Die Zeit ist gekommen von PuneM699 ================================================================================ Kapitel 3: Im Dunkeln ist gut munkeln ------------------------------------- Am nächsten Abend, zu einem etwas späteren Zeitpunkt. Quack und Darkwing sind im Donnerquack unterwegs. Während der Gefährte konzentriert durch die Nacht fliegt, hält der Held mit einem Fernglas Ausschau nach kriminellen Machenschaften. Doch eines geht ihm nicht aus dem Kopf. „Ich verstehe das nicht. Dieser Junge ist so höflich. So unscheinbar. So normal. So ganz anders als Kiki. Zumindest wenn man über sein Outfit hinweg sieht.“ „Was hast du denn für Informationen erwartet, als du gestern Nacht noch über ihn recherchiert hast?“, fragt der Pilot erwartungsvoll, kann er Darkwing so langsam nicht mehr verstehen was das alles soll. „Rüpelhaftes Verhalten, Respektlosigkeit, frech. Wer weiß, vielleicht kriminelle Hintergründe.“, zählt er ernst auf. „Ernsthaft Darkwing, sei doch froh das er nicht so ist.“, versucht Quack ihn zu beruhigen, was natürlich nicht klappt. Er lässt von seinem Feldstecher und wendet sich dem Pilot zu. „Wer weiß, vielleicht hat er ein Doppelleben.“, merkt er im skeptischen Ton an. „Ich weiß ja nicht. Als 16 jähriger?!“, hinterfragt der Bruchpilot. „Ich versteh dich nicht, Darkwing. Ich finde er passt sehr gut zu ihr. Ich meine Alfred ist ja auch ein lieber Kerl. Vom Charakter ist er auch ganz anders als Kiki und trotzdem sind sie schon sehr lange Freunde.“, vergleicht er die zwei jungen Erpel. „Aber Alfred hält kein Händchen mit meiner Tochter!“, sagt er etwas aufgebracht und widmet sich dann weiter dem Geschehen draußen. „Wer weiß was der mit ihr machen will.“, brummt er weiter und so langsam geht dem Piloten ein Licht auf. „Du kannst Tim nicht leiden, weil er mehr als nur mit Kiki befreundet ist, richtig?“, äußert er seine Vermutung. „Ist doch verständlich! Meine einzige Tochter... und jetzt wollen sie auch noch schnäbeln.“, sagt der besorgte Vater zu seinem Gefährten, welcher nichts mehr versteht. Denn gerade fliegen sie über den Park St. Erpelsburg. Dabei hat Darkwing das frische Paar auf einen der Bänke entdeckt. Durch das Fernglas kann er Tim’s Vorhaben erspähen und reagiert sofort. „Lande den Donnerquack irgendwo. Ich muss das schlimmste verhindern!“, befiehlt er ihm, bevor, auf magische Weise, aus dem Flugzeug verschwindet. Alles geht so schnell, das Quack nichts mehr sagen, beziehungsweise ihn davon hindern kann. Also tut er das was ihm aufgetragen wurde. Zur gleichen Zeit am Boden des Parks. Tim und Kiki sitzen zusammen auf einer der zahlreichen Bänke und genießen die Zweisamkeit. Die zwei Teens haben sich von zu Hause rausgeschlichen, um sich treffen zu können. Das Paar kommt sich sehr nah und das erste schnäbeln liegt schon förmlich in der Luft, als dieses plötzlich unterbrochen wird. Blauer Rauch liegt vor ihnen in der Luft. „Ich bin der Schatten der die Nacht durchflattert. Ich bin die Rechtschreibfehler in deinem Liebesbrief. Ich bin...“, „Peinlich.“, kommt von der rothaarigen genervt. „Darkwing Duck!“, sagen die zwei Erpel dafür gleichzeitig. Während der Held sich dabei ernst anhört, ist Tim voll begeistert von diesem Auftritt. „Ich glaub’s ja nicht. Zum ersten Mal steht mir Darkwing Duck vor mir.“, ist Tim immer noch baff. Normalerweise würde der Ganovenschreck auf die Begeisterung sofort eingehen, aber der Freund seiner Tochter ist ihm ein großer Dorn im Auge. „Ja ja ja, aah, wie er leibt und lebt. Ist es nicht viel zu spät für euch? Es ist ja schon fast Nachts. Du solltest schleunigst nach Hause, bevor sich deine Mutter noch Sorgen macht.“, widmet Darkwing sich erst dem Jungen. Die Blicke seiner Tochter spürt er auf jeder Feder seines Körpers. Demnach spricht er sie jetzt auch direkt an. „Und du Kiki kommst jetzt mit uns mit.“, fordert er sie auf und hat auch kein Problem damit, sie mit ihrem Namen anzusprechen. Ganz im Gegenteil, er kann kaum was dafür, kommt sein Vatersein einfach durch. Der junge Erpel traut seinen Ohren kaum und reißt seine Augen auf. „Wahnsinn! Darkwing Duck kennt dich?!“. „Flüchtig...“, brummt Kiki genervt und vor allem sauer. „Flüchtig?!