Geschwisterliebe?! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 32: Liebeskummer! ------------------------- Liebeskummer! Starr lag Inuyasha auf der Couch im Wohnzimmer. Lag einfach nur regungslos da. Wie so oft in den letzten drei Wochen. Nachdem Kagome ihre Beziehung beendet hatte, fühlte er sich einfach leer. Alles was ihn glücklich gemacht hatte, war mit einem Schlag weg gewesen. Und selbst nach mehreren Wochen ging es ihm nicht gut. Er wollte immer noch alleine sein. Keinen sehen und am liebsten einfach von dieser Welt verschwinden. Kagome zu sehen, brach ihm jedes Mal das Herz. Jedes Essen und jedes Aufeinandertreffen waren für ihn die Hölle. Mittlerweile hatte er ihre Beweggründe verstanden. Doch akzeptieren konnte er das nicht. Er liebte sie. So sehr, dass er nicht ohne sie leben wollte. Aber irgendwie musste er es lernen, denn für sie gab es scheinbar kein Zurück mehr. Kagome versuchte ihr Leben zu meistern. War oft mit ihren Freundinnen unterwegs und konnte sogar lächeln. Er hingegen musste alle Mühe aufbringen, um überhaupt aus dem Bett zu kommen. Aufstehen und zu Leben waren im Moment die schwersten Aufgaben, die er hatte. Und leider konnte er nicht sagen, wann es wieder besser werden würde. Kichernd nahm Kagome einen Schluck ihres Kakaos. Sie fühlte sich immer noch nicht gut. Weinte oft, wenn sie allein in ihrem Zimmer war. Dennoch hielt sie ihre Entscheidung für richtig. Kagome sah deutlich, dass es Inuyasha nicht gut ging. Er litt… vermutlich genauso wie sie. Doch ein Zurück war unmöglich. Sie waren nun mal Geschwister. Und eine Beziehung damit verboten. So sehr sie ihn auch liebte. Sie musste standhaft bleiben. Versuchte einfach zu leben. Doch selbst wenn sie jetzt und hier mit ihren Freundinnen lachte und Spaß hatte. Ihr Herz jedoch weinte. Tränen, die sie nicht offen zeigen konnte. „Inuyasha, kommst du bitte Essen!“, rief ihn seine Mutter von unten. Mit einem tiefen Seufzer erhob er sich von seinem Bett. Schloss einmal seine Augen und atmete tief durch. „Komme schon!“, antworte er leise. Hatte eigentlich gar keinen Hunger. Doch seiner Mutter zu liebe versuchte er immer etwas zu essen. Wollte ihr nicht noch mehr Sorgen bereiten. Nachdem er es endlich geschafft hatte sich vom Bett zu erheben und sein Zimmer zu verlassen, wollte er nur noch zurück in dieses. Genau wie er hatte wohl auch Kagome vor, dem Essen beizuwohnen. Sie stand an ihrer Zimmertür. Schloss diese gerade und lächelte ihn zaghaft an. „Hey“, begrüßte sie ihn leise. Hatten sie sich doch heute noch gar nicht gesehen. Inuyasha hob nur seine Hand. Wollte einfach nicht mit ihr reden. Und das sollte sie auch spüren, da er einfach an ihr vorbei ging und biss kräftig seine Zähne zusammen, das leise Seufzen hinter ihm interessierte ihn gerade herzlich wenig. Sie hatte ihn verletzt. Ihn verlassen und jetzt sollte er so tun, als wäre nie etwas gewesen? Als wäre alles ok? Das wollte und konnte Inuyasha nicht. Und das zeigte er ihr nur zu deutlich. „Ich bin fertig Mum“, teilte Kagome ihrer Mutter mit und legte das Besteck auf ihrem Teller ab. „Du hast kaum etwas gegessen, Kagome. Ich habe keine Ahnung, was mit euch los ist, aber hier stimmt doch etwas nicht!“ Auffordernd sah ihre Mutter Inuyasha und sie an. Wartete scheinbar auf eine Erklärung, die sie ihr nicht geben konnten, besser gesagt wollten. „Kagome, hat Liebeskummer“, hörte sie plötzlich ihren Bruder laut sagen. Sah ihn mit großen Augen an. „Sie liebt ihn... und er sie, aber Kagome möchte keine Beziehung mit ihm haben“, fuhr er einfach fort. Sodass ihre Augen noch größer wurden. Sie bekam langsam Angst, dass nicht Kikyo sondern er alles auffliegen lassen würde. „Wie ihr liebt euch und du willst keine Beziehung?“, hakte ihre Mutter nach und schaute sie etwas verwirrt an. „Das ist ganz anders. Es ist einfach kompliziert, Mama“, versuchte sie sich heraus zu reden. Mit mäßigem Erfolg. „Aber wenn man sich liebt, sollte man es doch wenigstens versuchen. Und nach der Sache mit Hojo tut dir eine langsame und vor allem vertrauenswürdige Beziehung sicher gut“, redete ihre Mutter einfach weiter. Ihr Vater hielt sich lieber aus der Sache raus. Nahm einfach den nächsten Löffel in den Mund und versuchte wohl das Thema zu überhören. „Mum... lass bitte. Es geht einfach nicht. Und Inuyasha will es einfach nicht verstehen!