Drawback 2 von ManaRu ================================================================================ Kapitel 15: Memories -------------------- Nachdem sie zwei Stunden gedöst und sich nicht von der Stelle bewegt hatten, waren sie -getrennt von einander- duschen und saßen nun wieder angezogen auf dem Bett und hatten wieder die Kontroller in den Händen. Sie sprachen nicht über das, was eben zwischen ihnen passiert ist. Das war Reita ganz recht, denn er wollte nicht darüber reden. Im Nachhinein wusste er nicht einmal, ob das eine gute Idee war. Es hatte definitiv Spaß gemacht und er konnte nicht leugnen, dass Kazuki sexy war und ihn auch gut auf andere Gedanken bringen konnte. Am besten dachte er einfach nicht mehr daran. Als er ein Geräusch im Hintergrund hörte, runzelte er die Stirn und pausierte das Spiel. „Hey… ich war so gut.“ Murrte Kazuki neben ihm, doch Reita legte sich einen Finger auf die Lippen, damit der Andere ruhig blieb und stand vom Bett auf. Das Geräusch war nur leider weg. Ob das Gedudel vom Spiel kam? Kurz darauf hörte er Kais Stimme, auch, wenn er kein einziges Wort verstehen konnte. Dann hatte er eben also dessen Handy gehört? Er vernahm, wie sein Mitbewohner aus dem Zimmer ging. „Rei?“ Rief er durch die Wohnung und sofort ging er raus aus seinem Zimmer. „Ryo hat angerufen. Er will gleich vorbeikommen. Rufst du Kazuki an?“ „Ich bin noch da!“ Rief eben dieser aus dem Zimmer. Der Braunhaarige schien nichts mitbekommen zu haben von dem, was sie im wahrsten Sinne des Wortes getrieben hatten und war trotzdem nicht überrascht. „Gut. Ich geh duschen.“ Damit lief er ins Badezimmer. Naja, es war ja auch nichts dabei, mit einem Kollegen im Zimmer zu sitzen und zu zocken. Er ging mit Kazuki in die Küche, um erst einmal die ganzen Scherben zu beseitigen, die Ryo verteilt hatte und setzten sich dann an den Tisch. Sein Mitbewohner wuselte auch schon wieder durch die Wohnung, war fertig mit duschen und lief in Joggingklamotten umher. Als es an der Türe klingelte, sah man ihn an der Türe vorbeilaufen, um ihren Kollegen reinzulassen. Ihr Fahrer sah nicht gut aus als er reinkam und sich mit Kai zu ihnen setzte. „Alles in Ordnung?“ Fragte Kazuki ihn und man sah, das Ryo angespannt auf dem Stuhl saß, ehe er leicht den Kopf schüttelte. „Ich dachte… dass der Kerl schon längst umgebracht wurde.“ Hauchte er leise und sah sie nun wieder an. Ihn schien etwas zu beschäftigen, das sah man sofort, doch sie würden ihn nicht dazu drängen, etwas zu sagen. Man hätte eine Nadel fallen hören, so still war es zwischen ihnen geworden. „Herr Kanegawa…“ Begann Ryo und holte tief Luft. „Er verdient sein Geld mit Menschenhandel…“ Diese Information hatten sie wirklich noch nicht, kamen sie ja bisher nicht wirklich dazu, sich über den Kerl schlau zu machen. Ob Ryo zu Hause nach dem Mann gesucht hatte? Hatte er Details über ihn herausgefunden? „Er entführt Kinder, lässt die Leute glauben, dass sie tot wären, ohne jemals eine Leiche zu finden.