Sündiges Verlangen von _Natsumi_Ann_ (Liebe kennt kein Alter (Sirius x Hermine)) ================================================================================ Kapitel 1: △⃒⃘ Vom Krieg erschöpft △⃒⃘ ---------------------------------------- „Es gibt so viel Schönes auf der Welt, das ich fast nicht ertragen kann und mein Herz droht daran zu zerbrechen.“ - American Beauty, von Ricky Fitts Sirius biss sich auf die Unterlippe. Er wusste nicht, was er tun sollte. Da stand sie. Vor ihm. Fast nackt. Ein Wort, eine Geste von ihm und sie würde ihm gehören. Vermutlich. Höchstwahrscheinlich. Er schüttelte sich und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Ihr Verhalten war untypisch und so unerwartet, dass ihm die Worte fehlten. Sein Hals war so trocken, er traute sich kaum zu schlucken oder zu atmen. Vor ihm stand nicht mehr die kleine Hermine Granger, der er einst in Hogwarts begegnet war – vor ihm stand eine erwachsene Frau, die überlebt hatte. Genau wie er. Der Krieg war noch nicht vorbei. Dieser hatte schon so viele Opfer gefordert. Sie hatte aufgehört zu weinen und auch seine Tränen waren mittlerweile vertrocknet. Sie war noch so jung gewesen, als alles begonnen hatte. Im Krieg aufzuwachsen war mit Sicherheit genauso schlimm wie eine Zelle in Askaban. Man konnte es in ihrem Gesicht erkennen: Sie war müde von all den Kämpfen und all den seelischen wie körperlichen Qualen. Narben übersäten ihren Körper, ebenso wie seinen. Seine abscheuliche Cousine hatte sie mehrmals gefoltert. Er schämte sich dafür ein Black zu sein – jedes Mal, wenn er sie ansah. Und dennoch war da auch noch ein anderes Gefühl … Er wollte es verdrängen, doch je älter sie wurde, desto deutlicher spürte er es in sich aufkeimen. Lust. Dieses bittersüße Verlangen, dass ihn fast um den Verstand brachte. Obgleich die Leute immer verwundert waren, warum die schlaue Miss Granger nicht in Ravenclaw gelandet war, hatte Sirius schon lange ihren Mut erkannt. Spätestens als sie ihre Eltern mit einem Vergessenheits-Zauber belegt hatte. Der Krieg forderte harte Opfer. Seit jeher war sie ohne Zuhause gewesen. Er hatte versucht ihr ein Neues zu geben, aber er wusste bis heute nicht, ob er wirklich der „perfekte Ersatzvater“ war, der er sein wollte. Zumal ein Vater niemals so etwas fühlen sollte … Dieses angespannte Kribbeln zwischen seinen Beinen machte ihn zunehmend nervös. Und eigentlich war er das niemals in Gegenwart einer Frau. Ja, Hermine Jean Granger war eine Frau geworden. Die Burschen in ihrem Alter hatten sie nie als einzigartig schön beschrieben, ihre wilde Mähne war schwer zu bändigen und ihre Gestalt war eher knabenhaft gewesen. Dennoch war sie der Männerwelt aufgefallen in den letzten Jahren. Sie war auf ihre eigene Art und Weise hübsch. Selbst Cormac McLaggen und sogar Viktor Krum hatten es bemerkt. Zumindest hatte Harry ihm davon erzählt und er würde sicher nicht lügen. Schon damals hatte er einen kleinen Funken Eifersucht verspürt, wennschon er sie noch nicht wirklich als Frau wahrgenommen hatte. Aber sein Unterbewusstsein hatte auf etwas reagiert, das er sich nicht erklären konnte. Bis heute. Ihre Figur hatte sich jedoch gewandelt über die Jahre. Sie hatte weibliche Kurven bekommen und ihre Lippen schienen so weich zu sein … Er wusste es natürlich nicht genau, doch in seiner Fantasie waren sie perfekt, wenn er sie berührte. Als sie einen Schritt auf ihn zu machte, wollte er zurückweichen, doch er blieb wie verwurzelt stehen. Sie hatte ein Bad genommen. Einzelne Wassertropfen liefen ihren Körper hinab. Das einzige was sie noch bedeckte, war ein weißes kurzes Handtuch. Er wollte sie nicht anstarren, doch immer wieder wanderten seine graublauen Augen über ihre leicht gebräunte Haut. Sie schien von Natur aus eine dunklere Hautfarbe zu besitzen, denn diesen Sommer hatte die Sonne sich nur selten blicken lassen. Er war dagegen bleich wie eine Leiche. Wobei seine Familie es wohl als edel bezeichnen würde. Ein Mitglied der Black-Familie trug normalerweise seine Blässe mit Stolz. Wenngleich er für einige Sekunden abgelenkt war, flogen seine Gedanken nach wenigen Momenten just wieder zu ihr … Er kniff kurz seine Augen zusammen und versuchte nicht die Jahre zu zählen, die zwischen ihm und Hermine lagen, doch es gelang ihm wie immer nicht. 