Auch ein Haar hat seinen Schatten von Dracos-Princess ================================================================================ Kapitel 1: Wo du auch hingehst ------------------------------ Liebe ist die beständigste Macht der Welt. - Martin Luther King     ~*~       Die Dämmerung hatte sich vor wenigen Stunden langsam und schleichend über das große Schloss gelegt, dessen Türme fast die Wolkendecke küssten und es den Anschein erweckte, als wollten sie noch weiter hinauf. Darüber hinaus war das tiefschwarze Firmament mit funkelnden, glänzenden Sternen geschmückt worden. Sie funkelten, sie strahlten und erhellten mithilfe des Mondes dem jungen Mädchen, das den sandigen Pfad entlanglief, den Weg zum schwarzen See. Schmunzelnd, aber auch etwas betrübt blickte sie zu dem riesigen Schloss, das auf seinem Berg thronte und sowohl seine Bewohner, als auch Hermine selbst, mittels seiner Magie immerzu in Staunen versetzt hatte. Das Schloss, das ihr immer eine Zufluchtsstätte geboten hatte. Das Schloss, das mit komplizierten Schutzzaubern versehen worden war, um Eindringlinge fernzuhalten. Das Schloss, das Hermine so liebte und ihr, als auch Harry immer ein Zuhause gewesen war.   Womöglich gehörte sie – nebst den anderen muggelstämmigen Schülern – zu der Sorte Mensch, den man mit solch banalen, jedoch wundersam einfachen Dingen begeistern konnte. Schließlich kannte sie, im Vergleich zu Rein- oder Halbblütern, ihre ersten elf Lebensjahre nichts anderes, als die Normalität in der Muggelwelt. Andersartige Dinge wurden als Aberglaube oder Irrglaube abgestempelt, doch die heranwachsende Gryffindor-Schülerin wusste es mittlerweile besser. Oh Merlin, in ihr war damals ein Feuerwerk entfacht, nachdem sie gemeinsam mit ihren Eltern die Winkelgasse passiert hatte. Sie erinnerte sich noch, wie erfreut sie gewesen war. Hermine war als elfjähriges Mädchen so ruhelos, dass sie entgegen ihrer Erwartung an jedem Schaufenster inne hielt und den anderen Kindern ungeduldig zugehört hatte, die ebenso angespannt ihre Nasen an den jeweiligen Scheiben platt drückten.   Es waren so schöne Erinnerungen, die ihr in so vielen Situationen halfen. Immer dann, wenn sie sich unwillkommen fühlte, dachte sie daran zurück – ja, auch sie gehörte zu dieser anderen, dieser magischen Welt. Auch jetzt half es ihr, nachdem sie wehmütig zum Schloss zurück sah, das sie morgen in der Früh verließ, um sich sechs Wochen lang auf das kommende Schuljahr vorzubereiten – wie jedes Jahr. Hermine hatte sich in ihrem ersten Schuljahr mit Büchern zudecken können, die bis zum dritten Schuljahr reichten. Ab morgen würde sie den Schulstoff für das sechste, sowie das siebte Schuljahr zum dritten Mal wiederholen – es hatte sich demzufolge nichts über die Jahre geändert, was Hermine beruhigte. Sie mochte diesen Ablauf und es kümmerte sie nicht mehr, dass die anderen Schüler ihr Verhalten verspotteten.   Sie konnte eben nicht anders. Hermine würde sich, sofern sie es zeitlich einrichten konnte, immer ihren Büchern und handgeschriebenen Pergamenten widmen, die so vollgeschrieben waren, dass man Schwierigkeiten hatte, die Farbnuance des Pergaments herauszukristallisieren.   Nein, in den letzten fünf Jahren hatte sich tatsächlich nichts verändert, bemerkte sie kichernd und erreichte unterdessen summend das Quidditch-Feld – ein Ort, an dem Hermine eigentlich nie gerne gewesen war. Sport war nicht unbedingt das, was Hermine zu ihren Königsdisziplinen zählte, angesichts der einhergehenden Gefahren. Dennoch blickte sie freudestrahlend zu den wehenden Bannern, die vom Wind sanft hin und her getragen und vom Mondlicht angestrahlt wurden. Lächelnd dachte sie daran, wie oft sie schon hier gewesen war, um Harry anzufeuern? Es waren unzählige Male. Zu ihrem Bedauern musste sie sich auch die Spiele der anderen Häuser untereinander ansehen, weil Harry und Ron sie genötigt hatten, sie zu begleiten. Ja, sie mussten unbedingt das Spielverhalten der Gegner analysieren. Kopfschüttelnd, aber auch grinsend sah sie wieder den Pfad entlang, der weiter unten am schwarzen See endete. Das war ihr Ziel heute Nacht gewesen. Im vierten Schuljahr hatte sie die seltsame Angewohnheit entwickelt, die letzte Nacht vor den Ferien damit zu verbringen, all die magischen Eindrücke außerhalb des Schlosses noch einmal auf sich wirken zu lassen; insbesondere, um der nachfolgenden Sehnsucht nach Hogwarts zuvorzukommen. Es war – so hatte Hermine feststellen müssen – entspannend.   