When the Devil meets the Fox von DarkRapsody ================================================================================ Kapitel 1: 1. ------------- Auf dem Holzboden wurde mit Kreide ein Kreis mit fremden Zeichen gemalt. In der Luft hängt der Geruch von Duftstäbchen und die Fenster sind mit schweren Vorhängen versehen. In einem einfachen Abendmantel sitzt ein schlanker, kleiner Mann vor dem Kreis und platziert die letzte Wachskerze am Kreis. Er trägt keine Schuhe und oder anderes außer dem Mantel, der mit einem Gürtel festgehalten wird und eine schmale schwarze Halskette. Auf dem Kopf winden sich zwei Hörner wie die eines Bocks. Ein Dämon, der versucht mit einer Falle sich einen Hilfsgeist zu beschwören. Das ist nicht unüblich, aber es scheitern die meisten Versuche. Heutzutage leben Dämonen und jegliche Geister nebeneinander, ohne auf Verträge mit dem anderen angewiesen zu sein. Zufrieden steht er auf und achtet darauf, keine Linie zu verwischen. Es ist alles bereit. Mit einem verzierten Messer schneidet er sich in den Finger und lässt einen Tropfen Blut in den Kreis fallen. Sofort leuchtet alles auf in einem warmen roten Ton. “Sehr gut…” flüstert er in die Leere und streckt die Hand aus. “Ich rufe dich, Geist der mir behilflich sein wird! Stelle dich meinem Ruf und erfolge meinem Kommando, damit ich dir im Gegenzug deinen Wunsch erfüllen werde!” Erst passiert nichts und trotzdem bleibt er stehen. Das ist nichts unübliches, dass aus einem Ritual nichts wird. Zähneknirschend konzentriert er sich noch mehr auf den Kreis und schließt die Augen. Irgendwo da draußen muss ein Spirit sein, der auf seinen Ruf antworten wird. Der Kreis flammt hell auf und tatsächlich steigen Flammen aus dem Ring auf. Erschrocken geht er einen Schritt zurück, als das Leuchten sich ausbreitet. Es hat funktioniert, oder? Die Vorfreude steigt in ihm auf, aber besser nicht zu vorfreudig sein. Wenn es ein Fehlversuch ist, wird er den jenigen, was auch immer es ist, wieder zurück schicken müssen. Die Flammen werden kleiner und geben einen weißen, etwas kleinen Fuchs in der Mitte frei. Ein neunschwänziger, um genau zu sein. Das ist auf jeden Fall ein gutes Zeichen, dass es nur ein normaler Fuchsspirit ist. Sie sind einfacher zu zähmen und trotzdem können sie gute und starke Zauber wirken. Die klugen Augen schimmern braun im Licht, genauso wie das weiche Fell. Langsam unter den neugierigen Augen Chuuyas verwandelt sich der Fuchs in einen schlaksigen jungen Mann, dessen Haarfarbe kaum mehr seiner Geistform ähnelt. Sie sind wild und hängen leicht lockig hinter seinem Ohr. Er ist deutlich größer als er selbst, so ungefähr einen Kopf. Trotzdem wirkt er kaum älter als er selbst. “Nun, du bist erschienen und meinem Ruf gefolgt! Nenne mir deinen Namen, somit ich den Vertrag vervollständigen kann!” Der junge Mann steht auf und streicht seine fluffigen Haare beiseite. “Mir wäre es ja lieber wenn ich Kleidung bekomme, bevor ich mich weiter materlisiere…” Chuuya spürt sofort, wie er rot wird. Peinlich! Sein Körper ist noch halb mit dem Fell bedeckt, aber nur so nötig dass man nicht genug erkennen kann. "Hier nimm.” Mit einem hochroten Kopf sieht er weg und wirft ihm einen blauen Mantel hin. “Mein Name ist Dazai Osamu, zu ihrem Diensten.” Er verbeugt sich und lächelt breit. Es ist ein überzeugendes charmantes, aber genauso hinterlistiges Lächeln. “Ich agiere als dein Meister. Du wendest keine Gewalt gegen mich sonst erwartet dich ein viel schlimmeres Schicksal. Und wenn ich dir einen Auftrag gebe, hast du ihn zu erfüllen.” Ein helles Leuchten erfüllt seine Hand und genau zeitgleich leuchtet ein Stigma auf seiner Brust auf, welches sanft blau aufglüht bevor es verschwindet. Chuuya spürt, wie ihm deutlich die Kraft ausgeht. Er kniet sich nieder, aber lässt dabei den Dämon nicht aus den Augen. Seine hinterlistigen Augen mustern Chuuya von oben bis unten, sie merken sich jedes Detail über den schlaksigen Mann vor ihm. Das Stigma ist verschwunden, es bleibt nichts mehr zu sehen. "Nun, was ist meine erste Aufgabe?" fragt Dazai und verbeugt sich leicht, sodass sich der Mantel an der Brust leicht öffnet. Chuuya kann nicht anders als dort hinzusehen, wo das Stigma bis eben leuchtete. Seine Befehle sind sein Wille. "Ich suche dir was zum anziehen raus. Du benimmst dich in Gegenwart anderer Dämonen und ehrst meinen Namen. Außerdem kannst du mich nicht angreifen oder mich gegen meinen Willen nähern." Damit sind die Regeln etabliert. "Natürlich Meister. Wie soll ich auch nennen?" Chuuya steht langsam auf und richtet seine Kleidung wieder. "Du kannst mich Chuuya nennen im privaten aber in Gegenwart der anderen Meister." Er selbst ist die Gattung Yokai. Damit ist er ein oberer Klasse eines Geistes, was ihnen hilft kleinere Geister und Dämonen zu beschwören dir ihnen beistehen. Eine Art Klassensystem, nur dass es in einer Art und Weise den schwachen hilft, unter die Macht eines stärkeren zu kommen. Eine schützende Hand und für den Empfänger Hilfe und Beistand. Dazai verbeugt sich leicht und versteckt dabei ein schelmischen Lächeln. An diesem Tage wussten sie