“ Jetzt wurde es interessant und jeder von ihnen ließ den Anderen nicht aus den Augen. Wie kam er in dieser kurzen Zeit nur an solch brisante Informationen? Sowas findet man nicht einfach so im Internet. „LKW’s voller Kinder aus verschiedenen Städten und Länderteilen werden von ihm entführt und verkauft. Aber sie werden nicht als Adoptivkinder oder so verkauft, sondern… als Spielzeug.“ Von Wort zu Wort wurde ihr Fahrer immer leiser und senkte den Blick. Sein Mitbewohner legte eine Hand auf dessen Arm und sah ihn mitfühlend an. „Ryo, woher…“ Kai beendete seinen Satz gar nicht. Der Angesprochene sah sie wieder an und zuckte kurz mit den Schultern. „Nicht jedes Kind, dass er entführt, wird verkauft. Manchmal behält er sie auch für sich, um mit ihnen Spaß zu haben.“ Er lehnte sich zurück und fuhr sich durch die Haare. Ihm fiel auf, dass der Arme sogar zitterte. Ihn beschlich ein ungutes Gefühl und ihm dämmerte, warum er so viel darüber wusste. „Nach drei Jahren hat mich unser Boss da raus geholt. Er sagte, dass er diesen Kerl umbringen wird, doch scheinbar hat er es nie getan.“ Kazuki zog ihn an sich und grinste diabolisch. „Dann machst du das! Eine super Rache, oder etwa nicht?“ Ryo nickte und sah zu ihm auf. „Denk einfach nicht daran. Der Kerl wird sich wünschen, dir nie begegnet zu sein. Dafür werden wir sorgen.“ Man merkte sofort, dass Kazukis Worte den Anderen beruhigten, ihn irgendwie glücklich machten, denn er nickte lächelnd und befreite sich dann von ihrem Hacker. „Ihn zu finden sollte doch kein Problem für dich sein, oder?“ Fragte Kai nun an Kazuki gewandt. Dieser nickte sofort. „Na klar. Das schaffe ich.“ „Gut, dann such du alles raus, was du finden kannst. Wir treffen uns dann wieder, wenn es losgehen kann.“ Schlug der Maskenträger nun vor. Niemand der Anwesenden hatte etwas dagegen. „Ryo, wenn etwas ist, meld dich ruhig bei uns, ja?“ Bot Kai ihm an und auch Kazuki musterte ihren Fahrer. „Ich fahre mit zu dir, wenn das okay ist.“ „Nein, schon gut. Ich fahre dich nach Hause. Falls etwas sein sollte, sage ich euch bescheid.“ Ihre Gruppe trennte sich erst einmal wieder von einander und somit waren Reita und Kai nun alleine in ihrer Wohnung. „Denkst du, es geht ihm gut?“ Reita hatte gewisse Bedenken. Zwar schien Ryo es bisher immer gut verarbeitet zu haben, doch dass ihn seine Vergangenheit nun einholte, war mit Sicherheit nicht einfach für ihn. Aber er freute sich schon jetzt darauf, diesen Kerl zu erledigen. Für Ryo! „Keine Ahnung. Ich hoffe es…“ Murrte sein Mitbewohner nur leise. Sie hatten zwei Tage nichts mehr von ihrem Kollegen gehört. Also ging es ihm scheinbar gut. Als er am Abend auf Kais Handy anrief, saßen die Beiden gerade zusammen in der Küche und hatten den Rest ihres Essens vom Lieferservice verputzt. „Hey hey… ganz ruhig! Atme doch erstmal durch.“ Meckerte sein Mitbewohner ins Telefon und stellte den Lautsprecher an. „Ich beruhige mich nicht!“ Keifte es durch das Telefon. Sogar Reita zuckte zusammen, als er Ryo so hörte. Verdammt, was hat der getan? „Irgendwer ist bei mir eingebrochen!“ Kai und Reita sahen sich ernst an. Das war nicht gut! Egal, wer in dessen Wohnung war, es konnte nur schlimm enden, denn jeder könnte mitbekommen haben, wer er war und was er tat. „Wo bist du?