Know Your Darkness von stone0902 (Sasuke x Sakura) ================================================================================ Kapitel 12: Kapitel 12 ---------------------- Die nächsten vierundzwanzig Stunden verstrichen quälend langsam. Einfach nur im Bett zu liegen und sich auszuruhen war gegen seine Natur. Schon viel zu lange vernachlässigte er sein Training. Sobald er wieder fit war würde er einiges nachholen müssen. Sein Körper hatte in den vergangenen Tagen viel zu stark abgebaut. Doch nun war es endlich soweit und das Warten hatte ein Ende. Sasuke saß an der Kante seines Bettes und Sakura, die den Stuhl vor ihm platziert hatte, saß ihm direkt gegenüber und öffnete gerade den Knoten seines Verbandes. Die anderen Mitglieder seines Teams schliefen, frühstückten oder taten was auch immer. Sie wussten, dass sie ihn jetzt nicht stören sollten, auch wenn sie selbst neugierig auf das Ergebnis der Transplantation warteten.   Sakura wickelte die Lagen des Verbandes Schicht für Schicht ab. Ihr Gesicht war das letzte, das er vor der Operation gesehen hatte, und es sollte nun wieder das erste sein, das er mit seinen neuen Augen erblickte. Als er sie öffnete befand sie sich direkt vor ihm, mit einem warmen Lächeln im Gesicht. Mehrere Male blinzelte er und versuchte sich nach der tagelangen Dunkelheit erst einmal wieder an das Licht zu gewöhnen. Auch wenn sich im Raum nur Fackeln und Kerzen befanden schien ihr Leuchten für ihn ungewöhnlich hell.   Sasuke studierte ihr Gesicht, als sähe er es zum ersten Mal. Seine Sicht war gestochen scharf und ihm entging nicht das kleinste Detail, wie ihre vollen Wimpern oder die kleinen Grübchen, die sich durch ihr Lächeln auf ihren Wangen bildeten. Ihr Gesicht war wirklich schön. Ihre grasgrünen Augen leuchteten geradezu und sahen ihn unvermittelt an. Das rosa Haar fiel ihr leicht in die Stirn und die längeren Strähnen umrahmten ihr schmales Gesicht. Es war blass, aber nicht so, dass es ungesund wirkte. Ihre Haut war makellos, die Lippen voll und beinahe in dem gleichen Farbton, wie ihr Haar, nur einige Nuancen dunkler.   Seit ihrer Begegnung im Büro der Hokage hatte er sie nur verschwommen gesehen, stets nur schleierhafte und verwaschene Farben. Natürlich wusste er, wie Sakura aussah. Früher hatten sie sehr viel Zeit miteinander verbracht und er kannte sie nicht nur äußerlich, sondern auch ihren Charakter. Nachdem er sie vor einigen Monaten mit den anderen Konoha-Nins getroffen hatte waren ihm selbstverständlich nicht die Veränderungen entgangen, die sich bei ihr in den letzten zweieinhalb Jahren entwickelt hatten. Sie jetzt so klar und deutlich vor sich zu sehen war dennoch anders. Vollkommen unbeschreiblich. Er konnte einfach nicht aufhören sie anzusehen.   „Aber du kannst immer noch nicht die Wahrheit sehen …“   Was genau bedeuteten Itachis Worte?   Sakura lächelte immer noch, als sie eine silberne Diagnostikleuchte aus ihrer Westentasche hervorholte und sie mit einem Klicken einschaltete. Sie leuchtete ihm damit erst in das linke, dann in das rechte Auge, um die Reaktion seiner Pupillen zu beobachten. Zufrieden schaltete sie sie wieder aus und steckte sie zurück in ihre Tasche. Als nächstes hielt sie ihm einen Zeigefinger nahe vors Gesicht. „Schau auf meinen Finger“, instruierte sie leise und bewegte die Hand nach links und rechts, worauf er ihr mit den Augen folgte und sich dabei ein wenig blöd vorkam.   Daraufhin schaute er wieder zu ihr und sah, wie sie zufrieden nickte. Sakura beugte sich leicht vor und legte beide Handflächen an seine Schläfen. „Warte bitte noch einen Moment. Ich will noch etwas überprüfen.