es wieder zu hungern. Ich sah auf mein kleines Bento und machte es auf. Ich aß ein paar Bissen und verschloss es wieder. Davon konnte Dad morgen noch essen. Erschöpft kippte ich zur Seite und schlief auf dem kalten Boden ein, vergaß dabei, mich zuzudecken. ~ „Hier muss er irgendwo sein. Ich habe ihn beobachtet, wie er mit singen, Geld erbettelt hat und ist dann hier drin verschwunden. Wir müssen ihn finden, bevor er stirbt.“ „Aber Mr. Kaiba...“ „Wie oft soll ich es dir noch sagen Roland? Nenn mich Mokuba.“ „Äh...ja Mr. Mokuba, Sir.“ Langsam drangen diese Stimmen an mein Ohr und ich versuchte wach zu werden. Ungewöhnlicherweise war mir recht heiß, mein Kopf schmerzte und mir war etwas schwindlig. Ich musste sie ablenken, ehe sie uns fanden, doch ein Knacken eines Astes verriet mir, dass die längst in der Nähe waren und wir keine Zeit mehr hatten, zu fliehen. Zwei leuchtende Kugeln blendeten mich...Taschenlampen. „Joey? Da bist du ja....was...“ Er verstummte, als er mich mit meinem Vater sah, wie wir unser klägliches Lager auf dem Boden aufgeschlagen hatten. Dad hustete und ich ging in die Defensive. „Hey, das ist Hausfriedensbruch. Ihr könnt doch nicht einfach...“ „Wie bitte? Du bist obdachlos Joey. Du und...dein Vater? Wo kein Haus ist, kann man keinen Frieden brechen.“ Ich hatte schon den Mund aufgemacht, um zu widersprechen, doch dann schloss ich ihn wieder und schwieg. Er hatte ja Recht. Ich atmete schwer und ich fühlte den Schweiß von meiner Stirn rinnen. War ich jetzt etwa auch krank? Genau das vermutete der kleine auch. „Also so wie ich das sehe, gibt es jetzt zwei Möglichkeiten. Erstens, du und dein Vater, ihr kommt beide freiwillig mit, oder zweitens, ich werde euch einfach mitschleifen.“ „Mokuba...was soll das? Wir kommen gut alleine zurecht und...“ Mein Vater unterbrach mich, als er mir eine Hand auf die Schulter legte. „Alleine? Junge, ich bin krank und du nun auch und fast am verhungern, weil du mir alles gibst. Wir sollten eine derart großzügige Geste, nicht ausschlagen. Es sei denn, du hast vor Selbstmord zu begehen? Nein? Gut dann los. Ich wäre sehr froh, über einen Ort, der zumindest etwas beheizt ist.“ Das gab´s doch nicht. Dad schloss sich einfach dem jüngeren Kaiba an. Mühsam hievte er sich hoch, Roland kam dazu und stützte ihn. Mokuba sah mich herausfordernd an. „Soll ich Seto sagen, wo du gerade bist?“ Ich schnaubte. „Ach? Und warum sollte der arrogante Sack wissen wollen, was mit mir ist? Ausgerechnet er?“ „Weil auch er dich gesucht hat. Du bist ihm nicht so egal, wie du denkst. Außerdem hasst er es, wenn er nicht erreicht, was er sich vorgenommen hat.“, meinte er und holte sein Handy aus der Tasche seines Mantels. Ich fühlte mich zu schwach, um aufzubegehren, also blieb ich einfach sitzen, musste mich dann aber doch hinlegen, weil der Schwindel stärker wurde. „Hey Seto. Ich habe Joey gefunden und seinen Vater. Die beiden waren in einem Wald, im Park, 4 km südlich von unserer Firma. Wir fahren nach Hause und...ok. Gut bis gleich.“ „Hast du da gerade...“ „Meinem Bruder Bescheid gesagt? Klar. Er brennt darauf, zu erfahren, warum du einfach verschwunden bist.“ ~ Genau siebzehn Minuten später waren wir angekommen. Sie hatten zuerst Dad raus gebracht und dann hatte Roland mich geholt, da ich mir das laufen nicht mehr zutraute. Das Tor schwang auf, wir fuhren hindurch und an der Eingangstüre angekommen, stiegen wir mit Mühe aus. Ein großgewachsener Mann mit kalten blauen Augen, und stechendem Blick, der versuchte, mich aufzuspießen, wartete auf uns. Doch als er unseren Zustand sah, eilte er zu uns. „Roland, kümmere dich um...den anderen Herren. Ich werde mir diesen erbärmlichen Köter hier vorknöpfen.“, meinte er schneidend. Mit geschlossenen Augen lächelte ich und genoss diese fantastische, Eisigkeit, die nur der Schneemann vor mir, versprühen konnte. Man hatte ich das vermisst. Seine arrogante und überhebliche Art war Balsam für mich und meine geschundene Seele. „Ich habe dich auch fürchterlich vermisst, Eisklötzchen.“, flüsterte ich, dann umhüllte mich absolute Schwärze. ~ Die Wochen danach waren eine Tortour. Kaiba war stinksauer, dass ich einfach abgehauen war. Mal strafte er mich mit herablassendem Gefauche, mal mit frostigem Schweigen. Wir erholten uns langsam und ich schaffte es, trotz vehementen Versuchen seitens des Eisdrachens, mir einen Job in seiner Firma aufzuschwatzen, eine Ausbildung in einer Konditorei anzufangen. Dort war man immer von was zu essen umringt und bekam ab und an etwas umsonst. Selbst wenn Kaiba uns freiwillig ernähren wollte, wollte ich einfach selbst für mich sorgen. Irgendwann hatte er es aufgegeben und half mir, eine kleine günstige Wohnung zu finden, die sogar einen Kaminofen hatte. Dafür war Dad bei den Kaibas geblieben und kümmerte sich um Mokuba, wenn Kaiba keine Zeit hatte. Irgendwann hatte der jüngere, Dad aus Versehen mal Grandpa genannt und seitdem, erzählte mein alter Herr jedem, der es hören wollte, das Mokuba Kaiba, ihm zum Opa adoptiert hatte. Irgendwann war Kaiba dann mal zu mir gekommen. So ganz „spontan“ an Valentinstag und als er sich an mir, in die Wohnung vorbei gedrängt hatte, eröffnete er mir, dass er mir ausnahmsweise verzeihen würde, aber nur, wenn ich ab jetzt ein braves Hündchen wäre. Wir lieferten uns ein lautstarkes Wortgefecht und der Gefrierschrank hatte mich irgendwann gepackt und mich geküsst. Die Nacht mit ihm war unglaublich heiß und ich beschloss am nächsten Morgen, gnädigerweise, dass er mein fester Freund sein sollte, wenn er ab jetzt ein braver Eiszapfen wäre. Eine weitere Diskussion war gefolgt, verbunden mit einem herrlichen Blow Job seinerseits. Die Zeit verging, wie im Flug. Flashback Ende „Joey?“ Ich schüttelte verwirrt den Kopf und sah meinen Frosty an, der mich ernst und mit diesen unfassbar schönen Augen, analysierend ansah. „Alles in Ordnung?“ „Klar...dachte nur an letztes Jahr...“ „Abturnend. Wirklich. Musste das jetzt sein?“ „Du und Mokuba habt Dad und mir das Leben gerettet. Ohne euch, wären wir nicht mehr hier.“, flüsterte ich und mein Seto...ja MEIN Seto umarmte mich von hinten, küsste mich hinter dem Ohr und strich zart, über meine Brust, ehe er sich den Weg unter den Pyjama suchte. Ich stöhnte leise auf und legte meinen Kopf in den Nacken. „Also so abturnend fühlt es sich gerade gar nicht an.“, keuchte ich und drückte ihm meinen Hintern in den Schritt. Er lachte leise und rieb seine Erregung daran. „Du könntest mir noch von anderen Dingen erzählen, die liebes-tötend wären und doch würde es mich nicht davon abbringen, mein Dessert zu verspeisen. Wie lange habe ich jetzt schon auf dich verzichten müssen, nur weil du unbedingt eine Ausbildung in einer Konditorei machen wolltest, obwohl ich dich jederzeit in meiner Firma unterbringen würde? Diese Arbeitszeiten sind unmenschlich. Ich kann nicht mehr warten. Keine Sekunde länger, mein Schatz.“, meinte er und griff mir unter meine Hose, verlangend in meine Mitte. Ich stöhnte laut, ließ mich dort von ihm einige Sekunden verwöhnen. Dann drehte ich mich zu ihm um und schlang meine Arme um seinen Nacken. Er packte meinen Hintern und hob mich hoch, trug mich ins Schlafzimmer und legte mich auf meinem Bett ab. Langsam knöpfte er mein Oberteil auf und küsste sich die frei gewordene Haut hinunter. Dann zog er mir Hose und Boxershorts aus, ich lag nackt vor ihm und beobachtete, was er tat. Sanft leckte er sich an meinem Hüftknochen lang und weiter runter, zu meiner Härte, nahm sie in den Mund und ich krallte mich in seinen Haaren fest. Seto saugte nur kurz an mir und peinlicher weise ergoss ich mich dann in seinem Mund. „Seto...ich...tut mir leid.“ Er lachte leise und meinte, dass er erst angefangen hatte. Er spreizte meine Beine und leckte an meinem...Eingang? Ich keuchte auf und drückte mich mehr an diese geschickte Zunge, die immer wieder darüber strich und auch ein wenig in mich eindrang. Alleine der Gedanke daran, ließ mich erneut kommen. „Seto...ich...ich will dich jetzt.“, keuchte ich atemlos. Er kam wieder nach oben, grinste mich von oben herab an und drang augenblicklich in mich ein. Ich schrie lustvoll auf und genoss es, wie er in mich stieß. Er wurde langsamer und nach zwei weiteren Stößen hatte er gefunden, wonach er gesucht hatte. Ich schrie lauter, konnte diese heftigen Gefühle in meinem Körper kaum ertragen und erzitterte vor Verlangen. „Seto...mehr...gib mir mehr. Fick mich härter!“rief ich ihm zu und er erfüllte meinen Wunsch, stieß härter zu, immer an meine Prostata. Er beugte sich zu mir hinunter und küsste mich wild. Oh wie ich es liebte, wenn er so außer Kontrolle geriet. Ich hatte mein Happy End und ich würde es nicht mehr hergeben. Kapitel 23: Türchen Nummer 23 (Tsumikara) ----------------------------------------- Nur ein Kuss Tag 1 „So, die Zettel sind vorbereitet, also zieht einen und ihr werdet dadurch eure Rolle erfahren.“ „Sensei? Ist dadurch nicht die Chance da, dass Geschlechter vertauscht werden?“ „Ganz genau! Und das wird das besondere sein“, die Hälfte der Klasse stöhnte auf, die andere Hälfte freute sich. Seto enthielt sich der Emotion. Er würde nicht daran teilnehmen, so einfach war das. „Kaiba-kun?“, Yugi hielt im das Säckchen hin und genervt zog er einen Zettel. Er würde einfach gleich mit seinem Lehrer reden und sollte es gar nicht anders gehen, eine winzige Nebenrolle ertauschen. Als endlich alle ihre Zettel hatten, wurde auf der Tafel festgehalten, wer welche Rolle hatte. „So, wer hat die Rolle von Dornröschen?“ Niemand meldete sich und verwirrt blickten sich alle um. Plötzlich brach Honda in schallendes Gelächter aus und fiel vom Stuhl. „Honda-kun! Ich bitte um Mithilfe, nicht um Störung.“ „Sorry Sensei. Aber Jou...“, er konnte nicht weiter sprechen, da er erneut loslachte. Der Blonde funkelte ihn wütend an, dann seufzte er. „Ich habe die Rolle.“ Alle starrten ihn entsetzt an und zögernd schrieb die Lehrerin seinen Namen an die Tafel. „In Ordnung. Es ist ungewöhnlich, aber solange du nicht störst und mitmachst, sollte alles in Ordnung sein. Generell hast du dich in den letzten Monaten gebessert, weshalb ich überzeugt bin, dass du auch das hier meistern wirst“, sie lächelte den Blonden an und dieser nickte zaghaft. Setos Handy vibrierte und er entschuldigte sich. Dann würde er wohl später mit ihr reden. ~ „Was soll das heißen, ich kann meine Rolle nicht ändern?“ „Genau das. Du hast die zweite Hauptrolle und wir haben alles schon eingereicht. Wenn wir das jetzt ändern, müssen alle ihre Rollen ändern und das würde uns sicherlich nach hinten werfen. Außerdem sind diejenige, die für die Requisiten zuständig sind, schon unterwegs, um das Material einzukaufen. Diese müssten dann auch wieder ziehen. Es tut mir Leid Kaiba-kun, aber das wird nicht machbar sein.“ Der Brünette schwieg, drehte sich genervt um und stapfte aus dem Lehrerzimmer. Dann würde er eben mitmachen, aber nur das aller nötigste. Und er würde den restlichen Tag Zuhause verbringen und für die Firma arbeiten. Sollten sie doch sehen, wo sie bei ihm wären. Schnell war das Handy wieder ausgepackt und mit der Kurzwahl hatte seinen Fahrer erreicht. „Sofort zur Schule kommen und mich nach Hause fahren.“ Es tat ihm ja schon ein wenig Leid, dass er seinen Fahrer so anschnauzte, aber seine Laune war einfach im Keller. „Natürlich Kaiba-san. Ich werde in 10 Minuten da sein.“ „Gut.“ Er verließ das Gebäude, checkte seine E-Mails über sein Handy und beantwortete einige davon. Dann war sein Fahrer mit der Limousine auch schon da und er konnte endlich nach Hause. Dort genehmigte er sich erst einmal eine Tasse Kaffee und eine Kleinigkeit zu Essen. Tag 6 „Ich muss bitte was machen?