Geschwisterliebe?! von Miyu94 ================================================================================ Kapitel 6: Gemeinsames Leiden! ------------------------------ Gemeinsames Leiden! Ein paar Tage waren seit Silvester vergangen und Inuyasha versuchte so gut wie möglich Kagome aus dem Weg zu gehen. Was zur Folge hatte, dass sie immer wieder versuchte mit ihm zu sprechen. Das verhinderte er jedes Mal gekonnt. Doch sein Verhalten blieb auch seinen Eltern nicht verborgen. Auch diese machten sich wegen des Verhaltens Sorgen. Auch an dem Morgen, an dem sie wieder zur Schule mussten, ignorierte er seine kleine Schwester weitesgehend. Diese schien ziemlich niedergeschlagen zu sein, doch das wollte ihn im Moment nicht im Kopf rumspucken. Er hatte schon genug mit seinen Träumen zutun, in denen seine kleine Schwester immer wieder auftauchte. Jedes Mal wachte er schweißgebadet auf und musste sich erst wieder beruhigen, bevor er die halbe Nacht wach lag und an seine kleine Schwester dachte. Die zu seinem Leidwesen nur durch eine kleine Wand getrennt neben ihm lag. Mit jemanden darüber reden konnte er auch nicht. Sie würden ihn sowieso nicht verstehen und Ärger mit seiner Familie wollte er lieber vermeiden. „Wollt ihr mitfahren?“, fragte Sess die beiden und Kagome hatte die stille Hoffnung, dass ihr Bruder ja sagen würde. Doch nach einem kurzen Blick zu ihr, schüttelte er schnell seinen Kopf und sprang gleich auf. „Was hat der denn schon wieder?“, kam es resigniert von Sesshomaru, der seinen Bruder zurzeit nicht wirklich verstehen konnte. „Egal. Können wir los?“, kam es leise von ihr. Ihr Bruder machte sich gleich fertig und schnappte seine Schultasche. Sie tat es ihm gleich, zog sich ihre Schuhe an und verschwand schon nach draußen, wollte sie doch unbedingt ein bisschen frische Luft schnappen, bevor sie ihren Bruder wiedersehen musste. Er ging extra einen längeren Schulweg. Wollte einen klaren Kopf bekommen. Er hatte nie gewollt, dass er solche Gefühle für seine Schwester entwickelte. Doch nun konnte er seine Gefühle nicht mehr ändern. Er hatte es schon länger gespürt. Doch bis zu dem Kuss konnte er diese immer wieder verdrängen. Klar war er oftmals eifersüchtig auf die Jungs in seiner Clique, jedoch hatte er es immer im Griff. Jetzt würde das nicht mehr so gut klappen, hatte er doch zum ersten Mal wirklich darüber nachgedacht, was das für ein Gefühl war und sich dieses auch eingestanden. Er setzte sich auf eine Bank im Park und sah den Leuten zu, die an ihm vorbeiliefen. Bis ihm ein Junge auffiel, den er schon aus seiner Schule kannte. Er hatte einen speziellen Ruf und auch wenn es nicht löblich war, musste er es versuchen. Wenn er so zumindest Teilweise die Gefühle für seine Schwester vergessen konnte, dann würde er es zumindest versuchen. Schnell lief er auf den Jungen zu. „Hey Naraku!“ begrüßte er ihn ziemlich zurückhaltend und wusste immer noch nicht, ob er das wirklich machen sollte. „Sieh an… der Musterknabe. Was führt dich denn zu mir?“, kam es ziemlich überheblich von seinem Gegenüber. „Kannst du mir vielleicht ein paar Pillen geben?“, fragte er unsicher und sah sich immer wieder um. „Du willst Ectasy-pillen von mir?“, kam es überrascht von ihm. „Ja! Kannst du mir ein paar geben?