nicht, dass die Ordnung und ihre Beziehung die Ordnung der Dinge erschüttern wird. Kapitel 2: 2. ------------- Nicht lange danach haben sich die Dinge ein wenig normalisiert. Dazai hat ein kleines Übriges Zimmer in Chuuyas Mansion bekommen. Der Fuchsgeist hat sich anfangs geweigert aus irgendwelchen Gründen normale Kleidung zu tragen, aber dennoch hat Chuuya ihn am Ende durch einen Befehl dazu gebracht, sich ordentlich anzukleiden. Dennoch sitzt er gerade auf einem der Ohrensessel im Wohnzimmer. Hinter ihm ist die kleine Tränkeküche in der der Dämon Chuuya gerne ein paar neue Rezepte ausprobiert die Magie auf eine Weise oder ander beeinflussen kann. Diese verkauft er weiter im Schwarzmarkt unter den wachsamen Augen der Untergrundorganisation. Wenn die Gilde davon spitz bekommen würde, wären ziemlich viele Leben der Yokai und anderen Wesen im Gefahr. Es ist ein Weg und Trost den Fängen der Gesellschaft zu entfliehen. "Was machst du da?" fragt Dazai und gleitet wie eine Schlange hinter den jungen Dämon. Seine Fuchsschwänze hat er weiterhin materialisiert, sie streichen ihm am Rücken als er sich über Chuuyas Schulter beugt. "Hab ich nicht gesagt dass du mich bei meiner Arbeit in Ruhe lassen sollst? " faucht Chuuya zurück. Seine dämonischen Merkmale kommen beinahe wieder zum Vorschein, doch er hält sich zurück. "Warum? Und warum versteckst du deine Dämonen Hörner?" fragt der Fuchs neugierig. Doch Chuuya antwortet nicht, sondern schraubt konzentriert eine letzte Flasche zu. Er steckt sie in einen kleinen Beutel den er sich umhängt. "Komm mit, heute haben wir einen Ausflug zu machen. Ich muss meine Arbeit abliefern." Dazai öffnet seinen Mund noch einmal wie ein Fisch, möchte gern nachfragen was Chuuya macht, aber hält sich zurück und schweigt einfach als sie sich auf den Weg nach draußen machen. Die Welt der physischen Bewohner, wie Spirits wie Dazai sie nennen, ist gefährlich und dennoch voller spannender Abenteuer und Geheimnisse. Das letzte Mal als er wieder unter den physischen war, ist schon eine lange Zeit her. Der rothaarige dämon zieht die Kapuze hoch und schließt das Haus ab. Dazai folgt ihm wie ein aufgeregter Hund, und wartet darauf wo sie als nächstes hingehen werden. Die Flaschen an Chuuyas Gürtel klimpern leise als sie über die Straße gehen. Es sind wenige, ein wenig ältere Gebäude in seiner Nachbarschaft. Das hier ist ein äußerer Stadtteil, ein wenig abgelegen und günstiger für ein paar weniger legale Geschäfte. Chuuya trotzdem hatte sich ein paar hübsche Möbel und Teppiche besorgt, um einen Kontrast zu seinem Haus darzustellen. Er hat Geld und wenn er wollte Macht, wenn auch mit einem weniger guten Geschäft. Ein gutes Stück weiter gibt es eine kleine Haltestation, in der man einen Bus anfordern kann. In einer Welt voller magischer Wesen gibt es genauso viele Möglichkeiten, von einem Ort an den anderen zu kommen. Aber es wurden Regulationen eingeführt und somit konnten nicht alle einfach mehr an ihr gewünschtes Ziel fliegen. Die Busse fliegen auf magischen Schienen quer durch die Stadt, die sich am Horizont weit erstreckt, mit immer größeren Gebäuden in der Ferne. “Bleib etwas mehr unauffällig, du stichst zu sehr hervor wo wir hingehen.” Der Fuchsgeist zuckt mit den Schultern und verwandelt seine Schwänze in einen einzigen großen. “Warum bist du so vorsichtig? Willst du nicht mit mir gesehen werden?” fragt er schelmisch und kommt Chuuya immer näher, welcher nur seine Arme verschränkt und auf die Straße starrt. “Es war ein Abkommen dass ich ein Beschwörungsritual ausführe. Ich liefere Magische Tinkturen ab, bekomme dafür neue Aufträge und hübsches Geld. Du bist hier weil die Fronten immer stärker sich in einen Krieg verwickeln werden, wenn wir nicht Fortschritte in der Verbindung zur anderen Welt machen. Und ich brauche einen Gehilfen.” antwortet er ein wenig schnippisch. Dazai fragt sofort: “Wer ist mit “Wir” gemeint? Du bist in so einer Gemeinschaft voller Halbkriminellen oder wie? Chuuya funkelt ihn ein wenig gereizt an, dann seufzt er nur lautstark. “Ja, und jetzt frag nicht so viel. Blamiere mich nicht vor meinen Händlern, sonst bekomme ich keine neue Ware für die nächste Woche.” Der Bus kommt auf den Schienen angeflogen, und Dazai traute sich nicht weiter nachzufragen, womit sie ihr Geld verdienen. Solange er etwas für seinen Aufwand bekommt, macht er mit wozu auch immer man ihn beschwört. Einige Haltestellen weiter steigen sie aus. Der Stadtteil ist ein ziemliches Gegenteil von dem, in dem der junge Dämon wohnt. Die Häuser sind groß, mit hübschen Stuckverzierungen und teilweise sehr große Glasfassaden. Es ist als ob verschiedene Zeitalter der Architektur aufeinander treffen. Auf den Straßen tummeln sich einige unterschiedliche Wesen. Am meisten waren es einfache Dämonen, Maren und Geister verschiedener Ränge. Auch ein Succubus, mit ledrigen Flügeln am Rücken glitt durch die Menge wie eine Schlange. Eine längere Einkaufsmeile erstreckt sich links von ihnen, aber Chuuya steuert sofort in die andere Richtung. Je weiter sie fort gehen, je mehr kommen sie in die engen Seitenstraßen. Kleine Geschäfte