“ „Sag bloß du kennst das Märchen nicht?“ „Ich war mir nicht bewusst, dass wir es so genau nehmen“, der Brünette verschränkte seine Arme und starrte den Blonden empört an. „Schau mich nicht so an, ich hab es nicht so geschrieben. Du kannst es auch gerne nur antäuschen, sollte keiner mitbekommen.“ „Das werde ich. Als ob ich dich küssen würde“, sie wurden von ihrer Lehrerin unterbrochen, die eine Szene mit den beiden üben wollten. „Wir werden die entscheidende Szene proben. Dornröschen, also Jounouchi-kun, liegt auf dem Bett hier“, sie zeigte auf das improvisierte Bett und der Blonde trat zu ihr. Dann legte er sich hin und wartete. „Augen zu Jounouchi-kun. Du schläfst immerhin schon seit einigen Jahren! Gut so. Kaiba-kun, du als tapferer Ritter hast gerade den Dornenwald hinter dir gelassen und bist durch das Schloss geirrt, nur um dann endlich das schlafende Dornröschen zu finden.“ Sie führte den Brünetten an eine Stelle, die wohl der Durchgang zu dem Zimmer darstellen sollte. Dann drehte sie ihn zu dem Blonden. „Du bist von der Schönheit überwältigt und gehst langsam auf das Bett zu. Dann kniest du dich hin“, sie drückte ihn nach unten und Seto fiel beinahe auf den Blonden drauf. „Dann kommt die wichtigste Stelle. Der Kuss!“ Ruckartig stand der Brünette wieder auf und funkelte seine Lehrerin wütend an. „Nie im Leben!“ Damit rauschte er aus dem Klassenzimmer. Katsuya sowie die Lehrerin starrten ihm hinterher und seufzten. ~ Der Wecker klingelte und verschlafen stand der Brünette auf. Er machte sich fertig, ging nach unten und begrüßte seinen Bruder. Dieser rutschte nervös auf dem Stuhl hin und her. „Alles in Ordnung Mokuba?“ „Was? Ja. Ja, klar. Hab heute nur eine wichtige Probe in Musik.“ Seto hielt inne und drehte sich verwirrt um. „Probe? Heute? Ich dachte du hattest die gestern?“ „Gestern? Schön wärs. Die ist heute. Ich habe dir allerdings gestern erzählt, dass ich die heute habe. Ist mit dir alles in Ordnung?“ Mokuba hatte ihm gestern davon erzählt? Er hätte schwören können, dass die Probe bereits gestern war. „Mir geht‘s gut. Eventuell hatte ich nur zu wenig Schlaf.“ „Du solltest nicht so spät ins Bett gehen Ni-sama. Auch du brauchst genügend Schlaf.“ „Ich weiß Ototo.“ In der Schule war alles wie sonst. Seine Mitschüler waren noch immer überdreht, wegen dem Theaterstück, welches sie spielen sollten und der blonde Chaot war wie immer nervtötend und berauschend wie sonst. „Kaiba?“ Der Blonde war an ihn heran getreten und sah etwas nervös aus. „Was kann ich für dich tun bonkotsu?“, innerlich zog er eine Augenbraue nach oben. Hatte er dasselbe nicht gestern schon gesagte? „Kann ich dich kurz sprechen? Bevor Sensei reinkommt? Sie hat ein paar leere Klassenzimmer organisieren können, in dem wir in Gruppen jeweils üben können. Und da wir bisher noch nicht zusammen geübt haben, wird sie wahrscheinlich wollen, dass wir zusammen üben. Und ja...können wir kurz?“ Er zeigte auf die Tür und Seto nickte, bevor er aufstand und ihm folgte. Sie traten in das Klassenzimmer nebenan, das heute für sie zur Verfügung stand und der Blonde holte tief Luft. „Wir werden heute wahrscheinlich die Schlüsselszene üben. Das...Also...Du musst mich küssen.“ „Ich muss bitte was machen?“ „Sag bloß du kennst das Märchen nicht?“ „Ich war mir nicht bewusst, dass wir es so...“, Seto hielt inne und dachte nach. Das alles kam ihm sehr vertraut vor. „Schau mich nicht so an, ich hab es nicht so geschrieben. Du kannst es auch gerne nur antäuschen, sollte keiner mitbekommen.“ „Vergiss es.“ Damit drehte er sich um. Beim hinaus gehen rempelte er die Lehrerin an, doch er entschuldigte sich nicht. Der nächste Morgen kam viel zu früh, obwohl Seto schwören könnte, dass er rechtzeitig ins Bett gegangen war. Verschlafen erledigte er seine Routine, bevor er unten in die Küche trat und Mokuba begrüßte. Dieser rutschte schon wieder nervös auf seinem Stuhl herum. „Mokuba?“ „Was? Oh, sorry. Bin nur etwas nervös wegen der Probe in Musik.“ „Wa-? Was hast du gerade gesagt?“ „Ich weiß, ich muss nicht nervös sein. Ich hab mich immerhin vorbereitet und das Musikstück auf der Blockflöte geübt wie sonst was. Aber ich bin es halt trotzdem.“ Entsetzt ließ sich der Brünette auf den Stuhl fallen und starrte seinen Bruder an. Dieser merkte den Blick und hob fragend den Kopf. „Ni-sama? Du siehst aus, als hättest du einen Geist gesehen. Alles in Ordnung?“ Er nickte abwesend, stimmte aber zu, dass er für den heutigen Tag Zuhause blieb. Er lernte seinen Text auswendig, versuchte einige der Emotionen auszuführen. Doch er blieb immer wieder an der Kuss-Szene hängen. Niemals konnte er diese Szene durchführen. Es würde zu viel offenbaren und ihn ruinieren. ~ „Morgen Ni-sama.“ „Morgen Ototo. Alles in Ordnung?“ Wa-? Ja. Ja alles in Ordnung. Ich muss nur...“ „Eine Probe in Musik bestehen?“ „Du hast dich daran erinnert?“, Mokuba strahlte über beide Ohren und Seto nickte. Er hatte so ein Gefühl gehabt, dass es schon wieder so sein sollte wie gestern. Wenn es denn gestern war. „Ich muss leider schon los. Habe noch ein Gespräch zu führen, bevor der Unterricht beginnt. Und Mokuba?“ „Ja?“ „Du schaffst das. Du hast so viel geübt, da sollte das ein Kinderspiel werden“, er wuschelte dem Schwarzhaarigen einmal durch die Haare und lächelte ihn an. Mokuba lächelte zurück und nickte. In der Schule wartete der Brünette darauf, dass Yugi in das Klassenzimmer trat. Dieser hatte keine Sekunde Zeit an seinen Platz zu gehen, sondern wurde direkt von dem Brünetten aus dem Klassenzimmer geschliffen. „Kaiba-kun, jetzt warte doch mal!“, unter der Treppe blieb der Brünette stehen und verschränkte die Arme. Yugi richtete seine Uniform ein wenig, dann blickte er fragend zu dem anderen. „Was ist hier los?“ „Das könnte ich auch fragen. Du hast mich immerhin hier her geschliffen. Was kann ich für dich tun?“ „Du hast keine Ahnung, wovon ich rede?“ „Wenn ich es wüsste, dann würde ich nicht fragen.“ „Dir kommt das hier also nicht merkwürdig vor? Das wir den Tag hier immer und immer wieder wiederholen?“ „Wiederholen? Wie in einer Zeitschleife?“, der Brünette nickte. Daraufhin sagte Yugi erst einmal nichts mehr, sondern überlegte. „Weißt du denn, warum du das so ist?“, fragte er nach einer gefühlten Ewigkeit. „Ich meine, mir fällt das nicht auf, also muss es nur so für dich sein. Gibt es irgendwas, was das eventuell verursachen könnte?“ „Nicht das ich wüsste. Es hat angefangen, als wir für das Stück die Rollen verteilt haben.“ „Die Rollen? Das war aber vor knapp einer Woche.“ „Vor einer Woche?“ „Wie oft wiederholt sich der Tag schon für dich?“ „Ich glaube, dass es das dritte Mal bereits ist.“ „Dann muss es was mit diesem Tag hier zu tun haben. Ist irgendwas besonderes heute?“ Seto überlegte, doch es fiel ihm nichts ein. „Versuche den Tag zu überstehen und genau alles zu behalten, was passiert. Zur Not schreibe es dir auf. Ich werde, sofern es stimmt was du sagst, morgen oder erneut heute, mich nicht daran erinnern, aber es muss etwas mit dem Tag hier zu tun haben.“ Damit drehte sich der Bunthaarige um und wollte wieder in das Klassenzimmer zurück. „Yugi!“, genannter blieb stehen und drehte sich um. „Danke.“ Yugi nickte ihm lächelnd zu, dann ging er weiter. „Kaiba? Kann ich dich kurz sprechen? Bevor Sensei reinkommt?“ „Wegen dem Kuss?“ „Du weißt also davon?“ Seto nickte und versuchte, den Tag anders zu gestalten wie sonst. Das hieße, dem Blonden direkt sagen, was er von dem Kuss hielt. „Dann wird es wohl einfach sein.“ „Einfach? In der Tat. Wir werden das direkt mit Sensei klären, dass der Kuss gestrichen wird. Ich habe keine Lust, auch nur irgendwie die Möglichkeit eines Kusses darzustellen.“ War das eine Spur Traurigkeit, die er da im Blick von dem Blonden sehen konnte? „Klar. War auch mein Plan.“ Die Stimme des Blonden war anders, doch warum konnte der Brünette nicht sagen. Er nickte ihm zu und widmete sich wieder seinem Skript. ~ „Morgen Ni-sama.“ „Mor-“, die Worte blieben ihm im Hals stecken. Mokuba rutschte nervös auf dem Stuhl herum. „Musikprobe?“ Mokuba nickte und Seto seufzte. Es war noch immer der selbe Tag. Warum passierte ihm das? Was hatte er getan, dass das auslöste? „Alles in Ordnung Ni-sama?“ „Ja, alles bestens. Mach dir keine Sorgen um mich oder deine Musikprobe, die schaffst du.“ In der Schule passte er den Blonden ab. „Jounouchi.“ „Kaiba? Was ist los.“ „Wegen dem Kuss?“ Der Blonde wurde rot und blickte sich hektisch um. Fragend zog der Brünette eine Augenbraue nach oben. Was war denn das für eine Reaktion? „Was ist damit?“, flüsterte Katsuya und Seto fing an zu grinsen. „Was? Ist das ein heikles Thema für dich? Sag bloß du wurdest noch nie geküsst.“ „Und wenn?! Das ist vollkommen meine Sache!“ Seto lachte leise. Der Idiot wurde also noch nie geküsst? Das war eine hoch interessante Neuigkeit. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich den Kuss nur antäuschen werde. Ich kann das nur so machen, da ich nur Menschen küsse, die mir was bedeuten.“, was eine dreiste Lüge war, doch er konnte sich nicht bloßstellen. Katsuya nickte stockend. „Natürlich. Ich versteh es. Also üben wir nachher? Ich muss noch wohin“, damit war der Blonde auch bereist verschwunden und Seto grinste siegesgewiss. Damit müsste nun alles anders sein, als die Male davor. Bevor Seto in die Küche trat, merkte er, dass es nicht der Fall war. Er war noch immer in dieser Zeitschleife gefangen. Er seufzte, trat in das Zimmer und genehmigte sich einen Kaffee. Er wiederholte zum x-Male das Gespräch mit Mokuba wegen seiner Musikprobe, dann machte er sich auf den Weg zur Schule. Er grübelte den ganzen Tag, was der Auslöser dafür war, doch er kam einfach nicht darauf. Er vollführte die Probe, legte mehr Emotionen in seine Rolle und hoffte, dass es reichen würde. Am Abend lag er im Bett und überlegte, was er machen würde, wenn es nicht gereicht hätte. ~ Er war fertig mit seinen Nerven und starrte jeden Böse an, der auch nur ansatzweise etwas sagen wollte. Er wurde den ganzen Tag gemieden, sogar von dem Blonden! Warum musste es auch immer dieser Tag sein? Ausgerechnet der Tag an dem sie den Ku- Das konnte nicht wahr sein. Wütend stand er auf, krallte sich Jounouchi und zog ihn aus dem Klassenzimmer. „Kaiba? Was soll das?! Lass mich gefälligst los!“ Ruckartig blieb der Brünette stehen und funkelte den Blonden wütend an. „Das ist alles nur deine Schuld!“, fauchte er, bevor er den Blonden an sich zog und seine Lippen auf die des anderen presste. Katsuya erstarrte vor Schreck, dann schloss er die Augen. Seto registrierte es nicht, sondern löste sich wieder und stapfte nach draußen. Er würde morgen mit den Konsequenzen klarkommen, erst einmal würde er heute wieder Zuhause bleiben. Am nächsten morgen fiel ihm direkt auf, dass etwas nicht stimmen konnte. Er hatte seine Schultasche gestern im Klassenzimmer liegen gelassen. Das hatte er erst Zuhause festgestellt. Doch diese lag nun unschuldig bei ihm im Zimmer. Warum? War es etwa nicht der Kuss gewesen? Aber es war der Tag, an dem sie den Kuss üben wollten. Also musste es der Kuss sein! Aber warum hatte es gestern dann nicht geklappt? Er raufte sich die Haare und überlegte fieberhaft, was schief gelaufen war. Er hatte den Blonden wütend geküsst, immerhin war er Schuld daran, dass sie diesen Kuss üben mussten. Seto stockte kurz, dann schüttelte er den Kopf. Es konnte nicht daran liegen, dass er wütend gewesen war. Das er die Schuld dem Blonden zugeschoben hatte. Es stimmte, dass er Gefühle für diesen hatte. Aber der Blonde war trotzdem zum Teil nervtötend. „Ni-sama?“, es klopfte und Mokuba streckte den Kopf in sein Zimmer. „Alles in Ordnung? Oder bleibst du heute Zuhause?