Die Zeit ist gekommen von PuneM699 ================================================================================ Kapitel 7: Bitte komm zurück! ----------------------------- „Fräulein Erpel, wir wissen dass das hier keine leichte Situation für Sie ist, aber umso länger ihr Vater im Koma liegt, umso unwahrscheinlicher wird es, dass er wieder aufwacht. Mit den eventuellen Folgen mal ganz zu schweigen“, klärt der Chefarzt Kiki in seinem Büro auf. Sie wollte das Gespräch nicht am Krankenbett ihres Vaters führen. „Was wollen Sie jetzt von mir hören, Doc? Das ich die Maschinen abstellen lasse?“, reagiert sie missmutig und etwas aufgebracht. „Naja, ich möchte Sie lediglich darüber aufklären was für Folgen das alles für Ihren Vater mit sich tragen kann, wenn er noch länger im Koma liegen wird. Bis jetzt können wir nicht mal annähernd eine Reaktion von ihm wahrnehmen oder messen“, erklärt er weiterhin ruhig und sachlich. „Ich weiß nicht genau was Ihnen alles passiert ist. Ich meine sie mit einer tiefen Stichwunde im Arm, der Sohn von Frau Dr. Buntflügel mit mehreren gebrochenen Rippen und bei Ihrem Vater will ich erst gar nicht anfangen. Wollen Sie mir nicht endlich erzählen, was an jenen Tag geschehen ist? Vielleicht geht es Ihnen dann besser“. Kiki blickt kurz auf ihren Schoß und anschließend zum Arzt. „Hören Sie Dr. Quack-Salber, ich brauche niemanden zum reden. Dafür habe ich Tim und Quack. Das einzige was ich will, ist das mein Vater endlich aufwacht. Und das wird er auch! Hören Sie auf mich mit Ihrer negativen ärztlichen Ansicht vollzubrabbeln, kapiert?!“, macht die Rothaarige ihm endlich mal eine klare Ansage. Sie hat schon aufgehört zu zählen wie oft sie schon dieses Gespräch mit ihm gehabt hat. Auch versucht er ihr immer wieder zu entlocken, was vorgefallen ist, doch Kiki würde Darkwing Duck nie verraten, das ist sicher. Das ist schon immer so gewesen und das wird sich nicht ändern, auch wenn sie nicht mal weiß, ob Eddie jemals wieder wach werden würde. Hiermit hat sich das Gespräch für sie auch erledigt. „Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag“, steht sie auf und geht. Es ist gerade mal Vormittags, als sie das Zimmer betritt. Seit dem Unfall hat sie ihn keinen Tag mehr verlassen. Tag und Nacht ist sie an seiner Seite und das schon seit vier Wochen. Kiki setzt sich zu ihm ans Bett und seufzt. „Ach Paps, Ich war gerade wieder bei meinem Lieblingsarzt, Herr Dr. ‚Jetzt-erzähl-mal-was-passiert-ist’. Du weißt schon wen ich meine“, fängt sie genervt an zu berichten. „Irgendwie hab ich das blöde Gefühl, dass die wollen, dass ich die Maschinen ausschalten lasse. Erzählen mir immer wieder von den Folgen. Bla bla bla. Pah, da können die aber lange warten. Gut, du hast ordentlich was abbekommen, dass sieht man ja auch, aber du wärst ja nicht Darkwing Duck, wenn du nicht immer wieder aufstehen würdest oder?“, scherzt sie rum, beziehungsweise versucht sie es, denn plötzlich verstummt sie. Sie schaut Eddie an, so als ob sie auf eine Antwort von ihm wartet. In Wirklichkeit tut sie das auch immer und wie in den letzten 30 Tagen bekommt sie keine. Das er einfach nur daliegt und nicht mit ihr redet, daran zerbricht die taffe Ente jedesmal. Ihre Augen füllen sich mit Tränen und der Teen greift nach seiner Hand. Immer wieder denkt sie an die letzten Tage zurück, welche alles andere als harmonisch zwischen den beiden gewesen sind. „Du stehst doch auf oder Paps? So wie du es immer getan hast“. Wieder guckt sie ihn erwartungsvoll an. Keine Reaktion. „Gott Paps, das tut mir alles so schrecklich leid“, schluchzt sie nun und hält seine leblose Hand fester. „Du wolltest nur Zeit mit mir verbringen, so wie früher, und ich hab mich voll abgekapselt von dir. Dann der Streit... alles was ich gesagt habe tut mir unendlich leid... Ich hätte dir auch selber von Tim erzählen können... ich... bitte komm einfach zurück. Ich brauche doch meinen Helden“, weint sie bitterlich. Gleichzeitig umschließt sie mit beiden Händen, seine und lässt ihren Kopf darauf sinken. Dabei weint sie sich langsam in den Schlaf. Erschöpft von der ganzen seelischen Anstrengung. ~Kiki: „Ich kann nicht schlafen. Kannst du mir ein Schlaflied vorsingen? Großvater hat das auch immer gemacht.“ Darkwing: „Ok, dann sing‘ mir es einmal vor, damit ich es dir vorsingen kann.“ Kiki: „Ok. ‚Schau, mein Schatz, mach die Äuglein zu. In deinem Herz glänzt ein Regenbogen. Gelb und Blau, dann Rot, zweimal Lila, Blau, Lila und Grün und dann Gelb‘.“ Darkwing: „Der Text ist nicht gerade lyrisch. Lass mich mal. ‚Schlaf jetzt ein, leg dich zur Ruh, vergessen sind Kummer und Sorgen in nu. Ich bin da, vertreib die Gefahr. Jetzt träum süß und schlaf gut. Bis morgen. Ich bin da, vertreib die Gefahr. Jetzt träum süß und schlaf gut. Bis morgen.‘“~ ~Kiki: „Wie soll ich je in deine Fußstapfen treten, wenn du mich jedes Mal bestrafst, wenn ich einen halbstarken Möchtegern vermöble?“ Darkwing: „Du? In meine Fußstapfen? Nun mach mal halblang! Zum Fluch der halben Welt wirst du früh genug, wenn du in die Pubertät kommst.