Schatten der Vergangenheit von Niomie ================================================================================ Kapitel 12: Kälte ----------------- Das Papier raschelte als die Blumen vorsichtig ausgepackt wurden. Kirishima reichte Asami eine kleine Vase. Dankend nahm dieser sie an und stellte die Blumen in das Wasser. Seufzend sah er sich um, bevor er die Vase an den Pfeiler stellte und sich wieder aufrichtete. Mittlerweile konnte Asami nicht mehr sagen wie oft er schon genau an diesem Fleck auf der Kachidoki Bücke gestanden hatte. Wie jedes Mal trat er auch heute an die Brüstung und starrte auf das fließende Wasser unter sich. Er hatte Akihito nicht gefunden. Nichts deutete auf das Drama hin das hier stattgefunden hatte. Der Fotograf hatte keinerlei Spuren bei seinem Sturz hinterlassen. Er war einfach verschwunden ohne wieder aufzutauchen, als hätte es ihn nie gegeben. Nur hier fand Asami einen Moment der Ruhe, nur hier erlaubte er sich zu trauern und sich zu erinnern. Ein leichtes Lächeln lag auf seinen Lippen als er sich an das Feuer in den blauen Augen erinnerte. Wie Akihito gegen ihn gekämpft hatte, nur um doch immer wieder zu ihm zurück zu kehren. Immer war er zurück gekommen, egal wohin es ihn verschlagen hatte. Diesmal jedoch nicht. Ernüchtert erlosch das Lächeln. Noch einmal sah er nach den Blumen bevor er in seine Tasche griff und ein kitschiges Kuscheltier hervor holte. Akihito hatte diese Dinger geliebt, besonders wenn sie glitzerten. Sanft setzte Asami das Kuscheltier neben die Vase und wandte sich dann ab. Hastig öffnete Kirishima die Tür des Wagens und Asami stieg ein. Ein Jahr war es jetzt her das Akihito fort war. Mittlerweile erlaubte selbst Asami es sich nicht mehr zu hoffen. Das Jahr war lang und hart gewesen, besonders als er festgestellt hatte das zwar Akihito fort war, Ryotaro aber wieder in Osaka aufgetaucht war. Asami hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt um seinen Fotografen zu finden, doch es war vergebens gewesen. Niemand hatte Akihito seit diesem Morgen vor einem Jahr gesehen, weder in Tokio noch in Osaka. Er hatte alles aufgeboten was er hatte und doch war es nicht genug gewesen. Selbst mit Eury hatte Asami gesprochen, doch auch dieser hatte es nicht geschafft Akihito ausfindig zu machen. Am Anfang hatte Feilong sich noch an der Suche beteiligt, doch seit einem halben Jahr rührte der Chinese sich nicht mehr. Zwar konnte Asami sich diese plötzliche Ruhe nicht erklären, doch er akzeptierte Feilongs Entscheidung. Er würde seine Gründe haben nicht weiter zu suchen. Er selber hatte ja auch lernen müssen ohne Akihito zu leben. Und das tat er jetzt, jeden einzelnen Tag. Gedankenverloren zündete Asami sich eine Zigarette an und starrte abwesend aus dem Fenster. Er hatte überlebt, aber das war auch schon alles was er geschafft hatte. Tokio gehörte wieder ihm, seine Macht war gefestigt und auf einem neuen Höhepunkt, unterwanderte er zurzeit doch sogar Osaka. Er würde sich an seinem Bruder rächen und sein Leben zur Hölle machen, so wie dieser es mit ihm gemacht hatte. Was danach kam würde Asami dann sehen. Er zog es vor nicht weiter zu planen, verlor sein Leben dann doch den einzigen Sinn den es noch hatte. Nur zu gut kannte Kirishima diesen Gesichtsausdruck. Immer wenn Asami sich unbeobachtet fühlte wurde sein Blick leer. Es dauerte nie lange und endete meist mit einer anstrengenden Nacht in der Asami sich an seinen Feinden abreagierte. Da er