“ „Nein, ich fahre in die Schule. Wie kommst du darauf?“ „Wir müssen in 10 Minuten los.“ Geschockt blickte der Brünette zu seinem Wecker und stellte fest, dass sein Bruder recht hatte. In der Schule überlegte er noch immer, warum es alles nicht funktioniert hatte. „Kaiba?“ „Was?“, fauchte er und registrierte erst dann, dass der Blonde an ihn herangetreten war. „Sorry“, murmelte er und Katsuya zog überrascht eine Augenbraue nach oben. „Ich wollte mit dir wegen dem Proben reden.“ „Ich weiß, ich weiß. Der Kuss. Können wir das später klären? Wenn es soweit ist?“ Verwirrt nickte der Blonde und ließ den Brünetten dann alleine. Sollte er es wirklich während der Probe machen? Mittlerweile konnte er seinen Text im Schlaf auswendig und er hatte sich schon einige Male nun erwischt, wie er sich in seiner Rolle verloren hatte. Er hätte einfach nicht in seinem Schlafzimmer üben sollen. „Jounouchi-kun? Kaiba-kun? Ich würde gerne mit euch beiden üben.“ „Natürlich“, sie standen beide auf und folgten ihrer Lehrerin in das andere Zimmer. Sie erklärte, was wie getan werden musste, dann sollten sie die Szene üben. Seto fiel sofort in seine Rolle und ging alles durch, bis er an der Stelle ankam. Er schluckte, als er neben dem Blonden kniete. Dann beugte er sich nach unten und legte seine Lippen auf die des anderen. Unbewusst legte er seine Gefühle in den Kuss und nach kurzer Zeit löste er sich wieder. Honigbraune Augen öffnete sich und Seto konnte sehen, dass der andere etwas rot im Gesicht war. Die Lehrerin stand hinter ihnen und freute sich, jedoch hatte sie nicht mitbekommen, dass die beiden sich wirklich geküsst hatten. „Was war das?“, flüsterte der Blonde. Es war ihm unangenehm, dass sie nicht alleine waren und der Brünette seufzte. „Das was es war.“, damit stand er auf und widmete sich der Frau zu. „War das alles?“ „Ja, einwandfrei. Wir werden später die Schlussszene üben, aber erst einmal muss ich die anderen verteilen. Das du deinen Text schon so gut kannst, war zu erwarten, aber es hatte einfach alles gepasst! Wunderbar Kaiba-kun!“, damit war sie verschwunden. „Kaiba?“ Der Brünette wappnete sich, dann drehte er sich um. „Ja?“ „Was...warum hast du...“ „Dich geküsst?“, er seufzte und machte sich auf alles gefasst, was noch kommen würde. Es hieß jetzt nur, dass er es endlich hinter sich brachte. „Ich habe die Szene genutzt um endlich das raus zulassen, was in mir schon die ganze Zeit angestaut ist.“ Die Augen des anderen wurden immer größer und Seto konnte sich ein schmunzeln nicht verkneifen. „Ich habe Gefühle für dich. Schon länger, doch konnte ich es nicht länger herauszögern.“ Katsuya nickte nur und Seto beschlich ein ungutes Gefühl. „Sollte ich dich damit überrannt haben und du nicht so empfinden, entschul-“, weiter kam er nicht, denn der Blonde hatte ihn zu sich gezogen und die Lippen auf seine gepresst. Nach einer gefühlten Ewigkeit lösten sie sich von einander. „Ich habe auch schon länger Gefühle für dich, doch ich hätte nie gedacht, dass du so für mich empfinden würdest.“ Seto konnte nicht anders als zu lachen und zog den Blonden in eine Umarmung. ~ Sein Wecker klingelte und entsetzt richtete er sich auf. War er noch immer in der Zeitschleife gefangen? „Hey, was ist los?“, murmelte eine Stimme neben ihm und Seto zuckte zusammen. Dann drehte er sich langsam um und sah den Blonden, der neben ihm lag. „Hatten wir gestern unseren Kuss?“, fragte Seto vorsichtig nach und bekam ein Lachen als Antwort. „Ja hatten wir. Oder hast du es wirklich schon vergessen?“ Seto fing an zu lachen, zog den Blonden zu sich und drückte ihn. Dann fing er an ihn von oben bis unten zu küssen. Kapitel 24: Türchen Nummer 24 (Alistor+Tsumikara) ------------------------------------------------- „Mr. Wheeler. Schon wieder mein Name. Mein neuer Abteilungsleiter war noch schlimmer, als der davor. Ich schloss kurz die Augen, atmete tief ein und aus, dann erhob ich mich und ging in den angrenzenden Raum, in den ich verlangt wurde. „Ja, Sir? Was kann ich für Sie tun?“ „Haben Sie schon den Bericht für Mr. Kaiba fertig und ihm gebracht?“ Es fröstelte mich. Ich war meinem Chef, dem Inhaber dieser Einrichtung, noch nie begegnet und es hieß, dass er kleine Angestellte, gerne zum Frühstück verspeiste. Alles in mir sträubte sich, zu ihm zu gehen. Allerdings könnte er ja auch in einem Meeting sein, oder beschäftigt. Dann könnte ich ihn auch seiner Sekretärin geben. „Ich habe ihn fertig, aber noch nicht abgegeben. Ich werde es sofort tun.“, sagte ich so neutral, wie es ging. „Persönlich!“, meinte er streng und ich seufzte lautlos. Wieso musste ich direkt in die Höhle des Drachen hinein gehen? Einmal hatte ich ihn im Fernsehen gesehen, als ich bei meinen Freunden eingeladen war. Ich selbst hatte keinen zu Hause, denn meine Arbeit schluckte dermaßen viel Zeit, dass für Freizeit kaum was davon übrig war und das wollte ich nicht mit Fernsehen verschwenden. Außerdem gab ich das Geld, was ich so übrig hatte, lieber für meinen Garten aus. Ich hatte mir am Rand der Stadt einen kleinen Schrebergarten gemietet und baute dort mein eigenes Gemüse an. Eine kleine Ecke hatte ich für meine Kräuter und eine für Beeren aller Art. Ein großer Pflaumenbaum stand in der Mitte und spendete der kleinen Laube daneben, der ich ein helles blau verpasst hatte, ein wenig Schatten. Das war im Sommer mein Lieblingsplatz. Als ich damals meinen Chef im Fernsehen gesehen hatte, hatte es etwas Seltsames in mir ausgelöst. Zu schwitzen hatte ich angefangen und fror dabei doch bitterlich. Mein Herz hatte laut und wild geschlagen, als ob auf einmal in meinem Körper eine Party stieg. Diese Augen...dieser frostige Blick. Daneben war sein jüngerer Bruder gestanden, der sich mit seinen Cousins unterhalten hatte, die eine ähnliche Einrichtung leiteten. „Ja...natürlich, Mr. Pegasus.“, meinte ich leicht resigniert. Ich ging wieder in meine Arbeitsnische und setzte mich kurz, trank einen Schluck aus meiner Wasserflasche und suchte den Bericht, den Mr. Kaiba haben wollte. Dieser Typ war ein verdammtes Genie und hatte weitgreifende Erfolge in der Biochemie für sich verbuchen können. Da war er gerade mal 16 Jahre alt gewesen. Zwei Jahre später hatte er angefangen dieses Gebäude bauen zu lassen und war nun noch erfolgreicher mit seinem eigenen Labor. Kaiba Laboratories. Zusammen mit seinem Bruder, der ebenfalls so ein Genie war, untersuchte und erforschte er irgendwas. Ich war ja nur einer der wenigen, die sich um sämtlichen Laborbedarf kümmerten und hatte keine Ahnung, was genau die beiden da machten. Es hatte jedenfalls mit Medizin zu tun, das war das einzige, was ich wusste. Im letzten Quartal war unfassbar viel kaputt gegangen, da wohl eines der Experimente, danebengegangen war. Das hatte Unmengen von Kosten verursacht. Mr. Kaiba hatte sieben Mikroskope verloren, benötigte nun wieder zwei neue erschütterungsgeschützte, digitale Präzisionswaagen, einen Rotationsverdampfer und ein...irgendwie spezieller Spektralphotometer. Ich kümmerte mich nur um den ganzen Papierkram, die Bestellungen, die Lagerung der Substanzen und achtete darauf, dass gewisse Chemikalien, die die Mindesthaltbarkeit überschritten hatten, ordnungsgemäß entsorgt wurden. Nicht das ich je viel wegschmeißen würde. Mein Abteilungsleiter hatte immer ganz genaue Anweisungen von meinem Boss, der es an mich weiter gab. Meistens nur per Mail. Mr. Kaiba war niemand, der verschwendete oder zum Vergnügen Geld ausgab. Sein Leben war das Labor und seine Forschungsergebnisse. Ich hievte mich hoch und schleppte mich drei Stockwerke höher, wo die Büros der Geschäftsleitung lagen. Jeder der Brüder hatte ein eigenes für sich. Rechts befand sich das Büro von Seto Kaiba und links, von Mokuba Kaiba. Ich klopfte also an der rechten Tür an und wappnete mich, auf das Kommende... und wartete, wartete, klopfte erneut, wartete... Irgendwann hatte ich einen guten Beat gefunden und klopfte einige schöne Rhythmen, bis mir jemand auf die Schulter tippte. Ich erschrak und drehte mich sofort um. Ich hatte erwartet, diese stechenden, blauen Augen zu sehen. Dafür sah ich nun in graublaue, dessen Blick, sanft auf mir lag. „Oh...äh...entschuldigen Sie Mr. Kaiba...ich suche nur ihren Bruder...wegen des Berichts.“, stammelte ich nervös vor mich hin, aber mein Gegenüber lächelte nur. „Mein Bruder ist unten im Labor. Ich habe ihn seit zwei Tagen nicht mehr gesehen. Aber wenn Sie eh nach unten gehen, nehmen Sie ihm gleich ein Sandwich mit und grüßen Sie ihn von mir.“, meinte er und übergab mir die Nahrung für den Drachen. Ich schluckte. Wenn der Boss hungrig war, dann sollte ich besser ihm nur schnell das Sandwich und den Bericht hinlegen und verschwinden. Ich nickte dem Schwarzhaarigen zu und der grinste. „Angst? Keine Sorge. Wenn Fütterungszeit ist, kann man ihn mit einem schnellen Imbiss besänftigen. Ich bin Mokuba.“, sagte er fröhlich. Nun musste ich auch grinsen und gab dem Jüngeren die Hand. „Ich bin Joey. Joey Wheeler. Angenehm.“ „Schön jemanden kennen zu lernen, der nicht sofort vor einem kriecht und schleimt. Man findet, so nur schwer Freunde.“ „Hm...so habe ich das noch gar nicht betrachtet. Hey, dann lass uns doch Freunde werden. Aber ich will nicht, dass du mich auf irgendwas einlädst und...äh ich meine, dass Sie mich nicht irgendwo einladen und so...“ Zufrieden sah er mich an und meinte, dass wir uns ruhig duzen könnten. Ich lächelte ihn an und machte mich dann auf, ins Labor zu gehen. „Machs gut Joey. Wir sehen uns.“ „Bis bald Mokuba. Ah...warte, meine Nummer. Lust heute Abend was zu machen? Vielleicht im Gardners Valentine?“ „Klar, das ist meine Lieblingsbar. Hier hast du meine Nummer. Im Übrigen war das ein tolles Trommelkonzert an der Bürotür meines Bruders.“ Daraufhin lachten wir laut los. Wenig später war ich im Labor angekommen und wäre fast von meinem Chef umgerannt worden, hätte er nicht gerade noch bremsen können. Er sah mich schneidend an und dieser Blick machte mir weiche Knie. Ich wusste, ich hatte nur eine einzige Chance, hier lebend raus zu kommen, also hielt ich ihm das Sandwich und den Bericht hin, meinte ich sollte ihm von seinem Bruder Grüße ausrichten und wartete, bis er mir alles abgenommen hatte. Dann drehte ich mich um und ging zurück. Ich konnte seinen bohrenden Blick auf mir spüren, doch ich drehte mich nicht mehr um, sondern lief, so schnell es ging, wieder nach oben. „Mr. Wheeler. Da sind Sie ja. Sie haben verdächtig lange gebraucht.“, meinte Mr. Pegasus tadelnd und erhob seinen Finger. „Warum sind Sie erst jetzt hier?“ „Ich hatte Mr. Kaiba nicht in seinem Büro angetroffen, aber Moku...äh, der andere Mr. Kaiba hatte mir gesagt, ich könne den Chef unten im Labor antreffen. Ich habe ihm noch eine Kleinigkeit zu essen gebracht und nun bin ich hier.“ Er hob eine Augenbraue, nickte dann aber, meinte, ich sollte Feierabend machen, für heute. Ein Glück. So schnell war ich noch nie aus Kaiba Laboratories raus gekommen. Es war gerade mal 17:30 Uhr. In meiner kleinen Wohnung angekommen, zog ich mich schnellstens aus und huschte unter die Dusche. Ich brauchte länger, als gewöhnlich, trocknete mich ab und schlang mir danach, nur ein Handtuch um die Hüfte. Ich suchte mir aus meinem Schrank, lässige und coole Klamotten. Eine schwarze Jeans und ein ebenso schwarzes Hemd, dass mit einem Drachen Tribal in hellem rot versehen war. Ich ließ die ersten vier Knöpfe offen und kämmte mein Haar nach hinten, fixierte es mit Haargel und nickte zufrieden. Ich schrieb Mokuba, dass ich jetzt schon ins Gardners Valentine gehen würde und wenn er Zeit hätte, ja kommen konnte. Ich zog mir meine schwarzen Stiefel an, schnappte mir nur noch kurz meinen schwarzen, kurzen, Wollmantel und schon war ich aus dem Haus. In der Bar angekommen, wurde ich erstmal angepfiffen. Eine große, blonde Frau, in einem schwarzen Minikleid und weißer Schürze stand vor mir und zwinkerte mir zu. „Joey, Darling. Du siehst ja heiß aus...ein Date?