Der Tiger im Käfig von KatieBell ([Yuriy x Mariah]) ================================================================================ Epilog: Männergespräche ----------------------- „Verfluchte...scheiße...“, fluchte er leise, als er sich am nächsten Morgen, nach dem Duschen im Spiegel betrachtete. Sein gesamter Rücken war übersät mit Kratzspuren. Er erinnerte sich an einen Schmerz auf dem Rücken, er dachte allerdings nicht, dass die Katze ihre Krallen ausgefahren hatte. Na ja, das konnte er verdecken. Ganz im Gegenteil zu der Stelle, an der sie ihn gebissen hatte, im Eifer des Gefechts. Sie stand auf harte Sachen, hatte sie gesagt. Dass das so aussieht, hätte er allerdings nicht gedacht. Er schüttelte den Kopf und versuchte mit einer Wundheilsalbe, die Stellen einzucremen. Yuriy musste ihr unbedingt ans Herz legen, ihre Fingernägel kürzer zu schneiden. Sonst sehe er bald aus wie ein filetierter Fisch. Plötzlich summte sein Smartphone. Yuriy stöhnte genervt aus, schraubte die Tube zu und verließ das Bad, um im Schlafzimmer sein Handy unter dem Wäscheberg zu finden. „Wer ist das...?“, fragte er sich, als er es in der Hand hielt und auf dem Display eine unbekannte Nummer erschien. Er nahm das Gespräch an und legte das Handy an sein Ohr. „Ivanov.“, meldete er sich. Zuerst meldete sich gar keiner und er war schon gewollt wieder aufzulegen, als er bekannte Stimmen im Hintergrund hörte. „Hallo?“ „Ehm, ja. Ist Mariah gut angekommen?“ Der Rothaarige grinste, denn er erkannt die Stimme sofort. Er sah kurz zum Bett, in dem sie immer noch nackt lag und tief und fest schlief. „Der Affe.“, kommentierte er sein Gesprächspartner, er konnte es nicht lassen, ihn so zu betiteln. „Lee. Mein Name ist Lee. Du solltest dir den Namen merken, Freundchen!“ Im Hintergrund hörte man eine weitere Stimme, die er eindeutig Meister Tao zuordnen konnte. „Benimm dich, Lee. Er ist der Mann, den deine Schwester gewählt hat.“ „Ist ja gut. Hör zu. Sie hat ihr Handy hier gelassen. Ich werde es nachschicken-“ „Ich kauf ihr ein Neues und dann kann sie selbst entscheiden, wem sie ihre Nummer gibt.“, sagte er und hörte Lee gefährlich knurren. „Übertreibe es nicht, Ivanov. Nur weil sie-“ „Hör zu. Wir werden sicherlich nicht die besten Kumpels, können wir trotzdem einfach normal miteinander umgehen?“, fragte er Erwachsener. Kurz war es still und er hörte ihn laut atmen, bis er antwortete. „Okay.“ „Gut. Ich sag ihr Bescheid, dass du angerufen hast.“ „Aber wehe du verletzt sie. Dann komm' ich zu dir und breche dir alle Knochen.“, konterte Lee und Yuriy musste kurz grinsen, da er genau seine Worte damals an ihn, wiederholt hatte. „Wird nicht passieren.“, sagte er und legte einfach auf. Das war der Preis, den er eingehen müsste. Wollte er Mariah, musste er irgendwie mit ihrer Familie klar kommen. Aber irgendwie würde er das hinbekommen. Zum Glück wohnten sie in einem anderen Land und würden nicht den ganzen Tag auf der Matte stehen. „Yuriy...?“, hörte er sie murmeln und lächelte, als sie versuchte nach der Bettwäsche zu greifen. Auf leisen Sohlen kam er zu ihrer Bettseite, nahm die Decke und warf diese über sie. Er beugte sich zu ihr hinunter und hauchte ihr noch einen Kuss auf die Stirn, bevor sie wieder ins Land der Träume fiel... - - - „Hier sieht es aus wie in einem Drecksstall.“, hörte er sie aus der Küche fluchen, während er seit fast zehn Minuten versuchte eine Textnachricht an Kai zu verfassen. Wie sollte man denn bei dem Gemecker noch klar denken können?! „Yuriy, hier läuft der Schimmel schon über den Schimmel.“, maulte sie und kam zurück zu ihm, „Kannst du mir mal sagen, wie man das schafft?