Puppyshipping Adventskalender 2020 von Tsumikara ================================================================================ Kapitel 14: Türchen Nummer 14 (Alistor) --------------------------------------- Die Tradition des Mistelzweiges Sanft vielen die ersten Schneeflocken auf die Straßen Dominos und hüllten diese, in eine weiße Pracht. Die Straßen waren vollgestopft mit Autos, die wie wild hupten und sich aufregten, dass sie nicht vorwärts kamen. Doch das konnte mir gerade sowas von am Arsch vorbei gehen, denn ich kam mal wieder zu spät in die Schule. Der Unterricht hatte bereits seit einer halben Stunde angefangen und ich war noch mindestens zehn Minuten entfernt. Vielleicht schaffte ich es bis zur zweiten Stunde unbemerkt auf meinen Platz. Ich verlangsamte mein Tempo und blieb nun ganz stehen. Ich brauchte eine kurze Pause, musste erst wieder zu Atem kommen. Ich sah zur Seite und damit auf eine weiße Limousine, die genau, wie die anderen Autos, im Stau feststeckte. Ich kannte diese...das war der eisige Saftsack. Er würde auch zu spät kommen, aber da er der Liebling aller Lehrer war, einen riesigen Fanclub hatte und alle anderen ihn respektierten oder fürchteten, kam er natürlich einfach so davon. Ich hatte Glück, wenn ich NUR eine Strafarbeit auf bekam...oder Nachsitzen. Ich zeigte also der Limousine, mit den getönten Scheiben, meine beiden Mittelfinger und machte mich auf, zur Schule zu kommen. Leise schlich ich die Gänge der Schule entlang und fühlte mich wie der große, grüne Ninja, Michelangelo. Obwohl ich ja eher zum Turtle Raphael tendierte, der der coolste, aber Michelangelo einfach lustiger war. An meinem Klassenzimmer angekommen, öffnete ich die Tür einen Spalt und lugte hinein. Die Stunde war noch nicht ganz zu Ende und die Lehrerin wandte ihr Gesicht gerade der Tafel zu. Es würde ein leichtes werden, sich hinein zu schleichen. Doch mir wurde auf einmal kalt und mir rann dieser Blick, der nur vom Eisberg persönlich kommen konnte, ebenso eiskalt, den Rücken hinunter. Ich spürte sein fieses Grinsen und sah seinen Arm, der an mir vorbei langte, um die Türe lautstark aufzumachen und sich frostig für sein zu spät kommen zu entschuldigen. Das war allerdings nur eine bedeutungslose Floskel von ihm. Denn während er sich auf seinen Platz setzte und den Laptop startete, versicherte die Lehrerin, dass es nichts ausmachte und schleimte noch etwas herum, bis sie merkte, dass ich auch vor der Tür stand. Ich sah zur Lehrerin, die mich streng ansah. Dann wirkte ihr Blick resigniert und sie zeigte auf meinen Platz... Was denn? Keine Strafe? „Nun Mr. Wheeler...da Sie und Mr. Kaiba zu spät gekommen sind, werden Sie beide zusammen in eine Gruppe gesteckt. Wir haben noch viel zu tun und das war die letzte der Aufgaben.“ Der Frosty sah auf und blitzte sie gefährlich an. „Wie bitte?“ „Sie wissen doch, Mr. Kaiba. Sie hatten sich bereit erklärt, an der Weihnachtsfeier der Schule mitzuhelfen und...“ „Dann haben SIE vielleicht vergessen, dass dies rein finanziell passieren wird.“, schneite er ihr entgegen, doch sie lächelte nur entschuldigend. „Bitte Mr. Kaiba. Sie können doch Mr. Wheeler nicht diese verantwortungsvollen Aufgaben ganz alleine überlassen. Das könnte eventuell noch auf Sie zurück fallen und DAS wollte ich eigentlich vermeiden.“ Ich kicherte, hinter meiner Hand. Darauf konnte der reiche Schnösel nichts mehr entgegnen und schwieg, die restlichen Stunden. Am Ende des Schultages wurden wir beide mit ihrer Aufgabe betraut. „So, Sie werden beide, an den ersten drei Stunden des Festes am Samstag, am Stand, Kuchen und Früchtepunsch verkaufen, danach erwarte ich noch ein Duett auf der Bühne. Am besten singen Sie beide „O holy night“. Das liebe ich besonders.“, kicherte sie. Ich verdrehte meine Augen. In zwei Tagen schon war es soweit und es würde knapp werden, den Text auswendig zu lernen und auch noch mit dem Arsch zusammen zu singen... Zwei Tage später... „Los mach schon Köter.