Die Zeit ist gekommen von PuneM699 ================================================================================ Kapitel 5: Gasolin Bay Teil 1 ----------------------------- Im Geheimversteck:   Die drei betreten einen der Brückenpfeiler und während Eddie sich umziehen geht, geht Quack zum Donnerquack und checkt just die Maschine. Nur Tim bleibt stehen und kann es kaum glauben wo er gerade ist. Mit faszinierten Blick bestaunt er diesen riesen Raum. „Beeindruckend, nicht wahr?“, kommt vom Piloten, nachdem er Tim, mit einem Grinsen auf seinem Schnabel, beobachtet hat. „Das ist der Wahnsinn.“, reagiert der junge Erpel fast abwesend. Dann kommt auch Eddie wieder hinter der Klappwand hervor, die in einer Ecke im Raum steht. Natürlich ist er nun in voller Darkwing Duck Montur. Das Kiki's Vater in Wirklichkeit Tim's Idol ist, darauf kommt der Teen nicht drauf klar. Gerade jetzt nicht nachdem er mit Zivilkleidung verschwunden ist und nun in seinem Heldenoutfit vor ihm steht. „Ich kann's immer noch nicht glauben. Mein Schwiegervater ist DW.“, brabbelt Tim vor sich hin. „Schwieger...was?!“, traut Eddie seinen Ohren nicht. „Bleib mal ganz ruhig. Da hab ich ja wohl noch ein Wörtchen mitzureden.“, schaut er ihn ernst an und führt fort. „Jetzt lasst uns zum wesentlichen kommen. Wenn Fiesoduck eins nicht hat, dann ist es Geduld.“, erinnert er seine Komplizen daran, warum sie überhaupt hier sind. Die drei klettern, an einer langen Eisenleiter, ein höher liegendes Plateau hinauf. Darauf befindet sich das komplexe Computersystem des Helden. Zielsicher tippt er darauf herum und auf dem überdimensionalen Bildschirm erscheint eine Weltkugel mit einem kleinen, roten blinkenden Punkt. Mit weiteren Tastenkombinationen wird die Karte weiter herangezoomt, bis sie so nah sind, dass man eine Stadt erkennen kann. Eine Stadt die direkt an einer Bucht liegt. „Wo ist das denn?“, schaut Eddie genauer auf die Karte, als er die Frage in den Raum wirft. „Gasolin Bay.“, kommt von Tim und Quack gleichzeitig. „Gasolin Bay?“, wiederholt Darkwing fragend. „Gasolin Bay war einst ein Bergbaustädtchen. Nahe den Bergen, die die Stadt umkreisen und dort der Bergbau betrieben wurde, brach vor Jahren ein unterirdisches Feuer aus, welches sich nach und nach dem Städtchen näherte. Löschversuche waren erfolglos, so mussten die Bewohner die Stadt verlassen. Das Feuer hat mittlerweile die meisten Häuser niedergebrannt.“, erklärt der Skater seinem Idol. „Noch dazu ist der Hafen für das verschiffen von Benzin bekannt gewesen.“, fügt der Bruchpilot noch hinzu. „Richtig. Was den Ort auch noch so gefährlich macht, denn die Fässer Benzin wurden dort nie sichergestellt und lagern dort immer noch.“, schöpft Tim weiter aus seinem Wissen, während er weiter auf den Bildschirm starrt. „Hast du da nie was von gehört, Darkwing?“, wundert sich Quack. Weiß der Held doch sonst auch immer so viel. „Natürlich hab ich das. Wer kennt denn nicht Gasolin Bay?! Ich wollte nur mal sein Wissen testen.“, druckst der Held herum und zeigt mit seinem linken Daumen auf den Jungen, guckt dabei aber seinen Gefährten an. Der Teen merkt sofort die Unsicherheit seines Idol's und kann als Reaktion nur seine Augenbraue hochziehen. Das sieht der Schrecken der Nacht natürlich noch, da er sich just in diesem Moment zu ihm hin dreht. „Lügen liegt Ihnen nicht so, hm?