Mata anata no koto wo kangaeteta von Rizumu ([Sakura x Hinata | Sommerwichteln '20]) ================================================================================ ◊ Kapitel drei -------------- Es war nicht wirklich warm, aber auch nicht kalt und Sakura hatte darauf bestanden, dass sie ihren geplatzten Plan nachholten und ein Eis essen gehen. Zudem hatte ihre Mutter zu ihrem Leidwesen den Drang, im Minutentakt nach ihrer Nähe zu suchen. Deswegen war sie lieber mit Hinata über all anders, als bei sich zu Hause. Und vielleicht hatte sie ja endlich die Chance Hinata ihre Gefühle zu gestehen. Nachdem sich Hinata am vergangenem Tag auf den Heimweg gemacht hatte, hatte Sakura sich noch stundenlang darüber geärgert, weil sie sich nicht getraut hatte ihr ihre Gefühle zu gestehen. Das war soweit gegangen, dass sie sich in ihrem Kopf in die verschiedensten Szenarien hineingesteigert hatte. Was, wenn Hinata etwas gegen die Gefühle zwischen zweier Mädchen hatte? Was, wenn sie Sakura danach verachten würde? Dann wären nicht nur die Sommerferien in Eimer und ihre langjährige, wundervolle Freundschaft zerstören. Das war das schlimmste Szenario, das ihr Kopf ihr hatte vorgaukeln können und was sie zum zweifeln brachte. War es das wirklich wert? Was war ihr wichtiger? Ihre Gefühle, oder die bestehende Freundschaft, die so funktionierte, wie sie war? »Sa-ku-ra!« Die Angesprochene schreckte aus ihren Gedanken auf. Hinata stand vor ihr und lächelte sie freundlich an. Um ihrer Mutter früher zu entkommen, hatte Sakura ihre Freundin darum gebeten, dass sie sich im park trafen. Sie hatten eine Parkbank am südlichen Eingang verabredet. Hier saß Sakura und hatte auf ihre Freundin gewartet, weil sie es zu Hause nicht mehr ausgehalten hatte. »Wartest du schon lange auf mich?« Sakura stand auf und zog Hinata in eine Umarmung. »Nicht wirklich. Außerdem würde ich eine Ewigkeit auf dich warten.« »Nicht doch«, sagte Hinata. »Ich hoffe nicht, dass das jemals passieren wird.« Mit einem Lächeln entließ Sakura ihre Freundin aus der Umarmung und nahm stattdessen ihre Hand. Sanft drückte sie diese. »Sollen wir los?« Hinata nickte als Antwort. »Ist es nicht faszinierend, wie launenhaft das Wetter sein kann?«, stellte Sakura die Frage, während sie sich auf den Weg in die Stadt machten. »Erst ist es wunderschön, dann gießt es in strömen, dass man denkt die Welt geht unter und heute haben wir wieder Sommer.« »Wenigstens ist es nicht zu warm.« Sakura nickte zustimmend. »Vielleicht sind dann auch nicht so voll in der Stadt.« Hand in Hand gehend, verließen die beiden Mädchen den Park. Sakura war überglücklich Hinata halten zu können und mit ihr durch die Stadt zu schlendern. Manchmal fragte sie sich, ob sie so nicht wie ein Pärchen auf andere wirkten und wenn ja, waren sie ein Süßes? Die Leute die sich nach ihnen umdrehten, hofften sie, dass sie selbst auch ein so süßes Pärchen sein würden wie Hinata und Sakura es waren? »Sakura?« Erneut wurde Sakura aus ihren Gedanken gerissen. »Was?« »Ist alles in Ordnung?« »J-ja … Natürlich. Warum fragst du?« Hinata schenkte ihrer Freundin einen besorgten Blick. Dann schüttelte sie den Kopf und sagte: »Schon gut. Ich habe mir nur Sorgen gemacht, weil du so abwesend bist.« Also hatte Hinata etwas bemerkt. Zu ihrem Glück nicht, weswegen sie so in Gedanken versunken gewesen war. Aber vielleicht war das die Chance die sie ergreifen sollte. Sie schlenderten Hand in Hand die Straße entlang und waren ungestört. »Du, Hinata … Ich ...«, fing sie an, verstummte dann jedoch. Auf der Stelle verließ sie der Mut, als wäre er nie da gewesen. »Was ist, Sakura?«, fragte Hinata mit einem Lächeln. In ihrer Körpersprache, ihrer Mimik und Stimme war nichts negatives wahrzunehmen und doch konnte Sakura keinen Mut finden um Hinata ihre Gefühle zu gestehen. Mit gesenktem Kopf blieb sie plötzlich stehen. Hinata tat es ihr gleich und sah sie besorgt an. »Ist etwas los?