Law and Order von Tsuki14 ================================================================================ Kapitel 1: Unerwartete Abwechslung ---------------------------------- Unerwartete Abwechslung   Zaghaft brach sie in die Dunkelheit, legte einen wärmenden Schleier auf seine Haut und küsste ihn zärtlich in den Morgen. Verschlafen öffnete er seine unendlich blauen Seen und gähnte herzhaft, ehe sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen stahl. Er liebte es von der morgendlichen Sonne geweckt zu werden. „Was für ein schöner Start in den Tag...“, murmelte er noch etwas müde vor sich hin. Naruto gehörte nicht zu den Morgenmuffeln, er genoss jeden Tag an dem er aufstand. Denn genau das bedeutete am Leben zu sein.   Gemütlich schlurfte der junge Uzumaki in das Badezimmer. Kaltes Nass erfrischte jede Pore seiner Haut und weckte seinen Geist. Auch wenn er kein Morgenmuffel war, so war er dennoch jemand der seine Zeit brauchte. Genießerisch schloss Naruto seine Augen und verlor sich für einen kurzen Moment in seinen Gedanken. Der Junge von gestern wollte ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen.   Er war noch so jung. Sechszehn, Siebzehn vielleicht? Was hat ihn nur dazu angetrieben zu stehlen? Wie ein armer Junge sah er nicht wirklich aus...Aber was weiß ich schon? Der Schein kann immer trügen. Naja, hoffentlich sehe ich diesen Zwerg nie wieder.   In der Stadt Miyazaki herrschte wie immer reges Treiben und erschwerte Naruto, wie jeden Tag, den Weg zur Arbeit. Mühevoll kämpfte er sich durch die Menschenmassen, ehe er am Polizeipräsidium ankam. Kaum hatte er die Station betreten, kam ihm auch schon seine Sekretärin entgegen. Sakura Haruno war von sportlicher und großer Gestalt. An und für sich war sie eine schöne Frau, jedoch mochte Naruto ihre Haarfarbe absolut nicht. Dieses Pink! Und ihre grässlich nervige Stimme... Innerlich seufzte der junge Uzumaki laut auf, ehe er sich zu einem freundlichen Lächeln zwang. „Guten Morgen, Uzumaki-sama! Ich habe Ihnen einen Kaffee zubereitet, genau wie Sie ihn mögen.“, lächelte sie freudestrahlend. Kotz. Er hasste diese heuchlerische Freundlichkeit. Was erhofft sie sich nur davon?   „Vielen Dank, Haruno-san.“, erwiderte Naruto höflich und nahm den Kaffee lächelnd an. „Gibt es etwas Neues?“, fragte er sie während er weiter in die Richtung seines Büros ging. „Nein, Uzumaki-sama. Es gibt bisher keine neuen Anhaltspunkte.“ Naruto nickte, als er plötzlich seine Lieblingskollegin erblickte. „Hinata!“, rief er freudig aus. „Hattest du ein schönes Wochenende?“, zwitscherte er amüsiert. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht, Püppchen!“, seufzte die junge Frau laut und ließ sich genervt in ihren Bürostuhl fallen. „Uh, sind wir etwa wieder ´abgeblitzt?`“, provozierte Naruto und setzte sich lachend auf die Kante ihres Schreibtisches. Augenblicklich spürte Naruto den Lauf ihrer Waffe an seinem Schritt. „Stirb, Püppchen!“   „Leute, Leute! Könntet ihr nur einmal diese Albereien sein lassen? Ihr nervt.“ Hinata und Naruto wandten sich um. „Oh, Shikamaru! Nun sei doch nicht immer so ein Spielverderber.“, quengelte Naruto und ignorierte dabei völlig die 98 Millimeter zwischen seinen Beinen. „Ich denke nicht, dass ich hier derjenige bin, der deine Spiele beenden wird.