Tokio mittlerweile völlig unterworfen hatte und seine Gegner die Flucht ergriffen hatten wurde es immer schwieriger jemanden zu finden an dem Asami alles raus lassen konnte. Das letzte Mal hatten sie fast drei Stunden Fahrt hinter sich gehabt bis Kirishima endlich hatte jemanden auftreiben können. Einerseits war das außerordentlich frustrierend, andererseits aber auch unheimlich praktisch um sein Machtgebiet weiter auszubauen. Mittlerweile reichte es schon wenn Asami nur aus dem Wagen stieg um Angst und Schrecken zu verbreiten. Alle hatten von dem Oyabun gehört der sich selber die Hände schmutzig machte und in seiner Rage nicht zu bremsen war. Irgendetwas schien heute jedoch anders zu sein. Die Melancholie wich nicht aus den Augen während Asami die Zigarette aufrauchte und sich sofort eine neue anzündete. Erst als der Wagen vor dem Shion anhielt schien Asami wieder etwas wahrzunehmen und stieg aus. Er zögerte nur kurz, bevor er sich zu Kirishima herumdrehte. "Ich erwarte den Wagen in drei Stunden wieder hier, ein Fahrer wird nicht benötigt." Bestätigend neigte Kirishima den Kopf um die Anweisungen dann weiter zu geben. Es gab nur ein Ziel welches Asami allein ansteuerte. Beunruhigt fragte er trotzdem nach : "Kakashi?" Wut blitzte kurz in den goldenen Augen auf, doch Asami beherrschte sich. "Und wenn es so wäre?" Innerlich stöhnte Kirishima auf. Sie waren sowas von am Arsch. Nur selten erlaubte der Yakuza es sich Kakashi aufzusuchen, doch wenn er es tat lag etwas gewaltig im Argen. Gleichzeitig konnte er jedoch auch den Nutzen des Shibari-Meisters nicht leugnen. Ohne ihn hätte Asami es wahrscheinlich nicht geschafft das letzte halbe Jahr so gut zu überstehen. Doch das es jemanden gab der es schaffte den Yakuza zu dominieren bescherte ihm noch immer schlaflose Nächte. Dieser Mann war gefährlich, und Asami ließ ihn viel zu nah an sich heran. Was auch immer hinter verschlossenen Türen geschah Tee trinken war es gewiss nicht. Mehr als einmal hatte Kirishima gesehen wie Asami vor Schmerz zusammenzuckte wenn er bei Kakashi gewesen war, beim letzten Mal hatte er sogar am Morgen danach gehumpelt. Er kannte diesen Gang sonst nur von Akihito wenn dieser die Nacht mit dem Yakuza verbracht hatte. Allerdings hatte er nie zuvor gesehen das Asami sich derartig bewegte. Niemals hatte der Yakuza sich dominieren lassen oder die Kontrolle abgegeben. Was hatte dieser Mann nur an sich das er genau das bei ihm tat? Ein ungeduldiges Räuspern riss Kirishima aus den Gedanken und er folgte seinem Chef hastig in das Shion. Manchmal war es einfach besser nicht zu viel darüber nachzudenken. Allerdings war Kirishima jetzt schon klar das mehr als nur eine Flasche Whiskey nötig sein würde um sein ungewolltes Kopfkino zum Schweigen zu bringen. Das rhythmische klatschen von Haut auf Haut hallte durch den Raum, nur unterbrochen durch raues Stöhnen und schmerzhaftem Keuchen. Der zarte Körper Akihitos lag ohne jede Körperspannung auf dem Bett, die Beine weit gespreizt. Frustriert knurrte der Ältere auf und stieß noch härter in den wehrlosen Leib unter sich, doch von Akihito kam keine Reaktion. Mit leerem Blick starrte der Fotograf nach oben, als würde er den Mann auf sich nicht wahr nehmen. Noch einmal stieß Ryotaro tief in ihn und kam. Noch immer kam keine Reaktion von Akihito. Unzufrieden stand der Yakuza auf und ließ den Jüngeren auf dem Bett liegen um unter die Dusche zu gehen. Selbst als er frisch geduscht und angezogen