Das leise Rascheln der Äste, der sanfte Wellengang der See, das Knirschen der kleinen weißen Kieselsteine... Es waren Laute, die melodisch und doch beruhigend klangen. Zudem versprachen sie Hermine, ewig zu währen. Der schwarze See, der verbotene Wald, die peitschende Weide – schon einmal hatten sie einen Zaubererkrieg überwunden und vermittelten Hermine das Gefühl, sich erneut gegen Voldemort wappnen zu können.   Versunken in diesen rettenden Gedanken, steuerte sie zielsicher das von Schilf bewachsene Ufer des Sees an. Am Rand erkannte sie den Baumstamm, auf den Hermine schon Anspruch erhob, da sie so oft darauf gesessen hatte und in ihren Büchern versunken war. Indessen fuhren ihre Fingerkuppen bedächtig über das raue Holz, ehe sie sich abermals darauf niederließ und stumm dem natürlichen Lauf zusah. Ab und an dachte sie sogar, eine immer größer werdende Wellen zu entdecken, die ihr symbolisieren wollte, dass sie nicht alleine war und einer der Wassermenschen aufgetaucht war – jedoch nur so weit, dass die unheimlich wirkenden gelben Augen die Umgebung abscannen konnten, bevor sie wieder im Wasser verschwanden.   „Wie es wohl ist, unter Wasser zu leben? Dasselbe müsst ihr euch sicher auch fragen, oder?“, flüsterte Hermine, die ihre Ellenbogen auf ihren Beinen abstützte und ihren Oberkörper nach vorne beugte. Aufgrund ihrer Herkunft kannte sie das Märchen der Meerjungfrau. Allerdings kannte sie auch das tragische Ende des Originals. Aber vergleichen konnte man das auch nicht, da die Wassermenschen im schwarzen See keiner Fiktion zuzuordnen waren, sondern tatsächlich existierten, wenngleich Muggel sie nicht kannten. Im Anschluss erhob sie sich und näherte sich dem Ufer vorsichtig – jedoch wahrte sie noch etwas Abstand. Anschließend fügte sie flüsternd hinzu: „Harry hat mir von euch erzählt.“ Parallel ging sie in die Hocke, legte das Buch – das sie die ganze Zeit unter ihrem Arm trug – zur Seite und streckte behutsam ihre Finger aus, um diese sanft über die Wasseroberfläche gleiten zu lassen.   Nur wenige Zentimeter trennten Hermine und das Wasser voneinander. Sie vergaß das, was um sie herum geschah und fokussierte das dunkle Wasser, dem ihre Hand immer näher kam. Sie streckte sich immer weiter nach vorne – es fehlte nur noch ein bisschen, stellte sie fest, während sie ununterbrochen auf ihre Unterlippe biss. Infolgedessen bemerkte sie den knackenden Ast, sowie den kalten Windzug der ihr Gesicht umspielte, gar nicht. Viel zu gespannt war sie auf das Nachfolgende, sobald ihre Fingerspitzen in das kühle Nass tauchten.   „Fass es nicht an!“   Erschrocken wollte Hermine sich umdrehen, um den Störenfried zurechtzuweisen. Die junge Gryffindor wollte den Fremdling darauf hinweisen, dass es unhöflich war, jemanden arglistig zu erschrecken. Doch statt ihrer Wut freien Lauf zu lassen, gehorchte ihr Körper ihrem Verstand nicht mehr, sondern folgte der logischen Konsequenz, woraufhin sie nach vorne stolperte und in den See plumpste.   „Scheiße!“, entfuhr es dem Ankömmling knurrend, der sich anschließend aus seinem Umhang schälte, diesen arglos zu Boden und zum Ufer des Sees eilte. Nicht nur ihr waren die Gefahren bekannt. Man lehrte die Schüler seit ihrem ersten Schultag, dem schwarzen See nicht zu nahe zu kommen, aber das schien Hermine Granger nicht zu interessieren.   Wie unprofessionell von ihr.   Ferner wandte die hinzugekommene Gestalt einen Kopfblasenzauber an, ehe die Spitze seines Zauberstabes aufleuchtete und er mittels des Funken versuchte, Grangers Konturen im See auszumachen. Doch so sehr er auch seine Augen beanspruchte; er konnte sie nicht entdecken.   „Merlin, dieses Weib! Sie treibt mich noch in den Wahnsinn“, schimpfte er zusätzlich, da er bisher noch glaubte, Granger könnte sich selbst aus dem See befreien. Aber das würde wohl nicht passieren, weswegen auch er ins Wasser sprang – jedoch eleganter als Granger.   