Lass mich dein Sommer sein von SarahSunshine (Digimon Adventure 01/02 | Takeru x Hikari; Daisuke x Ken; Mimi x Miyako) ================================================================================ Kapitel 3: ----------- - Taichi - Obwohl er noch immer am liebsten sofort losgezogen wäre, um Hikari zu finden, blieb Taichi am Strand und starrte das Meer an. Iori und Joe suchten mit ihren Digipartnern das Meer nach Hinweisen ab und auch Koushirou versuchte über seinen Laptop eine Verbindung zum Dark Ocean herzustellen, doch Taichi konnte nichts tun. Er saß im Sand, die Ellbogen auf seine Knie gestützt, mit Agumon an seiner Seite. In einer Hand hielt er ein Eis, das er jedoch nicht aß. „Taichi, dein Eis tropft in den Sand“, sagte Agumon mit dem übriggebliebenen Holzstiel seines eigenen Eises zwischen den spitzen Zähnen. Daraufhin hob der Digiritter seine Hand und bot seinem Partner den flüssigen Rest des Wassereises an. Mit einem Happen verschlang der Dino es. „Hikari-chan geht es bestimmt gut“, sagte Agumon frei heraus, „Sie ist stark geworden in den letzten Jahren.“ Taichi biss die Zähne zusammen. „Trotzdem kann ich sie nicht einfach in dieser Welt zurücklassen.“ Die Dunkelheit hatte sie schon immer ins Visier genommen. Agumon sah seinen Freund besorgt an. Hinter den beiden kam Piyomon angeflogen und verkündete, dass es etwas Richtiges zu essen gab. „Geh schon mal vor, ich komme gleich“, antwortete Taichi. Agumon folgte dem pinken Vogel-Digimon, wenn auch etwas widerwillig. Wie lange war Hikari schon weg? Eine Stunde oder zwei? Für Taichi fühlte es sich an wie eine Ewigkeit. Taichi hörte ein Rascheln und ein leises Schmatzen hinter sich, ehe Daisuke sich neben ihn in den Sand fallen ließ. In einer Hand hielt er ein angebissenes, in der anderen ein frisches Sandwich. „Du solltest was essen. Und sag mir nicht, du hast keinen Hunger. Wenn du kämpfen willst, brauchst du Energie.“ Verwundert blickte Taichi zu dem jüngeren, der ihm plötzlich so viel erwachsener vorkam als er selbst. Nicht nur Daisuke, auch Takeru hatte sich vorhin so verhalten. Taichi wurde einmal mehr bewusst, dass sie alle älter und stärker geworden waren. Agumons Worte hallten in seinem Kopf wider. Gedankenverloren biss er die Ecke von dem Sandwich ab, das Daisuke ihm gebracht hatte. „Oh! Ich dachte das dauert länger“, zog ihn sein Freund und Fußballkollege auf. Taichi kaute langsam, nahm gleich noch einen weiteren Bissen, um seine Antwort hinauszuzögern. „Ich bin mir sicher, wir finden eine Lösung, um Hikari zurückzuholen.“ Eins musste er Daisuke lassen: Sein endloser Optimismus war unerschütterlich. „Tut mir leid, dass ich Ken so angegangen bin“, murmelte Taichi, bevor er einen weiteren Bissen von dem Sandwich nahm. Er war losgestürmt wie ein Wilder, während die anderen versuchten, mit kühlem Kopf an die Sache heranzugehen. „Es ist blöd gelaufen. Diese Dark Ocean Sache belastet ihn auch jetzt noch …“, begann Daisuke zu erzählen. Und dann erwähnte er Kens verstorbenen Bruder, woraufhin Taichi ein schlechtes Gewissen bekam. „Das wusste ich nicht.“ „Jetzt weiß du es. Aber ich denke, er kommt damit klar. Und selbst wenn nicht, dann bin ich in seiner Nähe“, grinste Daisuke und stand auf. Er klopfte sich den Sand von der Hose und ließ seinen Blick schweifen. „Du bist ein guter Freund, Daisuke.“ „Und du bist ein guter Bruder.“ Taichi lachte kurz, denn diese Aussage widersprach seinen eigenen Gedanken. „Wills du noch ein Sandwich? Die waren echt gut.“ „Hikari hat sie gemacht“, murmelte der ältere, schüttelte die Erinnerung, wie sie in der Küche stand, aber schnell wieder ab. „Ja, ich nehme noch eins.“ - Miyako - Während die Jungs ihren Unmut mit Gebrüll ausmachten, waren Miyako und Mimi mit Sora zusammen in die Küche gegangen. Sora servierte das Essen, damit alle sich ein wenig ablenken konnten. Vor allem ihre Digimon entspannten sich dabei am besten. Mimi nahm sich eine Limo aus dem Kühlschrank und setzte sich an den Tresen. Miyako hingegen tigerte auf und ab, kaute nachdenklich an ihrem Daumennagel und mache sich Vorwürfe, dass sie nicht am Strand gewesen waren. Vielleicht hätte sie Hikari aufhalten können, vielleicht hätte sie gemerkt, dass etwas nicht stimmte. „Miyako, setz dich“, bat Mimi und deutete auf den Hocker neben ihr. Doch sie setzte sich nicht. „Wie kannst du nur so ruhig bleiben?!“ Stattdessen gestikulierte sie wild mit den Händen. „Wenn wir hier gewesen wären, dann hätten wir vielleicht etwas tun können! Beim letzten Mal, als sowas passiert ist, habe ich sie geohrfeigt. Vielleicht hätte das geholfen!