«, fragte sie besorgt. Sakura biss sich auf die Unterlippe. »Jetzt mach schon, frag sie. Sag es ihr.« »Sakura?« Sie schüttelte den Kopf. »Nichts. Ich dachte nur … Ich wollte dir … Ich meine«, Sakura seufzte. Das Gestammel das sie da von sich gab, war ja nicht auszuhalten. Sie musste dem ganzen ein Ende setzen und sich am Riemen reißen. »Ich dachte nur … Vielleicht ist es besser, wenn wir erst in die Stadt gehen und als letztes ein Eis essen.« »Hm«, gab Hinata zu nächst nur von sich. »Du musst etwas besorgen, oder?« Sakura nickte und sah von ihrer Freundin weg. »Ja, ich brauche … Dringend einen neuen Badeanzug. Meiner ist ein wenig … zu klein mittlerweile und … alt.« Hinata lächelte und stimmte dann mit einem nicken zu. »Dann lass uns das so machen.« Sakura war erleichtert und gleichzeitig schämte sie sich für ihre Hintergedanken, die sich seit dem sie sich für diesen Ausflug verabredet hatten, in ihrem Kopf eingenistet hatten. »Okay, wir sind sicherlich auch schnell fertig.« Das Mädchen lächelte nur. »So unschuldig und rein«, dachte ihre Freundin. Sakura fragte sich, was mit ihr nur los war, dass sie Hinata unbedingt dazu bringen wollte einen Bikini anzuprobieren, wo sie doch wusste, dass sie sich schon zierte, einen Badeanzug anzuziehen. Sakura bemühte sich um ein aufrichtiges Lächeln. Sie wollte Hinata zu nichts zwingen, sondern einfach nur ein wenig Spaß mit ihr haben. Was Freundinnen eben so tun im Sommer. Es war doch nichts dabei, wenn sie ein paar Sachen aus- und vor allem anprobierten. »Dann lass uns gehen. Das wird sicherlich lustig.« Hinata schenkte ihr einen fragenden Blick, ehe sie jedoch genauer nachfragen konnte, wurde sie von Sakura mit sich gezogen, die eine genaue Vorstellung davon hatte, wo sie hin wollte. Sie war schon oft da gewesen und hatte sich das Sortiment an Badebekleidung angesehen. Außerdem gab es dort einen eigenen Umkleidebereich, wo sie ungestört waren. Wenn nicht zu viele dort waren, würden sie niemanden belästigen und keiner konnte sie stören. Das Geschäft das Sakura mit Hinata betrat, war eines der größten in der ganzen Stadt. Wer etwas zu Anziehen, für akzeptable Preise suchte, ging hier hin. Deswegen war es immer gut besucht. Heute hielt es sich in Grenzen. Der Andrang hielt sich in Grenzen. Wahrscheinlich weil es Sommerferien waren und wegen des schrecklichen Wetters am gestrigen Tag, lieber draußen unterwegs, als einkaufen zu gehen. Ein paar Mädchen waren in der Abteilung für Bademode unterwegs. Sie schauten sich die Bikinis an und kicherten zusammen. Sie schauten kurz auf, als Sakura und Hinata ebenfalls an die Kleiderständer traten, interessierten sich jedoch nicht weiter für sie und kicherten wieder. »Schau mal«, sagte Sakura kurz nachdem sie angefangen hatte sich die Badeanzüge anzuschauen. Sie hatte ein weißes Exemplar mit Kirschblütenmotiv herausgesucht. »Was sagst du zu den?« »Für die Schule?«, fragte Hinata und begutachtete den Badeanzug skeptisch. »Mein du nicht, dass etwas dezenteres angebrachter wäre? Etwas Einfarbiges?« Enttäuscht seufzte Sakura und hängte den Badeanzug wieder weg. »Natürlich hast du recht«, stimmte sie ihrer Freundin zu. »Aber was wenn er nicht für die Schule wäre, sondern für die Freizeit wäre?« »Das wäre etwas anderes, denke ich.« Sakura zog einen weiteren Badeanzug heraus. Dieser war gelb und hatte weiße Punkte. Zwei unterschiedlich lange Rüschen um den Hüftbereich deuteten einen Rock an. Er war recht Figur betont und hatte einen tiefen Ausschnitt. »Und was sagst du zu diesem?« Es war deutlich sichtbar, dass Hinata das Thema nicht wirklich behagte. »Er ist … niedlich«, sagte sie und wendete sich ab. »Was sagst du zu diesem hier?