“ Er beobachtete ihren konzentrierten Blick, während sie mithilfe ihres Chakras seine Augen und Nerven untersuchte. „Hast du irgendwelche Schmerzen?“, fragte sie, weiterhin auf ihre Untersuchung konzentriert.   Es war das erste mal, dass er etwas sagte, seitdem sie sein Zimmer betreten hatte. „Nein.“   Wieder nickte sie und er konnte nicht anders, als sie die ganze Zeit über anzustarren. Ihr Anblick überwältigte ihn. Nachdem er am Tag zuvor ihr Zimmer verlassen hatte, hatte er sich verboten weiter über sie nachzudenken, da ihn seine Grübeleien einfach nicht weiter brachten und sich immer wieder im Kreis drehten. Doch nun ging etwas in ihm vor, das er sich nicht erklären konnte und ihn beschäftigte wieder einmal die Frage, was er in ihrer Nähe, was er für sie empfand.   In den letzten Tagen war er wirklich blind gewesen.   Sasuke streckte seine Hand nach ihr aus und umfasste mit seinen Fingern sanft ihr Kinn. Überrascht sah sie ihn an, den Mund leicht geöffnet, die Hände immer noch an seinen Schläfen. Sie war so unglaublich schön. Mit dem Daumen strich er über ihre Unterlippe, den Blick vollkommen auf ihren Mund fixiert. Langsam beugte er sich vor und zog sie gleichzeitig näher zu sich heran. Als sich ihre Lippen dieses Mal trafen war es nicht wild und überstürzt, wie bei ihrem ersten Kuss, sondern vielmehr vorsichtig und zärtlich. Obwohl er sich kaum zurückhalten konnte und am liebsten sofort die Kontrolle abgeben würde, wollte er sich nicht aufdrängen und ihr Zeit geben, für den Fall, dass sie es nicht wollte. Nachdem sie ihn am Tag zuvor aus ihrem Zimmer gebeten und er ihr nach ihrem Geständnis eine Abfuhr erteilt hatte, wusste er nicht mehr, wie Sakura auf einen weiteren Annäherungsversuch reagieren würde. Der Uchiha war unsicher, eine Eigenschaft, die er zutiefst missbilligte. Doch die Unsicherheit verschwand mehr und mehr, als sie ohne zu zögern begann seinen Kuss zu erwidern.   Sakura legte ihre Hände in seinen Nacken und allmählich wurde aus dem zuerst schon fast scheuen Kuss eine leidenschaftliche Küsserei. Ihre Lippen trafen sich immer schneller, immer fester und er spürte, dass er sie mehr und mehr wollte. Nun da er in den Genuss ihrer Lippen kam wurde ihm klar, dass er das schon eine Weile lang gewollt, dass er sie gerade zu begehrt hatte. Als sich ihre Zungen trafen schaltete er seinen Verstand ab. Sie schmeckte einfach zu gut und bescherte ihm eine unbändige Lust, die sich in seinem gesamten Körper ausbreitete. Um nichts in der Welt würde er sich diesmal stoppen lassen.   Sasuke zog sie ungeduldig zu sich und sie setzte sich rittlings auf seinen Schoß, so wie schon zwei Tage zuvor. Diesmal hatte sie etwas zu viel Schwung, wodurch er mit ihr nach hinten kippte und auf dem weichen Bett landete. Kurzerhand umfasste er ihre Hüften und drehte sich mit ihr um, sodass er nun über ihr lag. Er beugte sich über sie und sah ihr tief in die Augen, suchte nach etwas in ihrem Blick, das ihm sagte, was sie in diesem Moment dachte. Alles, was er in ihren grünen Augen sehen konnte, war das gleiche Verlangen, das auch er in sich spürte. Ein leichter Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen, was sie mehr als verführerisch aussehen ließ. Er legte sich zwischen ihre Beine, umfasste ihr linkes Bein und winkelte es an, sodass es sich automatisch um seine Hüfte schlang. Er beobachtete weiterhin ihre Reaktion und sah, wie sie sich erregt auf die Unterlippe biss. In ihrem Blick lagen Lust und Erwartung.   