“, erwiderte Shikamaru im lockeren Ton und nahm an seinem Schreibtisch Platz. Shikamaru hatte dichtes, schwarzes Haar, welches er stets zu einem Zopf zusammenband. Er war zwar nicht für sein sportliches Talent bekannt, jedoch für seinen messerscharfen Verstand. Shikamaru Nara war einer der talentiertesten Profiler, die die Polizei zu bieten hatte und er war Narutos Partner. Hinata Hyuuga hingegen war eine hervorragende Schützin mit brillantem Verstand. Sie hatte wunderschönes und langes, violettes Haar, dass ihr bis zum Gesäß reichte. Sie war von zierlicher Statur, jedoch konnte man ihre sportlichen Züge erkennen. Sie beherrschte darüber hinaus mehrere Kampfsportarten. Naruto pflegte großen Respekt vor seinen zwei Teamkollegen und bewunderte sie für ihre Talente. Aber er liebte es auch, beide auf die Palme zu bringen.   Lachend wandte er sich wieder der jungen Hyuuga zu. „Ach Hina-chan! Die Männer kommen einfach mit so einer starken Frau wie dir nicht zu recht. Es liegt nicht an dir, sondern ganz klar an den Männern.“, griente er schelmisch, ehe er ihr einen Kuss auf die Wange drückte und sich vom Schreibtisch abstieß. „Eines Tages, Uzumaki, eines Tages...Da werde ich dich töten!“, zischte Hinata zwischen ihren zusammengepressten Lippen hervor, bevor sie ihre Waffe verstaute.   „Ich weiß, Liebes. Aber nun Spaß bei Seite. Was haben wir?“, fragte Naruto in den Raum hinein und ließ sich an seinem Schreibtisch nieder. „Nichts. Wir haben unseren Informanten verloren und die haben all ihre Spuren verwischt. Wir haben keine Ahnung, wo der nächste Deal stattfinden wird oder wo sich ihre Route befindet.“ „Wunderbar, Shikamaru! Mit Nichts, meintest du also auch nichts.“, seufzte der junge Uzumaki und beugte sich vor. „Obwohl, eines wissen wir. Es sind keine kleinen Fische. Hinter den letzten Drogendeals steckt eine große Organisation und wir müssen ihren Anführer finden.“ Das Lächeln war aus seinem Gesicht gewichen. „Bis dahin heißt es jedoch, abwarten. Ohne einen neuen Deal haben wir auch keine neue Spur.“, erwiderte Hinata resigniert. „Das stimmt. Ich fahre nochmal zum Park und höre mich um. Irgendjemand muss doch was gesehen haben!“, antworte Naruto und erhob sich. „Aber vielleicht war genau das ein Ablenkungsmanöver? Für eine gut durchdachte Organisation ist das doch ein viel zu öffentlicher Ort, nicht wahr?“, warf der junge Nara ein. „Das mag sein. Aber das ist zurzeit alles, was wir haben. Ihr schaut euch noch einmal die anderen Orte an und überlegt, wo ihre Route langlaufen könnte.“, befahl der junge Uzumaki, ehe er aus dem Polizeipräsidium verschwand.     Ein schrillendes Geräusch erfüllte den Raum und raubte ihm den letzten Nerv. Gereizt schlug er auf die Quelle des Geräusches ein bis es verstummte. Mit finsterem Blick setzte er sich in seinem Bett auf, was er auch zugleich bereute. Die Sonne schien ihm hell ins Gesicht und blendete seine müden Augen. Verfluchte Scheiße! Wieso muss dieses Ding überhaupt scheinen? Und warum…?! Warum vergesse ich immer die Vorhänge zu zuziehen? Laut seufzte der Uchiha auf und ließ sich wieder zurück ins Bett fallen. Warum nur musste ihn das Leben schon so früh am Morgen abfucken? Wieso nur konnte er diesem betäubenden Gefühl der Leere nicht entkommen? Einige Minuten lang lag Sasuke noch da, versuchte das schwere Gefühl, welches ihm das Atmen erschwerte und seinen Körper lähmte, abzuschütteln. Nach etlichen, weiteren Minuten, schaffte Sasuke es endlich ein wenig Motivation zusammenzukratzen und sich zu erheben. Müde schleppte er sich ins Bad, wo er frustriert in den Spiegel schaute.   