“, analysiert Tim. Als Reaktion räuspert sich der Ertappte. „Das spielt ja jetzt nun keine Rolle.“, winkt er ab und blickt ihn dann ernst an. „Also du meinst das dort jederzeit eine riesen Explosion stattfinden kann?“, hakt er nach. „Exakt. Die Stadt ist eine tickende Zeitbombe.“, bestätigt Tim mit einem genauso ernsten Gesichtsausdruck. „Worauf warten wir dann noch?! Quack, starte den Donnerquack!“, befielt er und der Bruchpilot macht sich sofort auf die Socken. „Bin schon dabei!“. „Und was dich angeht...“, widmet sich Kiki's Vater wieder an den jungen Erpel. Der guckt ihn gespannt an und wartet darauf, was nun folgt. Als erstes kommt ein leiser Seufzer, der gen Boden gerichtet ist. Dann hebt Darkwing wieder seinen Kopf und blickt zu ihm. „Ich kann das nicht von dir verlangen und eigentlich gebe ich es auch nur ungern zu, aber ich kann jede Hilfe gebrauchen. Wärst du dazu bereit?“, fragt er ihn dann ernst und auf Tim's Gesicht macht sich eine sehr entschlossene Mimik breit. „Sicher, DW! Holen wir uns unsere Kiki wieder.“, bestätigt er. „Meine Kiki. Sie ist immer noch meine Kiki und kannst du mal aufhören mich andauernd 'DW' zu nennen?! Was ist das? Teeniesprache?“, motzt er plötzlich genervt und legt dabei seine Stirn in Falten. „Ähm ja... Darkwing Duck ist so lang, deswegen DW.“, versucht Tim zu erklären und läuft dabei seinen Idol hinterher, welcher sich schon auf den Weg zum Donnerquack macht. „Ihr Teenies habt aber auch für nichts mehr Zeit.“, zetert er noch herum und setzt sich in den Jet. Tim tut es ihm gleich und nimmt hinten Platz. Quack schließt das große Cockpit und dann macht sich die Gruppe auf den Weg nach Gasolin Bay.   Schemenhaftes Klimpern nimmt die junge Ente in ihren Gehörgang wahr. So unregelmäßig, sodass es nur der Wind sein kann, der mit dem klingenden Material spielt. Auch eine gewisse Wärme umspielt ihre zarten Federn ungleichmäßig. Das einzige was sie standhaft verspürt, ist der Schmerz an ihren Handgelenken und das Wummern in ihrem Kopf. Langsam öffnet sie ihre Augen. Durch einen Spalt überschaut sie die Gegend. Das was sie sieht, scheint eine alte, verlassene Halle zu sein. Mehrere Rolltore zieren diese und eines davon steht halboffen. Das Rauschen des Wassers kriecht in ihre Ohren, genau wie das plärren einiger Möwen. Was ihr noch stark auffällt, sind die vielen Fässer, die in diesen Ort zuhauf stehen. Rostig und alt wirken diese Bottiche auf sie. Erst nachdem sie ihre Umgebung wahrgenommen hat, schaut sie auf den Impuls des Schmerzes und realisiert dann erst, dass sie mit langen Ketten an einem der alten Geländer hängt. Ihre Füße hängen etwas in der Luft. Sie reißt ihre Augen gänzlich komplett auf und versucht was zu tun. Egal was, Hauptsache es dient ihrer Befreiung, doch vergebens. „Du brauchst es gar nicht erst versuchen.“, ertönt die gleiche rauchige Stimme, die sie zuletzt gehört hatte. Ihr Blick richtet sich in diese Richtung und dort sieht sie ihn: Fiesoduck, der auf einen der unzähligen rostigen Fässern sitzt und sich mit einem beachtlich großen Messer die Krallen stutzt. Um ihn herum lodern mehrere Feuer in Fässern, die für Licht sorgen. „Gut geschlafen?