Still Waters are deep von Lunaria-the-Hedgehog (Stille Wasser sind tief --Guard me Sherlock) ================================================================================ Hinter den Kulissen Gina/James ------------------------------ Gina ging bereits früh am Morgen im Theater ihrer freiwilligen Arbeit nach. Sie richtete alle Kostüme auf den Bügeln zurecht, achtete auf die Requisiten und pflegte die Perücken. Das Mädchen stellte sich auf die Bühne und ging ihren Text durch. „Gina, so früh am Morgen schon hier? Holst du etwa deine fehlende Zeit von gestern nach?“, erklang eine Männerstimme aus den Zuschauerreihen. „Maurice! Oh,... ich habe nicht damit gerechnet, dass schon jemand da ist...“, sie drehte sich zu ihm, „und nein, ich hole hier gar nichts nach. Ich hatte gestern eben viel zu tun...“ Der junge Mann kam die Seitentreppe hinauf auf die Bühne. „So so, hat unsere Hauptrolle keine Zeit für ihr Stück?“, grinste Maurice. Gina stellte sich ihm gegenüber. „Kannst du deinen Text nicht ohne mich aufsagen?“ Sie hatte ihre Textblätter zu einer Rolle gerollt und tippte Maurice mit dieser an seine Stirn. „Ach, ich Dummerchen, der Herr Königssohn ist ja nur ein Falke und hat nicht viel Text.“, sagte Gina neckisch. „Adler, meine Süße, ich bin ein Adler. Lass mich dich mit meinen Schwingen einfangen.“, er schwang seine Arme, als hätte er sein Kostüm an und wollte Gina fangen. Die junge Frau rannte vor ihm weg. „Maurice lass es!“ „Maurice? Wer ist dieser Maurice, du meine Königin weißt doch, dass ich dein geliebter Fabian bin.“ Es dauerte nicht lange, da hatte er Gina an ihrem Handgelenk erwischt und zog sie zu sich. Er hielt sie fest im Arm und sah ihr tief in die Augen. „Ich habe das dringende Bedürfnis, die Endszene noch einmal zu üben.“, hauchte er der Braunhaarigen zu. Wie gefesselt, konnte sich Gina nicht wehren. Der Tiefgründige Blick von Maurice hatte sie vollkommen in seinen Bann gezogen. Dann berührten sich ihre Lippen und Maurice küsste Gina zärtlich. Völlig verzaubert, erwiderte sie seinen Kuss. Sie öffnete die Augen und sah für einen Moment James Moriaty vor sich, ehe ihr dann doch das Gesicht von Maurice anstrahlte. Die Braunhaarige fing sich prompt wieder und drückte Maurice weg von sich. Sie konnte sich aus seinem Griff befreien. „Maurice, ich bitte dich. Auf der Bühne sind wir zwei Charaktere die zusammengehören, aber hinter der Bühne müssen wir uns nicht küssen!“, sagte sie empört. „Aber, aber meine Liebe, wir sind doch auf der Bühne.“, argumentierte der schwarzhaarige. Gina sah sich um, recht hatte er mit dieser Aussage. „Ja, schon... aber ich meine mit - auf der Bühne -, wenn wir unser Stück spielen, und im Moment spielen wir das Stück nicht auf.“ „Sei doch nicht so verbissen auf das Stück. Dir gefällt es doch, dass sehe ich in deinen Augen.“, grinste Maurice sie an. Gina's Blick wandte sich zur Seite. „Du weißt doch gar nicht, ob es mir gefällt! Du willst nur, dass was du willst!“ „Stimmt, und ich will dich Rosenrot.“ Mit einem wütenden Grummeln drehte sich Gina zu den Zuschauerreihen. Mit verwunderten Blick starrte sie auf einen Zuschauer. Er hatte es sich in der dritten Reihe am Gangplatz bequem gemacht. //...James Moriaty!...//, fuhr es Gina durch den Kopf, //... Was um alles in der Welt macht der denn hier?!...// Er sah Gina an. „Oh bitte, lasst euch nicht von mir stören, ich möchte mal wieder bei den Proben zusehen. Das Stück schaue ich mir wie immer bei der Premiere komplett an. Ich hoffe, dass geht bei euch in Ordnung.“ „James Moriaty, alter Dauergast!“, begrüßte Maurice den Zuschauer, „Du störst doch nicht, Rosenrot und ich haben gerade unseren letzten Akt geübt.“ „Das habe ich gesehen.“ James Moriaty stand auf und kam mit einem eleganten Sprung auf die Bühne. Gina sah ihm bei seinem eleganten Auftritt zu und schluckte. Sie stand wie angewurzelt an ihrem Fleck. Maurice ging auf den jungen Moriaty zu, gab ihm einen Handshake und drückte ihn, Männer typisch mit den Armen gegeneinanderdrückend und mit der anderen Hand auf den Rücken klopfend. Nachdem die Männer von einander abgelassen hatten, sah James zu Gina. „Oh, ein hübsches neues Gesicht auf der Bühne.