aus dem Bad kam lag der Fotograf noch genauso auf dem Bett wie er ihn zurück gelassen hatte. Die Beine weit gespreizt, der Blick leer. Ryotaro hasste diesen Anblick. Mit einem frustrierten Knurren näherte er sich dem Bett und schlug fest in Akihitos Gesicht. Der Fotograf blinzelte nicht einmal als die Hand auf sein Gesicht zuflog. Ein schmerzerfülltes Keuchen war die einzige Reaktion. Gerade als Ryotaro wieder ausholen wollte klopfte es an der Tür und Tanaka trat ein. Genervt drehte der Yakuza sich um und ließ Akihito auf dem Bett liegen. Wie jeden Morgen hatte sein Sekretär die wichtigsten Berichte bereits durchgesehen und für ihn sortiert. Kalt fragte er: "Gab es etwas wichtiges?" "Wie man es nimmt, Kobari-sama. Es ist nur das selbe wie immer. Der Drache in Hong-Kong blockiert unsere Wege zum Markt in China und Russland hat uns jetzt auch endgültig abgeblockt so dass wir keinen Zugriff mehr auf den europäischen Markt haben. Ach und bevor ich es vergesse, Asami hat begonnen uns hier in Osaka zu unterwandern. Ansonsten hat sich natürlich nichts verändert und alles ist beim Alten geblieben." Zum Schluss war die süffisante Stimme hart und zynisch geworden. Verärgert verzog Ryotaro die Augen zu Schlitzen. "Willst du mir irgendetwas sagen, Tanaka?" "Ich habe mich euch angeschlossen weil ich dachte das ihr das Zeug dazu habt ein wirklich außerordentlich mächtiger Oyabun zu werden. Wie man sieht hatte ich damit recht. Doch euer Verhalten in den letzten Monaten ist nicht akzeptabel. Kobari-sama, ihr lasst nach. Wir haben beinahe alle Handlungsmöglichkeiten verloren und das nur weil sie ihren Bruder zu Grunde richten wollten und sich jetzt selbst in diesem Netz verfangen habt." "Mein Verhalten ist also nicht mehr akzeptabel?" Ryotaros Stimme war leise geworden, sein Kopf senkte sich. Für einen Moment stand der Oyabun wie besiegt im Raum, die Schultern sanken und das Haar verdeckte die ausdrucksstarken Augen. Unwillkürlich begann Tanaka sich zurückzuziehen als Ryotaro begann zu lachen. "Soll ich dir was sagen, Akira? Ich hatte niemals vor ein mächtiger Oyabun zu werden. Die Unterwelt interessiert mich nicht und die Geschäfte schon gar nicht. Mein einziges Ziel war und ist meinen kleinen Bruder zu vernichten. Nie war ich näher daran es wirklich zu schaffen als jetzt gerade. Sieh auf mein Bett, dort liegt der Schlüssel zu seinem Verstand. Damit werde ich ihn brechen." "Asami hat sich bereits erholt und beginnt seine Macht weiter auszubauen. Er ist es der uns vernichten wird wenn ihr jetzt nicht handelt, Kobari-san." Ryotaros Kopf fuhr hoch und wütend fuhr er seinen Sekretär an. "Euer Verhalten ist gerade mehr als unakzeptabel. Vergesst nicht wem ihr die Treue geschworen habt." Brennender Hass lag in den goldenen Augen als er in die dunklen Augen Tanakas geblickt hatte. Niemals zuvor hatte der Sekretär so deutlich den Wahnsinn in dem gutaussehenden Gesicht seines Chefs gesehen. Ryotaros Gesichtszüge hatten sich vollkommen verzerrt und er fletschte aufgebracht die Zähne. Mühelos packte er den zierlicheren Sekretär am Hals und hob ihn hoch. "Ich dulde keinen Ungehorsam mir gegenüber," spukte er dem Mann vor sich ins Gesicht. "Ich schulde euch gar nichts-" Abrupt brach die Stimme ab und wurde zu einem Röcheln als Ryotaro die Luftröhre zudrückte. "So, du schuldest mir also gar nichts. Das brauchst du auch gar nicht, denn ich werde mir einfach nehmen was ich haben will. Ich denke jetzt gerade will ich dein