1959 und 1979. Genau zwanzig Jahre. Zwanzig Jahre trennten sie. War er pädophil? Das hatte er sich schon oft gefragt – aber sie war kein kleines Mädchen mehr. Sie war volljährig. Warum schämte er sich dann so sehr? Weil er glaubte, Hermine sollte sich lieber mit jungen Männern in ihrem Alter treffen? Sich in jemanden verlieben, der ihr eine Zukunft bieten konnte? Natürlich hatte er erahnt, dass sie sich zu ihm hingezogen fühlte, aber vielleicht war es auch nur eine harmlose Schwärmerei … „Sirius.“ Es war nur ein Flüstern, doch er spürte einen Hauch ihres Atems an seinem Hals. Nun stand sie dicht vor ihm und er hatte es nicht einmal gemerkt, so sehr war er in seiner Welt mit Vorwürfen gefangen. Vorsichtig hatte sie über seinen Arm gestrichen. All seine Muskeln spannten sich an und sein Atem stand still. „Gefalle ich dir nicht?“ Eine Frage, die ihn wieder in die Realität zurückkehren ließ. Irritiert erwiderte er nun ihren scheuen Blick und runzelte die Stirn. Glaubte sie das wirklich? Dass er sie unattraktiv fand? Hermine Granger, so intelligent, aber im gleichen Moment auch so unklug. Ein Seufzen ran aus seinem Mund und er strich ihr eine nasse Strähne aus dem Gesicht. Sie begann zu zittern unter seiner Berührung. Er wartete kurz bis sie sich beruhigte, dann lächelte er sie an. „Hermine Granger, du bist eines der schönsten Dinge auf dieser Welt, die ich kenne“, sprach er fast spielerisch, dennoch mit einem ernstem Tonfall, was sie erröten ließ. Ihre Wangen waren heiß, als er darüber strich. Dieser Krieg hatte ihn genug leiden lassen – hatte er sich nicht ein wenig Freude verdient? Genau wie sie? Ein Moment des Glücks, der sie vergessen ließ, was um sie herum geschah? All die Leichen, all das Blut, das täglich vergossen wurde … All die Schmerzen, die ihre Seele bedrückten. Seit er sie beobachtet hatte, hatte er sogar vergessen, wo sie waren. In einem Versteck, das sie jederzeit verlassen mussten, wenn nötig. Er hätte sich eine romantischere Atmosphäre für sie gewünscht, denn er wusste, dass die meisten Frauen davon träumten; von Kerzenschein und roten Rosenblättern, die übers ganze Bett verteilt waren … Wobei, wenn er sie so anblickte … hatte er ganz anderes im Sinn als Romantik. Er wusste nicht, wieso ihm gerade jetzt diese Frage einfiel, vielleicht hatte er sie aus einem alten Muggelfilm noch in seinem Kopf. „Was dachtest du, als wir uns das erste Mal begegnet sind? Oder was hättest du am liebsten gesagt?“ Sie musste sicher denken, er sei verrückt, doch sie lächelte leicht. „Am liebsten hätte ich dich angelogen“, war ihre simple Antwort. Er hob kurz eine Augenbraue bis sie weitersprach. „Am liebsten hätte dich dir erzählt, dass ich schon volljährig bin, in der Hoffnung, dass du mich direkt küssen würdest.“ Sirius fühlte sich geschmeichelt, obgleich er wusste, dass dies die Tagträume eines kleinen Mädchens gewesen waren. Er leckte sich über die Lippen. „Vielleicht kann ich den versäumten Kuss ja nachholen.“ Er streifte mit dem Daumen ihre sinnlichen Lippen, ihre Augenlider flatterten, ihr Körper streckte sich ihm deutlich entgegen. Sie wollt es – er konnte es deutlich wahrnehmen. Sie wollte ihn und er wollte sie. Kopf aus, Gefühl an, sprach eine leise Stimme zu ihm, dann verringerte er den Abstand zwischen ihnen und zog sie zu sich. Seine rauen Lippen pressten sich auf ihre. Hart und besitzergreifend. Ihre Lippen schmeckten nach süßem Honig und vertrocknetem Blut. Eine fatale Mischung und dennoch waren ihre Lippen genauso, wie er es sich vorgestellt hatte: Ganz und gar perfekt. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)