Die Zeit ist gekommen von PuneM699 ================================================================================ Kapitel 2: Versuch Nr. 2 ------------------------ Am nächsten Tag will Eddie es nochmal mit einem Frühstück zusammen versuchen, lässt er sich nicht abbringen, jede Gelegenheit zu nutzen, Zeit mit ihr verbringen zu wollen. Doch sein Superheldendasein macht es ihm nicht gerade leicht. Hat er die ganze Nacht damit verbracht Liliput und seine Ameisenarmee durch St. Erpelsburg zu jagen. Das, Gott sein dank, mit Erfolg, aber Schlaf hat er jedoch keinen bekommen. Er ist nach Hause und hat sofort den Tisch gedeckt. Ja sogar sein Outfit hat er noch an. Als Kiki, in ihrer morgendliche Routine, in die Küche stürmt, sieht sie ihren Vater am Tisch sitzen. Seine Tasse Kaffee hält er in der Hand, sein Kopf liegt auf den Tisch und sein Gesicht wird dabei komplett von dem grauen Hut verdeckt. Langsam schleicht sie sich an ihn heran und nimmt ihm sachte die Kopfbedeckung ab. „Guten Morgen, Darkwing. Willst du nicht lieber ins Bett gehen?“. Dieser öffnet langsam seine Augen, welche vor Müdigkeit schon rot unterlaufen sind. „Bin ich das nicht?“, brummt er und ist sichtlich irritiert. „Nein Paps, du sitzt am Esstisch, in voller Montur.“, kichert sie und nimmt dabei die Tasse aus seiner Hand. „Und der Kaffee ist auch schon kalt.“. Sie dreht sich von ihm weg und schüttet das schwarze Gebräu in den Abfluss. Der Superheld, im Feierabendmodus, streckt sich genüsslich. „Aber ich wollte eigentlich mit dir frühstücken.“, gähnt er. „Nützt uns nur nichts, wenn du am Tisch dabei einschläfst.“, entgegnet sie ihm mit hochgezogener Augenbraue. „Du hast vermutlich recht.“, stimmt er ihr zu, mit leichten Widerwillen und Enttäuschung im Wortlaut. Er steht auf und trottet langsam Richtung Tür, mit dem Ziel seinen geraubten Schlaf nachzuholen. Seine pfiffige Tochter versteht so langsam was ihr Vater die ganze Zeit vorhat. Früher haben sie meist den ganzen Tag zusammen verbracht. Ja sogar konkurriert haben sie, als sie als die Flitzbogen Quack aufgetreten ist und Ruhm geerntet hat, im Gegensatz zu Darkwing. Was eine verrückte und abenteuerliche Zeit das doch gewesen ist. Nie hätte er gedacht, dass sich das mal legen wird. Auch wenn es sicherer ist für sie, vermisst er es irgendwie und das sogar nach diesem einen Vorfall vor ein paar Jahren. Aus diesem Grund möchte sie ihm gerne entgegen kommen, bevor er in sein Schlafgemach verschwindet. „Wie wär’s wenn du heute zum Spiel kommst? Bis dahin hast du doch mit Sicherheit ausgeschlafen.“, schlägt sie ihm vor. Der Held bleibt im Türrahmen stehen und dreht sich zu ihr. Auf seinen Schnabel kann sie ein müdes, aber ehrliches Lächeln sehen. „Sehr gerne.“. „Super Paps! Es findet direkt nach der sechsten Stunde auf dem Sportplatz statt. Hinter der Schule. Bis später. Hab dich lieb.“, erklärt sie ihm und ist dabei schon auf dem Sprung. Beziehungsweise schon außer Haus, denn das ‚Ich dich auch‘ von ihrem Vater bekommt sie nicht mehr mit und deshalb spricht der Erpel es eher leise zu sich selber. Die Stunden vergehen wie in nu. Die Erschöpfung der Nacht muss ziemlich groß gewesen sein, hat Eddie nämlich fast verschlafen. Nun, jünger wird er ja nicht, auch wenn er es nie wahr haben will. Schnell hüpft er in seine Zivilsachen und macht sich dann auf den Weg. Er kommt gerade noch rechtzeitig, hat das Spiel noch nicht angefangen, doch stehen die Teams bereits auf den Feld. Jede Mannschaft bei ihrem Coach, um noch das Wichtigste zu besprechen. Er setzt sich auf die kleine Tribüne, neben einigen Müttern. Nicht allzuoft sind ein paar Väter mit dabei, woran er sich allerdings, als Alleinerziehender, dran gewöhnt hat. Als Kiki ihn wahrnimmt, winkt er ihr zu. Von ihr bekommt er, als Gegenreaktion, ein freudiges Lächeln. Er hat es geschafft hier hin zukommen. Das motiviert sie noch mehr das Spiel zu gewinnen, als zuvor schon. Das Spiel ist im vollen Gange und Eddie mit voller Euphorie dabei. Zum Leidwesen des Teenies. Klar ist sie froh das er da ist, da es selten vorkommt, doch ist es ihr schon langsam peinlich. „Jaaaa Kiki! Lauf! Lauf!“, ruft er laut über das ganze Feld und sitzt dabei schon lange nicht mehr auf seinem Platz. „Jetzt halt mal die Luft an!“, schreit sie zurück, als sie die letzte Base durchlaufen ist. Verschmitzt lachend setzt er sich wieder auf seinen Bürzel. „Hehehe, das ist meine Tochter.