“ „Nein Mai, ich treffe nur einen neuen Freund und zufällig der Bruder meines Bosses.“ „Du hast dich mit Mokuba Kaiba angefreundet?“, fragte Thea, die an der Bar stand und gerade ein Glas polierte. Ich setzte mich an die Bar und bestellte mir einen Tequila pur. Thea, die eine meiner besten Freunde war, grinste nur und schenkte mir den Tequila ein. „Wo ist Tris?“, fragte ich sie und sie zuckte mit den Schultern. „Er macht gerade eine Pause.“, sagte eine männliche Stimme hinter mir, bevor ein muskulöser Arm, mich in den Schwitzkasten nahm. „TRIS!“, fauchte ich und befreite mich mühsam von ihm. Er lachte, meinte, es sei nicht leicht, die beste Security der Stadt zu sein und trank meinen Tequila aus. „Hey, Alter! Das war meiner!“, fauchte ich ihn an, spürte dann aber einen sanften Blick in meinem Nacken und grinste. „Willst du nicht meine Freunde kennen lernen, Mokuba?“ Angesprochener lachte und fragte, wie ich gewusst haben konnte, dass er hinter mir stand. „Ganz einfach. Ihr Kaibas habt einfach...eine einprägsame Präsenz.“ „Also das ist der Bruder deines Bosses...also dein anderer Boss?“, fragte Thea neugierig und Mokuba lächelte. „Sozusagen, aber wir machen trotzdem verschiedenes. Ich bin eher spezialisiert auf abnormale Abweichungen, menschlicher Zellen. Äh...Wissenschaftskram eben. Ihr arbeitet alle hier? Stelle ich mir recht herausfordernd vor. Ich könnte sowas schwieriges nicht.“ „Schwierig? Zum Beispiel?“, fragte Mai skeptisch. „Hm...du bist attraktiv und stark. Du weißt was du hast und was du willst. Du musst echt Eier haben, dir die Männer...und vielleicht sogar manche Frauen, vom Leib zu halten.“ Mai lachte laut und nahm Mokuba in den Schwitzkasten. Dabei kam er ihren Brüsten gefährlich nahe und errötete. Dann gab sie ihn wieder frei. Tris gab ihm die Hand und stellte sich vor. „Hey Kumpel. Ich bin Tristan. Security hier und stärkster Mann in ganz Domino.“ „Nur wenn er seit neuesten Steroide genommen hat.“, meinte ich leise. „Gar nicht. Ich nehme sowas nicht. Alles hartes Training.“, meinte er und zeigte Mokuba, seine Muskeln. Er grinste bewundernd. „Und das ist Thea, sie und Mai haben diese Bar gegründet, nachdem...ein Unglück geschehen ist.“ Mokuba merkte auf. „Was ist passiert?“ „Sie hatte was mit Yugi und Mai was mit Atemu Muto. Aber die beiden haben nur ihr Labor im Kopf.“ Der Schwarzhaarige verzog das Gesicht und nickte. „Ja...so wie bei uns. Es ist ein einsames Leben.“, meinte er bedrückt. Einige Sekunden lang war es still, dann wurde der Schwarzhaarige, von einem anderen Schwarzhaarigen in den Arm genommen. „Genau deswegen...bist du jetzt in unserer Truppe. Ich bin Duke Devlin und bin ein Cop. Ryou Bakura hier, neben mir, ist unser bester Forensiker. Willkommen bei den Freaks.“, meinte Duke und grinste. „Danke Leute...ganz ehrlich. Ich bin froh, endlich Freunde zu haben.“ Einige Wochen später sah ich wieder meinen Chef. Ich war gerade auf der Toilette gewesen und nun ging ich zurück zu meiner Arbeitsnische. Er unterhielt sich mir Mr. Pegasus und ich versuchte, nicht aufzufallen. „Mr. Wheeler!“ Was nicht leicht zu sein schien. „Ja, Mr. Pegasus?“, fragte ich und tat, so beschäftigt, wie möglich, obwohl ich meine Arbeit, die dringend war, bereits erledigt hatte. „Wie können Sie es wagen, Mr. Kaiba zu ignorieren? Wo haben Sie ihre Manieren?“, plusterte der sich auf und strich sich elegant, eine Haarsträhne hinter sein Ohr. Ich räusperte mich, drehte mich um und lächelte mein bestes Lächeln. „Verzeihen Sie. Das ist in der Tat ein unpassendes Verhalten. Einen schönen guten Tag, Mr. Kaiba.“, sagte ich, konnte nicht verhindern, dass ich rot wurde und setzte mich schnell wieder, ohne eine Erwiderung abzuwarten. „Wheeler heißen Sie, ja?“, hörte ich seine Stimme, dessen Vibration, in meinem Körper widerhallte und ich anfing, zu schwitzen. Was machte dieser Kerl mit mir? „Ja, Mr. Kaiba.“ „Sehen Sie mich gefälligst an, wenn ich mit Ihnen rede.“, donnerte er verärgert. Mein Abteilungsleiter mischte sich ungefragt ein und entschuldigte sich, bei unserem Boss. Der winkte ab und verlangte, mit mir unter vier Augen zu sprechen. Das ließ ihn bleich werden. Er ging an mir vorbei und flüsterte mir ein „Viel Glück, Wheeler. Sie werden es brauchen.“, zu. Ich drehte mich wieder zu ihm und tat, als ob ich ihn ansehen würde, sah aber direkt, knapp an ihm vorbei, an die Wand. „In meine Augen, Wheeler.“ Ich schluckte und tat, was er gesagt hatte. Sofort zogen mich diese Augen an und in einen reißenden Strom, der mir den Boden unter meinen Füßen wegzog. „Was...was kann ich...für Sie tun?“, fragte ich stotternd. Einige Augenblicke sah er mich noch an, dann drehte er sich um. „In zwei Stunden erwarte ich ein Sandwich. Ich bin im Labor.“ „Äh...natürlich. Wie Sie wünschen...Haben Sie Wünsche, was es sein soll?“ Doch er ignorierte mich und ich konnte mir nicht verkneifen, ihm leise ein „Arroganter Schnösel“, hinterher zu rufen. Er stockte und drehte sich um. „Wie bitte?“ „Äh...ich sagte Sie seien ein...arroganter Schnösel. Ich soll Ihnen ein Sandwich bringen? Bin ich ihr Sklave? Dann sagen Sie mir nicht mal, was Sie haben wollen und gehen einfach. Vielleicht sollten Sie sich jemand anderen suchen, der Ihnen hinterher hechelt.“, redete ich mich in Rage und ignorierte ihn. Sein Blick ruhte still auf mir, dann ging er einfach. Auch wenn ich es nun vergeigt hatte...der konnte mich mal. Ich war nicht seine Bedienung. Sollte er sich doch sein Sandwich sonst wohin stecken. Mr. Pegasus kam wieder und fragte mich neugierig, was er gesagt hatte. „Nichts, was Ihnen Sorgen bereiten müsste.“, meinte ich immer noch aufbrausend. Eine Woche später konnte ich mich wieder mit Mokuba in unserer Bar treffen und erzählte ihm, was sich zugetragen hatte. Laut lachte er mich aus und ich wusste nicht, ob ich beleidigt sein, oder mitlachen sollte. „Oh, Joey. Das war das Beste, was du hättest tun können.“ „Hä?“ „Seto mag Schleimer genauso wenig, wie ich. Du hast dich nicht gescheut, ihn zu beleidigen und auch noch dazu zu stehen. So was imponiert ihm. Er hatte ja schon vor einigen Wochen von einem Mann geredet, der ihm in Kaiba Labs, positiv aufgefallen ist, aber ich hätte nie vermutet, dass du derjenige bist. Jetzt kennt er schon mal deinen Namen. Stell dich drauf ein, dass er alles über dich heraus finden wird.“ „Dein Bruder stalkt mich? Imponiert? Ernsthaft?“ Mokuba nickte und trank nachdenklich seinen Caipirinha, während ich an meinem Bier nippte. „Ok...wie ist er so?“, fragte ich zaghaft und Mokuba grinste. „Ich erzähle es dir...aber du musst versprechen, es ihm nicht zu sagen.“ „Deal!“ Ich konnte noch immer nicht fassen, was ich von Mokuba gehört hatte. Mein Boss war...ein Familienmensch. Wie konnte jemand, der so eiskalt war, ein Familienmensch sein? Das würde ja sogar noch mehr auf Mr. Pegasus passen! Gedankenverloren blätterte ich durch die Bestandsliste des Lagers und hakte immer mal wieder was ab. Sollte ja keiner behaupten, dass ich meine Arbeit nicht machen würde. Nachdem ich das Lager überprüft hatte, ging ich wieder in meine Arbeitsnische und holte den Computer aus dem Stand-By. Schnell tippte ich die ausgedruckte Liste ab, speicherte sie und lud sie in das vorgesehene Intranet hoch. Warum konnte ich das eigentlich nicht auf einem Tablett machen? Ach ja, das waren unnötige Ausgaben. Ich schüttelte meinen Kopf und nahm meine Tasse in die Hand. Leer. Gut, dann würde ich mir wohl einen neuen Kaffee machen müssen. „Mr. Wheeler!“ Ich zuckte leicht zusammen. „Ja, Mr. Pegasus?“, ich streckte erst mal nur meinen Kopf raus. Vielleicht war es nur eine einfache Frage oder mündliche Aufgabenverteilung. „Da sind Sie ja! Mr. Kaiba verlangt nach Ihnen. Sofort. Im Labor“, er stemmte seine linke Hand in die Hüfte und starrte mich regelrecht nieder. Verdammt, ich hatte gehofft, nicht ganz so schnell wieder mit meinem Boss in Kontakt treten zu müssen. „Ich geh ja schon“, murmelte ich und ließ meine Tasse auf meinem Tisch stehen. Hoffentlich konnte ich schnell wieder gehen. Unten im Labor angekommen, beobachtete ich, wie mein Boss gerade etwas begutachtete. „Sie verlangten nach mir, Boss?“, fragte ich und stand nun neben ihm. Ich bekam nicht mal einen Blick zugeworfen als er etwas von mir verlangte. „Oh... mein... geben Sie mir eine Petrischale und eine kleine Pinzette. Schnell!“ Ich tat sofort, was er gesagt hatte und reichte ihm, die gewünschten Dinge. Zum Glück wusste ich, was eine Petrischale war, sonst hätte er mich vielleicht noch ausgelacht. „Ich glaube es einfach nicht...könnte das der Durchbruch sein?“, murmelte er leise, während er das...irgendwas, mit der Pinzette vom Boden aufhob und es in die Petrischale legte. Er zerkleinerte dieses Ding und gab ein Stückchen auf ein Glasplättchen, welches er mit einer Flüssigkeit versah und es unter dem noch einzigen heilen Mikroskop, geduldig beobachtete. „Ich muss es unbedingt in seine Einzelteile aufspalten.“, meinte er. „Ähm, entschuldigen Sie bitte, Mr. Kaiba, aber sind Sie nicht jemand, der auf medizinische Forschung spezialisiert ist? So hatte man mir das jedenfalls erklärt.“ Er schnaubte. „Nun, das mag für andere stimmen. Jedoch hat man als Naturwissenschaftler die Pflicht, auch noch weiter zu gehen. Biotechnologie, Mikrobiologie und Gentechnik sind nur einige andere Bereiche, die mich interessieren. Man darf sich selbst nicht nur auf eine Spalte der Wissenschaft einlassen, sondern sollte sein eigenes Tätigkeitsfeld ständig erweitern. Sonst wird man so engstirnig und ein Versager, wie mein Vater...Gott hab ihn selig, obwohl ich nicht gläubig bin...“ Er stockte und sah mich entschuldigend, mit diesen unglaublich, blauen Augen an. „Verzeihen Sie. Ich wollte Sie nicht mit irgendwelchem langweiligen, wissenschaftlichen Kram langweilen.“ Ich wedelte mit meinen Händen beschwichtigend, ließ sie wieder sinken, da mir mein Verhalten gerade peinlich war und verschränkte sie dann doch lieber. Warum war ich jetzt auf einmal ein so nervöses Wrack, in der Gegenwart, des erhabenen Eisdrachen. „Oh, nicht doch. Ich...ich mag die...Wissen...Wissenschaft. Sie ist so...wissenschaftlich.“, stotterte ich und fummelte an meiner Krawatte herum, die von Sekunde zu Sekunde enger zu werden schien. Einige Augenblicke sah er mich nur an, dann lächelte er ehrlich und eine Spur...flirtend? Sein Gesicht wirkte dadurch nur noch schöner und meine Augen wurden größer. Wärme stahl sich in mein Gesicht und ließ es brennen. Beschämt über mein unangebrachtes Verhalten, senkte ich meinen Blick. Man machte sich doch nicht an seinen eigenen Chef ran, der eine Koryphäe auf deinem Gebiet und nebenbei so attraktiv war, dass er den Titel des „Sexiest men alive“, durchaus verdient hätte. Dabei war er noch jung und laut den Klatschblättern, mit denen mich meine kleine Schwester auf dem Laufenden hielt, war er Single. „Ähm...ja dann...ich muss wieder. Viel...viel Erfolg beim aufspalten und so...“, meinte ich und verließ schnellstens sein Labor. Ich hielt mich möglichst fern vom Labor und auch von seinem Büro, arbeitete die nächste Zeit, von zu Hause aus und vertröstete sogar Mokuba. Genau der rief mich gerade an, als ich von meiner Joggingrunde nach Hause kam. „Mokuba? Was gibt’s?“ „Was es gibt? Warum gehst du mir aus dem Weg? Hab ich...was falsch gemacht, Joey?