Schnell stellte sich aber heraus, dass die Sicht trotz seines Zauberstabes miserabel war. Aber er konnte sich zumindest anhand des Lichts zwischen den vielen Algen besser zurechtfinden als das störrische Mädchen. Hastig tastete er sich nach vorne, er bewegte sich immer schneller und verschwand in den Tiefen der See. Die Angst, von den Algen gefesselt zu werden, konnte er von sich schütteln – für ihn zählte im Moment nur, das Leben von Granger zu sichern. Merlin, sie schaffte es scheinbar nicht, ihrer Neugier die Stirn zu bieten und der Gefahr aus dem Weg zu gehen. Nein, sie bezwang die Gier nicht, aber ihn zurechtweisen, das funktionierte tadellos.   Das gelang ihr jedes Mal und wäre er Schulsprecher, hätte er ihr – einfach, weil es lustig wäre und er ihr entgleisendes Gesicht sehen wollte – jedes Mal zehn Punkte für Gryffindor gegeben. Aus Prinzip halt und weil sie sich vermutlich darüber geärgert hätte. Derweil drang er auch offensichtlich immer mehr in die Mitte des Sees ein, da das Schild nicht mehr so dicht bewachsen war wie am Ufer.   Zeitgleich fragte er sich, ob man unter Wasser schwitzen konnte? Wenn ja, befüllte er wohl geradezu ganze Meere damit, denn die Zeit lief ihm davon und er spürte das Kribbeln, das Besitz von seinem Körper nahm, hinsichtlich der Angst, nicht rechtzeitig bei Granger anzukommen. Ja, sie war schließlich ein Mensch, der – wie jeder Reinblüter – unter Wasser nicht atmen konnte und diesbezüglich auf magische Hilfe angewiesen war. Aber wo zum Teufel war sie? Unstetig fuchtelte seine Hand indes wild umher, auf der Suche nach einem Anzeichen ihrer Hülle.   Alles was er vernahm, waren Geräusche, welche die See für gewöhnlich nicht von sich gab. Aufgeregt drehte er sich um, doch die wedelnde Schwanzflosse war zwischen den Unterwasserpflanzen, die aus dem Grund ragten, verschwunden. Gedanklich fluchte er, ehe er sich auf die weitere Suche konzentrierte und endlich etwas erspähte, das auf ein menschliches Wesen hindeutete. Eilig schwamm er darauf zu, doch zu seinem Leidwesen, wirbelte er anhand seiner Bewegungen Sand auf, der ihm die weitere Sicht versperrte. Aber würde ihn das aufhalten? Nein, er suchte blind nach einem weichen Stoff, den er nach mehreren erfolglosen Versuchen zwischen den Fingern spürte und als er daran zog, kam auch ihr bleiches Gesicht durch den Sand zum Vorschein.   Ohne weitere Maßnahmen zu ergreifen, richtete er folglich seinen Stab nach oben – hinauf zum Mond, der durch die schimmernde Wasserdecke leuchtete. Aber bevor er sprach, prüfte er doch noch einmal, dass er das Mädchen fest im Griff hielt. Abschließend murmelte er: „Ascendio!“   Ruckartig wurden die beiden Hogwarts-Schüler zur Oberfläche katapultiert, bevor sie keuchend die Wasseroberfläche durchbrachen. Wasserfontänen spritzen nach oben und es sah vermutlich wie damals bei Potter aus, nachdem dieser nach seiner zweiten Aufgabe aus dem See geschleudert wurde... Als würde der schwarze See unliebsam seine Eindringlinge ausspucken.   Ächzend löste Hermines Retter den Zauber um seinen Mund, um besser atmen zu können, denn er war der Grund, weshalb Hermine so weich gelandet war – und sie bekam es nicht einmal mit, weil ihre Augen immer noch geschlossen waren. Unweigerlich umhüllte ihn die Angst, als ihm das aufgefallen war. Umsichtig hob er sie von seinem Körper, legte sie neben sich und stieg im selben Moment über sie. Aufgelöst warf er indessen seinen Stab zur Seite, weil er keine heilenden Zaubersprüche im Bezug auf Ertrinken kannte und es ärgerte ihn. Nichtsdestotrotz fuhren seine Finger vorsichtig über ihre blassen Wangen, die er nachfolgend mit seinen Händen umschloss, um ihren Kopf anzuheben.   „Granger?“, hauchte er gegen ihre Nasenspitze. „Kannst du mich hören?“   Scheiße, verflucht. Das konnte sie per se nicht. Ansonsten würde sie schon längst auf ihren Beinen stehen, die Hände in die Hüften stemmen und ihn anschreien, was ihm denn einfallen würde, sie zu retten. Ja, das wäre die Granger, die er kannte.   „Wach doch endlich auf, verdammter Drachenmist“, entfuhr es ihm panischer. Zudem zeichnete sich Verzweiflung in dem jungen, abgeschlagenen Gesicht ab, das sonst immer Souveränität ausstrahlte. Aber jetzt... Es gelang ihm nicht. Vor ihrem bewegungslosen Körper fiel seine perfide Maskerade zu Boden und er war Schuld an der Misere. Der junge Slytherin hätte einfach in seinem Versteck bleiben und sie aus sicherer Entfernung beobachten sollen. Jawohl, Draco hätte sich zurückhalten müssen, aber wie hätte er das anstellen können? Indem er ruhig dabei zusah, wie sie ihre verdammten Finger in den See tauchte?   Ha, nein. Denn wie auch bei ihr, war auch seine Neugier stärker gewesen. Er wollte insgeheim auch, dass sie ihn bemerkte und mit ihm sprach. Außerdem kannte man die Gefahren, die der schwarze See beherbergte. Vor allem Granger musste sie kennen. Ja, gerade sie musste sie kennen. Sie war ein wandelndes Buch – ein Lexikon, das auf alles eine Antwort wusste.   So auch jetzt. Sie sollte gefälligst aufwachen und ihm antworten, dass er nicht Schuld an dem Unfall war.   Den Gefallen tat sie ihm jedoch nicht, weswegen er sorgenvoll von ihrer geklettert war und ihre kalte Haut berührte. Unverzüglich schnappte er sich seinen Umhang und griff nach seinem Zauberstab, um ihren Körper trocken zu zaubern. Augenblicklich danach, breitete er zusätzlich auch seinen Umhang über ihrem Körper aus. Des Weiteren war ihm noch eine Hilfsmaßnahme in den Sinn gekommen. Draco setzte sich kniend neben sie. Seine Hände waren durch seine bereits zerzausten, nassen Haare gewandert, aber je mehr er grübelte, umso entschlossener wurde er.   Sie würde ihn vermutlich verfluchen, wenn sie davon erfuhr, aber darüber musste er hinwegsehen. Anschließend umschlang seine Hand ihren Nacken, mit der anderen strich er ihre Haarsträhnen aus dem Gesicht und... und er presste seine nassen Lippen, von denen noch Wassertropfen perlten, auf ihren trockenen, blau angelaufenen Mund. Er pumpte seine Lungen leer und übertrug Luft in ihren Mund, ehedem er laienhaft seine Hände auf ihren Brustkorb stemmte. Immer wieder, immer verzweifelter...   Draco wollte nach mehrmaligen Versuchen um Hilfe schreien, nachdem sich keine Besserung zeigte, doch plötzlich spuckte sie Wasser, woraufhin er abrupt stoppte und ihren Rücken umschlang, so dass sie aufrecht sitzen konnte.   „Um Himmels Willen, Granger“, krächzte er und ließ dem zu sich kommenden Mädchen gar nicht die Zeit, sich zu sammeln. „Ich dachte schon, dass du mir noch mehr Schwierigkeiten machen willst.“   Sehr zögerlich gewann Hermine indessen an Fokus. Sie wusste nicht so recht, wo sie war und wer ihren Körper umklammerte, doch ihrer verschleierter Blick wurde immer klarer. Konturen manifestierten sich. Formen nahmen Gestalt an, bis sie wieder wusste, was zuvor passiert war. Daraufhin rieb sie sich erschöpft über ihre Stirn und sah in das aufgeregte Gesicht, das ihr entgegensah. „Malfoy?“, röchelte sie.   „Alles in Ordnung?“   „Malfoy, du... du hast sie wohl nicht mehr alle!“, entkam es ihr zornig. Mehr und mehr gewann sie an Sicherheit und gerne hätte sie geschrien, aber ihr Hals brannte wie Feuer – ein Paradoxon. War sie doch noch eben im Wasser, das bekanntlich Feuer löschte. „Was fällt dir ein, mich -“   „- zu retten?“, entfuhr es ihm genauso böse. „Ja, gern geschehen!“, schimpfte er ebenso pikiert zurück, bevor er sich verletzt zurückzog und aufstand. Mürrisch klopfte er sich nicht sichtbaren Staub von den nassen Schultern, aber er wollte etwas tun, um nicht gänzlich aus der Haut zu fahren.   „Retten?“ Entgegen ihrer Vernunft, hinsichtlich der Tatsache, dass sie dem Tod ins Auge gesehen hatte, fing sie zu lachen an. „Natürlich“, fuhr sie fort und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Weil du bekannt dafür bist, Schlammblüter zu retten.“ Merlin, es tat weh, Malfoys beliebte Beleidigung auszusprechen, aber Hermine hatte erkannt, dass es nichts nützte, vor der Wahrheit davonzulaufen. Ja, es entsprach der Wahrheit – Malfoy hatte sie so oft mit diesem Wort angegriffen, sie verletzt und gedemütigt. Es hatte jedes Mal geschmerzt und im Gegensatz zu ihm, konnte sie das erkennen, weil sie anders als Malfoy war. Sie unterschied sich signifikant von dem Menschen, der überrumpelt vor ihr stand und eigentlich darin glänzte, überheblich zu sein und Meinungen zu publizieren, die fern von Gut und nah am Bösen waren.   „Was redest du da?“ Der Unfall hatte ihr offenbar sehr zugesetzt. „Ich hätte dich auch ertrinken lassen können, du undankbares Weibsbild.“ Nun sprach das beleidigte Kleinkind aus Draco, dem man den Lutscher weggenommen hatte und er Konsequenzen androhte, für die man nichts weiter als ein Lachen übrig hatte.   „Ich bin undankbar?“   „Ja, du bist undankbar, Granger, und jetzt halt endlich den Mund“, donnerte er ungehalten. Draco war nie sonderlich gut, seinen Unmut – im Bezug auf Granger – zu verbergen. Dennoch entschloss er sich, ihr seine Hand zu reichen.   „Was soll das werden?“, gab sie grimmig von sich und sah in einer andere Richtung.   „Steh auf, ich bringe dich ins Schloss zurück.“ Aber anstatt seine nett gemeinte Geste anzunehmen, ignorierte sie ihn. „Mach schon!“, fauchte er angefressen. „Ich werde dir nicht ewig die Hand entgegenhalten.“   „Ich verzichte“, teilte sie ihm unverblümt mit, bevor sie ihre Knie anzog, um eine bequemere Positur einzunehmen. Darüber hinaus hatte sie unbewusst die weiche Decke zu sich herangezogen, die ihre Beine bedeckte. Ohne darüber nachzudenken, was das war, vergrub sie ihr Gesicht darin und bettete ihren Kopf auf den abgedeckten Knien.   „Schön, dann schlage ich vor, dass du sofort zu Dumbledore rennst und ihm erzählst, was passiert ist – ungeachtet dessen, dass ich es war, der dir geholfen hat“, entgegnete er reserviert. „Ich glaube, der Alte wäre erpicht darauf zu erfahren, wieso du dich nachts aus dem Schloss geschlichen hast.“ Zwar überwog die Wut noch immer alles, aber es schaffte es, ein stilvolles Feixen auf seine Lippen zu zaubern. Eines der Sorte, das abfälliger nicht sein konnte. Zudem passte es herrlich zu seinen vor der Brust überkreuzten Arme. Es verlieh seiner Haltung Stolz und die nötige Prise Arroganz, die ihm bisweilen gefehlt hatte. Außerdem schien es Granger noch mehr zu provozieren, wie er anhand ihres abschätzigen Blickes erkennen konnte.   „Hättest du mich nicht erschreckt, hätte dein Gewissen dich gar nicht nötigen müssen, mir hinterher zu springen“, konterte Hermine geringschätzig.   „Und würdest du dich einmal entsprechend deiner angeblichen Cleverness verhalten, wären dir die Gefahren sonnenklar gewesen. Oder hast du vergessen, was man uns seit fünf Schuljahren eintrichtert?“ Sie wollte mit ihm streiten? Das konnte sie haben. Immerhin taten sie seit fünf Jahren nichts anderes, als sich gegenseitig die Drachenpocken an den Hals zu wünschen. „Anscheinend hast du das, und statt sich einfach mal der Fairness halber bei mir zu bedanken, fängst du an, mich in die Schranken weisen zu wollen. Geht es noch lächerlicher?“   Zischend blies Hermine die angehaltene Luft nach draußen, bevor sie säuerlich den Kopf zur Seite neigte, um diesen arroganten Idioten – der von sich sowieso nur das Allerbeste dachte – nicht länger ansehen zu müssen. Trotzdem wollte sie es wissen: „Wieso bist du hier, Malfoy? Kannst du dir deine Demütigungen mir gegenüber nicht einen Tag lang verkneifen?“ Sie konnte ihm die Frage stellen, ohne ihn anzusehen. Hinzu kamen die lästigen Tränen, die schon auf dem Vormarsch waren und die sie um jeden Preis vor ihm verbergen wollte.   Angesichts dessen, öffnete sich sein Mund, den er zuvor zu einer dünnen Linie verzogen hatte – bezüglich ihrer Worte. „Nun, es entspricht ja eher meinem Charakter, gegen Regeln zu verstoßen. Hätte ich gewusst, dass ich eine neugierige, undankbare Gryffindor retten muss, die offensichtlich ebenfalls Gefallen daran gefunden hat, Regeln zu missachten, wäre ich selbstverständlich im Bett geblieben.“   „Aha“, erwiderte sie in Ermangelung besserer Worte.   „Ist das alles, was dir dazu einfällt?“, entgegnete Draco erzürnt. Verdammt, wieso bedankte sie sich nicht einfach bei ihm? War es so schwer? Ein einfaches Danke und er wäre völlig zufrieden gewesen. Aber natürlich machte ihm Miss-Oberschlau einen Strich durch die Rechnung... Er wollte auch gar nicht weiter darüber nachdenken, wieso er ihr etwas ankreidete, was er selbst nicht konnte. „Wenn das so ist, dann kannst du auch aufstehen.