“~ ~Darkwing: „Ah, endlich mal jemand mit korrektem Geschmack... äh... Kiki? Wieso... läufst du rum wie ich?“ Kiki: „Na, warum wohl, Paps? Weil du mein Held bist.“~ ~Darkwing: „Kiki... Kind... nein! Das kann nicht sein! Das darf nicht sein! Den Triumph dürfen wir Bulba nicht gönnen! Du warst es doch... du hast mich überhaupt dazu gebracht, als Darkwing zurückzukehren. Du warst immer meine große Inspiration! Dein Mut. Dein Kampfgeist. Dich an meiner Seite zu haben hat mich unaufhaltsam gemacht. Du warst immer mein Superheld.“ Kiki *hustet*: „Gleichfalls... Paps.“~ Er spürt die Wärme die seine rechte Hand umschließt. Er spürt die Berührung die diese umgibt. Er merkt ein gleichmäßigen Atem auf seinen Federn. Er will die Augen öffnen, doch so wirklich wollen ihm seine Lider noch nicht gehorchen. Auch will er was sagen, aber es kommt nichts raus. Aufgeben ist keine Option für den Alleinerziehenden. Er versucht irgendwas zu rühren. Irgendwas zu sagen, bis es ihm gelingt. „K...K...Ki...Kiki...“, kommt nur schwach über seinen Schnabel. Er weiß nicht mal ob sie anwesend ist, geschweige denn wo er überhaupt ist. Es ist die erste Ente an die er bewusst denkt und die er so gern wiedersehen möchte. Keine Antwort kommt. Eddie gibt nicht auf und versucht es weiter. Mit höchster Konzentration bekommt er es hin, das sich ein Finger regt, was seine Tochter dann auch spürt, da sie mit ihren Kopf auf seiner Hand liegt. Sie öffnet träge die Augen und hebt ihr Haupt. Hat sich da was gerührt oder hat sie sich das nur eingebildet? Auf einmal erblickt sie das unglaubliche. Sein Schnabel bewegt sich. „K...Kiki...?“, wiederholt er, was die Rothaarige sofort berührt. Wie auf Knopfdruck fließen ihr Tränen übers Gesicht, nur das es sich diesmal um Freudentränen handelt. Sie hebt leicht seine Hand hoch, legt ihre darunter und seine wieder darauf, damit er sie besser ertasten kann. „Ja Paps, ich bin hier“, bestätigt sie ihm ihre Anwesenheit, gerührt und erleichtert. Ihre Augen verlassen sein Gesicht dabei nicht. „A...Auf...Auf...Aufgestan...den“, stottert er leise und drückt dabei leicht ihre zarte, weiche Hand. „Ja das bist du, Paps“, schluchzt sie etwas lauter. „Ich wusste du kannst das“, hängt sie noch hinten dran und schmiegt seine Hand an ihre Wange. Dem Held entfährt ein leichtes Lächeln, bevor er sich wieder nicht mehr regt. Das einzige was bleibt, ist der leichte Druck, den Kiki noch immer an ihrer Hand merkt. In diesem Moment klopft es an der Tür und die junge Ente bittet den Besuch rein. Es sind Alfred und Tim. „Hey Kiki wir haben di...“, fängt Alfred in seinem Eifer an und will ihr die Aufgaben der Schule geben. Als er allerdings sieht, dass sie weint, stoppt er sofort. Leider mussten ihre Freunde sie in letzter Zeit öfters so sehen. Ruhig und einfühlsam geht der Skater zu ihr. „Hey Muffin, das wird schon wieder. Glaub mir“, hat er die Absicht seine Freundin zu beruhigen, guckt dann aber in ein strahlendes Gesicht. „Er ist wach gewesen. Er hat meinen Namen gesagt! Meine Hand hält er auch noch schwach“, übermittelt sie freudig die guten Neuigkeiten. „Oh mein Gott, dass sind ja mega gute Nachrichten“, freut sich Tim gleich mit. „Ich hole sofort Dr. Quack-Salber“, sagt der junge Erpel nicht zweimal und macht sich sofort auf den Weg zum Chefarzt. Alfred hingegen bleibt im Zimmer und legt einen Haufen Arbeitsblätter auf den Tisch, welcher sich im Zimmer befindet. Dann geht er auf das Krankenbett zu und entnimmt die Akte, die am Fußende hängt. Blitzschnell analysiert er alles und vergleicht es mit den aktuellen Werten auf den Monitoren. „Wow, die Werte deines Vaters sind schon besser geworden. Das ist großartig, Kiki“, freut sich auch der langjährige Freund und Nachbar der Rothaarigen. „Das ist es wirklich. Bald kann er wieder nach Hause“, blickt sie positiv in die Zukunft. Seine Reaktion hat ihr neue Hoffnung gegeben, die sie schon fast verloren gehabt hat. „Ich glaube aber, dass das noch dauern könnte. Je nachdem wie groß die Folgeschäden sind“, bleibt Alfred noch realistisch, darf man die Verletzungen Darkwings nicht auf die leichte Schulter nehmen. „Vielleicht wird er es nicht mal zu unseren Abschluss hier raus schaffen“, bedauert ihr bester Kumpel, während er die Krankenakte schließt. „Ich glaube ich habe lieber einen Abschluss ohne Paps, anstelle eines Lebens ohne Paps“, sagt sie ruhig und blickt lächelnd zu ihrem Vater. „Da hast du vollkommen Recht“, bestätigt er mit seiner nasalen Stimmlage. „Wir sollten Quack Bescheid geben“, fällt ihr ein, aber der Brillenträger winkt einfach ab. „Der ist schon längst hier“, „Und unten in der Kantine“, errät Kiki sofort und verdreht dabei die Augen. Daraufhin fangen beide an zu lachen. Ist das so typisch für Quack, der gefühlt immer am essen ist. Dann kommt Tim auch wieder, mit dem Chefarzt im Schlepptau. Auch seine Mutter ist mit dabei. Sie selbst arbeitet als Ärztin in diesem Krankenhaus. Für sie ist es selbstverständlich, dass sie in diesem Fall auf den laufenden bleibt. „Das sind ja sehr gute Nachrichten die uns da gerade erreicht haben“, fängt er an und tut dann genau das Gleiche, was Alfred ein paar Minuten zuvor getan hat. Einen Vergleich der Werte. „Er hat gesprochen sagst du?