“ Ich seufzte laut. „Nein...Aber ich. Ich habe...möglicherweise seltsam reagiert, als...dein Bruder...Kann es sein, dass er mit mir geflirtet hat?“ Einige Momente war es still, dann fragte er mich, wo ich sei. „Zu Hause. Komme gerade vom joggen und sonst Homeoffice, warum?“ „Ich bin gleich da...bis gleich.“ Aufgelegt... „Hey.“ „Selber hey. Also was ist los? Du bist nicht mehr in der Firma und mein Bruder ist unausstehlich geworden. Habt ihr euch gestritten?“ „Das klingt ja schon fast so, als wären wir ein Ehepaar.“ Mokuba grinste mich nur an und ich konnte nicht anders, als zurück grinsen. „Was zu trinken?“ „Gerne. Hast du schwarzen Tee?“ Ich nickte, suchte Tee und Tassen heraus, um dann das Wasser aufzusetzen. „Also, was ist passiert?“ „Passiert? Nichts. Ich hab keine Ahnung was passiert sein soll. Ich wurde in sein Labor gerufen und dann bin ich gegangen.“ Mokuba beäugte mich skeptisch. „Warum habe ich das Gefühl, dass das nicht die komplette Wahrheit ist?“ Ich blickte zur Seite und spürte wie ich leicht rot wurde. „Lassen wir das doch einfach.“ „Warum? Du hast immerhin gefragt, ob er mit dir geflirtet hat. Also muss ja was passiert sein. Also komm schon, raus mit der Sprache!“ „Was will ich denn da groß noch sagen, wenn du es eh schon weißt?“ Mokuba klatschte sich die flache Hand gegen die Stirn und stöhnte. Verwirrt blickte ich ihn nur an. Was wollte er denn bitte hören? Das ich auf ihn stehe? Oder das ich ihn attraktiv finde? Ich schüttelte den Kopf und trank etwas aus meiner Tasse. „Komm bitte wieder in die Firma, ja? Ich kann mit meinem Bruder reden, dass er dich nicht so oft zu sich bitten soll. Auch wenn ich sagen muss, dass er erst durch dich recht gut gelaunt war. Immerhin bist du bisher der einzige der in der Firma keine Angst vor ihm hat oder sich bei ihm einschleimt.“ Ich überlegte kurz, dann nickte ich. „Ok, ich komm wieder in die Firma. Aber ich kann wirklich nicht bei deinem Bruder sein. Es...ist einfach nicht gut, ja?“ Mokuba nickte, strahlte aber. Anscheinend lag ihm viel daran, dass sein Bruder gute Laune hatte. ~ Der nächste Tag war schleppend. Ich hatte kaum den Computer angeschmissen, da stand auch schon Mr. Pegasus an meinem Schreibtisch und verlangte eine Bestandsliste von Labormaterial, welches verbraucht wurde in den letzten Wochen. Er wollte Inventur machen, damit der Boss nicht plötzlich ohne Utensilien da stand. Ich schüttelte nur den Kopf. So langsam konnte ich verstehen, warum Mokuba und Mr. Kaiba so fasziniert darüber waren, dass ich ich selbst war. Ich könnte dieses ständige rumgeschleime nicht ertragen. Als es langsam Zeit wurde Mittag zu machen, kam eine Lieferung von bestellten Büromaterialien und genervt musste ich nicht nur den Lieferschein unterschreiben, sondern auch gleich noch mehrere Kopien anfertigen sowie alles verräumen, da die anderen bereits Pause machten. War ich etwa der Depp vom Dienst? Dann war es endlich soweit und ich hatte meine wohlverdiente Pause. Doch diese wurde jäh unterbrochen als mein Boss plötzlich auftauchte. Ich wollte gerade etwas von meinem Sandwich essen, da stand er plötzlich hinter mir und starrte mich an. Ich schluckte. Diese blauen Augen, die alles zu Eis gefrieren konnten, ließen mich jedes Mal sprachlos werden, wenn er in meine sah. Er war fast zwei Köpfe größer als ich und sah gebieterisch auf mich herunter. Fehlte nur noch, dass er mir auf den Kopf spuckte. Dad meinte, es wäre bei Glatzköpfigen guter Dünger, dass die Haare wieder wuchsen, aber seit er bei den Mutos angestellt war und nach Mysterien suchte, war er nicht mehr er selbst. Der Boss zog eine Augenbraue nach oben und schnalzte mit der Zunge. „In mein Büro, Wheeler, sofort.“ Ich folgte ihm in sein Büro und schloss die Tür hinter mir. Ich seufzte lautlos und sah ihm wirklich nur ganz kurz und unauffällig, auf seinen knackigen Hintern, der in dieser Hose wirklich gut zur Geltung kam. Er drehte sich halb um, ich hob meinen Blick schnell wieder, aber da war es schon zu spät. Er hatte bereits bemerkt, dass ich ihn nicht so ansah, wie man einen Vorgesetzten anzusehen hatte. „Herkommen.“, befahl er mir frostig und ich gehorchte. Dieser intensive Blick, mit dem er mich bedachte, ließ mich erzittern und erschütterte mich, tief in meinem Inneren. Was hatte er vor? Als ich nahe genug bei ihm war, packte er mich am Nacken und zog mich zu sich. Seine heißen Lippen verschlossen meine und im nächsten Moment, hatte er den Schreibtisch abgeräumt und mich darauf abgelegt. Hitze stieg in mir auf, als er seine Zunge um meine Kreisen ließ und nebenbei mein Hemd aufknöpfte. Gierig erforschte er nun meinen Körper, streichelte, massierte und kratzte leicht über meine empfindsame Haut und ließ mich, vor Verlangen laut aufstöhnen. Ich wollte es ihm gleich tun, doch seine Kleidung war noch im Weg und ich bekam einfach diese Knöpfe nicht auf. Er lachte leise und alleine das ließ mich noch härter werden. Seine Lippen wanderten meinen Hals entlang, saugten an unterschiedlichen Stellen, bevor er hinein biss, nur um dann direkt wieder mit der Zunge darüber zu streichen. Ich stöhnte und räkelte mich, dann bäumte ich mich etwas auf und meine Härte traf seine. Er stöhnte an meinem Hals und die Vibration ließ mich erschaudern. Ich wollte definitiv mehr und nicht mehr aufhören. „Oh, ich werde nicht aufhören.“ Hatte ich das etwa gerade laut gesagt? Dann löschte er meine Gedanken aus, indem er mit seinem Mund meine linke Brustwarze bearbeitete. Verdammt, er war so gut darin! Seine Hände waren mittlerweile an meiner Hose angekommen und langsam öffneten sie sie. Dann hatte er den lästigen Stoff auch schon entfernt und meine Männlichkeit wurde von ihm mit einer seiner Hände umsorgt. Stöhnend stützte ich mich auf meine Unterarme, doch ich wurde sofort wieder nach unten gedrückt. „Was?“ „Liegen bleiben, sonst könnte es schmerzhaft werden.“ Verwirrt blickte ich ihn aus großen Augen an. Was meinte er denn jetzt schon wieder? Doch dann öffnete er eine Schublade und entnahm dieser eine Tube mit durchsichtigem Gel. Er drückte sich etwas aus der Tube heraus und verrieb es in seiner rechten Hand. Dann griff er zwischen meine...Ich zuckte vor Schreck zusammen, doch dann warf ich meinen Kopf in den Nacken und stöhnte auf. Er drang mit einem Finger in mich ein und bewegte diesen, suchte anscheinend etwas, doch fand es nicht. Dann drang der zweite Finger ein und spreizte die beiden Finger immer und immer wieder. Plötzlich erzitterte ich, stöhnte laut auf und wusste nicht mehr wo oben und unten war. Er hatte etwas gestreift und ließ mich Sterne sehen. „Da hab ich es wohl endlich gefunden“, egal was er meinte, er musste es noch einmal machen. Oder mehrmals. Er lachte und sein Blick sagte mir, dass ich es erneut laut ausgesprochen hatte. Dann drang auch schon der dritte Finger in mich ein und weitete mich noch mehr. Ich wusste nicht, ob meine Stimme zu laut war und man mich hörte, doch ich konnte einfach nicht anders. Doch dann entzog er die Finger und ich jammerte wegen dem Verlust auf. Ich musste nicht lange warten, dann spürte ich ihn auch schon. Ich schluckte und biss mir auf die Unterlippe. Dann drang er langsam in mich ein. Ich zischte und verspannte mich. Verdammt, er war groß! „Entspann dich.“ „Ja? Und wie?“, zischte ihm zu. „Versuch ruhig zu atmen“, er beugte sich zu mir und küsste mich am Hals. Immer wieder wanderte er nach oben und unten und ich spürte, wie ich mich tatsächlich entspannte. „Na geht doch“, er grinste und ich richtete mich etwas aus. Ich konnte sehen, wie er in mir war. Zwar nicht direkt, doch er war eindeutig komplett in mir. Meine Wangen wurden heiß und verlegen blickte ich zur Seite. Ich spürte, wie er sich etwas aus mir herauszog, nur um dann leicht zuzustoßen. Er verfiel in einen Rhythmus und streifte immer wieder diesen einen Punkt in mir, der mich Sterne sehen ließ. Meine Arme zitterten und ich musste mich erneut hinlegen, denn ich wusste nicht, wie lange ich diese Position noch aufrecht erhalten konnte. Wieder beugte er sich zu mir, küsste mich und bewegte sich in mir. Ich stöhnte immer wieder. Dann schlang ich meine Arme um seinen Nacken und hielt ihn eng bei mir. „Mehr“, murmelte ich an seine Lippen und er erfüllte mir den Wunsch. Er wurde schneller und stieß härter zu, ließ mich mehr und lauter aufstöhnen. Wahrscheinlich hörte mich die gesamte Firma schon, doch es war mir egal. Ein bekanntes Kribbeln machte sich bei mir breit. „Verdammt. Mehr, bitte“, flehte ich und spürte plötzlich, wie er größer wurde. Da hatte ich wohl etwas erreicht. Leicht grinste ich, dann legte ich einen flehenden Blick auf. „Bitte, mehr. Schneller, ich...“, laut stöhnte ich auf. Er hatte genau den Punkt getroffen und den Winkel angepasst. Jeder Stoß war ein Treffer und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Immer wieder murmelte ich ‚Mehr‘ und jedes Mal stieß mein Boss härter in mich. Dann erzitterte ich heftig und spürte nur noch, wie mich ein heftiger Orgasmus durchschüttelte. Leise hörte ich, wie er zischte und dann spürte ich nur noch, wie seine heiße Flüssigkeit mich ausfüllte. Schwer atmend lagen wir auf seinem Schreibtisch. Er auf mir und ich konnte noch immer nicht fassen, was gerade passiert war. Dann entzog er sich, schnappte sich einige Taschentücher aus der Schublade und begann sich sauber zu machen. Ich konnte mich keinen Zentimeter bewegen und blieb deshalb erst einmal regungslos liegen. „Alles in Ordnung?“, es war ungewohnt die Sorge in seiner Stimme zu hören, doch ich schaffte es zu nicken. Dann spürte ich, wie er mich sauber machte. Nach 10 Minuten konnte ich mich langsam wieder aufrichten und besah meine Kleidung, die achtlos auf dem Boden lag. Nachdem mir bewusst wurde, das ich komplett nackt war, schnappte ich mir sie und zog mich schnell wieder an. Mein Boss hatte in der Zwischenzeit ein Glas Whiskey gefüllt und trank einen Schluck davon. Fertig angezogen tastete ich meine Hosentasche ab. „Ähm, macht es Ihnen was aus wenn ich...“, ich hielt meine Schachtel Zigaretten hoch und wedelte leicht damit herum. „Nein, nur bitte am Fenster.“ „Natürlich.“ Stille entstand und ich wusste nicht was ich sagen sollte. Was sagte man eigentlich, nachdem man mit seinem Boss geschlafen hatte? Doch lange musste ich nicht nachdenken. Eine gewaltige Explosion riss uns beide aus den Gedanken. Die Erde bebte und ich sah fassungslos aus der großen Fensterfront. Das da hinten, was explodiert war...war Pharao Labs. Die Brüder Yugi und Atemu Muto, Cousins meiner Vorgesetzten, leiteten diese wissenschaftliche Einrichtung, die sich mit altägyptischen Artefakten und deren Magie beschäftigte, doch jetzt... Moment...war das... Mehr konnte ich auch gar nicht darüber nachdenken, denn die Druckwelle der Explosion, zerdrückte die Scheibe, ließ sie bersten und das letzte was ich sah, war rotes Feuer, das mich traf. Ich wachte irgendwann wieder auf, über mir Mokuba, der uns besorgt fragte, was passiert sei. „Mokuba? Da war…Pharao Labs ist hochgegangen. Eine Druckwelle…sie hat uns erfasst und..“ „Ok. Aber...warum riecht es hier dann nach Sex?“, fragte er perplex und ich musste husten. Dann hörten wir ein Stöhnen und schon war Mokuba bei seinem Bruder, der sich die Glassplitter aus den Haaren schüttelte. „Seto...alles in Ordnung?