“, fragt er gehässig und guckt sie, mit seinen typisch diabolischen Grinsen an. „Nicht wirklich! Die Bettzeit ist ja noch schlimmer als die bei meinem Vater!“, meckert sie kess, obwohl sie in so einer ernsten Situation steckt. Sie wird auch schnell wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, als Fiesoduck aufsteht und ihr das Messer, in seiner Hand, um die Ohren wirft. Die scharfe Seite der Klinge streift nur knapp ihre linke Wange und prallt dann an der Betonwand, hinter ihr, ab. Klirrend und durch die ganze Halle schallend, fällt es letztendlich zu Boden. Geschockt und nun auch wieder ängstlich schaut sie ihn an. Etwas Blut rinnt an ihrer Wange herunter. „Oh, das tut mir jetzt aber leid. Du musst mir verzeihen, ich bin nicht so treffsicher was den Umgang mit Messern angeht. Was dein Glück ist, denn ihr Erpel‘s wisst einfach nicht, wann es besser ist den Schnabel zu halten!“, tut er anfangs unschuldig, brüllt zum Schluss aber. „Wir lassen ihn uns auch nur ungern verbieten.“, fasst Kiki wieder etwas Mut und kontert. Genervt fährt er sich mit seiner kompletten rechten Hand, von der Stirn bis zum Kinn, über sein Gesicht. „Ja das ist ja das was euch so unglaublich nervig macht.“, verdreht der Schurke noch seine Augen und geht dann weiter auf sein Opfer zu. „Dennoch seid ihr auch so unglaublich naiv. Es dauert nicht mehr lange, dann ist die Familie Erpel Geschichte, plus Anhang. Ich bin mir ziemlich sicher das die Drei schon auf den Weg hier hin sind.“, „Ach wirklich?! Und was macht dich da so sicher?“, stellt die junge Ente seine Aussage in Frage. „Ganz einfach, weil alle Drei Idioten eine Schwäche haben und zwar dich.“, trifft er den Nagel auf den Kopf, denn plötzlich muss die Rothaarige schwer schlucken. „Auch weiß ich das Darkwing einen Ortungschip in deine Klamotten näht, dass dein Freund ‚Tim‘ heißt und und und. Ich habe euch lange beobachtet. Es muss ja ziemlich peinlich gewesen sein, als er euren ersten Kuss gecrasht hatte.“, deckt Darkwings Doppelgänger weiter auf. Sie versucht ihr ernstes Pokerface aufrechtzuerhalten, aber in Wirklichkeit läuft ihr ein kalter Schauer den Rücken herunter, als sie realisiert, wie lange er die Familie schon beobachtet haben muss, damit er das alles weiß. „Du bist echt krank.“, entfährt ihr nur, mit einem angewiderten Ton und bringt ihren Feind zum lachen. „Ich weiß und das liebe ich so an mir.“. Dann kehrt kurze Stille ein und sie beobachtet, wie Fiesoduck vor ihr auf und ab geht. „Weißt du eigentlich das das hier der beste Ort ist, euch alle gleichzeitig auszulöschen? Unter uns lodert ein Feuer seit Jahren und wir sind umgeben von Benzinfässern.“, verrät er ihren Standort. „Gasolin Bay.“, sagt sie leise, kennt sie, genauso wie ihr Freund, um welche Stadt es sich hier handelt. „Du bist eine ziemlich kluge Nervensäge.“, lobt er sarkastisch. „Also eigentlich muss ich euch nur hier einsperren und warten.“, gibt er nun auch sein Plan preis und zückt das nächste Messer. „Lass mich raten, warten ist nicht so dein Ding.“, rät Kiki. „Ich bin begeistert, du kennst mich ja noch ziemlich gut.“, reagiert er in seinem typisch gehässigen Ton. „Du bist ihm halt ziemlich ähnlich.