“, hinterfragt Tim’s Mutter. „Ja genau. Er sagte meinen Namen und das Wort ‚aufgestanden’“, bestätigt die junge Ente. „Wie hörte er sich an?“, fragt sie weiter. „Schwer zu sagen bei zwei Wörtern. Ich würde sagen so wie immer. Seine Stimme war etwas schwach, natürlich“, gibt Kiki brav Auskunft. „Hmm, das hört sich schon mal gut an. Das Sprachzentrum funktioniert anscheinend noch sehr gut“, zieht sie daraus und macht dabei den Pupillentest, mit einer kleinen Taschenlampe. Anschließend steckt sie diese wieder in ihre Brusttasche. „Dr. Quack-Salber könnte ich einen Moment mit den Kindern haben?“, wendet sie sich an ihren Kollegen, der von der Krankenakte aufschaut. „Ja sicher doch. Ich komme zum Dienstschluss nochmal vorbei, Fräulein Erpel“, gibt er noch Bescheid und hängt sie Kladde wieder an das Bett. Ohne weitere Worte verlässt er das Zimmer. Alle schauen ihm hinterher und als die Tür ins Schloss fällt, widmet sie sich den Teenies. „Kinder, wollt ihr mit nicht endlich verraten was da passiert ist?“, kommt nun die nächste damit um die Ecke. Für Kiki ist das auch vollkommen nachvollziehbar, ist ihr Sohn damit verwickelt gewesen. Während Tim ein genervtes ‚och Moooom‘ hinaus seufzt, versucht die Rothaarige die Geschichte weiterhin geheim zu halten. Auch wenn es ihr schwer fällt. „Veronica, ich kann dich sehr gut verstehen, glaub mir, aber ich kann es dir nicht erzählen. Lass Paps die Chance, es selber zu erklären, ok?“, schlägt sie vor. Ihr muss berichtet werden, alles andere wäre unfair ihr gegenüber. Veronica atmet resignierend ein und aus. „Ok, Kiki. Ich lass euch das nochmal durchgehen und hoffe das dein Vater endlich mal reinen Wein einschenkt“. „Kann ich denn noch irgendwas für ihn tun?“, möchte Kiki noch wissen und hofft auf ihren ärztlichen Rat. „Oh ja, ganz viel. Rede weiterhin mit ihm. Also natürlich könnt ihr das alle machen. Lass ihn wissen das du da bist. Du tust ihm mit Sicherheit gut. Nutz das gut“, gibt die Ärztin ihr einfache Tipps und hofft dabei natürlich, dass Eddie wieder schnell gesprächig wird. „Danke, Veronica“, sagt die junge Ente noch ruhig und lächelt dabei. „Und was macht ihr jetzt noch?“, möchte die Mutter vom Skater noch wissen, bevor sie zum nächsten Patienten wechselt. „Hausaufgaben und Übungen mit Kiki, Frau Buntflügel“, klärt Alfred sie in aller Höflichkeit auf. „Ach Alfred, ich hab dir doch schon mal gesagt, dass du mich ruhig ‚Veronica’ nennen kannst“, lächelt sie ihn an. „T...tut mir leid“, entschuldigt sich der Brillenträger etwas beschämt. „Na dann Kinder, wenn was ist, lasst mich anpiepen“, zwinkert sie ihnen zu und geht dann. Die drei Teenager machen sich dann ans Werk, auch wenn es ihr schwer fällt ihren Vater loszulassen. Lange alleine ist er aber nicht, kommt Quack endlich aus der Kantine. Nachdem er sich die aktuellen Neuigkeiten eingeholt hat, setzt er sich, sehr gut gelaunt, ans Bett und berichtet seinem Kumpel, wie die letzten Tage so gelaufen sind. Der Erpel hat an diesem Tag nichts mehr gesagt, beziehungsweise sich gerührt. Er muss wieder eingeschlafen sein und wie alle ihn so kennen, schläft er nicht gerade wenig. Der nächste Tag ist schon lange angebrochen und Tim ist alleine im Zimmer bei Eddie. Er sitzt lässig auf dem Stuhl. Seine Beine sind über Kreuz und lagern auf dem Fußende des Bettes. Auf seinem Schoß hat er einige Arbeitsblätter liegen und in der rechten Hand hält er einen roten Fineliner, den er zwischen Zeige- und Mittelfinger auf- und abwippen lässt. In diesen Moment wird Eddie wieder wach. Bevor der Held überhaupt was sagt, versucht er nochmal seine Lider zu öffnen und diesmal gelingt es ihm auch. Das Tageslicht macht es ihm aber schwerer, da es zu doll blendet. Er kann nur eine verschwommene Silhouette erkennen. „Kiki?“, fragt er nach ihr mit schwacher und leiser Stimme, während sich seine Pupillen langsam an das Licht gewöhnen. „Oh hey, Herr Erpel! Hier ist Tim“, gibt der Teen sofort Antwort und setzt sich blitzschnell aufrecht auf den Stuhl. Gemächlich schärft sich sein Sehvermögen, der Schlafzimmerblick bleibt dennoch. „Wo...wo ist Kiki? Geht’s ihr...ihr gut?“, erkundigt sich der Familienvater sofort. „Nach gestern geht’s ihr blendend, nachdem sie vier Wochen um Sie gebangt hat. Gerade ist sie mit meiner Mutter unterwegs, um ein Ballkleid oder einen Anzug zu besorgen. Bei ihr weiß man ja nie so genau“, lacht Tim zum Schluss leicht. Das bringt Eddie zum Schmunzeln, weiß er ganz genau was der junge Erpel meint. „Sie hat mich gebeten hier zu bleiben. Nebenbei korrigiere ich ihre Matheaufgaben, wobei ich da eh nichts finden werde“, scherzt der Skater und lacht wieder. „Sie...hat bald...ihren...Abschluss?“, hakt der Held nach, wird ihm jetzt erst so richtig klar, wie lange er im Koma gelegen haben muss. „Genau und sie tut alles dafür“, bestätigt der Teen und schaut dabei rüber zum Besuchertisch, auf dem man einen Haufen Bücher erkennen kann. Der Alleinerziehende folgt Tim‘s Kopfbewegung und sieht diese auch gerade so über seinen Bettrand. „Kiki lernt...freiwillig...für...für die Schule?