Law and Order von Tsuki14 ================================================================================ Prolog: Begegnung ----------------- Begegnung   Dunkle Wolken erschwerten das tiefe Grau des Himmels, ließen seine Gedanken trist und einsam werden. Verloren zog er durch die lebendigen Straßen der Stadt und beobachtete all die abgehetzten und gestressten Menschen. Die Menschen, ein langweiliges Volk. Stets getrieben vom Egoismus und irrwitzigen Ehrgeiz, der sie jeglicher Vernunft und Menschlichkeit beraubte. Jeder war nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht und war sich selbst der Nächste, völlig desinteressiert an dem Gegenüber. Er hasste es. Er hasste diesen Anblick. Er hasste die Menschen. Waren sie einfach nur dumm oder selbstzerstörerisch? Sie mordeten und manipulierten für jeden Reichtum, ohne ein klein wenig Wertschätzung für das, was sie bereits besaßen. Man durfte ihn jedoch nicht falsch verstehen, er hielt sich für nichts Besseres. Er selbst war ein ignoranter Mensch, der seine Bedürfnisse egoistisch durchsetzte und auf alles andere einen feuchten Dreck gab. Er hasste zwar die Menschen, aber am Meisten hasste er ihre Berechenbarkeit. Seine Langeweile stieg ins Unermessliche und sein Missmut färbte seine Laune schwarz.   Ein lautes Seufzen entwich seiner Kehle, ehe er sich müde durch sein schwarzes Haar fuhr. Vielleicht half es ja, wenn er die Einsamkeit durch etwas Aufregung ersetzen würde. Ein unheilvolles Lächeln schlich sich auf seine Lippen, bevor er das große Geschäft betrat.   Schelmisch grinsend streifte er durch die Regale, ehe er vor den Hygieneartikeln Inne hielt. //Zimt, Orange, Pfefferminz…Zitrone! // „Zitrone klingt doch lecker“, kicherte er leise und schaute sich bedacht um. Leichte Aufregung keimte in ihm auf und befreite seine Gedanken von der Schwere. Unauffällig ließ er die Tube Zahnpasta in seine Jackentasche gleiten und wandte sich belustig um. Die Menschen lassen sich so einfach betrügen, lachte er innerlich, ehe er in seiner Bewegung erstarrte und in strahlend blaue Augen schaute. „K-Kann ich Ihnen helfen?“, fragte Sasuke unsicher, zwang sich jedoch schnell wieder zur Ruhe. „Ich denke, dass kannst du.“, erwiderte der Fremde mit ruhiger Stimme. „Suchen Sie etwas?“„Nein. Ich vermisse eher etwas.“ „Ach ja? Was denn?“ Die angenehme Aufregung in seinem Bauch schlug in Unruhe um. „Die Zahnpasta in deiner linken Jackentasche.“, erwiderte der junge Mann freundlich. Der junge Uchiha ließ musternd seinen Blick über den jungen und sportlichen Mann gleiten. Der Fremde war von zierlicher Gestalt, doch zugleich strahlte er eine Autorität aus, die ihm einen eisigen Schauer über den Rücken jagte. Der junge Mann war in Schwarz gekleidet, wodurch ein starker Kontrast zu seiner blassen Haut und seinen strahlend blonden Haaren entstand.   Was der wohl für Sport macht?, fragte sich Sasuke, ehe er sich achselzuckend umwandte. „Ich habe keine Zahnpasta in meiner Jackentasche. Ich scheine Ihnen wohl doch nicht helfen zu können.“, erwiderte er mit fester Stimme. „Aber du kannst dir helfen in dem du die Zahnpasta zurück in das Regal stellst. Ich gebe dir jetzt die letzte Möglichkeit ehrlich zu sein.“ Wut stieg in Sasuke auf. Was stimmt mit dem Kerl nicht? Ich bin noch nie erwischt worden, grübelte er angestrengt. Ich muss jetzt ruhig bleiben. Freundlich lächelnd wandte Sasuke sich um, ehe er dem Blonden provokant in die Augen schaute. „Und wenn ich diese Möglichkeit nicht nutze?“ „Dann werde ich gezwungen sein, dir Handschellen anzulegen.“, erwiderte der Fremde ruhig, ehe unter seiner schwarzen Lederjacke eine glänzende Polizeimarke sichtbar wurde. Die Unruhe in Sasuke wuchs ins Unermessliche und Panik breitete sich in ihm aus. Scheiße! Was jetzt? Flucht oder Kampf?, fluchte er innerlich. Er entschied sich für den Kampf. Mit zittriger Stimme, aber festem Blick zischte er dem Blonden entgegen: „Du kannst mir doch gar nichts beweisen! Also hör auf mich zu belästigen!“ Ein leises Lachen entfloh den Lippen des Mannes. „Kleiner, reize es nicht aus. Ich weiß zwar nicht wieso du gerade Zahnpasta mitgehen lassen willst, aber ich kann Ungerechtigkeit nicht ausstehen…“ Der Blonde hielt Inne, bevor er Sasuke skeptisch zu mustern begann. Laut seufzte er auf und holte seine Geldbörse hervor. „Ich gebe dir 2428,91* Yen. Das sollte für die Zahnpasta und etwas zu Essen reichen.“, lächelte der Blonde freundlich und hielt dem jungen Uchiha einen Schein entgegen. Um Fassung ringend schaute er den Fremden tief in die Augen. Sasuke musste all seine Kraft aufbringen, um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen.   Hahaha, was ist denn mit dem verkehrt? Warum nimmt er mich nicht fest und rühmt sich mit Erfolg? Dieses naive Kerlchen muss ich einfach verarschen!, schoss es ihm durch den Kopf. Die Panik schwand und pure Belustigung machte sich in ihm breit. „Es…Es tut mir wirklich leid…Sie haben recht. Vielen Dank.“, flüsterte Sasuke beschämt gen Boden und nahm das Geld des Fremden an. „Schon gut, Kleiner. Aber lass das Stehlen sein, ja? Das ist wirklich kein Kavaliersdelikt und unfair gegenüber den Menschen, die ehrlich ihr Geld verdienen. Pass auf dich auf, Kleiner!“ Bestimmend klopfte der Fremde ihm auf die Schulter ehe verschwand. Einige Minuten verharrte Sasuke noch vor den Hygieneartikeln, ehe er in schallendes Gelächter ausbrach. Was war nur mit diesem Typen los? War der wirklich Polizist? Er liebte solche naiven Menschen, die noch an das Gute glaubten. Diese zu hintergehen machte am meisten Spaß. Sie waren einfach zu dumm, um einen Betrug zu erkennen. Sichtlich belustigt verließ Sasuke das Geschäft mit unbezahlter Zahnpasta und netten Taschengeld. Doch zugleich blieb der bittere Geschmack zurück, einen aufrichtigen Menschen betrogen zu haben…      *Ca. 20 Euro Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)