“ Er nickte und ließ sich aufhelfen. Außer ein paar wenigen Blessuren, waren wir erstaunlich gut weggekommen. Bevor mein Boss etwas sagen konnte, verabschiedete ich mich. Ich wusste nicht, warum ich noch da bleiben sollte. Außerdem konnte ich mir gut vorstellen, dass er jetzt mit seinem Bruder alleine sein wollte und dann zu seinen Cousins fuhr, damit er sichergehen konnte, dass bei ihnen alles in Ordnung war. Also konnte ich genauso gut nach Hause fahren. Oder in meinen kleinen Garten. Ich musste eh dorthin und mich kurz um meine Pflanzen kümmern. Ich könnte auch mich dort etwas entspannen. Mein Magen knurrte und ich schüttelte den Kopf. Wer hätte gedacht, das Sex so hungrig machen könnte. Also fuhr ich erst einmal nach Hause, duschte, zog mir andere Kleidung an, die nicht nach Sex und meinem Boss rochen, und machte mir schnell etwas zu essen. Danach schnappte mich mir wieder meine Jacke, zog Schal, Mütze und Winterschuhe an und fuhr in mein kleines, privates Paradies. ~ „Wheeler…Wheeler, aufwachen. Nun kommen Sie schon.“ Ich stöhnte, wachte mit höllischen Kopfschmerzen auf und mir war übel. Das erste, was ich sah, waren eisige Augen, die mich mürrisch ansahen. „Na endlich. Wie lange liegen Sie denn schon hier? Sie waren halb eingeschneit.“, fragte er mich zornig. „Hä? Ich bin am Dienstag hier hergekommen…wieso? Was für ein Tag ist heute?“ „Donnerstag. Können Sie aufstehen?“, fragte er, nun etwas sanfter. Ich nickte und bemühte mich, aufzustehen. Stechender Schmerz fuhr mir wieder in meinen Kopf und ich stöhnte auf, hielt mir meinen Kopf und wäre fast wieder umgefallen, hätte mich mein Boss nicht gehalten. „Was war das nur? Warum bin ich den zusammen gebrochen?“ „Sieht aus, als ob wir seit unserem Techtelmechtel und der Explosion eine seltsame Verbindung haben. Geben Sie mir Ihre Hände. Ich will was versuchen.“ Techtel…ach ja. Wir hatten miteinander geschlafen und dann war Pharao Labs explodiert. Da war rotes Feuer gewesen und…ich war nach Hause gegangen und hatte gegessen, dann war ich zu meinem Garten gefahren. Zum Glück war ich nicht erfroren. Ich hatte nur in der Laube, die Blumen gießen wollen und die schöne Winterlandschaft mit einem heißen Tee genießen wollen, dann war ich ohnmächtig geworden. Zwei Tage lang lag ich hier? Im Schnee? Ich hätte tot sein müssen. „Warum? Wozu brauchen Sie meine Hände?“ Er verdrehte genervt seine Augen und keifte mich an, dass ich einfach tun sollte, was er sagte. Also gab ich sie ihm und dann geschah etwas Seltsames. Aus seinen Händen kam…Rauch? Nein es war eisig kalt und ließ mich fürchterlich frieren. Meine Hände fingen an zu vibrieren und in der Mitte der Handfläche, brannte es. Plötzlich schlugen Flammen aus meinen Händen, ich schrie und dann…war es wieder gut. Mr. Kaiba hatte seine Hände auf meine gelegt und das Feuer floss in seine Hände und umgekehrt spürte ich sein Eis, wie kühles Wasser durch mich durchfließen. Es fühlte sich an, als wären wir eins. Als wären wir vorher nur einzelne Bruchstücke gewesen, die sich nun wieder zusammensetzten. Etwa eine Minute ging das so, dann ebbten unsere Kräfte wieder ab und er küsste mich. Ich erwiderte es, wühlte mit meinen Händen in seinen Haaren und bugsierte ihn, in meine Laube. Einige Tage später, war ich schon wieder in der Arbeit und ging gerade an meinem ehemaligen Abteilungsleiter vorbei, der mich pikiert ansah. „Das ist doch der, der sich hoch geschlafen hat...“, flüsterte ein Kollege Mr. Pegasus zu. Hoch geschlafen? Das hatte ich nicht...nun gut, vielleicht ein bisschen. Aber hey, wir konnten nicht mehr ohne einander. Wir mussten regelmäßig unsere Energie abgleichen. Ich hatte letzte Woche einen Zusammenbruch gehabt, eben weil ich es nicht gemacht hatte. Ich war ohnmächtig geworden in meinem Garten. Einfach so. Ich war zwei Tage dort gelegen. Dann hatte mich mein Boss gesucht, weil er extreme Nervosität verspürte und keine Kontrolle mehr über seine Kräfte hatte, so hatte er es mir, nach unserer… Vereinigung erzählt. Durch diese Kräfte konnte er mich sofort aufspüren und hatte mich aufgepäppelt. Danach hatte mich Mr. Kaiba zur Assistenz der Geschäftsleitung befördert. Maximal zwei Tage konnten wir ohne einander sein, dann brach alles zusammen. Ich ging den langen Weg entlang, zu seinem Büro und klopfte an die Tür. Ich öffnete sie, als ein leises Herein ertönte. Als ich hindurch war, schloss ich sie leise wieder und sah schon, dass unser Abgleich sofort starten musste, denn aus seinen Händen kam schon wieder die Eisige Kälte und hatte bereits seinen ganzen Schreibtisch eingefroren. Ich lief schnell zu ihm und wir glichen uns ab. Er lächelte mich dabei an und ich hob scheu meine Mundwinkel ein wenig nach oben. Nicht selten artete so eine Begegnung in heißem, leidenschaftlichem Sex aus. Wir konnten nicht anders. Diese Kälte, die mich bei so einem Abgleich durchströmte, vermischte sich mit meiner Hitze und erzeugte eine ganz eigene...Fusion. So nannte er es. „Lassen Sie uns fusionieren, Wheeler.“, raunte er mir heiser zu. Da konnte ich einfach nicht nein sagen. „Ja...“, keuchte ich, schon ganz heiß auf diesen Mr. Frost. Er packte meinen Hintern und drückte mich an seinen Körper. Ich warf den Kopf in den Nacken und stöhnte leise. Er nutzte dies, biss mir in den Hals, saugte daran und küsste sich hinauf zu meinem Mund. Ich drängte meinen Körper ungeduldig an seinen, konnte es kaum erwarten, ihn in mir zu spüren. „Langsam, langsam. Sie wollen doch nichts überstürzen?“ „Klappe Sie Arsch von einem Boss. Nehmen Sie mich...jetzt..“ Er lachte heiser und flüsterte mir zu, dass er erstmal abspritzen müsste, weil er schon jetzt zu nah dran wäre und mir dann nicht die Befriedigung verschaffen könnte, die ich brauchte. Ich fackelte nicht lange, öffnete seine Hose und sank auf meine Knie. „Ahhh, ja gut so. Knie vor deinem Meister.“, keuchte er erregt, als ich mich seiner Härte widmete, die mir schon unglaubliche Orgasmen verschafft hatte. Ich versuchte ihn soweit in mir aufzunehmen wie es ging, doch ich stieß schnell an meine Grenzen. Dennoch gab ich mich nicht geschlagen und begann mit meiner Zunge seine Länge entlang zufahren. Er stöhnte auf und krallte sich in meine Haare, zog sogar leicht daran. Ich spürte, wie es ihm gefiel die Oberhand zu haben und ließ ihn gewähren. Von unten herauf sah ich in sein Gesicht, ließ von seiner Männlichkeit kurz ab, leckte mir mit meiner Zunge über die Unterlippe und lächelte lasziv. Ich spürte, wie sich der Griff in meinen Haaren verfestigte und konnte ein leises Lachen nicht unterdrücken. Dann wurde ich auch schon gegen seine Männlichkeit gedrückt. Gierig öffnete ich meinen Mund und konnte ihn gerade so davon abhalten zu zustoßen. „Sie bringen mich ganz schön um den Verstand“, knurrte mein Boss und ich konnte einfach nur Grinsen. Langsam bewegte ich meinen Kopf vor und zurück und umspielte mit meiner Zunge erneut seine Länge. Und bevor ich weiter machen konnte, hatte er mich schon zurückgezogen und erschrocken kniff ich die Augen zu. „Was für ein Anblick“, langsam öffnete ich die Augen wieder und konnte den hungrigen Blick meines Bosses sehen. Ich spürte, dass mein Gesicht...nun ja, versaut war. Meine Zunge schoss hervor und mit einer schnellen Bewegung, hatte ich ein wenig von seinem Sperma aufgeleckt. Es war bitter, aber es machte mir nichts aus. „Umdrehen“, befahl er und ich tat wie er verlangte. In der Umdrehung schnappte ich mir einige Taschentücher, die mittlerweile Standard auf seinem Schreibtisch waren und reinigte mein Gesicht ein wenig. Gerade war ich fertig geworden, da hatte er auch schon meine Hose geöffnet und meinen Oberkörper auf seinen Schreibtisch gepresst. Kühle Luft drang an meinen entblößten Hintern und schon war er in mich eingedrungen. Wir schliefen eindeutig zu häufig miteinander, denn er traf gekonnt meine Prostata und kehlig stöhnte ich auf. „Mehr“, bettelte ich direkt, denn ich konnte einfach nicht anders. Das Feuer, welches in mir tobte, wurde von ihm noch mehr angefacht und ich wollte einfach nur noch ihn spüren. „Natürlich“, brummte er und stieß schneller und härter zu. Er konnte es wohl auch nicht mehr erwarten, sonst würde er nicht direkt so los legen. Stöhnend krallte ich mich in den Schreibtisch und versuchte ihn mit jedem Stoß entgegen zu kommen. „Verdammt“, er knurrte und ich konnte ihm nur zu stimmen. Verdammt. Mit einem kehligen Stöhnen ergoss ich mich und ich spürte, wie auch er in mir kam. Keuchend stemmte ich mich nach oben und konnte nicht verhindern zu Grinsen. Schnell säuberte ich mich so gut es ging, dann zog ich meine Hose sowie Boxer wieder nach oben. So entspannt freute ich mich richtig auf meinen Feierabend. „Los kommen Sie. Wir haben noch viel Arbeit vor uns.“, sagte er bestimmend und schloss gerade wieder seine Hose. „Arbeit? Wie jetzt? Es ist doch eher Zeit nach Hause zu gehen, oder nicht?“ Er sah mich abfällig an und schüttelte seinen Kopf. „Wir haben schon genug Zeit verschwendet, in der wir unsere Abnormalität hätten untersuchen können.“ Er setzte sich auf seinen Bürostuhl, fischte sein Handy vom Tisch und wählte eine Nummer. Ungeduldig trommelten seine Finger auf dem edlen Holz, bis sein Gesprächspartner abgenommen hatte. „Mokuba? Wo bist du? Hm...verstehe. Wir treffen uns in zwanzig Minuten, unten in meinem Labor. Du musst mich und Mr. Wheeler untersuchen. Diese Explosion von Pharao Labs, hat uns...verändert.....Ja, bis gleich.“ Er legte auf und sah mich finster an. „Ich hoffe, Sie nehmen keine Drogen und trinken nicht übermäßig viel Alkohol. Mokuba wird uns Blut abnehmen, damit wir es untersuchen können. Außerdem brauche ich noch eine DNA Probe von Ihnen. Ein Haar oder Ihren Speichel.“ Ich verengte meine Augen. „Wie wäre es, sie nehmen den Speichel, den ich an Ihrem Glied hinterlassen habe, dass dürfte wohl reichen...oder die Haare, die Sie mir dabei ausgerissen haben, weil es so gut war...“, zickte ich ihn an. „Vorsichtig, Wheeler. Ich bin immer noch Ihr Boss.“ „Ja mein Boss, der auf mich angewiesen ist und seine Finger nicht von mir lassen kann. Ich bitte Sie...ich habe schon längst Feierabend. Wir sollten das auf morgen verschieben und...“ „Nein. Wir werden es jetzt tun und Sie assistieren mir, denn dafür sind Sie befördert worden und werden auch angemessen dafür bezahlt.“ Ich ignorierte dies und konfrontierte ihn weiterhin damit. „Mein Sperma könnten Sie ja auch nehmen...für die Bestimmung meiner DNA. Zu finden auf den Taschentüchern, mit denen ich mich gesäubert habe, falls sie das vergessen haben sollten.“ Er stand auf und ging lauernd auf mich zu. „Tun Sie nicht so unschuldig. Sie wollen es doch nicht anders. Der Beischlaf ist Ihr Bonus, denn so wie Sie jedes Mal nach mehr schreien...“ Unfair dies zu erwähnen. Aber gut. Er würde eh keine Ruhe geben. „Ist ja gut. Also los. Was muss ich dann tun?“ Zwanzig Minuten später waren wir im Labor und Mokuba erwartete uns schon. „Da bin ich aber gespannt. Also, womit beginnen wir?“ „Wir untersuchen unser Blut, sowie unsere DNA und suchen nach möglichen Abweichungen. Ich kann dir jetzt schon sagen, dass uns Atemus kleines Missgeschick, gravierend verändert hat.“ Mokuba nickte, zog sich Untersuchungshandschuhe an und begann, uns Blut abzunehmen, beschriftete es und steckte es in die dafür vorgesehenen Behälter. Die Speichelprobe verweigerte ich vehement. „Wheeler, stellen Sie sich nicht so an.“ „Ach...denken Sie nicht, dass vielleicht...noch was...anderes in meinem Speichel beigemischt ist?“ Er hob warnend seine Augenbrauen, aber Mokuba hatte uns sofort durchschaut. „Schon gut. Ich weiß, dass ihr beide was miteinander habt.“ Der Drache knurrte gefährlich und fragte, was er meinte. „Ich bitte dich Seto. Die Angestellten tratschen. Es heißt, dass Joey...“ „Joey? Warum nennst du Mr. Wheeler, Joey?“, fragte er ihn angesäuert. Das klang ja direkt ein bisschen eifersüchtig. „Wir haben uns angefreundet und entschieden, dir nichts zu sagen. Das ihr beide allerdings eine Affäre begonnen habt, weiß ich von den Angestellten. Es heißt, Joey habe sich in seine Position gefic...