Er war viel zu blass und seine Haare wirkten ungepflegt. Gleichgültig zuckte er mit seinen Schultern. Ihm war das alles so scheißegal und zugleich auch viel zu anstrengend. Sollen die Menschen doch an meinem Gestank verrecken! Laut seufzte der junge Uchiha auf, ehe er sich wenigstens zum Zähneputzen durchrang. Als er seine neu errungene Zahnpasta in der Hand hielt, legte sich unwillkürlich ein Lächeln auf seine Lippen. Er musste an den fremden Mann von gestern denken. Was für ein Depp! Es hat richtig Spaß gemacht ihn zu verarschen. Aber irgendwie…Irgendwie hatte er auch etwas Interessantes an sich, schwelgte Sasuke in Erinnerung. Vielleicht gibt es eines Tages ja ein Wiedersehen? Sein Lächeln wich einem Grinsen.   Die Sonne strahlte hell am wolkenlosen Himmel, schien ihn regelrecht zu verspotten. Mit finsterem Blick betrat er den Schulhof, wo er auch augenblicklich gemustert wurde. „Oh mein Gott! Sasuke ist einfach so heiß, wenn er so finster schaut!“ „Findest du? Irgendwie wirkt er total ungepflegt mit seinen fettigen Haaren.“, drang leise die Lästerei an seine Ohren. Mit kühler Ignoranz ging er an den jungen Frauen vorbei, würdigte sie keines Blickes. Sie alle waren so berechenbar. All diese Weiber langweilten ihn. Mochten die einen ihn doch nur wegen seines Aussehens und die anderen hassten ihn für genau dieses, doch keiner kannte ihn. Das wollte auch niemand. Sie alle wollten nur seine Freundschaft, um ihn wie ein Statussymbol vorzeigen zu können. Ein schweres Schicksal, dass jeder erleiden musste, der seinen Familienamen trug. „Morgen.“, riss ihn eine ruhige Stimme aus seinen Gedanken. Leicht neigte Sasuke seinen Blick zur Seite und erkannte seinen einzigen, wahren Freund. „Morgen, Shino.“, erwiderte er knapp. „Geht’s gut?“, fragte der junge Aburame. „Wie immer. Und bei dir?“ „Auch.“ Wieder schlich sich ein kleines Lächeln auf die Lippen des Schwarzhaarigen. Er liebte Gespräche mit Shino, denn diese beschränkten sich stets nur auf das Wesentlich und vor Allem waren sie ehrlich. Genau das mochte er auch an Shino am Meisten. Shino war eher ein gelassener Typ, der sich nicht einmischte. Er teilte zudem Sasuke´s Bedürfnis nach Ruhe und seine Abneigung gegenüber Menschen. Sie konnten Stunden nebeneinander verbringen ohne ein Wort miteinander zu sprechen und zugleich konnten sie einander verstehen. Die Freundschaft zu Shino war das Einzige, dass ihm nicht gleichgültig war.   Gemeinsam betraten die Beiden den Klassenraum und ließen sich auf ihren Plätzen nieder. „Hast du die Hausaufgaben?“ „Ja, du nicht?“, fragte Sasuke. „Doch. Wollte mich nur nach deiner Faulheit erkunden.“, lächelte Shino, rang dabei auch Sasuke ein Lachen ab. „Guten Morgen, Klasse!“, ertönte die laute und fröhliche Stimme ihres Lehrers. Genervt verdrehte Sasuke die Augen und seufzte laut auf. „Wie immer scheint Ihr morgen kein guter zu sein, Sasuke-kun.