“, kann er es kaum glauben was er da hört. „Wissen Sie, Herr Erpel, niemand konnte sagen ob sie jemals wieder aufwachen werden. Egal wie es ausgegangen wäre, Kiki wollte Sie stolz machen. Schließlich weiß sie wie wichtig Ihnen die Schule ist. Dennoch wollte sie Sie nicht alleine lassen, weswegen wir sie alle unterstützen. Alles wurde mit der Schule abgeklärt und genehmigt. Bei Ihnen zu bleiben ist ihr unheimlich wichtig gewesen und wir wissen ja alle wie hartnäckig Kiki sein kann“, grinst der Skater wieder, nachdem er alles erklärt hat. „Es ist alles andere als leicht für sie gewesen. Sie können stolz auf sie sein“, führt er fort und setzt dann ein warmes Lächeln auf. „D...das bin ich...unheimlich“, lächelt auch der Vater warmherzig. „Und dann öffnen Sie zum ersten Mal wieder die Augen und sehen mich, anstatt Ihrer Tochter“, fällt ihm just auf. Kann er sich denken, dass er sich über seine Tochter viel mehr gefreut hätte. „Um ehrlich...zu sein...freut es mich...dich...dich zu sehen, Kleiner“, kommt ihn über den Schnabel, was den jungen Erpel sichtlich erstaunt. „Und...Bitte nenn‘ mich doch...Eddie“, bietet er ihm dann auch endlich das ‚du‘ an. „Sehr gern‘ Eddie“, freut er sich sehr darüber, scheint das Eis endlich gebrochen zu sein, zwischen den beiden. „Ich danke...dir...für deine bedingungslose...Unter...Unterstützung. Du hast...dein Herz am...recht...rechten Fleck und...Mumm hast du auch. Ich gl...glaube meine Kiki...ist bei dir in sehr guten...Händen“, springt der eigentliche Egomane über seinen Schatten, bedankt sich bei seinem Schwiegersohn und gibt somit seine Tochter frei. „Es war mir eine große Ehre, Darkwing Duck“, nickt Tim, geehrt, ab. „Eins...interessiert mich...noch...“, fällt ihm da noch eine Frage ein und der Teen ist ganz Ohr. „Wo...woher kannst du...so...so gut schießen?“. „Naja, eigentlich kommen wir aus einem naheliegenden Dorf. Ich bin mit meinem Vater früher immer jagen gewesen. Daher der gute Umgang mit Pfeil und Bogen. Er hat mir alles, was ich wissen musste, beigebracht. Als er bei einem Unfall starb, sind wir hier hin gezogen. Ich weiß leider was es heißt seinen Vater zu verlieren, umso froher bin ich, dass ihr das erspart bleibt... Bis jetzt. Risikofrei ist dein Job ja nun nicht wirklich“, erklärt der Skater. „Das...das mit deinem Vater...tut...tut mir leid“, bekundet er sein Beileid, wusste er bis gerade eben nicht, das seine Mutter auch alleinerziehend ist. „Ist schon ok. Man lernt irgendwann damit klar zu kommen, aber realisieren wird man es glaube nie.“, lächelt er verschmitzt. „Der Spruch ‚Stille...Wasser...sind tief‘ passt bei...dir sehr gut“, merkt Eddie an. Doch so langsam merkt er, wie ihm erneut Müdigkeit überkommt. Das alles hier ist noch sehr anstrengend. Das fällt auch dem Teenager auf und reagiert dementsprechend. „Ruhen Sie...Ähm ich meine ruh’ dich besser weiter aus. Ich glaube Kiki wird sich freuen, wenn du heute noch ein Pläuschen mit ihr halten kannst“, sagt er verständnisvoll. Mit seiner restlichen Kraft, macht Eddie langsam seinen Daumen hoch. Anschließend fällt er relativ schnell wieder in den Schlaf. Tim macht sich dann wieder diszipliniert daran, ihre Aufgaben zu kontrollieren. Am frühen Abend sind auch Veronica und Kiki wieder vor Ort. Tim sitzt immer noch am Bett und isst gerade etwas. Als er die zwei realisiert, reagiert er sofort. „Hey Muffin, was gefunden?“, murmelt er mit vollem Schnabel und kaut dann weiter. „Japp“, antwortet sie nur lapidar. „Und wo ist es?“, schaut er sie suchend an, kann er keine Tüte erblicken. „Zu Hause. Muss doch erst noch gewaschen werden“, erklärt sie ihm. Auf diese Aussage muss ihr Freund die Augenbraue hochziehen. „Seit wann weißt du denn wie die Waschmaschine funktioniert?“, „Seit heute“, zickt sie spaßig zurück. „Ich habe sie ihr eingestellt. Quack hängt es später dann auf“, mischt sich Veronica mit ins Gespräch ein und setzt sich für einen Moment an den Besuchertisch. „Schade, ich hätte es gern gesehen. Kleid oder Anzug?“, wächst seine Neugier immer weiter. Seine Freundin gingst gehässig während sie auf den Skater zugeht. „Das sage ich dir nicht“, schnäbelt sie ihn im Anschluss. „Ach komm schon!“, bettelt er weiter, was sie zum Lachen bringt. „Du wirst es doch sehen“, zwinkert sie ihm zu und klaut ihm eine Krokette vom Teller. „War Paps heut schon mal wach?“, erkundigt sie sich über ihren Vater. „Oh ja! Er hat heute mit mir geredet und hatte die Augen dabei geöffnet“, berichtet er und guckt dabei in Kiki‘s funkelnden grünen Augen. „Er hat dich dabei angeguckt?“, kann sie es kaum fassen und selbst die Doktorin, die gleich ihre Nachtschicht antreten muss, staunt nicht schlecht. „Wenn ich es dir doch sage“, lächelt er sie an, würde er sie bei sowas nie verarschen. „Wir hatten einen kleinen Smalltalk. Lang‘ ging er allerdings nicht. Es muss wohl sehr anstrengend für ihn sein“, erzählt Tim weiter. „Das ist es mit Sicherheit. Wahnsinn wie schnell sich sein Zustand bessert und er bewusst alles wahrnimmt“, kommt von der Doktorin. „Spätestens wenn Paps philosophiert und meckert, ist er wieder ganz der Alte“, kann Kiki endlich wieder lachen. „Ich hoffe ihr redet heute nochmal miteinander“, sagt Tim und nimmt den letzten Bissen zu sich. „Und ich hoffe das er mal Licht ins dunkle bringt“, meint Veronica ernst und erhebt sich dann vom Stuhl. „Ok Kinder, ich muss jetzt zur Schicht. Bleibst du hier, Schatz?