“ Wollte Reita wissen und erfuhr, dass ihr Fahrer draußen herumlief. „Ich war unterwegs… als ich zu Hause ankam, stand die Türe offen und die ganze Wohnung sah aus, als hätte jemand was gesucht… ich bin einfach abgehauen und hab den Autoschlüssel nicht mitgenommen.“ „Bleib trotzdem ruhig. Geh an einen öffentlichen Ort und versuch dich unter so viele Menschen zu manövrieren, wie nur möglich.“ Schlug Reita ihm sofort vor. „Nein! Er soll zu uns kommen.“ Entgegnete sein Mitbewohner ihm, doch er schüttelte den Kopf. „Egal, was sie in deiner Wohnung wollten…“ Begann er und seufzte. „Wenn die noch da waren, also bei deiner Wohnung, kann es sein, dass sie dir folgen. Wir können nicht davon ausgehen, dass es ein einfacher Einbrecher war. Also verhalte dich ruhig, geh in die Stadt und versuch, dich zu verstecken. Wir holen dich ab.“ Man konnte deutlich die gehetzte Atmung des Fahrers hören, der draußen unterwegs war. Ausgerechnet jetzt. Es wurde langsam dunkel und nachdem sie wussten, dass der Kerl von damals noch lebte, wollte er sich nicht vorstellen, was gerade in Ryos Kopf los war. Er wollte aber auch nicht ausschließen, dass es wirklich nur ein einfacher Einbrecher war, der nach Geld und Wertsachen gesucht hatte. „Ruf Kazuki an. Bleib mit ihm in Kontakt, legt beide nicht auf. Wir fahren zu deiner Wohnung und sehen uns um und nehmen dein Auto mit, okay?“ Sein Mitbewohner saß nur stumm da, wirkte ebenfalls etwas panisch, doch sie mussten einen kühlen Kopf bewahren. Sie alle! „Okay… danke.“ Hörten sie Ryo nur noch sagen, ehe dieser auflegte. Sofort sprang Reita ins Badezimmer, zog sich um, machte sich fertig wie für einen normalen Auftrag, schnappte sich seine Waffe und lief dann mit Kai zur Wohnung des Anderen. Zwar waren sie schon öfter bei ihm, doch es war eine Weile her. Sie betraten die Wohnung und sahen sich um. Es sah aus, als wäre eine Bombe explodiert. Überall lagen Sachen herum. Schränke waren verschoben, wurden aufgerissen oder gar umgeworfen. Der Inhalt verteilte sich in der gesamten Wohnung. Schnell fanden sie ein wenig Bargeld und stellten fest, dass elektronische Geräte noch vorhanden waren. „Es wollte ihn keiner bestehlen.“ Entwich es Kai leise, der in dessen Schlafzimmer ging. „Hier wurde nach etwas gesucht.“ Antwortete Reita und sah sich ebenfalls weiter um. „Guck mal, Rei.“ Kai kam zu ihm gelaufen und hielt ihm lächelnd ein paar Fotos entgegen. „Ach du Schande… die sind ja noch von damals.“ Sie hatten sich damals schnell angefreundet und ihre kleine Gruppe gegründet, waren unzertrennlich und hatten trotz ihrer Vergangenheit Spaß miteinander. Ryo wollte immer Fotos machen und hat es sich sogar zur Aufgabe gemacht gehabt, ihre Gruppe abzulichten, sobald er die Chance hatte. „Das er diese Bilder behalten hat… das wusste ich gar nicht.“ Entwich es Kai leise. Wahrscheinlich brauchte Ryo diese Bilder. Er hatte schließlich keinen Mitbewohner, war immer alleine, wenn sie nicht gerade an einem Auftrag arbeiteten. Da war es bestimmt schön, sich solche Bilder ansehen zu können. „Und so süß in ein Album geklebt… ich wusste gar nicht, dass er so ein weiches Herz hat.