“, sprach der junge Mann und fixierte Sasuke mit seinen blauen Augen. „Sie haben wie immer recht, Minato-Sensei.“, erwiderte der junge Uchiha kühl. „Vielleicht kann ich ihn dir ja versüßen?“, fragte Minato lächelnd und legte Sasuke ein Bonbon auf den Tisch. Schelmisch grinsend zwinkerte er dem Schwarzhaarigen zu, ehe er sich zur Tafel begab. Kopfschüttelnd nahm Sasuke die Süßigkeit in die Hand und betrachtete seinen Lehrer nachdenklich. Minato-Sensei war von großer und schlanker Gestalt. Seine blonden Haare und seine azurblauen Augen stachen überall heraus. In seinen Augen lag stets etwas Schelmisches und sie strahlten immer Freude aus. Seine Augen…Irgendwie ähneln sie seinen, fuhr es ihm durch den Kopf.   Sasuke mochte vielen Menschen nicht, aber Minato-Sensei gehörte nicht so wirklich zu ihnen. Der Uchiha fand ihn zwar total nervig, aber Minato gehörte zu jenen Menschen, die stets für eine Überraschung gut waren. Er durchbrach somit gelegentlich seine Langeweile.   Mit einem lauten Knall schlug das Buch vor ihm auf. Erschrocken schaute Sasuke auf und blickte in die blauen Augen seines Lehrers. „Wenn Sie sich ein wenig meinem Unterricht widmen, brauchen Sie nicht nur von Bonbons träumen, ich schenke Ihnen noch mehr.“, lächelte Minato freundlich, doch seine Augen funkelten warnend. Sasuke schluckte, ehe er zaghaft nickte. „Prima!“ Endlich schallte das laute Klingeln durch die Schule und deutete das Ende der ersten Stunde an. Laut seufzend streckte Sasuke alle Viere von sich bevor er sich erhob. „Minato-Sensei hatte dich heute ganz schön im Blick.“, stellte Shino nüchtern fest. „Ich habe euch immer im Blick.“, erklang es hinter ihnen. Erschrocken fuhren die zwei Jugendlichen um. „Warum sind Sie heute so anhänglich, Minato-Sensei?“, fragte Sasuke genervt. „Genau wegen dieser Haltung, Sasuke-kun. Deine Laune scheint heute besonders mies zu sein.“ „Na und?“, erwiderte der junge Uchiha gleichgültig und schulterte seinen Rucksack. Doch ehe er an den Blonden vorbeigehen konnte, zog dieser ihn an den Trägern seines Rucksacks zurück. Fest blickte er in die schwarzen Augen seines Schülers. „Es ist mir wichtig, wie es dir geht. Du bist mir wichtig.“, sprach Minato mit ruhiger Stimme. Die Worte seines Lehrers klangen fremd in seinen Ohren. Heuchler!   „Als ob! Sie wollen mich nur nerven!“, fauchte der Uchiha und riss sich los. „Lass uns gehen, Shino!“ „Sasuke, ich stehe zu meinem Wort und werde auch nicht nachgeben. Wenn du etwas brauchst, findest du mich im Lehrerzimmer.“, rief ihm der Blonde hinterher, doch die Ignoranz in ihm hatte schon längt gesiegt.       Gelassen ließ er sich auf die Parkbank sinken und streckte sein Gesicht gen Sonne. Er genoss die warmen Strahlen auf seiner Haut, ehe er seine azurblauen Augen wieder öffnete und seinen Blick aufmerksam durch den Park gleiten ließ. Überall waren Menschen mit ihren Hunden unterwegs während Mütter ausgelassen mit ihren Kindern auf der Wiese spielten. Bisher kann ich nichts Auffälliges entdecken. Plötzlich nahm Naruto einen dürren Jungen wahr, der sich die Kapuze seines Pullovers tief ins Gesicht zog. Nur pubertär oder ein Krimineller? Der Junge schlich den Weg entlang bevor er in die Gebüsche abwich. Jetzt hatte er Naruto´s vollständige Aufmerksamkeit gewonnen. Geschmeidig erhob sich der junge Uzumaki von der Bank und folgte dem Jugendlichen unauffällig. Wieso bist du eigentlich nicht der Schule und lernst brav?   