“, er reichte der immer noch angewurzelten Gina die Hand, „Ich bin erfreut Sie kennenzulernen. Mein Name ist James Moriaty und wie ist Ihr bezaubernder Name?“ Gina zögerte seine Hand zu nehmen. Sie starrte für einen Moment auf seine Hand, die er weiterhin ihr entgegenstreckte. Ihr Blick wanderte zu seinem Gesicht. //... Was ist los mit mir, sonst bin ich doch immer schlagfertig was Worte angeht......//, dachte sie sich. „Rosenrot,“, sagte sie knapp, „und wenn die Herrschaften mich entschuldigen würden, ich muss noch etwas vorbereiten...“ Eiskalt drehte sie sich um und ging schnellen Schrittes hinter die Bühne. Die Jungs sahen ihr verwirrt nach. „Rosenrot...“, flüsterte James, als er den hinteren Teil ihres Körpers musterte. „Rosenrot ist ihre Rolle du Idiot. Sie heißt Gina Hunter.“, Maurice kratze sich an seiner Schulter und sah dann zu James, „Sie ist seit einigen Wochen hier. Als wir die Besetzung für unser neustes Stück vergaben, stand sie in der Tür und prompt meinten alle nach dem Vorsprechen sie sei die perfekte Rosenrot. Dabei wollte sie die Mutter spielen, weil die wenig Text hatte.“ „Da bin ich wirklich gespannt.“ „Ich sag dir, Celia als Schneeweißchen und sie als Rosenrot harmonisieren auf der Bühne, dass du glatt Gänsehaut bekommst.“ „Ein neues Stück also, nicht mehr Romeo und Julia,... ich glaube ich komme dann täglich, um dieses Gänsehautgefühl auch mal zu erleben.“, grinste James. Maurice schüttelte den Kopf. „Tut mir leid, aber unser Rosenrot ist zwar gut auf der Bühne und Textsicher, jedoch erscheint sie nicht immer zu den Proben. Elisabeth meinte, es ist schon okay so, sie weiß ja, dass Gina das kann. Celia kommt täglich und ist mindestens genauso gut wie Gina, wenn nicht sogar erfahrener und einen Ticken besser.“ „Hm,“, machte der junge Moriaty, „dennoch ist sie in meinen Augen interessanter.“ „Vergiss es James, ich hab die Rolle ihres Prinzen.“ James Moriaty sah Maurice an. „Wollen wir mal schauen was sie da hinter den Kulissen so macht?“ Maurice nickte ihm zu. „Gute Idee.“ Gina saß am Schminktisch und war gerade fertig mit ihrem Augenmake-up und kämmte sich die Haare. Ihr Corgi lag zu ihren Füßen und schlief zufrieden vor sich hin. „Was bildet der sich ein... was bilden sich beide ein... was...“, sie sah traurig in den Spiegel, „...was bilde ich mir ein...“ Seufzend legte sie den Mascara in ein kleines Täschchen zurück. Mit den Füßen nahm sie Schwung und drehte ihren Drehstuhl um 180 Grad. Wortlos ging sie auf die Kostüme zu. Ihr rotes Kleid war endlich angekommen. Es hing an der Kostümstange und war noch in einer durchsichtigen Plastikfolie verpackt. Daneben hing auch das gleiche Kleid in weiß für Celia, dem Schneeweißchen des Stückes. Neugierig nahm Gina das Kleid von der Stange. Sie hing den Bügel an eine Schranktür und entfernte die Plastiktüte. Mit Begeisterung hielt sie den unteren Teil des Kleides in den Händen und breitete ihn aus. Den Drang dieses Kleid anzuprobieren konnte sie nicht mehr widerstehen. Sie nahm das Kleid und verschwand in eine der Umzugskabinen. Als sie barfuß heraustrat und sich vor dem Spiegel bewunderte strahlte sie. So ein feines Kleid, mit floraler Spitze und eingearbeiteten Pailletten, hatte sie noch nie zuvor in ihrem Leben an. Die semi-transparente Optik des oberen Teils, verleite ihrer Oberweite eine erotische Form. Zudem setzte dieses Kleid durch seinen taillierten Schnitt ihrer femininen Körper so richtig in Szene. Gina konnte nicht anders und spielte an der großen Schleife des Gürtels. Bei all ihrer Selbstbewunderung bemerkte sie die beiden Herren, die so langsam auf sie zukamen, nicht. Maurice und James fielen bei dem Anblick, der sich ihnen bot, fasst die Augen heraus. Bevor sie auch nur in der Nähe von Gina waren, hielt Maurice James zurück. Er deutete ihm mit einem Nicken an zu folgen. Unbemerkt versteckten sich die Beiden. Maurice zeigte James den Lichtschalter und nickte zu der Umkleidekabine. James verstand und nickte ihm zu. Bevor Gina in die Kabine ging, nahm Maurice ihre Kleidung heraus und legte eine Decke an die Stelle. Danach versteckte auch er sich und wartete. Gina seufzte. „Ich kann es kaum erwarten in diesem Kleid aufzutreten. Aber bevor es kaputt geht, werde ich es schnell wieder zurückhängen. Halte die Stellung Benji.