die besondere Service anbieten reihen sich aneinander. “Essen aus anderen Dimensionen” oder auch Kapparücken bietet ein weiteres Feinkostgeschäft an. Nach einem kurzen Stück kommen sie an einem extrem großen verzierten Tor zwischen zwei Gebäuden an. Es sticht ziemlich auffällig hervor. Davor steht ein kleines zwergen artiges Wesen, welches sofort Chuuyas Pass sehen möchte. Er reicht ihn ihm weiter, und sofort wird ihm das Tor geöffnet. Es ist als ob man in eine andere Welt sieht auf der anderen Seite. Nebel quillt hervor und die fremdesten Gerüche erfüllen seine Nase. Dazai hatte nichts mehr gesagt, aber es schien als ob er so einiges wieder erkennen würde. Chuuya zupft seine Kapuze zurecht, dann treten sie ein auf eine Art Marktplatz. Große Stände mit farbenfrohen Markisen und Tüchern die im Wind flattern, auf den Auslagen liegen von kleinen Tinkturenfläschen bis hin zu Perlenketten alles aus. Ein Grill bereitet lange Spieße mit fremdartig blau gefärbten Fleisch vor. Je weiter sie sich durch die kleinen Gassen schlängeln, desto fremdartiger werden die angebotenen Waren. Ein besonders großes Haus, den Eingang verhangen mit mehreren bunten Tüchern, ist ihr Ziel. Chuuya schiebt die Vorhänge beiseite und winkt Dazai hinter sich her. Es eröffnete sich ihm eine andere Welt. Laute Musik und helle Lichter, der Raum ist gefüllt mit allerlei Dämonen und Geistern. Auf den Straßen waren nicht so viele dieser Art zu finden, doch hier ist es, als ob sich jeder Dämon der Stadt auf der Tanzfläche vor ihnen tummeln würde. Im hinteren Teil steht eine Art Bar, blinkende helle Lichter bewerben die Produkte im Angebot. Von Alkohol bis zu verschiedenen magischen Tränken mit allerlei Effekten kann man sich alles kaufen, wonach es einen dürstet. In der Mitte des Raumes ist eine Erhebung, mit zwei silbernen Stangen auf jeder Seite eingelassen. Zwei Sukkubus, ihre Flügel weit ausgebreitet tanzen nackt an der Stange. Das einzige was sie tragen sind extrem hohe Highheels. Die Audienz bespritzt sie mit Sekt und anderen alkoholischen Getränken, während sie sich lasziv für das Publikum räkeln. Sie sind perfekt, ihre haut weich und tiefrot wie Rubine. Chuuya ignoriert sie, das hier ist wie jeder Tag im Beruf. Doch Dazai findet sich äußerst begeistert von den hübschen Damen auf der Bühne. Wie die nassen Körper im Licht schimmern, das Wasser langsam über ihre Brüste und den dunklen Nippel läuft… Kaum sieht Chuuya einmal weg hat er bereits seinen Fuchsbegleiter in der Menge voller wilder tanzender Spirits verloren. “Verdammt!....” flucht er leise vor sich hin. Er findet ihn nach einem kurzem Blick in die Menge direkt neben eine der beiden Bühnen, als eine der Succubus sich zu ihm herunter beugt und speziell mit ihrer beachtungsvollen Oberweite ziemlich nahe kommt. Sie streckt ihre Hand aus und berührt den Teil wo ungefähr Dazais Gesäß ist, mit einem aufgeregten Blick auf ihrem Gesicht. Der Dämon kämpft sich schnell durch die Menge und packt Dazai am Schweif, bevor dieser sich noch mehr von ihren Brüsten verzaubern ließ. “Bleib bei mir oder du wirst dich noch morgens hier finden, und ich kann deine energielose Hülle nach Hause schleifen!” schimpft er und zieht ihn mit sich in Richtung des hinteren Teils der Bar. “Sorry, es war eine lange Zeit als ich hier in der Welt der Physischen war. Ich brauche auch mal wieder meinen Spaß!” “Und dadurch hast du wohl ganz vergessen wie man sich zu benehmen hat in Gegenwart von Succubi? Sei nur einmal nicht vorsichtig genug und sie nehmen dir deine gesamte Energie weg, sie lutschen dich aus und du bist mit etwas Glück noch in einer körperlichen Form!” Chuuya sieht ziemlich wütend aus, seine Kapuze ist zurück gerutscht. Die runden Hörner schimmern bunt im Licht der Bar. “Tut mir Leid, kommt nicht mehr vor mein Herr.” Dazai beugt sich vor und nimmt Chuuyas freie Hand und küsst sie, sehr zu seiner Überraschung. Doch bevor er sich weiter beschweren kann über sein Benehmen, wieselt er sich bereits hinter ihn. Er lässt es nun einfach so stehen, es bringt nichts sich über einen unerfahrenen Fuchsgeist aufzuregen. Dort ist bereits sein Ziel. Eine Tür mit der Aufschrift “Staff only”, verhangen von zwei schwarzen Tüchern. Chuuya geht einfach hindurch und führt sie in einen kleinen Nebenraum, welcher vom Nebel einer Pfeife verhängt ist. Ein großer Tisch und ein noch größerer Sitz stehen in der Mitte des Raumes. Davor liegen einige kleine Kissen. “Ich habe deine Tränke fertig.” Chuuya nimmt die Beutel von seinem Gürtel und stellt sie auf den Tisch vor ihm. Sie schimmern irgendwie unheilvoll, betrachtet im kaum beleuchteten Raum. Die Person im Stuhl dreht sich um. Ein junger Mann, dessen Mantel wie eine Flamme flackert. Es ist ein Dämon im Mantel, aber die Person die ihn trägt ist sein heutiger Auftraggeber. Akutagawa Ryunosuke, Besitzer der “Hells Gate” Bar und mit einer teuflischen Macht in seinem Mantel. Er selbst ist sterblich, doch trotzdem will sich genau wegen diesem Dämon niemand mit ihm anlegen. “Vielen Dank.” antwortet er nach einer kurzen Pause und nimmt eine Flasche zur Inspektion hoch. “Sehr gute Arbeit