“, merkt die Rothaarige an und meint dabei niemand anderen, als ihren Vater. Fieso‘s Blick wird sofort grimmig und sein Messer hält er nun fester in seiner Hand. Hasst er es, wenn er mit seinem Erzfeind verglichen wird. Doch dann schluckt er seinen Ärger runter, will er sich nicht von ihr aufstacheln lassen und spricht ein anderes Thema an. „Du hättest damals mein Angebot annehmen sollen. Dann wärst du jetzt nicht in dieser Situation. So ist das halt, wenn man die Heldin spielen will.“, fängt er an in der Vergangenheit zu kramen. Dabei wird sein Schatten durch einen Blitz größer. Dadurch wirkt er sogar noch bedrohlicher, als er so oder so schon ist. Der Wind lässt langsam nach und das Klimpern wird von einem Grollen abgelöst. „Ist mir sowieso ein Rätsel wie du auf die dämliche Idee gekommen bist, mich sowas zu fragen.“, kann sie sich noch ziemlich gut daran erinnern, obwohl es schon Jahre her ist. „Ganz einfach, weil du Talent dazu hast, Flitzbogen Quack. Obwohl ich sagen muss das dieser Name echt dämlich ist.“, merkt er an. „Ich war neun Jahre alt. Außerdem hast du genug Schurken, die du versklaven kannst.“, ist sie ernst. Darkwings Rivale geht näher auf sie zu. „Diese Spatzenhirne? Die sind doch zu nichts zu gebrauchen, aber du, du bist clever. Du würdest bei mir eine ganz andere, höhere Stellung bekommen. Die rechte Hand von Fiesoduck. Du könntest tun und lassen was du willst. Ich verbiete dir nichts. Nicht so wie dein Vater, der dich nur unter seine Fittiche haben will. Also, wie schaut’s aus, Kiki?“, macht er ihr noch einmal das Angebot und streift dabei sein Messer langsam an ihrem Hals entlang. Dabei kommt er ihrem Gesicht sehr nahe. „Egal was zwischen mir und meinem Vater passiert ist, ich werde ihn definitiv nicht hintergehen und erst recht nicht mit dir.“, zischt sie ihn an und hat dabei einen sehr entschlossenen und bösen Blick für ihren Feind übrig. „Wie kann man nur so so stur sein? Aber wenn das so ist...“, fängt er seinen Satz an und löst sich dabei von ihr. Er dreht ihr den Rücken zu, entfernt sich und spricht weiter. „... dann wirst du wohl weiter leiden müssen.“. Er dreht sich blitzschnell um und wirft das nächste Messer nach ihr. Diesmal trifft er auch besser als bei seinem ersten Versuch. Die junge Ente kann sich glücklich schätzen, dass es sich diesmal um ein kleineres Messer handelt, denn es steckt in ihrem linken Oberarm. Sie schreit auf vor Schmerz und guckt auf die Klinge. Das Blut tränkt ihre Collagejacke und läuft seitlich an ihrem Körper und Klamotten herunter. „Sie an, ich werde ja immer besser. Vielleicht ist an mir doch ein Messerwerfer verloren gegangen.“, spricht er vor sich hin und grinst schief. Anschließend setzt er sich wieder auf die Tonne, wo er zuvor gesessen hat. Dort fängt er an laut und teuflisch zu lachen, hat er sichtlich Spaß an ihrem Anblick. Kiki atmet immer wieder tief ein und aus, damit sie den Schmerz aushält. Sie hebt ihren Kopf und guckt gen Decke. Ihre harte und starke Fassade fängt langsam an zu bröckeln und ihre Augen füllen sich leicht mit Tränen. Dann schließt sie ihre Lider. Das Gewitter kommt immer näher und die Blitze werden dementsprechend immer heller und kräftiger. ‚Bitte Paps, beeil dich.“ fleht sie gedanklich. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)