“, möchte seine Mutter noch wissen, bevor sie das Zimmer verlässt. „Ich fahre gleich, wenn’s ok ist, Kiki. Sei mir nicht böse, aber zu zweit in diesem kleinen Krankenbett ist echt unbequem. Gerade mit deinem unruhigen Schlaf“, kneift er seine Augen zusammen, bei dem Gedanken an das ungemütliche Bett. Davon mal abgesehen will er nicht wissen wie Eddie reagieren würde, wenn er das sehen würde, auch wenn er ihn jetzt viel mehr vertraut. „Ja, geh du nur“, scherzt die Rothaarige und knallt sich dabei auf das besagte Bett. Das shoppen ist zwar eine schöne Abwechslung gewesen, aber hat es sie ganz schön fertig gemacht. Der Skater geht zu ihr, beugt sich über ihr Gesicht und stützt sich mit seinen Händen rechts und links neben diesem, ab. „Ich drücke dir die Daumen das er nochmal wach wird, Muffin. Ich liebe dich“, sagt er leise und schnäbelt sie zart. Dann erhebt er sich und geht zu seinem Rucksack. Dort packt er ihre Hausaufgaben ein, damit er sie am nächsten Tag abgeben kann. „Wenn was ist, dann ruf mich einfach, Kiki“, gibt ihre Schwiegermutter in späh noch Bescheid und verschwindet dann zusammen mit ihrem Sohn. Die Rothaarige atmet etwas lauter aus und dreht ihren Kopf zu ihren Vater. Keine Reaktion. Sie entschließt sich aufzustehen und schon mal in ihre Schlafsachen zu schlüpfen. Anschließend legt sie sich wieder ins Bett und macht den Fernsehen an. Dieser läuft eher nebenbei, guckt sie mehr auf ihren Lernstoff, anstatt auf die Matschscheibe. Steht die Abschlussprüfung bereits vor der Tür. Zugegeben ist es ihr schwer gefallen überhaupt was aufzufassen, aber heute geht ihr alles leichter von der Hand. Einige Zeit vergeht. Die Sonne ist schon fast vom Horizont verschwunden und taucht den Himmel in ein zartes rosarot. Die Leselampe hat die junge Ente bereits auch anschalten müssen. Ohne das sie es mitbekommt, ist ihr Vater aufgewacht und hat seinen Kopf zu ihr gedreht. Er beobachtet sie erst und ist froh, dass er sie wieder sehen kann. Er lächelt zufrieden, während sie in dem Buch versunken ist. „Das...das ich erst...fast den Löffel...ab...abgeben muss, damit...du mal freiwillig...in...in...deine Bücher guckst“, scherzt er. Kiki reagiert sofort und guckt ihn mit großen Augen an. Sie zögert gar nicht lange und springt von ihrem Bett herunter. Das sie dabei das Buch auf den Boden schmeißt, ist der temperamentvollen Ente mehr als egal. „Paps!“, platzt ihr etwas lauter vor Freude heraus. Ohne weiter darüber nachzudenken, wirft sie sich, so gut es geht, um seinen Hals. Der Held hustet etwas auf und seine Tochter lässt sofort von ihm. „H...hey, nicht so stürmisch, Schatz“, „Tut mir leid, Paps. Ich bin nur so unheimlich glücklich. Ist auch alles gut bei dir?“, erkundigt sie sich. „B...bis auf die Schmerzen, is... ist alles super“, grinst Eddie sie an, doch seine junge Ente schaut ihn weiterhin besorgt an. „Soll ich jemanden holen, wegen deinen Schmerzen?“. Der Erpel lacht leicht. „Sonst...habe ich mir immer von dir anhören müssen, das...das ich mich nicht so anstellen sollte“. Da hat er definitiv recht mit, doch dieser Satz ist ihr nicht mal ansatzweise in den Sinn gekommen. Sie sieht ihn dort liegen mit all den Verbänden an Kopf und Armen. Von denen die man nicht auf Anhieb sieht mal ganz zu schweigen. Ungewollt schießen ihr Tränen in die Augen. Eddie schaut besorgt. „Was ist, Kleines?“, fragt er sie ernst. Kennt er sie so gar nicht. Sonst ist sie immer taff und aufgedreht. Einfach stark, doch Kiki wirkt auf ihn, als wäre sie gebrochen worden. „Ich hätte dich fast verloren...ich...ich will mir gar nicht vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn du nicht mehr aufgewacht wärst. Wie ein Leben ohne dich gewesen wäre, Paps“, schluchzt sie. „Aber...ich bin aufgewacht. Es wird alles wieder...g...gut“, beruhigt er sie. Dabei nimmt er all seine Kraft zusammen und hebt langsam seinen linken Arm. Als er von selber ihre Wange berührt, weint sie etwas stärker. Diese lauwarmen Salztropfen versinken in den Feder Eddie seiner Hand. Sorgenvoll schaut er sie an. Der Held kann die Last, die der jungen Ente von der Schulter fällt, gänzlich sehen. Denn das sind gerade Tränen der Befreiung. Befreiung von dem Ungewissen, vor dieser sie wochenlang gestanden hat. Seine Wärme und seine Worte holen die Rothaarige wieder etwas zurück. „Oh man ey, diese scheiß Teenagerhormone“, lacht sie etwas auf und wischt sich die Tränen aus dem Gesicht. Auch Darkwing lacht leicht. Hört sich das schon eher nach seiner Tochter an. „Ich bin froh...das euch Kindern nichts...passiert ist. Das...das hätte ich mir nie verziehen“, sagt er und guckt sie liebevoll an. „Versprich mir das du das nie wieder machst. Ich möchte nicht das so eine Explosion der Anfang und das Ende zwischen uns beiden