Der braunhaarige Junge hielt an einem Baum inne und lehnte sich gegen diesen. Es dauerte nur wenige Minuten bis ein weiterer Junge zwischen den Gebüschen auftauchte. Der Junge hatte tiefschwarzes Haar und blasse Haut.   Dieses rabenschwarze Haar und diese blasse Haut, erinnern mich irgendwie an den Jungen von gestern…   „Hast du´s dabei?“ „Klar. Hast du die 3036,14* Yen dabei?“, flüsterte der Junge mit der Kapuze. Sein Gegenüber nickte nur stumm bevor er das Geld aus seiner Tasche holte. Ich hatte also einen guten Riecher!, schoss es dem Blonden durch den Kopf während er sich zum Einsatz bereit machte. Der Junge nahm das Geld an sich und zog aus seiner Tasche ein kleines Tütchen, in dem weißes Pulver zu erkennen war. Jetzt! Naruto zog seine Waffe und ging auf die zwei Jugendlich zu. „Polizei! Nehmt eure Hände hoch und legt euch auf den Boden!“, rief der junge Uzumaki laut. Die beiden Jungen erschraken. Der Schwarzhaarige folgte Naruto´s Anweisungen und legte sich auf den Boden, doch der andere wandte sich schnell ab und lief los. „Wieso müssen die immer wegrennen?“, fluchte Naruto laut, ehe er seine Waffe zurück in seinem Polster steckte und dem Jungen hinterhereilte.   „Fuck! Wieso ist dieser Penner so schnell?“, fluchte er panisch und beschleunigte sein Tempo. „Das bringt doch nichts, Junge!“, rief Naruto gelassen und setzte zum Sprung an. Heftig kamen die Beiden auf dem Boden auf. Staub und Dreck vermischte sich mit der Luft. „Au! Lass mich los, du alter Sack!“, schrie der Junge vergebens. Naruto presste ihm mit leichtem Nachdruck sein Knie in den Rücken während er ihm Handschellen anlegte. „Alter Sack? Du bist von diesem Sprint außer Atem, Kleiner. Nicht ich.“, flüsterte Naruto dem Jugendlichen ins Ohr. Grob half er dem Jungen auf die Beine. „Du bist verhaftet. Du hast das Recht zu schweigen. Alles was du sagst, kann und wird vor Gericht gegen dich verwendet werden.“, sprach Naruto im ruhigen Ton und führte den Jungen zurück zum Baum. Wie erwartet war der Schwarzhaarige geflüchtet. Egal. Hauptsache, ich habe den Dealer. „Tja, Pech gehabt, Alter!“, lachte der Brünette auf. „Pech? Junge, Junge. Hast du deine Lage noch nicht begriffen? Du wanderst in den Knast!“ Kopfschüttelnd führte der junge Uzumaki den Kriminellen ab.   „Meinst du wirklich, er weiß etwas?“, fragte Hinata mit hochgezogener Augenbraue. „Keine Ahnung, aber ein Versuch ist es wert. Ich habe das Cocain ins Labor gegeben, vielleicht hat es ja die gleiche Zusammensetzung.“, erwiderte Naruto in einem ruhigen Ton. „Der Junge wirkt eher wie ein kleiner Fisch, anderseits wirkt er auf mich übermäßig nervös. Der Bengel kann kaum stillhalten.“, mischte sich nun Shikamaru ins Gespräch ein und nickte in die Richtung des Verdächtigen. „Ganz gleich ob er was weiß oder nicht, ein Dealer weniger!“, lachte der Blonde laut und gewann Zuspruch. „Na dann wollen wir mal!“ Entschlossen betrat Naruto den Verhörraum.   „Hallo Akeno-kun, sitzt du bequem?“, fragte Naruto mit einem freundlichen Lächeln. Erschrocken schaute der Junge auf. Akeno hatte kurzes braunes Haar und war von kleiner Gestalt. „Woher…?!