Er gab die Kontrolle ab. Seine Finger fanden den Reißverschluss ihrer roten Weste und er zog ihn langsam herunter. Er streifte den lästigen Stoff zur Seite und schob ihr gelbes Shirt hoch, lehnte sich vor und begann ihren freigelegten Bauch zu küssen. Ihr Körper fühlte sich gut an, unter ihm. Auch wenn er sie nicht zum ersten Mal spürte fühlte es sich anders an, besser an. Er öffnete die Augen, diesmal wollte er sie unbedingt sehen. Langsam schob er das Shirt höher und entblößte ihre Brüste, dessen Anblick ihn noch härter werden ließ. Seine Hand wanderte über ihren Bauch, weiter nach oben und begann ihre Brust zu streicheln. Ihr Keuchen war Musik in seinen Ohren. Er wollte mehr davon hören. Wenn das so weiter ging konnte er sich nicht mehr länger zurückhalten. Aber es sollte nicht so schnell vorbei sein, weshalb er sich Zeit ließ, um alles genießen zu können. Ihr Körper wölbte sich leicht, als er ihre Brust küsste und seine Hand den Weg unter ihren Rock zwischen ihre Beine fand. Und als seine Finger unter den Stoff ihrer Unterwäsche wanderten wurde aus ihrem Keuchen ein tiefes Stöhnen. Dieser Klang brachte ihn beinahe um den Verstand. Er wollte sie so sehr, dass es schon beinahe weh tat. Die Erregung in seiner Hose verlangte nach Befriedigung.   Es würde das einzige Mal sein, weshalb er versuchte sich jedes kleinste Detail davon genauestens einzuprägen: ihr lustverschleierter Blick, wie sie durch halbgeschlossene Lider zu ihm aufsah, den Laut, den sie machte, als er in sie eindrang, ihre Arme, die sich um seine Hüften krallten, während er sich in einem rhythmischen Takt vor und zurück bewegte, ihre Hände, die ihn an seinem Nacken zu einem sehnsüchtigen Kuss zu sich herunterzogen, ihre blasse verschwitzte Haut, ihre geröteten Wangen, ihre sinnlichen Lippen, ihr weicher, zerbrechlicher Körper, ihr Stöhnen, ihre Augen, ihr Mund, ihr Geschmack, ihr Name …   Als es schließlich vorbei war lag er noch eine Weile auf ihr. Sein hektischer Atem und sein wild schlagendes Herz mussten sich erst einmal beruhigen und sein Verstand sich wieder einschalten. Sein Kopf ruhte neben ihrem im Kissen, seine Lippen an ihrer Halsbeuge, die hin und wieder einen Kuss auf ihre Haut hauchten, während ihre Finger in seinem leicht verschwitzten Haar seinen Nacken kraulten.   Für ihn könnte genau in diesem Moment die Zeit stehen bleiben. Die Nachwehen seines Höhepunkt setzten Ruhe und Befriedigung in seinem Körper frei, die ihn träge und entspannt werden ließen. Noch dazu genoss er einfach diesen engen Kontakt zwischen ihren Körpern und ein Gefühl der Vertrautheit breitete sich aus.   Sasuke hob den Kopf, um sie ansehen zu können. Sie begegnete seinem Blick mit einem glücklichen Lächeln. Ihr gesamtes Gesicht strahlte, was sie noch schöner aussehen ließ. Dieser Anblick bewegte ihn und er verspürte ein angenehm warmes Gefühl in seiner Brust. Er beugte sich hinab, streifte ihre Nase mit seiner, schloss die Augen und hauchte ihr einen kurzen Kuss auf die Lippen.   Dann rollte er sich von ihr runter und stieg aus dem Bett, auf der Suche nach seiner Kleidung. Er bückte sich, um seine Shorts aufzuheben und schlüpfte hinein, während er einen Blick zu der Schönheit in seinem Bett warf, nur um zu sehen, wie sie, die Bettdecke bis zum Kinn hochgezogen, ihn ungeniert, aber grinsend musterte. Ihr schien zu gefallen, was sie sah. Sasuke bückte sich, um ihr Shirt aufzuheben und warf es ihr dann mit einem gezielten Wurf mitten ins Gesicht, was sie mit einem erschrockenen „Uff!“ quittierte.   Seine Mundwinkel verzogen sich zu einem kleinen Lächeln.   Sakura zog sich gerade ihr Shirt über, als er beim Anziehen plötzlich erstarrte. Er spürte eine Präsenz auf dem Flur und es gelang ihm gerade noch sich seine Trainingshose hochzuziehen, als die Tür aufgerissen wurde und Karin hereinstürmte.   