Geschwisterliebe?! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 31: Retten was zu retten ist! ------------------------------------- Retten was zu retten ist! Müde rieb sich Kagome über die Augen. War schon wieder auf der Couch eingeschlafen. Das passiert ihr in den letzten Wochen immer öfter. Meist wurde sie von irgendwas geweckt. So wie diesmal. Inuyasha war gerade mit Kikyo hereingekommen. Hatte sich mit ihr für ein paar Stunden in den Garten verzogen. Kagomes Ängste waren zwar nicht mehr so schlimm. Dennoch vermied sie es weiterhin Inuyasha in irgendeiner Weise näher zu kommen. „Tut mir leid. Haben wir dich geweckt?“, kam es sofort besorgt von ihm, nachdem er die Balkontür geschlossen hatte. „Schon gut. Ich sollte nicht so viel schlafen“, winkte Kagome ab. Jedoch fühlte sie sich wahrlich wie von einem Zug überrollt. „Du siehst gar nicht gut aus. Geht es dir wirklich gut?“, fuhr er besorgt fort. Sah ihr dabei zu, wie sie sich mühevoll aufrichtete. „Ja. Vielleicht bekomme ich einfach eine Sommergrippe. Ich geh hoch und leg mich noch etwas hin“, versuchte Kagome Inuyashas Sorge zu überspielen. Langsam stand sie auf und bewegte sich nur zögernd. Hatte sie doch das Gefühl, als wären ihre Beine Wackelpudding. „Wenn was ist… ich bin hier“, hörte sie noch seine Stimme. Leicht lächelnd blickte sie ihn an. Bevor sie ihren Blick abwandte und leicht schwankend die Treppen hochlief. „Jetzt mach dir doch nicht solch große Sorgen!“, forderte Kikyo Inuyasha auf. Seit einer Stunde lagen sie nun zusammen auf der Couch. Sahen irgendeine Liebeskomödie, die Kikyo unbedingt sehen wollte. „Ich mach mir nun mal Sorgen um sie. Hast du gesehen, wie blass sie war?“, kam es nachdenklich über seine Lippen. Kagome ging es schon einigen Tage nicht sonderlich gut. Sie schob es immer auf den Stress. Von dem hatten sie beide wirklich gerade mehr als genug. Auch ihm ging es nicht immer gut in den letzten Wochen. Doch anders als bei Kagome wirkte es sich bei ihm nur auf die Laune aus. Sie schien jedoch körperlich unter diesem Stress extrem zu leiden. „Ich werde mal hochgehen und nach ihr sehen“, bestimmte er einfach. Er war schon dabei den Raum zu verlassen, als er Kikyos Stimme noch einmal vernahm. „Inuyasha… für meinen Geschmack sorgst du dich ein bisschen zu viel um Kagome. Ich weiß, dass da mehr war bei der Party. Und denk nicht, ich habe das vergessen!“, sagte sie mit einer Menge Metall in der Stimme. Sie wirkte plötzlich eiskalt. Auch ihr Blick zeigte deutlich, dass sie es ernst meinte. „Wie meinst du das?“, versuchte er so überrascht wie möglich zu fragen. Hatte gehofft, dass sie es bereits vergessen hatte. Schließlich hatten sie darüber kein Wort mehr geredet. „Denkst du wirklich, ich bin so blöd? Kagome und du… ihr seid Geschwister. Ich weiß zwar nicht, wie weit ihr gegangen seid. Aber das da was gelaufen ist, dessen bin ich mir hundert Prozent sicher!“, verschränkte sie ihre Arme vor der Brust und sah ihn herausfordernd an. „Du denkst echt, dass Kagome und ich etwas miteinander haben?“, hakte er nach. Wollte so viel wie möglich Unsicherheiten hineinbringen wie nur möglich. „Ja. Schau dich doch mal an. Du hast kein Interesse an irgendwelcher Nähe zu mir. Kuscheln Fehlanzeige. Von Sex will ich erst gar nicht anfangen. Bei Kagome hingegen hast du keine Probleme Nähe zuzulassen. Du bist besorgt um sie. Beobachtest sie ständig. Achtest immer darauf, dass ihr kein Mann zu nahe kommt. Das macht man normalerweise nicht bei seiner Schwester… aber bei seiner Freundin durchaus“, lächelte Kikyo plötzlich siegessicher. Während Inuyasha im ersten Moment nur der Mund offen stand. „Du spinnst doch!“, brachte Inuyasha nach einigen sprachlosen Sekunden hervor. War immer noch geschockt, dass Kikyo so dermaßen ins Schwarze getroffen hatte. „Ach tu ich das?