wieder mal, das dürfte ich gut verkaufen können. Es freut mich immer noch auf deine Dienste zählen zu können.” Chuuya rückt sein Cape wieder zurecht. “Habe ich eine andere Wahl?” “Wer ist das? Ist das der Familiar über den wir gesprochen haben?” Dazai kommt hinter Chuuya hervor, ein breites Lächeln auf den Lippen. Sein Oberteil ist schon wieder ein wenig verrutscht und machte so generell ein eher wilden Eindruck. “Ich bin nur ein Fuchsgeist, im Dienste diesen jungen Mannes.” erklärt er und breitet seine Fuchsschwänze aus wie ein Pfauenmännchen. “Interessant.” Kapitel 3: 2.2 -------------- Nicht lange danach haben sich die Dinge ein wenig normalisiert. Dazai hat ein kleines Übriges Zimmer in Chuuyas Mansion bekommen. Der Fuchsgeist hat sich anfangs geweigert aus irgendwelchen Gründen normale Kleidung zu tragen, aber dennoch hat Chuuya ihn am Ende durch einen Befehl dazu gebracht, sich ordentlich anzukleiden. Dennoch sitzt er gerade auf einem der Ohrensessel im Wohnzimmer. Hinter ihm ist die kleine Tränkeküche in der der Dämon Chuuya gerne ein paar neue Rezepte ausprobiert die Magie auf eine Weise oder ander beeinflussen kann. Diese verkauft er weiter im Schwarzmarkt unter den wachsamen Augen der Untergrundorganisation. Wenn die Gilde davon spitz bekommen würde, wären ziemlich viele Leben der Yokai und anderen Wesen im Gefahr. Es ist ein Weg und Trost den Fängen der Gesellschaft zu entfliehen. "Was machst du da?" fragt Dazai und gleitet wie eine Schlange hinter den jungen Dämon. Seine Fuchsschwänze hat er weiterhin materialisiert, sie streichen ihm am Rücken als er sich über Chuuyas Schulter beugt. "Hab ich nicht gesagt dass du mich bei meiner Arbeit in Ruhe lassen sollst? " faucht Chuuya zurück. Seine dämonischen Merkmale kommen beinahe wieder zum Vorschein, doch er hält sich zurück. "Warum? Und warum versteckst du deine Dämonen Hörner?" fragt der Fuchs neugierig. Doch Chuuya antwortet nicht, sondern schraubt konzentriert eine letzte Flasche zu. Er steckt sie in einen kleinen Beutel den er sich umhängt. "Komm mit, heute haben wir einen Ausflug zu machen. Ich muss meine Arbeit abliefern." Dazai öffnet seinen Mund noch einmal wie ein Fisch, möchte gern nachfragen was Chuuya macht, aber hält sich zurück und schweigt einfach als sie sich auf den Weg nach draußen machen. Die Welt der physischen Bewohner, wie Spirits wie Dazai sie nennen, ist gefährlich und dennoch voller spannender Abenteuer und Geheimnisse. Das letzte Mal als er wieder unter den physischen war, ist schon eine lange Zeit her. Der rothaarige dämon zieht die Kapuze hoch und schließt das Haus ab. Dazai folgt ihm wie ein aufgeregter Hund, und wartet darauf wo sie als nächstes hingehen werden. Die Flaschen an Chuuyas Gürtel klimpern leise als sie über die Straße gehen. Es sind wenige, ein wenig ältere Gebäude in seiner Nachbarschaft. Das hier ist ein äußerer Stadtteil, ein wenig abgelegen und günstiger für ein paar weniger legale Geschäfte. Chuuya trotzdem hatte sich ein paar hübsche Möbel und Teppiche besorgt, um einen Kontrast zu seinem Haus darzustellen. Er hat Geld und wenn er wollte Macht, wenn auch mit einem weniger guten Geschäft. Ein gutes Stück weiter gibt es eine kleine Haltestation, in der man einen Bus anfordern kann. In einer Welt voller magischer Wesen gibt es genauso viele Möglichkeiten, von einem Ort an den anderen zu kommen. Aber es wurden Regulationen eingeführt und somit konnten nicht alle einfach mehr an ihr gewünschtes Ziel fliegen. Die Busse fliegen auf magischen Schienen quer durch die Stadt, die sich am Horizont weit erstreckt, mit immer größeren Gebäuden in der Ferne. “Bleib etwas mehr unauffällig, du stichst zu sehr hervor wo wir hingehen.” Der Fuchsgeist zuckt mit den Schultern und verwandelt seine Schwänze in einen einzigen großen. “Warum bist du so vorsichtig? Willst du nicht mit mir gesehen werden?” fragt er schelmisch und kommt Chuuya immer näher, welcher nur seine Arme verschränkt und auf die Straße starrt. “Es war ein Abkommen dass ich ein Beschwörungsritual ausführe. Ich liefere Magische Tinkturen ab, bekomme dafür neue Aufträge und hübsches Geld. Du bist hier weil die Fronten immer stärker sich in einen Krieg verwickeln werden, wenn wir nicht Fortschritte in der Verbindung zur anderen Welt machen. Und ich brauche einen Gehilfen.” antwortet er ein wenig schnippisch. Dazai fragt sofort: “Wer ist mit “Wir” gemeint? Du bist in so einer Gemeinschaft voller Halbkriminellen oder wie? Chuuya funkelt ihn ein wenig gereizt an, dann seufzt er nur lautstark. “Ja, und jetzt frag nicht so viel. Blamiere mich nicht vor meinen Händlern, sonst bekomme ich keine neue Ware für die nächste Woche.” Der Bus kommt auf den Schienen angeflogen, und Dazai traute sich nicht weiter nachzufragen, womit sie ihr Geld verdienen. Solange er etwas für seinen Aufwand bekommt, macht er mit wozu auch immer man ihn beschwört. Einige Haltestellen weiter steigen sie aus. Der Stadtteil ist ein ziemliches Gegenteil von dem, in dem der junge Dämon wohnt. Die Häuser sind groß, mit hübschen Stuckverzierungen und teilweise sehr große Glasfassaden. Es ist als ob