Sie hielt etwas in ihren Händen, trat strahlend ins Zimmer, erstarrte aber sofort, als ihr Blick auf Sakura fiel. Man konnte regelrecht sehen, wie auf ihrem Gesicht die Emotionen wechselten. Zuerst war es Verblüffung, dann Schock, gefolgt von Wut. Ihre Augen huschten zwischen Sasuke (verschwitzt und oberkörperfrei) und Sakura (erschöpft in seinem zerwühlten Bett) hin und her und ihr schien bereits beim ersten Anblick klar geworden zu sein, was hier gerade passiert war.   Sasuke stand für einen Moment wie zur Salzsäule erstarrt und überlegte, wie er reagieren sollte. „Kannst du nicht anklopfen?“, fragte er vorwurfsvoll das erste, das ihm einfiel. Sakura starrte sie nur erschrocken an, die Bettdecke bis zum Kinn hochgezogen, um ihre untere nackte Körperhälfte zu verstecken. Ihre Haare waren ganz zerzaust und Sasuke hätte diesen Anblick süß gefunden, wenn Karin diesen schönen Moment nicht zerstört hätte.   Diese wiederum blickte nun zum Uchiha und zeigte mit einem Finger anklagend auf ihn. „Du!“, zischte sie wütend und die Zornesröte breitete sich auf ihrem Gesicht aus. „Was zur Hölle?“ Sie stieß einen entgeisterten und frustrierten Laut aus. „Und ich habe extra für dich Tomaten gekauft, du, du … du ARSCHLOCH!“ Sie griff in die Schale und warf dann mit etwas nach Sasuke, das er gekonnt auffing, bevor es auch nur in die Nähe seines Gesichts kommen konnte. Mit gerunzelter Stirn betrachtete er die kleine rote Frucht in seiner Hand.   Sakura lief währenddessen vor Scham rot an. Karin warf wütend die Schale zu Boden, die daraufhin scheppernd zerbrach. Die Tomaten rollten über den steinernen Fußboden.   „Raus“, forderte Sasuke kalt, doch Karin schien ihn nicht zu hören. Sie machte einen großen Schritt auf Sakura zu und ballte die Hände zu Fäusten. Man könnte glauben, dass Karin jeden Moment vor Wut platzte. Sakura, die sonst nie eine Konfrontation scheute, war entweder zu peinlich berührt oder zu geschockt, um zu reagieren, und sah sie nur mit großen Augen an, während sie weiterhin die Bettdecke umklammerte. Sasuke versuchte es erneut. „Karin, ich sagte–“   „Du Miststück!“, zischte sie mit einem Todesblick in den roten Augen. „Was fällt dir eigentlich ein? Mach dich gefälligst nicht an Sasuke ran!“   „Karin!“   Daraufhin drehte sich die Rothaarige zu ihm. „Du hast versprochen, dass sie verschwindet, wenn du wieder sehen kannst, also schick sie endlich weg!“   Sasuke ging auf sie zu und sah sie kalt an. „Gehst du freiwillig“, zischte er leise, „oder muss ich nachhelfen?“   „Pah!“ Karin stemmte die Hände in die Hüften, so aufgebracht, dass nicht einmal der eiskalte Blick des Uchihas sie einschüchterte. „Na los, sie soll zurück nach Konoha!“, rief sie, drehte sich dann aber um und fokussierte wieder Sakura. „Ach ich vergaß, das geht ja nicht! Konoha wurde ja zerstört! Wie konnte ich das nur vergessen?“, fragte sie und warf dabei die Hände theatralisch und mit gespielter Empörung in die Luft. Sakuras Augen weiteten sich bei dieser Aussage noch mehr. Sasuke packte Karin am Arm und schob sie unsanft in Richtung Tür.   „Es reicht!“   „Oh, hat er es dir nicht erzählt?“, rief Karin noch gespielt geschockt über ihre Schulter in Sakuras Richtung, während sie versuchte sich aus seinem festen Griff zu befreien, was ihr allerdings nicht gelang. „Dein schönes Zuhause ist nur noch ein Trümmerhaufen! Na, wie findest du das?!“   Sasuke warf sie geradezu hinaus und sah sie wütend an. Zwischen zusammengepressten Zähnen zischte er: „Darüber reden wir später noch. Und jetzt verschwinde endlich.“ Dann schlug er ihr die Tür vor der Nase zu. Ihr wütendes Gezeter konnte man noch lange im Flur nachhallen hören und er schloss die Tür lieber zur Sicherheit ab, für den Fall, dass sie doch noch mal zurückkehren sollte.   