“, kam es herausfordernd von ihr. Sie wirkte in kleinster Weise so. als würde sie sich nicht vollkommen sicher sein. „Überlege dir gut Inuyasha, was du tust. Denn ein Wort von mir… könnte deine ganze Familie zerstören“, lächelte sie bösartig. Schien keine Skrupel zu haben ihre Gedanken an seine Familie weiterzugeben. Und irgendwie hatte er nichts mit dem er dagegen argumentieren könnte. „Ich muss nicht überlegen. Ich liebe dich. Kagome ist meine kleine Schwester und natürlich mache ich mir um sie sorgen. Dennoch bedeutet es nicht, dass ich etwas mit ihr habe. Und die Situation auf der Party konnten wir doch direkt erklären. Vielleicht solltest du einfach akzeptieren, dass Kagome ein wichtiger Teil von mir ist. Und wenn du das nicht akzeptieren kannst… wird diese Beziehung keine Chance haben“, brachte er so überzeugend wie möglich über seine Lippen heraus. Schaffte es sogar ein ziemlich echtes Lächeln auf diesen zu tragen. Einige Schritte ging er auf sie zu. „Und jetzt lass uns lieber nicht mehr über Kagome reden. Sie schläft sowieso und wir haben doch wohl besseres zu tun oder?“, hauchte er nah an Kikyos Lippen. Nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste vorsichtig ihre Lippen. Versuchte so viel Gefühl wie möglich in diesen Kuss zu legen. „Zumindest damit hast du recht. Wir haben besseres zu tun!“, lächelte nun auch Kikyo. Schien beinahe so als wäre alles wieder super. Sodass Inuyasha seine Lippen wieder auf ihre drückte und hoffte, dass seine Mutter bald nach Hause kommen würde. Wollte er doch nicht bis zum Äußersten gehen. Leise schloss Kagome ihre Zimmertür wieder. Wollte sich eigentlich nur etwas zu trinken holen. Bedauerlicherweise hatte sie durch dieses Vorhaben ein ziemlich schockierendes Gespräch mitangehört. Damit hatte sich ihre Angst noch einmal bestätigt. Kikyo wusste also doch viel mehr, als sie bislang zugegeben hatte. Kagome rutschte vorsichtig die Tür hinunter. Einige Male atmete sie stockend ein und aus. „Das ist alles meine Schuld“, flüstere sie leise. Gab sich selbst die Schuld an der ganzen Misere. Hätte sie nicht vor fast zwei Jahren so fordernd darauf bestanden, dass mehr zwischen ihnen lief, wäre das alles nicht passiert. Sie allein war schuld dran, dass Inuyasha jetzt so leiden musste. Sie hielt ihn auf Abstand. Tat ihm mit jeder ihrer Taten unglaublich weh. Hatte ihn in die Arme einer anderen Frau getrieben. Eine Frau, die nicht dumm war. Jeden seiner Blicke, Worte sogar Taten hatte sie analysiert. Dabei war sie hinter ihr kleines Geheimnis gekommen. Wäre sie nicht gewesen… würde ihr Bruder glücklich sein. Und diese Erkenntnis traf sie wie ein Schlag in der Magengrube. Die ganze Zeit hatte sie verdrängt, was sie hier eigentlich taten. Hatte einfach das Gefühl genossen. Egal welche Konsequenzen dies hätten haben können. Doch jetzt… musste sie sich diesen stellen. Musste etwas tun, was ihr unglaublich weh tun würde. Doch für sie beide die einzige Chance war noch etwas zu retten. Kagome wusste, dass sie es beenden musste. Einen Schlussstrich ziehen… um sein und ihr Leben, aber auch das ihrer Eltern, im Gleichgewicht halten zu können. Nachdenklich schob Inuyasha eine Erbse in seinem Teller hin und her. Saß mittlerweile zusammen mit Kikyo, seinen Eltern und Kagome am Essenstisch. Die Stimmung war angespannt. Keiner sprach ein Wort. „Ist alles in Ordnung?“, durchbrach seine Mutter die Stille. Schaute besorgt zu Kagome, anschließend zu ihm. „Ja. Alles ok, Mum“, antwortete Kagome mit tonloser Stimme. Stocherte genau wie er in ihrem Essen herum. „Seid ihr euch wirklich sicher? Ihr esst noch nicht mal“, kam es weiterhin besorgt von ihrer Mutter. „Mir ist der Appetit einfach vergangen“, flüsterte Inuyasha leise. Ihm war es immer noch peinlich, dass seine Mutter ihn auf der Couch mit Kikyo erwischt hatte. Sie hatte zwar nicht allzu viel mitbekommen. Doch allein die Tatsache, dass seine Mutter wusste, was eigentlich passiert wäre, wenn sie nicht gekommen wäre, trieb ihm die Röte auf die Wangen. „Ach mach dir nicht so einen Kopf. Und jetzt iss was“, winkte