« Hinata zeigte ihr einen schlichten, dunkelblauen Badeanzug, ein identisches Exemplar mit denen, die sie für den Schwimm-Club in der Schule trugen. »Der sollte reichen«, sagte sie und nahm ihrer Freundin den Badeanzug ab. »Die Größe stimmt nur nicht, ich brauche einen zwei Nummern größer.« »Okay«, Hinata hing den Badeanzug wieder an seinen Platz und suchte die richtige Größe heraus und reichte ihn Sakura. Diese verkündete nach einer kurzen Überprüfung ihre Begeisterung: »Perfekt. Kommst du mit zur Umkleide?« »Du möchtest ihn anprobieren?« »Ja natürlich«, sagte Sakura und ging zu eben jenen Bereich. Hinata folgte ihr skeptisch. »Es gibt genaue Regeln, wie man damit umzugehen hat. Anprobierte Stücke, dürfen nicht zurück gehängt werden, sondern müssen unbedingt an der Information abgegeben werden, damit sie gereinigt werden können.« Hinata nickte und Sakura verschwand in der Ankleide. Sakura merkte wie ihr Plan zu bröckeln anfing. Es würde schwer sein, Hinata dazu zu bewegen, für sie einen Bikini anzuprobieren. Selbst wenn es nur zum Spaß war. Ganz in Gedanken versunken probierte sie den Badeanzug an. Wie es zu erwarten war, passte er ihr. Sakura hatte schon immer ein gutes Auge für die Größen gehabt, die sie, oder andere trugen. Voller Selbstbewusstsein und vor allem weil es still war, trat Sakura einen Schritt aus der Kabine. Sie schob den Vorhang bei Seite und entdeckte gleich Hinata. »Und? Was sagst du dazu?« Fast schon panisch fuchtelte Hinata mit ihren Armen und bemühte sich sie vor den Blicken Anderer abzuschirmen. Jedoch war weit und breit keiner, der sie hätte sehen können. Die Mädchen die sich Bikinis angesehen hatten, waren nicht mehr zu hören und wahrscheinlich weiter gegangen. »Aber Sakura«, stammelte das schüchterne Mädchen. Sakura hingegen drehte sich unbekümmert auf er Stelle, wie ein Model auf dem Laufsteg. »Hier ist doch keiner.« »Aber trotzdem.« »Den nehme ich. Was meinst du?«, fragte Sakura und grinste ihre Freundin an. Hinatas Gesicht war leuchtend rot. Es würde sie nicht wundern, wenn sie selbst im dunkeln zu sehen sein würde. »E-es sieht gut aus«, murmelte Hinata und bemühte sich nicht zu Sakura zu schauen. »Gut, dann nehme ich ihn«, verkündete das Mädchen und verschwand wieder in der Umkleidekabine. Das sie sich eh schon für diesen entschieden hatte, musste sie ja nicht sagen. Schnell hatte sie sich angezogen und verließ ihre Kabine. Badeanzug und Handtasche, ließ sie darin liegen, denn sie machte sich keine Sorgen, dass irgendetwas abhanden kam. »Und jetzt«, fing sie an, als Hinata ihr einen verwirrten und gleichzeitig fragenden Blick schenkte. Sie nahm ihre Freundin an die Hand und zog sie mit sich. »Möchte ich etwas Spaß haben.« »Spaß?« Bei den Kleiderstangen mit den Bikinis ließ sie Hinata los und tauchte gleich in die Auswahl ein. Nach kurzem Gestöber zog sie einen Bikini in rosa heraus, der aussah, als wäre er lediglich zusammengeknotet. »Schick, oder?« »J-ja … Aber … Wozu?«, wollte die verunsicherte Hinata wissen. »Einfach so. Warum sollten wir nicht einfach ein wenig Spaß haben?«, antwortete Sakura und ging wieder zurück zu den Umkleiden. Hinata folgte ihr zögerlich. Nachdem sie wieder in ihrer Kabine verschwunden war, dauerte es ein paar Augenblicke, bis sie wie zuvor wieder heraustrat und sich ihrer Freundin präsentierte. »Sakura-chan!«, gab Hinata erschrocken von sich und drehte sich beschämt um. »Wenn dich jemand sieht.« »Und wenn … Wir sind komplett alleine und außerdem...« Sakura lehnte sich an den Rahmen ihrer Kabine, als würde sie für ein Fotoshooting posieren. »Wenn ich schwimmen gehe, würde mich auch jeder in einem Bikini sehen.« »A-aber«, nur zögerlich drehte sich Hinata wieder zu ihrer Freundin um. »Wir … Sind doch ein, sind wir nicht zu jung dafür?