“, meinte sie zu dem immer noch schlafenden Hund. Die junge Frau ging in die Umkleide und schloss hinter sich ab. Sie hatte gerade den Reißverschluss aufgemacht und das Kleid ausgezogen, als das ohne hin schon schummerige Licht ausging. „Huch?!“, sagte sie und sah nach oben. Gina schnappte sich ihre vermeintlichen Sachen und entdeckte die Decke, die anstelle ihrer Kleidung dort lag. „Oh ja, sehr witzig!“, brummte sie und sperrte die Tür auf. Mit der Decke fest um den Körper gebunden trat sie aus der Umkleide heraus. „Maurice, gib mir meine Sachen und mach das verdammte Licht wieder an!“, schimpfte Gina in die Dunkelheit. Mit einem Überraschungsangriff hatte Sie nicht gerechnet. Es ging alles viel zu schnell. Die junge Frau hatte die Enden der Decke in der Hand gehalten und doch schaffte Maurice es, ihr von hinten die Decke wegzuziehen. Gina quietschte, als sie so unbekleidet und nur in Unterwäsche da stand. James fühlte sich genötigt das Licht anzuschalten. Er wollte wissen was passiert war. Bei dem Anblick der sich ihm Bot, spannte sich alles in ihm an. Maurice drückte Gina an die Tischkante eines Schminktisches. Er rieb seinen Unterleib an ihrem und hielt ihre Handgelenke nach unten gedrückt in Schach. „Na Gina, dass gefällt dir doch!“ „Hör auf Maurice, du spinnst! Ich will DAS nicht!“, schrie sieh. Gina wusste es selbst nicht warum, aber ihr Blick suchte Hilfe bei James. Dieser wünschte sich, er wäre an der Stelle von Maurice. Als er jedoch die Träne in ihrem Auge entdeckte musste er handeln. Er sprintete der Braunhaarigen zur Hilfe. Mit einem festen Griff zog er Maurice von Gina runter und verpasste ihm einen rechten Haken, sodass dieser zu Boden sank. Gina wusste nicht wie ihr geschah. James hielt sich erst die Faust und atmete einmal Tief durch. Bevor er sich zu Gina umdrehte sah er die Decke auf dem Boden liegen und bückte sich. Behutsam hob er die Decke auf, nur um sie im nächsten Moment Gina umzulegen. „Sorry, ich wusste nicht, dass er das vorhat... ich hätte ihn dabei niemals unterstützt.“, meinte James reumütig. Gina sah ihren vermeintlichen Retter an. „Das soll ich dir glauben?! Du hast mich doch mit genau so einem Verlangen angesehen!“ Sie stieß ihn bei Seite und nahm sich ihren Stapel Kleidung, den sie inzwischen entdeckt hatte. Danach verschwand sie in der Kabine, schloss hinter sich ab und zog sich ihr T-Shirt über. „Bitte, glaube mir... egal was mein Blick sagt... ich würde nie einer Frau zu nahe kommen, ohne dass sie dies zulässt, ganz gleich wie mein Verlangen aussehen würde...“, er legte seine Hand auf die Kabinentür. „Verschwinde einfach!“, schluchzte die Braunhaarige während sie sich, mit Zitternden Händen, in ihre Hose kämpfte. Ihr frisch gemachter Mascara zog schwarze Schlieren in ihrem Gesicht. „Rosenrot...“, sagte er leise und sah zu dem sich etwas aufrappelnden Maurice, „... er wird dir nie wieder was antun, dafür sorge ich!“ Er packte den Arm von Maurice und legte sich diesen um die Schulter, dann zog er den noch halb benommenen Mann zu sich. Maurice schleppend ging er zum Foyer. Dort erzählte er dem Pförtner von der sexuellen Belästigung und auch, dass er ihn zu Boden geschlagen hatte. Der Pförtner rief sofort die Polizei und Elisabeth an. Die Theaterleitung sollte ebenso von dem Vorfall erfahren. Hosted by Animexx e.V. (http://www.animexx.de)