ähm ich meine...ihr wisst schon, was ich meine.“ Mein Chef starrte seinen Bruder eine ganze Zeit lang an, was dieser, mit einer stoischen Ruhe erwiderte. Dann wandte er sich ab und redete absolut offen darüber. „An dem Tag, des missglückten Experiments, hatten wir gerade das erste Mal miteinander geschlafen. Ich hatte einen Whisky mit Eis in der Hand und Wheeler hatte sich eine Zigarette anzünden wollen. Die Druckwelle hat uns erfasst und uns verändert. Ich beherrsche nun dieses...“ Er aktivierte die Kälte und aus seinen Händen kam wieder dieses weiße Gas. Mokuba machte große Augen. „Es ist wahnsinnig kalt. Wheeler kann Feuer aus dem nichts erzeugen. Wir können aber nicht mehr anders, als diese Kräfte, mindestens alle zwei Tage zu verbinden, ansonsten sind meine Kräfte völlig außer Kontrolle und Wheeler bricht zusammen. Nach der Fusion unserer Kräfte, fallen wir meist in einen Sexrausch. Nun weißt du alles. Hier...“ Er riss mir einen Büschel Haare aus und reichte es seinem kleinen Bruder. „AUA. HEY!“, rief ich entrüstet, aber die beiden ignorierten mich und fingen an, zu tun, was sie am Besten konnten. „Hey Joey!“ Ich sah mich nach Mokuba um, der mit leuchtenden Augen zu mir kam. „Ich habe Neuigkeiten, deine Kräfte betreffend.“ Das machte auch meinen Boss aufmerksam und er kam, mit miesepetrigen Gesicht, auf uns zu. „Was für Neuigkeiten, kleiner Bruder?“ „Joeys Feuer. Es ist unfassbar heiß. Es könnte, die Temperatur der Sonne erreichen. Aber nicht nur das. Ich hatte mich vorhin geschnitten und kam aus Versehen, mit Joeys Blut in Kontakt.“ „Was? Das kann doch nicht...“ „Das Blut hat sich nicht mit meinem vermischt, keine Sorge. Nein, es hatte sich in Feuer verwandelt und schau...Es wandelt die Zellen in ihren natürlichen Ursprung zurück.“ Seine Haut war unverletzt, sollte anscheinend aber verletzt sein. Hieß das... „Es heilt Verletzungen?“ Er nickte glücklich und des Drachens Augen starrten mich an, als wäre ich ein Forschungsobjekt...oh. „Äh...ich muss dann wieder...“ „Hier geblieben, Wheeler. Moki? Ich habe mein Blut untersucht. Dieses Eis...es ist wie festes Kohlenstoffdioxid. Diese Kälte sublimiert.“ „Hä?“, fragte ich intelligent. „Ähnlich wie Trockeneis, aber nur, im Ruhezustand. Wenn ich etwas vereisen will, ist es, wie ein Strahl, der weder fest, noch flüssig ist und schon gar kein Gas. Einfach nur seltsam.“ „Ah…Ja ok, damit kann ich zumindest etwas anfangen. Aber kann ich jetzt endlich heim? Es ist bereits Mitternacht.“ „Nein Wheeler. Sie kommen mit uns mit. Sie können in einem der Gästezimmer schlafen.“ „Oh bitte Seto. Vor mir musst du nicht schauspielern. Ich hab doch gesehen, dass du wieder scharf auf Joey bist.“ Dazu sagte er nichts, sondern packte mich am Kragen und zog mich nach oben ins Erdgeschoss. „Aber Mr. Kaiba...ich muss wirklich nach Hause. Ich...“ „Sie sollten jetzt still sein, sonst muss ich Sie noch an mein Bett fesseln.“ Wie sollte das noch weiter gehen? Nun war ich eine Abnormalität, die Feuer erzeugen konnte und hatte meinen Boss, der mein Gegenteil war, am Hals. Nicht genug, artete unser Beischlaf langsam in eine Art Sucht bei ihm aus. Ob wir das alles jemals in den Griff bekommen würden? Kapitel 25: 25.12.2020 Bonus (Alistor) -------------------------------------- Ryous Plan Ich hatte sowas von die Schnauze voll mit den Beiden. Einige Zeit hatte ich sie schon beobachtet, jedoch nicht gedacht, dass die Beiden derart bescheuert wären. Da war von dem Blonden, jedes „Fick DICH Kaiba!“, eigentlich ein „Fick MICH Kaiba!“, ein „Du arroganter, eingebildeter Arsch“, ein „Oh du bist so heiß und gutaussehend“ und jedes „Ich hasse dich, Kaiba!“, ein „Ich liebe dich so sehr, Kaiba!“ Der Braunhaarige war nicht besser. Mit jedem „Köter!“, wollte er eigentlich sagen: „Du süßes Hündchen!“ Oder als er dem Kleinen sagte, dass er es nie zu etwas bringen würde und in der Gosse landen würde, hörte ich ganz genau heraus, dass er ihn eigentlich mit nach Hause nehmen wollte und nie wieder gehen lassen wollte, denn auch er wäre trunken vor Liebe. Bescheuert! Hirnrissig! Absolut Blind! Schon alleine diese Mimik und Gestik, sagte alles! ALLES! Wenn Kaiba, Joey ignorierte, provozierte er Kaiba so lange, bis er, nur ganz leicht und für niemanden zu sehen, einen Mundwinkel nach oben zog und dann ihm gnädigerweise, doch seine Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Es war ein hin und her. Keiner von ihnen konnte wirklich aneinander vorbei. Wie Gegensätze, die sich abstießen und trotzdem anzogen. Sie konnten einfach nicht ohne einander existieren. Ich schnaubte, als ich gerade beobachtete, wie die beiden lautstark stritten. Wie konnte ich die beiden dazu bringen, sich ihre Gefühle füreinander einzugestehen? Während ich die Streithähne weiterhin analysierte, dachte ich über die möglichen und am erfolgversprechendsten Lösungen nach. Ich hatte noch ein Wahrheitsserum, was ich mal von Marik bekommen hatte.... ok geliehen. Vielleicht hatte ich es auch mal aus Versehen mitgehen lassen. Er hatte es eh nicht gebraucht. Es funktionierte und das war das Wichtigste. Dazu müsste ich ihnen dieses einfach ins Gesicht sprühen, dann würden sie sich immer die Wahrheit sagen...War das zu krass? Schnell schüttelte ich den Kopf. Manchmal forderten gewisse, besondere Situationen, besondere Maßnahmen. Also machte ich mich auf den Weg, dieses Serum zu holen, rief bei meinen Freunden an, damit sie eingeweiht waren. Videoparty war schon eine klasse Erfindung. So hatte ich alle zusammen in einem Gespräch beisammen. „Das ist eine klasse Idee.“, meinte Yugi und ich hörte, wie die anderen ihm zustimmten. „Er war schon immer in Kaiba verschossen. Wenn wir ihn dazu bringen, Kaiba dass zu erzählen...“ „Und Kaiba ihm...“ Wir besprachen noch einiges, machten unseren Plan und ich konnte es kaum erwarten, die beiden knutschen zu sehen. Später... „Also, alle auf ihre Positionen. Ich hoffe ihr wisst, was ihr tun müsst.“, sprach ich leise in mein verstecktes Headset, dass mit dem meiner Komplizen verbunden war, die leicht nickten. Wir beobachteten die ebiden, sie stritten, wie immer und zur Tarnung waren Yugi, Thea und Tristan mit Duke bei Joey, um ihn in die richtigen Bahnen zu lenken. „Geh mir gefälligst aus dem Weg, du nichtsnutzige Töle. Das du es wagst...“ Kaiba wieder...Übersetzt hieß das übrigens: „Du bist der einzige der mir im Weg stehen darf, du hübschester der Welt.“ „Das hier ist nicht dein Gehweg. Steht hier etwa dein Name, du großkotziger Schnösel?“ Auch dies konnte ich mit Leichtigkeit übersetzen. „Ich himmele dich an. Beachte mich! Rede mit mir!“ „Tse. Wheeler, ich bitte dich. Mir gehört die ganze Stadt und damit auch die Luft, die du mir frecherweise auch noch weg atmest.“ Das hieß: „Ich lege dir die Welt zu Füßen und küsse dich, bis du keine Luft mehr bekommst.“ „Was zum....Kaiba!“ Das war einfach: „Oh ja. Tu mit mir, was du willst.“ „Du wiederholst dich, das wird langsam langweilig. Also aus dem Weg, Köter.“ Kaiba wiederholte sich ebenfalls. Jeden Tag aufs Neue: „Komm mit mir. Lass uns fliehen und glücklich werden, bis an unser Lebensende.“ „Grrr...du ekelhafter, reicher Pickel. Geh du mir doch aus dem Weg, na? Kannst du das etwa nicht?“ Die Übersetzung hierfür: „Ich liebe dich und möchte für immer bei dir bleiben.“ Kaiba blitzte ihn eisig an und schubste ihn einfach aus dem Weg, seine Augen wurden heller und strahlten, nachdem er ihn an der Schulter berührt hatte. Eindeutig ein paarungsbereiter Spieleentwickler. Aber auch den Blonden ließ das nicht kalt. Er bekam eine Gänsehaut, schaute dem Brünetten abwesend hinterher, fing sich dann aber schnell wieder, da die anderen in seiner Nähe waren. Also schimpfte und zeterte über den Kaibakotzbroken, bis Yugi versuchte, zu beruhigen. Thea rollte zur Tarnung mit den Augen und meinte, er sollte Kaiba einfach ignorieren. „Diese sinnlosen Streitereien müssen jetzt aufhören Joey.“, riet sie ihm und ich fragte mich, ob sie wirklich nicht lieber Schauspielerin werden wollte, statt Tänzerin. Kaiba kam langsam in meine Nähe. Ich strich mir mein weißes Haar aus dem Gesicht und hielt schon den Zerstäuber bereit. Kurz bevor er vor mir stand, stellte ich mich ihm in den Weg und sprühte einen Stoß des Inhalts, in sein Gesicht. Er hustete, taumelte und ich nahm die Beine in die Hand, rannte in mein Beobachtungsversteck und verfolgte gespannt, was nun passieren würde. Kaiba stand nun völlig still, dann drehte er sich um und lief zu Joey zurück. Er packte dessen Schulter und riss ihn herum. Als der Blonde, völlig überrumpelt fragte, was dem Saftsack einfallen würde, unterbrach dieser ihn. „Wheeler, Hündchen. Schön dich berühren zu dürfen.“, sagte er und streichelte andächtig die Schulter von Joey. Stille.... „Hü...Hündchen? Kaiba ist alles in Ordnung bei dir?“, fragte Joey zaghaft. Angesprochener schüttelte den Kopf, verbarg dann mit einer Hand sein Gesicht und rannte davon. Strike One! Das war ja einfach gewesen. Nun musste ich Joey noch dasselbe verpassen, musste aber eine bessere Gelegenheit abwarten, da Kaiba verschwunden war. Doch soweit kam es nicht. Ich hatte eine ganz bestimmte Person, in meinen Plan, nicht mit eingerechnet. Also stand ich auf einmal ohne den Zerstäuber da, dafür sah mich die jüngere Kaiba Version, wütend an. „Bakura? Was soll das? Was hast du da gerade eben mit meinem Bruder gemacht?“ Oh...vielleicht sollte ich es Kaiba gleich tun und abhauen. „Joey? Komm mal her. Bakura hat dir was zu sagen.“, meinte er säuerlich und hielt mich an meinem Arm fest. Wie konnte ein vielleicht dreizehnjähriger Junge so stark sein? Joey kam, brav wie ein Hund zu uns, den Kopf fragend schief gelegt. Und da wunderte er sich, dass Kaiba ihn mit einem Hund verglich? „Ja Ryou? Was ist?“ Mist. Was sollte ich jetzt machen? Ich sah auf die Seite und meinte, dass es nichts zu sagen gab. Mokuba knurrte. Waren hier alle Hunde? „Bakura hat meinem großen Bruder irgendwas ins Gesicht gesprüht und dann hat er sich merkwürdig verhalten.“, erklärte der Kleine und übergab das Serum seinem Lakaien, mit der Sonnenbrille. „Hä? Wieso?“, fragte der Blonde. Ich lachte laut los. Das war so herrlich typisch für ihn. „Nun Joey. Du weißt, dass wir wissen, dass du total auf Kaiba stehst.“ Er machte schon den Mund auf, um dem vehement zu widersprechen, doch ich hob meine Hand, als Zeichen, dass ich noch nicht fertig war. „Ich will damit nicht sagen, dass du schwul bist. Du bist einfach dem Eisdrachen verfallen. Das passiert bestimmt einigen, die meinen hetero zu sein, glaub mir. Und selbst, wenn du schwul bist, ist uns das nicht wichtig. Hauptsache du bist glücklich. Was du nicht weißt ist, dass das, was ich ihm ins Gesicht gesprüht hatte, ein Wahrheitsserum war. Wenn er also sagte, dass er es schön findet, dich berühren zu dürfen...“ „Dann ist das die Wahrheit gewesen...“, beendete Mokuba meinen Satz schockiert. „Ahahahahahaha. Nein wirklich lustig. Du willst damit sagen, dass Kaiba... KAIBA mich... mag? Mich? Das kann nicht sein, Ryou. Kaiba hasst mich.“ „Seto hasst dich nicht.“, sagte der kleine Kaiba neutral. Er musste wohl gerade irgendwie verarbeiten, dass sein Bruder, den er vergötterte, auf einen Jungen abfuhr. „Ach? Und woher willst du das wissen?“, fragte Joey verwirrt. „Den einzigen, den er gehasst hatte, war Gozaburo und der ist tot. Nein, die meisten sind ihm einfach nur egal. Oder solange wichtig, wie er ein Ziel erreichen will, oder ein Duell gewinnen.“ Meine Mundwinkel müssten bestimmt schon am anderen Ende der Welt angekommen sein. Der vermasselte mir die Tour. Denn Joey sah nicht nur verwirrt aus, sondern schien ihn diese Information zu verletzen. „Ja...ok. Ich verstehe.