verschiedene Zeitalter der Architektur aufeinander treffen. Auf den Straßen tummeln sich einige unterschiedliche Wesen. Am meisten waren es einfache Dämonen, Maren und Geister verschiedener Ränge. Auch ein Succubus, mit ledrigen Flügeln am Rücken glitt durch die Menge wie eine Schlange. Eine längere Einkaufsmeile erstreckt sich links von ihnen, aber Chuuya steuert sofort in die andere Richtung. Je weiter sie fort gehen, je mehr kommen sie in die engen Seitenstraßen. Kleine Geschäfte die besondere Service anbieten reihen sich aneinander. “Essen aus anderen Dimensionen” oder auch Kapparücken bietet ein weiteres Feinkostgeschäft an. Nach einem kurzen Stück kommen sie an einem extrem großen verzierten Tor zwischen zwei Gebäuden an. Es sticht ziemlich auffällig hervor. Davor steht ein kleines zwergen artiges Wesen, welches sofort Chuuyas Pass sehen möchte. Er reicht ihn ihm weiter, und sofort wird ihm das Tor geöffnet. Es ist als ob man in eine andere Welt sieht auf der anderen Seite. Nebel quillt hervor und die fremdesten Gerüche erfüllen seine Nase. Dazai hatte nichts mehr gesagt, aber es schien als ob er so einiges wieder erkennen würde. Chuuya zupft seine Kapuze zurecht, dann treten sie ein auf eine Art Marktplatz. Große Stände mit farbenfrohen Markisen und Tüchern die im Wind flattern, auf den Auslagen liegen von kleinen Tinkturenfläschen bis hin zu Perlenketten alles aus. Ein Grill bereitet lange Spieße mit fremdartig blau gefärbten Fleisch vor. Je weiter sie sich durch die kleinen Gassen schlängeln, desto fremdartiger werden die angebotenen Waren. Ein besonders großes Haus, den Eingang verhangen mit mehreren bunten Tüchern, ist ihr Ziel. Chuuya schiebt die Vorhänge beiseite und winkt Dazai hinter sich her. Es eröffnete sich ihm eine andere Welt. Laute Musik und helle Lichter, der Raum ist gefüllt mit allerlei Dämonen und Geistern. Auf den Straßen waren nicht so viele dieser Art zu finden, doch hier ist es, als ob sich jeder Dämon der Stadt auf der Tanzfläche vor ihnen tummeln würde. Im hinteren Teil steht eine Art Bar, blinkende helle Lichter bewerben die Produkte im Angebot. Von Alkohol bis zu verschiedenen magischen Tränken mit allerlei Effekten kann man sich alles kaufen, wonach es einen dürstet. Kaum sieht Chuuya einmal weg hat er bereits seinen Fuchsbegleiter in der Menge voller wilder tanzender Spirits verloren. “Verdammt!....” flucht er leise vor sich hin. Er findet ihn nach einem kurzem Blick in die Menge direkt neben eine der beiden Bühnen in der Mitte des Raumes, wo zwei Succubus eine Aufführung geben. Der Dämon kämpft sich schnell durch die Menge und packt Dazai am Schweif, bevor dieser sich noch mehr verzaubern ließ. “Bleib bei mir oder du wirst dich noch morgens hier finden, und ich kann deine energielose Hülle nach Hause schleifen!” schimpft er und zieht ihn mit sich in Richtung des hinteren Teils der Bar. “Sorry, es war eine lange Zeit als ich hier in der Welt der Physischen war. Ich brauche auch mal wieder meinen Spaß!” Chuuya sieht ziemlich wütend aus, seine Kapuze ist zurück gerutscht. Die runden Hörner schimmern bunt im Licht der Bar. “Tut mir Leid, kommt nicht mehr vor mein Herr.” Dazai beugt sich vor und nimmt Chuuyas freie Hand und küsst sie, sehr zu seiner Überraschung. Doch bevor er sich weiter beschweren kann über sein Benehmen, wieselt er sich bereits hinter ihn. Er lässt es nun einfach so stehen, es bringt nichts sich über einen unerfahrenen Fuchsgeist aufzuregen. Dort ist bereits sein Ziel. Eine Tür mit der Aufschrift “Staff only”, verhangen von zwei schwarzen Tüchern. Chuuya geht einfach hindurch und führt sie in einen kleinen Nebenraum, welcher vom Nebel einer Pfeife verhängt ist. Ein großer Tisch und ein noch größerer Sitz stehen in der Mitte des Raumes. Davor liegen einige kleine Kissen. “Ich habe deine Tränke fertig.” Chuuya nimmt die Beutel von seinem Gürtel und stellt sie auf den Tisch vor ihm. Sie schimmern irgendwie unheilvoll, betrachtet im kaum beleuchteten Raum. Die Person im Stuhl dreht sich um. Ein junger Mann, dessen Mantel wie eine Flamme flackert. Es ist ein Dämon im Mantel, aber die Person die ihn trägt ist sein heutiger Auftraggeber. Akutagawa Ryunosuke, Besitzer der “Hells Gate” Bar und mit einer teuflischen Macht in seinem Mantel. Er selbst ist sterblich, doch trotzdem will sich genau wegen diesem Dämon niemand mit ihm anlegen. “Vielen Dank.” antwortet er nach einer kurzen Pause und nimmt eine Flasche zur Inspektion hoch. “Sehr gute Arbeit wieder mal, das dürfte ich gut verkaufen können. Es freut mich immer noch auf deine Dienste zählen zu können.” Chuuya rückt sein Cape wieder zurecht. “Habe ich eine andere Wahl?” “Wer ist das? Ist das der Familiar über den wir gesprochen haben?” Dazai kommt hinter Chuuya hervor, ein breites Lächeln auf den Lippen. Sein Oberteil ist schon wieder ein wenig verrutscht und machte so generell ein eher wilden Eindruck. “Ich bin nur ein Fuchsgeist, im Dienste diesen jungen Mannes.” erklärt er und breitet seine Fuchsschwänze aus wie ein Pfauenmännchen. “Interessant.” Kapitel 4: 3. ------------- Akutagawa lächelt schmal über seine