« Sakura sah an sich herunter. Gewiss, Hinata hatte in einem Punkt recht: Sakura war durchaus zu jung dafür. Ihr fehlte einfach noch die Oberweite um einen Bikini wirklich tragen zu können. Das galt jedoch nicht für Hinata. In einer Kurzschlussreaktion eilte Sakura an ihrer Freundin vorbei, so wie sie war und ließ die verwirrte und besorgte Hinata einfach stehen. Jedoch nicht für lange. Schnell hatte Sakura einen Bikini herausgesucht und war wieder bei Hinata zurück. »Tadaaaa« Sakura präsentierte ihrer Freundin einen eleganten, dunkelblauen Bikini, der mit goldenen, dezenten Punkten übersehen war. Man konnte meinen, dass es sich dabei um Sterne handelte. Das Höschen, als mehr konnte man dieses nicht bezeichnen, wurde seitlich von zwei goldenen Ringen zusammengehalten. Sakura lächelte ihre Freundin an, während sie ihr den Bikini entgegen hielt. »Was ?« »Probier ihn an.« Hinata schüttelte ihren hochroten Kopf. »Nein!« »Nur zum Spaß. Da ist doch nichts bei.« »A-aber ...« »Wir sind doch unter uns. Ich habe doch auch einen anprobiert.« Hinata betrachtete den Bikini und dann Sakura. Dann wieder den Bikini. »So etwas steht mir doch gar nicht.« »Das weißt du doch gar nicht, ehe du es nicht ausprobiert hast«, versuchte Sakura ihre Freundin zu ermutigen. Hinata biss sich auf die Unterlippe. Sie haderte mit sich, das konnte man ihr genau ansehen und als Sakura gerade aufgeben wollte, nahm sie den Bikini entgegen. »Aber nur kurz«, murmelte sie und ging in die Umkleide die Sakura zuvor schon genutzt hatte. Sakura blieb davor stehen und wartete geduldig ab, bis ihre Freundin wieder heraus kam. Sie war es ja schon gewohnt auf sie zu warten. Deswegen hatte sie auch ein Gefühl dafür, wie lange Hinata brauchte um sich umzuziehen. »Hinata?« Es kam keine Reaktion aus der Umkleidekabine. »Bist du fertig?« Wieder kam keine Reaktion von ihrer Freundin. Also entschied Sakura sich dazu, den nächsten Schritt zu machen: »Ich komm rein, ja? Dann musst du dich nicht hier draußen zeigen.« »Was?«, fragte Hinata, doch da war es schon zu spät. Sakura war durch den Vorhand gerutscht und stand vor ihr. Hinata versuchte mit hochrotem Kopf den Bikini mit ihren Armen zu verdecken, aber das gelang ihr nicht wirklich. »Schau doch nicht.« Sakura – selbst mit rötlich gefärbten Wangen – konnte jedoch nicht anders als sie anzusehen. »Es ist … Alles in Ordnung.« »Das sieht schrecklich aus an mir«, murmelte Hinata. Unsicher schielte sie zum Spiegel hinter ihr und ihre Freundin schüttelte mit einem Schmunzeln den Kopf. Sakura nahm ihre Hände und zog sie von ihrem Körper weg, sodass sie Hinata im ganzen betrachten konnte. Der Bikini schmeichelte ihrem Körper. Die dunkle Farbe bildete einen wundervollen Kontrast zu Hinatas ungewöhnlich hellen Haut und ihre Oberweite kam noch besser zur Geltung. Im Gegensatz zu ihr, kam sich Sakura wirklich wie ein kleines Mädchen vor, dass den Bikini ihrer älteren Schwester heimlich angezogen hatte. Sie biss sich auf die Lippen. Hinata war wirklich wunderschön und daran konnte nicht einmal die beschämte Röte in ihrem Gesicht etwas ändern. Wenn sie es nicht schon wäre, hätte sie sich auf der Stelle in sie verliebt. Sakura lächelte. »Du hast keinen Grund dich zu schämen.« Sie legte ihre Hände auf Hinatas Schultern und drehte sie sanft zu dem Spiegel um. »Du bist eine wunderschöne, junge Frau.« Das schüchterne Mädchen vermied es, ihr Spiegelbild anzuschauen. »Sakura-chan.« »Schau.« Mit einem leichten streichen über Hinatas Wange, brachte sie das Mädchen dazu, sich zu betrachten. Ihre Hände lagen wieder auf ihren Schultern. »Sicher ist jedes Mädchen neidisch auf dich.« Hinata schüttelte schüchtern den Kopf. »Bestimmt nicht.