“ Etwas neckendes lag in Kais Stimme. Sie blätterten das Album durch. Von der aufgeschlagenen Seite nach hinten und von da wieder nach vorne. Jedes Bild hatte eine kleine Überschrift bekommen, doch auf der ersten und der letzten Seite fehlten zwei Bilder. Es waren nur noch die kleinen Überschriften zu sehen. „Hmm… schade… bestimmt hat der Kleber den Geist aufgegeben.“ Auch Reita hätte gerne gewusst, welche Bilder fehlten. Ehe ihm ein kleines Detail auffiel und er sich noch einmal die Seiten ansahen, auf denen die Bilder mal aufgeklebt war. „Das war nicht der Kleber…“ Er deutete auf die zerrissenen Stellen in den Seiten. „Die Bilder wurden rausgerissen.“ Sie sahen sich noch einmal das gesamte Album an. Ob Ryo die Bilder doch nicht so toll fand und sie deswegen herausgerissen hatte? „Naja… ich bring es zurück und dann hauen wir ab.“ Kai führte sofort aus, was er sagte und zusammen gingen sie zur Wohnungstüre und nahmen sich jeden Schlüssel, der dort hing. Aus Ryos Briefkasten hing ein Brief, den sie einfach rauszogen und mitnahmen, bevor sie das Haus verließen und in den Wagen ihres Fahrers stiegen. Während er den Wagen über die Straßen dirigierte, klingelte Kais Handy. „Ja?“ Er sah zu ihm rüber und sah ihm sofort an, dass er erleichtert wirkte. „Sehr gut. Wir kommen vorbei.“ Kai legte auf und lächelte ihn breit an. „Kazuki hat Ryo gefunden. Sie sind bei Kazuki und es geht beiden gut.“ Sie fuhren ein wenig sinnlos durch die Stadt, um eventuelle Verfolger zu entdecken, bevor sie zu Kazuki fuhren. Dort angekommen, zog Kai ihren Fahrer sofort in die Arme. „Du hast mich zu Tode erschreckt, weißt du das eigentlich?“ Mag sein, dass sie ein Haufen von Mafiamitgliedern waren, die für den Mord an so vielen Menschen verantwortlich waren, doch trotzdem waren sie gute Freunde und machten sich um jeden aus der Gruppe schnell Sorgen. „Mir geht es gut. Wirklich.“ Als Ryo aus dem Griff entlassen wurde, lächelte er und sie gingen ins Wohnzimmer. Bei Kazuki war nicht gerade viel Platz in der Küche, da mussten sie auf das Wohnzimmer ausweichen. Sie saßen auf der Couch und tranken Cola, während der Fernseher vor sich hin dudelte. „War denn jemand in deiner Nähe, als du unterwegs warst?“ Fragte Kai, doch Kazuki ergriff als erster das Wort. „Da war niemand. Zumindest habe ich keinen gesehen, der uns auf längere Zeit verfolgt hat.“ „Wahrscheinlich hat mich einfach nur jemand ausgeraubt.“ Ryo zuckte mit den Schultern und seufzte genervt. „So ein Mist…“ Murrte er noch leise. „Nein… wir haben uns deine Wohnung angesehen. Wir haben sogar Bargeld gefunden. Und teure Elektrogeräte waren auch noch da. Es schien nichts zu fehlen.“ Erklärte Kai, worauf Ryo und Kazuki ihn verwundert ansahen. „Es hat nichts gefehlt?“ Ja, das war mehr als nur seltsam. Aber lieber eine unordentliche Wohnung, als eine leer geräumte! Reita zog nun den Brief hervor und gab diesen an seinen Besitzer weiter. „Abgesehen von allen Schlüsseln, habe ich dir noch deine Post mitgebracht.“ Schmunzelnd nahm Ryo den Brief entgegen. „Entweder eine Rechnung, oder die Nachbarn beschweren sich auf diese Weise, dass zu viel Lärm aus meiner Wohnung kam, als ich nicht da war.