“ Auf Naruto seinem Gesicht lag eine bedrohliche Ruhe und Ernsthaftigkeit, die ihn schwer schlucken ließ. Wie konnte er das so schnell rausbekommen? Ich bin noch die erwischt worden!, fuhr es dem Jungen durch den Kopf. „Magst du mir erzählen, von wem du den Stoff hast oder stellst du ihn selber her?“ „I-Ich s-sage nichts ohne meinen Anwalt.“, stotterte Akeno. „Okay. Warten wir gemeinsam.“, erwiderte Naruto mit freundlicher Stimme und lehnte sich entspannt zurück. Was? Wieso ist der Kerl so ruhig? Der Braunhaarige hielt Inne. Wieso trage ich eigentlich keine Handschellen? Denkt er, ich sei keine Bedrohung? „Haben Sie keine Angst, dass ich Sie angreife?“, lachte Akeno nervös laut auf und gestikulierte wild mit seinen Händen. „Hast du das denn vor?“, stellte Naruto die Gegenfrage. Stille breitete sich im Raum aus. Der Blick des Blonden lag durchdringend auf ihm, raubte ihm dem Atem. Wie kann jemand nur so einschüchternd wirken? Und wieso, verdammt scheiße, ist der so ruhig? Die Anspannung in dem Jungen stieg ins Unermessliche. Seine Gedanken drehten sich um alles und nichts, er war kaum in der lange klar zu denken. Plötzlich spürte er heißen Atem auf seiner Haut. „Und? Hast du es vor?“, drangen gewisperte Worte an sein Ohr. Mit einem lauten Schrei sprang Akeno von seinem Platz auf, doch ehe er die Situation begreifen konnte, wurde sein Kopf mit sanfter Gewalt auf den Tisch gepresst und sein rechter Arm auf seinen Rücken gedreht. „Akeno-kun, ich frage dich das noch einmal…Magst du mir erzählen, von wem du deinen Stoff kaufst?“ In seiner Stimme schwang keinerlei Emotion mit. „S-Sie dürfen das gar nicht! Sie wenden Gewalt an!“ „Gewalt? Hattest du mir nicht eben einen Angriff angedroht? Deine plötzlichen Bewegungen wirkten wie ein Angriff. Ich habe mich lediglich verteidigt, Akeno-kun.“, flüsterte Naruto belustigt in sein Ohr. Scheiße! Das ist von Anfang an sein Plan gewesen! Er wollte mich unruhig machen, damit er mir das als Angriff auslegen kann. Ich bin ihm voll auf dem Leim gegangen!   Resigniert seufzte der Junge auf. „Okay. Ich erzähle Ihnen, was ich weiß. Aber bitte…Bitte lassen Sie mich los.“, wimmerte der Junge. Augenblicklich ließ Naruto von ihm ab. Schweigend stellte der Blonde den Stuhl wieder auf und drückte Akeno sanft auf seinen Platz. „Dann erzähl mal, Junge.“, lächelte der junge Uzumaki liebevoll. „A-Also…Ich kaufe meinen Stoff…Von so´nem Typen aus dem Club Sia…“ „Hier in Miyazaki?“ „Ja…“ „Wie sieht der Kerl aus? Größe? Haarfarbe, Alter?“ „Er ist ungefähr so groß wie Sie. E-Er hat schwarzes Haar, sein Alter weiß ich nicht.“ „Wow! Ich bin begeistert von deiner detaillierten Beschreibung, Junge!“, rief Naruto sarkastisch aus. „Das trifft auf so viele Japaner zu!“ „E-Er hat so ein Tattoo! Eine Schlange! Eine Schlange, sie umschlingt seinen Zeigefinger.“, erwiderte Akeno weinerlich. „Na geht doch! Das ist doch mal eine Ansage, Junge. Wann hättet ihr euer nächstes Treffen?“ Akeno schwieg lange. Das bringt mich doch in Schwierigkeiten. Wenn der herausfindet, dass ich ihn verpfiffen hab, dann legt er mich doch um! „Akeno-kun, ich werde dich beschützen. Aber du musst mir helfen. Dann kann ich dich vor den Gefahren da draußen und auch vor denen im Gerichtssaal beschützen.