“   „Malfoy, ich -“   „Los!“   „Ich möchte jetzt nicht aufstehen, okay?“   „Granger“, unterbrach Draco sie knurrend, während sowohl sein Zeigefinger, als auch sein Daumen fest über seine geschlossenen Augen rieben. „Wenn es sein muss, trage ich dich ins Schloss, und ich glaube, dass das eine der letzten Optionen ist, die wir beide wollen.“   „Was?“ Fassungslos über seine Entschlossenheit, drehte sie ihren Kopf nun doch in seine Richtung.   „Du hast mich schon verstanden.“   „Wieso schlägst du es vor, wenn es eine Option ist, die du gar nicht umsetzen willst?“, fragte sie schnaufend.   „Weil man beleidigte Kleinkinder mit peinlichen Strafen vorführen muss – etwas, das ich gerne in Kauf nehme, um dir eine Lektion zu erteilen“, klärte er das bornierte Mädchen gereizt auf, das wie eine Erwachsene behandelt werden wollte, doch momentan die Reife einer vierjährigen auswies. „Und du weißt ja, Lektionen sind da, um aus ihnen zu lernen. Wenn ich dich demzufolge ins Schloss trage, bin ich mir ziemlich sicher, dass dir diese Lektion peinlich wäre und du daraus lernen würdest.“   „Vielleicht, aber man lernt viel eher aus Fehlern, Malfoy“, kommentierte sie, bevor sie sich erhob und ihr Kinn in die Höhe reckte.   „Das stimmt. Hast du denn etwas aus diesem Fehler hier gelernt?“   „Nein.“ Sie wollte ihm den Triumph nicht gönnen, weshalb sie es verneinte. „Ich weiß aber jetzt zumindest, dass es mir tatsächlich peinlich wäre, wenn du mich zum Schloss trägst.“ Soweit es ihre Fassung zuließ, stolzierte sie – mit der Decke in der Hand – an Malfoy vorbei, geradewegs den kleinen Abhang hinauf.   Er war nicht sonderlich von ihren Worten getroffen.   „Mein Umhang beißt dich schon nicht, Granger“, rief er ihr hinterher, wissend, dass sie gar nicht wusste, dass es sich bei dem Stoff um seinen Umhang gehandelt hatte. „Du kannst ihn ruhig überziehen, wenn du ihn schon mitnehmen willst“, quittierte er seine Aussage mit einem hämischen Grinsen, das sich zunehmend vergrößerte, als er sah, wie sie ihren Gang stoppte und den Kopf nach unten neigte, um den Wahrheitsgehalt seiner Aussage zu überprüfen.   Um ihrer Auffassung – was Dracos Charakter betraf – gerecht zu werden, verschränkte er nochmals die Arme und wartete darauf, dass sie sich zu ihm umdrehte, was sogleich nach Beendigung seines Gedanken auch geschah.   „Warum?“ Gehemmt drückte sie den Umhang an sich, nachdem das Slytherin-Wappen unter dem Einfall des Mondlichtes silbern-grün schimmerte. „Warum gibst du mir deinen Umhang?“   Infolgedessen schloss der junge Mann wortlos zu seinem einstigen Feind auf, der in Dracos Augen jedoch schon lange kein Gegner mehr war – seine Erziehung es allerdings verlangte, undurchschaubar zu bleiben. Als er vor ihr zum Stehen kam, sah er ihr in die Augen und grinste, bevor zwei seiner Finger unter ihr Kinn fuhren, so dass ihr Kopf angehoben wurde. „Keine Ahnung, Granger. Vielleicht, weil ich was gut machen muss? Oder man denjenigen mag, dem man was gibt, um sich daran zu wärmen?“   Spielte Malfoy etwa auf das Geschehen im Ministerium an? Wollte er Lucius' Verhalten entschuldigen, oder dienten seine Worte einem Ablenkungsmanöver, das Hermine nicht durchschauen konnte? „Du bist ein schlechter Lügner“, erwähnte sie nach mehreren Sekunden, um die unheimliche, aber dich animalische Stille zu unterbinden.   „Denkst du das, ja?“, wollte er wissen und pausierte, ehe er fortfuhr: „Was überführt mich der Lüge?“ Seine Finger hatte er noch nicht zurückgezogen, aber wozu auch? Sie machte keine Anstalten, sie von sich zu schlagen.   „Meine Erfahrung mit dir, Malfoy.“   „Deine Erfahrung? Ein blöder Vergleich, wenn du mich fragst.“   Sein Verhalten irritierte Hermine nur noch mehr. Wieso war er ausgerechnet jetzt so? Er verunsicherte sie mit dieser unbekannten, doch sehr anziehenden Art. „Ganz und gar nicht. Ich kenne dich, Malfoy. Ich weiß nur noch nicht, was du damit bezwecken willst“, gestand sie mit herunterhängenden Armen.   „Granger“, begann er lachend, „ich muss schon sagen, du bist urkomisch.“ Seinen Oberkörper neigte er ein wenig zurück, woraufhin sein Lachen lauter wurde. „Ich wusste gar nicht, dass du ich so akribisch studiert hast.“ Draco war geneigt, sie nochmal zu berühren. Er wollte seine Finger weiter wandern lassen. Dieses Mal aber einfühlsamer, sanfter... Glücklicherweise konnte er sich rechtzeitig fangen und einen derartigen Versuch unterlassen. Gleichzeitig zog er seine Finger zurück.   „Ich... Ich werde jetzt zurückgehen – alleine.“ Angrenzend hielt sie ihm seinen Umhang entgegen. „Aber bevor ich es vergesse: Hier, dein Umhang.“   „Du denkst wirklich, ich spiele eine Spiel, oder?“ Woher ihr Sinneswandel kam, wusste er nicht, aber es gefiel ihm auch nicht. Viel lieber wäre es ihm gewesen, wenn sie ihn anschnauzte, statt sie bekümmert vor sich stehen zu sehen. „Wenn ich es täte, würde ich dann triefnass vor dir stehen? Wenn du ein bisschen überlegst – und ich glaube fest daran, dass du das schaffst –, dann würdest du wissen, wieso ich in der Nähe war. Zusätzlich würde dir auffallen, dass ich mich gerade zum Affen mache – nicht du.“ Selbst jetzt sah er noch Zweifel in ihrem Gesicht. „Meine Rettung zähle ich gar nicht dazu, obwohl diese der entscheidende Beweis ist.“   „Was?“, wiederholte sie das einsilbige Wort lakonisch.   Knapp verdrehte Draco die Augen, bevor er sich dazu herabließ, sie weiter aufzuklären: „Auf Dinge, die man gerne um sich hat, legt man besonderen Wert. Verstehst du? Man schützt ja auch Schätze, weil sie wertvoll sind.“   „Gute Nacht, Malfoy.“ Unfassbar, dass er so weit ging. Sie wollte ihm eine Chance geben, ein vernünftiges Gespräch mit ihr zu führen, aber auch das war scheinbar unmöglich. Schlimm genug war es auch, dass er derjenige war, der sie aus der misslichen Lage befreit hatte, obwohl er dafür verantwortlich gewesen war, aber dass er sich erdreistete, sie weiterhin zu veralbern, setzte dem Ganzen noch die Krone auf. Schnaubend drehte sie sich im Anschluss von ihm weg. Sie musste dringend in ihren Turm zurück und schlafen, um das nervenaufreibende Erlebnis zu verarbeiten.   „Ähm, Granger?“ Mit erhobenem Finger hielt er sie erneut zurück. „Mein Umhang.“   Wutschnaubend stapfte sie zu ihm zurück und drückte ihm fauchend den Umhang in die Hände. „Hier!“ Viel besser wäre es gewesen, wenn sie ihm seinen weichen Umhang vor die Füße geworfen hätte, aber Hermine besaß – trotz der Fehde zu Malfoy – noch genügend Anstand.   „Danke.“ Hinterhältig hatte er die Hände aufgehalten, doch statt seinen Umhang zu fangen, schnappte er sich ihre aufgewärmten Hände, wodurch er sie zu sich heranziehen konnte. „Ein hirnrissiges Spiel“, flüsterte er, nachdem er sich zu ihr nach unten gebeugt hatte, „ist so zeitaufwendig. Ich bin dem Alter entwachsen, indem ich massig Zeit dafür verschwende, das – was man schätzt – zu verärgern.“ Augenblicklich hatte er seine Hand auf ihre Taille gelegt, um den Zustand, in dem sie sich befanden, zu zementieren. Jetzt wäre die beste Gelegenheit, ihr das zu sagen, was er schon die ganze Zeit tun wollte. Eine weitere Chance bekäme er womöglich nicht, weil er spätestens morgen wieder zu feige gewesen wäre. Aber jetzt, nachdem er ihr geholfen und sie hilflos vor ihm gestanden hatte, packte ihn der Mut. Mut, das zu tun, was er seit einem halben Jahr tun wollte. Darauf hoffend, in ihr eine ähnliche Rettung zu finden, drängte er seinen Körper gegen ihren und ignorierte ihre freie Hand, die sich widerwillig gegen seine Brust stemmte.   „Malfoy, ich warne dich!“   „Du kannst dir nicht vorstellen, wie oft du mich noch in deinem Leben warnen musst, Granger.“ Damit meinte er nicht, dass er sie öfter ungefragt küssen würde, sondern die Tatsache, dass er ihr heute Nacht erzählen würde, was das Schlangengesicht von ihm verlangte...   