“, wiederholt der Held aufgebraust ihre Aussage. Er räuspert sich daraufhin kurz und kommt wieder runter. Muss er dieses Schauspiel jetzt durchziehen. „Herr Erpel und ich sind sehr gute Freunde und er möchte das ich Kiki jetzt nach Hause bringe, da er sich bereits Sorgen macht.“, erklärt er sein Auftauchen. „Ach wirklich? Vielleicht ist mein Paps ja gar nicht zu Hause. Vielleicht ist er jetzt gerade auf der Arbeit.“, merkt sie sauer an und stellt seine Aussage in Frage. „Soweit ich weiß hat er Urlaub und jetzt ab in den Jet.“, fordert er sie auf. Doch die junge Ente steht nicht mal auf. „Hat Darkwing eigentlich nichts besseres zu tun als Teenager nach Hause zu bringen?“, gibt sie nicht auf, findet sie das alles total ungerecht. „Nein, gerade nicht und jetzt ab zum Jet.“, gibt auch er nicht klein bei und fordert sie erneut auf. Komplett genervt und mit einem sehr lauten Seufzer, steht sie dann auch auf und fügt sich ihrem Schicksal. Auf den Weg kickt sie noch, voller Wut, einen Stein weg, während sie ihre Hände in die Hosentaschen steckt. Die rothaarige verabschiedet sich nicht mal von Tim. „Komm gut nach Hause, Kleiner.“, wünscht der Held den Jungen noch und geht. „Oh, Ok... danke...“, klingt Tim betrübt, hat er gedacht er würde mitfliegen können. Der junge Erpel nimmt sein Skateboard und macht sich schlussendlich alleine auf den Weg nach Hause. Auch die anderen sitzen alle im Flugzeug und machen sich auf zum Geheimversteck. Seine Tochter sitzt hinten, hat nun ihre Arme verschränkt und guckt wütend aus dem Fenster. „Ich kann’s nicht fassen das du ihn alleine nach Hause fahren lässt.“, „Das ist wirklich nicht fair von dir, Darkwing.“, stimmt der Pilot der Rothaarigen zu. „Ach Quatsch, der schafft das schon. Und jetzt zu dir, junges Fräulein. Hast du mir nicht gesagt, du wärst bei Alfred? Du weißt doch, ich kann Lügen nicht ausstehen.“, dreht er sich zu den Rücksitzen um und fängt das Predigen an. „Ich hab dich nicht angelogen. Ich war bei Alfred. Ich hab dir nur nicht gesagt, dass ich noch in den Park gehe. Das ist ein großer Unterschied.“, stellt sie seinen Vorwurf richtig. Eddie presst seine Zähne zusammen, sodass diese schon knirschen. Wenn seine Tochter eins kann, dann sich rausreden. „Euch hätte sonst was hier passieren können. Um diese Uhrzeit, im Park.“, argumentiert er weiter. Als Reaktion erhält er nicht nur von Kiki, sondern auch von Quack, einen Blick mit hochgezogener Augenbraue. „Echt jetzt, Paps?! Das ist dein Argument? Ich hab gegen Quackerjack, Torro Bulba und unteranderem gegen Fiesoduck gekämpft und du machst dir Sorgen wenn ich mit Tim alleine im Park sitze?“, muss sie lachen. Natürlich ist seine Aussage echt unlogisch gewesen, dass weiß er selber. Doch will er ihr den eigentlichen Grund für seinen Einsatz nicht preisgeben. Die Diskussion wird dann kurzzeitig unterbrochen, da sie im Versteck angekommen sind. Ohne noch irgendwas dort zu machen, geht es im direkten Weg, über die Drehsessel, nach Hause. In den eigenen vier Wänden angekommen, stapft Kiki Richtung Treppe. Für ihren Vater ist das Gespräch aber noch nicht vorbei. „Zukünftig will ich über jedes Treffen Bescheid wissen, verstanden?!“, läuft er ihr hinterher. Die Rothaarige ist bereits auf den Stufen. Bei seiner Aussage jedoch bleibt sie plötzlich stehen und dreht sich um. „Sag mal spinnst du?!“, ist die einzige Reaktion die ihr darauf einfällt. Eddie hebt mahnend den Zeigefinger. „Nicht in diesen Ton, Fräulein!“. „Was stimmt denn plötzlich nicht mit dir?“, fragt sie sich in diesen Moment wirklich, ist er sonst eher lockerer drauf. „Was stimmt nicht mit dir?“, stellt er als Gegenfrage und möchte so von sich ablenken. „Mit mir ist alles in Ordnung. Ich bin ein Teenager, was soll sonst sein?“, ist sie realistisch und zuckt mit den Schultern. Dann wird sie langsam skeptisch und legt ihre Stirn in Falten. „Sag mal, spionierst du mir eigentlich hinterher? Vertraust du uns etwa nicht?“, verschränk sie ihre Arme und nimmt ihren eigenen Vater ins Kreuzverhör. Traut sie ihm das nämlich zu. „Ich hab euch nicht ausspioniert. Wir sind da zufällig lang geflogen. Davon mal abgesehen wusste ich bis vor kurzem nicht mal, das es ein euch gibt.