“ Witzelte ihr Fahrer und machte neugieriger Weise den Brief sofort auf und las sich die Zeilen durch, die dort geschrieben standen, ehe er wieder blass wie die Wand wurde. „Zu viel Strom verbraucht?“ Fragte Kazuki grinsend, doch scheinbar war das gerade alles andere als witzig, denn Ryo fing schon wieder an zu zittern. Kai riss ihm den Brief sofort aus der Hand, hielt sich den Zettel vor die Nase und runzelte die Stirn. „Was ist?“ Fragte Reita sofort und versuchte, auf den Zettel zu spicken. „Es war nur eine Frage der Zeit, bis unser Clan und somit auch ich ins Visier von anderen Yakuza-clans fallen. Doch es freut mich, zu sehen, dass mein Spielzeug noch lebt und dann noch in greifbarer Nähe. Lass uns ein Spiel spielen, wer als erster an sein Ziel kommt. Du und deine Freunde, oder meine Männer und ich. Die Zeit läuft. H.K.“ Las Kai vor und sah zu Ryo, der völlig aufgelöst auf der Couch saß und seine Arme um sich geschlungen hatte. „Du bleibst erstmal bei mir.“ Kazuki zog ihn an sich und strich ihm über den Arm, während sich Reita diesen Brief noch einmal durchlas. „Der Kerl ist nicht gerade dumm. Er hat kapiert, dass er einer der nächsten sein wird. Aber wie hat er dich gefunden?“ Da Ryo ihr Fahrer war, war er selten außerhalb eines Fahrzeuges unterwegs. Niemand hatte ihn jemals gesehen, oder etwa doch? Hatten sie irgendwo eine kleine Lücke in einem Plan gehabt, oder war das einfach nur verfluchtes Glück für diesen Kanegawa? „Es ist egal, wie er ihn gefunden hat. Wichtig ist, dass er erledigt wird, bevor er irgendwas machen kann.“ Wandte Kai ein und stand von der Couch auf. „Ihr bewegt euch nicht aus dem Haus, kapiert? Wir kümmern uns um den Rest.“ Von Kais Worten selber fest entschlossen, stand der Maskenträger auf und nickte. Die anderen Beiden sahen zu ihnen auf und nickten. „Lasst nicht zu, dass… dass er mich kriegt.“ Stotterte Ryo ihnen entgegen und klammerte sich regelrecht an ihren Hacker. „Er wird dich nicht kriegen.“ Soweit wird es Reita nicht kommen lassen, da musste sich Ryo keine Sorgen machen! „Rei…“ Hauchte der Andere leise und sah ihn flehend an. „Wenn… wenn was schief geht… erschieß mich bitte. Ich will nie wieder in seiner Nähe sein.“ Fassungslos starrte er ihn an. Diese Bitte könnte er ihm niemals erfüllen. „Es wird nichts schief gehen.“ Meckerte Kazuki gleich los und winkte die anderen Beiden raus. „Bis später.“ Fügte er noch hinzu. Gut, dass ihr Hacker das tat. Wer weiß, was sonst noch passiert! Also ließen sie sich durch diese Worte einfach rauswerfen. Da sie nun kein Auto mehr zur Verfügung hatten, mussten sie nach Hause laufen, weswegen Reita sich die Maske auszog und sie in der Hosentasche verschwinden ließ. Zwar war es mittlerweile dunkel, doch das Schicksal sollten sie zur Zeit wohl nicht herausfordern. „Ich will gar nicht wissen, wie er sich fühlt.“ Nicht nur Kai machte sich Sorgen um ihren Kollegen, auch Reita dachte nur an ihn und seine Worte. „Wir müssen uns um diesen Kerl so schnell wie möglich kümmern.