“, kam es hektisch von Inuyasha, da er doch schon bald in der Schule sein musste. „Klar, für 6000 Yen… 5 Pillen!“, sprach Naraku lachend. Er gab ihm den Schein und ließ die Pillen schnell in der Jackentasche verschwinden. Er fand es zwar nicht toll, doch er hoffte, dass sie zumindest etwas seine Gefühle abschalten konnten. Auch wenn er sie nicht gleich nehmen wollte. Erst wollte er versuchen seine Gefühle irgendwie in den Griff zu bekommen, bevor er zum äußersten Mittel greifen würde. Kagome sah aus dem Fenster ihrer Klasse und sah, dass ihr Bruder erst jetzt in die Schule kam. Er sah gehetzt aus. Außerdem war er viel zu spät. Doch was hatte er solange gemacht? Dem musste sie wenigstens nach der Schule auf den Grund gehen. Ihr Bruder benahm sich einfach zu seltsam in ihren Augen. Er versuchte sie zu ignorieren. Warum er das tat, wusste sie immer noch nicht. Immer hatte er sie auf andere Themen gebracht, sie vertröstet oder sein Zimmer abgesperrt, doch heute wollte sie sich nicht geschlagen geben und ihn dazu zwingen. Also fasste sie einen Entschluss. Heute würde er mit ihr reden, dessen war sie sich 100% sicher. Die Schule hatte Inuyasha den ganzen Tag über einfach nur genervt. Koga konnte mal wieder nicht die Finger von Kagome lassen, was ihn immer wieder dazu brachte, die Zähne fest aufeinander zu pressen. Doch er sagte nichts weiter dazu. In der Stunde konnte er sich nicht konzentrieren und hatte deshalb Ärger mit seinem Klassenlehrer bekommen. Doch jetzt hatte er diesen Horrortag endlich hinter sich gebracht. Er konnte sich wieder in seinem Zimmer einsperren und versuchen alles zu verdrängen. Doch in seinem Zimmer bekam er einen Schreck. Seine Schwester lag auf seinem Bett. Sie war eingeschlafen und sah so friedlich aus. Sie hatte sich in sein Kissen gekuschelt und hielt dieses fest in einer Umarmung. Doch das konnte er nicht so lassen. Ziemlich unsanft begann er damit sie wach zu rütteln. „Kagome wach auf!“, motzte er sie an. Diese wurde langsam wach und sah ihn schlaftrunken an. „Komm raus aus meinem Zimmer!“ Dabei zog er sie aus seinem Bett. „Nein! Du sollst mir endlich die Wahrheit sagen. Was ist los? Warum gehst du mir aus den Weg? Was habe ich dir getan?“ Sie hatte sogar Tränen in den Augen und dennoch wollte er ihr keine Antwort geben. „Bitte geh einfach, Kagome! Es ist alles in Ordnung, du musst dir keine Gedanken machen!“, versuchte er sie los zu werden, doch das funktionierte auch nicht. „Inuyasha ich werde nicht gehen, bevor du mir nicht die Wahrheit gesagt hast“, fauchte sie ihn an und ihm platzte endgültig der Kragen. „Du willst wissen, was mit mir los ist? Du gehst mir einfach auf die Nerven! Du, dein bescheuerter Koga und eure Turtelleien! Du klebst ständig an mir und lässt mir keine Luft zum Atmen. Bitte tu mir den Gefallen und geh… geh zu Koga und geh ihm auf die Nerven, der will dich sowieso haben! Aber lass mich endlich in Ruhe!