“, klärt er die zufällige Begegnung auf. Quack, der an der Haustür steht und bis jetzt schweigend zugehört hat, mischt sich dann auch mal ein. „Naja, wenn du mal ehrlich bist, dann hast du dir schon einige Infos über Tim eingeholt.“. „Du hast was? Ist das dein Ernst?!“, kommt erzürnt von dem Teenie die Treppe runtergeschrien. Darkwing zieht daraufhin seinen Kopf ein und dreht sich dann grimmig zu seinen Piloten um. „Danke für deine glorreiche Unterstützung, Quack.“, knurrt er ihn an. „Ist doch Ehrensache, Darkwing.“, reagiert er freudig und klopft ihm kumpelhaft auf Darkwings linke Schulter. Bemerkt er die Ironie in Eddies Stimmlage nicht. Der Erpel im Superheldenoutfit widmet sich wieder der erbosten Ente. „Hör zu Kiki, ich wollte nur wissen wer das ist und da hab ich...“, „...dir Informationen besorgt?“, unterbricht sie ihn und führt seinen Satz auf ihre Weise fort. „Du erzählst mir ja nichts mehr!“, wirft er ihr vor. „Wie wäre es denn mal mit fragen?“, schlägt sie ihm vor. „Das wollte ich doch. Ich wollte mehr Zeit mit dir verbringen, doch da war immer dieser Tim.“, klärt er sein tun auf. „Weil ich ihn gern habe, deswegen verbringe ich Zeit mit ihm, ok?! So, jetzt ist es raus.“, schnauft sie. „Das habe ich wohl gesehen.“, brummt er und Kiki spürt immer mehr sein Missmut. „Du kannst ihn nicht leiden, dass ist dein Problem.“. „Nein, dass ist es...“, will Eddie anfangen zu lügen, doch Quack unterbricht ihn mit einem lauten Räuspern und mahnenden Blick. Hat der Held doch vorab gesagt, dass er Lügen nicht leiden kann. „Sag mal auf welcher Seite stehst du eigentlich?“, nuschelt der Unterbrochene zu seinem Gefährten. Eine Antwort bekommt er jedoch nicht, da die Stimme seiner Tochter bereits in seinen Ohren klingelt. „Paaaaaps?!“. Wartend und gespannt auf seine Erklärung, tippt sie regelmäßig mit ihrem Fuß auf die Treppenstufe. Er widmet sich ihr wieder und durch seine ganze Gestik, Mimik und der allgemeinen Körperhaltung, kann man erkennen das er resigniert. „Ok Kiki... ich mache mir einfach nur Sorgen um dich. Ich will nicht das jemand meinem kleinen Mädchen was antut.“, rückt er endlich mit der Sprache raus und klingt dabei sehr besorgt. „Aber ich bin kein kleines Mädchen mehr!“, schreit sie aufgebracht, konnte sie das als kleine Ente schon nicht leiden und jetzt erst recht nicht. „Hör auf mir hinterher zu spionieren und für mich den Helden zu spielen, kapiert?!“, brüllt sie weiter. Für sie ist das Gespräch an diesen Punkt auch vorbei, stampft sie nun die Treppe weiter hoch und verschwindet in ihrem Zimmer, was man nicht überhören kann, so knallt sie die Tür zu. Eddie steht wortlos da. Wie paralysiert guckt er hoch zur ersten Etage des Hauses. „Ich soll nicht mehr ihr Held sein...“, brabbelt er enttäuscht vor sich hin. Quack spürt sofort das Darkwing die Aussage von Kiki hart getroffen hat. Sie ist sein ein und alles und diese kleine Ente ist immer stolz auf ihren Vater gewesen. Als Superhelden hat sie ihn kennen und lieben gelernt. Er hat ihr ein Familienleben ermöglicht und sie hat es immer cool gefunden einen Helden als Vater zu haben, auch wenn sie es geheimhalten muss. Aber auch Kiki hat Eddie so viel gegeben mit dem Tag der Adoption. Ein relativ normales Leben und auch ist sie der Grund gewesen, das er seine Identität wieder angenommen hat. Er ist sesshaft geworden, aber immer mit der Option seinen Heldentaten nachgehen zu können. Und jetzt steht er hier und ist nicht mehr ihr Held. Schweigend und in gebückter Haltung wendet er sich der Treppe ab und trottet Richtung Wohnzimmer. „Oh Darkwing, sie meinte das bestimmt nicht so.“, beruhigt Quack ihn, klingt dabei aber nicht gerade überzeugend. Unbeachtet von dem was sein Gefährte gesagt hat, lässt sich die gekränkte Seele auf das Sofa fallen. Seinen Schnabel vergräbt er in einem der Kissen. „Ich glaube ich möchte jetzt alleine sein, Quack.“, nuschelt er ins Kissen. Der Pilot steht noch an der Wohnzimmertür und seufzt leise. „Ok, Darkwing. Wenn irgendwas ist, ich bin in meinem Zimmer.“. Kurz verharrt er noch am Türrahmen und wartet auf eine Antwort seines Freundes, doch vergebens. Dann geht er langsam weg. Den Satz muss Darkwing Duck erst einmal verdauen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)