Lass mich dein Sommer sein von SarahSunshine (Digimon Adventure 01/02 | Takeru x Hikari; Daisuke x Ken; Mimi x Miyako) ================================================================================ Kapitel 8: ----------- - Takeru – Von der Klippe aus betrachtete Takeru das dunkle Meer. An der Stelle, an der damals der schwarze Turm gestanden hatte, befand sich mittlerweile ein alter Leuchtturm – vielleicht war er doch nicht an dem gleichen Ort? Gemeinsam mit Pegasmon flog der Digiritter zur Spitze, um sie zu untersuchen und sich vor dem einbrechenden Regen zu schützen. Der Scheinwerfer im Inneren des Turms schien nicht zu funktionieren. „Meinst du, es gibt hier irgendwo Strom?“, fragte Takeru seinen Digipartner und untersuchte die Konsole im Nebenraum. „Vielleicht in dem großen grauen Kasten dort?“ Takeru öffnete die Tür des Schrankes und legte den Schalter um. Es rumpelte kurz in der Mitte des Raumes. Der Scheinwerfer strahlte in eine Richtung, bewegte sich jedoch nicht. Kurz darauf flackerte das Licht, ehe es wieder komplett ausging. „Hmm, das war wohl nichts“, murmelte Takeru und kratze sich den Hinterkopf. Über ihnen krachte es. Kurz darauf zuckte ein Blitz am Horizont auf. Pegasmon trat näher an seinen Digipartner heran. „Was ist denn los?“, fragte Takeru stirnrunzelnd. „Da kommt etwas.“ Der Digiritter folgte dem Blick seines Digimons. Wieder und wieder zuckten Blitze am Himmel auf und dann konnte Takeru es erkennen: Eine Gestalt flog auf sie zu, in einer Rüstung mit ausgebreiteten Flügeln. „Vielleicht ist das Ophanimon“, mutmaßte Takeru. Doch er konnte nicht sagen, ob das ein Grund zur Freude war. „Was sollen wir tun, Takeru?“ Flüchten? Diese Kreatur zu ihren Freunden führen? „Takeru.“ Diese Stimme gehörte weder zu ihm noch zu Pegasmon. Seine Hand fuhr wieder zu seiner Hosentasche, zu dem Foto. Und dann landete das Digimon im Leuchtturm, direkt vor seiner Nase. Takerus Herz pochte. „Seraphimon?“, murmelte er erschüttert. Doch das war nicht das Seraphimon, das er kannte, zu dem sein Partner wurde. Es war dunkel, finster. „Mein Name hier lautet ShadowSeraphimon.“ Pegasmon ging bereits in Angriffsstellung, doch das dunkle Digimon hob seine Hand. „Ich will nur reden.“ Perplex trat der Digiritter einen Schritt zur Seite, um das Digimon anzusehen. „Reden?“ „Sei vorsichtig Takeru. Das könnte ein Trick sein.“ ShadowSeraphimon blieb auf Abstand und sprach: „Ich bin du und du bist ich. Ich bin ein Teil von dir.“ Seine Worte verwirrten Takeru noch mehr, doch er spürte zu dem Digimon eine Verbindung. „Du kennst diesen Ort, nicht wahr?“, fragte ShadowSeraphimon. „Ja, ich habe das Gefühl, dass ich schon mal hier war.“ „Du warst auch hier. Vor sieben Jahren, um meine Königin zu retten.“ „Königin? Meinst du etwa Hikari?“ Sie tauschten nur Blicke aus, auch Pegasmon folgte der Unterhaltung. „Die Finsternis versucht Besitz von ihr zu ergreifen. Nachdem Ophanimon den ehemaligen Herrscher des Dark Ocean zerstört hat, hat sie mich und meine Gefährten erschaffen, bevor sie in einen schützenden Schlaf gefallen ist.“ Instinktiv griff Takeru wieder an seine Hosentasche. „Es gibt noch mehr von euch?“ „Ja, sie leben abseits. Aber ich befürchte, sie sind nicht so stark. Meine Königin hat einen Teil von sich in jedem von ihnen gespeichert.