verschränkten Hände hinweg. “Das ist gut, ich hoffe er macht nicht zu viele Probleme.” “Ich muss ihn noch ein wenig trainieren, aber das sollte sich erledigen. Sorge einfach dafür dass die Tränke an die anderen kommen. Ich möchte nicht schon wieder einen Kampf zwischen uns und der Gilde austragen müssen. “Natürlich, keine Sorge. Wenn wir ihnen bald noch eine neue Lieferung schicken können, sollten wir weiterhin auf der guten Seite sein. Zerbreche dir da nicht den Kopf.” Akutagawa winkt ihm abweisend. “Entschuldige mich.” Chuuya verbeugt sich leicht und weist Dazai an, den Raum zu verlassen. “Du lieferst also deine Tränke an den weiter, und was dann?” fragt Dazai und streicht wieder um ihn herum wie eine Katze. “Damit lässt die Gilde uns weiter hier leben und Akutagawa sein Handel treiben. Einfach ist es, und ich bringe ein paar meiner Tinkturen und gut ist. Was die Gilde an Menschen und Dämonenhandel ihre Finger im Spiel haben, das willst du gar nicht wissen.” Sie drängeln sich zurück nach draußen auf die Straße. Die Luft ist nicht besser, aber dafür riecht sie nicht so stark nach Alkohol und Parfüm gemixt mit dem Schweiß der aufgeregten Tänzer. “Komm jetzt, ich brauche meine Ruhe für heute. Die Beschwörung und meine späte Lieferung haben mich schon genug Energie gekostet.” meint Chuuya und geht ohne sich nach Dazai umzusehen sofort zurück in Richtung Bushaltestelle. “Ich möchte aber wirklich lieber wissen, woher ihr überhaupt diese Tinkturen herbekommt. Das kommt mir irgendwie seltsam bekannt vor.” kommentiert Dazai und lässt nicht von ihm ab, als er schnell hinter seinem Partner hinterher eilt. Chuuya seufzt und setzt sich auf die Bank an der Bushaltestelle. “Das hier ist meine Arbeit und ich kann nicht alles hinterfragen, und wenn ich dir davon erzähle, riskiere ich nicht nur das, sondern viel mehr. Wahrscheinlich...willst du am Besten nicht mal mit mir verbunden sein.” Ein wenig Melancholie schwingt in seiner Stimme mit als er es Dazai erklärt. “Gut, behalte du deine Geheimnisse für dich, aber du weißt, dass unser Bond wichtig ist für unsere geteilte Macht?” Chuuya sieht auf die Straße herab, ein paar Autos fahren an ihnen vorbei als er sich gut überlegt, ob er ihn einweihen sollte. “Das ganze ist ein Extrakt, was von Menschen abgezapft werden muss. Nicht alle Wesen haben die Macht, ihre spirituelle Energie im Lot zu halten, und daher muss jemand sie aufsammeln gehen und in kleine Flaschen füllen. Meistens liefert man mir meine Ladung, aber manchmal muss ich selbst mitgehen.” Dazai schwebt weiterhin neben ihm, die großen flauschigen Schwänze hat er um sich gewickelt. “Das ist ein wenig...fragwürdiges Geschäft. Warum müssen es Menschen sein? Was stellt man mit ihnen an?” bohrt er weiter nach und starrt Chuuya förmlich ein Loch ins Gesicht. “Was weiß ich, so was ich mitbekommen habe, werden die Methoden der Gilde immer...fragwürdiger. Aber meinen Job verlieren und eine Menge Leben zurück lassen? Meine Optionen sind nicht wirklich limitiert.” Eine unangenehme Stille breitet sich aus zwischen den beiden. Dazai legt seinen Kopf auf einer seiner weißen Schwänze ab und sieht sichtlich verstört aus, aber es ist auch mal schön für den Rotschopf seinen Partner etwas beruhigter als sonst zu sehen. “Ich kann verstehen, in welcher Situation du bist, aber ich kann mich einfach nicht wirklich dazu bringen, dir zu helfen ohne dass etwas für mich drin ist.” meint er schließlich mit einem scharfen Lächeln auf den Lippen. “Was willst du schon haben, du bist mit mir in einem Vertrag, was kann sich noch mehr wünschen?” scherzt Chuuya. “Du gibst mir im Gegenzug auch etwas von deiner Energie ab.” Chuuya spürt wie seine Wangen rot anlaufen, so etwas ist immer mit einem Vertrauen und Intimität verbunden und der Akt ist nicht einfach so etwas, was man mit jedem dahergelaufenen Fuchs machen würde! “G-gut, aber ich brauche wirklich Hilfe, dieses Business zu zerschlagen. Aber wenn wir das tun, dann brauchen wir auch eine andere Option im Gegenzug. Eine Menge Wesen zurück zu lassen ohne eine Energiequelle, geschweige denn dass es einfach jemand anderes weiter führen könnte....?” Der Bus fährt an die Haltestelle ein, und unterbricht Chuuya in seinem Gedankengang. “Dafür werde ich dir im Gegenzug helfen, mein Lieber.” der junge Mann schwebt direkt neben ihm und flüstert ihm ins Ohr. “Für meinen Preis, natürlich.” Kapitel 5: 4. ------------- Zuhause angekommen wirft er seine Tasche auf das naheliegende Sofa und wirft die oberste Schicht seiner Kleidung ab, sodass der Rotschopf nur noch in einem einfachen blauen Untergewand im Raum steht. Eine Alternative um den anderen zu helfen, und gleichzeitig den seltsamen Business der Gilde unterbrechen? Es klingt alles viel grandios um wahr zu sein. Und morgen ist wieder eine Lieferung fällig, und wenn er einfach selbst vor Ort geht, kann er vielleicht sich ein Blick über die Situation verschaffen? In Gedanken wirft er sich auf das Sofa und streckt die Beine aus, und greift nach der Flasche Wasser am Boden. Dazai untersucht den Kühlschrank nach etwas frischen zu essen und nimmt sich ein Stück Käse