“, klärt er den Eltern der anderen auf. „Das wissen wir, Herr Erpel!“, kommt genervt im Frauenchor zurück. „Entschuldigung... dürfte ich mal... entschuldigen Sie... vielen Dank...“, hört man plötzlich rechts von Eddie sagen, sodass es ihn dazu bringt, den Kopf in die entsprechende Richtung zu drehen. Es ist Quack der in diesem Moment eine Mutter darum bittet, sich neben seinen Kumpel setzen zu dürfen. Neben ihm Platz genommen, beginnt sofort eine Konversation. „Was gibt’s, Quack? Bist du auch hier um dir Kiki’s Spiel angucken zu wollen?“, fragt er während sein Blick weiter auf das Feld gerichtet ist. „Das würde ich ja lieben gern, Eddie, aber Tuskanini ist gerade dabei eine Bank auszurauben. Er soll sogar Geiseln haben.“, berichtet der Bruchpilot leise. Der Held atmet tief ein und wieder aus. „Die gönnen einem ja nicht mal am Tag Ruhe.“, „Leider eilt es wirklich.“, drängt sein Gefährte. Nur ungern will er den Familienvater hier wegreißen, aber es gibt leider keine andere Möglichkeit. „Wenn das so ist, Quack. Zwo, eins, Risiko.“, lässt er flüsternd verlauten. Dann stehen die Zwei auf und verlassen die Tribüne. Am Abend kommt Kiki wieder heim. Natürlich hat sie irgendwann mitbekommen, dass ihr Vater nicht mehr da gewesen ist. Erklären braucht er sich dafür nicht, weiß sie ja warum. Auch hat sie es in diesen Moment für gut befunden. Mit der festen Überzeugung das der Held noch auf Jagd ist oder zumindest in seinem Geheimversteck, hat die junge Ente ihren Freund Tim mitgebracht. Eddie hört wie sie das Haus betritt und brabbelt sofort drauf los. „Kiki, ich habe dein Essen zum Abend warm gemacht. Wir können also zusammen Abend essen und dann den sechsten Teil von ‚Marsianische Schleimschnecken befreien die Erde von der Zombieapokalypse! Den habe ich extra ausge...“, hält er plötzlich inne, als er sich zu ihr umdreht und sieht, dass sie nicht alleine ist. „Ähm Paps, was machst du hier? Musst du nicht arbeiten?“, fragt sie ihn perplex. „Nein, ich habe Urlaub.“, flunkert er in einer monotonen Stimmlage. Passt es ihm gerade gar nicht das dieser Grünschnabel dabei ist. „Seit wann hast du denn Urlaub?“, hinterfragt sie skeptisch und stemmt ihre Hände in die Hüfte. „Seit heute.“, klärt er sie auf und tut es ihr gleich. Den Blick richtet er nun auf den jungen Erpel. „Was hattet ihr eigentlich vorgehabt? Und wer ist der Typ da?“, konfrontiert der erziehungsberechtigte sein Kind. Bevor Kiki überhaupt was sagen kann, kommt ihr Freund ihr zuvor. „Guten Abend, Herr Erpel. Ich bin Tim Buntflügel. Freut mich Sie kennenzulernen.“, stellt sich der Teen prompt vor und streckt ihm die Hand entgegen. Mit soviel Höflichkeit hat Eddie garnicht gerechnet, sieht er eher aus wie ein Rüpel. Wie einer von diesen Skater, die sich für supercool halten und Erwachsene nicht ein Fünkchen respektieren. „Oh hallo Tim. Auch schön dich kennenzulernen.“, schüttelt er die Hand des Verehrers seiner Tochter. „Wir wollten was futtern und uns anschließend vor den Fernseher hauen.“, lässt sie ihrem Vater an den abendlichen Plan teilhaben. „Aber ‚Marsianische Schleimschnecken befreien die Erde von der Zombieapokalypse’ Teil 6 hört sich auch stark an oder was meinst du Tim?“ hakt sie bei ihrem Freund nach, würden die zwei den Abend nun nicht mehr alleine verbringen. „Auf jeden Fall!“, stimmt er freudig zu, während Eddie den beiden verwundert zuhört. Er wirkt so normal neben seiner temperamentvollen Tochter. „Aber sollten wir nicht erstmal deinen Dad fragen?“, streckt er seinen Kopf zu ihrem Ohr und sagt das etwas leiser zu ihr. „Ach Quatsch! Das geht schon klar!“, winkt sie selbstsicher ab. Doch dann blicken die zwei zu Eddie, der weiterhin vor ihnen steht. Die Arme dabei verschränkt und eine Augenbraue hochgezogen. Den Anblick lässt sie seufzen. „Ist das ok, Paps? Kann Tim mit essen und auch mit gucken?“, möchte sie dann doch noch die Erlaubnis von ihm einholen und funkelt ihn dabei mit ihren grünen Augen an. Der Ganovenschreck seufzt laut. Kann er ihr diese Bitte nicht abschlagen. „Ja ok, setzt euch.“, pustet er dabei die Luft aus. Zwar hat er schon wieder keinen Abend mit ihr alleine, doch beruhigt es ihn gerade, dass die zwei nicht alleine im Haus sind. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)