ist“, äußert sie ihre Angst und versucht dabei zu lächeln. „Na...naja...das ist nun mal das Berufs...risiko“, kann er ihr das nicht versprechen, sieht er die Sache realistisch. „Ich weiß, aber ich dachte ich versuch‘s mal“, lacht sie etwas. „Au...außer ich häng‘ das Cape an...an den Nagel und...fange wieder bei den...Quackwerken an“, schlägt er ihr vor, woraufhin Kiki sofort mit den Kopf schüttelt. „Bitte nicht noch einmal, Paps“. Die zwei lachen gemeinsam los, denken sie gleichzeitig an die Zeit zurück, als Eddie einen normalen Job gehabt hatte und sein Heldendasein auf Eis gelegt hatte, aufgrund von Fiesoduck und dem dadurch erhöhten Risiko für Kiki. Wie furchtbar das doch gewesen ist, ist Eddie nur noch ein deprimierter Erpel gewesen. Gott sei dank hat die Rothaarige den Schrecken der Nacht damals wieder zurückgeholt und auch ihren treuen Gefährten Quack. Vater und Tochter sind schon immer für einander da gewesen und das sind sie heute auch noch. „Apropos...wenn ich daran so zurück...denke...was...was ist mit Fiesoduck passiert?“, hakt er nach, möchte er schon gerne wissen ob die Aktion was gebracht hat. „Ich weiß es leider nicht. Wir haben mehrmals bei S.H.U.S.H. nachgefragt...“, „Bei S.H.U.S.H.?“, unterbricht er seine Tochter verwundert, kann er sich keinen Reim daraus machen, was die Organisation damit zu tun hat. „Wir haben sie kontaktiert nach der Explosion. Ich...ich wusste einfach nicht was ich tun sollte, schließlich musste deine Identität geschützt werden. Als ich Direktor Ganter kurz und so gut es ging alles erklärt hatte was dir passiert ist, zögerte er nicht lange und schickte sofort Einsatzkräfte los. Dich zu bergen war ihre erste Priorität. Erst danach suchten sie nach Fiesoduck, doch keine Spur von ihm“, erklärt sie ihn und der Held ist mehr als verblüfft darüber, dass sie in dieser schwierigen und heiklen Situation noch an seine Identität gedacht hat und diese somit weiterhin bewahrt hat. „Ich bin echt...stolz auf...auf dich, Kiki. Dennoch glaube ich das...sich dieser...ganze Auf...Aufwand nicht gelohnt hat. Ich b...bin fest davon überzeugt, dass...er noch...l...lebt“, lässt er ernst verlauten. „Hmmm...die Befürchtung hab ich leider auch“, stimmt die junge Ente ihm zu. Auch wenn Darkwing‘s Aktion ein Radikalschlag gewesen ist, ist sein Doppelgänger nicht einfach klein zu kriegen. „Egal! Soll er es doch nochmal versuchen. Bei unserem Team wird er es in Zukunft schwer haben“, zwinkert sie ihm zuversichtlich zu. Unglaublich woher sie diese positive Energie immer her nimmt, die nicht nur sie selber, sondern auch andere motiviert. „Es...es tut mir übrigens...Leid, dass ich mir Info...Informationen über Tim eingeholt habe. Ich meinte...das nun wirklich nicht...böse... Ich...ich...“, er stoppt kurz und guckt sie an. Nachdem er kurz seinen Satz geordnet hat, führt er fort. „Du bist halt...alles was ich habe...und dafür wollte ich doch nur das Beste“, entschuldigt sich Eddie für sein Fehlverhalten und ist dabei offen und ehrlich. Kiki setzt ein warmes Lächeln auf. „Mir tut der ganze Streit auch unheimlich leid. Ich hätte es dir einfach erzählen sollen. Vielleicht wärst du dann anders drauf gewesen“, zeigt sie auch Reue. Kurze Stille kehrt ein, bis Darkwing diese dann bricht. „Nein, ich glaube nicht“, „Ich auch nicht“. Plötzlich lachen beide wie auf Knopfdruck. „Aber ich hätte dir alles erklären können und ich hätte es machen sollen“, sieht der Teen ihren Fehler ein. „Das br...brauchst du nun nicht mehr. T...Tim ist ein toller Erpel. Du hast...eine sehr...gute Wahl getroffen, Kleines“, gibt er endlich zu und legt seine linke Hand auf seine Brust, um diese etwas Ruhen zu lassen. „Danke, Paps“, ist sie sichtlich froh, dass dieses fatale Streitthema endlich Geschichte ist. Dann guckt sie ihn mit etwas größeren Augen an. „Da fällt mir ein: Tim‘s Mutter Veronica will noch mit dir reden“. Der Held guckt fragend, was Kiki zum aufklären bringt. „Sie will wissen was passiert ist. Warum ich eine Stichwunde hatte und ihr Sohn gebrochene Rippen“. „Hat S.H.U.S.H. keine...simple Geschichte geliefert?“, ist er verwundert, denkt er das alles geklärt wäre. Das Kopfschütteln seiner Tochter macht ihn etwas wütend. „Tse, die haben auch schon mal bessere Arbeit geleistet“, zischt er. „Hör zu Paps, Veronica kannst du vertrauen. Sag ihr einfach die Wahrheit“, bittet sie ihren Vater. Auch will sie sie nicht mehr anlügen müssen. „Ich...ich kann ihr doch nicht einfach...sagen wer ich bin...ich..“, „Bitte Paps“, fleht sie weiter und setzt dabei einen wehleidigen Blick auf. „Und bei dem nächsten...Freund...soll ich dann auch wieder die...die Karten auf den Tisch legen. Wer weiß ob...du ewig mit Tim zusammen sein wirst“, ist er skeptisch und sucht nach passenden Kontra Argumenten. Kiki zieht eine Augenbraue hoch und guckt ungläubig. „Meinst du das Theater mach ich mit dir nochmal mit?“, stellt sie ihm eine Fangfrage. Darkwing seufzt laut. „Sie verdient die Wahrheit. Er ist schließlich ihr Sohn“, gräbt sie weiter in dem Thema herum. „Mach‘ mir nur ein schlechtes Gewissen...ich...denke drüber nach, ok?