« »Doch. Denn ich bin es«, gestand Sakura. Dabei würde es ihr reichen, wenn Hinata ihre Gefühle erwidern würde. Aber nun musste sie ihre Freundin erst einmal aufbauen. Sakura ließ ihre Hände an Hinatas Armen entlang gleiten. »Eine so weiche Haut und seidig langes Haar«, sagte sie und man konnte zusehen wie das Rot auf ihren Wangen dunkler und kräftiger wurde. Sie legte ihre Hände auf ihre Hüften. »Du musst dich echt nicht verstecken. Das steht dir.« »Sakura-chan«, murmelte sie verlegen. Mit einem Lächeln umarmte Sakura ihre Freundin von hinten und drückte sie an sich. »Mir gefällt es auf jeden Fall.« »Danke«, murmelte Hinata und Sakura spürte eine angenehme Wärme in ihrer Brust aufkommen.   ・ ・ ・ ❈ ・ ・ ・   Das Eiscafé, das sie aufgesucht haben, war gut besucht. Hinata und Sakura haben lediglich einen Tisch drinnen bekommen, weil draußen alles gefühlt doppelt belegt war. Sie hatten dafür ein relativ ruhiges Eckchen erwischt. Ganz in ihrer Nähe saß eine Gruppe von Freunden, die stellenweise etwas lauter miteinander redeten, aber ansonsten war es recht ruhig. Sie konnten sogar die Musik hören, die aus den Boxen drang. »Ich hoffe du bist mir nicht böse«, sagte Sakura, während sie in ihrem Pralineneisbecher herumstocherte. Seit sie das Geschäft verlassen hatten, plagte sie die Angst, dass sie es übertrieben hatte. Hinata schüttelte den Kopf. Vor ihr stand ein Erdbeereisbecher auf dem Tisch. »Es ist schon in Ordnung.« »Wirklich?« Ein Nicken. »Was ich gesagt habe, meine ich ernst. Du siehst wirklich gut aus und du hast keinen Grund dich für irgendetwas zu schämen.« »Es ist wirklich alles in Ordnung«, versicherte Hinata erneut. Ihr schien das Thema immer noch unangenehm zu sein. Doch Sakura war es einfach zu wichtig um damit aufzuhören: »Ich will nur nicht, dass das zwischen uns steht und unsere Freundschaft beeinträchtigt.« Nun sah Hinata auf. »Wie meinst du das?« »Ich habe einfach Angst, das du nun wütend auf mich bist und mich hasst, aber es nicht zugeben möchtest, weil du zu höflich bist.« Hinata schüttelte den Kopf. »Nicht doch ...« »Ich wollte wirklich nur ein wenig Spaß mit dir haben und dich nicht verletzen. Dazu wäre ich gar nicht in der Lage, weil ich … weil du … ich … du ...« Sakura verstummte und blickte zur Seite. Sie schaffte es einfach nicht ihr ihre Gefühle zu gestehen. Sie zweifelte auch daran, dass es eine gute Idee wäre, ihr von ihrer Liebe für sie zu erzählen, während sie sich für die Aktion mit dem Bikini entschuldigte. Aber sie musste es tun. Sakura sah die besorgte Hinata an und wollte all ihren Mut zusammen nehmen. »Du bist mir einfach als Freundin zu wichtig, als das ich dich verlieren will.« Hinata legte ihre Hand auf die von Sakura. »Ich kann dir versichern, dass es nichts an unserer Freundschaft ändern wird. Ich bin dir nicht böse und es war schließlich meine eigene Entscheidung zuzustimmen, oder?« Sakura spürte wie ihre Wangen sich rötlich verfärbte. Sie fühlte sich in Hinatas Haut versetzt. Sonst war sie immer diejenige, die errötete. »Danke. Das bedeutet mir wirklich viel, Hinata-chan.« Ihre Unterhaltung wurde von einem lauten Schrei unterbrochen. Plötzlich stürmten Leute in das Café und kurz darauf erklang ein lauer Donner von draußen. Anscheinend war in der Zeit, in der die beiden Mädchen hier gesessen haben, war anscheinend ein starkes Gewitter aufgezogen. In Sekundenschnelle war das Eiscafé vollkommen überfüllt und laut. »Ich denke wir haben die Gewinnerwolke«, murmelte Sakura und rutschte näher an Hinata heran. Gleichzeitig rutschte Hinata an sie heran. »Was hast du gesagt?«, wollte Hinata wissen. »Ah«, Sakura winkte ab. »Nur ein Gedanke den ich gestern während des ganzen Regens hatte. Also komplett unwichtig.Viel wichtiger ist, dass wir wahrscheinlich erst einmal nicht nach hause kommen, wenn da draußen die Welt untergeht.« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)