“ Takeru runzelte die Stirn, versuchte die Worte des Digmons zu verstehen. Aus seinen Worten schloss er, dass Hikari entweder ihre Erinnerungen oder ihre Gefühle in die Digimon übertragen haben musste. „Weißt du, wo sie ist?“, fragte Takeru hoffnungsvoll. Das Digimon deutete auf das Meer hinaus. „Sie ist in einem Turm im Schloss auf dem Meer.“ Der Digiritter raufte seine Haare, bis Pegasmon ihm in den Rücken stupste. „Woran denkst du Takeru?“ „Wir müssen den anderen Bescheid sagen und dann direkt in das Schloss. Kannst du uns den Weg weisen ShadowSeraphimon?“ Das Digimon nickte. „Dann los.“ Takeru warf sich auf den Rücken seines Digimon und eilte im Schutz der umliegenden Wälder zurück an den Strand. - Daisuke – Den Blick unauffällig, aber wachsam auf Ken gerichtet, wartete Daisuke angespannt ab, wie sich die Situation entwickelte. Nicht nur, dass sie nicht wussten, wie lange Ken es an diesem Ort aushielt, mittlerweile waren zwei ältere Brüder unter ihnen, die nach ihren jüngeren Geschwistern suchten. Von Takeru kam weiterhin kein Zeichen. Als Kens Kopf langsam auf Daisukes Schulter rutschte, seufzte der Digiritter. Das alles musste unheimlich anstrengend für ihn sein, er sollte sich besser ausruhen. Daisuke sah an die Höhlendecke. Er betrachtete Taichi, der unruhig mit dem Fuß auf den Boden tippte, weiter auf Antworten wartend, hoffend. Das D-3 von Miyako reagierte wenig später. Das erste Mal seit sie hier waren, konnten sie Koushirou erreichen, wenn auch nur schlecht. Die andere Digiritter versammelten sich um Miyako herum, damit sie zuhören konnte, während Daisuke das von seiner Position aus versuchte. Er wollte Ken nicht wecken. „Über die schwarzen Digimon konnte ich nichts herausfinden. Aber der Herrscher des Dark Ocean scheint ein sogenanntes Dagomon zu sein. Ein Digimon Typus Virus auf dem Perfect-Level.“ Diese Info versuchten sie alle abzuspeichern. „Koushirou kannst du die Position von Takeru ausmachen?“, warf Yamato besorgt ein. „Leider nicht. Ich sehe niemanden von euch auf meinem Bildschirm.“ Auch über das Schloss hatte der Digiritter nichts herausfinden können. Sie tappten also weiter im Dunkeln. - Ken – Alles um ihn war dunkel, seine Ohren rauschten. Oder war es nur der Regen, den er hörte? „Ken?“ Eine leise Stimme hallte durch seinen Kopf. Er konnte sie nicht zuordnen. „Ken.“ In diesem endlosen, finsteren Raum flackerte etwas. Ein kleines Licht, eine kleine Flamme. „Du musst dich nicht fürchten, Ken.“ Er fiel in den Schlund der Finsternis, nein er schwebte. Weit unten flackerte es wieder. In einer sanften Bewegung landeten seine Füße auf einem dunklen Boden. Er wollte fragen, wer mit ihm sprach, wer ihn gerade führte, da leuchtete das Licht wieder auf. Erst war es nur eine Kugel, so groß wie ein Fußball, doch dann veränderte sich die Form, nahm langsam die Gestalt einer jungen Frau an. Hikari. Sie hielt die Hände auf der Brust gefaltet, als wollte sie etwas beschützen. Ken wollte etwas sagen, doch er hatte keine Stimme. „Mach dir keine Sorgen, Ken. Es gibt immer ein Licht, das dich aus der Dunkelheit führt.“ Er wollte nach ihr greifen, zu ihr gehen, doch ihr Körper war bereits halb im dunklen Wasser versunken. Schattenartige Hände zogen an ihr, drückten ihre Lichtgestalt tiefer in die Dunkelheit. „Du musst jetzt aufwachen, Ken.“ Der Digiritter schreckte auf du blickte sich unruhig um. Er fasste sich an die Kehle. „Hikari“, murmelte er, fand seine Stimme wieder. Sie waren in der Höhle, ohne ihre Freundin. Plötzlich griff eine warme Hand nach seiner. Daisuke. „Hey, alles in Ordnung?