“, schlägt er vor und die Rothaarige begrüßt die Entscheidung. „Danke Paps“, lächelt sie und gibt ihm einen Kuss auf seine Stirn. „Ich werde mich mal auf‘s Ohr hauen. Der Tag war irgendwie anstrengend“, gähnt sie und stellt sich auf. „Hast du denn...was...gefunden? Tim erzählte mir...wo du warst“, möchte er wissen und guckt ihr noch hinterher, während sie schon auf den Weg Richtung Bad ist. „Oh ja. Es ist zu Hause. Du wirst es ja sehen, wenn es soweit ist. Ähm, möchtest du noch Glotze gucken oder soll ich ihn ausmachen?“, lenkt sie schnell ab, bevor sie sich noch verplappert. Will sie doch ihn und Tim damit überraschen. „Mach ruhig aus... Ich werde...eh gleich wieder einschlafen“, gibt er ihr als Antwort. „Kann ich dir sonst noch was gutes tun, bevor ich ins Bett gehe?“, bietet sie wohl für heute das letzte Mal ihre Dienste an. „Könntest du...vielleicht doch eine Schw...Schwester holen wegen der Schmerzen?“, fragt er und grinst verschmitzt. „Ach was, Paps. Stell dich doch nicht so an“, scherzt sie. Das entsetzte Gesicht bringt den Teen zum Lachen. „Scherz, Paps. Ich hole eben jemanden“, tut sie ihm den Gefallen und geht dann. Der Abend geht dem Ende zu. Während Kiki sofort in den Schlaf versinkt, wartet Eddie noch auf die Wirkung der Schmerzmittel. Dabei schaut er raus in die Nacht. Der sichelförmige Mond hängt hoch am Nachthimmel, umzingelt von tausenden von Sternen. Der Held seufzt leise. Was wäre er gern dort draußen und würde seiner Arbeit nachgehen. Die Sehnsucht ist groß und das obwohl er bei seinem letzten Fall fast gestorben wäre. Er dreht seinen Kopf in Richtung seiner Tochter. Er muss so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommen. Schneller als sein Erzfeind. Er ist dort draußen irgendwo, lebendig. Das spürt er einfach. Bei all den Gedanken, die ihm durch den Kopf gehen, werden seine Lider immer schwerer. Die Mittel scheinen langsam zu wirken und begleiten ihn sanft in den Schlaf. Der nächste Morgen fängt sehr ruhig an. Kiki hat ihm extra die Fernbedienung auf den Bauch gelegt, damit er diesen nach Wunsch anschalten kann. Selber ist sie nicht da. Musste sie mal an ihrer Schule vorbeischauen. Der Superheld macht dann auch sofort den Fernseher an, nachdem er langsam erwacht ist. Wie nicht anders zu erwarten, ist sein erstes Ziel der örtliche Nachrichtensender. Glücklicherweise schien die Nacht ruhig verlaufen zu sein. Ein Klopfen an der Tür reißt ihn aus dem Programm. Zum antworten kommt er erst gar nicht, da wird die Tür schon geöffnet und jemand tritt hinein. Gespannt guckt er in die Richtung und erblickt eine schlanke, gut aussehende Ente, auf schwarzen hochhackigen Schuhen. Das Kleid welches sie trägt ist auch schwarz, eng anliegend und endet etwas über ihren Knien. Darüber fällt der Arztkittel recht flatterhaft. Ihre schwarzen Haare hat sie zu einem einfachen Dutt zusammen gebunden und vorn hängen vereinzelt Strähnen, leicht gewellt, herunter. Auf ihren Schnabel trägt sie eine schmale, schwarze Brille, welche sie etwas streng aussehen lässt. Eddie weiß gerade nicht was mit ihm los ist, doch muss er schwer schlucken. „Aaaah Herr Erpel. Sie sind ja wach! Wunderbar. Wie geht es Ihnen?“, fängt sie direkt das Gespräch an, nimmt sich die Akte und schaut dort hinein. „Ähm...gut soweit...“, antwortet er kurz und knapp. „Sie hören sich sehr gut an. Sprache funktioniert fast problemlos, wie es mir scheint. Was machen die Schmerzen?“, hakt sie weiter nach. „Es...es geht. Zur Nacht hin unangenehm“, gibt der Held weiterhin brav Antwort. „Spüren Sie ihre Beine?“, fragt sie und pikst gleichzeitig mit einer Art Nadel in sein linkes Bein. Darkwing zuckt leicht zusammen. „Au! Sind sie wahnsinnig?!“, flucht er. „Nein. Ich bin Frau Dr. Buntflügel“, offenbart sie ihm im ernsten Ton und gefühlsloser Mimik. Kiki‘s Vater reißt seine Augen auf, hätte er nie gedacht, dass diese Ente Tim‘s Mutter ist. „S...sie sind Tim‘s Mutter?!“, „Exakt, Herr Erpel“, bestätigt sie ihm. „Freut mich Sie kennenzulernen“, lacht er verschmitzt. „Und b...bitte nennen Sie mich... Eddie...“, bietet er ihr sofort das ‚Du‘ an, erwartet allerdings nicht das gleiche von ihr. Sie wirkt ziemlich sauer. Doch dann legt sie die Akte nieder und reicht ihm die Hand. Langsam greift er diese und schüttelt sie. „Veronica“, stellt sie sich lapidar vor. Anschließend fackelt die Schwarzhaarige auch nicht mehr lange und macht Nägel mit Köpfen. „So Eddie, jetzt sagst du mir bitte was euch allen passiert ist“. Man sieht ihr an, dass sie auf die Erklärung sehr gespannt ist, verschränkt sie ihre Arme vor der Brust. „Ähm also...es ist so...“, stottert er los. „Ja?“, ist sie weiterhin gespannt und guck ihn, mit ihren grünen Augen, scharf an. „Ich...ich kann es dir nicht sagen“, kann er nicht über seinen Schatten springen. „Eddie, die Kinder hatten Verletzungen und scheinen einiges durchgemacht zu haben. Ich hab das Recht dazu zu erfahren, was mit meinem Sohn passiert ist“, stellt sie klar und lässt nicht locker. Diese Ente scheint eine sehr starke Persönlichkeit zu haben, denn das strahlt sie geradewegs heraus. Der Held schweigt, denkt er an Kiki‘s Bitte. Das lässt ihn dann letztendlich resignieren. „Ok Veronica. Du hast Recht. Es ist so...ich...ich bin Darkwing Duck“, verrät er ihr sein größtes Geheimnis. Stille kehrt ein. Dann kann sich die Ärztin nicht mehr halten und prustet los. „Du bist Darkwing Duck?