seine Mutter wissend ab. Sodass er leicht seufzte und lächelnd einen Bissen nahm. Sodass ihr Blick wieder zu Kagome glitt. „Kagome, jetzt iss doch wenigstens ein bisschen“, versuchte sie seine Schwester zu animieren, sodass auch diese einen kleinen Löffel des frischen Essens nahm und diesen in den Mund steckte. Einige Male darauf herumkaute und es anschließend schluckte. Ihre Mutter leicht anlächelte und ihr Essen wieder unberührt ließ. Nachdenklich saß Kagome auf ihrem Bett. Atmete immer wieder tief ein und wieder aus. Ihr Herz schmerzte unglaublich. Dennoch stand ihr Entschluss fest. Sie würde die Beziehung mit Inuyasha beenden. Ihn freigeben… auch wenn es weh tat. Kurz schloss Kagome noch einmal ihre Augen. Atmete tiefer durch. Sammelte ihren letzten Mut zusammen. Sie wusste, dass Kikyo bereits gegangen war. Inuyasha somit allein in seinem Zimmer war. Diesen Umstand wollte sie sich zu Nutze machen. Sie wollte es hier und jetzt beenden. Keine weiteren unnötigen Minuten verstreichen lassen. Denn diese taten eh schon ziemlich weh. Weshalb sie einfach von ihrem Bett aufstand. Zügig lief sie aus ihrem Zimmer und blieb einige Sekunden zögernd vor seiner Zimmertür stehen. Noch einmal atmete sie tief durch. Klopfte kräftig an der Tür und betrat einfach den Raum. Schloss sofort die Tür wieder und blieb an dieser angelehnt stehen. „Ähm… alles ok?“, hörte sie sofort Inuyashas Frage. Sodass Kagome einmal schwer schlucken musste. „Eigentlich nicht“, gab sie leise zu. Sodass Inuyasha sich gleich besorgt aufrichtete. „Was ist los?“ Mit diesen Worten stand Inuyasha sofort auf. Kam einige Schritte auf sie zu, doch sie stoppte ihn. „Bitte nicht. Mach es mir nicht noch schwerer!“, brachte sie erstickt heraus. In ihrem Kopf war alles so einfach gewesen. Doch hier zerbrach es ihr beinahe das Herz. „Kagome?“, kam es nur fragend von ihm. Aber er folgte ihrer Bitte, nicht weiter zu ihr zu kommen. „Inuyasha… ich kann das nicht mehr… ich will das nicht mehr!“, versuchte sie dieses Gespräch zu starten. „Das meinst du nicht ernst?“, brachte Inuyasha schockiert über seine Lippen. Schüttelte immer wieder seinen Kopf. „Nach allem was wir durchgestanden haben… kannst du jetzt nicht einfach mit mir Schluss machen“, fuhr er sie an. Schien nicht einsehen zu wollen, dass es für ihn das bessere wäre. „Verstehst du es nicht. Kikyo weiß Bescheid… und selbst ohne Beweise würden ihr alle glauben. Sie können es sehen. Deine Blicke, die zufälligen Berührungen und deine Eifersucht. Wenn ich nicht gewesen wäre, wäre alles nie passiert“, gab sie schuldbewusst zu. Konnte ihm nicht mehr in die traurigen Augen sehen. „Tu mir das nicht an“, hauchte er. Doch ihr Entschluss stand fest. Sie hatte einfach keine Kraft mehr. „Es tu mir so leid. Nicht nur, dass ich dir das hier an tu. Nein alles was bis jetzt passiert ist. Ich hätte damals auf dich hören sollen. Meine Gefühle vergessen und einfach deine Schwester sein sollen“, erklärte sie ihm. Sah in seine Augen, in denen sich langsam Tränen bildeten. Während ihre Tränen bereits ihre Wange hinunter liefen. „Du meinst es also ernst? Es ist vorbei?“, sprach er fast schon wispernd. Schien noch nicht ganz verstanden zu haben, was es bedeutete. „Ja. Ja das ist es, Inuyasha. Du wirst immer ein Teil von meinem Leben sein… Aber nicht mehr mein Leben“, machte sie ihm klar. Sie stieß sich von der Tür ab und trat nah an ihn heran. „Ich liebe dich... doch manchmal muss man das, was man liebt freigeben, um glücklich zu werden“, flüsterte sie leise. Drückte kurz ihre Lippen auf seine Wange und löste sich von ihm. Noch einmal sah sie ihm in die Augen und strich ihm vorsichtig über die Wange. „Irgendwann dankst du mir dafür“, sagte sie noch, als er seinen Tränen freien Lauf ließ. Endgültig löste sie sich von ihm. Sie konnte seinen Anblick nicht mehr ertragen. Es brach ihr das Herz, das sowieso schon zerrissen war. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)