“ Ich schnaubte und blitze ihn wütend an. „Klappe du Arsch! Wie wäre es, wenn du auch mal was machen würdest, anstatt mich ständig zu befehligen.“ Er lachte herablassend und meinte, dass es nicht seine Schuld war. „Ich bin dazu geboren, anzuführen, du die Befehle auszuführen. Also, mach schneller, die Mädchen warten auf ihr Wechselgeld.“ Ich knurrte und starrte in die Kasse. Wie viel hatte es nochmal gekostet? Ich fing an zu schwitzen und spürte, wie sich mein Gesicht erwärmte. „Tse. Nicht mal so lächerliche Beträge kannst du im Kopf ausrechnen. Erbärmlich Wheeler, erbärmlich.“, sagte er und gab den Mädchen, ihr Wechselgeld. Diese kicherten und sahen den arroganten Sack verliebt an. Meine Hände zitterten vor Scham und Wut. Wie konnte er es wagen? Ich wandte mich von ihm ab und stürmte aus dem Stand. Sollte er doch alleine weiter machen. Er hätte sowieso nur noch eine halbe Stunde zu arbeiten. Ich ging schnellen Schrittes durch die Aula der Schule, die eigentlich wunderbar festlich geschmückt war und auch wenn mich so eine Deko immer zum Lächeln brachte, war die Wut auf Kaiba stärker. Ich rannte zur Jungentoilette und machte am Waschbecken halt, spritzte mir kühles Wasser in mein erhitztes Gesicht und atmete ein paar Mal tief ein und aus. Wütend wurde die Türe aufgerissen und ich gefror zu Eis… „Was willst du denn hier, Arschgesicht?“ „Was ich will? WAS ICH WILL? Du hast gefälligst nicht einfach abzuhauen. Wir haben noch eine halbe Stunde zu arbeiten. Komm jetzt gefälligst mit.“, schnauzte er und packte mich an meinem Kragen. Er wartete nicht mal eine Erwiderung meinerseits ab, oder ließ mich mein Gesicht abtrocknen. Rücksichtslos zog er mich aus der Jungentoilette. Mit dem Ärmel wischte ich mein Gesicht trocken, denn wie würde es sonst für andere aussehen? Dann fuhr ich fort, mich zu wehren. Die anderen Schüler starrten uns verwundert an, doch darauf konnte ich mich gerade nicht konzentrieren. „Lass mich los. Du hast mir gar nichts zu sagen, Eisklotz!”, schimpfte ich, versuchte mich zu befreien, doch er war unerbittlich und zu stark für mich. Ich stemmte die Füße fest auf den Boden und er wurde langsamer, schickte mir eisige blicke und versuchte, mich weiter zu ziehen. „AAHHHH! Seht doch mal da!”, rief ein Mädchen laut aus. Ich sah zu ihr und bemerkte, dass sie mich versuchte mit ihrem Blick zu erdolchen. Andere starrten nach oben, ich folgte ihrem Blick und erstarrte. Das bemerkte Kaiba ebenfalls und sah ebenfalls nach oben. Sein Gesicht war undurchdringlich, ich jedoch bekam Panik. Musste ich jetzt diesen Idioten küssen? Nur weil wir unter einem dämlichen Mistelzweig standen? Wer hatte dieses Zeug überhaupt aufgehängt? Die meisten Schüler starrten uns nur schweigsam an und von manchen Mädchen hörte man ein Schluchzen. Andere schimpften, dass ich es nicht verdient hätte, Seto Kaiba einen Kuss auf seine Lippen zu drücken. Obwohl… was solls. Kein anderer konnte behaupten, in der Öffentlichkeit von ihm geküsst worden zu sein, oder besser, ihn geküsst zu haben und weiter zu leben. Hahahaha. Das würde ihm lehren, sich mit mir anzulegen. Der Eisberg war größer als ich, also stellte ich mich zusätzlich auf die Zehenspitzen, nahm sein Gesicht in meine Hände und presste einfach so, meine Lippen auf seine. Dann schloss ich meine Augen. Er keuchte erschrocken und äußerst geschockt auf, ließ den Mund aber geschlossen. So nicht Freundchen. Ich drängte meine Zunge, einfach in seinen Mund. Doch er hatte die Zähne zusammengebissen, da strich ich sanft sein Gesicht entlang, seinen Hals nach unten. Seine Zähne lockerten sich, ich hatte wohl eine empfindsame Stelle gefunden, die ich weiter streichelte und jetzt konnte ich meine Zunge ungehindert austoben lassen. Ich tanzte ein bisschen um seine herum, die sich nicht rührte, machte ein auffälliges Geräusch des