“, meinte er tonlos. Ich schubste den Kleinen. „Hey was soll das?“ „Das was ich sagte. Für Seto sind die Menschen wirklich vollkommene Zeitverschwendung und deswegen es nicht wert, über sie nachzudenken. Ich glaube, ihr irrt euch. Er kann Joey nicht mögen. Sie streiten doch dauernd.“ „Ja aber nur, weil sie ihre Gefühle füreinander nicht richtig ausdrücken können. Das ist alles. Er hat Joey Hündchen genannt, das....wo ist Joey?“ Ich sah mich hektisch um, aber ich konnte ihn nirgends sehen. Der hatte sich einfach aus dem Staub gemacht. So ein Mist. Ich holte mein Handy und rief ihn an, aber er ging nicht ran und als es Tristan, später ebenfalls versuchte, war sein Handy auf einmal ausgeschaltet. Wir versuchten alles, selbst als wir bei ihm klingelten, hörten wir nur das zornige Schimpfen von seinem Vater. ~ Das ganze Wochenende war er nicht zu erreichen gewesen. Nun war wieder Montag und ungeduldig warteten wir auf Joeys Ankunft. Kaiba war schon vor uns dagewesen, aber er hatte uns ignoriert, sozusagen unsere Existenz verweigert. Als Joey endlich ankam, hatte die Stunde bereits angefangen. Er ging mit gesenktem Kopf zu seinem Platz, die Lehrerin nicht beachtend, die ihn schimpfte, warum er zu spät kam und damit den Unterricht stören würde. Doch er reagierte nicht. Auf gar nichts. Die Lehrerin gab es irgendwann auf und machte wutschnaubend mit dem Unterricht weiter. In der Mittagspause stand Kaiba langsam auf, die Augen geschlossen, als ob er es nicht fassen konnte, dass er das gerade wirklich tat. Dann öffnete er seine Augen wieder und sah zu Joey. Kaiba ging zu ihm, starrte ihn nieder. „Glaube ja nicht, dass irgendwas, was ich am Freitag gesagt hatte, eine Bedeutung hat, klar?“ Joey nickte nur, sonst kam keine weitere Reaktion. Der Braunhaarige zog eine Augenbraue nach oben. Diese Verhaltensweise war für den Blonden einfach nicht normal. Doch dann wandte sich Kaiba ab, Joey knurrte wütend und bewarf den Größeren mit Stiften, einem Lineal, einem Radiergummi, dem Mathematikbuch... Kaiba wehrte alles ab, so gut es ging, doch das Buch traf ihn unvorbereitet und unvorteilhaft und er sank stöhnend zu Boden. Alle Jungs der Klasse verzogen das Gesicht und fühlten mit dem armen Burschen mit.. Selbst Joey schien es leid zu tun und murmelte ein leises „Sorry, das wollte ich nicht.“ Irgendwann konnte Kaiba wieder aufstehen, funkelte seinen Gegenüber gereizt an und ging aus dem Klassenzimmer. Wir bestürmten unseren Freund mit Fragen, Thea versuchte zu ihm durchzudringen, indem sie an seiner Schulter rüttelte, aber alle Versuche unsererseits, scheiterten. So ging das den ganzen Schultag und als wir Schluss hatten, war er der letzte, der zusammen packte. Langsam, ohne Hast. Ich bedeutete den anderen, schon vor zu gehen und als wir alleine waren, sprach ich ihn auf sein Verhalten an. Er sah auf und verengte seine Augen. „Ich habe nie erwartet, dass Kaiba sich etwas aus mir macht. Ich dachte er hasst mich und das war ok. Er hatte Gefühle für mich. Zwar nicht die richtigen, aber immerhin konnte ich etwas bei ihm durcheinander bringen. Doch von Mokuba zu hören, dass ich ihm eigentlich vollkommen egal bin...verändert alles. Es ist hart...zu wissen, dass... Für ihn bin ich tatsächlich nichts...weißt du eigentlich wie sich das anfühlt?“ Ich schüttelte betroffen den Kopf und bereute es, ihn so plump darauf angesprochen zu haben. „Wie Glasscherben, die dir ins Herz schneiden. Langsam. Ich...ich brauche jetzt meine Ruhe, klar? Komm mir nicht nochmal damit an, dass du Kaiba ein Wahrheitsserum verpasst hast. Niemand ist ehrlicher, als Kaiba. Das er mich mag, ist eine Lüge.“ Damit rauschte er ab und blieb kurz stockend stehen, als wir sahen, dass Kaiba vor der Türe zum Klassenzimmer stand und wohl alles mitangehört hatte. Ich hasste Lauscher. Schnell senkte Joey seinen Blick wieder und ging stumm an Kaiba vorbei. Der stand noch einige Minuten so da, ihm hinterher sehend, dann zog auch er ab. Da war das alles wohl heftig nach hinten losgegangen. ~ Grummelnd saß ich in einem netten Café in der Nähe von Yugis Spieleladen. Ich hatte mir aus Frust einen doppelten Megafrüchtebecher, mit Schokoladensoße, Keksstückchen, Karamell, und Sahne, bis zur Decke hoch, bestellt. Ich löffelte, bis ich bei der Hälfte angekommen war, dann sah ich draußen Kaiba, der schnellen Schrittes aus der Limousine stieg und irgendwohin ging und Mokuba, der ihm nachrannte und anscheinend versuchte, ihn zu beruhigen. Also war Kaiba sauer auf den Kleinen? Ich überlegte und ja, Joey erwähnte in unserem Gespräch vorhin, dass Mokuba ihm gesagt hätte, dass er Kaiba egal wäre. Dann dieses Geständnis mit den Gefühlen, das gebrochene Herz und schließlich sein Abgang und das Wissen, dass Kaiba alles gehört hatte. Ich sah, dass Kaiba sich kurz umwandte, seinem Bruder etwas sagte und dann mich sah, wie ich im Café saß, das Eis aß und die beiden beobachtete. Fensterplätze waren schon was tolles. Dann kam er schnurstracks zu mir ins Café und setzte sich, mit einem Blick, der Menschen in Eisstatuen verwandeln konnte, mir gegenüber. „Hallo Kaiba. Möchtest du auch etwas von dem Eis? Du siehst aus, als könntest du das gerade gebrauchen.“ Er schnaubte nur, verschränkte seine Arme, legte sein eines Bein über das andere und sah mich von oben herab an. „Ich nehme an, du willst mit mir über Joey sprechen?“, fragte ich unschuldiger weise. Mokuba unterbrach seinen Bruder, noch bevor er antworten konnte. „Seto, bitte. Ich habe vielleicht etwas überreagiert. Ich mag Joey. Und mir ist es egal, ob du Mädchen oder lieber Jungs magst. Ich war einfach zu geschockt, als dass ich über meine Worte nachgedacht hätte.“ Doch er ignorierte ihn und starrte mich schneidend kalt an. „Ist das, was Wheeler vorhin gesagt hat, wahr?“ Überrascht weitete ich meine Augen und nickte nur. Überlegend sah Kaiba auf das Eis, nahm sich meinen Löffel und aß ein bisschen von dem Eis. „Frustrierend, was?“ „Was meinst du?“ „Nun du magst Joey, Joey mag dich, aber trotzdem seid ihr nicht zusammen. Joey denkt, dass du ihm keinerlei Bedeutung zu sicherst. Aber trotzdem hast du ihm nicht weh getan, sondern Mokuba. Er hat ihm das Herz gebrochen.“ Kaiba zuckte kaum merklich zusammen und sah zu seinem Bruder, der geknickt und mit tränenüberströmtem Gesicht vor ihm stand und Entschuldigungen murmelte. Eine Hand wuschelte durch das schwarze Haar, Kaiba seufzte, verzieh ihm und stand wieder auf. „Wo ist er gerade?“, fragte er. „Hm, ich glaube er ist arbeiten.“ „Arbeiten?“ „Was denkst du denn? Er hilft damit seinem Vater.“ Mehr brauchte er nicht zu wissen, was dem reichen Bengel mir gegenüber wohl auch klar war. „Wo?“ „Heute? Da müsste er bei den Bauarbeitern helfen. Innenstadt, in der nähe vom Kino.“ Kaiba nickte und machte sich auf den Weg. Ich kramte schnell ein paar Scheine aus meinem Geldbeutel und legte sie auf den Tisch. Diese Konfrontation wollte ich nicht verpassen. ~ So schnell war ich noch nie gerannt. Denn während ich zu Fuß unterwegs war, waren die Brüder mit ihrer Limousine gefahren. Ich keuchte atemlos, stützte mich an einem Laternenpfahl ab und brauchte kurz, um mich etwas zu beruhigen. Ein Glück, dass eine Straßensperre mir den Vorteil verschafft hatte, den ich gebraucht hatte, denn gerade kam die Limousine zum stehen und ich schlich mich, so nah ran, wie möglich. Der Braunhaarige stieg gerade aus und direkt auf einen jungen, blonden Mann zu, der mühe hatte, mit dem schweren Presslufthammer umzugehen. Als er eine Pause machte und diesen abstellte, wischte er sich den Schweiß von der Stirn und zuckte erschrocken zusammen, als er die Stimme seines Erzfeindes, so sah hinter sich hörte. „Wheeler, wir müssen reden.“ Ein neutraler Ton, das Gesicht eine Maske, die keine einzige Gefühlsregung zeigte. Joey drehte sich halb um und sah nur kurz auf Kaibas Schuhe, dann widmete er sich wieder seiner Arbeit. Der Brünette hatte wirklich Geduld, denn er stand die ganze Zeit genauso da und wartete, bis Joey fertig war, dann sprach er erneut. Der Brunäugige hatte bestimmt gedacht, dass Kaiba abgezogen wäre und war umso ängstlicher, dass er immer noch hinter ihm stand. „Wheeler, hast du nicht gehört? Wir müssen reden, jetzt. Leg den Presslufthammer weg und komm kurz mit.“, damit wandte er sich ab, ging zu den anderen Bauarbeitern und sprach einige Sätze mit ihnen. Joey hatte sich nicht bewegt gehabt, musste es aber, als ihm sein Chef bedeutete, in den kleinen Container zu gehen, der an der rechten Seite der Straße stand. „Wheeler, Seto Kaiba muss sich mit dir unterhalten. Er ist praktisch derjenige, der mich feuern kann, also geh mit ihm mit. Nimm dir soviel Zeit, wie ihr braucht, klar?“ Verzweifelt, weil er nun mit seinem Herzschmerz auseinandersetzen musste, ging er zum Container und hinein, nach ihm folgte auch Kaiba, der die Tür schloss. Leider konnte ich nicht hören, was sie sagten und auch nichts sehen, da am Fenster, eine sehr gute Sichtschutzfolie aufgeklebt worden war. Nach etwa fünf Minuten kamen sie wieder heraus, beide im Gesicht völlig ausdruckslos. Joey ging wieder an die Arbeit, als sei nichts gewesen und auch Kaiba ging seines Weges. Am nächsten Tag in der Schule, warteten wir nur noch auf unseren Joey. Doch er kam noch pünktlich und als er an Kaiba vorbei ging... „Guten Morgen Kaiba.“, sagte er höflich. Angesprochener sah ihn kurz an und nickte. „Guten Morgen, Wheeler.“ Mehr nicht. War das jetzt gut oder schlecht? Aus ihm war aber erstmal nichts heraus zu bekommen, da die Schulglocke läutete und der Unterricht begann. Doch schon in der Mittagspause hatten ich erneut die Chance, herauszufinden, was zwischen den beiden gelaufen war. „Und? Was ist zwischen dir und Kaiba gestern passiert?“, fragte ich neugierig. Yugi sah mich fragend an, Tristan hob eine Augenbraue und Thea räusperte sich. „Was meinst du damit? Was gelaufen ist?“ „Nun liebe Thea...Kaiba hat Joey gestern zu einem Gespräch aufgefordert, die beiden waren zusammen in einem Container auf der Baustelle. Fünf ganze Minuten lang, war nichts zu hören und nichts zu sehen und als sie wieder heraus kamen, war ihr Verhalten...nichtssagend. Also, was habt ihr zwei gemacht?“ Erwartungsvoll starrten wir ihn an und er verdrehte nur genervt die Augen. Es schien, als ob er in seiner ganz eigenen Welt gefangen war, womöglich dachte er gerade daran, teilte es uns aber nicht mit. „Also Kaiba...was willst du?“ „Ich verlange eine Entschädigung.“ „Eine was?“ „Eine Entschädigung. Hast du es etwas schon wieder vergessen? Mathematikbuch?“ „Oh...das. Das war keine Absicht. Ich wollte dich nicht ernsthaft verletzen. Ich war nur...“ „Dann verlange ich jetzt Wiedergutmachung.“ „Was denn für eine Wiedergutmachung??“ „Diese...“ Der Blonde konnte nichts mehr sagen, denn Kaiba hatte ihn bereits an seine Lippen gezogen. Sanft streichelte er dabei Joeys Gesicht, dessen Augen sich genießerisch schlossen. Sie lösten sich nur ungern wieder voneinander. Joey öffnete seine Augen, sah seinen gegenüber mit den eisblauen Augen, einfach nur an, bevor er ihn erneut zu sich zog. Auch dieser Kuss dauerte nicht lange, dann flüsterte Kaiba ihm zu, dass er genauso empfand, wie der Blonde. Dieser senkte seinen Kopf auf des Drachens Brust. „Lass uns eine Übereinkunft treffen. Wir werden ab jetzt, in der Öffentlichkeit Freunde darstellen und höflich zueinander sein, so gut es geht. Und privat...ein...Paar. Alles andere möchte ich vorerst geheim halten.“ Der Kleinere nickte und küsste seinen festen Freund noch einmal liebevoll, ehe sie wieder aus dem Container gingen, die Gesichter undurchdringlich, wie eine Maske. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)