heraus. “Morgen können wir versuchen, hinter die Kulissen zu kommen.” meint der junge Mann auf dem Sofa und winkt Dazai in der Küche mit der freien Hand zu. “Wie meinst du?” “Ich bekomme eine neue Lieferung und kann einfach rückwärts gehen und ihnen direkt auf die Türschwelle kommen. Aber ich weiß nicht wirklich, wie sie reagieren werden, wenn ich als einfacher Zwischenmann dort einfach auftauche.” Dazai nimmt einen Bissen und überlegt. “Das ist natürlich wirklich eine schwierige Angelegenheit, aber da ich dein Partner bin kann ich mich auch einfach nicht materialisieren und meinen Weg gehen.” “Also willst du dich herein schleichen und mehr erfahren? Mach was du willst, aber komme auch zu mir wieder zurück in einem Stück” droht Chuuya ihm, worauf sein Partner leise lacht. “Natürlich, aber vorher muss ich mir von dir meinen Preis abholen.” Schneller als er schauen kann, ist der Fuchs über ihm. Die langen Schwänze streichen auf seiner Haut sanft vorbei und umschlingen ihn in eine extrem weiche Wolke. Sie sind sich nun so nah, dass er Dazais Atem auf seiner Haut spüren kann. Bei dem Ganzen ist echt schwierig, seine Kontrolle beizubehalten. Jedoch sagt sein Körper genau das Gegenteil. “Gut, genau so brauche ich es.” Dazai streicht ihm über die Brust und entblößt die nackte Haut unter dem Gewand. Seine Fingernägel sind spitz, aber bereiten ihm keine Schmerzen, jedoch hinterlassen sie eine weiße Spur auf seiner Haut. Die Hand ist beinahe an seinem Gesäß angekommen, was Chuuya ziemlich aus der Fassung bringt. Ihm wird warm und spürt, wie seine Muskeln einfach nicht auf ihn hören wollen und sein Gesicht leicht rot anläuft vor Scham. “Genau das brauche ich.” Dazai beugt sich über ihn, und küsst ihm auf die Lippen. Erst ist es ein simpler Kuss, jedoch wird er schnell forscher und beißt ihm in die Unterlippe, und zwingt sich daraufhin direkt in seinen Mund mit der Zunge. Seine andere Hand ist gefährlich nah an seinem Unterleib, was ihn noch ziemlich nervös macht. “Hmmm, einfach wunderbar!” auf einmal löst er sich von ihm und Chuuya sieht eine leichte Spur von Energie zwischen ihnen verfliegen. So schnell wie es passiert ist, ist er wieder fort. Dazai setzt sich ans Ende des Sofas und lächelt ihm schelmisch zu. “Das...warum…” bringt Chuuya hervor, noch ziemlich überrumpelt. “Ich finde es sehr gut zu wissen, dass du so einfach auf den Punkt zu bringen bist, macht das alles viel einfacher. Aber wenn du mehr willst, ich bin immer hier!” neckt er ihn und lächelt noch breiter. “Verdammt, du hättest mich vorher fragen können!” schimpft der junge Dämon und stützt sich auf die Sofakante. “Dein Körper sagte gerade etwas anderes, aber okay. Ich habe was ich wollte und werde dir morgen helfen.” “Gut, wenn du dich nicht daran hältst, werde ich in Zukunft mir noch ein paar Möglichkeiten ausdenken, wie ich dich für Fehlbenehmen bestrafen kann. Ernsthaft.” “Jaja, ich habe dich gehört! Besser du ruhst dich jetzt aus, ich habe dir schließlich etwas Energie abgezapft.” Dazai gibt ihm einen weiteren Kuss auf die Wange, und verschwindet aus seinem Sichtfeld. Verdammt, dieser Fuchs ist schlau und verführerisch. Eine starke Kombination, die nach Ärger schreit. Es ist ein milder Abend, als sie gemeinsam sich auf den Weg zur Übergabe machen. Normalerweise wird es ihm direkt ins Haus geliefert, aber heute ist tatsächlich noch niemand gekommen. Somit sollte niemand zu viele unangenehme Fragen stellen, was er hier zu suchen hat. Das Gebäude ist ein sehr altes Haus mit mehreren Stockwerken, mit Fensterrahmen aus Holz und dahinter einer verdächtig großen, neuerbauten Halle. Bis heute hatte er sich nie gefragt, was er darin finden würde. “Ich bin hier um meine Ladung abzuholen, aber da noch keiner gekommen ist, bin ich selbst hier her gekommen.” Hinter der Tür steht ein fremdes Gesicht, sie hat ihre roten Zöpfe mit niedlichen Haargummis zurück gebunden. Das Gesicht jedoch schreit nicht gerade süß, sondern gefährlich. Diese Augen sind die eines kaltblütigen Dämons. “Ja, es gab bei uns ein paar Probleme, aber hey, wenn du schon da bist hol dir dein Zeug.” kommandiert sie ihn scharf und winkt ihn in den Eingangsbereich. Dazai entfernt sich immer weiter, bis er zu weit entfernt von seinem Partner ist, sodass er ihn nicht mehr spüren kann. Er hat gerade sich durch die metallenen Tore gequetscht, als er sieht was sich dahinter verbirgt. In mehreren Käfigen, in zwei Reihen in die Höhe gestapelt, sitzen mehrere Menschen eng aneinander gedrückt vor Angst. Ein Mann mit Klemmbrett wandert den Gang herab und macht sich Notizen, aber beachtet keinen der einzelnen Gefangenen. Den Energiequellen nach zu urteilen, sind es alles Menschen. Die einzige Lichtquelle sind zwei kleine Fenster, die das Mondlicht auf den Boden fallen lassen. “Verdammt, wir brauchen hier noch jemanden!” ruft eine Stimme von weiter hinten in der Lagerhalle. Daraufhin folgt ein lautes Scheppern und klappern von metallenen Stangen die zu Boden fallen. Schnell schwebt Dazai zu der Ursache, und ist selbst überrascht, von dem was er sieht. Ein Mensch mit einer Energiesignatur eines Biestes kniet am