“, stellte sie klar. Stand danach sofort auf und verließ den Raum ohne ein weiteres Wort zu sagen. Hatte sie doch sowieso schon mehr gesagt, als sie wollte. Ein Klingeln hallte durch das große Haus. Inuyasha lag wie immer auf der Couch, ziepte durch die Sender und suchte sich einen Film. Außer ihm war niemand zu Hause. Zur Tür wollte er dennoch nicht gehen. Hatte immer noch keine Lust auf irgendwelche Menschen. Vor allem da er sich am Vorabend mit Kagome gestritten hatte. Gut er hatte es vielleicht verdient. Hatte sie in die Enge getrieben mit seinen Kommentaren. Inuyasha hatte wirklich die Hoffnung gehabt, dass Kagome vielleicht so erkannte, dass es ein Fehler war. Doch bei dem Streit hatte sie ihm klar gemacht, dass es kein Zurück gab. Er es ein für alle Mal lassen sollte, sie zu bedrängen und er sie vergessen sollte. Aber das konnte er nicht. So sehr er es sich wünschte. Er vermisste sie. Nicht nur als Schwester. Er vermisste ihre gemeinsame Zeit, ihr Lachen, das strahlen ihrer Augen, ihre Berührungen. Einfach seine Seelenverwandte. Ein wiederholtes Klingeln ließ ihn schwer seufzen. Sein ungebetener Gast würde sich wohl nicht vertreiben lassen, da nur Sekunden später auch noch sein Handy klingelte. Ein kurzer Blick reichte ihm, um zu sehen, dass Kikyo mal wieder mit ihm sprechen wollte. Er hatte ihr erzählt, dass er sich bei Kagome angesteckt hatte. Es ihm nicht gut ging und er sie nicht sehen konnte. Bis jetzt hatte die junge Frau dies auch akzeptiert. Ihn hin und wieder angerufen und ein paar SMS’ geschrieben. Doch scheinbar hatte seine Schonfrist ein Ende gefunden. Sein Handy läutete sofort wieder, nachdem es aufgehört hatte zu läuten. Wieder war es Kikyo, sodass er sich kurzerhand entschloss den Anruf anzunehmen. „Hey… was gibt’s?“, fragte er daher so locker wie möglich. „Was es gibt? Ich steh vor deiner Tür und du machst nicht auf?“, hörte er gleich laut aus dem Hörer. Hielt ihn ein Stück von seinem Ohr weg. „Entschuldigung, ich bin eingeschlafen!“, versuchte er sich zu verteidigen. Hoffte, sie so abwimmeln zu können. „Egal… jetzt bist du ja wach. Also mach auf!“, forderte sie deutlich ruhiger von ihm. Genervt schloss er die Augen, hatte eigentlich keine Lust darauf ihr zu begegnen. „Ich komm schon“, flüstere er leise und legte einfach auf. Würde einfach gute Miene zum bösen Spiel machen und hoffte, dass sie bald wieder verschwinden würde. „Das würde dir bestimmt stehen“, hörte Kagome Rins Stimme. War gerade mit ihrer Schwägerin in Spe eine kleine Runde shoppen. Versuchte so etwas Abwechslung in ihren Alltag zu bekommen. „Das ist wirklich hübsch. Vielleicht probiere ich es mal an“, beschloss Kagome einfach. Rin hielt ihr auch schon ihre Größe entgegen. Sodass sie schnell das Kleid schnappte und zu den Umkleidekabinen lief. Kagome hing das Kleid an einen Haken. Schloss die Umkleidekabine und begann sich ihrer Kleidung zu entledigen. Nahm das Kleid und streifte es sich über den Körper. Es war obenrum hauteng. Unten fiel es in weitem Stoff auseinander. Das weiße Oberteil und der braune Rock sahen wirklich hübsch aus. Kagome wollte das Kleid natürlich auch Rin präsentieren. Doch so sehr sie es auch versuchte, den Zippverschluss am Rücken bekam sie einfach nicht zu. „Rin?“, fragte sie deshalb. Wollte sie sich doch beim Anziehen helfen lassen. „Alles ok?“, wollte diese sofort wissen. Schien vor der Kabine auf sie zu warten. „Kannst du mir mal helfen?“, fragte Kagome ihre Freundin einfach. Hatte es doch alleine überhaupt keinen Sinn. „Bekommst du es nicht zu?“, hakte Rin nach, als sie die Kabine betreten hatte. Schaute Kagome durch den Spiegel an. „Der Zipp hängt glaube ich“, gab sie leise zu. Deutete auf den Verschluss an ihrem Rücken. „Ach das haben wir gleich“, kicherte Rin und versuchte diesen hochzuziehen. „Ähm… Kags ich denke das Kleid ist einfach zu klein!