Seit einem halben Jahr wusste er, dass es seine Aufgabe war, Dumbledore im kommenden Schuljahr zu töten. Und während er sich immerzu Gedanken gemacht hatte, wie er das mit seinem Gewissen vereinbaren konnte, kam ihm immer öfter Granger in den Sinn. Sie liefen sich täglich über den Weg und bisher hatte er immer nur gedacht, dass er sich bloß auf sie fixiert hatte, weil er glaubte, mit ihrer Hilfe all der Last entfliehen zu können, aber je öfter er sie beobachtet hatte, umso bewusster wurde ihm, dass er nicht nur seine Rettung in ihr sah, sondern auch das Mädchen, in das er sich verliebt hatte. Aber all die Sorgen und Ängste könnte er ihr später erzählen, wenn er fertig war. Jetzt wollte er einfach nur noch das tun, was er jedes Mal in seinen Träumen getan hatte. Er wollte die verträumten, sowie verschwommenen Bilder Wirklichkeit werden lassen und natürlich war er verrückt. Selbstverständlich begab er sich auf dünnes Eis und es bestand auch die Möglichkeit, einen Fehler zu begehen, wenn er fortfuhr, aber er würde sich ewig ärgern, wenn er nicht den Versuch wagen würde. Es war sogar möglich, dass sie ihn im Anschluss hasste, wenn er sie gleich küsste und sich ihr offenbarte, aber wer nichts wagte, der gewann auch nichts. Vielleicht würde sie ihn auch erneut der Lüge bezichtigen, aber er appellierte in Gedanken sowohl an ihre Güte, als auch an ihre Menschlichkeit. Er vertraute darauf, dass Hermine Granger über den Tellerrand blicken und ihm Vertrauen entgegenbringen konnte.   „Malfoy!“ Ihre Augen weiteten sich immer mehr und sie wusste, dass sie längst schreien müsste, aber wieso tat sie es nicht? Wieso schrie sie nicht Zeter und Mordio?   „Ich finde es zwar unfassbar reizend, wenn du mich so nennst, aber versuch doch mal, mich beim Namen zu nennen, Granger“, schlug er ihr lächelnd vor, obwohl er selbiges auch nicht vorhatte. Schließlich war das doch ihr Markenzeichen – sich mit Nachnamen anzugiften. Es war ihre Passion, aber er würde ihr auch jetzt nicht die Chance geben, damit anzufangen, ihn mit Vornamen anzusprechen, denn seine Lippen verschlossen die ihrigen bereits. Folglich entfachte die Flamme in ihm, die auf Hermine überging. So schien es jedenfalls, da ihre Gegenwehr erstarb; was ihn wiederum antrieb, seine Arme enger um ihren zierlichen Körper zu schlingen und beide ihre Augen schlossen.   Womöglich sah es furchtbar kitschig aus, dass zwei Menschen – die unterschiedlicher nicht sein konnten – unterm Mondschein stand und sich küssten, aber es war ihm egal. So was von egal. Stattdessen hätte er zu gerne seinen Zauberstab gezogen, um die Zeit einzufrieren. Er wollte unendlich lange mit Hermine Granger in dieser Position verharren, aber man konnte die Zeit nicht anhalten...   Nach mehreren Minuten waren seine Hände sachte nach oben gewandert, wo er ihr Gesicht umfing und sich langsam zurückzog. Es schien, als hätte er für einen Moment die schwarzen Gedanken, die sich in ihn hineinfressen wollten, ausblenden können – mit ihrer Hilfe.   „Kann ich dich jetzt zum Schloss bringen?“, raunte er, weil er von dem Kuss noch so eingenommen war. „Keine Sorge, wir werden auch nicht zusammen durch das große Eingangsportal gehen.“ Davor würde er ihr jedoch noch die Wahrheit sagen – irgendwie und schonend.   „Ähm... Ja. Ja, wir können zurück und... und Danke.“   Normalerweise hätte er ihr – wäre er weiterhin der Feigling gewesen, der sich vor Gefühlen versteckte – doppelzüngig geantwortet, aber noch immer verspürte er den einkehrenden Mut, der durch den erwiderten Kuss noch gesteigert wurde. „Bitte Granger.“   Doch bevor sie zum Schloss marschierten, ging er noch einmal zurück, um das Buch zu nehmen, das Hermine zuvor zu Boden gelegt hatte und zum See gegangen war. Anschließend folgte eine einladende Geste, ehe sie nebeneinander gingen und sich lächelnd ansahen. Es war verrückt, wie schnell sich das Blatt wenden konnte, aber es war wohl die erste richtige, aber auch die beste Entscheidung, die Draco bisher getroffen hatte. Möglich, dass er irgendwann auf Potters Hilfe angewiesen wäre, diesem dunklen Pfad zu entfliehen, aber schon lange hegte er keinen Groll mehr gegen den Goldjungen... Das würde er ihm aber wohl nie sagen und er konnte auch nicht garantieren, dass er gewisse Seitenhiebe dauerhaft unterlassen konnte. Aber er würde sie wahrscheinlich verringern – ihretwegen. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)