Boden, der halbe Körper ist der eines Tigers. Die großen Pfoten, die Füße...es ist ein Junge der sein Gesicht in den Händen vergräbt und als auch dieses sich langsam in das eines Tigers verwandelt, laut brüllt. Sollte er einschreiten? Wenn er würde, könnte es für ihn auch eine unbekannte Gefahr darstellen… “Ah verdammt.” Dazai fliegt tiefer zu dem Jungen am Boden, jedoch kommt bereits eine zweite Person angerannt. Er trägt einen ziemlich auffälligen Anzug, und seiner Signatur zu urteilen ist er eine Dämonenspezies. “Fesselt ihn bevor er ausbrechen kann! Wenn das passiert, sind wirklich am Ende!” brüllt er und weist seinen Helfern an, die Tore zu schließen und die Ketten heraus zu holen. Der Tiger hat sich vollständig verwandelt, und reißt bereits ein paar Käfigen die Schlösser von den Käfigen. Keiner der Menschen macht einen Anstalt zu fliehen, was aber zu verstehen ist, als Dazai die erschrockenen Gesichter sieht. Das Ganze eskaliert in einem Kampf zwischen Mann und Tier, was das Tier gewinnt. Die Türe sprengen auf und das Mondlicht flutet das innere der Lagerhalle. Ein heller runder Mond am Himmel, umgebene von Sternen. Der Tiger brüllt ihn an, dann wendet er sich wieder den anderen in der Halle zu. Bevor jedoch Dazai das Spektakel weiter beobachten kann, sieht er seinen Partner selbst herein kommen. Er sieht sichtlich schockiert aus, besonders vom Anblick des Tigers mitten im Mondenschein. “Was geht hier vor?” ruft das Mädchen mit den Zöpfen, jedoch bevor sie noch etwas sagen kann, rennen die Menschen in Schutzbegleitung des Tigers aus der Halle. Schnell schwebt er zurück zu Chuuya und erzählt ihm von seinen Beobachtungen. “Verdammt, was wollen wir jetzt noch machen? Wenn das hier heraus kommt, bin ich meinen Job auf jeden Fall los!” Chuuya ballt seine Hände und sieht ratlos dem weißen Tiger hinterher. “Ich glaube eher, du weißt nur die halbe Wahrheit hier.” “Huh? Halbe Wahrheit?” entgegnet Chuuya ihm und sieht ihn besorgt an. “Sag mir sofort, was genau geht hier vor sich?” “Deine Arbeitgeber scheinen dir nicht die ganze Wahrheit gesagt zu haben. Energie ist nichts, was irgendjemand braucht. Was sie hier gemacht haben, ist eher zur Versklavung der Menschen.” Dazai erklärt es so kalt und direkt, man könnte glauben, es wäre ihm egal was mit denen hier passiert. “Und weiter?” “Mehr kann ich nicht dazu sagen. Dass diese Energie für gutes eingesetzt wird...das glaube ich ehrlich gesagt weniger. Als ich gestern bei dir das gespürt habe, es erinnert mich an eine lange vergangene Zeit. Das hier erinnert mich eher an einen Krieg und Kampf und Macht in meiner Heimat. Man kann es sicher für schwächere Wesen nutzen, jedoch...kenne ich es nur als ein Mittel für Leiden und den Tod.” Chuuya ist von den Neuigkeiten sichtlich mitgenommen. “Wieso sagst du mir das jetzt erst? Und was war das vorhin?” “Wie gesagt, man kann es tatsächlich zur Energiewiederherstellung verwenden bei anderen Spezies. Aber diese Menge an Menschen sieht mir eher nach etwas anderem aus. Davon konnte ich nichts wissen.” Dazai verschränkt seine Arme und sieht sichtlich wütend aus. Das Chaos hat sich auf die Straßen ausgebreitet, es ist nicht normal dass einfach Menschen und ein Tiger auf den Straßen der anderen Seite von ein paar Dämonen verfolgt werden. Normalerweise sieht man hier gar keine Menschen. “Verdammt!” Chuuya ballt seine Hände zu Fäusten und schlägt gegen die Wand. Das alles war also für nichts, er hat dabei geholfen, ein paar Kriminellen ihre Arbeit zu erledigen, und jetzt einen Begleiter beschwören, der nicht mal seine gedachte Arbeit erledigen will und kann. “Ich weiß was du denkst, aber ich werde bei dir bleiben. Du bist doch interessanter, als ich gedacht habe.” “Momentan bin ich eher besorgt, dabei geholfen zu haben, ein paar Leuten potentielle Waffen zu bauen. Und die werden mir auch auf die Spur kommen als Helfer.” “Dafür bin ich ja da, dein Begleiter und Helfer. Was du nicht weißt, dafür kannst du auch nicht aufkommen!” säuselt Dazai und legt ihm einen Arm um die Schulter. “Lass uns gemeinsam nach Hause gehen, es wird sich schon alles klären.” “Nur du kannst das so simpel sehen, huh?” erwidert Chuuya und seufzt tief. “Du hast nur einen Bruchteil meiner Kräfte gesehen! Du solltest mich nicht schon vorher verurteilen, weiß du? Das ist unhöflich.” “Gut, was willst du von mir im Gegenzug? Eigentlich schulde ich dir gar nichts, ich habe dich schließlich beschworen.” Dazai überlegt und lächelt ihn spielerisch an. “Gleiche Abmachung, du gibst mir deine Energie und ich helfe dir. “ “Gut, als ob ich keine andere Wahl hätte.” gibt Chuuya schließlich nach und streicht sich über die schuppigen Hörner. “Sehr gut, vielen Dank mein dämonischer Freund!” Dazai lehnt sich vor und gibt ihm dieses Mal einen ehrlichen Kuss auf die Lippen, ohne ihn dabei gleichzeitig zu ärgern. Ihm bleibt wohl wirklich nichts anderes übrig, als auf die mystischen Worte eines Fuchsgeistes zu hören. Aber ehrlich, es gäbe schlimmeres. Mit dem Gedanken machen sie sich auf den Weg zurück in ihr nun gemeinsames Zuhause. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)