“, seine Stimme war sanft und warm. Seine Worte klangen aufrichtig. Ängstlich schaute Akeno auf und blickte in ein lächelndes Gesicht. „Ich will dir nicht schaden. Ich will dir helfen aus diesem Scheiß auszusteigen.“ Heiße Tränen rannen an seinen Wangen hinab. „Und wenn ich doch sterbe?“ Sanft nahm Naruto die Hand des Jungen in die Seine. „Das lasse ich nicht zu. Vertrau mir.“   „Puh“, entwich es ihren Lippen. „Der Kerl schafft es immer wieder, was? Wie macht er das bloß?“, staunte Hinata und stemmte ihre Hände in die Hüfte. „Mit dem richtigen Grad an Härte und Empathie? Das erstaunt sicher jeden Psycho-Doc.“, erwiderte Shikamaru mit hochgezogener Augenbraue. „Komm, lass uns den heutigen Einsatz vorbereiten.“ „Ai, Ai Käpt’n!“, salutierte Hinata, ehe sie sich von der Wand abstieß.       Gelangweilte streifte er durch die Straßen der Stadt, blendete alles um sich herum aus. Was will Minato-Sensei von mir? Wann immer ich ihm heute begegnet bin, starrte er mich an und quatschte mich voll. Was stimmt denn nicht mit ihm? Ein dunkles Schwarz schlich sich über den Himmel, kündigte die Nacht an. Kleine, warme Lichter begangen die Straßen zu erhellen und zugleich versteckten sie so viel im Schatten. Sasuke zog seine Jacke enger an sich. Ich sollte zusehen, dass ich aus diesem Viertel komme. Hier laufen nur Zwielichtige Typen rum. Anderseits, vielleicht würde mir das mal etwas Abwechslung bringen. „Hey, bist du nicht Uchiha?!“, wurde Sasuke mit lauter Stimme aus seinen Gedanken gerissen. Der Schwarzhaarige hielt Inne und erblickte eine Gruppe Mitschüler. Es war jene Sorte Mensch, die ihn für sein Aussehen hassten. Sie hassten es, dass die Frauen ihn anschmachten und nicht sie. „Ach herrje, was soll das denn werden?“, erwiderte Sasuke genervt. „Was suchst du Penner in unserem Viertel?“ „In eurem Viertel? Euch Versagern gehört doch gar nichts!“, knurrte der junge Uchiha. „Was? Dir werden wir das Maul stopfen!“       „Alles klar, Leute! Ich werde zuerst den Klub abchecken und mich umschauen. Wenn ich unsere Zielperson entdecke, stößt Hinata zu mir. Du wirst ihn hoffentlich etwas umgarnen können. Vielleicht ziehst du dir ja was Hüb-…“ Die Waffe gab ein lautes Geräusch von sich, als sich die Sicherung löste. „Stirb endlich, Püppchen!“, fauchte die junge Hyuuga und hielt dem Blonden den Lauf ihrer Pistole an den Kopf. Naruto sprach unbeeindruckt weiter während seine anderen Kollegen ängstlich zurückwichen. Ein lautes Seufzen überkam die Lippen des jungen Nara. „Was stimmt denn bloß mit euch Zweien nicht?“, sprach er genervt, ehe er Hinata´s Waffe mit seiner Hand umschloss und sie mit leichtem Druck senkte. Ein letztes Mal zischte die Hyuuga auf bevor sie sich arrogant durch ihr langes Haar fuhr. „Friss meinen Staub, Uzumaki!“ Naruto grinste nur, als er Hinata’s Haar packte und sie daran sachte zurückzog. Fest drückte er sich an ihren Rücken. „Du riechst heute wieder betörend, meine Teuerste. Er wird sich nach dir verzehren.“ Flink wich er der geballten Faust seiner Kollegin aus. „Haha, wie wir alle sehen können, sind wir in Topform! Freunde, das wird heute ein Sieg für uns.