“, schrie er sie an. Schob sie ziemlich unsanft aus dem Zimmer und schlug ihr die Tür vor der Nase zu. Seinen Kopf lehnte er anschließend gegen die Zimmertür, atmete einmal tief durch und versuchte sich zu beruhigen. Er musste sogar kurz lachen, bevor er seufzend auf die Knie sank. Er hatte alles falsch gemacht. Ihr einfach so Dinge an den Kopf geworfen, die er ihr eigentlich nie hätte sagen wollen. Er wollte sie nie in Kogas Arme treiben, doch genau das hatte er mit seinen Worten vermutlich erreicht. Er würde sie für immer verlieren und genau das tat ihm in diesen Momenten unglaublich weh. Als eine kleine Träne seine Wange runterlief, kauerte er sich vor seiner Tür zusammen. Den Rücken an die Tür gelehnt ließ er seinen Tränen freien Lauf. Warum mussten Gefühle so unglaublich weh tun. Kagome stand immer noch wie versteinert vor Inuyashas Zimmertür. So hatte er noch nie mit ihr gesprochen. Sie nervte ihn, hatte er gesagt. Sie soll doch Koga Nerven gehen. Was hatte sie den getan, dass er sie so anfuhr. „Hey was ist denn mit dir los?“, hörte sie auf einmal von Rin, die gerade bei Sesshomaru zu Besuch war. „Hast du dich mit Inuyasha gestritten?“, kam es einfühlsam von ihr. „Er hat mich einfach vor die Tür gesetzt. Gesagt, dass ich ihn nerve und dass ich ihn in Ruhe lassen soll. Außerdem soll ich zu Koga gehen, der würde mich sicher haben wollen“, brachte sie brüchig heraus und konnte keinen klaren Gedanken fassen. „Komm wir gehen in dein Zimmer und ich rede später mal mit Inuyasha. Aber du solltest dich jetzt erstmal beruhigen und tief durchatmen.“ Dies taten die beiden auch gleich und begaben sich in ihr Zimmer. Setzten sich auf ihr Bett und Rin ließ Kagome erstmal weinen. Sie wusste, dass sie ihre Brüder sehr lieb hatte. Deshalb traf es sie auch so, dass Inuyasha sie auf diese Weise angefahren hatte. „Kagome… lass ihm etwas Zeit. Er hatte sicher einen schlechten Tag gehabt und in ein paar Tagen sieht die Welt gleich wieder anders aus“, versuchte sie ihr Mut zu machen, was alles andere als leicht war. „Was hat er den? Womit geh ich ihm denn auf die Nerven? Vor ein paar Tagen war noch alles ok und heute? Ist alles der reinste Trümmerhaufen“, schluchzte Kagome weiter, konnte sich einfach nicht beruhigen. „Manchmal haben Jungs oder Männer kleine Spinnereien und diese müssen sie mit sich selbst ausmachen. Wenn er das geschafft hat, wird er wieder der Alte sein.“ Rin versuchte alles, um Kagome wieder auf zu heitern, doch diese ließ sich nicht beruhigen. Viel lieber wollte sie alleine sein. „Rin kannst du bitte gehen? Ich will auch nichts essen! Sag das bitte Mama!“, kam es leise von ihr, was diese auch bejahte und danach den Raum verließ. Schnell lief Kagome zur Tür und schloss diese ab. Sie wollte sich nur noch ihrem Schmerz hingeben. Alleine und hemmungslos. Sie warf sich zurück auf ihr Bett, drückte ihren Kopf in die Kissen und fing an zu bitterlich zu weinen. All der Schmerz, der sich angestaut hatte, brach endgültig durch, konnte und wollte einfach nicht aufgehalten werden. Leises Klopfen holte ihn aus seinem Schmerz. „Inuyasha? Inuyasha, kann ich kurz mit dir sprechen?“, hörte er Rin durch die Tür. Er wischte sich schnell die Tränen weg, hoffte das es nicht auffielen das er geweint hatte. Langsam sperrte er Rin die Tür auf. Diese wurde auch gleich geöffnet. Als Rin den Raum betrat, versuchte er ihrem Blick auszuweichen. Sie sollte nicht sehen, dass er geweint hatte. Außerdem konnte er sich schon denken, worüber sie mit ihm reden wollte und dieses Thema wollte er lieber nicht anschneiden. „Kagome, geht es nicht gut!