Leben." Verzweifelt versuchte Tanaka den Griff um seinen Hals zu lösen, spürte jedoch nur wie das Leben langsam aus ihm wich. Sein Sichtfeld wurde bereits kleiner und seine Bewegungen erlahmten als Ryotaro ihn mit einem frustrierten Knurren in die nächste Ecke warf. Wie ein Bündel Lumpen kam Tanaka auf und hustete gequält bis seine Lungen es schafften wieder Luft durch den malträtierten Hals zu pressen. "Sie müssen einfach ihn wieder los werden, dann können wir dort weiter machen wo wir waren bevor das alles hier passiert ist." Mit einem kalten Lächeln trat Ryotaro auf das Bett zu und strich sanft über das blonde Haar Akihitos. "Du willst ihn also los werden? Niemals, ich gebe ihn nicht mehr auf." "Er bringt sie um den Verstand. Schickt ihn fort wenn sie ihn schon nicht töten können. Sehen sie denn nicht wie gefährlich Akihito ist? Er scheint fast jeden Yakuza um den Verstand zu bringen dem er begegnet. Selbst ihren Bruder hätte er beinahe gebrochen, etwas was vor ein paar Jahren niemand für möglich gehalten hatte. Werdet ihn los, ich bitte sie, Kobari-sama." Fest griff Ryotaro in die Haare unter seine Handfläche und zog Akihitos Kopf in die Höhe. Ein leises Winseln kam über die Lippen des Fotografen als er der Bewegung folgte und sich aufrichtete. Noch immer schienen seine Augen in die Ferne gerichtet zu sein. Die Situation im Raum direkt vor sich sah er nicht. "Ich soll ihn los werden? Niemand sagt mir was ich tun soll, auch du nicht, Akira. Du hast jetzt die Wahl, entweder du folgst mi-" Ein Schuss hallte in dem Raum wieder und Ryotaro ächzte schmerzerfüllt auf. Ohne die Hand die ihn hielt fiel Akihito auf das Bett zurück und blieb teilnahmslos liegen. "Ich habe euch gewarnt, Kobari-san. Wenn ihr euch nicht von ihm trennen könnt werde ich dafür sorgen. Ich habe einfach zu viel Zeit investiert und bin zu weit gekommen um jetzt alles wegen ihrer Dummheit zu verlieren." Mit diesen Worten trat Tanaka neben den zusammengesackten Ryotaro und richtete seine Waffe auf Akihito, der ihn leicht verwirrt ansah. Wie in Zeitlupe wurde die Waffe erneut erhoben und auf den liegenden Akihito gerichtet. Wieder ertönte ein Schuss. Schmerzerfüllt schrie der Fotograf auf und griff nach seinem Bein wo Tanaka ihn getroffen hatte. Wie eine Raubkatze sprang Ryotaro auf und warf sich mit seinem vollen Gewicht auf den zierlicheren Sekretär. Mit einem Ächzen ging dieser zu Boden und versuchte die Waffe erneut auf den Oyabun zu richten, doch er hatte keine Chance. Ein heftiger Schlag ins Gesicht raubte ihm beinahe das Bewusstsein. Grobe Hände wanden ihm die Automatik aus den Fingern. Das letzte was er sah war das hasserfüllte Lodern in den goldenen Augen über sich. Ohne zu Zögern legte der Ältere die Waffe an und drückte ab. Das Blut was ihm dabei ins Gesicht spritzte ignorierte er dabei völlig. Zischend zog er die Luft ein als er versuchte aufzustehen. Irritiert registrierte Ryotaro das sich die Welt zu drehen begann sobald er sich bewegte. Vorsichtig tastete er nach der Schusswunde. Überrascht starrte Ryotaro auf das Blut an seinen Fingern. Erst jetzt bemerkte er wie stark er blutete. Anscheinend war ein Organ getroffen worden. Mühsam schleppte Ryotaro sich zurück zum Bett und zog sich an der Matratze nach oben. "Akihito." Mehr als ein Flüstern brachte er nicht mehr zustande. Mit seiner letzten Kraft schaffte er es nach oben und lag endlich neben dem zarten Fotografen. Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen als er sich schmerzerfüllt auf die Seite legte. Ein Wimmern kam über seine Lippen als er es endlich schaffte seinen Kopf in Akihitos Schoß abzulegen. Zu seiner Überraschung schaffte der Fotograf es sich aufzusetzen und sachte über sein Gesicht zu streichen. Das war mehr Reaktion auf ihn als in all den Wochen zuvor. Noch immer wirkte Akihito abwesend als würde er nicht so ganz begreifen wo er sich überhaupt aufhielt, doch sein Blick wirkte für den Moment ein wenig aufmerksamer. Ryotaro schluckte schwer und konnte nur mit Mühe ein Zittern unterdrücken. Ihm war kalt und er konnte seine Gliedmaßen kaum noch spüren. Mit letzter Kraft schaffte er es eine Hand zu heben und Akihito über die Wange zu streichen. Seine Finger hinterließen einen blutigen Streifen auf der blassen Haut und ihm fiel erst in diesem Moment auf wie schmal der Fotograf in den letzten Wochen geworden war. Beinahe hätte er aufgelacht, doch es kam nur noch ein kraftloses Gurgeln heraus. Mühsam spukte er das Blut aus, doch es wurde nicht besser. Immer mehr füllte sich seine Lunge mit Blut und machte das Atmen immer schwerer. Mit tauben Fingern schaffte Ryotaro es nach seinem Handy zu greifen, welches direkt neben dem Bett auf einem kleinen Tischchen lag. Der Bildschirm verschwamm vor seinen Augen, doch er musste nicht sehen können. Fest presste er seinen Finger auf die Tastatur und die eingespeicherte Nummer auf der Schnellwahltaste wurde angerufen. Mit einem letzten schmerzerfüllten Stöhnen sank Ryotaro zurück auf Akihitos Schoss. Zu gern hätte er die letzten Berührungen des Fotografen noch genossen. Seine Haut fühlte sich jedoch vollkommen taub an und er spürte keine der sanften Berührungen. Immer enger wurde sein Sichtfeld während Ryotaro das Gefühl hatte eine lange Rutsche immer tiefer hinab zu rutschen. Schon konnte er das Gesicht des Fotografen nicht mehr deutlich sehen, alles verschwamm während sein Atem nur noch rasselnd aus seiner Kehle kam. Immerhin hatte er alles in seiner Macht stehende getan um den kleinen Fotografen in Sicherheit zu bringen. Ein seltener Moment der Klarheit ließ ihn lächeln während er immer mehr ins Dunkel abdriftete. Alles war gut. Akihito würde leben, dafür hatte er gerade gesorgt. Für ihn hatte es schon immer fest gestanden das er eines Tages auf diese Weise sterben würde und so hatte sein Tod einen Sinn gehabt, sogar mehr als sein Leben. Das Lächeln blieb auf seinen Zügen, auch als der letzte gurgelnde Atemzug seine Brust verlies. Davon scheinbar unberührt strich ihm Akihito die ganze Zeit über das ebenmäßige Gesicht und das dunkle Haar. Selbst als der Körper Ryotaros langsam kalt wurde hörte er nicht auf. Nicht einen Moment bewegte er sich von dem Älteren weg oder unterbrach seine Tätigkeit. Dem Telefon das in Ryotaros Hand lag schenkte er nicht einen Blick. Schmerzerfüllt stöhnte Asami auf und wandt sich in den Fesseln die Kakashi ihm heute angelegt hatte. Wie immer hatte der Shibari-Meister ein komplexes Muster aus Knoten über seinen Körper verteilt und ihn vollkommen Bewegungsunfähig gemacht. Asami genoss es diesem Mann die Kontrolle über sich zu geben, den Schmerz zu empfangen und nichts dagegen tun zu können. Wieder landete ein Schlag auf seinem Körper und Asami stöhnte laut. Endlich war Kakashi seinem Wunsch nachgekommen und verwendete heute zum ersten Mal die Peitsche. So harmlos wie sie auch aussah, so gefährlich war dieses Instrument in der Hand eines Anfängers. Doch Kakashi