“   Hinata, Shikamaru und Naruto bewaffneten sich und sprachen noch einmal die letzten Details durch, ehe sie sich auf den Weg zum Klub Sia machten. Mittlerweile hatte sich der gesamte Himmel schwarz gefärbt und ein eisiger Wind fegte durch die Straßen der Stadt, als Naruto plötzlich einen Funkspruch erhielt: „Vor dem Klub Sia gibt es eine Massenschlägerei. Mehrere Jugendliche schlagen sich dort und sorgen für Unruhen. Seid vorsichtig!“ „Scheiße! Was geht da ab?“, fluchte die junge Hyuuga. „Das werden wir bald erfahren…“   Hart traf ihn die Faust im Gesicht. Benebelt taumelte er zurück und rang um sein Bewusstsein. Scheiße, einer gegen fünf ist echt unfair! Gerade als ihn sein Gleichgewichtssinn verlassen wollte, wurde er fest am Arm gepackt. „Du bist doch der Junge von gestern?!“, nahm er nur noch am Rande war, ehe er sich der Bewusstlosigkeit völlig hingab.   „…Hat also den…angezettelt? Und das…Grund…zu fünft gegen einen…?“ Eine aufgebrachte Stimme drang gedämpft an sein Ohr. „Ah…“, schmerzerfüllt keuchte er auf. Ihm schmerzten das Gesicht und der Kopf. Mühsam versuchte Sasuke seine Augen zu öffnen, was ihm auch nach einigen Versuchen endlich gelang. Nach mehrmaligen Blinzeln hatte er seine vollständige Sehkraft wiedererlangt. Unruhig schaute er sich um und stellte nüchtern fest, dass er in einem Streifenwagen saß und sogar Handschellen trug. Fuck! Bin ich echt festgenommen? Dabei haben diese Wichser angefangen!, fluchte er innerlich. Sein Blick schweifte aus dem Fenster. Erschrocken hielt Sasuke den Atem an. Nein! Das…Das ist doch der Polizist von gestern?! Naruto stand vor seinen fünf Angreifern, die ebenfalls alle Handschellen trugen, und hielt ihnen eine heftige Predigt. Scheiße, den will ich echt nicht zum Vater haben…   Nachdem Naruto seine Predigt abgeschlossen hatte, wurden die Jungen in andere Streifwagen aufgeteilt. Mit sicheren Schritten ging der Blonde auf Sasuke zu. Ach Shit, soll ich mich schlafend stellen? Noch ehe Sasuke seinen Gedanken vollenden konnte, wurde die Autotür geöffnet. „Na Dornröschen, bist du endlich aus deinem tausendjährigen Schlaf erwacht?“ „Und du bist mein Prinz, oder was?“, gab Sasuke schlagfertig zurück. Naruto lehnte sich lässig zu ihm ins Auto hinunter. „Wenn du das möchtest, holde Maid, rette ich dich!“, erwiderte Naruto mit ruhiger Stimme und fixierte Sasuke mit seinem Blick. Seine azurblauen Augen drangen Sasuke durch Mark und Bein. Es ist, als würde er mich durchschauen. Ein eiskalter Schauer jagte dem jungen Uchiha über den Rücken. „Hat´s dir die Sprache verschlagen?“, fragte Naruto während er Sasuke´s Gesicht zwischen seine Finger nahm und dieses begutachtete. Eine sanfte Röte legte sich auf seine Wangen, welche dem jungen Uzumaki gewiss nicht entging. Ein leichtes Grinsen schlich sich auf seine Lippen. „Hast ganz schön was abbekommen. Wir sollten dich auf dem Revier erstmal untersuchen lassen.“ „Auf dem Revier?!“, fragte Sasuke entsetzt und versuchte sich aus Narutos Griff zu winden. „Ja, Kleiner. Du bist festgenommen und wirst uns erstmal aufs Revier begleiten müssen. Dort können dich dann deine Eltern abholen.“ „Verarsch mich nicht!“ „Sehe ich so aus als würde ich scherzen? Dieses Mal hast du das Stehlen sogar übertroffen.“, erwiderte Naruto mit ernster Miene. Das war nicht die Abwechslung, die ich wollte! Hosted by Animexx e.V. 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