“ Mimi rutschte von ihrem Hocker und nahm Miyakos Gesicht in beide Hände. Tränen sammelten sich in den Augen ihrer Freundin. „Das weißt du nicht mit Sicherheit. Es hätte vieles passieren können, aber nichts davon ist deine Schuld“, sprach die ältere mit fester Stimme. „Hast du versanden?“ Mit den Daumen streichelte sie sanft über die Wangen ihrer Freundin. „Aber …“, schluchzte Miyako. „Nein, kein Aber.“ Anstatt weiter auf sie einzureden, drückte sie ihre Lippen auf Miyakos. Das nahm ihr immer den Wind aus den Segeln, wenn sie hysterisch wurde. Mittlerweile waren die beiden jungen Frauen seit knapp einem Jahr ein Paar, also wusste Mimi genau, was sie tun musste. Als das ganze Spektakel am Strand passiert war, hatten sie sich im Dschungel verzogen und etwas Zeit zu zweit verbracht, bis die plötzliche Dunkelheit sie überraschte. Ganz auf den Kuss fokussiert, entspannte Miyako sich langsam. Ihre Hände rutschten auf Mimis schmale Hüfte und die Tränen versiegten. „Alles wieder in Ordnung?“ Miyako nickte und setzte sich an die Theke. Ihr war gar nicht aufgefallen, dass Sora die Küche verlassen hatte. Für jede von ihnen hatte sie jedoch ein Sandwich und einen Müsliriegel auf dem Tresen drapiert. „Denkst du, Taichi ist noch immer wütend?“, fragte Miyako und biss von dem Müsliriegel ab. „Ich denke, er macht sich Sorgen, so wie du, aber er scheint sich gefangen zu haben.“ Mimi deutete auf das Fenster, von dem aus sie Taichi und Daisuke auf einer der Campingbänke sehen konnten. „Danke, dass du mich beruhigt hast“, murmelte die jüngere und fummelte an der Limodose rum, die Mimi ihr zugeschoben hatte. „Dafür musst du dich doch nicht bedanken, Dummerchen“, lachte Mimi und stupste ihrer Freundin mit dem Zeigefinger gegen die Nasenspitze. Von Draußen war Tumult zu hören. Takeru rief sie alle zusammen, da er scheinbar einen Plan hatte, wie sie Hikari finden konnten. Also trat das Pärchen nach draußen, um sich dem Gespräch anzuschließen. - Daisuke - Als Ken hinter Takeru zu ihrer kleinen Gruppe aufschloss, runzelte Daisuke seine Stirn. Dass die beiden einen Plan hatten, musste bedeuten, dass Ken ihm von dem Portal erzählt hatte. Taichi hatte sich eigentlich gerade erst beruhigt, aber natürlich wurde auch er bei der Aussicht auf einen Weg, Hikari zu retten, hellhörig. Obwohl Daisuke den Drang verspürte, sich sofort neben Ken zu stellen, ihn zu unterstützen und zur Not auch zu verteidigen, zwang er sich, neben Taichi sitzen zu bleiben. Takeru erklärte den Plan, während Ken nur schweigend daneben stand. „Über das D-3 von Ken können wir versuchen, Kontakt zu dieser anderen Dimension aufzunehmen und ein Portal zu öffnen. Allerdings wissen wir nicht, wie lange wir es aufrecht halten können.“ „Beim letzten Mal mussten wir das Portal zu sechst aufrecht halten“, warf Miyako ein, „Damals war auch Hikari noch mit dabei.“ Takeru und Taichi machten ihren Standpunkt deutlich, dass sie als erste durch das Portal gehen würden und mussten – das war den Anwesenden aber auch schon vorher klar gewesen. Auch Yamato und Sora schlossen sich an. „Ich bleibe bei Miyako, egal wo sie hingeht“, entschied Mimi. Iori versuchte seine zitternden Hände unter dem Tisch zu verstecken, so schien er sich diesen Urlaub nicht vorgestellt zu haben. Auch Joe schien sich unsicher zu sein, wie er darauf reagieren sollte. Koushirou hingegen wollte ihnen den Rücken freihalten und einen Weg zurück suchen. Ihre Blicke ruhten schließlich auf Daisuke und Ken. „Ich gebe Ken Rückendeckung“, entschied der Digiritter. Wenn Ken das Portal öffnete, konnte er nicht mitkommen und ohne ihn konnte XV-mon nicht zu Paildramon digitieren. Es gab keine Diskussionen zu den Entscheidungen. Daisuke trat neben Ken und stieß ihn mit der Schulter an. „Du bist echt mutig“, murmelte er leise. „Das muss von dir abgefärbt sein“, antwortete Ken und schmunzelte. „Außerdem hast du gesagt, dass du nicht zulässt, dass die Dunkelheit mich verschlingt.“ Ken hob seine Hand, an der er den kleinen Finger ausstreckte, „Versprochen?“ Ohne zu zögern hakte Daisuke seinen kleinen Finger ein. „Versprochen!“ Die Digiritter versammelten sich am Strand. Alle, die auf die andere Seite wollten, ließen ihre Digimon auf das Adult-Level digitieren. „Bereit?“, fragte Takeru von seinem Angemon aus und sah zu Daisuke. Scheinbar wusste er, wer die treibende Kraft hinter dieser Idee war. Sein Herz schlug schneller als er zu Ken blickte. Sein bester Freund hielt sein schwarzes D-3 fest umklammert. Daisuke legte seine Hand auf Kens. „Zusammen schaffen wir das“, flüsterte er. Als Ken seinen Arm hob, stützten auch die anderen Digiritter ihn. Ein lilafarbener Funke trat aus dem D-3 und sollte das Portal öffnen. 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