“, fragte sein Freund und drückte seine Hand. Zaghaft nickte Ken, obwohl sein Herz klopfte wie wild. „Hast du schlecht geträumt? Von Hikari?“ Daisuke sprach möglichst leise, wahrscheinlich um keine Aufmerksamkeit auf sie zu lenken. „Ich bin in totaler Dunkelheit gewesen … doch da war ein Licht, das mich geführt hat. Ich glaube es war Hikari … aber die Finsternis hat sie in ihren Fängen“ War das wirklich nur ein Traum gewesen? Daisuke drückte seine Hand. Seine Wärme ging direkt auf Ken über. Plötzlich sprangen ihre Digimon auf, starrten auf den Höhleneingang. Ein Schatten trat aus dem Regen. „Hab euch gefunden!“ - Miyako – Die ganze Zeit war es ruhig gewesen. Bis auf die schwarzen Digimon hatten sie niemand anderen getroffen. Doch diese Stimme klang angriffslustig und gefährlich. Ein Blitz erhellte das in Mullbinden gehüllte Digimon. „Ein Mummymon?“, rief Miyako aus. Mimi schob sich vor sie. „Was willst du von uns?“ Ein schauriges Lachen entwich seiner Kehle. „Euch aus dem Weg räumen natürlich. Ihr solltet gar nicht hier sein“, erklärte ihr ungebetener Gast. „Wie hast du uns gefunden? Wer hat dich geschickt?“, fragte Taichi, der genau wie Yamato, Daisuke und Ken ein paar Schritte zurückgegangen war. Hatten die schwarzen Digimon sie verraten, waren sie vielleicht doch böse? „Ihr stellt mir zu viele Fragen.“ Mummymon stand an dem einzigen Eingang, den diese Höhle bot. Hier konnten ihre Digimon nur schwer digitieren. Trotzdem sah Miyako, wie ihre Freunde ihre Digivices und D-3s bereithielten. „Du kommst doch sicherlich nicht von alleine her. Außerdem hast du gesagt, dass du uns gefunden hast. Also musst du uns gesucht haben. Wer hat dir den Auftrag gegeben, uns zu suchen?“, provozierte Taichi weiter und lenkte Mummymons Aufmerksamkeit auf seine Seite der Höhle. „Halt den Mund du vorlauter Bengel!“, rief Mummymon wütend und holte zum ersten Schlag aus. „Snake Bandage!“ Seine Mullbinden schlangen sich um Taichis Oberkörper und seine Arme. Der Digiritter konnte noch schnell genug reagieren, um die Bandagen von seiner Kehle wegzuzerren. Agumon sprang sofort auf, um zu einem Gegenangriff anzusetzen. Miyako bemerkte, wie Daisuke und Ken kurze Blicke austauschten. Dann digitierten V-mon und Wormmon zu Fladramon und Stingmon. Während Stingmon auf Mummymon losstürmte, befreite Fladramon Taichi von den Fesseln. „Iori, das ist unsere Chance. Du kannst mit Digmon einen Fluchtweg öffnen.“ Der Digiritter nickte ihr zu. Amardimon machte eine Amordigitation zu Digmon, das sich hinter ihnen sofort an den Steinwänden zu schaffen machte. „Hawkmon, wir müssen die Stellung halten, während Sora und Mimi versuchen, hier rauszukommen.“ Hawkmon machte eine Amordigitation zu Shurimon und stellte sich schützend vor seine Digipartnerin. „Miyako, was redest du da? Ich gehe nicht ohne dich“, sagte Mimi und griff nach den Schultern ihrer Freundin. „Doch. Du kannst mit Sora auf Birdramon hier wegkommen. Vielleicht findet ihr Takeru. In dieser Höhle können wir nicht richtig kämpfen.“ Fest entschlossen blickte Miyako in das Gesicht ihrer Freundin. Sie streifte Mimis Lippen mit ihren und nahm sich einen Moment, um ihre Stirn an die der jungen Frau zu lehnen. „Mach dir keine Sorgen. Ich komme nach.