Sasuke konnte das Seufzen, das seinen Mund verließ, nicht aufhalten. Hätte er doch nur schon eher daran gedacht abzuschließen. Aber das, was hier eben noch geschehen war, war schließlich nicht geplant gewesen.   „Stimmt das?“, hörte er Sakura hinter sich unsicher fragen. Langsam drehte er sich um und sah ihr geschocktes und verängstigtes Gesicht. Ihre Stimme zitterte leicht. „Sie lügt doch, oder?“   Eine Weile stand er nur da und sah sie an. Verdammt, er hatte gehofft, dass sie es nicht erfahren würde, zumindest nicht von ihm.   Mehrere Sekunden verstrichen, bis sie ungeduldig forderte: „Sag doch endlich was!“   Sein Gesicht wurde wieder reglos. Gut, sie wollte die Wahrheit wissen und er würde sie ihr nicht länger vorenthalten. „Es stimmt. Konoha wurde angegriffen“, bestätigte er und ihre Augen wurden noch größer.   „Angegriffen?“, wisperte sie. „Von wem?“   Dabei musste es ihr doch klar sein. Wer war schon in der Lage ein komplettes Dorf dem Erdboden gleichzumachen? Sasuke ging auf das Bett zu und setzte sich an das andere Ende, sah ihr fest in die Augen. Sie sah ihn immer noch geschockt an. „Von Akatsuki.“   „Aber wann … Wann ist das geschehen?“   „Anscheinend kurz nachdem wir dich aus dem Dorf geholt haben. Suigetsu und Karin haben es erfahren, als sie auf der Suche nach Itachis Leiche waren.“   Ihre Augen starrten nun an die gegenüberliegende Wand. Sie wirkte völlig aufgelöst und er konnte genau sehen, wie sie versuchte nicht die Beherrschung zu verlieren. Doch dann schaute sie ihn anklagend an. „Das heißt, du wusstest es schon so lange?“   Er nickte ohne Reue. „Ja.“   Eine Weile sahen sie sich nur an. In ihren Augen sammelten sich Tränen. „Meine Eltern“, wimmerte sie und sie begann zu schluchzen. „Was ist mit ihnen? Was ist … Was ist mit N-Naruto? U-und den anderen?“   Sasuke wandte den Blick ab, da er ihre Tränen nicht ertragen konnte. „Suigetsu meinte, dass niemand zu Schaden gekommen ist“, versuchte er sie zu beruhigen. „Es haben wohl alle Dorfbewohner überlebt. Obwohl Konoha zerstört wurde gab es keine Opfer und der Anführer von Akatsuki konnte besiegt werden.“ Sasuke erinnerte sich an den Bericht seiner Teamkameraden und an seinen Unglauben bezüglich der Information, dass Naruto derjenige sein sollte, der diesen Sieg erzielt hatte.   In den letzten Tagen war es ihnen gelungen an mehr Informationen zu gelangen. Während Jūgo in den umliegenden Dörfern unterwegs war, um diverse Besorgungen zu erledigen, hatte er sich aufmerksam umgehört. Der Angriff auf Konoha war in aller Munde. Von überall schickte das Feuerreich alle verfügbaren Handwerker zu Verstärkung, um das Dorf neu aufzubauen. Und sie alle waren sich einig in ihren Erzählungen. Jeder kannte nun den Namen Naruto Uzumaki, den Helden, der Pain besiegt hatte.   Sakura verbarg das Gesicht in ihren Händen, während sie unter Schluchzern fragte: „Wieso hast du mir nichts davon erzählt?“   Er antwortete nicht. Zu hören wie sie weinte war eine Qual. Es tat ihm unheimlich weh. Sie weinte sehr lange und es schien, als würde sie niemals aufhören. Vielleicht kannte sie jetzt etwas von seinem Schmerz. Er hatte auch alles verloren, was er einst geliebt hatte, nur gab es bei ihr noch Hoffnung. Ein wenig konnte er nachempfinden, wie sie sich fühlte. Da er dem Drang nicht länger widerstehen konnte, rutschte er auf dem Bett zu ihr und legte behutsam seine Arme um sie. Sofort krallte sie sich schluchzend an ihm fest. Tröstend strich er ihr über den Rücken und den Hinterkopf, solange, bis sie sich wieder beruhigt hatte.   „Ich will nach Hause“, murmelte sie irgendwann leise. „Ich will zu ihnen.“ Ihre Stimme klang völlig verzweifelt.   Sasuke drückte sie noch ein wenig fester an sich.   Ja, es wurde langsam Zeit. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)