“, wiederholt sie lachend und guckt in das genervte Gesicht des Helden. „Ja...lach‘ du...du nur, aber es stimmt. Kannst ja Tim...und Kiki fragen, wenn...wenn du mir nicht glaubst“, brummt er. Die Ärztin holt einmal tief Luft, um sich wieder einzukriegen. „Eddie, ich bitte dich. Verarsch mich nicht. Ich meine... du...“, druckst sie herum. „Ja? Sprech‘ dich ruhig aus“, hebt er eine Augenbraue. „Sei mir nicht böse, aber du siehst nicht wirklich nach einen Helden aus“, redet sie weiter, wird dann aber ruhig und denkt an ihre Schwiegertochter. Sie sagte das Eddie es ihr selber erklären soll. Auch erklärt sich gerade die Geheimniskrämerei ihres Sohnes. „Aber...es stimmt“, flüstert sie schon fast. „Natürlich stimmt es. Ich würde dir ja gern eine Vorführung geben, aber ich bin an dieses Bett gefesselt“, klingt er zum Schluss etwas deprimiert. „Tut mir leid das ich dir nicht geglaubt habe“, klingt sie nun ruhig und bereut ihr Gelächter. „Ist schon gut. Irgendwie bin ich‘s ja gewohnt“, murmelt er. „Willst du dich vielleicht setzen? Die Geschichte dauert etwas länger“, bietet er ihr den Stuhl an seinem Bett an. „Ja sicher, gern“, nimmt sie sein Angebot an. Langsam setzt sie sich und Eddie fängt an zu erzählen. Nach einiger Zeit ist die komplette Wahrheit an die Luft gekommen. Veronica ist ihm die ganze Zeit gespannt gefolgt und kann kaum glauben, was ihnen geschehen ist. Darkwing sieht ihr die Fassungslosigkeit an. „Veronica, es tut mir wahnsinnig leid. Ich wollte deinen Sohn da nicht mit reinziehen, aber...“, versucht er sie zu beruhigen, wird von ihr aber unterbrochen. „Aber du konntest Tim nicht davon abhalten. Er ist wie sein Vater, wenn er sich was in den Kopf gesetzt hat, dann zieht er es auch durch. Er ist sehr mutig und hat diesen Beschützerinstinkt. Dann noch Seite an Seite mit seinem größten Idol. Eddie, ich muss dir danken. Du hast auch für meinem Sohn dein Leben auf‘s Spiel gesetzt, um ihn zu retten. Danke“, lächelt sie warm und legt ihre rechte Hand auf seine Linke. Der Familienvater guckt auf diese und dann zu Tim‘s Mutter. „Ich... Keine Ursache. Ich wollte...die Kinder in Sicher...heit haben“. Kurze Zeit verharren sie so, bis die Ärztin sich räuspert und sich rührt. Sie steht auf und das Timing hätte nicht besser sein können, öffnet sich plötzlich die Tür. Er ist Dr. Quack-Salber der zur Visite kommt. „Herr Erpel, die gute Nachricht ist das sie Gespür in Ihren Beinen haben...“, fängt sie wie aus dem nichts an. Eddie runzelt die Stirn, weiß er gerade nicht was abgeht. Die Schwarzhaarige zwinkert ihm kess zu und fordert ihn somit auf, das Spiel mitzuspielen. „Und die schlechte Nachricht?“, stimmt er mit ein. „Sie müssen Ihre Muskeln langsam wieder aufbauen. Sprich neu laufen lernen. Und das ist die Wahrheit“, flüstert sie zum Schluss runter. „Bitte was...?“, hinterfragt er perplex, wusste er von dieser Diagnose bis jetzt noch nichts. „Frau Dr. Buntflügel, ist Ihre Schicht nicht schon längst vorbei?“, guckt der Chefarzt sie skeptisch an, hat sie eigentlich schon lange Feierabend. Davon mal abgesehen ist Eddie nicht mal ihr Patient. „Da haben Sie Recht, aber ich wollte mir selber noch einmal ein Bild von dem Zustand Herrn Erpels machen. Schließlich ist er der Vater meiner Schwiegertochter“, erklärt sie ihren Aufenthalt. „Aha, verstehe“, lässt er nur verlauten. Veronica überlegt kurz und zieht ihren gerade gefassten Gedanken durch. „Dr. Quack-Salber ich möchte den Patienten bitte übernehmen, wenn Sie erlauben“, platzt ihr heraus, weiß sie das Kiki sich absolut nicht mit ihm versteht. „Aber Dr. Buntflügel sie sind auf einer ganz anderen Station tätig“, versteht er nichts mehr. „Ich weiß, aber es ist auch der Wunsch von Fräulein Erpel. Davon mal ab müssten sie sich dann nicht mehr mit ihr rumstreiten“, argumentiert sie weiter zielsicher. Der Arzt seufzt laut, diskutiert er fast täglich mit der aufmüpfigen jungen Ente. „Wenn das für Sie, Herr Erpel, in Ordnung ist?“, fragt er denjenigen, um den es geht. „Ich begrüße die Weiterbehandlung mit Frau Dr. Buntflügel“, nickt er ab. „Ok, wenn das so ist. Ihr Patient, Dr. Buntflügel“, übergibt er seiner Kollegin die ärztliche Akte, die er noch in der Hand hält. „Vielen Dank“, nimmt sie die Kladde entgegen. „Ja dann bin ich hier nun überflüssig“, „Sie sagen es“, stimmt sie ihm, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, zu. Ohne weitere Worte zu wechseln, verlässt der Arzt das Zimmer. „Ich denke du möchtest wieder schnell auf die Beine kommen oder?“, wendet sie sich an den Helden, kann sie sich denken das er so schnell wie möglich wieder durch die Nacht streifen will. „Auf jeden Fall“, guckt er entschlossen. „Tja Herr Erpel, sind Sie bereit für Ihre zukünftige Behandlung?“. „Packen wir es an, Frau Dr. Buntflügel“. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)