“, kam es nach einigen Versuchen resigniert von Rin. Wirkte wirklich betrübt. „Das kann nicht sein. Ich habe keinen Gramm zugenommen. Vielleicht ist der Schnitt des Kleides einfach nur beschissen“, fluchte Kagome sofort. Schließlich achtete sie immer genau auf ihre Figur. „Kann sein ich hol dir mal ein anderes Kleid. Warte hier!“ Mit diesen Worten verschwand Rin schnell aus ihrer Kabine. Kagome begann sofort das Kleid wieder auszuziehen. Betrachtete einige Sekunden lang ihren Körper. Alles sah wie immer aus. Ihr Körper war trainiert und schlank. Kein Gramm Fett war an diesem zu viel. Sie sah aus wie sonst. „Die Größen werden auch immer enger geschnitten“, flüsterte sie frustriert. Wartete einfach geduldig darauf, dass Rin zurück kam und hoffentlich würde das nächste Kleid passen. „Sind wieder zuhause!“, hörte Inuyasha Kagomes Stimme aus dem Flur, nachdem vor wenigen Sekunden die Tür aufgeschlossen worden war. Er hatte gewusst, dass sie mit Rin zum Shoppen wollte. Sie danach mit ihr zum Essen kam. Sesshomaru war ebenfalls vor wenigen Minuten hier aufgetaucht. Wartete zusammen mit Inuyasha und seinem Vater am Tisch auf die beiden Damen. „Na was Schönes gefunden?“, lächelte Sesshomaru Rin an. Diese stellte ein paar Tüten neben der Tür ab. „Ein wenig“, kicherte diese und gab ihm schnell einen Kuss zur Begrüßung. „Gib es doch zu. Du bist froh, dass du nicht mit musstest!“, murmelte Inuyasha. Konnte einfach keine gute Laune ausstrahlen. „Kann sein. Und egal welche Laus dir über die Leber gelaufen ist… ich kann nichts dafür!“, fuhr Sesshomaru ihn an. Hatte er ihn doch schon bei der Begrüßung ziemlich angefahren. „Jaja schon gut!“, winkte Inuyasha ab. Wollte nicht weiter auf dieses Thema eingehen. „Äh... kochst du heute nicht, Mama?“, kam die erstaunte Frage von seiner Schwester, als sie ebenfalls das Esszimmer betrat. Schließlich war seine Mutter gerade dabei ihre Blumen zu pflegen. „Nein. Kikyo hat sich heute vorgenommen, dass sie für Inuyasha kocht und für uns gleich mit!“, freute sich seine Mutter über den Umstand. Schien den Einsatz seiner Freundin sehr zu schätzen. „Fabelhaft…“, murrte Kagome und setzte sich sofort neben Sesshomaru. Sie vermied es seit Wochen auch nur etwas zu nah bei ihm zu sein. „Sie vergiftet dich schon nicht!“, konnte Inuyasha es sich nicht verkneifen, den Kommentar los zu werden. Schließlich hatte Kagome nur wegen ihr mit ihm Schluss gemacht. Den bösen Blick, den er sich einfing, ignorierte er einfach. Denn auch er wünschte sich, ebenso wie Kagome, dass dieses Essen bald vorbei war. Widerwillig nahm Kagome den Löffel in den Mund. Das Essen war zwar nicht ungenießbar, aber allein die Tatsache, dass es von Kikyo gekocht wurde und sie Inuyasha förmlich am Hals hing, hob ihre Laune nicht unbedingt. Sie hatte sich zwar von ihm getrennt. Dennoch musste sie es nicht toll finden, wenn Kikyo und er auf das verliebte Paar machten. „Kinder… ich muss euch etwas sagen“, durchbrach ihre Mutter die unangenehme Stille. Wirkte ein wenig nervös. „Ich werde für ein paar Wochen auf Kur fahren. Und ich bitte euch inständig, dass ihr eurem Vater dabei helft den Haushalt im Schwung zu halten. Bitte seid lieb zu einander und schlagt euch nicht die Köpfe ein“, bat sie vor allem Inuyasha und sie. Hatte die dicke Luft, die zwischen ihnen beiden herrschte durchaus schon mitbekommen. „Wann?“ fragte Inuyasha völlig perplex, da ihre Eltern überhaupt keine Andeutungen gemacht hatten. „In zwei Tagen geht es los. Ich habe mir ernsthaft Gedanken gemacht, ob ich überhaupt fahren soll. Zuerst wart ihr beide krank und nun versucht ihr euch bei jeder Gelegenheit zu ermorden. Doch ich habe für mich entschieden, dass ihr erwachsen seid. Ihr müsst eure Probleme klären. Und vielleicht tut es euch gut, dass ihr wenigstens in den drei Wochen zusammenarbeiten müsst!“, verkündete ihre Mutter angespannt. „Ich hoffe ihr enttäuscht mich nicht!“, kam es eindringlicher von ihr. Es war nicht nur eine Bitte. Dabei sah sie die Beiden genau an, ehe sie weiter aß, während Kagome langsam der Appetit verging, wenn sie an die nächsten drei Wochen dachte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)