war kein Anfänger. So zögernd wie sie begonnen hatten, so gnadenlos war er jetzt dabei den wehrlosen Rücken vor sich zu bearbeiten. Erst als Asami den Kopf in den Nacken warf und einen lauten, nicht enden wollenden Schrei ausstieß hörte er auf. Langsam trat er näher auf den gefesselten Yakuza zu und strich zärtlich über die teilweise blutigen Striemen. Asami zitterte und wurde nur noch von den Seilen in denen er hing aufrecht gehalten. Jede Berührung auf seiner malträtierten Haut war eine Qual und doch schoss das Blut sofort in seine Körpermitte und ließ ihn ein weiteres Mal aufwimmern. Mit einem breiten Grinsen ging der Shibari-Meister um ihn herum ohne seine Finger auch nur eine Sekunde von Asamis Körper zu lösen. "Das hast du sehr gut gemacht, Ryuichi." Beim Klang der tiefen Stimme stellten Asami sich die Nackenhärchen auf. Es kam nur selten vor das Kakashi während der Sitzungen mit ihm sprach. Doch wenn er es tat war er tatsächlich beeindruckt und Asami wusste das er jetzt seine Belohnung bekommen würde. Raue Hände griffen nach seinen Hüften und veränderten geringfügig seine Position. Stöhnend presste er sich dem Mann hinter sich entgegen und genoss das totale vergessen während dieser ihn nahm. Niemals zuvor hatte er das einem anderen gestattet. Doch nur Kakashi war in der Lage ihm diese raren Momente der süßen Qual zu schenken. Asami ließ sich vollkommen fallen während der andere sich fordernd in ihm bewegte. Immer härter bewegte Kakashi sich während er um Asamis Hüfte herumgriff und begann seine Erregung im Takt seiner Stöße zu pumpen. Wieder schrie er laut auf als er sich auf den Boden ergoss, dann sank er erschöpft in den Fesseln zusammen. Asamis Handy klingelte, wurde jedoch von beiden ignoriert. Schwer atmend beobachtete der Yakuza wie der Shibari-Meister begann ihn langsam aus den Seilen zu befreien. Vorsichtig löste er Knoten für Knoten und massierte dann sanft die Haut bis Asami wieder Gefühl in den tauben Gliedmaßen hatte. So kamen sie nur langsam voran, doch Asami genoss die zärtliche Behandlung die so komplett anders war als ihre Session vorhin. Langsam sank er erschöpft zu Boden und schnappte nach Luft. Endlich war auch der letzte Knoten gelöst und der Yakuza konnte sich wieder bewegen. Wie ein kleines Kind wurde er hoch gehoben und auf das breite Bett abgelegt. Warme Arme legten sich um ihn und Kakashi legte sein Kinn in die weiche Mulde von Hals und Schulter. Asami liebte diese kurzen Momente der Ruhe und des Friedens. Nichts an dem Mann hinter ihm erinnerte ihn an Akihito, das hier war etwas vollkommen anderes. Es war rauer, härter und schmerzvoller und deshalb genau das was er gerade gebraucht hatte. Der andere sprach selten mit ihm und wenn dann meist nur um ihm Anweisungen zu geben. Danach lagen sie meist noch etwas zusammen und genossen die Wärme des anderen. Vor allem Asami brauchte diese Momente der Erholung bevor er sich wieder anzog und ging. Wieder klingelte das Handy. Seufzend streckte Kakashi sich und angelte nach dem Telefon um es dann an Asami weiter zu geben. Ein kurzer Blick auf das Display zeigte Asami nur eine ihm unbekannte Nummer anrief. Ungehalten drückte er auf den Hörer und nahm den Anruf an. Noch bevor er etwas sagen konnte sprach eine fremde Stimme zu ihm und stellte seine gesamte Welt auf den Kopf. "Asami Ryuichi? Sie müssen sofort nach Osaka kommen. Akihito braucht sie so schnell es geht." Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)