“ „Das ist 'ne Singlebude. Was erwartest du?“, antwortete er mit einer Gegenfrage und musste kräftig niesen. Sie knurrte gefährlich, was ihn zum Grinsen brachte. In Gegenfragen stellen war er mittlerweile genauso gut, wie sie. Es wurde regelrecht zu einem Insider zwischen ihnen. Mariah stand so nah bei ihm, dass er die Chance nutzte, um an ihrem Shirt zu ziehen, dass sie von ihm anhatte und sie auf seinen Schoß zog. „Yuriy...“ „Vergiss für einen Moment die Sauerei in der Küche und stell mit mir schmutzige Dinge an.“, flirtete er und legte dabei sein Handy beiseite. „Nein. Ich... ich wollte mir heute neue Klamotten kaufen gehen und du bist krank. Du solltest wirklich in der Firma anrufen und dich krankschreiben lassen.“, sagte sie und versuchte aufzustehen. Doch er hielt sie an Ort und Stelle, während er eine Hand unter ihr Shirt glitt und quälend langsam nach unten fuhr. Seine Finger blieben auf ihrem Bauch zum Erliegen. Sie seufzte, als er sie auf die Lippen küsste und ein leidenschaftliches hin und her entstand... Just in diesen Augenblick klingelte sein Handy. „Dein... Handy...“, atmete sie zwischen seinen Küssen. „Egal. Lass klingeln.“, murmelte er, während er abermals seine Lippen auf ihre presste. Doch die eine Person in der Leitung ließ sich wohl nicht abschrecken auf die lange Wartezeit. Als er dann nochmal einen Nieser spüren konnte, zog er sich von ihr zurück und schnäuzte in seine Armbeuge. „Mein Stichwort.“, kam es von der Rosahaarigen, „Bevor du mich noch ansteckst.“ „Du hast mich doch zu erst angesteckt...“, rief er ihr hinter her, als sie wieder in der Küche verschwunden war. Wieder läutete das Telefon. „Verdammt noch mal...“, fluchte er und nahm das Gespräch entgegen. „Ja?!“, giftete er böse. „Yuriy, kannst du mir mal sagen, wo du steckst? Wir haben kurz nach 9.00 Uhr. Du wolltest schon um acht hier sein.“ „Kai... ich... kann nicht.“ „Du kannst nicht? Hast du vergessen, dass wir heute eine Telefonkonferenz mit einem Investor in China haben? Das war ja auch zufällig deine Idee.“ Verdammt. Das war heute? Er fasste sich an den Kopf. Er erinnerte sich. Das erste was er in Russland mit Kai angesprochen hatte, waren die Zustände in China und deren Straßenkindern. Er hatte einige Telefonate geführt, um das ganze Thema erst ins rollen zu bringen. „Ich... brüte was aus. Mich hat's wohl erwischt.“, sagte er dann. „Du und erkältet? Du warst in den letzten fünf Jahren nicht einmal krank.“ „Gibt für alles das erste Mal.“, sagte er genervt und musste schon wieder Niesen. Verdammtes herumgerotze... „Okay. Dann bleib ein paar Tage zu Hause. Ich bekomme das auch alleine hin.“, sagte er zum Glück und setzte noch etwas hinten dran, „Und grüß Mariah.“ „Klar- ... Sekunde. Woher weißt du...“, fiel es ihm auf und er erwartete tatsächlich eine Antwort. „Bryan. Er hat sie gesehen und sie wollte zu dir. Ich kann eins und eins zusammenzählen. Du konntest also doch nicht die Finger von ihr lassen.“ „Der... und sein vorlautes Mundwerk...“, flüsterte er leise, „Erzähle ich dir, wenn ich wieder in der Firma bin. Bis die Tage.“, sagte er genervt und legte dann endlich auf. Er klaubte sich schnell ein Taschentuch vom Tisch, bevor er wieder niesen musste und schnäuzte kurz darauf dort hinein. Im selben Moment kam Mariah wieder ins Zimmer. In ihrer Hand eine Tasse. „Du hast mir Kaffee gemacht?“, fragte er... etwas zu euphorisch. „Nein.“, sagte sie lächelnd und reichte ihm die Tasse, „Tee. Kaffee solltest du wirklich meiden, bei einer Erkältung.“ „Ich werde sterben...“, murmelte er nur, als er die grünliche Färbung des Tees betrachtete. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)