“ Kai nickte neben ihm stumm und so liefen sie schleunigst nach Hause. Zusammen verschanzten sie sich in Kais Zimmer, um nach Informationen zu suchen. „Klar ist, dass Herr Kanegawa kein einfaches, ranghohes Mitglied des Clans ist. Man könnte sagen, dass er was Besonderes ist.“ Murmelte der Braunhaarige und tippte auf dem Notebook rum, während Reita per SMS mit Kazuki kommunizierte, damit dieser ein paar Systeme für sie hackt und ihnen die Informationen zuschickt. Da kam echt einiges zusammen. „Guck dir das an.“ Entwich es Kai, der ihm einen Artikel zeigte. „Der ist aufgeflogen und doch wieder freigesprochen worden. Wie kann das sein?“ Das Bild zeigte einen LKW, doch der war leer. Er runzelte die Stirn. „Es fehlten Beweise…“ Gab er von sich und seufzte. Dann war der Kerl also schwer zu kriegen, weil er keine Spuren hinterließ, die ihm Probleme bereiten könnte. Umso wichtiger war es, den Kerl zu beseitigen. Ryo und auch ihre Gruppe und der Clan wären nicht mehr sicher, sollte dieser Mann es schaffen, ihnen zu nahe zu kommen. „Wie sollen wir den Kerl denn erwischen? Der wird doch sicherlich nicht einfach draußen rumrennen.“ Schwierige Situation. Aber das ist nicht das erste Mal, dass sie in so einer schwierigen Situation waren. „Vielleicht gibt es etwas, dass ihn aus seinem Versteck locken könnte.“ „Wenn wir es genau nehmen, könnte man ihn mit Ryo rauslocken, doch ihn auf dem Präsentierteller zu servieren, kommt nicht in Frage!“ Nuschelte der Braunhaarige neben ihm und rieb sich erschöpft das Gesicht. „Und mal eben kleine Kinder auf die Straße stellen können wir auch nicht.“ Brummte der Maskenträger und machte sich einfach auf dem Boden lang, streckte alle Viere von sich und sah an die Decke. „Ob wir an genug Sprengstoff kommen, um alle Gebäude der Stadt nach und nach in die Luft zu jagen?“ Fragte Reita vom Boden aus und sah zu Kai, der ihn mit hochgezogener Augenbraue musterte. „Naja… so könnten wir ihn erwischen.“ „Könnte!“ Entgegnete ihm nur sein Mitbewohner und schüttelte grinsend den Kopf. „Wir werden nicht an diesem Auftrag scheitern, klar? Wir finden den Kerl und zwar…“ Und schon wieder wurden sie von dem Handy unterbrochen. Das durfte doch nicht wahr sein. Dieses Ding sollte er einfach ausschalten, sonst würden sie nie zu einem Ende kommen. Genervt ging Kai dran, starrte stumm auf sein Notebook und presste nur ein ‘okay‘ hervor, ehe ihm das Handy aus der Hand fiel und er vom Bett sprang. „Was ist passiert?“ Reita saß alarmiert auf dem Boden und sah seinem Mitbewohner hinterher. „Der Wichser ist bei Kazuki aufgetaucht und Ryo ist abgehauen.“ Keifte Kai und sah ihn wütend an. „Sitz nicht so blöd da rum. Beweg deinen Arsch verdammt.“ Er zog ihn einfach vom Boden hoch und rannte mit ihm zum Auto. Sie hatten Ryo gefunden. Was war mit Kazuki? Wo war Ryo? Abgehauen. Aber was heißt ‘abgehauen‘? Kazuki meldete sich per SMS bei seinem Mitbewohner, der sein Handy an Reita weitergab. „Was schreibt er?“ Sofort öffnete er die SMS von Kazuki und las sie vor: »Die haben meine Wohnung gestürmt. Ryo konnte aus dem Fenster springen und ist weggerannt. Mich konnten sie nicht finden. Bin mit Ryos Auto unterwegs und suche ihn. Beeilt euch!« Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)