“ „Sie hat recht Mimi, wir müssen hier raus“, pflichtete Sora der Digiritterin bei. Obwohl es Mimi sichtlich schwerfiel zu gehen, folgte sie Sora in die Tunnel, die Digmon ihnen als Fluchtweg grub. Daisuke und die anderen drängten Mummymon aus dem Höhleneingang in Richtung Strand. Dort konnten auch Agumon und Gabumon auf das Adult-Level digitieren. „Wenn ihr denkt, dass ich mich so einfach geschlagen gebe, irrt ihr euch gewaltig!“ Eine unheilvolle rote Aura umgab das Digimon. Die Luft begann zu knistern. Ein Blitz schlug hinter Mummymon ein, schien das Leuchten direkt in den Dark Ocean zu ziehen. Dann erhob sich ein riesiger Schatten aus dem Wasser. „Was passiert hier gerade?!“, rief Miyako. Panik breitete sich in ihrem Brustkorb aus. Mummymon lachte laut auf, streckte seine Krallen gen Himmel. „Dagomon, Herrscher des Dark Ocean. Ich rufe deinen Geist! Auch wenn er besiegt wurde, sind seine Daten mit dem schwarzen Meer verwoben. Und ich kann sie steuern! Jetzt vernichte ich euch!“ - Takeru – Da Takeru keinen Anhaltspunkt hatte, wo sich seine Freunde befanden, flog er am düsteren Strand entlang. ShadowSeraphimon war dicht hinter ihm. Weit und breit konnte er weder seinen Bruder noch die anderen Digiritter erkennen. Eine Explosion an den Klippen zog jedoch seine Aufmerksamkeit auf sich. Drei Personen und Digimon traten hustend aus dem Loch, in der Wand. Als Takeru sie erkannte, steuerte er mit Pegasmon direkt auf sie zu. „Sora, Mimi, Iori!“ Die drei sahen zu ihm auf, waren jedoch sofort in Abwehrhaltung als sie ShadowSeraphimon bemerkten. „Keine Sorge“, beschwichtigte der Digiritter seine Freunde, „ShadowSeraphimon ist auf unserer Seite, es ist … quasi ich.“ Diese Erklärung verstand vermutlich keiner von ihnen, aber sie nahmen sie stillschweigend hin. Takeru wechselte das Thema: „Was ist passiert? Wo sind die anderen?“ Mimi brachte ihn auf den neusten Stand, dass ihre Freunde gerade gegen Mummymon kämpften und dass sie selbst geflohen waren. Im Gegenzug unterrichtete er sie darüber, dass Hikari gerade gegen die Finsternis ankämpfte und dass sie sie unbedingt befreien mussten. „Wir dürfen Hikari-chan nicht im Stich lassen“, warf Sora ein und blickte entschlossen zu ihrem Digipartner. Piyomon digitierte zu Birdramon und ließ Sora auf seinen Rücken steigen. Sie streckte Mimi ihre Hand aus, damit sie gemeinsam in den Himmel aufsteigen konnten. Iori flog mit Takeru. Nur kurze Zeit, nachdem sie losgeflogen waren, entdeckten sie den riesigen Schatten im Meer. „Was ist das?“, flüsterte Takeru, ohne seinen Blick abzuwenden. „Das ist Dagomon, oder genauer gesagt sein Schatten“, antwortete ShadowSeraphimon. „Aber ich dachte, Hikari hat ihn zerstört“, erwiderte Iori schockiert. „Hat sie auch. Das war der Moment als wir schwarzen Digimon in diese Welt geboren wurden. Wahrscheinlich hat Mummymon seinen Geist aus den Daten des Meeres wiederbelegt“, erklärte das Digimon weiter. „Wie meinst du das, als ihr in diese Welt geboren wurdet?“, fragte Mimi verwirrt. „Die schwarzen Digimon sind quasi Hikaris Erinnerungen an uns. Sie sind ein Teil von ihr und uns und der Dunkelheit“, versucht Takeru schnell und einfach zu erklären. Schweigend, nein zähneknirschend blickte er zu dem Schatten und dann auf den Horizont. „Ich vertraue Daisuke, Taichi und den anderen. Sie schaffen das auch ohne uns, wir müssen zu Hikari.“ Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)