Wohlgefallens und löste den Kuss, nach vielleicht einer Minute wieder. Seine Augen hatte er weit aufgerissen und auf seinen Wangen lag ein feiner roter Hauch. Ich grinste ihn frech an und zwinkerte ihm zu, leckte mir über die Lippen und ging an ihm vorbei. Die unheimliche Stille, die nun förmlich greifbar war, machte mir dann doch ein bisschen Angst. Ich lief also wieder zum Stand, wo noch meine Sachen lagen, packte sie schnell und versuchte unauffällig, wieder an ihm vorbei zu kommen. Da, er rührte sich wieder. Nun nahm ich meine Beine in die Hand. Ich fühlte, wie sein arktischer Blick, meinen Nacken unangenehm kühlte, hörte ihn zornig nach mir rufen und rannte aus der Schule hinaus. Das ich noch hätte singen müssen, dazu konnte mich meine Lehrerin nicht zwingen. Meine Pflichtstunden hatte ich absolviert. Ich hörte erst auf zu rennen, als ich im Park angekommen war und setzte mich auf eine Parkbank. Hektisch schnappte ich nach Luft, die meine Lungen vor Kälte schmerzen ließen. Verdammt. Ich hatte den Eisarsch geküsst. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Nichts hatte ich mir dabei gedacht. Ich hatte nur gehandelt, ohne nachzudenken. Das gab mir die Gelegenheit darüber nachzudenken, ob es mir denn überhaupt gefallen hatte. Von viel Erfahrung konnte ich ja auch nicht sprechen. Also… seine Haut war schon mal weich und warm, als ich sein Gesicht berührt hatte. Seine Lippen hatten sich zart angefühlt und… verdammt. Ich hatte mich eigentlich zwingen müssen, damit aufzuhören. In der Schule.... aus der Sicht des Eisarsches Ich konnte mich erst wieder rühren, als einige hinter mich zeigten. Ich wusste, Wheeler wollte abhauen. Ich sah hinter mich und schoss eisige Blicke auf ihn und rief seinen Namen, aber er lief einfach weiter. Da sah ich aus meinen Augenwinkeln, wie einige Mädchen versuchten, sich mir zu nähern, da ich immer noch unter diesem vermaledeitem Mistelzweig stand. Vergesst es ihr hormongesteuerten Weiber. Das mein heimlicher Schwarm mich geküsst hatte, reichte mir vollkommen. Ich war stinksauer. Warum hatte er einfach aufgehört? Es brauchte nur ein paar Schritte und schon war ich weit genug davon entfernt, ich fluchte laut und dann kam mir auch noch die Lehrerin dazwischen, die mich daran erinnerte, noch die restliche Zeit am Stand zu verbringen und zu singen. Eine ganze Stunde ging drauf, dann konnte ich endlich dieses Schulgebäude verlassen und Wheeler suchen. Ob er bei sich zu Hause war? Nein, sicher nicht. Mein Gefühl sagte mir, ich müsste dort suchen, wo kleine Streuner nun mal am Liebsten waren. Das konnte entweder, die Spielhalle, der Park, oder Burger World sein. Letzteres konnte ich ausschließen, genau wie die Spielhalle. Wheeler war chronisch pleite. Und ja...er saß dort, auf einer Parkbank. Auf seinem Kopf lag schon ein Häufchen Schnee und er hatte seinen Blick in die Ferne gerichtet. Dann fing er an, seine Arme um sich zu schlingen und sang. Wieder bei Joey... Es fühlte sich wie Stunden an, dass ich hier saß und wurde mir kalt. Die Kälte kroch langsam von meinen Füßen nach oben. Ich schlang meine Arme um mich, blieb aber, wo ich war. Ich merkte, dass es wohl schon seit einiger Zeit schneien musste und senkte den Kopf. Vielleicht sollte ich aus der Stadt verschwinden und meine Spuren verwischen? Das hatte ja doch keinen Sinn. Kaiba war ein Genie und wenn er jemanden finden wollte, würde er es auch schaffen. Leise fing ich an, das Lied zu singen, welches ich in der Schule hätte singen sollen. Oh, holy night, the stars are brightly shining It is the night of our dear Savior's birth Long lay the world in sin and error, pining Till He appeared and the soul felt it's worth A thrill of hope, the weary world rejoices For yonder breaks a new and glorious morn' Fall on your knees, oh, hear the Angels' voices Oh, night divine, oh, night when Christ was born Oh, night divine, oh, night, oh night