“, fing sie gleich an. „Und dir auch nicht!“, machte sie einfach weiter, da er nichts erwiderte. „Inuyasha ich weiß, dass du sie sehr lieb hast und du ihr nicht weh tun willst. Aber mit genau diesem Verhalten tust du Kagome nur umso mehr weh.“ Er wusste, dass er ihr damit weh tat, doch wie sollte er sich ihr gegenüber verhalten? „Inuyasha? Kann ich dich etwas Persönliches fragen?“ Zum ersten Mal, seit Rin sein Zimmer betreten hatte, sah er sie an. „Klar… stell deine Frage.“ Ihm war es egal, was sie wissen wollte, Hauptsache Rin würde schnell wieder verschwinden. „Du liebst Kagome, nicht wahr? Zu mindesten glaubst du das?“ Diese Frage brachte ihn dazu schwer zu schlucken. „Du musst nichts sagen. Ich habe dich genau beobachtet. Wie du mit ihr umgehst und dein Verhalten, wenn andere Jungs sie anbaggern. Klar war es bis jetzt immer so, dass ich dachte es sei dein Beschützerinstinkt als Bruder, aber ich glaube im Moment steckt viel mehr dahinter“, machte sie weiter, aber sah ihn nicht mehr an. „Inuyasha, Gefühle sind immer schwierig, aber Kagome hat dich sehr, sehr lieb und du sie auch. Klar kann es sein, dass es schwierig für dich ist, aber du musst auch an sie denken. Sie fühlt sich furchtbar, weil du sie angeschrien hast. Du kannst ja auf Abstand gehen. Sie fernhalten, wenn du mit ihr alleine bist. Aber bitte tu ihr das nicht an, wenn du mit uns zusammen bist. Irgendwann werden diese Gefühle vergehen. Und ich glaube, dass der Kuss zu Silvester dich verwirrt hat und du deshalb glaubst, dass du sie liebst. Denk doch einfach nochmal darüber nach und du wirst sehen, deine Gefühle sind nicht so gemeint, wie du glaubst.“ Sanft lächelte sie ihn an. Er dachte kurz über ihre Worte nach. „Hast du sowas schon mal miterlebt?“, fragte er unsicher. „Klar! Und glaub mir, das ist nicht mal schlimm. Du bist verwirrt und das kann sicher jeder verstehen. Also denk noch mal darüber nach und dann weißt du, was dein Herz im Moment wirklich will!“ Ihr Lächeln stimmte ihn zwar positiv, doch nickte er nur zögernd. „Rin? Kann das unter uns bleiben?“, kam es leise von ihm, da er nicht wollte, dass jemand anderes von seinen verwirrten Gefühlen, wie Rin es nannte, erfuhr. „Klar. Von sowas muss keiner erfahren und in ein paar Wochen ist sowieso wieder alles beim Alten, also muss es nicht nochmal beredet werden! Wir sollten jetzt auch essen gehen. Deine Ma hat vorher schon gekocht, als ich aus Kagomes Zimmer kam und es ist bestimmt schon fertig.“ Sie lächelte ihn an, doch er winkte ab. „Sorry Rin aber ich habe echt keinen Hunger!“, meinte er noch. „Ist gut ich sage es deiner Ma! Sollte noch was sein, kannst du gern zu mir kommen.“ Sie verließ lächelnd den Raum und ließ ihn alleine zurück. Rins Worte hatte er genau verstanden. Doch in einem musste er ihr widersprechen. Seine Gefühle waren nicht verwirrt. Sie waren schon immer da und nun hatte er sie zugelassen. Jetzt konnte er nur hoffen, dass sie recht hatte und er sie in den nächsten Wochen vergessen könnte. Auch wenn es sicher nicht so einfach werden würde, den man wollte oft das, was man nicht haben konnte oder durfte. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)