divine A thrill of hope, the weary world rejoices For yonder breaks a new and glorious morn' Fall on your knees, oh, hear, hear the Angels' Devices Oh, night divine, yeah, oh, night when Christ was born Oh, night divine, oh, night, oh night divine Oh, night divine Oh, night divine Oh, night divine Dieses Lied machte mich dann doch wieder ruhig. Wehmut kam in mir auf und ich musste daran denken, das Kaiba mich nie wieder in seine Nähe lassen würde. Ich schloss meine Augen und stellte mir wieder vor, dass ich ihn nochmal küssen würde. Stellte mir vor, dass er es ebenso genießen und erwidern würde. Mir wurde auf einen Schlag mulmig und fühlte mich beobachtet. Ich schluckte und öffnete wieder meine Augen, sah dabei in eisblaue und schluckte erneut. Ich spürte meine Wangen brennen und Scham überkam mich, dass ich ihn praktisch gezwungen hatte, mich zu küssen, OBWOHL ich ein Junge war. Ich war geliefert. In mehr als in einer Hinsicht. Die Kaiba Fans würden mich, sollte der arrogante Schnösel mich weiter leben lassen, umbringen. Es kam aufs selbe raus, also schloss ich wieder meine Augen. Ich wollte gar nicht sehen, wie er mich verachtend anstarrte. „Was sollte das, Wheeler? Bist du jetzt komplett verrückt geworden?“ Ich schwieg und ignorierte mein immer schwerer werdendes Herz. „Antworte, du dumme Töle!“ Wozu sollte ich? War doch eh egal, was ich sagte. Irgendwer würde mich killen. „Hast du mich nicht verstanden? Du sollst antworten, oder hat dir diese…Eskapade nun dein letztes bisschen Hirn weggebrannt?“ Jedes seiner Worte, hatte ich schnell mit dem Wort „bla“, ersetzt gehabt und zum Glück, hatte es funktioniert, dass ich gar nicht gehört hatte, was er eigentlich gesagt hatte. Die Kälte verschwand auf einmal, was angenehm war und ich fiel in einen leichten Dämmerschlaf. Ich seufzte leise und spürte direkt seinen analysierenden Blick. Etwas wohlig Warmes berührte mich an meiner Hand. „Wheeler? Du bist ja eiskalt. Wie lange sitzt du hier schon?“ Ich zuckte mit meinen Schultern, ließ die Augen geschlossen. „Mach keinen Scheiß. Du darfst nicht einschlafen, hörst du?“ Ja ich hörte, aber die Augenlider waren so schwer, dass ich sie nicht mehr öffnen konnte. „Ich mag es, dich zu küssen…“, flüsterte ich. Warum hatte ich so einen Mist gerade gesagt? „Ist das so?“ Hatte ja eh keinen Sinn, es noch zu leugnen. „Hm…ja.“ „Na dann...“ Ich spürte auf einmal wieder diese zarten, warmen Lippen auf meinen, die in mir eine unfassbare Hitze erzeugten. Viel zu schnell waren sie wieder weg und ich fühlte mich seltsam schwerelos. Hm? Was war jetzt los? Meine Augen öffneten sich immer noch nicht und erst beim zwanzigsten Versuch, bekam ich sie einen Spalt auf. Kaiba hatte mich in seinen Armen, trug mich und als ich meinen Blick zur Seite wandte, sah ich eine Limousine, dann driftete ich wieder weg. Sanft fuhr mir etwas durch meine Haare, berührten mein Gesicht, strich zart über meine Lippen. Ich setzte einen Kuss darauf und hörte leises Lachen. Ich kannte dieses Lachen…oh nein. War das Kaiba? Scheu öffnete ich meine Augen und sah in blaue, die mich warm und...liebevoll ansahen. Hä? „Kaiba? Was...wo bin ich?“ „Zu Hause.“, meinte er knapp. Ich richtete mich umständlich auf und sah mich um. Also so protzig und groß hatte ich meine Wohnung gar nicht in Erinnerung. „Zu Hause? Das ist deine Villa.“, sagte ich verwirrt. Er griff sich mein Kinn und drückte mir, seine wundervollen Lippen auf. Ich schloss die Augen wieder, seufzte leise und küsste ihn zurück. Wir öffneten gleichzeitig unsere Münder und empfingen unsere Zungen in einem wilden Kampf, ich musste stöhnen, denn seine Dominanz machte mich auf einmal ganz schön an. Er brach den Kuss ab und grinste. „Komm, Hündchen. Ab mit dir in mein Bett. Von nun an, gehörst du mir.“, sagte er bestimmend und ich konnte nur noch nicken. „Ja, mein Herr.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)